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THEMA:   Der Tod im Faschismus

 21 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 25.03.04 (08:44) mit folgendem Beitrag:

"Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod", haben die Mörder von Madrid zur Erklärung ihrer Tat gesagt - oder sollen sie gesagt haben.

Saddam Husseins sprach von der "Mutter aller Schlachten",

Jassir Arafat : "Nach Jerusalem werden wir marschieren, Millionen von Märtyrern."

Der faschistische General Millán Astray prägte im spanischen Bürgerkrieg 1938 das Wort
"Viva la muerte" Es lebe der Tod!

Unter Hitler reimte man:

...Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit!
Ja die Fahne ist mehr als der Tod!

Die Todessehnsucht der Faschisten findet man wohl auch bei den islamistischen Terrorgruppen und den Selbstmortattentätern von heute .
Gibt es da eine Verwandschaft?

In Israel dagegen hat es derartige Parolen noch nie gegeben, im Gegenteil, dort liebt man das LEBEN!



siehe auch
https://www.welt.de/data/2004/03/16/251731.html?search=hannes+stein&searchHILI=1


hl antwortete am 25.03.04 (08:55):

"In Israel dagegen hat es derartige Parolen noch nie gegeben, im Gegenteil, dort liebt man das LEBEN"

Auch das LEBEN der Palästinenser?


schorsch antwortete am 25.03.04 (09:05):

Wer diese Parolen erfindet, der ist kaum je so mutig, sie selber in die Tat umzusetzen - er l ä s s t sie umsetzen......weit weg vom nächsten Geschütz.....


werner antwortete am 25.03.04 (09:15):

@hl - ja auch das Leben der Palästinenser. Das Leben aller Menschen. Viele Menschen, die in diese Konflikt verwickelt sind, kennen sich. Meinst Du es gibt keine Kontakte?


ricardo antwortete am 25.03.04 (11:16):

Es ging mir nur um die Parolen, und die können nur existieren, wenn sie von ihrer Umgebung übernomme werden. Wenn man das Testament von Atta liest, oder die Bekenntnisse der Selbstmorattentäter, so ist zu spüren, daß sie nicht DIESES Leben sondern ein Jenseitiges im Visier haben.

Die Verachtung des Diesseits gibt es auch in der christlichen Religion. Bei uns in der Nähe sind zwei Klöster, eines des St Augustin, und eines des St Benedikt
Augustinus war ein "Jenseitiger" entsprechend ist das Kloster sehr arm und ohne Attraktion. Dagegen strahlt die Benediktinerabtei Reichtum und Optimismus bis heute aus.
Benedikt als ein Nachkomme der Römer hat das Diesseits geliebt, auch den Wein, und er sorgte dafür, daß seine Mönche hart und tüchtig gearbeitet haben, sie mußten irdischen Berufen nachgehen. Seine berühmte Regel: Ora et labora, bete UND arbeite.
Menschen, die das Diesseits ignorieren, sind immer anfällig für Fanatismus.
Die Weltverachtung der Gnosis wird davon berührt.


Wolfgang antwortete am 27.03.04 (12:17):

Die SHARON-Krieger lieben den Tod... Sie zerstoeren gerne und viel und morden reichlich. Ihre Zerstoerung und ihre Morde rechtfertigen sie auch mit der juedischen Religion. Das ist aber eine Gotteslaesterung. Alle Fundamentalisten (um die handelt es sich bei den angebliche 'juedischen' Zionisten) laestern Gott.

So hat sich in West und Ost eine betraechtliche 'Kultur des Todes' (Papst JOHANNES PAUL II.) gebildet... Eine Kultur, die im Begriff ist, die letzten Reste der Vernunft und des Anstands und eines gottgefaelligen Lebens zu verschlingen.

Dabei ist alles so einfach: Terroristen sind Moerder, egal, ob sie sich bei ihrem Morden auf den juedischen, christlichen oder islamischen Gott berufen.

Aber: Die Verwirrung ist gross. Gerade sind die Todesboten dabei, den Menschen weiszumachen, dass Mord unter bestimmten Umstaenden noetig und legitim sei. Sie sind leider ziemlich erfolgreich...


Wolfgang antwortete am 27.03.04 (12:20):

Ein Webtipp zum Thema:

Auch Arafat ist gemeint (von LUDWIG WATZAL), FREITAG 14, 26.03.2004, https://www.freitag.de/2004/14/04140503.php

Ein Auszug daraus:

"Bisher hat die israelische Regierung 167 vermeintliche Terroristen durch fliegende Standgerichte liquidieren lassen; dabei gab es 72 'Kollateraltote', das heisst Menschen, die zufaellig zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren. Ein Vorgehen, das nach dem Voelkerrecht den Tatbestand des Staatsterrors erfuellt und dessen Urheber vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gehoerten, wuerde der nach seinen Statuten handeln koennen."

Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2004/14/04140503.php


ricardo antwortete am 27.03.04 (14:03):

@wolfgang

Das Töten von Feinden war hier nicht zur Diskussion gestanden, sondern die Selbstaufopferung, um dabei viele Feinde zu vernichten, wie es dem Motto: WIR lieben den Tod entspricht.
Ein Soldat im Kampf oder ein Pilot der Feinde tötet möchte im allgemeinen selbst am Leben bleiben.
Ein solches Motto existiert in Israel nicht und so etwas wird dort auch von keinem Soldaten erwartet.
Das Motto der Madrider Terroristen sollte genau das zum Ausdruck bringen, es sei ihre Überlegenheit, nicht am eigenen Leben zu hängen, während ihre Widersacher, in dem Fall die Spanier, am Leben hängen, das meinen sie, sei in diesem Kampf eine Schwäche!


Wolfgang antwortete am 27.03.04 (14:35):

Ich widerspreche Dir, ricardo... Du bleibst doch arg an der Oberflaeche und traegst geschichtlich Unzusammenhaengendes zusammen... Die voelkermordenden 'juedischen' Zionisten, immerhin ein Kollektiv von ein paar Millionen Menschen, zeigen alle Anzeichen von kollektivem Selbsthass und kollektivem Selbstvernichtungswillen. Dieser psychologische Prozess ist etwas kompliziert darzustellen. Ich will es trotzdem versuchen:

Israel richtet sich selbst zugrunde. Aber nicht direkt. LEV GRINBERG spricht in diesem Zusammenhang von einem symbolischen Voelkermord an den PalaestinenserInnen.

Fuer (kollektiv) erlittenes Unrecht waehrend des Holocausts raechen sich die Nachkommen derer, denen das Unrecht angetan wurde. Diese Nachkommen sind unfaehig, sich selbst zu lieben... Also zerstoeren sie zuerst andere (symbolisch) und damit sich selbst. Ein riesengrosses Opferfest mit Stroemen von Blut, auch eigenem Blut, ist im Gange.


ricardo antwortete am 27.03.04 (15:40):

Das geht am Thema vorbei
glaubs mir doch!
Es gibt in der ganzen jüdischen Geschichte nichts vergleichbares
und nie haben die Juden den Tod verherrlicht.
Daher ja auch der Satz der Terroristen: Ihr liebt.....WIR lieben....

Und nie wurden Juden von ihrer Führung aufgefordert sich selbst zu opfern um andere zu töten.

Auch die Tragödie von Massada vor 2000 Jahren zeigt dies eindeutig:
Sie haben sich selbst getötet als letzten Ausweg vor einer Demütigung. Dabei ist kein einziger Feind getötet worden.
Bei dem Massaker von Worms im frühen Mittelalter gab es viele Selbsttötungen von jüdischen Bürgern, ohne daß die Meute der Mörder betroffen wurde.

Was du meinst ist Tötung im Krieg, das ist eine andere Rubrik., Rache nehmen für den Holocaust eine absurde Idee .
Du suchst und findest das was deine Überzeugung stützt.

Ich habe da eine ganz andere Meinung und damit mußt du dich abfinden.


Wolfgang antwortete am 27.03.04 (16:15):

Mit Deiner Meinung, Ricardo, die ja auch von den Maechtigen gefoerderte Massenmeinung ist, werde ich mich nie abfinden... Nur, dass Du diese Meinung hast, das sei Dir unbenommen. Dadurch alleine wird das von Dir propagierte Gedankengebaeude aber nicht stabil. Du kannst es noch so oft Deine 'Meinung' nennen... Es ist etwas anderes, was ich Dir ankreide.

Du hast Dich dafuer entschieden, Zionisten nachzulaufen. Wie viele hier, machst Du den Fehler (dann waere das Dummheit) oder es ist Deine Absicht (dann waere das Luege), Zionisten mit Juden gleichzusetzen. Zionisten sind aber gar keine Juden im religioesen Sinne... Sie gerieren sich nur 'juedisch', um auf dieser Flamme ihr politisches Sueppchen, den Staat Israel, zu kochen. Zionisten sind politische Fundamentalisten. Mr. SHARON z. B. gleicht dem gerade ermordeten Sheikh YASSIN... Einer bedingt den anderen... Einer wie der andere steht fuer eine Kultur des Todes.

Du bist also Partei geworden, Ricardo, aus Gruenden, die mich nicht zu interessieren haben. Und weil Du Partei bist, suchst Du alles Gute bei Deiner 'ingroup' und alles Schlechte - mag es auch noch so weit hergezogen sein - bei Deiner 'outgroup'.

In 'Ingroup' und 'Outgroup', in 'wir' und 'die', in 'Gute' (das sind per definitionem immer 'wir') und in 'Boese' (das sind per definitionem immer 'die') denkende Menschen sind das Problem. Zur friedlichen Loesung tragen sie nichts bei, weil sie an einer friedlichen Loesung nicht interessiert sind.


ricardo antwortete am 27.03.04 (17:40):

Wolfgang
Schau mal in den Spiegel
Was du schreibst über mich das machst du auch, nur mit dem Unterschied daß du mein Urteil als das moralisch schlechte siehst.
Warum um alles in der Welt ist man nur dann gut, wenn man deinerAnsicht ist?
Ich lasse dir deinen Glauben, laß du mir den Meinigen
Dann ist doch alles ok
Oder etwa nicht?


mart antwortete am 27.03.04 (17:40):

Igal Avidan, Berlin, Journalist aus Israel,29.4.2002


"Ich bin enttäuscht, wütend und hilflos zu sehen, wie der Nahostkonflikt auf Deutschland überschwappt. Nicht nur werden in Berlin Juden von Palästinensern angegriffen, sondern werden Israelis immer mehr zu Sündenböcken der deutschen Schuld an dem Holocaust gemacht. Jeder Deutsche hat eine feste Meinung zu Israel und den Palästinensern, aber nur wenige hier kennen die Fakten. Noch schlimmer ist, dass sowohl viele Palästinenser als auch viele Juden in Deutschland völlig unfähig sind, Selbstkritik zu äußern.

Die Parole lautet: Es herrscht zur Zeit Krieg und wer nicht 100% auf unserer Seite steht, ist unser Feind. Und in diesem Krieg sehen sich alle als Opfer: Palästinenser, Israelis, Juden und sogar Deutsche, die gerne es wieder „den Israelis und den allmächtigen amerikanischen Juden" zeigen würden, ohne in den Verdacht zu kommen, antisemitisch zu sein.... "


BarbaraH antwortete am 27.03.04 (18:39):

ricardo,

der jüdische Schriftsteller RICHARD CHAIM SCHNEIDER warnt eindringlich davor, dass die Mord-Politik Scharons Israel in den Abgrund treiben wird. Er warnt seine Mitbürger vor diesem Massenselbstmord:

>>.....Denn müsste man nicht zumindest die eigenen Mittel ständig daraufhin überprüfen, wann der point of no return gekommen ist, also der Augenblick, wo diese Mittel sich nicht mehr gegen den Feind, sondern gegen einen selbst richten? Kurz: Ist es nicht inzwischen die brutale Gewalt des jüdischen Staates, die diesen an den Rand des Abgrunds bringt? Und warum erkennt die israelische Gesellschaft nicht den fatalen Weg in den Abgrund, den Ariel Scharon konsequent verfolgt?<<

Sueddeutsche Zeitung vom 27.03.04, Seite 14
Was machen wir Juden eigentlich falsch?
Über das Wegsehen beim Leid des Anderen
von RICHARD CHAIM SCHNEIDER


Wolfgang antwortete am 27.03.04 (18:47):

Die Unwahrheit darfst Du hier nicht sagen, Ricardo.

Im Gegensatz zu Dir bin ich nicht Partei. Mir persoenlich ist es voellig egal, ob Israel waechst und gedeiht oder nicht, untergeht oder nicht, oder ob die Terror-Organisationen der Palaestinenser oder die der Israelis einen 'Erfolg' erzielen oder nicht. So nah' bin ich Gott sei Dank nicht dran, dass ich darueber so pro-juedisch suelzen muesste, wie das einige hier tun (dabei durchschaut jeder Jude diesen ach so deutschen Trick).

Ich urteile auch nicht moralisch (denn die 'Moral', besser, Doppelmoral, die derzeit im Westen im Schwange ist (ein anderes Wort fuer Mord und Totschlag) ist mir zuwider. Ich bemuehe mich allerdings, etwas naeher an die Wahrheit heranzukommen. Das vermisse ich bei Dir und den anderen, die sich gerne grosskotzig 'Freunde' Israels nennen (was sie nicht sind).

Als politisch interessierter Mensch verfolge ich die Lage und informiere mich und versuche eigene Analysen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Opfer beider Seiten tun mir leid. Das Wuergen aber kriege ich, wenn (wie auch hier in den Foren) diejenigen Krokodilstraenen heulen, denen Krieg, Ausgrenzung, Ausweisungen, Ueberwachungen, Deutschtuemelei, Muslime-Bashing etc. pp. gar nicht hart genug sein koennen und gar nicht weit genug gehen koennen. *wuerg*

Schau'n mer mal, wie sich die Lage weiter entwickelt und wer demnaechst triumphiert oder in Sack und Asche geht. ;-)


ricardo antwortete am 27.03.04 (22:43):

@barbara
Natürlich gibt es in Israel Menschen, denen die Politik der Jetzigen Regierung überhaupt nicht passt
Aber es gibt auch solche, die voll damit einverstanden sind.
Unter den Israelis streitet man sich immer, das ist dort normal.
Aber wie ist das auf der anderen Seite?
Da sieht man im TV immer nur eine erschreckende Einmütigkeit.
Einmütigkeit ist immer erschreckend, daher bin ich ja auch so froh, daß hier davon keine Rede sein kann.
Das ist nämlich ein gutes Zeichen, wenn man sich streiten kann
das bedeutet soviel wie Freiheit.
Ohne Freiheit ist alles NICHTS.
Streiten ist ein Menschenrecht! Schimpfen übrigens auch :-)))

Schönes Wochenende
Ric


Tobias antwortete am 28.03.04 (16:39):

Wolfgang, du suchst zitierst und suchst, aber immer nur Meinungen und Meinungsmacher die deine Ansichten vertreten.
Mitschreiber die deine Meinung und die Meinung deiner ausgesuchten Artikelschreiber nicht teilen, sind in deinen Augen Leute, die blind oder unwissend durch die Foren schreiben.
Wie wäre es denn, wenn du auch mal etwas toleranter mit Leuten umgehen würdest die
auch Sympathie für das jüdische Volk aufbringen.

Wenn du ganz ehrlich wärst, würdest du schreiben, ich mag die Juden nicht und würdest dich nicht immer wieder an einzelnen radikalen Zionisten aufhängen. Dort bestimmt die Mehrheit der Israelis und die Mehrheit wird es zukünftig richten.

Es wäre mein Wunsch es möge sich auf der Seite der Palästinensern bald gleiches vollziehen, aber dieser Wunsch wird wohl nicht so schnell in Erfüllung gehen, denn die dortigen Radikalen verhindern alles was nach Wahlen richt. Dieses leidgeprüfte Volk wird benutzt um Rachegedanken von Diktatoren zu erfüllen. Der Spruch, wir werden diese Juden ins Meer treiben, ist nach wie vor der Leitgedanke der großen Manipulierer.

Einer der sich gerne großkotzig " Freund " Israel nennt.
Schon sehr überheblich deine Schreiberei.


Wolfgang antwortete am 29.03.04 (12:39):

Ein Freund Israels moechtest Du vielleicht gerne sein, Tobias, aber Du bist keiner... Im Gegenteil. Deine Beitraege zum Thema sprechen eine andere Sprache. - Vielleicht liest Du Dir mal einen taz-Artikel von TSAFRIR COHEN durch. Herr COHEN ist israelischer Jude, SHARON-Gegner, von Beruf Ha'aretz-Redakteur. Der schreibt:

"Wer die [von Israel] besetzten Gebiete je besucht hat, kennt das Ausmass der alltaeglichen Erniedrigungen, die die zivile [palaestinensische] Bevoelkerung dort erduldet, und die Zerstoerungswut der [israelischen] Besatzungsmacht. Mit dem Mauerbau werden wieder hunderttausende Palaestinenser, die auf der falschen Seite der Mauer leben, aus ihren Siedlungen verdraengt. Ihnen entzieht der Grenzverlauf die Lebensgrundlage, ihre Kinder werden geradezu aufgefordert, willige Helfer der Todesbringer zu werden."

Und weiter:

"Wenn die Bundesrepublik [Deutschland] den voelligen Verschleiss der demokratischen Strukturen und Mechanismen in Israel verhindern will, wenn ihr an der langfristigen Sicherheit Israels und der juedischen Gemeinden in aller Welt etwas liegt, muss sie die Europaeische Union handeln lassen."

Herr COHEN spielt an auf die Initiative der EU zusammen mit der Arabischen Liga, Israel anzuerkennen, wenn Israel im Gegenzug einen palaestinensischen Staat in den gesamten besetzten Gebieten akzeptiert.

Herr COHEN ist ein Freund Israels.

Wer den ganzen Artikel lesen will, hier ist der Link:

taz - 29.03.2004
Moerderisch, doch loesbar (von TSAFRIR COHEN)
https://www.taz.de/pt/2004/03/29/a0177.nf/text

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/03/29/a0177.nf/text


ricardo antwortete am 29.03.04 (12:49):

Freunde Israels kennen die TAZ und meiden sie
wie der Daibel das Weihwasser!!
Und auch "die junge Welt "
Vorzeigeblatt der ehemaligen FDJ ist nicht so hoch im Kurs!


hl antwortete am 29.03.04 (16:01):

Ist vielleicht sinnvoll, die Begriffe "Freund" und "Israel" genau zu definieren.


ricardo antwortete am 29.03.04 (16:21):

hl
Das ist nicht nötig, das kann man hier schon gut unterscheiden.

Im Englischen gib es ein Sprichwort
"right or wrong, my country"
das gilt für ein Land in Not, oder einen Freund in Not!

Und hier heißt es oft: Ich bin ein Freund.........
Und: man wird ja den "Freund" noch kritisieren dürfen!
Wann um Himmels willen durfte man das nicht?

Also meine Freunde kritisieren mich schon auch,
aber NICHT NUR!
Und nicht ständig nur!
Das wäre wohl das Ende der Freundschaft!


werner antwortete am 29.03.04 (21:09):

@Wolfgang - ob ein Politiker in Israel Gotteslästerer ist, würde das Oberrabbinat in Jerusalem deutlich machen. Ich habe noch keine Verurteilung Sharons diesbezüglich vernommen. Aber vermutlich sind sie im Oberrabbinat auch Angehörige der Sharon Krieger die Hand in Hand mit rechtsradikalen Zionisten (aus denen besteht offensichtlich die Mehrheit des israelischen Volkes) voller Freude ihre Söhne und Töchter in den Tod schicken.
Jemand, der leichtfertig mit Worten wie Holocaust, Warschauer Ghetto, etc. hausieren geht, der israelische Soldaten, das sind Wehrpflichtige aus dem ganzen Volk, einschliesslich Minderheiten wie z.B. die Drusen, als Bush-Krieger in seine politische Schublade steckt, sollte sich wirklich nicht zum fürsprecher des israelischen Volkes aufspielen. Dazu hast Du schon zu viel Schaden angerichtet. Da lese ich aus Deiner Feder von völkermordenden jüdischen Zionisten (muss man das 'jüdisch' dazuschreiben um den Hass zu vergrössern oder kennst Du nicht-jüdische Zionisten?) Der Spruch mit dem Selbsthass und Willen zur Selbstvernichtung ist sowas von blödsinnig (Karl, verzeihe, ich will wirklich nicht persönlich werden aber das Mass ist allmählich schon voll). Ich habe täglich mit Israelis zu tun und kann nur noch entsetzt reagieren. In welcher Welt lebt dieser Mensch? Auf keinen Fall in Israel oder in den besetzten Gebieten. Ein derartiges Weltbild resultiert aus vorgefasster Meinung plus theoretischen Sprüchen (Habe ich schon mal geschrieben: Bestes Agitprop aus der Sowjetunion). Sobald dann jemand auf die Füsse tritt weil er Die Phantastereien nicht akzeptiert, ziehst man sich zurück um später mit den gleichen Platitüden wieder loszuhämmern. Wenn Du nur glaubst, es ginge darum wer demnächst hier triumphiert, dann hast Du nicht nur die Lage im Nahen Osten sondern auch den Sinn dieser Diskussion nicht verstanden. 'Ein Freund Israels', dieser Spruch steht Einzelpersonen nicht zu und Du bist ganz gewiss nicht die Institution derartiges zu entscheiden. Ich bin ein Freund der Demokratie und der Freiheit und so kommt Israel bereits auf die positive Seite (ob seine Regierung die richtige Politik macht, darüber kann man diskutieren) und wenn einmal die Diktatoren in Palästina tschüss gesagt haben und das palästinensische Volk seine Freiheit errungen hat, nicht gegen Israel, denn das ist dann auf seiner Seite, sondern gegen seine Diktatoren, dann werde ich mich ebenso freuen. Einen Vorgeschmack hatte ich schon im Jahr 2000.