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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Analyse von Clarkes Buch "Gegen alle Feinde" in der Netzzeitung

 12 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 20.04.04 (22:07) mit folgendem Beitrag:

Zitat:

"... viele amerikanische Intellektuelle kommen zu dem Schluss: Bush jr. hat das Land an der Nase herumgeführt und schickt sich an, die ganze Welt ins Verderben zu reißen.

Clarkes Buch ist der profundeste Tatsachenbericht, der diese Einschätzung deckt. Bezeichnenderweise wurden dem ehemaligen Mitarbeiter im ersten Schock vom Weißen Haus alle möglichen persönlichen Interessen unterstellt. Als aber Condi Rice vor den Untersuchungsausschuss gezwungen wurde, änderte sich das Blatt. Dass CIA-Direktor Tenet vor dem Ausschuss gelogen hat, war wie die letzte Bestätigung für Clarkes Thesen: Dieses Regime ist verantwortungslos und gefährlich.

Clarke ist ein Beamter. Als solcher ist er loyal seinem Vaterland gegenüber und akribisch, wenn es um Fakten geht. In ŤAgainst All Enemiesť zeichnet er ein Bild der Bush-Administration, welches einem die kalten Schauer über den Rücken jagt: Selbstsüchtig, ahnungslos und arrogant geht da eine Mafia zu Werke, die in vielen an jene Manager erinnert, denen ihr Unternehmen egal ist, die nur selbst abkassieren wollen."

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/ausland/againstallenemies/282563.html


Karl antwortete am 20.04.04 (22:10):

Der Link zum Buch:

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0743260244/derseniorentimin/


julchen antwortete am 21.04.04 (05:20):

Oh bitte, Karl,
Clark ist sogar hier grossteilig Persona Non Grata geworden.
An was haelst Du dich da hoch?

Vielleicht solltest du viel lieber mal im Internet kucken
nach einem Buch von Kenneth Timmerman
"The French Betrayal of America"...wer Clark glaubt,
sollte auch dieses Buch nicht so einfach vom Tisch weisen :)


Karl antwortete am 21.04.04 (07:51):

@ Julchen,

deine Kommentare zu Büchern kannst Du sein lassen, denn ich weiß ja, dass du nicht liest. "Persona non grata" bei der Bush-Anhängerschaft sein zu dürfen, ist eine Ehre. Das zeigt den Nerv, der von dem Insider Clarke getroffen wurde.

Übrigens lohnt es sich, den ganzen Text bei der Netzzeitung zu lesen. Dort wird zudem noch eine mehrteilige Besprechung des Buches folgen.

Ich nutze die Gelegenheit für ein weiteres Zitat aus der Buchbesprechung:

"Der Irak-Krieg, so schreibt Clarke, ist der größte Gefallen, den man den Terroristen machen konnte. Sie vereinen sich gegen die USA, die ihrerseits den Schutz ihres eigenen Landes aus den Augen verlieren und damit erst recht angreifbar werden."

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/ausland/againstallenemies/282563.html


werner antwortete am 21.04.04 (08:21):

@Karl - ich hatte leider in den letzten Tagen keine Zeit irgendwelche Links zu lesen. War arbeitsmässig unter Druck. Aber ich würde nicht so arrogant antworten. Ich kenne Clarkes Buch nicht aber ich habe Clarkes Aussage gehört und ich habe vollständig die Aussagen von Rice vor dem Ausschuss gehört und kann nichts finden was das Blatt durch die Aussage von Rice geändert haben sollte. Vielmehr habe ich in den letzten Tagen mitbekommen, dass die desolaten Zustände im FBI vom Ausschuss verurteilt wurden. Nicht nur die fehlende Zusammenarbeit zwischen FBI und CIA, was verfassungsrechtlich noch nachvollziehbar wäre, wurde kritisiert sondern der Fakt, dass sogar innerhalb der Abteilungen des FBI zwischen den Abteilungen Informationen nicht weitergegeben wurden.
Clarke ist ein äusserst suspekter Charakter und ich erinnere mich sehr gut an die Verwunderung eines Kommissionsmitglieds aus dem Mittelwesten, sein Name ist mir leider im Moment entfallen, der sogar moralische Bedenken äusserste weil der ach so korrekte Clarke Fakten verdrehte je nach der Administration der er gerade diente. Der nannte die Verdrehungen Loyalität zu seinem Arbeitgeber.


seewolf antwortete am 21.04.04 (22:52):

Karl -

der erste Satz Deiner Antwort an julchen ist ungehörig und Deiner nicht würdig - sorry: so sehe ich das.

Wenn der Ton hier seitens des Webmasters derselbe wird, wie ihn andere Teilnehmer mittlerweile zum "üblichen" machen wollen, werde ich dieses Seniorenportal verlassen.

Von Contenance ist keine Spur mehr...


werner antwortete am 21.04.04 (22:59):

@Karl - hier nochmal zu Deinem Ausrutscher bezüglich Clarke. Loyal gegenüber dem Vaterland. Was für ein Quatsch. In der Anhörung musste er selbst zugeben, dass er die Wahrheit immer zu Gunsten des jeweiligen Präsidenten verdreht hat. Da war keinerlei Akribie von Fakten zu sehen. Aber vielleicht war ich auf dem falschen Sender und es gab eine Anhörung in einer Parallelzeit von der ich nichts weiss.


werner antwortete am 21.04.04 (23:02):

was Clarkes Meinung angeht, dass der Irak-Krieg alle Terroristen vereinigt, so ist das seine Meinung. Vielleicht hat er Recht, vielleicht auch nicht. Aber da er in einem freien Land lebt, darf er diese Meinung auch von sich geben und es gibt Leute, die ihm glauben oder auch nicht. Na und?


julchen antwortete am 22.04.04 (07:14):

@ Karl
...deine Kommentare zu Büchern kannst Du sein lassen, denn ich weiß ja, dass du nicht liesst...

Tut Dein Fuss eigentlich weh von dem Eigen-Schuss?

Ich habe nie behauptet dass ich NICHT lese, sondern
lediglich dass ich vorziehe nicht zu lesen was Wolfgang
- z.B mitunter. - so als Quelle angibt.
Ich bin freudevoll ueberwaeltigt, dass Du da anscheinend
genauso denkst wie ich, und dir Stuss, der Dir nicht
ins Schema passt, gar nicht erst ankuckst. :))))

Soooo, wo ist da eigentlich der Grosse Unterschied
zwischen Dir und Mir? :)))


bernhard antwortete am 22.04.04 (11:04):

"Ich bin freudevoll ueberwaeltigt, dass Du da anscheinend
genauso denkst wie ich, und dir Stuss, der Dir nicht
ins Schema passt, gar nicht erst ankuckst. :))))"

wahrscheinlich wird der webmaster darunter leiden, dass er muss.


werner antwortete am 22.04.04 (11:55):

@julchen - schade dass Deine Schmerzgrenze so niedrig ist. Es entgeht Dir Comedy pur. Das Neueste ist, dass Wolfgang jetzt in seinem Revolverblättchen die Einstaatentheorie gefunden hat, welche die Welt von selbst verändert. Deswegen schreibt er, er könne sich jetzt ruhig zurücklehnen und es kommt ja sowieso alles von selbst. Allerdings müssten vorher alle Banken verstaatlicht werden. Ich wollte ihn schon fragen ob es nicht möglich wäre vielleicht nur einen Teil der Banken zu verstaatlichen. Aber ich schätze, da komme ich nicht mit durch, denn das wäre dann keine perfekte Revolution.


Wolfgang antwortete am 26.04.04 (01:32):

in der gestrigen (sonntags-)ausgabe der new york times (nyt) hat richard a. clarke eine kolumne geschrieben. ich moechte einen kurzen auszug daraus vorstellen (eine einschaetzung der lage, die ich teile; auf die folgen habe ich lange vor beginn des krieges und lange vor mr. clarke's erkenntnis in den st-foren hingewiesen). mr. clarke schreibt:

"[...] wir sind ernsthaft bedroht von einem ideologischen Krieg mit dem Islam. Es ist ein Buergerkrieg, in dem eine radikale islamistische Fraktion gegen den Westen und gegen gemaessigte Muslime vorgeht. [...] Das ist eine Schlacht nicht nur mit Bomben und Gewehrkugeln, sondern eine Schlacht hauptsaechlich mit Ideen. Es ist ein Krieg, den wir gerade verlieren, weil mehr und mehr Menschen der islamischen Welt eine Antipathie entwickeln gegen die Vereinigten Staaten [von Amerika] und einige von ihnen sogar Respekt entwickeln fuer die Bewegung der Jihadisten."

"Ich will nicht so tun als wuesste ich die Formel, wie dieser ideologische Krieg [von uns] gewonnen werden kann. Aber eines weiss ich: dass wir ihn nicht ohne unsere muslimischen Freunde werden gewinnen, und dass viele unserer vergangenen Aktionen (besonders der Einmarsch in Irak) es schwieriger gemacht haben, diese Kooperation zu erreichen und Glaubwuerdigkeit zu erhalten."

quelle der zitate... The Wrong Debate on Terrorism (by RICHARD A. CLARKE), NYT, 25.04.2004, s. link

Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2004/04/25/opinion/25CLAR.html


Karl antwortete am 26.04.04 (20:34):

Diese Einschätzung der Lage teile ich auch voll. Leider ist es so. Bush hat alles falsch gemacht und er ist zu dämlich, um das zu kapieren.