Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"
THEMA: Christen prügeln sich zu Ostern an Jesu Grab in Jerusalem
14 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 11.04.04 (21:33) mit folgendem Beitrag:
Da bleiben einem die Worte weg:
Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/5233648.html
|
eko
antwortete am 11.04.04 (21:44):
Da kann man nur noch den Kopf schütteln. Aber.....wo Menschen sind, menschelts halt....und auch Christen sind ( nur ) Menschen.
|
Medea.
antwortete am 12.04.04 (07:50):
Patriarchen "schubsen" sich in der Grabkammer .... da sieht "man" mal wieder, wozu alte Männer alles fähig sind ... :-)) Lieber Karl, diese Meldung muß Dir doch wie Öl runtergegangen sein ?? ;-))
|
Karl
antwortete am 12.04.04 (09:09):
Öl habe ich noch nie getrunken.
|
Ruth
antwortete am 12.04.04 (10:02):
Islamisten trampeln sich während ihrer Pilgerreisen zu Tode.
|
Wolfgang
antwortete am 12.04.04 (10:17):
Nicht Islamisten, Ruth, Muslime sind das, islamische Glaeubige, die die Pilgerreisen unternehmen... Mit Islamisten haben die nicht viel am Hut. Auch in Kreisen von Israels angeblichen "Freunden" sollte sich das mittlerweile rumgesprochen haben. Ich weiss, ich weiss, dort sitzen die hartnaeckigsten Realitaetsverweigererer. Aber trotzdem - ich vermute es natuerlich nur - verfuegen sie doch ueber eine bestimmte, vielleicht sogar hinreichende Lernkapazitaet - oder irre ich mich etwa ? ;-)
|
mart
antwortete am 12.04.04 (10:45):
Nicht verallgemeinern: Die Gruppe der Islamisten wird in diejenigen eingeteilt, die friedlich ihr Gottesreich auf Erden erreichen wollen und diejenigen, die das mit Gewalt erreichen wollen.
|
Karl
antwortete am 12.04.04 (10:48):
@ Ruth,
eine Prügelei wird aus Aggression geboren. Eine Massenpanik in einer unüberschaubaren Menschenmenge ist ja wohl etwas völlig anderes, ein grässlicher Unfall, der auf den menschlichen Fluchtinstinkten beruht. Zudem sind die Pilger in ihrer Mehrheit sicher keine Islamisten.
Ein Link zu "Massenpanik":
"Paniksituationen entstehen, wenn sich Personen existenziell bedroht fühlen und fliehen wollen. Dabei ist es unwichtig, ob die Bedrohung real oder nur eingebildet ist. Geschieht das bei einer großen Menge von Menschen, können die Folgen fatal sein. Die Vernunft setzt aus
Ein Feuer, eine Explosion oder einfach ein plötzlicher Regenschauer - und Panik breitet sich blitzschnell aus. Der Druck einer fliehenden Menschenmasse kann dabei Stahlbarrieren verbiegen oder Mauern niederreißen. Eine solche "Stampede" verwandelt harmlose Ansammlungen von Menschen in zerstörerische Naturgewalten. Der Mensch schaltet um von Vernunft auf Instinkt."
Internet-Tipp: https://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=1309&Seite=2
|
Wolfgang
antwortete am 12.04.04 (10:57):
Interessanter Link, Karl... Solch eine sich in den Koepfen abspielende Massenpanik ist ja derzeit vor allem in den westlichen Laendern zu beobachten. Da werden Muslime gebasht, was das Zeug haelt und viele Frauen fuerchten sich vorm islamischen Mann. Eine "Stampede" (im uebertragenen Sinn) geht da ab. Menschen schalten um von Vernunft (dem bisschen, das ueberhaupt da war) auf Instinkt. So ist es. Leider. :-(
|
Medea.
antwortete am 12.04.04 (16:29):
"... Aber trotzdem - ich vermute es natürlich nur - verfügen sie doch über eine bestimmte, vielleicht sogar hinreichende Lernkapazität - oder irre ich mich etwa?" (Wolfgang) Ich vermute, Du irrst da nicht, Wolfgang - ;-)) "Wenn einer meint, er lerne noch, so kommt sein Witz empor; Wenn einer meint, er sei gelehrt, so wird er jetzt ein Tor."(Logau) oder auch "Überall lernt man nur von dem, den man liebt." (Eckermann, Gespräche mit Goethe)
|
Medea.
antwortete am 12.04.04 (16:38):
Zu Pilgerreisen und Massenveranstaltungen in Diskos:
Unvernünftig ist es schon, überhaupt zu solchen Massenveranstaltungen - ob Pilgerreisen oder verrückte Disko-Veranstaltungen - zu gehen ......
Hunderte von Toten waren zu beklagen - Stampede ist kein schlechtes Wort dafür, denn die Gefahr, wie von einer wildgewordenen Rinderherde zertrampelt zu werden, weil die Menschen, dicht gedrängt, in Panik geraten, ist ja bekannt .....
|
Ruth
antwortete am 12.04.04 (20:19):
Wolfgang, sorry, habe mich in der Wortwahl vertan. Kann ja wohl vorkommen,wenn man spontan schreibt und zudem von vornherein weiß, dass man - schon bei Auftauchen des Namens - von Dir wieder als Freund Israels in Anführungszeichen bezeichnet wird. Kannst im übrigen bei mir weglassen, die Anführungszeichen. Aber wenn es Dir gut tut, dann schreib sie halt weiter. Und was Du in Bezug auf mich vermutest oder behauptest - juckt mich auch nicht.
|
iustitia
antwortete am 15.04.04 (19:38):
Das selbst entflammte Licht - zur Erleuchtung derer, die draußen bleiben müssen - stark! Wwunderrbarr und guttt, Herr Patriarch! Dominus ligni flammiferi tecum! Der Papst öffnet im Peters-Dom auch eine Tür mit einem Hämmerchen - während die Motoren unsichtbar und geräuschlos arbeiten müssen. Aber ich weiß: Auf mich wartet in der Hölle eine Kerze, die sich nach oben abbrennt. Da lern ich, bis ich's weiß, was flambierter Mann ist.
|
greisi
antwortete am 16.04.04 (00:02):
Kennt hier jemand die Grabeskirche? Ein grässlicher Bau, innen dunkel, vollgestopft mit übelstem Zeremoniengerümpel. Irgendwelche fetten Mönche versuchen sich gegenseitig zu überschreien. Frauen robben auf den Knieen zur Grabeskammer und küssen jeden Zentimenter des Bodens. Ein Pandämonium wie es Hieronimus Bosch nicht bizarrer hätte malen können.
Man stelle sich nur mal so vor, der Körper des Jesus Christus läge tatsächlich dort - Welch Schande für die Christenheit.
|
werner
antwortete am 16.04.04 (10:22):
@greisi- habe Deinen Beitrag gelesen und musste lachen. Du hast so recht. Es ist das Schlimmste was man sich in Jerusalem antun kann. Dass sich die religiösen Buben dort prügeln ist doch nichts Neues. Das kommt nicht nur Ostern vor sondern kann jeden Tag passieren. Ist allerdings doch die Ausnahme. Die Grabeskirche wird aufgeteilt in ein Konglomerat der verschiedensten christlichen Glaubensrichtungen. Was mir immer wieder auffällt, dass weder Katholiken noch Protestanten zu sehen sind. Aus der Türkenzeit stammt die Verteilung der Herrschaftsbereiche in der Kirche. Da wird darauf geachtet, dass der griechisch-orthodoxe ja nicht zwei Zentimeter in den koptischen Teil kommt. Da ist genau geregelt welche Glaubensrichtung zu welcher Zeit zu welchem Altar auf welchem Weg seine Prozession machen darf und wehe einer vertut sich. Dann kann das auch mal zur Klopperei führen. Lustig, es tut mir leid, ich bin Heidenkind und finde es amüsant, ist die Situation der äthiopischen Abteilung. Als die Türken die Grabeskirche nach den verschiedenen christlichen Strömungen aufteilten, liessen sie sich dass natürlich bezahlen. Die armen Äthiopier hatten kein Geld und sitzen deshalb in einem Erkerzimmerchen am Dach und sind nur über einen separaten Eingang zu erreichen. Von allen religiösen Gebäuden in Jerusalem gefällt mir die Al-Aqsa Moschee am besten. Man möchte sich einfach hinsetzen und nachdenken oder meditieren.
Noch eine kurze Anmerkung zu den Toten bei der Hadsch. Ist natürlich kein Vergleich mit dem Blödsinn - leider muss man es so bezeichnen - in der Grabeskirche. Schliesslich ist die Hadsch im Ramadan ein Massenspektakel unvorstellbaren Ausmasses bei der es auch manchmal zu Massenpanik kommen kann. Politische Zwischenfälle wie nach der Machtübernahme Khomeinis hat es ja nicht mehr gegeben, da die saudische Polizei das Ganze ziemlich unter Kontrolle hat.
|
|