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THEMA:   Bushs Vietnam - unser aller Alptraum

 26 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 06.04.04 (15:56) mit folgendem Beitrag:

Kluge Politik setzt voraus, dass der Kopf nicht durch Machtrausch vernebelt ist. Der willkürlich und mit getürkten Beweisen und benebeltem Kopf vom Zaun gebrochene Krieg im Irak, dessen Ende nicht absehbar ist, geht uns alle an, denn er hat auch unsere Welt unsicherer gemacht.

Während die Zustimmung zum Krieg auch in seinem Ursprungsland schwindet (s. Link) stellt sich mehr und mehr die Frage "Was nun, wo der Karren in den Dreck gefahren ist?" Es mehren sich die Stimmen, die Nato solle für die USA die Kartoffeln aus dem Feuer holen? Aber wäre das eine Lösung? Nein, nicht in meinen Augen.

Die Nato würde nicht als Friedensmacht akzeptiert, ebenso wie die jetzige Besatzung, sondern sie hätte einzig und allein den Effekt, die Kosten und Toten umzuverteilen. Das Problem der geöffneten Pandorabüchse Irak wäre nicht gelöst.

Auch die UNO, würde sie mit hinreichender militärischer Macht ausgestattet, dürfte kaum in der Lage sein, den Irak zu befrieden, wobei ich diesen Begriff im wörtlichen Sinn verstehe und nicht im Sinne eines Kriegers. In meinen Augen ist die einzige mögliche Lösung, den Irakern ihre Selbstbestimmung zu geben. Die Besatzungsmächte haben dort nichts verloren. Die Iraker müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und ihrem Staat das Gesicht geben, das den unterschiedlichen Volksgruppen gerecht wird. Wir im Westen haben auch einen islamisch orientierten Staat zu akzeptieren. Nicht wir dürfen bestimmen, wie sich der Irak regiert.

Leider kann ich kaum hoffen, dass in diesem Wahljahr in den USA die Einsicht so weit reift, dass ein Rückzug erwogen wird. Es wird auf Versuche zu "befrieden" im kriegerischen Sinne hinauslaufen - mit all den schrecklichen Folgen auch für uns.

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/827/29798/


hugo1 antwortete am 06.04.04 (16:55):

@ Karl,,Deine Feststellung:"Die Besatzungsmächte haben dort nichts verloren" hatte noch vor einem Jahr volle Gültigkeit, aber jetzt stimme ich dem nicht mehr zu. Sie haben eine ganze Menge verloren bzw. nicht einen Teil von dem was sie erhofften gewonnen und sind nun dabei noch mehr, auch ihr Gesicht zu verlieren.
Da hilft es auch nicht wenn sie nun Hals über Kopf davonlaufen würden. Der Nährboden für einen mörderischen Bürgerkrieg, den der verbrecherische Saddam gewaltsam unterdrückte, ist nun bereitet.
,,und so wie man das von früheren Ereignissen her kennt, besteht die große Gefahr, das eine sich zurückziehende ""Macht" (Großmacht, Besatzungsmacht, Kolonialmacht usw,,)
noch schnell eine Teilung ( ich möchte fast sagen ein Aufeinanderhetzen, den Einen Teil Unterstützen den anderen fallenlassen )fabriziert. für einen Irak in den gegenwärtigen Grenzen seh ich momentan sowieso keine einfache Lösung, dafür sind die Interessengruppen doch sehr gespalten.
Ich neige fast zu der Vision einer Diktatur.
Eine Demokratie nach unserem Verständnis den Irakern, in der jetzigen Situation der ungeklärten Abgrenzung der Interessengruppen, aufzuzwingen ,,?? ist wohl keine machbare Idee.


schorsch antwortete am 06.04.04 (17:50):

Der Gesichtsverlust der Amerikaner wäre bei einem Abzug so riesig, dass Amerika in die Bedeutungslosigkeit fallen würde.....


Karl antwortete am 06.04.04 (18:39):

... vielleicht werden sie müssen, aber vorher wird verbrannte Erde zurückgelassen wie in Vietnam.

Internet-Tipp: https://www.ftd.de/pw/in/1080975558606.html?nv=hptn


Wolfgang antwortete am 06.04.04 (20:40):

Was mir auffaellt (nicht nur hier in den ST-Foren): Viele laufen der Wirklichkeit geradezu hinterher. Sie empfehlen nachmittags Rezepte, nach denen abends mangels Zutaten schon nicht mehr gekocht werden kann.

Die BUSH-Krieger duerften sich auf gar keinen Fall zurueckziehen - ist solch ein nachmittaegliches Rezept. Heute abend meldet CNN, dass die Stadt Najaf von den Milizionaeren Muqtada al-Sadr's genommen worden sei.

Sicher: Die militaerische Lage bleibt unuebersichtlich und kann sich stuendlich zur einen oder zur anderen Seite hin verbessern oder verschlechtern. Woran es aber keinen Zweifel mehr gibt, ist dies: Fuer die BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta wird im Irak und anderswo gerade das Sterbegloecklein gelaeutet.

Quelle meiner Information... Sources: Al-Sadr supporters take over Najaf, CNN, April 6, 2004, 2:11 PM EDT (1811 GMT), s. Link

Internet-Tipp: https://www.cnn.com/2004/WORLD/meast/04/06/iraq.main/index.html


hugo1 antwortete am 06.04.04 (20:58):

@ wolfgang: "Fuer die BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta wird im Irak und anderswo gerade das Sterbegloecklein gelaeutet."
da kann ich nachvollziehen das für Bush und Co die glorreiche Regierungszeit demnächst endet. Was jedoch die Erdgas-, und Erdölmächtigen dieser Erde betrifft, wirds noch ziemlich lange dauern ( mindestens Jahrzehnte )und in dieser Zeit werden sie sich nach neuen und neuesten Pfründen umsehen und auch welche finden. Vieleicht findet man dann sogar die Windräder, Solaranlagen und sonnstige umweltfreundliche Energiebringer in Ihrer Beute, auch wenn man heute noch annimmt das dies wegen zu erwartender Dezentralisierung schwieriger wird. Das Geld wird darüber entscheiden.


Wolfgang antwortete am 06.04.04 (21:19):

So wird es nicht kommen, Hugo... Denn eines haben alle sogenannten 'Erneuerbaren Energien' an sich: Sie sind prinzipiell nicht privatisierbar. Als oeffentliche, praktisch ueberall vorhandene mehr oder weniger ergiebige und preiswerte Energietraeger, sind sie voellig unbrauchbar fuer die Energiewirtschaft, fuer die die BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta und ihre Hintermaenner stehen.

Die muessen fuer ihre Herrschaft auf die nur in wenigen Regionen vorhandenen endlichen und leicht privatisierbaren Oel-Gas-Energietraeger setzen.

Mit dem Versiegen dieser Quellen und mit dem immer erfolgreicher werdenden Widerstand gegen deren Ausbeutung faellt die wirtschaftliche Basis des amerikanischen Imperiums und ihrer Imperatoren... Der daraus abgeleitete Ueberbau, die militaerische und politische Macht, faellt mit.

Wir sollten dem Zusammenbruch dieser furchtbaren wirtschaftlichen Basis keine Traene nachweinen. Es gibt andere, kostenguenstigere, sanftere und friedlichere Wege, als der moerderische und Mensch und Natur zerstoerende westliche 'american way of life'. :-)


julchen antwortete am 07.04.04 (05:55):

Ja,
es ist ganz deutlich wie das "Euer" aller alptraum
sei koennte.....


julchen antwortete am 07.04.04 (06:06):

"Was nun, wo der Karren in den Dreck gefahren ist?"

..."Der Gesichtsverlust der Amerikaner wäre bei einem Abzug so riesig, dass Amerika in die Bedeutungslosigkeit fallen würde..."

".. vielleicht werden sie müssen, aber vorher wird verbrannte Erde zurückgelassen wie in Vietnam..."

"...keinen Zweifel mehr gibt, ist dies: Fuer die BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta wird im Irak und anderswo gerade das Sterbegloecklein gelaeutet...."

"....faellt die wirtschaftliche Basis des amerikanischen Imperiums und ihrer Imperatoren... Der daraus abgeleitete Ueberbau, die militaerische und politische Macht, faellt mit...."

".....Wir sollten dem Zusammenbruch dieser furchtbaren wirtschaftlichen Basis keine Traene nachweinen. Es gibt andere, kostenguenstigere, sanftere und friedlichere Wege, als der moerderische und Mensch und Natur zerstoerende westliche 'american way of life'. :-)...."

Oh ja, wahrlich Euer aller Alptraum :)))))


Wolfgang antwortete am 07.04.04 (08:02):

Ein reiner Albtraum (so, wie Karl es im Titel beschrieben hat), ist das fuer mich nicht. Vermutlich meinte er damit, dass die direkt betroffenen irakischen Menschen und die direkt betroffenen BUSH-Krieger im Irak derzeit durch die Hoelle gehen. Vermutlich meinte er auch, dass dieser Angriffskrieg der BUSH-Krieger noch mehr Mord und Totschlag in die Welt gebracht hat, als eh' schon da war. So gesehen sind die aktuellen Geschehnisse selbstverstaendlich ein Albtraum.

Andererseits waechst der Widerstand... Die BUSH-Krieger werden auf breiter Front angegriffen und es werden ihnen schwere militaerische Schlaege versetzt... Sunniten und Schiiten schliessen sich zusammen im Kampf gegen die Besatzer...

Das laesst hoffen, dass es mit der BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta bald vorbei sein wird. Eine zwar noch nicht hinreichende aber unbedingt notwendige Bedingung fuer eine friedlichere Entwicklung waere dann, so das so passiert, nicht mehr nur Hoffnung, sondern endlich Realitaet.

Das ist fuer mich kein Alptraum... Im Gegenteil. :-)


Karl antwortete am 07.04.04 (09:03):

Wie ich im Eingangsbeitrag geschrieben habe, ist der Alptraum des Irakkrieges nun auch unser aller Alptraum, da er die Welt insgesamt, inbesondere auch Europa unsicherer gemacht hat.

1. Der Westen wurde, auch wenn vernünftige Regierungen dagegen waren, durch einen willkürlichen und mit verlogenen Argumenten geführten Angriffskrieg moralisch ins Unrecht gesetzt.

2. Dieser Angriffskrieg wurde ohne strategische Weitsicht, ohne einen wirklich gut ausgearbeiteten Nachkriegsplan durchgeführt. Er wird deshalb nicht nur zum militärischen Vietnam, sondern die schwerbewaffneten US-Krieger in den Kinderzimmern von Bagdad und sonstwo auf der Suche nach den Vätern vergrößern immer mehr das moralische Desaster.

3. Der Irakkrieg führt wie von seinen verhöhnten Kritikern vorausgesagt zu einer Radikalisierung und Solidarisierung der islamischen Welt gegen den Westen. Der Terrorismus, der angeblich bekämpft werden sollte, erblüht.

4. Über kurz oder lang, da die Fähigkeit zur Differenzierung in Kriegszeiten schwindet, werden auch wir zur Zielscheibe.

5. Deshalb erfüllt mich schon der Gedanke an diesen Mister Bush mit riesigem Zorn. Seine Opfer unter der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Fronten werden immer zahlreicher und auch wir werden seine verdorbene Suppe mit auszulöffeln haben.

Wer nicht erkennt, dass die derzeitige US-Administration und ihre willfährigen Vasallen ein Verbrechen an der gesamten Menschheit begangen haben, dessen Sicht muss vernebelt sein.


Karl antwortete am 07.04.04 (13:59):

Auch lesenswert der Kommentar in der ARD-Tagesschau (s. Link). Einen Punkt hieraus möchte ich zitieren, denn es ärgert mich auch zunehmend, hier noch immer das teilweise gnadenlos dumme Geschreibsel von gläubigen Bushanhängern lesen zu müssen.

Von Linda Staude, NDR/WDR-Hörfunkstudio Washington schreibt u. a.:

"Uneinsichtige Bellizisten

Noch ärgerlicher: Die größten Kriegstreiber aus dem vergangenen Jahr zeigen bis heute nicht die Spur einer Einsicht, dass sie möglicherweise falsch gelegen haben könnten. Der Präsident macht es vor. Saddam Hussein war eine Bedrohung. Basta, möchte man in Gedanken hinzufügen.

Und dann ist da ja noch die irakische Bevölkerung, die für ihre Befreiung nur dankbar sein kann. Auch da wieder ungebrochener Optimismus in der amerikanischen Führungsspitze, egal wie katastrophal die Meldungen aus dem Irak auch sein mögen. Und die jüngsten Aufstände im schiitischen Süden des Landes sind tatsächlich ein Desaster für die ohnehin wackeligen Wiederaufbaupläne der USA, die stark von der Mitarbeit der schiitischen Bevölkerungsmehrheit abhängen.

Augen zu und durch

Sicher, die Angriffe durch die Miliz eines einzigen, noch dazu umstrittenen Klerikers sind noch keine groß angelegte Revolte. Aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Amerikaner als unwillkommene Besatzer betrachtet werden, nicht als lang ersehnte Befreier. Und das nicht nur im sunnitischen Dreieck um Bagdad, wie bisher stets behauptet, sondern landesweit. Die Reaktion aus Washington: Weiterwurschteln wie bisher." ...

Bitte den ganzen Kommentar lesen:

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?T17C365F7


Karl antwortete am 07.04.04 (21:42):

... und noch ein Kommentar, diesmal in der Süddeutschen:

Bush versinkt im Chaos

Mit dem Lügengebäude um den Irak-Krieg bricht auch die Popularität des US-Präsidenten zusammen.
Von Andreas Oldag

s. Link:

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/964/29935/


hugo1 antwortete am 07.04.04 (22:12):

,,ob sich noch jemand an folgenden Artikel von Bild online vom 21.02.2003 (also einige Wochen vor dem Krieg)erinnern kann ?
ZUKUNFT DES IRAK
USA wollen die totale Kontrolle
"Neuer Konfliktstoff für die Amerikaner: Die irakischen Oppositionellen, ihre engsten Verbündeten im Kampf gegen Saddam Hussein, sind empört über die Nachkriegspläne Washingtons und drohen mit Aufstand. Die US-Regierung will den Irak nach einem Sturz Saddams komplett kontrollieren, die Personalsuche für die Besatzungsregierung ist bereits in vollem Gange."
"...drohen mit Aufstand...."
klang doch fast wie ein Orakel,,,hat damals kaum jemand so richtig ernst genommen ( wie sovieles was die Kriegsgegner vermuteten, befürchteten und voraussagten )
Zumindest fallen die Nachkriegspläne nicht auf fruchtbaren Boden und wenns tatsächlich zur Verbrüderung von Schiiten und Sunniten kommen sollte mit dem Ziel, den Besatzern/Befreiern eine zügige Rückreise mit Nachdruck zu empfehlen, dann sieht der Alptraum einer neuen Phase entgegen und die US-Boys sind vielleicht doch nicht pünktlich, erfolgreich zu den Herbstwahlen wieder bei Mutter Frau und Kind. Sie werden, falls sie unbedingt vor Ort bleiben möchten, noch viel Blutvergiessen verursachen und erleben.


julchen antwortete am 08.04.04 (07:11):

Oooops,
vergessen zu sagen:

Dies ist kein alptraum fuer Einige hier.

Dies ist deren Traum!!!!


schorsch antwortete am 08.04.04 (09:02):

Mir kommt der "Sieg" Amerikas über den Irak vor wie die Katze, die einen Vogel gefangen und ihm einige Federn ausgerissen hat - und nun nicht weiss, wie es weitergehen soll.....


Wolfgang antwortete am 08.04.04 (14:54):

In dem Masse, wie Mr. BUSH's Krieg ums irakische Oel immer mehr zu "Bush's Vietnam" (Sen. EDWARD M. KENNEDY) wird, sinkt die Zustimmung der AmerikanerInnen zum Krieg.

Das amerikanische Pew Research Center hat auf seiner Website die aktuellen Zahlen einer regelmaessig veranstalteten repraesentativen Umfrage veroeffentlicht (s. Link)... Im Januar 2004 waren noch 63 Prozent der befragten AmerikanerInnen der Meinung, dass amerikanische Truppen im Irak bleiben sollten, jetzt, im April 2004, sind es nur noch 50 Prozent.

Die Zahl derer, die die amerikanischen Truppen bald zu Hause haben wollen, stieg dagegen: Im Januar 2004 waren es erst 32 Prozent, jetzt, im April 2004, sind es schon 44 Prozent.

Deutlich wird, dass ein kollektiver Lernprozess eingesetzt hat.

Internet-Tipp: https://people-press.org/


Wolfgang antwortete am 09.04.04 (10:11):

Etwas "Surreales" habe das an sich, schreibt BOB HERBERT - ein Kolumnist der New York Times (NYT) - in der heutigen Ausgabe der Zeitung (s. Link)... Waehrend im Irak reichlich irakische und auch amerikanische Menschen sterben, mache der Praesident Urlaub auf seiner Ranch in Texas. Ein Flugzeug nach Washington solle sich der unverzueglich nehmen, raet Mr. HERBERT.

"Wenn sie die Tuer oeffnen, um einen Blick zu werfen in Bush's Irak-Politik, dann werden sie in einen leeren Raum schauen."

"In der Zwischenzeit sterben weiter Menschen."

Ziemlich verzweifelt schliesst Mr. HERBERT:

"Es scheint so, dass er [Mr. BUSH] sich dieser grossen Tragoedie nicht auch nur annaehernd so ernsthaft annimmt, als er es tun sollte."

"Mr. Bush und seine BeraterInnen muessen ueber dieses Fiasko neu nachdenken".

Quelle der von mir uebersetzten Zitate... The Empty Room (by BOB HERBERT), NYT, 09.04.2004, s. Link

Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2004/04/09/opinion/09HERB.html


hl antwortete am 10.04.04 (18:05):

Nur zum Anschauen:

https://www.michaelmoore.com/index_hires.php (300 kb)

https://www.michaelmoore.com/index.php (100 kb)

Internet-Tipp: https://www.michaelmoore.com/index_hires.php


hugo1 antwortete am 10.04.04 (21:58):

hab mir gerade nochmal die polit.Karte Irak nebst Aliegertsaaten angeschaut. Die Grenzen scheinen ja ziemlich überschaubar, was die Anzahl der Länder anbetrifft (Kuwait, Saudi-Arabien, Iran, Türkei, Syrien, Jordanien )
Nun hab ich gelesen, das letztes Jahr im März die Iraner ihre Grenze zu Nordirak dichtgemacht hatten wegen flüchtender Kurden, und das z.Z die Amerikaner ne ganze Menge Grenzschutz abgestellt haben zum Verhindern des Übertritts terroristischer Kämpfer und Waffennachschub. Die Rolle Irans in der vergangenheit als Kontrahent Iraks ist bekannt. Da jedoch Iran als äußerst USA-unfreundlich (mal gelinde ausgedrückt )bekannt ist, stell ich mir doch die Frage ob ein Überschwappen dieses Konfliktes auf andere Nachbarstaaten Iraks zuungunsten der USA und ihrer Verbündeten denkbar ist ? und was kann die USA präventiv dagegen tun?
Versprechungen ? Drohungen ? Finanziellen Druck ausüben ? diplomatische Aktionen ?


BarbaraH antwortete am 10.04.04 (22:40):

Ja, hugo, der ganze Nahe Osten gleicht einem Pulverfass. Dort zu zündeln, kann verheerende Folgen haben.

Es gab genügend Kenner der Region, die die Bush-Krieger gewarnt haben. Auch eine Weltöffentlichkeit erhob erstmals ihre besorgte Stimme: "Keinen Krieg gegen den Irak!" Alles vergebens.

Du fragst, was die USA präventiv tun könnten? All die Kriegsmilliarden in die Förderung regenerativer Energiegewinnung stecken, damit sie nicht anderen Ländern das Öl stehlen müssen....


Wolfgang antwortete am 11.04.04 (00:57):

Was jetzt eingetreten ist, die offene Rebellion der irakischen Widerstaendler, das gemeinsame militaerische Vorgehen der Sunniten und der Schiiten, die verheerenden militaerischen Schlaege, die die BUSH-Krieger gerade einstecken muessen, das politische Scheitern der BUSH-Administration... All das haben kluge Menschen rechtzeitig vorausgesagt.

Einer davon ist ROBERT FISK. Der gab einem Redakteur des deutschen Online-Portals TELEPOLIS im Januar folgendes prophetische Interview (s. Link):

TELEPOLIS - 31.01.2004
"Hinter dem Widerstand im Irak steht die einfache sunnitische Bevoelkerung"
Ein Gespraech mit Robert Fisk, einem der renommiertesten Korrespondenten aus dem arabischen Raum und Kriegsberichterstatter fuer die britische Tageszeitung Independent
Von HARALD NEUBER
https://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/16659/1.html

Ein Zitat daraus:

"Der Unmut über die soziale Lage im Land und die Wut ueber die leeren Versprechen der US-Regierung sind aber inzwischen so gross, dass es im Land immer mehr brodelt. Das Gefaehrlichste, was nun passieren kann, waere eine Vereinigung der Schiiten und der Sunniten. Aber genau das wird geschehen: Die Kurden sind von den Besatzern enttaeuscht, weil sie auf einen eigenen Staat gehofft hatten. Die Schiiten sind enttaeuscht, weil ihnen die Wahlen verweigert werden. Und die Sunniten sind enttaeuscht, weil sie die anderen beiden uebervorteilt sehen. Alle zusammen koennten sich eher frueher als spaeter gegen die USA wenden."

Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/16659/1.html


abdu antwortete am 11.04.04 (23:47):

ja schorsch..so ist es..du redest kurz und schlagfertig wie immer..das problem ist aber,dass WIR jetzt sorgen um die katze und den fogel haben..denn dies ist keine katzen angelegenheit mehr geworden....es geht um die weltbewohner ..zu KARL: du weisst,das die menschen der 3.welt(und das merkt man besonders bei der arabischen nation)egal aus welchen psycho-kulturellen gruenden auch immer,dazu neigen zwischen ZWEI westen zu unterscheiden versuchen:fuer die araber es seit napoleon die ueblische teilung:die guten und die boesen weissen..vor dem krieg im irak(im jan.+feb.2003)haben die zeitungen der arabischen welt die eigenen regierungen beschimpft: fischer und de vellpain sind bessere araber als ihr.>>>nein..europa wird doch zur loesung dieses delimmas gross beitragen..jetzt mache ich schluss und suche nach objektiven begruendungen fuer diese vorhersage.


Titus antwortete am 12.04.04 (23:12):

abdu,

ich sage mal ohne Übertreibung und ohne andere Foren- TeilnehmerInnen kränken zu wollen:
Du bist ein Segen für den ST, denn Du bringst neue und wichtige Gedanken ein, die wir nicht kennen, diese Gedanken stammen nicht aus unserer westlichen Welt.

Sicher ist dieser verbrecherische Krieg der USA gegen den Irak ein Unheil für die gesamte Welt, ausnahmslos.

Ebenso sicher werden gerade auch die Europäer zum großen Teil dazu beizutragen haben den Scherbenhaufen irgendwie zu beseitigen.

Gegenwärtig können wir gar nichts tun, die Stimmung ist im Irsak so aufgeheizt, daß nicht mehr zwischen Amerikanern einseits und helfen wollenden anderen Nationalitäten - sofern es "Ungläubige" sind - unterschieden wird.

Ich denke aber, daß wir in Deutschland von den rund 100.000 Deutschen, die zum Islam übergetreten sind, vielleicht einige bereits jetzt im Irak einsetzen könnten? Eine verwegene Idee, vielleicht...

Viel wäre auch geholfen, wenn die Amerikaner Herrn Bush und seine Bande schnellstens hinter Schloß und Riegel bringen und das KZ in Guantanamo auflösen würden, damit die dortigen Gefangenen vor ordentliche Gerichte gestellt werden.


Und zu Julchen:
Du weißt, daß ich Dich ganz gut kenne und ich weiß auch, daß Du nicht nur hoch intellegent bist, sondern auch unter Deinen vielfältigen Freunden, bis hin zu bestimmten Volksgruppen ein hohes Ansehen genießt. Warum bloß hängst Du so vehemnt an diesem Verbrecher Bush? Ich verstehe Dich ganz einfach nicht mehr.

Dieser Mann hat doch auch über sein Land so viel Not und Elend gebracht, von seinen Kriegsverbrechen ganz zu schweigen.


hl antwortete am 12.04.04 (23:17):

Dazu fällt mir nur ein Kommentar ein:

*würg*


Titus antwortete am 13.04.04 (20:35):

hl,

worauf bezieht sich "würg"?


julchen antwortete am 15.04.04 (05:35):

hl

"wuerg"...

das wollte ich bezueglich einiger deiner beitrage
auch schon mal immer sagen :)))
Danke fuer die gute Idee :)