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THEMA:   Das Methusalem-Komplott

 40 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 31.03.04 (17:29) mit folgendem Beitrag:

Jetzt weiß ich auch, warum mir die FAZ schon lange unsympathisch war!
Das hat mit dem Herausgeber Frank Schirrmacher zu tun (Frank der Schreckliche)
Der hat nämlich ein Buch über die Alten geschrieben, ein schreckliches Buch!
Der Titel: “Das Methusalem Komplott”
Schon der Titel sagt viel!
Vor etwa 30 Jahren gab es ein berühmtes Werk:“Die Bevölkerungsbombe”, der Autor P.Ehrlich beklagte die hohe Kinderzahl und sagte eine Bevölkerungsexplosion voraus, die Hälfte der Menschheit müsse verhungern.
In der Zwischenzeit haben noch andere Prognosen sich vorzeitig verabschiedet, wie etwa das Waldsterben, die BSE Seuche und und und.... Die Klimakatastrophe gibt ebenfalls gerade ihren Geist auf.
Herr Schirrmacher hat jetzt so eine Art Bevölkerungsbombe Teil 2 geschrieben und meint damit die rasante Überalterung und Schrumpfung der Bevölkerung. “Jedes zweite kleine Mädchen, das wir heute auf der Straße sehen hat eine Lebenserwartung von 100 Jahren!” Grande Katastrophe! Der Geburtenrückgang führt angeblich in ein neues Verderben. “Gesellschaft und Kultur werden so erschüttert sein wie nach einem lautlosen Krieg!”
Dabei sind die Alten doch so friedlich!

Als junges Ehepaar mußten wir uns noch von Kollegen anhören, wieso wir vier (!) Kinder in diese Welt setzen könnten.
Aber jetzt ist alles anders.

Der Herr Schirrmacher schreibt dazu:”Unsere Erde wird wie ein riesiges Altersheim durchs Weltall kreisen!”
Welch ein majestätisches Bild!
Statt dass er froh ist wenn hier wieder mehr Platz ist, die Mieten billiger werden und es riesige Naturparks in Deutschland geben wird, jammert er über die Alten!
Und denkt gar nicht daran, daß nur Europa überaltert, nicht mal die USA werden uns auf diesem traurigen Weg begleiten, ganz zu schweigen von Ländern wie Irak, Indien oder auch Afghanistan.
Und wer weiß, wenn ich mich so umhöre, Kinder sind allenthalben wieder in.
Davon merkt die FAZ nicht viel, das Thema passt zum Herausgeber und zu seiner melancholischen Zeitung.
Dahinter steckt zwar oft ein kluger Kopf (Werbung der FAZ) aber im allgemeinen ein Grauer.
Und wie es scheint, lesen die gerne düstere Sachen!

Mehr dazu im Artikel
https://www.welt.de/data/2004/03/31258622.html?prx=1


hl antwortete am 31.03.04 (21:14):

>>In der Zwischenzeit haben noch andere Prognosen sich vorzeitig verabschiedet, wie etwa das Waldsterben, die BSE Seuche und und und.... Die Klimakatastrophe gibt ebenfalls gerade ihren Geist auf. <<

??? + *staun*

ricardo klinkt sich aus
und spielt vogel strauss
er kanns nicht mehr ertragen

den kopf in den sand
au! hintern verbrannt
was will ihm das sagen?

den kopf wieder raus
erfasst ihn der graus
nichts mehr zu sehen!

kein mensch und kein tier
kein baum steht mehr hier
nur sandkörner wehen

und die moral von der geschicht'
versteck den kopf im sande nicht


schorsch antwortete am 31.03.04 (21:26):

Ach was, er benutzt den Sand doch lieber, um ihn uns in die Augen zu streuen.....


ricardo antwortete am 31.03.04 (22:05):

hl
Dein Gedicht ist ziemlich fad und voll Sand
mit einem Wort; lyrisch depressiv!


Dieser Winter war hier ganz durchschnittlich, sehr viel Schnee in den Alpen und im Schwarzwald. und das Frühjahr moderat kalt.
Kommt eine Eiszeit?

Die Bäume im Schwarzwald erfreuen sich guter Gesundheit, und es gibt immer mehr Menschen über hundert ( JUHUS)

Aber die Berufsjammerer werden schon wieder wat finden!
Ihr könnt die FAZ abonnieren da steht das nicht drin!


BarbaraH antwortete am 31.03.04 (22:57):

ricardo,

Du scheinst wirklich das Positive Denken in Höchstform verinnerlicht zu haben....

Ca. 840 Mio Menschen leiden Hunger auf der Welt, täglich sterben ca. 30 000 daran. Einfach nicht hinschauen, dann lebt es sich hier prima.

25 Prozent der Wälder sind krank. Man hatte in den 80er Jahren Schlimmeres befürchtet. Da können wir uns doch freuen.

Klimakatastrophe? Mehr als 10 000 Hitzetote allein in Frankreich im letzten Sommer? Ach was, der letzte Winter war total normal.

Nun wüsste ich gern mehr über das von Dir genannte Buch “Das Methusalem Komplott”, aber leider scheint der von Dir angegebene Link nicht korrekt zu sein. Oder gehört das zu Deiner Strategie "Einfach nicht hinschauen. Es lebt sich dann viel angenehmer"?

Internet-Tipp: https://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/thema/laborerde_wald/schaeden2.shtml


Tessy antwortete am 31.03.04 (22:57):

Vielleicht ist wirklich "Hintern verbrennen" nötig damit manche Menschen die Klimakatastrophe erkennen?? :-(


Wolfgang antwortete am 31.03.04 (23:23):

"Ein riesiges Altersheim wird durchs Weltall kreisen..." - Wenn ich Ricardos Beitraege lese, wird mir schmerzlich bewusst, dass FRANK SCHIRRMACHER wohl recht behalten wird. :-(


ricardo antwortete am 31.03.04 (23:46):

Ich wußte ja, daß Ihr den Altenheim-bus gerne besteigt.
Schönen Gruß an den schrecklichen Frank und die FAZ

Der Link
https://www.welt.de/data/2004/03/31/258622.html?search=maxeiner&searchHILI=1


iustitia antwortete am 31.03.04 (23:58):

Danke - ricardo!
Um 1900 wurde das "Jahrhundert des Kindes" ausgerufen.
Jetzt - 1oo Jahr später - wollen FAZ-fette Meinungsmacher Angst und Schrecken verbreiten. Hat der Starke Schirri Angst vor dem Altwerden...? Das ist doch seine persönliche Macke, die ihn hindern kann, realstisch und optimistisch in die Zukunft zu kucken.
Sehr, sehr vielen Senioren geht es gut: im Häuschen, mit dem Auto, mit viel Zeit - viellelicht auch mit der Drittfrau.
Sie sollen sich beschäftigen lernen, dass sie nicht im Stuhlkreis sitzen - und einen Medizinballball weitergeben müssen; weil sich sonst keiner mehr für sie interessiert und sie beschäftigt - und sie fast alle Aktivitäten aufgegeben haben und mcuksen und trotzen!
"Ach - der - und erst recht d i e (Sohn/Schwiegertochter - die kommen mich nicht mehr besuchen!"
Wenn "Ältere" sich mit Jüngeren nicht unterhalten wollen oder können - sondern eine krude, moralinsaure Miefigkeit (besonders auch in Zärtlichkeiten) absondern, statt zu kommunizieren (mit Kindern, mit Enkeln) und ihren Humor zu pflegen - ja, was sollen dann die Jüngeren den Älteren noch bieten - wenn die sich selber in ihre Kindheit zurückentwicklen (geistig) und körperlich sich nicht mehr bewegen lassen? (Und "immer" Recht haben wollen!)
Das alles halte ich aber nicht für zwangsläufig, sondern für sehr wohl abwendbar. Das lebenslange Lernen muss allerdings vor 65 einsetzen, flexibel bleiben, als Training nd Selbstverständlichkeit, mit vielen anderen in Kontakt zu bleiben. Und: sich nicht so oft beleidigt zu stellen!


schorsch antwortete am 01.04.04 (09:12):

Gestern hatte ich eine Lesung in der "Adlatus"-Vereinigung. Das ist eine Gruppe von pensionierten Kapazitäten aus Wirtschaft, Kapital undundundund. Da ist ein Wissenspotenzial gespeichert, das den Jungunternehmern als Starthilfe zum Fast-Nulltarif weiter gegeben wird. Nichts von Däumchen drehen und auf der warmen Ofenbank sitzen.
Jede(r) von uns hat ein Wissenspotenzial in sich. Die Frage ist nur, was er/sie damit anzufangen weiss. Ist er/sie willens, es der Zukunftsgeneration weiter zu geben, oder lässt er/sie es verfaulen?


ricardo antwortete am 01.04.04 (10:24):

Danke iustitia für dein Verständnis!
Die Altherrenzeitung weiß eben auch noch nicht, daß unser alterndes Europa nicht mehr der Nabel der Welt ist und meint nun die ganze Erde sei ein Altenheim!
Die sollten mal nach Afrika oder nach Mexiko schauen, wo die Jugend voller Optimismus ist! Viele jedenfalls.
Und wir Alte könnten mal etwas rosiger träumen, von einem seligen Ende mit dem Duft von Ambrosia!
Nobel wollen wir zugrunde gehen
und bis zum Schluß noch singen und pfeifen wenns denn noch geht!


Karl antwortete am 01.04.04 (15:29):

Positives Denken in Maßen ist gesund für das Individuum.
Kassandras wird aber oft zu Unrecht vorgeworfen, falsche Unglücksprognosen ausgegeben zu haben, denn es wird nicht bedacht, dass ihre Vorhersagen häufig genug die Ursache für Vermeidungsstrategien waren, die das Geschehen veränderten. Ohne "Worst-case-Szenarien" sähe unsere Erde schlimmer aus als in Wirklichkeit.
Ein Zuviel an positivem Denken wäre langfristig fatal, besonders wenn es bedeutet, nicht mutig Herausforderungen anzunehmen, sondern die Gefahren zu verdrängen und den Kopf in den Sand zu stecken. Dies halte ich für eine Beleidigung des Intellekts.


petrone antwortete am 01.04.04 (15:35):

Tja - das Leben war immer schon lebensgefährlich und so wird es wohl auch bleiben - ob wir jetzt 40 oder 100 werden.

Und Krisenzeiten waren schon immer auch Kreativzeiten. Wer das nicht bedenkt und sich an Langzeit-Prognosen wagt, geht meistens fehl!
Sicher ist doch nur eines auf dieser Welt: Der ewige Wandel!Das fetten Jahren magere folgen, kennt man doch schon aus der Bibel.

Petrone


ricardo antwortete am 01.04.04 (16:12):


Wer sich interessiert für eine optimistische Zukunftsbetrachtung (soll ganz gesund sein),
der lese das Buch von dem Dänen Björn Lomborg “Apocalypse No” oder das "Lexikon der Öko-Irrtümer" von Maxeiner und Miersch.
Beide Werke räumen auf mit der Vorstellung, es gäbe nur noch Schwarzmaler für die Zukunft, so wie auch Frank Schirrmacher einer ist.

Ich bin überzeugt, daß sich die materiellen Lebensbedingungen für die meisten Menschen in den meisten Ländern
ständig verbessern. In hundert Jahren befinden sich alle Nationen und der größte Teil der Menschheit auf dem heutigen westlichen Lebenssstandard oder darüber.Dafür spricht das Erreichte selbst in den Drittweltländern.

Geschadet hat der Optimismus noch selten, denn jeder Unternehmer braucht ihn für Investitionen, auch z, Bsp im Sinne immer besserer Ausnutzung der Energie
Übertrieben Panikmache kann hingegen dazu führen, dass jegliche Aktivität erlahmt und man gleichgültig wird.
Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit helfen bestimmt nicht weiter.


Wolfgang antwortete am 01.04.04 (18:38):

JAN TINBERGEN - Oekonom und Inhaber eines Nobelpreises fuer Wirtschaftswissenschaften - aeusserte im Geleitwort des Buches "Die neuen Grenzen des Wachstums" (s. Link) folgenden Gedanken:

"Wir Wirtschaftswissenschaftler muessen den Autoren Dank sagen, weil sie uns gezeigt haben, wie die gegenwaertige Entwicklung die natuerlichen Begrenzungen zu ueberschreiten droht. Sie haben uns darauf hingewiesen, welche Beitraege die Wirtschaftswissenschaften und andere Wissenschaftsdisziplinen zu leisten haben, um Kriege zu vermeiden, den Hunger zu beheben, Krankheiten zu lindern, die Umweltverschmutzung zu beseitigen und eine dauernd existenzfaehige Zukunft zu schaffen."

Quelle des Zitats... DONELLA MEADOWS, DENNIS MEADOWS und JORGEN RANDERS: "Die neuen Grenzen des Wachstums", 1992, Geleitwort von JAN TINBERGEN

Internet-Tipp: https://www.utopie1.de/meadows/


Wolfgang antwortete am 01.04.04 (20:17):

Wer sich ernsthaft mit der Materie - Stichworte: Wachstum, Grenzen des Wachstums, Demographie, Naturverbrauch, Energiewende etc. - beschaeftigen will, dem empfehle ich das folgende Dokument (43 Seiten, PDF, Acrobat Reader erforderlich):

Wachstum ohne Ende ... auch im neuen Jahrtausend ?
Oekologische, oekonomische und demographische Stabilitaet im 21sten Jahrhundert
Von DETLEF GEORG SIEBERT
https://www.omega2100.net/weltdynamik.pdf

Herr SIEBERT ist Sozialwissenschaftler und unabhaengiger Zukunftsforscher. Er arbeitet seit Jahren an der Entwicklung und Verbesserung empirisch basierter Simulationsmodelle, unter anderem am Wissenschaftszentrum Berlin fuer Sozialforschung (WZB).

Internet-Tipp: https://www.omega2100.net/weltdynamik.pdf


ricardo antwortete am 02.04.04 (09:59):

Hallo petrone
Magere Jahre sollen sogar ganz gesund sein!
Ich bearbeite jetzt täglich wieder einen großen Garten und sehe wie alles wächst und gedeiht.
Der letzte Sommer hat manche Schaden hinterlassen, aber schon nächstes Jahr wird das nicht mehr zu sehen sein.
Und die Hasen sind heuer wieder mehr geworden, weil sie warme und trockene Zeiten lieben!

Meine jüngste Enkelin wurde gestern ein Jahr alt und ich hoffe, sie hat sehr gute Zeiten vor sich.
Vives les enfants!


petrone antwortete am 02.04.04 (10:52):

Hallo Ricardo,

Du sagst es - nicht einmal die Natur kriegt es hin, dass alle Welt immer in Zufriedenheit und Glück leben kann.
Einmal profitieren die Hasen und ein andermal vielleicht die Füchse.

Und was Deine Enkelin betrifft - sie und ihre Generation wird es so gut haben wie wir, die wir ja auch in Krisenzeiten aufgewachsen sind. Wo ist das Problem?


ricardo antwortete am 03.04.04 (09:43):

Stimmt petrone
Wenn ich an meine Jugend zurückdenke und die Prognosen die NACH DEM KRIEG durch unser Land geisterten, als fast alles in Trümmern lag und täglich unzählige Flüchtlinge von überall her hereindrängten!
Aber nun schaut euch dieses Land heute an:
Keine Trümmer mehr übrig geblieben und alle satt!

Die Voraussetzungen waren in den ersten Nachkriegsjahren denkbar schlecht und luden zu den schwärzesten Zukunftsbildern ein!

Und jetzt jammern die staatlichen Angestellten, wenn sie ein paar Stunden mehr arbeiten sollen.
Und die Uralt-Gewerkschaften blasen zum Streik!

Damals hat man bis zu 90 Stunden in der Woche gearbeitet!
Auf meiner ersten Stelle als Assistent habe ich Kost und Logis bekommen und sonst nix!


BarbaraH antwortete am 03.04.04 (10:04):

ricardo,

es wird nicht gejammert, weil man ein wenig länger arbeiten soll, sondern weil die Folgen (fast) jedem klar sind:

länger arbeiten = noch mehr Arbeitslose

Der deutsche Arbeitnehmer hat sich immer verantwortungsbewusst gezeigt. Es gibt kaum ein anderes Land, in dem derart wenig gestreikt wird wie hier bei uns. Als Deutschland in Trümmern lag und Arbeitskraft Mangelware, dachte selbstverständlich niemand an eine 35-Stunden-Woche.

Heute ist es unverantwortlich, die Arbeitszeit zu verlängern. Aufgrund des Überangebots an Arbeitskraft werden die Löhne weiter sinken. Dieser Protest der Gewerkschaften ist die erste Maßnahme, die auch im Sinne Arbeitsloser ist.


schorsch antwortete am 03.04.04 (12:32):

Die Arbeitgeber brauchen ein Reservoir an Arbeitslosen - um die Löhne und Arbeitsbedingungen auf Tiefstand zu drücken.....


petrone antwortete am 03.04.04 (12:49):

Die Situation am Arbeitsmarkt:

Als erstes würde ich mal das Arbeitsamt abschaffen! Ich habe gerade einen Fall von Arbeitlosigkeit in der Familie. Es kommt fast täglich ein Brief vom Arbeitsamt, jeder von einer anderen Dienststelle - aber nichts passiert.
Wer in dieser Zeit die Arbeitslosigkeit senken will, der muss die Arbeitskosten DRASTISCH senken, nicht um Nullkommaprozente, sondern um 2stellige Prozente. Das hieße natürlich wieder, das gesamte Steuersystem ändern - aber dazu ist niemand bereit!

Ricardo, so wie in der Nachkriegszeit alles Materielle zerstört war, so ist heute, 50-60 Jahre später alles Immaterielle kaputt.
Unsere Gesellschaft zum Beispiel! Die Geiz-ist-geil-Philosophie! Nicht mehr Gemeinnutz kommt vor Eigennutz sondern gerade umgekehrt.

Aber was wird sein in wieder 50-60 Jahren, wenn Deine Enkelin so 50-60 Jahre alt ist?
Vielleicht besucht sie dann - nach einer ersten intensiven Arbeitphase - eine Universität oder Schule um sich auf eine zweite, speziell für Menschen 50+ eingerichtete Arbeitsphase einzurichten?
Vielleicht wird sie ja 100 oder mehr Jahre alt, wie der FAZ-Mensch geschieben hat und wünscht sich sogar einen Arbeitsplatz den sie auch mit 80 noch mit Freude ausfüllen kann?
Wer will das heute schon wissen? Wer hat im Jahre 1950 schon gewußt, worüber wir uns in 2004 Gedanken machen?
Kommt Zeit, kommt Rat!

Ich wünsche ein schönes Wochenende!


Wolfgang antwortete am 03.04.04 (17:10):

Man ist doch aeusserst erfolgreich dabei, Petrone, die Arbeitskosten zu senken... Da werden in der Tat schon 2-stellige Prozentsaetze gehandelt. Die SIEMENS-Manager sind ein Beispiel dafuer, wie gerade zur Jagd auf (noch) Beschaeftigte und ihre (noch) auskoemmlichen Loehne geblasen wird (vgl. INTERVIEW MIT IG-METALL-VIZE HUBER: 'Jetzt will Siemens Tabula rasa machen', SPIEGEL ONLINE, 02.04.2004, s. Link).

Aber was sind schon diese laecherlichen 2-stelligen Prozentsaetze, wenn man einmal das Lohngefaelle zwischen den Volkswirtschaften betrachtet. Beschaeftigte in Deutschland verdienen drei mal so viel, wie Beschaeftigte in Tschechien... Oder: Beschaeftigte in Deutschland verdienen dreissig mal so viel, wie Beschaeftigte in Moldawien oder anderswo (alle Zahlen sind selbstverstaendlich vergleichbar, was ihre Kaufkraft am jeweiligen Ort betrifft).

Da ist noch viel Potenzial, um die Arbeitskosten zu senken. Den gedanklich Traegesten daemmert es: Arbeitsplaetze in den sogenannten 'entwickelten' Laendern (wie Deutschland eines ist) sind auslaufende Modelle. Und: Arbeit wird billig wie Dreck werden. Die Frage ist nur: Womit sollen die derzeit in Deutschland noch Beschaeftigten (und die, die sie alimentieren muessen, die RentnerInnen zum Beispiel) ihre Mieten, Lebensmittel, Kleidung, Autos, Reisen, Bildung fuer ihre Kinder etc. pp. bezahlen ?

Und noch eine Frage stellt sich immer draengender: Wer soll die vielen Produkte kaufen, die jetzt dank Rationalisierung so guenstig produziert werden koennen ?

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,293624,00.html


ricardo antwortete am 03.04.04 (18:16):

Barbara
Ich glaube kaum, daß die Rechnung aufgeht:
Weniger Arbeiten= mehr Arbeitsplätze.
Dagegen hat unsere damalige Einstellung geholfen : alle packen an, auch für wenig Geld, um die angeschlagenen öffentlichen Haushalte zu sanieren.
Die verwöhnten jungen Menschen von heute kennen eine solche Situation aus eigener Erfahrung überhaupt nicht.

Das Krankenhaus, in dem ich damals arbeitete, hat von einem ganz niedrigen Haushalt leben MÜSSEN.
Wir hatten keine Watte, nur Zellstoff und zum Desinfizieren wurde Jod verwendet, Alkohol war zu teuer!
Und der Vedrwaltungschef hätte mir liebend gerne mehr ausbezahlt, wenn er etwas gehabt hätte.

Wir alle wissen doch, dass die Kassen der Gemeinden so leer wie noch nie sind, woher sollen sie denn das Geld für weitere Arbeit nehmen?
Wir haben kostenlos Nachtdienst gemacht, und das Essen war zum Teil miserabel.
Aber keiner von uns wäre auch nur auf die Idee gekommen deswegen das Maul aufzumachen!
Wo nix is da hat selbst der Kaiser sein Recht verloren!

Mehr arbeiten!
und der Staat kann wieder atmen.


schorsch antwortete am 03.04.04 (18:20):

@ petrone: "...Wer in dieser Zeit die Arbeitslosigkeit senken will, der muss die Arbeitskosten DRASTISCH senken..."

Sehr naiv gedacht, lieber petrone. Denn wer die Arbeitskosten drastisch senkt, muss auch die Lohnkosten senken. Wenn aber alle Arbeitnehmer weniger verdienen, dann können sie auch weniger kaufen. Wenn aber weniger gekauft wird, dann haben die Unternehmen weniger Absatz. Wenn aber die Unternehmen weniger Absatz haben, dann produzieren sie weniger, weil sie ja nicht auf Halde produzieren können, sondern ihre produktion dem Absatz anpassen. Wenn aber die Unternehmen weniger produzieren können, dann braucht es weniger Arbeiter. Und schon beisst sich die Katze in den eigenen Schwanz......

Nun überlege selber, petrone: Gibts dann mehr oder weniger Arbeitslose?


Wolfgang antwortete am 03.04.04 (18:52):

@Ricardo... 'Damals', sagst Du, war es 'unsere' 'Einstellung' 'anzupacken', auch fuer wenig Geld... Das war aber damals gar keine Einstellung, sondern es war moegliches wirtschaftliches Verhalten. Es gab Arbeitsplaetze, mehr und mehr mit den Jahren, es gab Beduerfnisse und - wegen der vielen Arbeitsplaetze - auch Moeglichkeiten, per Arbeit zu einem Bedarf zu kommen.

Aber damals war damals... Die Zeit ist dahin... Heute ist die Situation voellig anders... Schon die Beduerfnisse sind in vielen Bereichen gedeckt. Mit dem Bedarf fuer die verbleibenden Beduerfnisse sieht es noch schlechter aus: Geht doch mangels Arbeit und 'dank' der hohen Zahl von Arbeitslosen und 'dank' der dadurch moeglichen Lohndrueckerei die Nachfrage stark zurueck.

Ich sagte es schon einmal: Hinweise auf fundierte wirtschaftliche, gar unternehmerische Kenntnisse sind in Deinen Beitraegen so gut wie nicht zu finden. :-(


BarbaraH antwortete am 03.04.04 (20:42):

Und warum sind die öffentlichen Kassen leer, ricardo?

Dein Satz "Wo nix is da hat selbst der Kaiser sein Recht verloren!" passt doch auch nicht auf die heutige Situation. Macht es Dich gar kein wenig nachdenklich, wenn inzwischen sogar der Arbeitgeberpräsident Hundt die vollkommen überzogenen Managergehälter kritisiert?

Hamburg hat z.B. kein Geld, um genügend Krippen- und Kindergartenplätze für Berufstätige zur Verfügung zu stellen. Die Suppenküchen für sozialschwache Kinder wurden geschlossen: es ist kein Geld mehr dafür vorhanden.

Zur selben Zeit lese ich, dass Hamburg die meisten Milliardäre und die größte Dichte an Einkommens-Millionären in Deutschland hat.

Bringen diese Fakten nicht auch Dich zum Grübeln?
Heißt Deine Lösung für den Deutschen Michel noch immer: Ärmel aufkrempeln, Gürtel enger schnallen und ran an die Arbeit?

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/03/08/270853.html


ricardo antwortete am 03.04.04 (22:00):

also Barbara
Die Gehälter der Bosse müssen jetzt herhalten.
Die Neidspirale dreht sich immer schneller.

Dann laßt uns die Unternehmer alle mal verhaften und ihr Vermögen beschlagnahmen- Aber auch die fetten Pfründe der Gewerkschaftsführer!
Das reicht vielleicht für ein paar Monate zum Schuldenausgleich.

Aber ohne Unternehmer läuft nix mehr, keine Gewinne keine Steuereinnahmen! siehe DDR seligen Angedenkens!
Wenn du dich danach sehnst, das wäre für alle ein gewaltiger Rückschritt!

Aber Rot wäre das schon, keine Frage!


BarbaraH antwortete am 03.04.04 (23:01):

ricardo, die Frage lautet:
Was bringt eine Arbeitszeitverlängerung, was bringt die Schelte auf die "verwöhnten jungen Leute von heute", die angeblich nicht mehr wissen, was arbeiten heißt?

Ich vermute noch mehr Millionäre und Milliardäre....
Ihre zusätzlichen Gewinne werden Unternehmer in eine weitere Technisierung und Automatisierung stecken und damit noch mehr menschliche Arbeitskraft einsparen, schließlich müssen sie kaufmännisch handeln.

Zum Schlaumachen empfehle ich folgende Seite:
https://www.attac-lokal.de/luegen_ist_geil.htm



Internet-Tipp: https://www.attac-lokal.de/luegen_ist_geil.htm


ricardo antwortete am 03.04.04 (23:22):

Barbara
Attac kenne ich gut, aber es ist eine Desinformations-Clique.

Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg.

Und Attac ist auf die Dauer machtlos gegen die Kraft des globalen Erfolges.

Aber ich habe heute trotz "Technisierung" mit Hacke und Gießkanne und Rechen wie ein mittelalterlicher Gärtner gearbeitet.Ganz ohne Krach und Maschinen!
Ein schönes Wochenende wünscht dir
über die Fronten hinwech
Ric


petrone antwortete am 04.04.04 (11:43):

Schorsch, wenn es so ist, wie Wolfgang behauptet, dass Arbeit billig wird wie Dreck, dann ist es doch geradezu dumm, Arbeit zu besteuern und noch teurer zu machen? Wer besteuert schon Dreck den keiner will? Also müssen wir schon mal unser Steuersystem radikal ändern und unsere Arbeitskosten wenigstens angleichen...

Nein, wir liegen strategisch falsch. Vielleicht haben wir ja auch nur zuviel Jobs geschaffen in dem Irrglauben dass jeder möglichst viel Geld brauche um möglichst viel kaufen zu können weil das die Wirtschaft brauche?
Inzwischen ist die Wirtschaft auf immer weniger Menschen angewiesen, die in ihr produzieren (und Geld verdienen).
Und die Menschen sind auf immer weniger Produkte angewiesen, die die Wirtschaft (zu teils ruinösen Preisen) produziert.
Wo ist denn das Prinzip der Bedarfsdeckung? Es wird doch nur noch produziert um neue Umsatz- und Gewinnrekorde zu erzielen, koste es was es wolle.
Wir entwickeln immer mehr konkurrentes Verhalten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Von Kooperation dagegen haben wir nach wie vor keine Ahnung. Wenn tatsächlich mal jemand kooperiert, dann tut er das um Kosten zu sparen und Menschen Arbeit und Brot weg zu nehmen.
Das Prinzip der Kooperation wäre jedoch, den Nutzen zu mehren - für alle Beteiligten und deren Umfeld.

Nein, nein, nur mit Polemik konmmen wir nicht weiter weil das Problem in einer Tiefe liegt, die wir noch lange nicht erreicht haben.


Wolfgang antwortete am 04.04.04 (12:16):

Ich versuche, etwas richtigzustellen: Arbeit wird billig wie Dreck. Das ist ein Faktum. Ein weiteres Faktum: Arbeitsplaetze werden immer rarer (wegen Rationalisierungen und Outsourcing in andere Laender, die bisher schon billige Arbeit noch billiger machen). Die Folge: Fuer Menschen, die nichts haben ausser ihrer Arbeitskraft, wird es immer schwieriger, ein auskoemmliches Leben zu fuehren.

Eine weitere Folge: Dem Staat brechen die Einnahmen weg (die zum allergroessten Teil bezahlt werden von den 'kleinen' Leuten).

Das ist der Grund, warum der Staat droht, Pleite zu gehen. RentnerInnen z. B. fuerchten zu Recht, dass es bald aus sein wird mit ihrer Rente.

Eine dritte Folge: Der Bedarf - das sind Beduerfnisse verbunden mit Kaufkraft - geht zurueck... Immer mehr bereits produzierte Produkte koennen mangels potenter Nachfrager nicht mehr abgesetzt werden.

Schwierige Zeiten sind das... Kooperation waere nicht schlecht... Diese Idee ist aber in kapitalistischen Volkswirtschaften ganz und gar systemfremd. Du siehst es deutlich, Petrone, am Klassenkampf von 'oben', dem Sozialabbau. Dem aber folgt so sicher wie das Amen in der Kirche der Widerstand dagegen - der Klassenkampf von 'unten'.


Karl antwortete am 04.04.04 (13:04):

Arbeit wird billiger, weil die Produktivität steigt, auch hier vor Ort, nicht nur durch die Verlagerung in Billiglohnländer. Der letztere Prozess wird sich irgendwann erschöpfen, was zu einem gewissen Wohlstandsausgleich zwischen den jetzt reichen Industriestaaten und der 3. Welt führen könnte (sollte).

Dem überlagert ist aber eine Erhöhung der Produktivität (mehr Produkte pro Arbeitskraft) durch die Zunahme der Automatisierung bei der Produktion von Wirtschaftsgütern. Dieser Prozess wird langfristig eine Umverteilung der Rechte an den Produktionsmitteln notwendig machen. Das klingt nach "alter" Ideologie, ist aber unausweichlich so.

Irgendwann in der Zukunft produziert eine vollautomatisierte Wirtschaft alle Güter, es gibt keine menschliche Arbeit im Produktionsbereich mehr. Wer hat dann von der Güterproduktion den Gewinn? Eventuell einige wenige Super-Bill Gates oder aber der Staat, d. h. seine Menschen.

Damit die Menschen auch in Zukunft die Produkte kaufen können, die produziert werden, werden sie in irgendeiner Form beteiligt werden müssen an den Gewinnen der Produktionsmaschine. Unserem Wirtschaftssystem werden größere Umwälzungen nicht erspart bleiben.


petrone antwortete am 04.04.04 (14:58):

Der Kapitalismus braucht Feinde, braucht Druck und er braucht Ideen von unten, aus anderen Systemen! Was ist Kapital denn wert ohne Ideen?

Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems uferte der Kapitlismus aus. Alles Weitere erfahren wir täglich am eigenen Leib. Die westliche, kapitalistische Welt ist auf dem besten Wege, ihre Vorherrschaft zu verlieren und ich glaube, dass das der tiefere Grund für unsere täglichen Ängste ist.

Es muß also ein neues (kooperatives?) System her. Aber das braucht Zeit um sich zu entwickeln.

Die Kondratieff-Theorie geht davon aus, dass der Wachstumsmotor des 21. Jahrhunderts eine umfassend verstandene Gesundheit sein wird. Es wäre zu wünschen, dass sie recht hat.
Vorraussetzung dafür wäre eine weitere Freigabe von Wissen! Wo zum Beispiel Wissen zu "Herrschaftswissen" wird, enden Inforationsströme und es unterbleiben "Syergiegewinne".
Karl hat also völlig recht, es muss zu Umverteilungen kommen. Zu Umverteilungen sowohl von Lsten als auch von Gewinnen.
Ich glaube, dass unter diesen Bedingungen ddie Begriffe Arbeit und Lehre völlig neu definiert. werden muss.
Wir Menschen kleben doch wie Kletten an unseren gewohnten Erfolgsmustern.
Wir erkennen aber nicht, dass die bei den völlig veränderten Verhältnissen überhaupt nicht mehr funktionieren können. Also müssen wir neue Erfolgsmuster suchen. Es wird nicht leicht sein.


Wolfgang antwortete am 04.04.04 (15:04):

Derzeit wird der dringend notwendige Umbau unserer Energiewirtschaft von dreckigen, gefaehrlich strahlenden und endlichen Energietraegern auf saubere, ungefaehrliche und erneuerbare Energietraeger von ewig-gestrigen Buerokraten verhindert... Hier ein Beispiel dafuer aus dem 'Laendle'... Dort versucht der Ministerpraesident (!) Baden-Wuerttembergs per Waldwege-Verordnung den Bau von Windmuehlen zu verhindern (s. Link).

Natuerlich wird diese Verhinderungs-Verordnung demnaechst auf dem Klageweg gekippt werden. Aber das Beispiel ist typisch fuer unser Land. Denn hier herrscht Lobbyismus pur - Kohle-, Oel-, Gas- und Atomindustrie und ihre politischen gut bezahlten Handlanger in Ministerien und Parlamenten verteidigen mit Zaehnen und Klauen ihre angestammten Privilegien und ihre damit verbundenen fetten Profite.

'Verspargelung der Landschaft', toenen sie scheinheilig... Hat schon mal von denen jemals jemand aufbegehrt, als sie ihre dreckigen und strahlenden Monster-Kraftwerke bauten ? Oder, als sie zehntausende von Kilometern Autobahnen und Schnellstrassen durch den Wald schlugen ? Oder, als sie Tausende von Quadratkilometern wertvolles Naturland mit Hilfe von Staatsknete in wertlose Gewerbegebiete umwandelten, die jetzt zuhauf leer stehen ?

Es gibt also reichlich Leute, die aus Profitinteresse heraus blockieren was das Zeug haelt. :-(

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,293954,00.html


petrone antwortete am 04.04.04 (16:47):

Genau Wolfgang, das ist ein gutes Beispiel. Politiker benutzen ihr Herrschaftswissen um Meinungen und Tatsachen zu manipulieren.
Ein anderes Beispiel wäre unser Gesundheitssystem. Als ich vor 31 Jahren hierher in meine Wahlheimat zog, gab es hier 12 Arztpraxen.
Heute sind es über 50 und alle leben sie hervorragend! Warum bringt man dem Volk nicht endlich mal ersthaft bei, wie es sich selbst besser - beispielsweise über die Ernährung - gesund erhalten kann?
Weil es Umsatz kostet. Nicht nur im Gesundheitssystem, sondern auch in der chem Industrie und der Nahurungsmittelindustrie.
Mehr als die Häfte unserer Zahnärzte wären arbeitslos, wenn die Menschen ihre Zähne mit Ultraschall putzen würden.
Mit anderen Worten, unser Gesundheitssystem ist zu einer riesigen Arbeits- und Kapitalbeschaffungsmaßnahme zu Lasten des Gemeinwohls geworden.




Karl antwortete am 06.04.04 (11:49):

Ein interessanter Artikel zur Problematik Geburtenverweigerung und Überalterung: Das Tabu Bevölkerungspolitik

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,294191,00.html


schorsch antwortete am 06.04.04 (18:04):

Da in absehbarer Zukunft der westliche Mensch auf normale Arte zeugungs- und gebärunfähig wird, wird man nur noch Invitro-KInder bekommen. Weil aber auf diese Weise Mehrlingsgeburten zur Normalität gehören werden, wird sich dadurch auch der Geburtenrückgang in "Geburtenvorsprung" umpolen (;--))))


ricardo antwortete am 07.04.04 (08:36):

@schorsch
Woher hast du denn nun wieder dieses Märchen?
Doch nicht etwa aus Tausend und einer Nacht?

Oder etwa schon wieder von den.. na du weißt schon!


BarbaraH antwortete am 12.04.04 (00:37):

Der Gebärstreik bringt auch die Baby-Industrie in arge Bedrängnis. Wo bleibt man mit der Gläschen-Nahrung, den Babypflege-Artikeln und den XXX-Windeln, wenn der Nachwuchs ausbleibt? Wie wär's mit der neuen Zielgruppe der "Senioren"? Auch sie könnten wunderbar aus Gläschen löffeln und in XXX-Windeln sch.... Leider lehnen diese störrischen Alten sowohl die Senioren- wie die Baby-Kost ab.

Nun haben findige Marketingleute endlich die richtige Strategie gefunden: Babykost wird zur Wellness-Ernährung. Einfach ideal: vitaminreich, schadstoff- und zuckerfrei. Dagegen wettern die Verbraucherschützer und Ernährungsexperten: Apfel und Joghurt seien billiger und der Mensch habe Zähne zum Beißen.... Warten wir die Auswirkungen der Gesundheitsreform ab, dann könnte sich zumindest das Argument mit den Zähnen erledigen...

Internet-Tipp in der FAZ vom 11.04.04:
Und ein Gläschen zum Dessert
Von Bettina Weiguny
https://makeashorterlink.com/?Q62152FF7

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?Q62152FF7


ricardo antwortete am 12.04.04 (09:43):

Hallo Barbara

Da habe ich einen Vorschlag,
Wie wäre es mit einer Inschrift auf dem Gläschen:

Extra feines Methusalem Kompott!

So als Gag der Reklame.....:-)))))))