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THEMA: Grässliche Bilder aus dem Irak
80 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 01.04.04 (00:32) mit folgendem Beitrag:
Heute packt mich das Grausen. Tote Amerikaner, verstümmelt, verbrannt, werden im Triumpf durch die Strassen geschleift und öffentlich an einer Brücke aufgehängt.
Wie groß muss der Hass auf die "Befreier" sein? In den USA wurden die Bilder heute vom Fernsehen nicht ausgestrahlt. Aber es gibt ein neues Ballerspiel im Internet "Die US-Army" mit dem neue Rekruten, neue Opfer unter "den Kids" angeworben werden.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,293456,00.html
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (02:20):
Miriam Lau schreibt dazu: Die grauenhaften Bilder vom Mittwoch sollten niemanden zu der Auffassung verleiten, in diesem Mob habe sich der Volkszorn Luft verschafft. Die Rufe "Rache für Saddam", und "Lang lebe der Islam", die das Aufknüpfen der verkohlten Leichen begleiteten, sprechen eine deutliche Sprache. Hier brandschatzen und morden die abgehalfterten Baath-Eliten im Verein mit den Helfershelfern von Al Qaida - diejenigen also, die etwas zu verlieren haben, wenn der Irak eine Demokratie wird, diejenigen, die "Islam" und Rechtsstaat bei Strafe ihres Untergangs nicht zusammenkommen lassen dürfen.
So denke ich auch!
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radefeld
antwortete am 01.04.04 (06:46):
Das ist kein "Befreiungsversuch" eines unterdrückten Volkes, das ist der primitive und aufgehetzte Mob. Dafür kann ich absolut kein Verständnis aufbringen- könnte glatt als Entschuldigungsversuch gewertet werden. Welchen Schaden das ohnehin ramponierte Ansehen des Islam in der Welt nimmt, scheint den Aufhetzern sicher egal zu sein. Sie wollen offenbar, dass die Welt vor ihnen erzittert und sie so ihre Weltherrschaftspläne durchsetzen können. Es wird ihnen gehen wie allen Welteroberern vor ihnen!
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julchen
antwortete am 01.04.04 (07:18):
Oh for cryin' out loud Karl....
Was soll das? Jeder weiss dass DAS nicht Irak ist.
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Karl
antwortete am 01.04.04 (08:20):
Leider ist das auch der Irak, Julchen. Ich würde mich freuen, wenn die Iraker eine bessere und friedlichere Zukunft haben würden. Als Entwicklungshelfer würde ich mich freiwillig unter diesen Umständen aber nicht melden. Ich wäre dafür zu feige.
Bei diesem Verbrechen war nirgends etwas von einer Ordnungsmacht zu bemerken. Es gab kein US-Militär noch irakische Polizisten weit und breit. Es war ein großer Mob unterwegs. Dies ist m. E. schon ein Indiz dafür, dass die Nachkriegszustände fürchterlich sind und der Weg zur erhofften Demokratie noch sehr weit.
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utelo
antwortete am 01.04.04 (08:20):
Wieso Julchen, weiß jeder, dass das nicht Irak ist? Es gibt sicherlich genug Menschen, die diese Grausamkeiten als typisch für den Islam sehen und somit auch für den Irak. In der Welt gibt es leider nicht nur aufgeklärte und gebildete Gruppen, sondern auch solche, die nicht lesen und schreiben können und ihre Informationen nur über TV oder andere Propagandamittel erhalten können. Und die glauben es. Immerhin sind die grausamen und fehlgeleiteten Typen aber doch auch Irak, wenn auch nur eine relativ kleine Minderheit.
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (08:57):
Falludschah gilt als Hochburg der ehemaligen Baath- Partei von Saddam Hussein. Natürlich ist das auch der Irak, aber der Irak der Mörder und KZ aufseher,, derjenigen, die vom Regime des kriminellen Diktators profitiert haben. Die Baath-Partei ist eindeutig faschistisch schon von ihrem Beginn an und die Anhänger haben große Sympathien für Adolf Hitler und seiner Vernichtungspolitik gegenüber den Juden. Diese wurden aus dem Irak vertrieben oder ermordet!
In Bagdad wurde jetzt Saddams Henker verhaftet, der täglich oft mehr als hundert Todesurteile vollstreckt hat. Immerhin ist das heute kein Alltag mehr im Irak!
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schorsch
antwortete am 01.04.04 (09:04):
Leider wirken solche "Erfolgsmeldungen" der Saddam-Anhänger immer noch auf das Volk, das seit Jahrzehnten nichts anderes kennt und erlebt hat, als die Allmacht von Saddam Husseins Clan.
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (09:52):
Richtig schorsch Der Spiegel hat den ganzen Artikel wie eine Erfolgsmeldung gegen die USA aufgemacht!
Es ist auch von "Widerstand" die Rede und nicht von Terror! Das waren Leute, die helfen wollten die Versorgung mit Energie und Wasser zu stabilisieren.
Erfolg für die Terroristen ist in jedem Falle Tod und Vernichtung, egal wens trifft, sie morden ja auch ihre eigenen Landsleute!
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (09:55):
Die vier Amerikaner, die gestern im Irak angegriffen und getoetet und deren Leichen anschliessend von einem Mob geschaendet wurden, werden in der Presse als 'Zivilisten' oder gar als 'zivile Mitarbeiter beim Wiederaufbau des Iraks' gehandelt. Es waren aber gar keine Zivilisten (wenn sie auch keine Uniform trugen) und aufgebaut haben sie auch nichts. Es waren Mitarbeiter der Firma 'Blackwater USA' - das ist ein Soeldner-Unternehmen, das eng zusammenarbeitet mit dem US-Kriegsministerium und von dort seine Auftraege erhaelt (s. Link).
Internet-Tipp: https://www.blackwaterusa.com/
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (10:55):
Frage: Wer bestimmt denn in Zukunft über die Bezeichnung Zivilist? Bist du das? Ich glaube nicht, daß irgendwelche Cooperation mit dem Militär den Status ändert. Dann sind auch die meisten Iraker keine Zivilisten mehr. Juristisch jedenfalls nicht. Und es ist gut daß außer dir auch noch andere diesbezüglich was zu sagen haben. Juristen können da ganz nützlich sein!
Oder sollte dein Beitrag mit dem 1.April zu tun haben?
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jeanny
antwortete am 01.04.04 (11:20):
zivilist,oder nicht zivilist,
es ist und bleibt ein barbarisches,grausiges, menschenunwürdiges verbrechen.
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (11:30):
Voelkerrechtlich ist geregelt, wer als Kombattant gilt... Mitarbeiter der Firma 'Blackwater USA' - von ihrem Soeldner-Unternehmen im Kriegsauftrag und in aller Regel bewaffnet unterwegs - sind Kombattanten.
In diesem Zusammenhang moechte ich daran erinnern, dass weder staatliche US-Soeldner noch private US-Soeldner etwas im Irak zu suchen haben. Sie sind dort unrechtmaessig. Irakische Widerstaendler kaempfen gegen sie (in Uebereinstimmung mit dem Voelkerrecht) und verwunden oder toeten diese (wie es in einem Krieg ueblich ist).
Die BUSH-Krieger sind dabei, ihren Krieg ums irakische Oel militaerisch zu verlieren (politisch haben sie ihn schon verloren)... Es wird aber auf allen Seiten noch viel Blut fliessen, bis die BUSH-Krieger geschlagen abziehen werden.
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (11:36):
jeanny das nenne ich auch so und bin überzeugt, dass der aufgehetzte Mob dieses ehemaligen Saddam-Zentrums nicht repräsentativ ist für den Irak. Ich nehme an, die meisten Menschen im Irak schämen sich dafür, was in Falludjah geschehen ist
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (11:38):
SPIEGEL ONLINE hat einige Bilder vom juengsten grausigen Geschehen veroeffentlicht... Hier kann besichtigt werden, was Krieg ist:
https://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,489,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,489,00.html
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Karl
antwortete am 01.04.04 (15:19):
Nicht zu bestreitende Tatsache ist, dass die Amerikaner den Irak außer den Ölquellen nicht im Griff haben. Ein rasender Mob, der sich unbehelligt von Ordnungshütern so austoben kann, lässt mich an dem Erfolg der Unternehmung Irak nach einem Jahr Krieg erst recht zweifeln. Solche schrecklichen Bilder haben Signalwirkung. In der arabischen Welt leider keine positive. Die offizielle Lesart der amerikanischen Regierung, auch hier verbreitet, überzeugt mich nicht. Ich sehe nicht, dass dies eine winzige Minderheit ist, sondern für mich hat es den gegenteiligen Anschein. Zumindest der arabische Teil der irakischen Bevölkerung ist für die Amerikaner verloren.
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werner
antwortete am 01.04.04 (17:25):
@Karl - so tragisch wie dieser Zwischenfall ist, so tragisch würde ich die Gesamtsituation nicht sehen. Wenn man Berichte über den Alltag eines Normalbürgers verfolgt, so ist bereits etliches besser geworden. Natürlich ist man von einer gänzlichen Normalisierung noch weit entfernt. Aber das wird wohl auch noch kommen. Ich würde an Deiner Stelle die irakische Bevölkerung nicht dahingehend verunglimpfen, anzunehmen, derartige Exzesse würden von mehr als nur einer Minderheit getragen. Auch die Mehrheit sieht derartige Greueltaten mit Abscheu (ausserdem musst Du aufpassen sonst hängst Du in Wolfgangs Raster von wegen Muslim Bashing). Dass bei den Sunniten einige die Situation gar nicht gerne sehen und verzweifelt dagegen ankämpfen ist verständlich. Waren sie doch die Herrenmenschen. Und vielleicht kommt ja auch mal eine Wahrheitskommission à la Südafrika und die Verbrecher des Regimes würden blossgestellt. Es macht sich zwar schön, zu sagen, der arabische Teil sei für die Amerikaner verloren. Will aber im Orient gar nichts heissen. Guck doch mal nach Nahost. Hast Du nicht befürchtet, die Ägypter würden mit den Israelis nie mehr reden. Und jetzt bastelt man an einer Vereinigung der palästinensischen Sicherheitsdienste damit die Arafat Leutchen in Gaza mehr zu sagen haben um Israel den Rückzug aus Gaza zu erleichtern. Also immer schön weiter beobachten und nicht den Mut verlieren.
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hugo1
antwortete am 01.04.04 (18:36):
,als 1993 in Somalia 18 Elitesoldaten des 75. Rangerregimentes getötet wurden und mit triumphalen Gesten (auch im Beisein von Kameras)die Leiche eines "Befreiers" durch die Strassen geschleift wurde, gab dies der amerikanischen Regierung doch zu denken und kurz darauf war von Solidarität und Hilfe für die hungernde Bevölkerung Mogadischus keine Rede mehr. Von nun an war der Versuch ,den dortigen Bürgerkrieg zu beenden, beendet.,,und vor allem die damals gezeigten Bilder hatten wohl einen Einfluß darauf, das die USA sich seitdem kaum noch dort einmischte wo nur Hilfe nötig war, sondern vor allem da, wo es was zu holen gibt. ,sollten sich solche Vorfälle im Irak wie gestern wiederholen, dann wird der Druck der amerikanischen Bevölkerung auf Bush und co, ihre "Jungs" ins sichere Amerika zurückzuholen wahrscheinlich enorm. Da es im Irak jedoch was zu holen gibt, könnte auch ein Ausufern dieses Konfliktes (vor allem durch die militante und auf Stärke geprägte Einstellung ) möglich sein. ,wollen wir das nicht hoffen sondern, daß sich auf allen Seiten (es sind sicherlich nicht nur Zwei Seiten)die Bereitschaft zu Verhandlungen ohne verhindernde Vorbedingungen erhöht.
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Titus
antwortete am 01.04.04 (18:38):
Karl,
Du magst das zwar nicht, wenn ich mit Dir einer Meinung bin, aber ich stimme Dir hier voll zu.
Mehr noch: Wenn die USA aus dem Irak geschlagen abziehen müßten - ähnlich wie in Vietnam - würden die Scharfmacher in der islamischen Welt sagen können "Seht her, wir haben die Weltmacht USA besiegt, jetzt hält uns niemand mehr auf!"
Konsequenzen hieraus? Ein streng islamischer Gottesstaat im Irak, ein Rückfall ins düstere Mittelalter, unter dem besonders die Frauen zu leiden hätten. Ihre Intellegenz und Ausbildung wäre nichts mehr wert.
Diese Gefahr würde sich ausbreiten wie ein Flächenbrand.
Und wir in Deutschland? Wir träumen ...........
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mart
antwortete am 01.04.04 (19:03):
für Deutschland dagegen sieht die Situation zukünftig im Irak vielleicht sogar sehr gut aus:
Deutsche Unternehmen gründen Firmenpool für Irak Tacke: Einer der besten Investitionsstandorte
"...Der irakische Landwirtschaftsminister Abdul Amir Al-Abood rief deutsche Unternehmen auf, ihr Engagement in Irak zu verstärken. Ein neues Gesetz für Investitionen im landwirtschaftlichen Bereich sei in Kraft getreten. Ausländische Unternehmen müssen nach Neugründungen in Irak fünf Jahre keinen Zoll und keine Steuern zahlen, sagte Al-Abood. Nach Angaben des Geschäftsführers der deutsch-arabischen Industrie- und Handelskammer, Peter Göpfrich, sollen zunächst 15 Firmen in den Pool aufgenommen werden. Auf Grund der langen Handelsbeziehungen der Bundesrepublik zu Irak seien dort 80 Prozent der Infrastruktur «mehr oder weniger deutsch geprägt». Tacke erklärte, er habe deutlich gemacht, dass deutsche Unternehmen «eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau des Irak spielen werden». Die Bundesregierung werde bei der Entschuldung des Landes einen «wesentlichen Beitrag» leisten und für eine gemeinsame Haltung der Geberländer werben. Die Hermes-Deckung solle so schnell wie möglich aufgenommen werden. Der stellvertretende irakische Handelsminister Musab Alkateeb sagte, derzeit gebe es gute Chancen für deutsche Unternehmen, das «Vakuum in der irakische Wirtschaft zu füllen». Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen sei groß..."
Internet-Tipp: https://de.news.yahoo.com/040401/12/3ytsz.html
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Tobias
antwortete am 01.04.04 (19:21):
" Ihr Tod war nicht umsonst " Jagd auf die Mörder von Falludscha. So eine Überschrift im Internet - t-online.de
für die Leichenschänder kündigt US Verwalter Paul Bremer Vergeltung an. Den Bildern nach zu urteilen waren diese Schänder Jugendliche und Kinder. Die Parallele zu Israel – Palästina wird immer sichtbarer und ein Ende wird auch hier nicht abzusehen sein. Mit den nächsten Grausamkeiten von beiden Seiten ist also zu rechnen.
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BarbaraH
antwortete am 01.04.04 (19:28):
für die Unternehmer mag es gut aussehen, mart, für ihre Mitarbeiter wohl weniger:
>>Als den Mitarbeitern der Pumpenfabrik Köster in Heide (Kreis Dithmarschen) gestern Morgen bei einer Betriebsversammlung die traurige Nachricht bestätigt wurde, standen vielen von ihnen Tränen in den Augen: Es sind zwei ihrer Kollegen, die am Vortag von Terroristen im Irak erschossen worden waren. Ein 44-Jähriger aus Büsum, der Frau und eine 19 Jahre alte Tochter hinterlässt, und ein 57 Jahre alter allein stehender Niederländer, der in Heide lebte. Die beiden Ingenieure starben im Kugelhagel in ihrem Auto auf dem Weg zu einer Baustelle nahe der Kleinstadt Musajjib nördlich von Kerbela.<<
Hamburger Abendblatt vom 18.03.04 Tod im Irak: Trauer im Norden https://www.abendblatt.de/daten/2004/03/18/274515.html
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/03/18/274515.html
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (22:05):
@werner Es gehört hier schon einiges dazu gegen den Strom zu schwimmen. Als in Deutschland durch die RAF Morde einiges an Hysterie verbreitet wurde, da lief die Wirtschaft davon kaum beeindruckt weiter auf hohen Touren. Heute war ein Unfall ganz in unserer Nähe mit einer Beinahekatastrophe zweier ICE züge. das hätte schlimm ausgehen können.Gleichwohl wäre im Lande fast alles as usual gelaufen ohne größere Turbulenzen. So auch im Irak. Falludsah ist eine Stadt ohne größere Bedeutung, der ganze Rummel wird schon in wenigen Tagen vergessen sein,( ebenso wie die Beinahe-Katastrophe bei Istein). Man sollte gelassener auf ein solches Ereignis reagieren und es nicht noch hochspielen, damit arbeitet man den Kriminellen in die Hände. Ich werde jetzt sicher angegriffen werden wegen Teilnahmslosigkeit. Teilnehmen kann man auch in der Stille, Dank an Werner für seinen Beitrag.
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ricardo
antwortete am 01.04.04 (22:50):
Übrigens: Was man auf den Fotos nicht sah, beschreibt Miriam Lau in ihrer Glosse:
"Was man auf unserem Foto nicht sieht, das sind die irakischen Krankenschwestern, die nach dem Autodafé versuchten, die geschändeten Leichen zu bergen. Sie wurden von den Baathisten beschossen und sind dann weggelaufen. Aber sie sind noch da. Sie sind die Zukunft des Irak."
So denke ich auch!
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (23:47):
Was auf den Fotos auch nicht zu sehen ist:
"Bei den vier in der irakischen Stadt Falludscha am Mittwoch getoeteten amerikanischen »Zivilisten« handelte es sich einer Meldung der Nachrichtenagentur AP zufolge in Wahrheit um Angestellte des US-Unternehmens »Blackwater Security Consulting« [...]. Die Firma sollte laut AP »im Auftrag des Pentagons im Irak für die Sicherheit von Konvois sorgen«. Die »Angestellten« waren Soeldner."
Quelle des Zitats... 'Die Zivilisten waren Soeldner', AP + jW, 02.04.2004, s. Link
Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2004/04-02/008.php
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mart
antwortete am 02.04.04 (00:30):
Wird dadurch die Handlung entschuldbarer?
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BarbaraH
antwortete am 02.04.04 (00:44):
Sicher nicht, mart. Es zeigt jedoch, dass der Krieg im Irak noch nicht beendet ist. Der Monat März war mit mehr als 50 getöteten US-Soldaten einer der blutigsten für die Angreifer.
Ins Gedächtnis sollten wir uns holen, dass dieser Krieg völkerrechtswidrig begonnen wurde und dass den Irakern lt. Völkerrecht das Recht zur Verteidigung zusteht.
Krieg ist immer grausam. Wie Zehntausende irakische Menschen starben, sahen wir nicht.
Krieg hätte niemals wieder ein Mittel der Politik werden dürfen. Aber die Bush-Leute schlugen die Warnungen ihrer Freunde in den Wind.... auch die der Weltöffentlichkeit.
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werner
antwortete am 02.04.04 (01:23):
@mart - nicht entschuldbar. In der 'Junge Welt' werden solche Verhaltensweisen 'erklärbar' und 'verständlich'. Genauso wie BarbaraH offensichtlich den Übergriff eines Mobs, der in keinster Weise 'das irakische Volk' repräsentiert, mit dem Widerstandsrecht 'des irakischen Volks' erklärt.
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julchen
antwortete am 02.04.04 (06:07):
Wenn ich's nicht besser wissen muesste, von all den traenen-nassen Bezeugungen dass man ja sooooo entsetzlich findet was Menschen einander antun, koennte ich grade glauben man stuerzte sich direkt auf die Geschehnisse in Falludschah - habe man doch damit mal wieder recht gehabt.
Gottlob gibt es doch einige hier, die die Sache fuer das Sehen was sie ist: eine Uebergreifung von RestGruppen denen es unter Saddam besser ging als heute - und darueberhinaus vielleicht sogar ein Versuch das eigenen Volk zu intimidieren, dass dies sei was den US/Unglaeubigen Collaborateuren bluehe!
Es ist keinesfalls massgebend fuer den Rest des Irak.
Wie Werner sagt: derartige Verhaltensweisen "erklaerbar und verstaendlich" zu machen. Das ist unser "Enemy Within". Der Gleiche "Feind in unserer Mitte" der Kinderschaender zu Opfern macht und unmenschliches Verhalten zu entschuldigen sucht mit Armut, einer schweren Kindheit, und nicht lesen und schreiben zu koennen. Nur weil wir einen moralischen Standart haben,heisst noch lange nicht, dass der in anderen Laendern geteilt oder auch nur verstanden wird.
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radefeld
antwortete am 02.04.04 (06:23):
für mich bleibt die ganze Sache ein unentschuldbares Einsetzen der primitivsten Instinkte aufgehetzten Mobs, der mit "Befreiungskampf" oder ähnlichen, auch von der UNO tolerierten, Dingen überhaupt nichts zu tun hat. Die wollen morden, morden, morden. Und wenn zufällig mal keine westlichen Vertreten zu erwischen sind, dann eben die eigenen Leute. Dem "Erzfeind" Westen die Dinge dann anzulasten- da besteht ebenso wie im hinterhältigem Morden- Meisterschaft.
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Wolfgang
antwortete am 02.04.04 (07:57):
Selbstverstaendlich gehoert es zum Widerstandsrecht und zum Selbstbestimmungsrecht eines jeden Volkes, wenn es fremde Soeldner, Angreifer mit und ohne Unforme - Okkupanten eben - seinerseits angreift und nach Moeglichkeit kampfunfaehig macht, im Extremfall verwundet oder toetet und versucht, sie aus dem besetzten eigenen Land zu treiben.
Das Voelkerrecht ist auf der Seite der irakischen Widerstaendler, denn sie fuehren einen Verteidigungskrieg. Umgekehrt: Die amerikanischen Soeldner sind nicht rechtmaessig im Irak, denn sie fuehren einen Angriffskrieg.
Das ist die rechtliche Lage... Die ist nicht gut fuer die BUSH-Krieger. Ihre politisch-militaerische Lage ist zudem schlimm. Der ertraeumte Sieg, die Aussicht auf fette Beute sind unwiederbringlich dahin. Die Kosten steigen.
Dem imperium americanum werden gerade schwere Schlaege beigebracht. Moeglicherweise sind sie noch nicht so schwer, dass es auch die Depperles merken. Das wird aber noch kommen. Das Geheule wird dann gross sein. ;-)
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Karl
antwortete am 02.04.04 (08:11):
Die These, dass es sich nur um einige wenige Islamisten und Saddam Anhänger handelt ist nicht haltbar. Als Befreier werden die Amerikaner zumindest im sunnitischen Dreieck nicht gesehen, sie werden gehasst. Dass dies keine Leichenschändungen rechtfertigt, sehen allerdings auch viele Einwohner von Falludscha so. Sie sind stolz auf den Anschlag, aber schämen sich der Ereignisse danach.
New York Times:
ALLUJA, Iraq, April 1 — As the rage cooled in Falluja on Thursday and the burned and beaten bodies of four American civilians were wrapped in white cloth, many townspeople said they were torn between pride in the attack and shame over the mutilations.
Many said they supported the killing of four security consultants because they were Americans and Americans are despised.
But some of those same people said they felt embarrassed when mobs tore the bodies apart afterward and dragged them through the streets, turning this town in the heart of the Sunni Triangle into a symbol not only of resistance but of barbarity. The macabre celebration was televised worldwide.
"This is a bad advertisement for everything we stand for," said Muhammad Khalifa, a spare-parts trader who closed his shop during the disturbance in a sign of disgust. "We may hate Americans. We may hate them with all our hearts. But all men are creatures of God."
Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2004/04/02/international/middleeast/02IRAQ.html?hp
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werner
antwortete am 02.04.04 (08:19):
@Wolfgang - ich habe mir mal aus Jux Deine Informationsquelle etwas reingezogen. 'Junge Welt' z.B., die Du da als Link angibst. Und dann werden mir viele Deiner Beiträge klar. Du hättest auch geschrieben, dass die RAF ein Recht auf Widerstand hat, da sie uns doch von der Geisel des Kapitalismus befreien will. Wie mit den israelischen Bürgern betreibst Du beim irakischen Volk eine doppelzüngige Heuchelei. Wenn Du Leichenschändung erklärbar findest, die Anschläge nicht nur auf Amerikaner sondern auf Irakis, erklärbar findest, weil Du diese Widerständler, die um ihre ehemaligen Privilegien kämpfen, dem irakischen Volk gleichstellst so zeigt das Deine politische vorgefasste Meinung. Das ist Muslim-Bashing in Reinkultur. Da wird dann die Berliner Mauer zum antifaschistischen Schutzwall und die einzigen politischen Freunde, die Dir noch bleiben, findest Du in Kuba und Nord-Korea. Da wird sogar mit dem Holocaust Kuhhandel getrieben solange es nur in die korrekte politische Richtung passt. Es lebe der, leider gestorbene Sozialismus sowjetischer Prägung, und nieder mit den Kapitalisten.
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Karl
antwortete am 02.04.04 (08:21):
@ Wolfgang,
leider ist deinen Beiträgen nicht zu entnehmen, wie du dich den prognostizierten Ereignissen gegenüber verhälst. Klammheimliche Freude wird es wohl nicht sein. Auch in meinen Augen haben die Amerikaner eine verbrecherische Politik betrieben. Trotzdem geht es jetzt nur darum, was für die Menschen im Irak in Zukunft das Beste sein wird. Mörderische Anschläge können es m. E. nicht sein.
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Wolfgang
antwortete am 02.04.04 (08:32):
Ich beobachte und beschreibe und stelle meine Sicht der Dinge vor... Im Chor der Scheinheiligen, die die 'eigenen' Verbrechen gutheissen und ueber Verbrechen der anderen Seite Krokodilstraenen heulen, singe ich nicht mit.
Ansonsten, Karl: Lies' meine Beitraege; darin wirst Du alles Wichtige finden. Weitere Nachfragen sind sinnlos, weil ich sie njicht mehr beantworten werde.
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ricardo
antwortete am 02.04.04 (08:33):
Entgegen den kühnen Behauptungen, die hier geäußert wurden scheint das ganze Plan einer Terrororganisation gewesen zu sein. Sogar der Spiegel räumt das ein:
"Die Ermordung und Verstümmelung von vier Amerikanern im irakischen Falludscha war offensichtlich geplant. "Es scheint definitiv so zu sein, dass der Überfall gelenkt worden ist", sagte ein US-Antiterror-Experte. Die Verantwortung für die Gräueltat übernahm die bislang unbekannte Gruppe Scheich Ahmed Jassin"
Yassin war der größte Terrorist der Hamas, für dessen Tod seine Anhänger Rache geschworen hatten. Er hatte bekanntlich auch Frauen und Kinder als Attentäter mißbraucht.
Also sollte man die Vorgänge von Falludsha nicht im Sinne eines Widerstandes der irakischen Bevölkerung deuten ud erstmal weitere Untersuchungen abwarten. Und Tee trinken!
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Karl
antwortete am 02.04.04 (08:37):
@ werner,
auch in der New York Times wird festgestellt, dass die getöteten Amerikaner Angehörige von "Blackwater Security Consulting" waren. Die Bezeichnung "Zivilisten" ist deshalb kaum zutreffend, man sehe sich nur mal die Homepage dieser Firma an.
Internet-Tipp: https://www.blackwaterusa.com/
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Wolfgang
antwortete am 02.04.04 (09:05):
Die Meldung, dass die Getoeteten Soeldner der Firma "Blackwater USA" waren, wurde von der amerikanischen Nachrichtenagentur AP seit gestern morgen verbreitet und von mir hier eingebracht. Nichtsdestotrotz wird hier im Forum fleissig an der Maer von den 'Zivilisten' gestrickt.
Allem Geheule der Scheinheiligen zum Trotz: Amerikanische Soeldner mit und ohne Uniform sind Angriffskrieger im Irak... Sie haben dort nichts zu suchen... Angriffe auf sie (die u. U. ihre Verwundung oder ihren Tod zur Folge haben) sind rechtmaessig. Wenn sie Verwundungen oder Toetungen aus dem Weg gehen wollen, muessen sie abziehen.
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werner
antwortete am 02.04.04 (09:07):
@Karl - es doch nicht wichtig wer sie waren. Selbst wenn sie vom CIA gewesen wären. Es geht doch um die Exzesse. Diese Exzesse erklärbar darzustellen oder mit dem Widerstand des irakischen Volkes gleichzusetzen ist Muslim-Bashing. Ich werde aber versuchen diesen Begriff nicht mehr zu verwenden. Er ist so blöd. Zugegeben, ich habe lange gebraucht bis ich Wolfgangs Logik nachvollziehen konnte. Ganz einfach aus dem Grund weil ich dachte, derartige Argumentationsweisen wären seit dem Fall der Mauer ausgestorben, als das Argument, der Sozialismus würde die westliche Welt von der Geisel des Kapitalismus befreien, wie eine Seifenblase zerplatzte. Vielleicht ist Dir die UZ noch ein Begriff.
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Wolfgang
antwortete am 02.04.04 (09:08):
CNN.com veroeffentlichte schon am 31.03.2004 die Original-Meldung von Associated Press (AP), die mit der Maer von den 'Zivilisten' aufraeumte:
Blackwater aids military with armed support (by AP) https://www.cnn.com/2004/US/South/03/31/civilian.deaths.ap/
Internet-Tipp: https://www.cnn.com/2004/US/South/03/31/civilian.deaths.ap/
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ricardo
antwortete am 02.04.04 (09:22):
Aus der HP von Blackwater: "Coalition forces and civilian contractors and administrators work side by side every day with the Iraqi people to provide essential goods and services like food, water, electricity and vital security to the Iraqi citizens and coalition members. Our tasks are dangerous and while we feel sadness for our fallen colleagues, we also feel pride and satisfaction that we are making a difference for the people of Iraq." Es handelt sich um Beauftragte der Armee, die Ölquellen und Wasserleitungen oder Stromversorgung vor Anschlägen schützen sollen, also rein defensive Aufgaben haben. Die Terroristen haben gerade solche "weichen Ziele" im Auge, wo die Bewachung schwierig wird.
Bei uns im Lande gibt es auch private Bewachung von derartigen Unternehmen. Diese haben eindeutig den juristischen Status von Zivilpersonen. Ganz abgesehen davon, daß ein solcher Auftrag aller Ehren wert ist und keinen Mordanschlag rechtfertigt!
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Wolfgang
antwortete am 02.04.04 (09:33):
Webtipp...
Netzzeitung - 05.03.2004 Pentagon laesst Soeldner fuer Irak anwerben Das Pentagon hat die Bewachung von Oelquellen in Irak Soeldnern uebertragen. Immer mehr derartige Aufgaben werden nicht mehr von regulaeren Soldaten erledigt, sondern von 'Subunternehmern'. https://www.netzeitung.de/spezial/irak/276176.html
Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/spezial/irak/276176.html
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Karl
antwortete am 02.04.04 (10:27):
@ werner,
es gab auch Stimmen, die die Zurschaustellung der nackten Leichen der Söhne Saddams als politisch motivierte Leichenschändung betrachtet haben. Ich weiß nicht, in welchem Zustand manche der von Bomben zerissenen Zivilisten und Soldaten des Iraks geendet haben, habe allerdings Bilder von arm- und beinlosen Überlebenden gesehen. Ich verurteile auf das Schärfste die Morde und Ekzesse auf beiden Seiten.
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ricardo
antwortete am 02.04.04 (10:45):
Der Schutz von Anlagen, die für den Alltag im Irak von lebenswichtiger Bedeutung sind, ist in meinen Augen aller Ehren wert. Werner hat recht, wenn er sagt, daß der Status der Ermordeten nicht wichtig ist. Aber sie sind gestorben nicht gegen sondern für den Irak Das ist doch wohl kaum zu bestreiten!
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BarbaraH
antwortete am 02.04.04 (10:55):
>>Genauso wie BarbaraH offensichtlich den Übergriff eines Mobs, der in keinster Weise 'das irakische Volk' repräsentiert, mit dem Widerstandsrecht 'des irakischen Volks' erklärt.<< (werner)
>>für mich bleibt die ganze Sache ein unentschuldbares Einsetzen der primitivsten Instinkte aufgehetzten Mobs, der mit "Befreiungskampf" oder ähnlichen, auch von der UNO tolerierten, Dingen überhaupt nichts zu tun hat. Die wollen morden, morden, morden. << (radefeld)
Zu diesen beiden Statements möchte ich Stellung nehmen. für mich ist es verlogen, wenn Soldaten, die Bomben in einem völkerrechtswidrigen Krieg über einem Land abwerfen, um zu töten, als Befreier bezeichnet werden, und Menschen, die sich gegen diese "Befreier" und heutigen Besetzer ihres Landes, insbesondere ihrer Ölquellen, wehren, als aufgebrachter Mob und Terroristen.
Von Anfang an habe ich mich entschieden gegen jede Art von Krieg ausgesprochen. Niemals hätte Krieg wieder zum politischen Mittel werden dürfen. Eine überwältigende Weltöffentlichkeit ging damals dagegen auf die Straßen.
Mein Mitgefühl gilt jedem einzelnen getöteten, verletzten, verstümmelten Menschen und seinen Angehörigen.... gleich ob es sich bei ihm um einen "Befreiten" oder um einen verblendeten "Befreier" handelt. Soldaten haben in meinen Augen Mord zum Beruf gewählt. Trotzdem habe ich Mitleid mit ihnen, wenn sie sich als 19/20jährige ohne gesellschaftliche Perspektive und mangelnder Bildung verführen ließen.
Die Verantwortung für dieses Morden und Gegenmorden trägt allein die Bush-Administration. Ich hoffe, dass das amerikanische Volk diese Mörderbande im November in die Wüste schicken wird. Noch besser wäre vor den Internationalen Gerichtshof, denn dort gehörten sie als Kriegsverbrecher hin.
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schorsch
antwortete am 02.04.04 (13:46):
Es gibt im Irak viele freiwillige und/oder delegierte helfer/-innen, die nichts mit Krieg am Hut haben, sondern deren hehrstes Lebensziel es ist, jedem bedrängten Menschen zu helfen. Leider können radikale Hasser nicht zwischen ihnen und einem unlegimitierten Angreifer unterscheiden....
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BarbaraH
antwortete am 02.04.04 (13:48):
>>Der Terror von Falludscha hat eine lange, blutige Vorgeschichte. Und die ersten Kapitel dieses Dramas wurden von den Amerikanern geschrieben. Am 28. April vergangenen Jahres, 19 Tage nach der Eroberung Bagdads, schossen GIs in eine friedliche Demonstration - fünfzehn Iraker starben. Die Menschen hatten nichts anderes getan, als gegen die Anwesenheit der Truppen in einer Schule zu protestieren. An diesem 28. April begannen die Amerikaner, ihren Kredit zu verspielen, den sie bei manchen auch in der ehemaligen Hochburg Saddam Husseins hatten. Im Juni 2003 stürmten US-Einheiten gewaltsam in das Haus des Autoverkäufers Hilal Khalaf - obwohl, wie dieser sich gegenüber ausländischen Journalisten erinnerte, die Türen offen gewesen seien. Die Soldaten hätten sogar seine Frau und seine Schwester bedroht, die ihr Bett nicht hätten verlassen können, weil sie halb gelähmt seien.
Vorfälle dieser Art hat es immer wieder in Falludscha gegeben......<<
Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.78, Freitag, den 02. April 2004 , Seite 6
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BarbaraH
antwortete am 02.04.04 (13:50):
Der Titel des zitierten Artikels in der SZ lautet:
Der verlorene Kampf um die Herzen Falludscha ist eine besonders sensible Region, Amerika hat das zu spät erkannt
Von Heiko Flottau
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Karl
antwortete am 02.04.04 (14:06):
Von der Blackwater Homepage: "Ünterstützung für Freiheit und Demokratie überall". Na dann.
Internet-Tipp:
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ricardo
antwortete am 02.04.04 (18:22):
Solch ein Bild sagt garnichts über den Menschen aus, der sich dahinter verbirgt. Im übrigen ist das ein Archivbild und hat keinerlei Zusammenhang mit der Tat!
Aber die verkohlten Leichen der Ermordeten sagen etwas über die Täter aus. Und die Krankenschwestern, die nach dem Massaker beschossen wurden, als sie die Leichen bergen wollten. Und die Rufe. "Rache für Saddam!"
Nach wie vor bin ich der Meinung, daß eine Terroristenbande nach einem Plan ähnlich wie in Madrid vorgegangen ist, wo ja auch Zivilisten getötet wurden. Wahrscheinlich waren es ausländische bezahlte Mörder der Hamas, dem Namen Yassin zufolge. Die Opfer waren Zivilisten nach dem allgemeinen Rechtsverständnis und wahrscheinlich unbewaffnet.
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Karl
antwortete am 02.04.04 (18:29):
Das ist kein Archivbild, sondern das Bild auf der Homepage der Firma.
Internet-Tipp: https://www.blackwaterusa.com/
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Karl
antwortete am 02.04.04 (18:37):
Das Problem ist, dass in den USA inzwischen auch der Krieg ganz offen und schamlos als Wirtschaftsunternehmen geführt wird. Die Regierung kann somit Verhöre auch von den "Spezialisten" durchführen lassen und macht sich die Hände nicht selber schmutzig. Die Söldner erhalten 1000 Dollar Lohn pro Tag.
New York Times:
"Blackwater is typical of the new breed. Founded in 1998 by former Navy Seals, the company says it has prepared tens of thousands of security personnel to work in hot spots around the world. At its complex in North Carolina, it has shooting ranges for high-powered weapons, buildings for simulating hostage rescue missions and a bunkhouse for trainees."
Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2004/04/02/national/02SECU.html?hp
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hugo1
antwortete am 02.04.04 (18:40):
julchens Satz: "Nur weil wir einen moralischen Standart haben,heisst noch lange nicht, dass der in anderen Laendern geteilt oder auch nur verstanden wird". kann ich nur voll zustimmen, jedoch auch umgedreht befürworten wenn er so heisst: Nur weil Andere Ihren moralischen Standart haben, heisst das noch lange nicht, dass der von uns, befürwortet, geteilt oder auch nur verstanden wird". Zumal zwei völlig verschiedene Kulturkreise -und davon kann man bei Betrachtung der irakischen und der amerikanischen Situation ausgehen- wohl nicht mittels Waffengewalt, friedlich fusionieren werden. und da geb ich Barbara völlig recht, sehr senisbel und diplomatisch auf die Vorortstimmung dämpfend eingewirkt, haben die US-Strategen und ihre Ausführenden Militärkader in nur geringem, unbedeutendem Maasse. Viel öfter sind ihnen dabei totale, zT. schwer zu verstehende Missgriffe passiert. ,,und dieser Eindruck wird natürlich bei mir verstärkt durch medienwirksame Wiedergabe von Ereignissen und die Art der nicht immer objektive Berichterstattung.
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werner
antwortete am 02.04.04 (19:03):
@Karl - Deine Antwort bezüglich der zur Schau gestellten Leichen teile ich voll. Das war meines Erachtens für die Weltöffentlichkeit eine kontraproduktive Aktion. Innerhalb des Iraks wollte man vermutlich die eigene Stärke darstellen und deutlich machen, dass es mit dem Saddam Regime zu Ende gegangen ist. Trotzdem gebe ich Dir Recht. Man hätte das auch anders verdeutlichen können. Ohne das zur Schau stellen von Leichen. Das ist üblicher Weise die Art wie Diktatoren ihre Völker in Angst versetzen (siehe Assad in Hama) @BarbaraH - Wenn es in dieser Situation keine Befreiten geben würde, wäre ich auf Deiner Seite. Scheint aber nicht so zu sein, wenn man bedenkt, dass die Schiiten die Mehrheit der Bevölkerung stellen und die Kurden ebenfalls nicht eine kleine Minderheit darstellen. Von den unzähligen Opfern der Terrorherrschaft Saddams ganz zu schweigen. Als kleines Beispiel die Wehrdienstverweigerer mit abgeschnittenen Ohren, die unter Saddam keine Zukunft gehabt hätten. @hugo1 - Kulturkreis hin oder her - Menschenrechte sind universal und unter Saddam war hier keine Besserung zu erwarten. Der neue Verfassungsentwurf mit Zugeständnissen an die Rechte der Minderheiten gibt zur Hoffnung Anlass. Im Endeffekt liegt es in der Hand der Irakis (und ich meine hier nicht den Mob ewig Gestriger) wie sie diese Chance auf eine positive Zukunft nutzen. Was bei unseren Linkssozialisten in dieser Diskussion verkehrt läuft, ist meines Erachtens, dass sie die Rechte der ewig Gestrigen aus Saddams Dunstkreis bewahren wollen (siehe Wolfgangs und Barbaras Recht auf Widerstand des ehemaligen Terrorregimes), diejenigen welche eine bessere Zukunft aufbauen wollen, aber negieren.
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BarbaraH
antwortete am 02.04.04 (19:25):
werner,
es ist nicht MEIN Recht auf Widerstand, es ist VÖLKERRECHT. Und wer sich im Irak befreit fühlen wird und wer nicht, wird man erst erfahren, wenn der Krieg beendet ist. Wie es aussieht, werden wir noch Jahre darauf warten müssen.
Zu ricardos Feststellung/Vermutung: >>Die Opfer waren Zivilisten nach dem allgemeinen Rechtsverständnis und wahrscheinlich unbewaffnet.<<
Söldner sind keine Zivilisten. Sie werden so (un)bewaffnet gewesen sein, wie die auf ihrer Homepage. Bis unter die Zähne bewaffnet im weltweiten Einsatz für "Freiheit und Demokratie"... für 1000,00 Dollar pro Tag. Wohl den Ländern, die keine Bodenschätze besitzen und ihren Einsatz daher nicht fürchten müssen.
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hugo1
antwortete am 02.04.04 (19:36):
@ werner,,,nee das versteh ich nicht so wie Du, dass wolfgang und BarbaraH die Rechte der ewig Gestrigen aus Saddams Dunstkreis bewahren wollen. Da gehts wohl mehr um grundsäzliches Verständnis inwieweit wir Verständnis bzw Unverständnis aufbringen zu den vorbereitenden durch Menschenhand geschaffenen Gründen für diesen Krieg generell und die Art und Weise der Begründung des Beginns, der Führung, Durchführung und der gegenwärtigen Nachbereitung ,,und leider sind Menschenrechte eben noch lange nicht universal, das ist nur eine theoretisch formulierte Meinung derjenigen die sich modern, human, fortschrittlich wähnen ein frommer Wunsch (auch der Meinige) von dessen Ergfüllung die Menschheit leider noch ein großes Stück entfernt ist.
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werner
antwortete am 02.04.04 (19:51):
@hugo 1 - also ich dachte bei diesem Thema geht es um 'Grässliche Bilder aus dem Irak' und Karls Entsetzen über die Verstümmelung der Leichen durch einen zügellosen Mob. Zumindest wurde das hier so begonnen. Was ich dann kritisierte ist die Gleichsetzung dieses Mobs mit den irakischen Völkern. Wie BarbaraH richtig schreibt 'Völkerrecht'. Das Recht der Völker aber doch nicht eine durchgedrehten Meute, die bei den meisten Irakis ebenso auf Abscheu stösst. Oder sind in Barbaras Augen Irakis doch schlechtere Menschen und befürworten das Schänden von Leichen? Und Hugo1 wenn ich schreibe 'Menschenrechte sind universal' dann meine ich natürlich 'gültig' und nicht 'angewandt'. So ein Träumerchen bin ich nicht. Wäre natürlich trotzdem schön. Aber ich glaube da liegen noch viel härtere Brocken am Weg. Was fällt mir spontan ein? Sudan, Nord-Korea, mehr als der halbe afrikanische Kontinent.... @BarbaraH - Wie lange wir darauf warten müssen wird in der Hand der Irakis liegen und ob die USA durchhalten und sich nicht übers Ohr hauen lassen.
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hugo1
antwortete am 02.04.04 (21:20):
ja @ werner da haste tatsächlich einen wunden Punkt angesprochen, mit den viel härteren Brocken die noch zu bewältigen sind. Wenn ich da gar nicht mal soweit sehe wie Du (Nord-Korea, Sudan usw.) sondern mir vorstelle was der US-amerikanischen TV guckenden Bevölkerung noch bevorsteht. An anderer Stelle hab ich schon geschrieben was ich letztes Jahr in den 4 Wochen des Irakkrieges über die dortigen Bildschirmen flimmern sah, zielgenaue Bombenangriffe, heldenhaft befreite US-Soldatin, vom Sockel kippende Saddamstatuen, umarmte, geküsste, frenetisch gefeierte, einmarschierende US-Boys usw. ,,,,und dies vergleiche mit den gegenwärtig gezeigten widerwärtigen Schockbildern und Berichten, dann möchte ich wissen wie der amerikanische Durchschnittsbürger, manipuliert durch eine (noch) z.g.T bushfreundliche Berichtertstattung, das alles verkraftet, ein- und zuordnet. Es wäre nicht das erstemal, das eine zunehmende Anzahl aus dem Ausland in Zinksärgen rücküberführte junge Amerikaner zu einem Umdenken in der Bevölkerung beiträgt. Hoffentlich zieht sich dieser Prozess nicht unnötig und auf viele Opfer und grässliche Bilder beiderseits erhöht, in die Länge.
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werner
antwortete am 02.04.04 (22:26):
@hugo 1 - ich war nicht im Irak und kann so nicht genau wiedergeben was sich wirklich abspielt. Aber ich würde das mit der Bush-freundlichen Berichterstattung nicht so nachvollziehen. Die Vielfalt der Berichterstattung ist in USA sehr gross und nicht nur Bush-freundlich. Ich kann es allerdings mit der Berichterstattung über Israel vergleichen, wo ich mich häufig aufhalte. Und ich bin jedes Mal entsetzt welches realistätsfremde Bild in unseren Medien gezeichnet wird. Weil halt nur mit der Kamera draufgehalten wird wenns stinkt oder kracht. Und manchmal kracht es auch nur weil gerade eine Kamera da ist. Alles schon erlebt. Was sehen wir denn vom Irak? Wenn irgendwo jemand in einen Hinterhalt gerät. Es ist wie Berichterstattung von der Autobahn. Millionen von Fahrzeugen düsen mit Wahnsinnsgeschwindigkeit ohne Unfall entlang aber im Fernsehen bekommt man nur etwas zu sehen wenn ein grosser Unfall, wenn möglich mit Toten, passiert ist. Es wäre viel wichtiger über das tägliche Leben und über die Fortschritte aber auch die Schwierigkeiten der irakischen Normalbürger zu erfahren.
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julchen
antwortete am 03.04.04 (08:05):
@ Wolfgang
bei der "Maer" der Blackwater "Soeldner" , die angeblich Zivilisten gewesen sein sollten....
...Black water ist eine private Firma, die von Ex-Navy elite Personal gegruendet und bemannt wird. Sie spezialisiert darauf zivile Angestellte, ziviler/privater Firmen in Unruhe Laendern Schutz zu gewaehren.
@Ricardo ...Solch ein Bild sagt garnichts über den Menschen aus, der sich dahinter verbirgt. Im übrigen ist das ein Archivbild und hat keinerlei Zusammenhang mit der Tat!....
Das "Archiv Bild" koennte das Werbeplakat fuer die Firma Blackwater sein. Und wenn ich mich in ein Kriegsgebiet begeben wuerde fuer meine Firma, waere mir eine solches Werbeplakat mehr als nur nach dem Herzen gestanden. Mit andern Worten - sehr effektive Werbung. Da Werbung mein Metier ist erlaube ich mir da meine Meinung.
Auch muss man, wenn man Amerikaner auch nur ein bisschen kennt, zugeben, dass viele Zivilisten fuer ihre Firmen sich in Kriegsgebiete begeben, weil sie eben wirklich ehrlich helfen wollen und glauben dass der Aufbau einer Manufaktur, eines Wasserwerkes, oder sonstwas, dem Volk des betreffenden Landes zugute kommen wird. Niemand wird gezwungen zu gehen, aber man fuehlt sich vielleicht schon ein bisschen sicherer mit einer Firma wie Blackwater, die einem den Ruecken deckt.
Ich sag's nochmal: Blackwater ist ein Privat Unternehmen...da gibt es gar nichts untergruendig/ machenschaftliches zu finden.....ob das obige Bild nun das Werbeplakat war oder nicht.
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ricardo
antwortete am 03.04.04 (08:36):
Wohlgemerkt Mit "Archivbild" habe ich nur andeuten wollen, daß dieses Bild in keinerlei Zusammenhang mit den Ereignissen steht ,, natürlich ist da ein Werbeplakat inbegriffen. Insofern könnte jemand denken, dieses Foto sei am Tatort gemacht worden und aktuell Dies ist aber nicht der Fall. Ob also die Opfer bewaffnet waren oder in leichter Kleidung unbewaffnet fuhren, ist nicht nachzuweisen. Also fair bleiben!
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Karl
antwortete am 03.04.04 (15:43):
Jetzt hat auch der Spiegel gemerkt, was für "Zivilisten" das waren.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,293872,00.html
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (16:07):
Unmittelbar am Tag der Toetung der vier angeblichen 'Zivilisten' stand es fest, dass diese gar keine Zivilisten waren, sondern bewaffnete US-Soeldner in Zivil. Sie sind Angriffskrieger, also Taeter gewesen und wurden Opfer ihrer Gegner in ihrem ganz persoenlichen Krieg (denn die Soeldner hatten sich den Kriegsdienst freiwillig und fuer Geld ausgesucht).
Das Soeldner-Unwesen treibt derzeit ueppige Blueten... Laut PETER W. SINGER - Direktor an der Brooking Institution und Autor des Buches 'Corporate Warriors: The Rise of the Privatized Military Industry' (s. Link) -, sind bereits rund 15.000 Soeldner im Irak eingesetzt, das sind rund 10 Prozent der amerikanischen Streitmacht.
Ein Drittel des US-Army-Irak-Budgets gehe an 'zivile' Vertragspartner, so SINGER.
Eine boomende Industrie macht sich also breit... Eine (Kriegs-)Industrie, die als Teil des weltweit operierenden amerikanischen industriell-militaerischen Komplexes immer neue Krisen und Kriege braucht, um ihre Dienstleistungen in Sachen Mord und Totschlag und Raub absetzen zu koennen.
Internet-Tipp: https://www.brookings.edu/scholars/fellows/psinger.htm
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ricardo
antwortete am 03.04.04 (17:47):
Ich bin empört darüber wie hier der Terroranschlag von Falludschah dargestellt wird. Es ist mit nichts erwiesen, daß die getöteten Amerikaner bewaffnet waren, es handelte sich um Angehörige eines privaten Sicherungsschutzes für Strom- Öl und Wasserversorgung gegen Terroristen. Auch der Spiegel mit seiner abenteuerlichen Schilderung kommt daran nicht vorbei. Dass die verkohlten Leichen aufgehängt wurden und dass Krankenschwestern beschossen wurden, als sie die Leichen bergen wollten, davon ist nichts zu lesen. Selbst wenn es Soldaten gewesen wären ist eine solche Handlungsweise barbarisch und verachtenswert.
Aber es waren unbewaffnete Zivilisten, die so wie hier die Sicherheitsdienste für Geldtransporte ja auch keine Unmenschen sind, sondern ihre Pflicht tun.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (17:58):
UNIVERSAL SOLDIER (by DONOVAN)
[...]
He's the universal soldier, and he really is to blame, his orders came from far away, no more, they came from here and there, and you and me ain't brothers, can't you see, this is not the way we put an end to war.
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bernhard
antwortete am 03.04.04 (20:01):
die zigtausenden toten Iraker hingegen waren ganz ok? die zurschaustellung der nackten leichen der söhne saddams war geil?
krokodilstränen der heuchler, wenn ihre söldner ums leben kommen.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (21:36):
Die Lage der BUSH-Krieger im Irak wird taeglich schlechter. Mit noch mehr Morden ist jederzeit zu rechnen. Ganze Landesteile haben die BUSH-Krieger nicht mehr im Griff. Selbst in Bagdad sind Teile der Stadt unter der Kontrolle schiitischer Fundamentalisten. Eine Meldung heute: Im Bagdader Stadtteil Sadr-City marschierten ein 5.000 Milizionaere Muktada El Sadrs (das ist ein bei den Massen beliebter und daher maechtiger fundamentalistischer 'Geistlicher' und Gegner der US-Besatzung). Das Abenteuer scheint fuer die BUSH-Krieger schneller als erwartet zum militaerischen Desaster zu werden.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (21:41):
Hier ist die Quelle der von mir erwaehnten Meldung:
NYT - 04.04.2004 Shiite Militia Marches in Iraq To Back Cleric Critical of U.S. By REUTERS https://www.nytimes.com/2004/04/04/international/middleeast/04IRAQ.html
Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2004/04/04/international/middleeast/04IRAQ.html
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ricardo
antwortete am 03.04.04 (21:49):
bernhard Man mag streiten über die Zurschaustellung der Söhne Saddams, sie wurden nach meinen Informationen nur gezeigt, weil sonst niemand im Lande geglaubt hätte sie seien wirklich tot.. Als sie noch an der Macht waren, wurden ihre Opfer nie gezeigt, auch bei uns nicht! Und es gab auch in Deutschland nicht das geringste Mitleid für ihre Opfer.
Und jetzt das Mitleid mit den beiden Verbrechern! Das schon mutet daher seltsam an! Und was die Opfer des Krieges anbetrifft, es wären bis heute wesentlich mehr, wenn Saddam ohne Krieg an der Macht geblieben wäre, und der auch während der Kämpfe immer für lebende Schutzschilde Sorge trug!
Die beiden Söhne wurden nicht verbrannt und aufgehängt, sie wurden nicht geschändet und die Beisetzung fand im üblichen Rahmen statt.
Als die Opfer von Falludshah von Krankenschwestern geborgen werden sollten, wurden siese beschimpft und beschossen kleiner Unterschied oder?
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Titus
antwortete am 03.04.04 (22:57):
Wolfgang,
gern stimme ich Dir hier zu, es wird ein fürchterliches Desaster für die USA werden, ist fast schon eingetreten.
Allerdings hätte dieses Desaster, wenn es sich zu einem zweiten, noch schlimmeren, als Vietnam erweisen sollte, auch für die gesamte westliche Welt folgen.
Und daher sitzen wir (der Rest der freien Welt) in der Klemme, fürchte ich.
Was ist zu tun? Was könnte man tun?
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ricardo
antwortete am 03.04.04 (23:14):
Wieso Desaster für die USA? Es würde ein Desaster für uns alle! Die rechthaberische Genugtuung über das Mißlingen der amerikanischen Intervention würde in Europa nur kurze Zeit anhalten. Dann gäbe es auch hier ein böses Erwachen! Und ich hoffe immer noch mit den Amerikanern und vielleicht mit immer mehr Europäern, es möge letztendlich ein Erfolg herauskommen. für den Irak! Ein Desaster ist es bis jetzt überthaupt nicht. Das hieße die USA weit unterschätzen. Sie sind stärker als hier angenommen!
Und mal ehrlich: Hat der Pyrrhussieg gegen die USA in Vietnam nicht das Ende der kommunistischen Herrschaft in ihrem gesamten Einflußbereich eingeläutet? Die Schreie der Demonstranten von damals "Ho-dshi-minh" und "USA-SA-SS" klingen mir noch in den Ohren!
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BarbaraH
antwortete am 04.04.04 (01:00):
>>Zum Schutz ihrer Soldaten will die US-Marineinfanterie im sunnitischen Dreieck um Falludscha und Ramadi künftig keine Einzelheiten zu tödlichen Anschlägen mehr bekannt geben. Üblicherweise teilt die US-Armee den Anschlagsort und die Art eines Angriffs mit.<<
Spiegel-online vom 03.04.04 TERROR-ESKALATION IM IRAK Erstmals auch Bomben in Schulen Zum zweiten Mal in nur 24 Stunden ist ein irakischer Polizeikommandeur getötet worden. Auch ein US-Konvoi kam unter Beschuss. Die USA haben eine Nachrichtensperre verhängt, um ihre Truppen zu schützen. Weil der Bürgerkrieg immer brutaler wird, will ein weiterer US-Alliierter abziehen. https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,293977,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,293977,00.html
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ricardo
antwortete am 04.04.04 (08:39):
Barbara Bürgerkrieg ist aber reichlich übertrieben. Oft passiert tagelang garnix und dann sind die Attacken der Saddam_Terror-boys doch auf eine kleinere Region beschränkt, wo diese Verbrecher sich verschanzt haben!
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schorsch
antwortete am 04.04.04 (09:28):
Danket den Amerikanern. Denn die Amerikaner lösen für uns in aller Welt Probleme - die wir gar nicht hätten, würden sie die Amerikaner nicht selber machen....
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ricardo
antwortete am 04.04.04 (10:05):
Schorsch Ohne die Amis wärs wohl nach deiner Ansicht besser?
Was wäre die Welt doch friedlich ohne die Amis und ohne die Israelis!
Wir Deutschen stellen weltweit das größte Kontingent an Friedensengeln! Wir tun keiner Fliege was zu leide! Neuerdings......
Oder sehe ich das falsch?
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mart
antwortete am 04.04.04 (10:20):
<<Ohne die Amis wärs wohl nach deiner Ansicht besser?<<
Das mag stimmen: Ohne die Amis wäre ich mit 100%iger Sicherheit nicht auf die Welt gekommen:-(
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ricardo
antwortete am 04.04.04 (11:15):
@ mart Und wir wären ums Haar 1935 nach Kalifornien ausgebüxt!
Du bist allerdings hier nicht zu ersetzen!
Und jetzt weiß ich auch warum ich mich mit Julchen ganz gut verstehe! Schön Tach Ric
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BarbaraH
antwortete am 06.04.04 (00:38):
Einige Zeitungen im Irak stellen einen gefährlichen Zusammenhang her:
>>Die scheußlichen Ausschreitungen in Falludscha weisen auf eine weitere Dimension hin, die über Irak hinausreicht. Die Schändung von vier Angehörigen einer privaten US-Sicherheitsfirma, die militärische Aufgaben wahrnimmt, wurde in einigen regionalen Zeitungen als Rache für die Exekution Scheich Yassins durch Israel ausgegeben. Wenn die Konflikte in Palästina und Irak verschmelzen, hat Bushs Irak-Invasion erreicht, was sie nicht wollte: Chaos in Mesopotamien und bald einen Aufstand in der ganzen Region. "Vietnam" wiederholt sich nicht. Es kann noch ernster werden.<<
Frankfurter Rundschau vom 06.04.04 KOMMENTAR: IRAK Was Bush nicht wollte VON KARL GROBE https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/die_seite_3/?cnt=416872
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/die_seite_3/?cnt=416872
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julchen
antwortete am 06.04.04 (07:37):
@ Wolfgang ...Unmittelbar am Tag der Toetung der vier angeblichen 'Zivilisten' stand es fest, dass diese gar keine Zivilisten waren, sondern bewaffnete US-Soeldner in Zivil. Sie sind Angriffskrieger, also Taeter gewesen.
Hier ein News=-Flash fuer dich.
Es ist vollkommen moeglich dass Angestellte der Firam Blackwater am 1. oder 2. Irak Krieg als Armee Personal beteiligt gewesen sein koennten. Obwohl es mir abgeht wie schnell ein Navy=Seal im Sand schwimmen koennte... Nichts-destotrotz - es ist weiterhin korrekt, dass die Firma Blackwater besonderen Standart hat mit Der US Armee und allen Branchen derer.
Dies ist vollkommen normal, da ja auch die Regierung ein Interesse daran hat, arbeitende Zivilisten in Kriegsgebieten so gut zu schuetzen wie moeglich. Ein Ruf von Blackwater wuerde reichen, um eine Einheit der Armee zu mobilisieren. ...in diese Falle leider zu spaet!
@Schorsch.. ...Es gibt im Irak viele freiwillige und/oder delegierte helfer/-innen, die nichts mit Krieg am Hut haben, sondern deren hehrstes Lebensziel es ist, jedem bedrängten Menschen zu helfen. Leider können radikale Hasser nicht zwischen ihnen und einem unlegimitierten Angreifer unterscheiden....... Danke, Schorsch! :)
Ric, es gibt da Augenzeuge Berichte, dass irakis versucht haben die getoeteten zu retten und unter Lebensbedrohung aufgaben. Nach fast 30 Jahren Saddam...wer kenn es Ihnen verdenken?
Wolfgang: wie lange haste denn gesucht bis Du das gefunden hast? ....UNIVERSAL SOLDIER (by DONOVAN) [...] He's the universal soldier, and he really is to blame, his orders came from far away, no more, they came from here and there, and you and me ain't brothers, can't you see, this is not the way we put an end to war.
.....Das ist der Text eines Liedes der waehrend der Vietnam Aera geschrieben und gesungen wurde.
Ein Krieg in irgendeinem gottverlassenen Laendchen, was NIEMALS eine Drohung des Kommunismus gewesen sein koennte hat TOTAL nichts mit der heutigen Welt zu tun!!!! Sogar Du muesstest das sehen....quatsch, was red ich da, du WILLST es nicht sehen!
@Ricardo ...Wieso Desaster für die USA? Es würde ein Desaster für uns alle! Die rechthaberische Genugtuung über das Mißlingen der amerikanischen Intervention würde in Europa nur kurze Zeit anhalten. Dann gäbe es auch hier ein böses Erwachen!.... ...(US) Sie sind stärker als hier angenommen!....
US Militaer ist wahrlich staerker als angenommen, aber nur so stark wie ihr Kopf! Siehe Somalia und Clinton...und die diversen President in der Vietnam-Zeit. Man lebt oder blutet mit Wem im Ovalen Buero sitzt und ob dieser beginnt dem Druck der politischen opponenten unterzubuckeln! Nicht fair - aber ein Teil des politischen Systems!.
Ein zweites Vietnam ist moeglich im Irak mit einem Presidenten-Wechsel, aber das liegt NICHT an der Armee, das liegt daran dass der Kopf wackelt und dem Koerper Handschellen anlegt!
Wow, Ricardo, wie gern wollte ich immer mal Freunde in Californien besuchen....shit, nix war's wieder!!!!!! :)))
Trotzdem sag ich's nochmal: IRAK hat nicht mehr viel zu tun mit Was in der Welt vor sich geht. Den Amis alles in die Schuhe schieben zu wollen ist Vogel-Strauss Politik! Zu glauben dass man verschont bleiben wird ist direkte dumm!
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ricardo
antwortete am 06.04.04 (11:59):
Hallo Julchen Zur Zeit wäre ich lieber in den USA als hier! Aber man muß eben versuchen gute Miene zu machen! Grüße nach Texas Ric
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Wolfgang
antwortete am 06.04.04 (12:26):
Richtig ist: DONOVAN hat das Lied vom 'Universal Soldier' unter dem Eindruck des Vietnam-Krieges gemacht... Schon damals verwuestete eine US-Soldateska eine ganze Region unter fadenscheinigen Vorwaenden und glatten Luegen. Das Ergebnis ist bekannt: Die angeblich staerkste Militaermacht der Welt musste sich politisch und militaerisch geschlagen zurueckziehen.
Heute ist es aehnlich... Wieder verwuestet eine US-Soldateska eine ganze Region... Wieder gibt es Widerstand gegen deren moerderisches Treiben... Wieder, so meine Prognose, wird sich die angeblich staerkste Militaermacht der Welt politisch und militaerisch geschlagen ueber kurz oder lang zurueckziehen muessen.
Senator EDWARD M. KENNEDY sieht das uebrigens auch so. In einer Rede vor einem Auditorium veranstaltet von der BROOKING Institution - ein renommierter amerikanischer Think Tank - sprach Mr. KENNEDY von 'Bush's Vietnam' (vgl.: Event Summary: A Critique of Administration Policy, Brooking Institution, April 5, 2004, s. Link).
Internet-Tipp: https://www.brookings.edu/comm/op-ed/20040405kennedy.htm
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