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THEMA: Zahlt sich Muslime-Bashing aus ?
97 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 23.03.04 (13:59) mit folgendem Beitrag:
'Bashing' ist ein aus dem Englischen stammendes Modewort und heisst soviel wie 'oeffentliches Beschimpfen' oder auch 'oeffentliches Demuetigen'. Gerade werden Muslime national aber auch international auf vielfaeltige Art und Weise beschimpft und gedemuetigt.
Resultat: Muslime wehren sich. Nein, nicht nur per Terror (das ist eher die Ausnahme)... Sie wehren sich hauptsaechlich, indem sie sich abschotten gegenueber der westlichen Welt und - soweit sie in westlichen Gesellschaften leben - sich abschotten innerhalb der westlichen Gesellschaften.
Meine Meinung ist bekannt: Ich denke, dass der Preis fuers Muslime-Bashing (der immer hoeher wird und den wir alle werden bezahlen muessen) zu hoch ist. Aber, andere denken anders. Also: Zahlt sich Muslime-Bashing aus ?
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Medea.
antwortete am 23.03.04 (14:55):
Wolfgang, ich fürchte, Du drehst jetzt ab .... :-(( Das "Abschotten" von Muslimen gegenüber den westlichen Gesellschaften ist doch inzwischen gewollt und hat Methode.
Fast mag es mir so scheinen, daß genau andersherum aus "bashing" ein Schuh wird. Ich bin wirklich not amused.....
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Wolfgang
antwortete am 23.03.04 (17:52):
Ich weiss ja, Medea, dass Du und andere hier das nicht so gerne hoeren: Aber die Germanisierungsstrategie (in Neusprech von den GermanisiererInnen gerne 'Integration' genannt) ist nicht erfolgreich gewesen, ja sie erweist sich sogar als zunehmend kontraproduktiv.
Diese Strategie, allzu plump und tumb, konnte auch nicht erfolgreich sein... Haben wir es doch bei Gruppe der Muslime um eine Bevoelkerungsgruppe zu tun, die recht gross ist und weiter stark anwachsen wird. Das schafft Selbstbewusstsein.
Sollten wir es daher nicht vielleicht mit wirklichen ernst gemeinten Integrationsangeboten, mit Toleranz und mit Respekt versuchen und die gescheiterte Germanisierungsstrategie beerdigen ?
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utelo
antwortete am 23.03.04 (18:57):
Also Wolfgang, ich weiß nicht, wer dir diese Flöhe ins Ohr gesetzt hat. Der große Teil der Muslems hat sich selbst abgeschottet und eigene Stadtteile "erobert", in denen sie unter sich sein können. Viele Angebote von deutscher Seite wurden abgelehnt. DIe jenigen, die wirklich mit den Deutschen Kontakt haben wollen, sind auch heute dazu bereit, sich zu integrieren. Das hat doch nichts damit zu tun, dass eine plumpe Strategie angewandt wurde. Und an mangelndem Selbstbewußtsein mangelt es ihnen auch nicht. Es kommen schon kleine Jungens ca. 8-10 Jahre alt, pöbeln einen an und erzählen, wenn sie groß sind, werden wir Deutschen von ihnen regiert, dann gibts keine Deutschen mehr. Wie gesagt nicht alle sind so, es gibt total nette Leute darunter, die ganz anders denken und so einen Blödsinn nie von sich geben würden. Setz mal deine rosa Brille ab und sieh die Realität.
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BarbaraH
antwortete am 23.03.04 (23:22):
So ein "Abschotten" von Muslimen entpuppt sich mitunter als wahrer Segen für einen Stadtteil. So war Hamburg-Ottensen über viele Jahre ein hässliches Pflaster... verwahrlost und abwertend als Türken-Viertel bezeichnet.
Einige Jahre später hat sich dort eine wundersame Wandlung vollzogen: der Stadtteil sprüht vor Leben, bunt und lebendig, begrünte Innenhöfe, die den Nachbarn als Treffpunkt dienen. Dort wird gegrillt, gefeiert, gesungen, geklönt und gespielt. Viele kleine Gaststätten mit bunten Tischen, Stühlen und sehr viel Grün wirken im kühlen Norden ungewohnt einladend.
Inzwischen fühlen sich Studenten und viele junge Leute vom ehemaligen "Türken-Viertel" angezogen. Ottensen ist heute "in", dank unserer Mitbürger türkischer Herkunft.
Menschen aus uns fremden Kulturkreisen können unsere Gesellschaft durchaus bereichern. Ottensen ist ein schönes Beispiel dafür.
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iustitia
antwortete am 24.03.04 (08:31):
Ich habe gestern Abend von Prof.in Mommsen, einer Germanistin, einen Vortrag über "Goethes Beziehungen zum Islam" gehört. Goethe war "Ehren-Mohammed"... Das hätte ein TV-Abend sein können. (Aber dort wird nur Christiansen-Quakelei und Politiker-Schaulaufen gezeigt.) Anwsesend waren, in einer evangel. Kirche: Christen vierlei Herkunft, Atheisten, Muslime, Juden. Es war eine A b r a h a m s -Woche, die im Kreis Recklinghausen schon dreimal gelang.
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ricardo
antwortete am 24.03.04 (08:57):
Solche Stadtteile gibt es inzwischen nicht nur in Hamburg, Hier war z. Bsp.kürzlich in einer katholischen Gemeinde ein Fest der Verlobung mit einer muslimischen Familie. Aber bei all diesen Veranstaltungen auch mit Vorträgen ist es immer wiederdie falsche Kirche, vor der gepredigt wird, die Menschen anderer Gesinnung gehen da erst garnicht hin. Ich glaube nicht, daß die Religion ein entscheidendes Problem darstellt, wohl aber deren Instrumentalisierung.
Als Kind habe ich auch teilgenommen an den Hänseleien zwischen den Ketzern (Protestanten) und den Katholischen auf dem Schulhof. Wir haben uns verprügelt, saßen dann aber brav und unschuldig nebeneinander auf der Schulbank. Ich bitte um milde Beurteilung :-))
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julchen
antwortete am 25.03.04 (06:31):
Muslim-Bashing Euro-Bashing US-Bashing Arme Leute -Bashing - Reiche Leute Bashing.
Please, jeder hat JEMANDEN oder WAS fuer den Sport des "Bashings" und wenn's bloss Kakerlaken sind.
Auftun zu wollen als ob es ein geplantes Muslem-Bashing gaebe ist Nonsense.
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Wolfgang
antwortete am 25.03.04 (22:46):
Muslime-Bashing hat eine gewichtige politische Funktion... Muslime-Bashing ist Teil der ideologischen Kriegfuehrung im Krieg ums Oel.
Die ideologische Kriegfuehrung folgt dem blutigen Bomben- und Raketenkrieg. Eins ist ohne das andere nicht denkbar. Gerade wurde von den BUSH-Kriegern der ganzen Welt der Krieg erklaert. In einem Teil der Welt wird schon heftig gekaempft.
Zum Kriegfuehren ums Oel bedarf es des schoenen Scheins. Denn, wer kaempft und stirbt schon gerne fuer so etwas Profanes wie das Oel. Also wird in die Trickkiste gegriffen und den westlichen Massen ein Suendenbock praesentiert. 'Der Muslim ist an allem schuld ! ', ist es ueberall zu vernehmen. So, wie damals: 'Der Jude ist an allem schuld ! '.
Die psychologische Kriegfuehrung zeigt erste Wirkungen... Muslime-Bashing ist in und wird sogar, das ziemlich schmuddelig gewordene ST-Forum beweist es, zum RentnerInnen-Freizeit-Vergnuegen. :-(
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seewolf
antwortete am 26.03.04 (02:15):
Karl - sag mal:
dreht jetzt einer hier völlig ab?
Senioren-Bashing?
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julchen
antwortete am 26.03.04 (05:31):
nein, lieber Seewolf, du siehst das vollkommen verkehrt. Hier werden keine Senioren gebasht, hier geht es lediglich hoechst schmuddlig zu... ...nicht immer gleich so krass werden, bitte....
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mart
antwortete am 26.03.04 (06:59):
Meinst du Julchen, diese Sprache sollten wir lieber jemanden anderen überlassen, der es offensichtlich besser?:-(
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mart
antwortete am 26.03.04 (08:06):
...kann:-)))
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Wolfgang
antwortete am 26.03.04 (08:33):
Der Krieg ums Oel, sagte ich, wird mittlerweile per Waffengewalt gefuehrt und bedarf der ideologischen Begleitung. In vielen Berichten, auch in Berichten von MAURICE GLÈLÈ-AHANHANZO (das ist der 'Special Rapporteur on Contemporary Forms of Racism, Racial Discrimination, Xenophobia and Related Intolerance' der UN-Menschenrechtskommission), wird berichtet, dass weltweit und zunehmend Muslime diskriminiert werden.
Die Erklaerung fuer dieses Phaenomen ist nicht so schwierig: In jedem Krieg werden Suendenboecke (vor allem fuer die schlichteren Gemueter) gebraucht... Muslimische Suendenboecke eignen sich in diesem Krieg ums vorwiegend arabische Oel besonders gut.
Der westliche 'Krieg der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON), was ein Krieg gegen die Muslime ist, in amerikanischen rechten Think Tanks ausgeheckt, zeigt Wirkung. Besonders in Deutschland und Oesterreich faellt die Ideologie dieses Krieges auf fruchtbaren Boden... Ist doch hier die Sehnsucht nach Suendenboecken (in frueheren Zeiten waren es die Juden, jetzt sind es die Muslime) traditionell und verbreitet.
Beispiele fuers beliebte Muslime-Bashing gibt es reichlich in den ST-Foren.
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ricardo
antwortete am 26.03.04 (08:36):
Lieber Wolfgang Hast du vielleicht mal wieder ein Eigentor geschossen? Es grüßt dich Schmuddelkind Ric
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BarbaraH
antwortete am 26.03.04 (09:00):
Zum ersten Mal seit Ende des Krieges geht es vielen unserer Mitbürger wirtschaftlich schlechter. Die Anzahl der Arbeitslosen steigt. Aufgrund mangelnder Solidarität werden viele von ihnen ins Elend stürzen (Hartz: Arbeitslosenhilfe II). In derartigen Lebenslagen sucht der Mensch nach einfachen Erklärungen und ist empfänglich für jede Art von Sündenbock-Theorie.
Wolfgangs Warnung nehme ich ernst. Was sind das für Menschen, die auf einen Warnenden einschlagen, anstatt das eigene Verhalten kritisch zu überprüfen? Wenn möglichst viele davor gefeit sind, Muslime nach jedem Terrorakt pauschal zu diskriminieren, ist es doch umso besser.
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ricardo
antwortete am 26.03.04 (09:32):
Barbara Wer um Himmels willen hat hier die Muslime pauschal diskriminiert? Das müßtest du aber auch belegen! Vor allem beschrämkt sich, wenn schon, das Bashing nicht etwa auf Muslime. Das dürfte auch dir aufgefallen sein.
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BarbaraH
antwortete am 26.03.04 (09:41):
>>Vor allem beschrämkt sich, wenn schon, das Bashing nicht etwa auf Muslime.<<
Stimmt, ricardo. Ein Wolfgang-Bashing ist hier ebenfalls zu beobachten.... :-(
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schorsch
antwortete am 26.03.04 (10:33):
@ Wolfgang: "...Die Erklaerung fuer dieses Phaenomen ist nicht so schwierig: In jedem Krieg werden Suendenboecke (vor allem fuer die schlichteren Gemueter) gebraucht... Muslimische Suendenboecke eignen sich in diesem Krieg ums vorwiegend arabische Oel besonders gut..."
Stimmt. Was würde es z.B. den Öl-Bushern nützen, die Hirten auf den bayrischen Alpen zu Sündeböcken zu machen, wenn sie es auf das Öl in Arabien abgesehen haben?
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BarbaraH
antwortete am 26.03.04 (10:51):
ricardo,
ich komme noch einmal zurück auf Deine Reaktion auf meinen Beitrag.
Ich schrieb: >>Wenn möglichst viele davor gefeit sind, Muslime nach jedem Terrorakt pauschal zu diskriminieren, ist es doch umso besser.<<
Deine Reaktion: >>Barbara Wer um Himmels willen hat hier die Muslime pauschal diskriminiert? Das müßtest du aber auch belegen!<<
Warum bringt Dich die Hoffnung in die Besonnenheit unserer Mitmenschen derart auf, dass Du Dich veranlasst fühlst, unsachlich zu reagieren?
Zur Besonnenheit möchte ich auch Politikern raten, die sich darüber echauffieren, dass Menschen ausländischer Herkunft (vornehmlich geht es dabei um Muslime) (noch) nicht bei bloßem Verdacht einer kriminellen Tat ausgewiesen werden können. Wohin treibt unser Staat, wenn bereits ein Verdacht als Beweis gelten sollte?
Meine Meinung: es kann gar nicht genug zur Besonnenheit aufgerufen werden.
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werner
antwortete am 26.03.04 (15:47):
Aufrufe zur Besonnenheit sind immer angebracht. Ich habe allerdings als einzige Politikerreaktion in dieser Richtung mitbekommen, dass Leute wie Beckstein gerne mehr Handlungsfreiheit hätten, wenn es Informationen gibt, dass jemand in die Bundesrepublik einreist, von dem feststeht, dass er sich in einem Trainingscamp der Al-Quaida hat ausbilden lassen. Soweit ich Beckstein verstanden habe, wäre ihm zwar eine Ausweisung dieses Personenkreises nicht unangenehm aber er könnte sich z.B. eine tägliche Meldepflicht oder sinngemässe Anordnungen vorstellen, welche dieser Person zeigen: Wir wissen wie Deine Vergangenheit war und Du solltest wissen, dass Du unter Beobachtung stehst. Beckstein gehört wohl zu den agilsten deutschen Politikern in dieser Richtung. Ich lasse mich allerdings gerne überzeugen wenn es weitergehende Tatbestände gibt. Da bei diesem Personenkreis nicht auszuschliessen ist, dass es sich um sogenannte Schläfer handelt und die, unter Umständen auch in Deutschland Anschläge planen, halte ich eine derartige Vorgehensweise für durchaus sinnvoll. Allerdings auch Deinen Aufruf zur Besonnenheit, denn durch die Intensivierung des Kampfes gegen Terroristen erhöht sich das Risiko zur Aufweichung des Schutzes der Menschenrechte. Die RAF lässt grüssen.
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BarbaraH
antwortete am 26.03.04 (17:04):
Nein, werner, auszuschließen ist es nie, dass jemand unter Umständen zum Terroristen wird. Im Gegensatz zu Dir halte ich jedoch eine Vorgehensweise für gefährlich, die am Fundament unseres Rechtsstaates herumbröselt. Übrigens haben inzwischen kreative Leute ein neues Wort für "Verdacht" erschaffen: "tatsachengestützte Gefahrenprognose"
Artikel vom 25.03.04 in der Frankfurter Rundschau: Zuwanderungsgesetz auf Zielgerade Innenminister der unionsregierten Länder dringen auf scharfe Sicherheitsregeln VON VERA GASEROW
Dort heißt es u.a.: >>....Dagegen zeichne sich beim Konflikt, ob die Einreise- und Abschiebemöglichkeiten für terrorverdächtige Ausländer verschärft werden sollen, eine Übereinstimmung zwischen Union und Opposition ab, sagte Unionsverhandlungsführer Peter Müller. Innenminister Otto Schily (SPD) erklärte, die Koalition sei bereit, die Ausweisungsmöglichkeiten zu erleichtern.
Statt eines Tatsachenbeweises für die Unterstützung oder Zugehörigkeit zu terroristischen Netzwerken könnte demnach künftig auch eine "tatsachengestützte Gefahrenprognose" zum Entzug einer Aufenthaltserlaubnis führen.<<
Der Artikel endet mit folgendem Satz, der mich ein weiteres Mal staunen lässt: >>Zugleich fordert die Union eine so genannte "Einlader- und Warndatei". Darin sollten alle Personen erfasst werden, die visapflichtige Ausländer eingeladen haben, die während ihres Aufenthalts in Deutschland straffällig werden.<<
https://www.frankfurter-rundschau.de/uebersicht/alle_dossiers/ politik_inland/welche_auslaender_wollen_die_deutschen/?cnt=410333
Wohl dem, der keine ausländischen Freunde hat... :-(
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?O2CB229D7
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Medea.
antwortete am 26.03.04 (17:19):
Der Fall des Kalifen von Köln zeigt doch sehr deutlich, daß die bestehenden Ausweisungsmöglichkeiten nicht greifen. Er kann jederzeit als potentieller Täter wieder in Erscheinung treten. Was bringt nach einem blutigen Terroranschlag noch ein Tatsachenbeweis? Braucht es erst Tode oder Verletzte, damit ein Beweis erbracht werden kann?
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schorsch
antwortete am 26.03.04 (17:42):
Wären die heutigen Normal-Deutschen so aufmerksam , wie sie in den Jahren zwischen 1930 und 1942 waren, und wären die heutigen Ordnungsdienste (wie z.B. BKA) so aufnahmefreudig für Informationen, wie die Staatsdienste damals waren, dann würden viel mehr potenzielle Terroristen gefasst, bevor sie schaden könnten.
Das gleiche gilt natürlich auch für andere Staaten.....
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Karl
antwortete am 26.03.04 (18:09):
@ Medea,
Du zeigst das eigentliche Problem herrlich deutlich auf: "Er kann jederzeit als potentieller Täter wieder in Erscheinung treten".
Das Problem ist, dass wir alle potentielle Täter sein könnten. Wenn wir beginnen Taten zu verurteilen, die nicht begangen wurden, wo ziehen wir die Grenze?
Vom Rechtsstaat zum Willkürstaat ist der Weg kürzer als erhofft. Ich möchte hier das verständliche Sicherheitsdenken und -streben, das wir alle in gewisser Weise besitzen, nicht vom Tisch wischen. Aber ich möchte deutlich machen, in was für einem sensiblen Feld wir uns bewegen.
Wollen wir wirklich potentielle Diebe, potentielle Mörder, potentielle Kinderschänder wegsperren oder ausweisen??
Was würde solch ein Denken bedeuten? Wir alle haben die Potenz etwas Verbotenes zu tun. Müssen wir alle vorsorglich ausgewiesen werden??
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BarbaraH
antwortete am 26.03.04 (18:26):
Dabei wird eine Gesetzesänderung im Falle des Kalifen von Köln nichts an der Tatsache ändern, ihn nicht abschieben zu dürfen. Hier liegt der Pferdefuß doch im Zielland der Abschiebung, der Türkei. Da für ihn dort Folter oder gar Tod zu erwarten wäre, darf er nicht abgeschoben werden. Aber wahrscheinlich wird man auch für den Fall noch eine kreative Lösung finden... :-(
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mart
antwortete am 26.03.04 (19:36):
Ich nehme an, daß diese Meldung der letzte Stand ist:
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Rechtsstaatliches Verfahren in der Türkei gesichert 24.3.2004
"Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz fordert eine rasche Abschiebung von Metin Kaplan. Es bestehe kein Zweifel daran, dass den so genannten Kalif von Köln in der Türkei ein rechtsstaatliches Verfahren erwarte, sagte Wiefelspütz im Gespräch mit wdr.de. "Dass die Abschiebung des Islamisten weiter die Gerichte beschäftigt, ist für Wiefelspütz ein deutsches Problem - kein türkisches.
Die Türkei habe in Sachen Menschenrechte erheblich aufgeholt und sich von der Todesstrafe verabschiedet, betonte der SPD-Politiker. Darüber hinaus gebe es im Fall Kaplan sogar eine ausdrückliche bilaterale Zusicherung Ankaras für ein rechtsstaatliches Verfahren. Die Bewertung der deutschen Gerichte, die die Auslieferung Kaplans bislang unterbunden haben, sei für ihn "völlig überzogen" und "lebensfremd", meint der SPD-Innenexperte, der früher selbst Richter war. Wiefelspütz ist überzeugt: "Wenn ein Verfahren in der Türkei rechtsstaatlich abläuft, dann dieses." Dafür werde auch die internationale Öffentlichkeit sorgen.
Nächste Instanz OVG Münster Die Entscheidung über die Auslieferung des Kalifen von Köln liegt jetzt beim Oberverwaltungsgericht Münster. Das Verwaltungsgericht Köln hatte die Abschiebung im Dezember verboten, da Kaplan in der Türkei ein völkerrechtswidriger Hochverrats-Prozess drohe. für Wiefelspütz ist diese Ansicht völlig überzogen. "Wir werden da nicht locker lassen", sagte er gegenüber wdr.de. "Wenn es uns nicht gelingt, den (Kaplan) loszuwerden, wen dann?
"Kalifatsstaat" wieder aktiv Kaplan saß bis Mai 2003 wegen Aufruf zum Mord vier Jahre lang in deutscher Haft. Seitdem beschäftigt sich die Justiz mit seiner Abschiebung. Erst vor wenigen Tagen (16.02.04) war bekannt geworden, dass die Anhänger seiner verbotenen Organisation "Kalifatsstaat" in Köln-Ehrenfeld offenbar eine neue Zentrale einrichten. Die Islamisten um Kaplan wollen in der Türkei einen Gottesstaat nach iranischem Vorbild aufbauen."
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?V27111AD7
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Wolfgang
antwortete am 27.03.04 (11:43):
Ueber die Funktion des Muslime-Bashings habe ich geschrieben... Muslime werden als Suendenboecke fuer den Krieg ums Oel aufgebaut. Dieser Krieg hat militaerisch gerade erst begonnen. Afghanistan und Irak waren der Anfang. Das Ende ist derzeit nicht abzusehen.
Ideologisch geht es darum, westlichen Menschen die Toetungshemmung (soweit sie noch vorhanden ist) gegenueber oestlichen Menschen zu nehmen. Ein gutes Gefuehl soll erzeugt werden, damit Profis (meistens Soldaten genannt), was das Toeten betrifft, mit reinem Gewissen im Namen ihrer Gesellschaft toeten koennen. Eine 'Kultur des Todes' (Papst JOHANNES PAUL II.) soll entstehen. Eine Kultur des scheinbar legitimen und moeglichst legalen Zerstoerens und Toetens. Eine Kultur, die in dieser Form erforderlich ist, um den zerstoerischen und toedlichen westlichen 'american way of life' noch ein, zwei Generationen weiterzugehen.
LEON DE WINTER, Niederlaender, Jude (besser, Zionist), im Nebenberuf Literat, im Hauptberuf einer der Scharfmacher im Muslime-Bashing, bringt es auf den Punkt, indem er beklagt, dass 'wir', was das Toeten betrifft', mental noch nicht so weit seien, wie es 'unsere' angeblichen 'Feinde' angeblich schon sind:
"Also versuchen wir weiterhin krampfhaft und verzweifelt, soziooekonomische Erklaerungen für die islamistischen Massenmorde zu finden, um nur ja nicht denken zu müssen, dass wir nur leben koennen, wenn wir selbst toeten." (Quelle des Zitats... Dann ergeben wir uns doch einfach! (von LEON DE WINTER), WELT, 27.03.2004)
Soweit das Zitat... Letztendlich geht es darum: Das Muslime-Bashing hat die Funktion die weltweite Unterdrueckung und das Toeten von Muslimen fuer die westlichen Massen konsumabel zu machen.
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mart
antwortete am 27.03.04 (12:04):
Leon de Winters Muslim-bashing in vollständigerer Version:
"Dann ergeben wir uns doch einfach!
"Mit Demutsgesten und Rückzugsgedanken ist den islamistischen Apokalyptikern nicht beizukommen von Leon de Winter
"Es ist ein weit verbreiteter Gedanke, dass sozioökonomische Deprivation und fehlende Zukunftsperspektiven die Triebfedern für den islamistischen Extremismus seien. Wenn das so wäre, müsste ein Großteil der Weltbevölkerung in einem fort Anschläge verüben und sich in unseren Vorgärten in die Luft jagen. Die Praxis lehrt freilich etwas anderes: Die Attentäter sind in erster Linie islamistische Glaubensfanatiker. Man sollte sich daher unbedingt noch einmal Osama Bin Ladens Aufruf zum "Dschihad gegen Juden und Kreuzzügler" und seine "Kriegserklärung gegen die Amerikaner, die das Land der beiden Heiligtümer besetzen" durchlesen, die schon seit einigen Jahren auf unseren Nachttischen liegen und einstauben.
Eine nach wie vor erhellende Lektüre. In der "Kriegserklärung" zitierte Bin Laden ausführlich aus den Werken Ibn Taimiyahs, eines Schriftgelehrten, der von 1263 bis 1328 lebte, in einer Zeit starken Widerstands von Christen und sunnitischen Tataren gegen den herrschenden Islam. Bin Laden sieht Übereinstimmungen zu jener turbulenten Zeit, und die relativ eng an die Lehre Mohammeds angelehnten Zitate haben es in sich. Da heißt es zum Beispiel, dass der Kampf zur Verteidigung von Religion und Glauben kollektive Pflicht sei und es nach dem Glauben keine andere Pflicht gebe als den Kampf gegen den Feind, der das Leben und die Religion korrumpiere. Oder auch, dass das Ziel eines gottgefälligen Lebens, der Verbreitung von Gottes Wort, der Ausübung Seiner Religion und der Seines Botschafters (Friede sei mit ihm) letztlich darin bestehe, den Feind in jeder Hinsicht vernichtend zu schlagen. "Bin Laden ist Vertreter einer Lebensweise, die uns im Westen völlig fremd geworden ist. Sein Weltbild ist uns unvorstellbar, wir können uns unmöglich in jemanden hineinversetzen, der behauptet, dass ihm der Tod lieber sei als das Leben, wie es viele Repräsentanten des radikalen Islam, von der Hamas bis zum Verfasser des Bekennerschreibens zu den Anschlägen in Madrid in den vergangenen Jahren verkündet haben. Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass man das Leben hier und jetzt leben sollte und alles, was nach dem Tod kommen könnte, reinste Spekulation ist. ... Bin Ladens Welt und die der Islamisten erstreckt sich über den Tod hinaus. für sie wird eine Apokalypse am Ende die Trennung zwischen Leben und Tod und Himmel und Erde aufheben, die Gläubigen belohnen und eine irdische Ewigkeit schaffen. Bis es dazu kommt, ist die Welt Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Deren Ergebnis steht fest: Die Gläubigen werden siegen, und der Sieg wird die Überlegenheit des Islam beweisen, da der Islam überlegen ist. So lautet der Zirkelschluss, der das Wesen des Islamismus ausmacht.
Lassen sich die religiösen Fanatiker durch irgendetwas aufhalten? Nein, sie geben sich nur mit der totalen Apokalypse zufrieden. Erst wenn die Welt in Flammen steht, können sie überglücklich im Feuer vergehen. Sie streben nach dem destruktiven Finale jener äußersten Konsequenz, wie sie in der Offenbarungsmythologie niedergelegt ist. Die Apokalyptiker sind die wahrhaft Gläubigen. Sie glauben, dass außerhalb unserer menschlichen Welt eine kosmische Kraft existiert, die das Folgende von ihnen verlangt: Sie sollen dem ungläubigen Westen den Garaus machen. Die Apokalyptiker tun das nicht aus Liebe zu der Kraft, die sie Allah nennen. Sie tun es aus Furcht. Sie fürchten, das ewige Leben zu verspielen, wenn sie nicht den Willen jener kosmischen Kraft ausführen......
Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/03/27/256507.html?s=1
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Wolfgang
antwortete am 27.03.04 (12:42):
Ich schaetze, dass diese Aeusserungen, haette ein Diskutant sie getan, von Karl geloescht worden waeren... Denn Mr. DE WINTER propagiert schliesslich das Toeten als legitimes, ja als notwendiges Mittel der Politik.
Deutlich zu beobachten ist, wie das Bashing von Muslimen gesellschaftsfaehig wird. So wird das Undenkbare zuerst denkbar und anschliessend schmackhaft gemacht.
Es ist unuebersehbar: Muslime werden als 'Juden' des 21. Jahrhunderts aufgebaut.
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ricardo
antwortete am 27.03.04 (17:41):
Wie gut, daß Herr De Winter unauslöschlich ist :-)))))
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mart
antwortete am 27.03.04 (18:22):
Aber
<<LEON DE WINTER, Niederlaender, Jude (besser, Zionist), im Nebenberuf Literat, im Hauptberuf einer der Scharfmacher im Muslime-Bashing<<
wurde doch als Beispiel dieser üblen Sorte Mensch angeführt, denen es letztendlich um folgendes geht: << Das Muslime-Bashing hat die Funktion die weltweite Unterdrueckung und das Toeten von Muslimen fuer die westlichen Massen konsumabel zu machen.<<
Also Warnung vor Menschen, die meinen und begründen, daß hinter Bin Laden eine tödliche Ideologie steht und die vor dem Islamismus warnen:-(
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Karl
antwortete am 27.03.04 (18:56):
@ Wolfgang,
ich entnehme dem Text von de Winter (so wie er oben von Mart zitiert ist) eine Warnung vor der Ideologie der Fundamentalisten. Er spricht ausdrücklich von den islamistischen Extremisten (Glaubensfanatikern) und nicht vom Islam generell. Ich kann nirgends lesen, dass er vorschlägt Muslime zu töten. Insofern hätte ich ganz sicher diesen Text so wie er dort steht stehen gelassen, auch wenn er authentisch hier von ihm selbst eingestellt worden wäre.
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Wolfgang
antwortete am 27.03.04 (19:05):
Nicht nur Mr. BIN LADEN repraesentiert eine toedliche Ideologie... Die Ideologie der Schreibtischtaeter a la DE WINTER ist ebenso toedlich. Nur, dass es eben andere treffen soll.
Die Jagdsaison ist eroeffnet. Die Jaeger, die AnhaengerInnen BIN LADEN's, BUSH's, BLAIR's, DE WINTER's et al. (ergaenzt selbst, je nach Vorliebe) ruesten sich.
Ich schaetze, dass sie reichlich Beute machen werden. Tatsache ist, dass Deutschland stetig ungemuetlicher, ja unsicherer wird, besonders fuer Muslime. Die Muslime-Basher freut's. Sie zeigen mit Fingern auf die anderen Basher und schreien: Schaut, die sind ja noch schlimmer als wir !
Preisfrage: Wer sind die schlimmsten Basher ? Sind es die Muslime-Basher ? Oder, sind es die Juden-Basher ?
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Karl
antwortete am 27.03.04 (19:06):
@ Wolfgang,
noch eins: "Es ist unuebersehbar: Muslime werden als 'Juden' des 21. Jahrhunderts aufgebaut." Das kann ich so nicht sehen und ich halte es auch für gefährlich, solche Vergleiche leichtfertig auszusprechen. Dazu darf es nicht kommen, aber es darf auch nicht herbeigeredet werden. Einer eventuell irrationalen Furcht vor "dem Islam" muss durch Aufklärung und nicht durch Beschimpfung begegnet werden, sie darf auch nicht verdrängt werden; denn solches führt langfristig zur Explosion.
Lass uns also die Meinungen ausfechten und den anderen, die andere nicht immer gleich verteufeln! Wir tragen sonst nichts(!) zum Frieden bei.
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Wolfgang
antwortete am 27.03.04 (19:26):
Spar' Dir Dein Gesuelze, Karl... Ich rede so, wie es mir passt. - Im Uebrigen: Ich bestaetige Dir gerne, dass Dein Forum nichts zum Frieden beitraegt. Im Gegenteil. Die, die Du gerade hofierst, sorgen schon fuer die ideologische Randale, die Begleitmusik fuer die wirkliche Randale.
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Karl
antwortete am 27.03.04 (21:05):
@ Wolfgang,
warum wirst Du immer beleidigend, wenn man Deine Meinung mal nicht teilt? Bist Du ein so emotionaler Mensch, dass Du nicht ertragen kannst, wenn jemand Dir Widerworte gibt?
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hugo1
antwortete am 27.03.04 (22:50):
,,ist doch seltsam,,wie komm ich nur -bei obigem Thema- auf folgende abweichende Gedanken ? Ritualkämpfe ?? Territorialkonflikte ?? was ist der Hintergrund der verschiedenen sich aufputschenden Phasen ??
,,welches Verhalten könnte eine Eskalation stoppen ? Nur wenige Menschen scheinen intuitiv (in einer Weise die bewunderungswürdig ist)auch ziemlich verkorkste, zum Teil gefährliche, Situationen entschärfen zu können. (die werden sich auch kaum schlagen "wie schade für die gaffende Meute") und,, beherrschen ,da mein ich, Sich selber beherrschen ist nicht jedermanns Sache ,,doch ab welchem Zeitpunkt wirkt der Ehrenkodex eines solchen Duells ( ,,sollte erst Blut fliessen ? muss es erst unter die Gürtellinie gehen,,gibt man entnerft auf oder als der Klügere ? ,,,naja ich bin eben ein Weichei, mir auch solch pädagogisch unwirksame Gedanken zu machen. Da hab ich wohl eine Gelegenheit verpasst, mit draufzuhauen,Stimmung zu machen, Öl dreinzugiessen. wie gesagt: also doch ein Warmduscher, pass ich eigentlich hierher ?
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jeanny
antwortete am 27.03.04 (23:23):
hugo 1
solche ''warmduscher'' gefallen mir.
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mart
antwortete am 28.03.04 (08:39):
Und hier eine Kaltdusche:
Es geht doch nicht um Moslems im Allgemeinen, es geht um eine sehr kleine Gruppe, die ihre Vorstellungen von einer gerechten Weltordnung mit Terror durchsetzen wollen. Es geht auch nicht um die Spinner, die ihren apokalyptischen Endzeitphantasien nachhängen, davon gibt es in vielen Glaubensrichtungen und Ideologien etliche.
Es geht um die Menschen, die folgendes zum Ausdruck bringen und diese Ziele nicht nur durch Gebete und das gute Beispiel erreichen wollen, sondern durch undifferenzierte Gewalt.
"Möge er bald kommen, unser lang ersehnter Imam, um zu vereinen und zu führen die muslimischen Massen, um zu besiegen, alle, die uns hassen.
Jene, die morden und vertreiben von Hof und Haus, sie rotten wir dann mit Stumpf und Stiel aus.
für Christen und Juden wird bringen der Imam den Beweis, und sie werden sich einreihen in unseren Kreis. DENN NUR DER ISLAM IST GERECHT UND BRINGT DEM MENSCHENGESCHLECHT DAS WAHRE MENSCHENRECHT"
und die nun ein bißchen - mit Bomben - nachhelfen wollen um die Bekehrung der Welt ein wenig zu beschleunigen.
Es geht um Terroristen und Selbstmordattentäter, die um ihre "guten" Ziele zu erreichen, den Islam mißbrauchen.
Fanatiker, die den Tod mehr lieben als das Leben, sind leider zu allem fähig.
Es ist natürlich im Sinne der Ziele dieser Phantasten, alle Moslems als verfolgte Gruppe darzustellen und zu versuchen sie dadurch zu einigen.
Deshalb ist es m.E. so wichtig, daß sich die, die sich als die Sprecher von Moslems etabliert haben, von diesen mit Gewalt verfolgten Weltbeglückungsmodellen distanzieren und jeden Terroranschlag, der sich auf den Islam beruft, dezidiert und eindeutig als Abfall vom Glauben zu verurteilen.
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Medea.
antwortete am 28.03.04 (09:07):
Lieber Wolfgang, Du schreibst gegen Fanatiker jeder Coleur, wirst aber immer besonders heftig, wenn es um die von Dir besonders ins Herz geschlossenen Muslime geht - da machst Du, so ist meine Empfingung, einen Rundumschlag ..... haust auf alles, was Deine, evtl. auch vorgefaßte? - Meinung nicht teilt. In diesem Forum wird doch nicht gegen den "Normal-Moslem", der sich, weil hier lebend, an unseren Gesetzen orientiert, geschrieben, sondern es geht um jene, die sich außerhalb der Gesetze stellen, Terror, Kampf, Tod und Verderben in die Hütten und Paläste bringen wollen - es geht um die Fanatiker - das obige Gedicht von mart ist symptomatisch für die Denkungsweise - nicht um friedliebende Bürger islamischen Glaubens. Bundesinnenminister Schily war bisher sehr zurückhaltend, aber jetzt ruft er auch nach Rasterfahndung und plädiert für eine vereinfachte Abschiebung terrorverdächtiger Ausländer. Die Bayern bezeichnen zwar diese Schritte als in die richtige Richtung, ihnen gehen sie aber nicht weitgenug.
Würde sich evtl. Deine Meinung erst ändern, wenn der Kölner Dom, das Straßburger Münster, der Hamburger Michel, das Münchener Hofbräuhaus Ziele von zerstörerischen terroristischen Anschlägen werden? Sind diese Ängste so hergeholt?
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BarbaraH
antwortete am 28.03.04 (10:38):
Wenn es wirklich allein um die Verurteilung von Terroristen und Fanatikern ginge, warum wird dann immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich um ISLAMISTISCHE Terroristen handelt? Der Islam wird von diesen Tätern missbraucht. In den Hauptströmungen des Islam ist der Terror sogar ausdrücklich verboten, auch der Selbstmord.
Warum gehen wir diesen Fanatikern, den Terroristen.... gleichzeitig jedoch auch den Gegnern des Islam auf den Leim? Warum beschränken wir uns nicht auf die Verurteilung von Terror-Akten? Warum fordern wir von "Sprechern des Moslems" eine Verurteilung dieser Straftaten, wohlwissend, dass es hunderte verschiedener Strömungen im Islam gibt? Haben wir jemals im Zusammenhang mit von Christen verübten Terror-Akten die Distanzierung sämtlicher christlicher Glaubensgemeinschaften gefordert?
Wer die Ausweisung von "terrorverdächtigen Ausländern" fordert, treibt ein gefährliches Spiel. Darauf weist Robert Leicht in dem ZEIT-Artikel "Ohne Fakten – raus?" hin. U.a. heißt es dort:
>>(....) Denn irgendeinen Rechtsschutz muss man dem Auszuweisenden schon belassen – das verlangt unveränderlich das Grundgesetz im Artikel 19.
Nach dem Ausländergesetz in seiner jüngsten Fassung (2002) reicht es für eine Ausweisung aus, dass der Betreffende unwahre Angaben in Pass- und Visaangelegenheiten gemacht hat. Schon der vorliegende Entwurf eines Zuwanderungsgesetzes würde eine Ausweisung erlauben, wenn Tatsachen belegen, dass der Betreffende den internationalen Terrorismus unterstützt oder einer Vereinigung angehört, die dies tut. Kann man wirklich versuchen, wie Bayerns Innenminister Beckstein dies tut, die Sache noch billiger zu bekommen, also so, dass ohne Tatsachenbelege die Annahme gerechtfertigt erscheint, dassö? Soll es für die Ausweisung eines Ausländers wirklich ausreichen, dass Nachbarn mitteilen, in seiner Wohnung träfen sich immer wieder finster und arabisch aussehende Männer? Oder sollte man dann nicht zumindest verlangen, dass die reichlich vorhandenen Mittel der Observation von Lebenswandel und Wohnraum ein Minimum an Fakten ergeben?<<
DIE ZEIT 14/2004 Ohne Fakten – raus? Der pure Verdacht rechtfertigt keine Ausweisung Von Robert Leicht https://www.zeit.de/2004/14/Zuwanderung
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/14/Zuwanderung
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Karl
antwortete am 28.03.04 (10:49):
Liebe Barbara,
da es sich um islamistische Terrorgruppen handelt, werden wir dieses Adjektiv nicht verbannen können. Das bei manchen die Wahrnehmung so getrübt ist, dass sie islamistisch mit islamisch gleichsetzen, dagegen muss ständig aufgeklärt werden. Ich empfand es ebenso wie Du unpassend und zudem uninformiert zu verlangen, dass sich "der Islam" entschuldigen müsse.
Ich kann mich nicht erinnern, dass sich der Papst für den Terror der IRA oder "die evangelischen Kirchen" für den Terror der nordirischen Protestanten je hätten entschuldigen müssen.
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ricardo
antwortete am 28.03.04 (12:08):
Zur Information: Der Papst Johannes Paul der 2. äußerte sich schon 1951 mit diesen Worten zu Nordirland:
Ich habe sehr oft über die Beziehungen in der Geschichte zwischen Minderheiten und Mehrheiten und ihre Feindlichkeiten gegeneinander gesprochen .Doch leider müssen wir nocheinmal an solch einem Verhalten Anteil nehmen. Die selben Gefühle und Gedanken drücken meine bedauern und meine tiefsten sorgen und Trauer im Fall Nordirland aus. Die Kirche, egal auf welcher Basis, verachtet alle Gewalttaten. Man kann keinen Frieden durch Ungerechtigkeit und Gewalt erlangen.Dies kann man nur verwirklichen in dem jeder Mensch und jedes Volk sein eigenes Volk berücksichtigt und für das Wohl der Gesamten Bevölkerung und eine gemeinsame Gefühlsverantwortung Übernehmen kann. (Irish News, 27 Dezember 1951)
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Wolfgang
antwortete am 28.03.04 (13:23):
"Sind diese Aengste so hergeholt?", fragst Du, Medea. Wenn es eine wirkliche Frage sein sollte und nicht nur eine Frage, die keine Antwort erwartet, dann will ich eine Antwort geben, so, wie ich die Dinge sehe.
Dass Du viel Angst hast, spuere ich aus den meisten Beitraegen von Dir. Es ist eine besondere Angst, die Dich und viele, vielleicht die meisten Zeitgenossen befallen hat: Es ist eine Phobie.
Eine Phobie ist eine uebertriebene und nicht objektive, also von anderen unbeteiligten, neutralen Menschen nicht nachvollziehbare Furcht. In Deinem Fall ist es die Furcht vorm Fremden, genauer gesagt, die Furcht vorm fremden Islam (manchmal meine ich sogar, weil offenkundig besonders Frauen diese Phobie pflegen, es ist die Furcht vorm fremden islamischen Mann).
Diese Phobie wird derzeit massenhaft erzeugt und geschuert. Sie zeigt alle Anzeichen eines Massenwahns. Mit dieser Phobie wird Politik gemacht. Es geht um die Kriege ums Oel. Du bist Teil dieser Politik - wenn auch nicht aktiver Teil, sondern passiver, gefuehrter Teil. Deine Fuehrer uebrigens haben diese Phobie nicht... Sie setzen sie nur geschickt ein, um Menschen wie Dich auf den, wie sie sagen, 'unvermeidbaren' Kulturkrieg gegen die Muslime einzustimmen.
Die Propaganda der Nazis gegen die Juden in den 20ern, 30ern (als sie noch nicht an der Macht waren), zeigt verblueffende Aehnlichkeiten mit der derzeitigen Propaganda gegen die Muslime. Was aus der Juden-Propaganda der Nazis an Schrecklichem folgte, wissen wir.
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BarbaraH
antwortete am 28.03.04 (13:25):
In der Sendung "Presseclub nachgefragt" auf phoenix wurde gerade der Frage nachgegangen, ob sich z.Zt. in Deutschland eine ähnliche Situation aufbaue wie vor etwa 70 Jahren, nur dass die Rolle der damals in die Ecke manövrierten und zu Sündenböcken gestempelten Juden heute von den Muslimen besetzt werde.
Keiner der anwesenden Pressevetreter ging bei dieser Fragestellung an die Decke bzw. beschimpfte den Fragesteller.
Bettina Gaus (taz) Martin Klingst (DIE ZEIT) Jean-Paul Picaper (Valeurs Actuelles/Frankreich) Michael Rutz (Rheinischer Merkur) Bernd Ziesemer (Handelsblatt)
bestätigten die Gefahr durchaus und warnten davor, das Zuwanderungsgesetz zu einem polizeilichen Ausländergesetz umzufunktionieren. Auf keinen Fall dürften Menschen islamischen Glaubens anders behandelt werden als andere einwanderungswillige Menschen.
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Wolfgang
antwortete am 28.03.04 (13:39):
@Karl... Auch, wenn Du hier Hausrecht hast: Ich bitte Dich doch sehr, Dein oberlehrerhaftes Getue abzulegen und Deinen 'moralischen' Zeigefinger einzuklappen. Kuemmer' Dich um Deine eigenen Beitraege (die immer vager und unverbindlicher werden).
Im Uebrigen... Gesellschaftliche Entwicklungen, die eine massive wirtschaftliche Basis haben, koennen nicht von einem Diskutanten, der nichts hat ausser seiner Sprache, herbeigeredet werden.
Maechtige pressure groups dagegen koennen da schon mit mehr Macht aufwarten. Landauf, landab wirst Du derzeit das Lied vom boesen Muslim hoeren, der in unsere ach so friedliche Welt eingebrochen und ueberhaupt an allem schuld sei. Dieser kollektive Wahnsinn, die erzeugte und geschuerte mittlerweile die Massen erfasste Islamo-Phobie, ist Mittel zum Zweck... Der Zweck sind die Kriege ums Oel.
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mart
antwortete am 28.03.04 (13:45):
Der Primas der katholischen Kirche in Irland, Kardinal Cahal Daly, hat jeder Form von IRA-Terror wiederholt und dezidiert eine klare Absage erteilt.
Ob in katholischen Kirchen Pfarrer den IRA Terror mit Hetzparolen unterstützten? Wenn jemand diese Meinung vertritt, dann müßte er das belegen.
Die IRA formulierte eher radikaldemokratische Sprüche; die Forderungen nach einem alle Länder umfassenden katholischen Gottesstaat, nach einer Kultur des Todes etc. ähnl. den irren Bekennerschreiben der islamistischen Terroristen und den hinter ihnen stehenden Organisationen waren nicht dabei.
Ebenso der irische Kardinal Cahal Daly wiederholt
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mart
antwortete am 28.03.04 (13:55):
Entschuldigung für den letzen unvollständigen Satz - er gehört weg. Es war als Antwort auf die Bemerkung gedacht, die kath. Kirche hätte nicht klare Stellung im irischen Konflikt bezogen. ----
Aber ich finde diese spekulativen Psychologismen über die Ängste der Frauen "vor dem fremden islamischen Mann", die du als Erklärung der Phobie gibst, schon besonders interessant:-))
Aber vielleicht ist es eher umgekehrt --lach, warum dürfen moslemische Frauen keinen Nichtmoslemen heiraten ohne als vom Islam abgefallen zu gelten, und danach auch entsprechend bestraft zu werden. Könnte man das vielleicht auch nach deinem Schema erklären? zu große Ängste vor dem nichtmoslemischen Mann:-)
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Karl
antwortete am 28.03.04 (14:06):
@ mart,
"Es war als Antwort auf die Bemerkung gedacht, die kath. Kirche hätte nicht klare Stellung im irischen Konflikt bezogen." Wo bitte steht das? Du kannst doch sonst gut lesen. ich schrieb "Ich kann mich nicht erinnern, dass sich der Papst für den Terror der IRA oder "die evangelischen Kirchen" für den Terror der nordirischen Protestanten je hätten entschuldigen müssen." "Müssen!".
@ Wolfgang,
Eifertum ist keine Zierde.
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Medea.
antwortete am 28.03.04 (14:26):
Über Deine Beantwortung meiner Frage werde ich nachdenken, Wolfgang. Mir geht es dabei allerdings weniger ums Öl - das schwarze Gold muß in diesen Jahren für alles herhalten, was an Schrecklichem in der Welt passiert ......
Interessanter wird Deine Vermutung, ob es meine Furcht vor dem fremden islamischen Mann sein könnte ....
Ich habe mit beschnittenen und unbeschnittenen Männern geschlafen, weiß also, was da so auf mich zukommen könnte ;-)) also, diese Art von Phobie schalte ich mal aus... .-))
Aber mit der brutalen, nichts als den Haß kennenden Gewalt von islamistischen Terroristen auf alles Westliche, zu Vernichtende, ja, damit habe ich schon meine liebe Not ....
Es ist die Ideologie - nicht der Mann.
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Wolfgang
antwortete am 28.03.04 (14:51):
So genau wollte ich es gar nicht wissen, Medea. *fg* - Zum Thema: Es faellt wirklich auf, dass es besonders Frauen sind, die fuer eine menschenfeindliche, speziell fremdenfeindliche und Muslime-feindliche Politik gewonnen werden koennen.
Dazu ein paar interessante Zahlen:
Sozialpsychologen hantieren mit dem sogenannten 'Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nach Geschlecht'... Fuer Deutschland gilt, dass mehr als doppelt soviel Frauen wie Maenner rassistisch eingestellt sind (10 Prozent aller Frauen / 4,5 Prozent aller Maenner). 30,5 Prozent der Maenner sind fremdenfeindlich eingestellt, aber 38,1 Prozent der Frauen.
Quelle der Zahlen... Deutsche Zustaende (Folge 1), von WILHELM HEITMEYER (Hrsg.), edition suhrkamp 2290, 2002, S. 24
Es scheint, dass es die Emanzipation mit sich gebracht hat, dass Frauen auch die Dummheiten von Maennern uebernommen haben und sogar dabei sind, die darin noch zu uebertreffen. ;-)
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Wolfgang
antwortete am 28.03.04 (14:57):
Noch eine Bemerkung, Medea... Ich bin ueberzeugt davon, dass es Dir nicht ums Oel geht... Aber anderen geht es darum. Darum wird ja die Ideologie des 'Krieges der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON) gebraucht: Damit niemand auf die Idee komme, Muslime-Bashing habe etwas mit den schnell zur Neige gehenden Oel zu tun.
Ueber was wir diskutieren ist in der Tat eine Ideologie. Ideologie ist ein anderes Wort fuer den schoenen Schein um die Wirklichkeit. Die passende Ideologie fuer die Kriege ums Oel ist das Muslime-Bashing.
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ricardo
antwortete am 28.03.04 (15:11):
Wohlgemerkt: der entsprechende Thread von mir sprach nicht davon, der Islam müsse sich "entschuldigen"
"Verurteilen" ist etwas anderes, dabei geht es um Distanz zu den Geschehnissen, nicht um Entschuldigung. Und das kostet nicht viel!.
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Wolfgang
antwortete am 28.03.04 (16:22):
Muslime koennen tun und sagen, was sie wollen... Entweder, es wird verschwiegen, oder es ist es zu wenig, oder es wird ihnen nicht geglaubt. Aber die Tatsachen sprechen gegen die Muslime-Basher. Beispiel: Auf der Website des Zentralrats der Muslime - muslim.de - stellt sich deren Chef NADEEM ELYAS eindeutig gegen den Terror in islamischem Namen. Er weist darauf hin, dass diese Terroristen und ihre Ziele "[...] mit dem Islam nicht das Geringste zu tun haben.".
Quelle des Zitats...
Wie der Terror in Zukunft bekaempft werden kann � Muslime müssen Missbrauch ihrer Religion klarer benennen Gespräch mit NADEEM ELYAS anlaesslich der heutigen Trauerfeier für die Opfer und Hinterbliebenen der Terroranschlaege von Madrid https://www.islam.de/?site=articles&archive=newsnational&article_number=2006
Internet-Tipp: https://www.islam.de/?site=articles&archive=newsnational&article_number=2006
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Wolfgang
antwortete am 28.03.04 (16:23):
Die Website heisst islam.de und nicht muslim.de... Sorry. Mein Fehler.
Internet-Tipp: https://www.islam.de/?site=articles&archive=newsnational&article_number=2006
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mart
antwortete am 28.03.04 (16:47):
Nun, in diesem Interview klingt die Verurteilung von Terror und vom Mißbrauch des Glaubens durch Nadeem Elyas, der ca. 15% der deutschen Moslems vertritt und zu dessen Organisation ca. 8 Teilorganisationen gehören, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden, schon etwas anders als die Worte, die er beim ersten Radiointerview nach dem Madrider Anschlag (vom 17.3.2004) gesprochen hat, - das liebäugelt vor allem mit dem Klischee von den verfolgten Moslems.
Schade, wenn diese Erklärung früher gekommen wäre, hätte sie bestimmt zur Klärung des Selbstverständnisses von Elyas wesentlich besser beigetragen.
Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlr/sendungen/interview_dlr/248053/
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mart
antwortete am 29.03.04 (21:47):
Frage an den Herrn Elyas:
Mich würde interessieren, was gemäßigte Moslems in Zukunft unternehmen werden, um radikale Islamisten zu isolieren? Ich gehe davon aus, daß auch Sie eine Verpflichtung empfinden, in dieser Richtung tätig zu werden?
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werner
antwortete am 01.04.04 (17:37):
Hier mal ein Wort zu dem Wortlaut dieses Themas. 'Zahlt sich Muslim Bashing aus?' Natürlich zahlt es sich nicht aus und ich glaube wir werden keinen finden, der diese Pseudo-Frage positiv beantworten wird. Zahlt sich Verbrechen aus? Zahlt es sich aus seine Frau zu verhauen? Ich habe auch im Laufe der Diskussionen keine Äusserung gefunden welche als Muslim Bashing ausgelegt werden könnte. Übrigens, wenn ich dann noch im Laufe der Beiträge lese, dass Frauen grössere Rassisten seien als Männer, dann sollten wir vielleicht mal über Frauen-Bashing reden, falls es dafür keinen eleganteren deutschen Ausdruck gibt.
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (18:12):
Die 'ingroup' - die sich christlich nennende Mehrheitsgesellschaft - erhofft sich Vorteile aus dem Muslime-Bashing. So, wie die meisten Menschen aus der sich christlich nennende Mehrheitsgesellschaft in den 20er, 30er Jahren sich Vorteile vom Juden-Bashing erhofft hatte.
Aus dem Juden-Bashing wurde die Vernichtung der Juden... Was wird aus dem Muslime-Bashing werden ?
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BarbaraH
antwortete am 01.04.04 (18:38):
werner,
ich kann mir gut vorstellen, dass unter uns Frauen tatsächlich mehr RassistInnen zu finden sind als unter Männern.
Eine logische Erklärung für dieses Phänomen sehe ich in der langen Entwicklung zur Gleichberechtigung. Wie viele Jahre haben Frauen um ihre Emanzipation kämpfen müssen? Verständlicher Weise steigen nun Befürchtungen in ihnen auf, diese hart erkämpften Rechte könnten mit einer Ausweitung des Islams eingeschränkt bzw. ganz verlorengehen. Schließlich hört man des öfteren, dass der gesellschaftliche Stand der weiblichen Muslime ein anderer ist, als der bei uns gelebte.
Das einzige Mittel gegen Rassismus ist Aufklärung. In Marokko gibt es z.B. mehrere Ministerinnen. Meinem Wissen nach ist sogar die Finanzministerin eine Frau. Einige von ihnen tragen Kopftuch, andere nicht. Insofern scheint unser Rollenverständnis der Muslimin in der Gesellschaft mit der Realität nicht viel gemein zu haben.
Auf jeden Fall hält sich meine Angst in Grenzen, denn von einer Finanz- oder Wirtschaftsministerin sind wir m.M.n. in unserem Land der voll emanzipierten Frauen noch meilenweit entfernt.
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mart
antwortete am 01.04.04 (18:44):
Ich glaube, daß du dich Barbara über die Menschenrechte der Frauen in mehrheitlich moslemischen Ländern (außer der Türkei)informieren mußt - und vielleicht auch die Sharia, die dort gültig sein muß in ihren verschieden Varianten, die aber immer die Frauen benachteiligen, studieren solltest.
Daß auch in westlichen Ländern die Sharia im Familien- und Erbschaftsrecht offiziell oder inoffiziell angewandt wird, dürfte wohl auch bekannt sein.
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Titus
antwortete am 01.04.04 (18:44):
Hört doch endlich mit dem "Muslime-Bashing" auf, so etwas gibt es überhaupt nicht!
Dieser Begriff - wenn er überhaupt in die Welt gesetzt wurde - käme wohl aus dem Lager der Islame selbst, die eine Rechtfertigung für künftige Taten suchen. Ihnen wird eingeredet (auch von Herr Elyas!!), daß sie sich "bedroht" fühlen. Einen größeren Unsinn - aber sehr gefährlich - kann man wohl nicht erfinden.
Also, spielen wir dieses Spiel nicht weiter mit!
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (21:10):
Doch, Titus, Muslime-Bashing ist weit verbreitet (nicht nur in Deutschland) und gesellschaftlich weitgehend akzeptiert und wird gerade in gesetzliche Formen gebracht.
Vorgestern hat z. B. der Gesetzentwurf zum Kopftuchverbot auch den Schulausschuss des baden-wuerttembergischen Landtags anstandslos passiert. Das Kopftuch-ab-Gesetz ist ein Gesetz extra fuers Muslime-Bashing. Mit diesem Kopftuch-ab-Gesetz soll es muslimischen Frauen im Oeffentlichen Dienst unmoeglich gemacht werden, ein Kopftuch waehrend des Dienstes zu tragen.
Muss ich noch erwaehnen, dass wie selbstverstaendlich die 'christlichen' KulturkriegerInnen nur gegen das islamische Symbol sind... Das Tragen von christlichen und juedischen Symbolen und Trachten soll dagegen weiterhin erlaubt bleiben.
Muslime-Basher haben immer auch eine Doppelmoral.
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Wolfgang
antwortete am 01.04.04 (21:20):
Gerade hoere ich, dass heute der baden-wuerttembergische Landtag in Zweiter Lesung sich mit dem Gesetzentwurf befasst und die Novelle (mit den Stimmen der Abgeordneten von CDU, FDP und SPD) endgueltig verabschiedet hat. Nur die Abgeordneten der GRUENEN stimmten dagegen.
Leider ist das kein April-Scherz... Das Muslime-Bashing ist seit heute im Laendle staatlich erlaubt. Weitere Laender wollen folgen.
Damit hat sich die Lage fuer Muslime verschlechtert. :-(
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BarbaraH
antwortete am 01.04.04 (22:53):
In meiner Tageszeitung standen heute zwei kleine Notizen untereinander.
Die erste:
Land Berlin erlässt Kopftuch-Verbot
Berlin - Im öffentlichen Dienst des Landes Berlin soll künftig ein weitgehendes Verbot für Kopftücher und andere religiöse Symbole gelten. Die SPD-PDS-Koalition einigte sich auf ein Gesetz, das das Tragen "sichtbarer religiöser oder weltanschaulicher Symbole" an Schulen sowie bei Justiz und Polizei verbietet. Alle Religionen würden gleich behandelt. afp
Die zweite:
Jeder Dritte fürchtet den Islam
Hamburg - Jeder dritte Deutsche (35 Prozent) hat Angst vor dem Islam - das ergab eine Forsa-Umfrage des "Stern". 62 Prozent fühlen sich nicht bedroht. 63 Prozent sind der Ansicht, dass sich Muslime in Deutschland stärker integrieren sollten. epd
War sicher nur ein Zufall.... :-(
Hamburger Abendblatt vom 01.04.04 https://www.abendblatt.de/daten/2004/04/01/279727.html https://www.abendblatt.de/daten/2004/04/01/279728.html
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/04/01/279727.html
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mart
antwortete am 02.04.04 (00:22):
Der "Zufall" bestand eher darin, daß die repräsentative Umfrage nach den Anschlägen von Madrid gemacht worden ist.
Aber ich hab ja inzwischen oft genug folgende Selbsteinschätzung von Muslimen gelesen:
"Die Niedertracht und Heimtücke besteht darin, dass Ungläubige Verbrechen begehen und den friedlichsten Menschen der Welt, den Muslimen, diese unterschieben wollen."
Wenn also deutsche Muslime dieses Ausmaß an Realitätsverweigerung zeigen, dann ist das für mich schon sehr krankhaft - nach dieser Sichtweise wird die Diskussion über radikale Islamisten selbstverständlich zu einem Moslembashing.
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Wolfgang
antwortete am 02.04.04 (08:50):
Wichtig ist es, sich per serioeser Quellen zu informieren, um selbst das Richtige tun zu koennen gegen das Muslime-Bashing.
Mein Tipp: Lest die in Berlin erscheinende Islamische Zeitung, die auch online angeboten wird (s. Link).
Internet-Tipp: https://www.islamische-zeitung.de/
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mart
antwortete am 02.04.04 (14:34):
Ich kann mir gut vorstellen, daß du mit dem Herausgeber der Islamzeitung, dem Konvertiten Andreas Rieger und seinen Thesen konform gehst. Offiziell will die Zeitung „Brücke“ sein, aber wohin führt sie und auf welchen Pfeilern ruht sie? Herkunft, Verbindungen und neuere Aktivitäten werfen Fragen nach den eigentlichen Zielen auf. (Stand Januar 2004)
Aus einem Artikel von Hildegard Becker und Claudia Dantschke
Z.B ein vom IZ-Geschäftsführer Ahmad Gross unterzeichnetes Flugblatt, darin wurde »dem Wucher, sprich Kapitalismus, der Krieg« erklärt und für die gold- und silbergedeckte »eigene, globale Währung« der »Muslime«, den Dinar, geworben. Am Ende stand die schöne Parole: »Antikapitalisten aller Länder, werdet Muslime!« (2001) Andreas Abu Bakr Rieger betreibt in Potsdam eine Anwaltskanzlei und ist führendes Mitglied der internationalen Muslim-Lawyers-Vereinigung. Außerdem steht er der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland vor, die das Weimar Institut mit Sitz in der Goethestadt betreibt. Seit Mitte des letzten Jahres ist er auch stellvertretender Vorsitzender des Islamrates. Der Rat gilt als von den traditionell rechtslastig.
Als er Ende Juni 2001 zur 4. Konferenz seiner Rechtsanwaltsvereinigung „Muslim Lawyers“ nach Potsdam einlud, ging daraus die „Potsdamer Erklärung muslimischer Gelehrter“ hervor. ....Es sei nun eine „neue Phase in der Gründung unseres Din [Religion] in Europa angebrochen. Nun ist es an der Zeit, zusammen mit der an Zahl immer größer werdenden lokalen muslimischen Bevölkerung mehr Gewicht auf ökonomische und soziale Themen zu legen und nach der Umsetzung der anderen Aspekte der Schari'a zu streben“ 11).
Erst wenn man sich mit der Gruppe um den Herausgeber dieser Zeitung näher befasst, wird deutlich, dass das smarte Image, die Fassade, täuscht.
1993 ließ Rieger es sich nicht nehmen, auf der Jahresversammlung der radikal-islamischen Kaplan-Bewegung (ICCB/“Kalifatsstaat“), die gegen „Ungläubige“ und Juden agitiert, ein Grußwort zu sprechen. Den damaligen Führer der Bewegung, Cemaleddin Kaplan, bezeichnete er als „ehrbaren Hodscha“, der „in Deutschland verleumdet wird, jeden Tag in der Zeitung“. Und dann entschuldigte sich Rieger, denn – so wörtlich – „wie die Türken, so haben auch wir Deutsche oft schon in der Geschichte für eine gute Sache gekämpft, obwohl ich zugeben muss, dass meine Großväter bei unserem gemeinsamen Hauptfeind nicht ganz gründlich waren“. 26)
Internet-Tipp: https://www.sicherheit-heute.de/kommentare/read/521/
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mart
antwortete am 02.04.04 (14:37):
Fortsetzung:
"1996 sprach „Amir Rieger“ in einem Interview der „Milli Görüs und Perspektive“ 6) (Hauszeitung der islamistischen Organisation „Milli-Görüs“) ganz offen von einem „Siedlungsprojekt für eine Medina in Ostdeutschland, das mit einem Wirtschaftsprojekt verknüpft“ sei. Mit 2000 Leuten, darunter auch Geschäftsleuten, habe man schon gesprochen. Sie hätten für das Projekt Unterstützung zugesagt. Rieger wörtlich: Das Projekt „möchte durch eine zukunftsweisende Symbiose von Arbeiten und Wohnen eine neue islamische Lebenskultur stiften. Ein freier islamischer Markt soll Lebensader für Muslime und Nichtmuslime in Ostdeutschland werden...“
"Und schon in einer IZ-Ausgabe von 1995 schwärmte Rieger von dem „parallel zu denkenden Projekt freier Märkte“, das „als Chance begriffen werden“ müsse: „Warum sollte die Idee einer islamischen, selbst versorgten Medina nicht... faszinieren?“ 7) Islamische Wirtschaft? Abgeschottete Parallelgesellschaft? Eine Siedlung, in der Muslime nach islamischem Recht leben? Ein Staat im Staate also? - Der geplante Standort in Thüringen blieb davon jedenfalls verschont.
"Die Ideologie, der Abu Bakr Rieger nahe zu stehen scheint, entspricht den Zielen der EUROPEAN MUSLIM SUMMIT DECLARATION 10). Darin heißt es, einziges Ziel sei die Errichtung eines islamischen Kalifats bzw. „die Errichtung eines souveränen Staates für alle Muslime in Europa“. für „dieses hohe Ziel“ sollen die Muslime dieses Kontinents „integriert“ werden – durch islamischen Handel und „alle anderen Aspekte des sozialen und akademischen Lebens“ sowie durch die Einführung islamischen Geldes – eine Form der „Integration“, der auch Rieger zuarbeitet.
"Am 12. Juli 2003 trat Andreas Abu Bakr Rieger gemeinsam mit Umar Ibrahim Vadillo in Granada auf, wo er – angekündigt als „Amir von Deutschland“ – bei der Eröffnung der großen Moschee der „Mezquita-Stiftung“ über „Muslime in Europa“ sprach und die „Rettung der Menschheit durch den Islam“ voraus sagte. Die 14.000 Mitglieder umfassende islamische Gemeinde von Granada wird inzwischen aufmerksam beobachtet, nachdem dort ein Al-Jazeera-Reporter, der Al-Qaida-Kämpfer angeworben und versteckt haben soll, in Granada vorübergehend verhaftet worden war. Jetzt befürchtet man, die Gemeinde könne als neuer Unterschlupf für Terroristen dienen. Der Murabitun-Anhänger und Direktor der Mezqita-Stiftung Granada, Abdalhasib Castineira, weist das von sich. Beruhigend klingt es freilich kaum, wenn er meint: „Der Islam ist mehr als eine Religion. Er ist eine antimaterialistische Lebensauffassung. Sein Siegeszug ist deshalb unaufhaltsam.“
"Über die Feierlichkeiten in Granada hat diese "brückenschlagende" Zeitung ausführlich berichtet. Die Zusammenhänge zwischen der neuen Moschee, der islamischen Gemeinde von Granada und der Murabitun-Bewegung wurden allerdings nicht erwähnt – auch nicht der Auftritt von Umar Ibrahim Vadillo und Abu Bakr Rieger mit seinem Vortrag."
Man wird die „Islamische Zeitung“ wohl aufmerksam beobachten müssen – auch darauf hin, was nicht darin steht.
Internet-Tipp: https://www.sicherheit-heute.de/kommentare/read/521/
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Medea.
antwortete am 02.04.04 (18:50):
Tipp:
es ist zu empfehlen, den Link mit Aufmerksamkeit zu lesen ... Ich habe nicht den Eindruck, daß der Boden der Sachlichkeit verlassen wird.
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werner
antwortete am 02.04.04 (19:54):
@na Wolfgang - da gibst Du uns aber einen schönen Link. Ich habe meinen Gebetsteppich schon ausgebreitet.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (01:08):
Wer sich nicht mit Muslimen und ihren Ideen und ihren Einrichtungen auseinandersetzen will, darf sich nicht wundern, wenn diese Luecke von islamistischen Leuten ausgefuellt wird... Die sagen dann den Muslimen: Seht ihr, bei vielen, vielleicht bei den meisten Menschen der 'christlichen' Mehrheitsgesellschaft besteht ueberhaupt kein Interesse an Euch oder gar an einem Dialog mit Euch !
Es ist schlimm, das hier sagen zu muessen: Aber dieses Forum ist bis ins Mark verkommen zu einem Tummelplatz von rassistischen Muslime-Bashern !
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werner
antwortete am 03.04.04 (08:49):
@Wolfgang - weil Dir nicht alle Recht geben? So wie ich feststellen durfte, gibt es hier Teilnehmer welche arabisch sprechen, welche die verschiedenen Erscheinungsformen des Islam (inklusive der Wahabiten - Wolfgang!) schon vorher kannten und auch sehr gut über einzelne politische Figuren informiert sind. Es wird vielmehr in Deinen Beiträgen deutlich, dass Du gerne verallgemeinerst (ich sprach bereits über Deine kleinen Schubladen). Das bezieht sich auf das politische Mosaik in Israel wie auch auf die unzählige Vielfalt arabischer Interessen. Wenn man nur mit Schlagwörtern (z.B. Sharon-Krieger, Muslim-Bashing, etc.) versucht in diesem Konflikt ein klares und vereinfachendes Bild zu entwerfen, wird man schnell an seine Grenzen kommen. Es gäbe hier so viel zu lernen. Z.B. das Schicksal der Bahai. Warum leben sie in Israel? Das Schicksal der Drusen. Die verschiedenen Interessen der palästinensischen Einwohner gemäss den verschiedenen Siedlungsräumen, die unterschiedlichen Verhältnisse der palästinensischen Bevölkerung zu ihren Herrschenden, das Schicksal der Palästinenser in Jordanien, das Verhältnis der Hashemiten zu Israel.....es gibt kein Ende. Wenn es so einfach wäre wie Du Dir das wünscht oder Deine Junge Welt Dir das vorgaukelt, hätte sich der Konflikt schon lange gelöst.
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BarbaraH
antwortete am 03.04.04 (10:30):
werner,
Du wirfst Wolfgang vor, gern zu verallgemeinern und kritisierst sein Schlagwort "Sharon-Krieger". Differenziert nicht gerade Wolfgang durch seine Wortwahl sehr genau zwischen der israelischen Bevölkerung und Sharon und seinen Unterstürzern?
Bush und Sharon benutzen Krieg als politisches Mittel. Wohin sie diese Welt dadurch treiben, müsste allmählich jedem auffallen. Man kann gar nicht genug gegen diese Verrohung, gegen diesen täglich ausgeübten Mord im Namen der Politik anschreiben.
Die Menschen lehnen weltweit eine derartige Mord-Politik ab. Das haben u.a. die Millionen Teilnehmer gezeigt, die rund um den ganzen Erdball gegen den Irak-Krieg auf die Straßen gingen.
Mich macht es nachdenklich, wenn hier immer wieder versucht wird, jemanden, der GEGEN Krieg, Gewalt und Ausbeutung sein Wort erhebt, als Hetzer und Unwissenden zu diffamieren.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (11:26):
Das hat in Deutschland leider Tradition, Barbara... Die Muslime-Basher heute unterscheiden sich von den Juden-Bashern damals in den 20ern, 30ern nur in dem Suendenbock, den sie sich ausgesucht haben.
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werner
antwortete am 03.04.04 (12:21):
@BarbaraH - soll ich Dir jetzt auch Unwissenheit unterstellen? Weisst Du nicht was Demokratie bedeutet? Warum negierst Du, dass die Mehrheit des israelischen Volkes Sharon und die Likud-Koalition gewählt haben und immer noch in ihrer Mehrheit hinter dieser Regierung stehen. Bei Arafat wären Deine Vergleiche passend, denn hier ist der Machtanspruch auf tönernen Füssen. Kritik an der israelischen Politik, solange sie fundiert ist, gerne aber die anti-jüdischen, anti-israelischen Hetztiraden mit Schlagworten aus der Mottenkiste, nein danke. Wenn ich, auf Grund meines Alters, nicht in der Vergangenheit diese Art der Argumentation schon kennengelertn hätte, wäre da noch eine Chance darauf hereinzufallen. Schon vergessen: Die Sowjetunion befreit die Völker. Die DKP ist der wahre Vertreter des deutschen Volkes. Mein Link hierzu: die UZ. Gerade in einer Demokratie lasse ich mir nicht von anderen einreden wer die Mehrheit des Volkes vertritt.
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BarbaraH
antwortete am 03.04.04 (12:47):
>>Kritik an der israelischen Politik......<<
Kritik an Politik, werner? Kritik an MORD im Auftrag von Politikern. Darum geht es. MORD darf kein Mittel von Politik sein; das ist es aber bei den Sharon- und Bush-Leuten. Dagegen seine Stimme zu erheben, darf nicht mit der Antisemitismus-Keule erschlagen werden.
Auch in Israel sehen es viele Menschen so und verweigern sich diesem Morden im Auftrage der Politik. Warum sonst hätten sich führende Militärs geweigert, Bomben auf palästinensische Menschen zu werfen?
Wie ich Wolfgang verstehe, ruft er uns zur Wachsamkeit und Vorsicht auf, damit wir nicht noch einmal auf eine Propaganda hereinfallen, die einer Gruppe von Menschen Leid und Verderben und uns die Last der Schuld bringen könnte. Warum meinst Du, Dich dagegen wehren zu müssen?
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werner
antwortete am 03.04.04 (13:54):
@BarbarH - Wie ich schon einmal schrieb. Dass mit dem unschuldigen Wolfgang nehme ich niemand mehr ab. Dafür hat er zu viel Schaden angerichtet mit Hetze und Verunglimpfung. Mord ist die Politik fast aller arabischer Diktatoren. Und doch ist es Euch nicht aufgestossen. Warum? Assad war ein Freund Moskaus. mart musste Euch mit der Nase drauf stossen bis einige einsahen, dass die Kurden in Syrien terrorisiert werden. Die Sowjetunion hat ihr Spielchen mit Arafat gespielt. Die Hashemiten unterdrücken die Palästinenser, da könnte Israel was lernen(sarkastisch gemeint). Aber auch die Hashemiten kämpfen um ihr Überleben und ihre Macht. Schliesslich wurden sie schon einmal von Israel und den USA gerettet (syrische Bedrohung). Dann lässt auch noch der Schwarze September grüssen, als die Palästinenser unter Arafat in Jordanien die Macht übernehmen wollten und die Jordanier durch die Bombardierung ihrer eigenen Hauptstadt ihre Staatsform retten mussten. Und Assad hat Arafat auch nicht umsonst ins Gefängnis gesteckt. Dass man mit Israel in Frieden leben kann, zeigt das Beispiel Jordaniens. Ich bin schon zweimal über die Grenze bei Eilat/Aqaba und als es die jordanische Regierung erlaubte, gab es gegenseitigen Tourismus. Und, obwohl es ein sogenannter kalter Frieden ist, zeigt der regelmässige Flugverkehr zwischen Israel und Ägypten, dass es funktionieren kann. Wer hat denn damals protestiert als jordanische Journalisten in Amman angeklagt wurden weil sie von ihrem Recht auf Reisefreiheit Gebrauch machten? Aber mit Reise- und Informationsfreiheit ist man in sozialistischen Kreisen schon früher recht lasch umgegangen. Wolfgang betreibt meines Erachtens ein doppelzüngiges Spiel gemäss dem Schema anno dazumal. Er gibt sich als der Verfechter der Freiheit aller Unterdrückten ohne Rücksicht ob es sich bei den Unterdrückten um eine kriminelle Minderheit handelt oder ob er Diktatoren, Ausbeutern und anderem Gesindel in die Hände spielt. Arafat ist ein Gauner. Er hat Millionen unserer Steuergelder zur Seite geschafft anstatt sie seinem Volk zufliessen zu lassen. Er behindert den Friedensprozess um noch weiter Millionen auf seine Kante zu bringen. Das haben die Israelis schon wesentlich früher erkannt. Aber solange es in Euer sozialistisches Süppchen passt wird der arme alte Mann in Ramalla mit Nachsicht gepflegt. Er braucht auch kein Gericht zu fürchten. Sharon ist kein Unschuldslamm aber in Israel ist der Staatsanwalt hinter ihm her. Und wie das mit Gerichten läuft hat Wolfgang in einem anderen Beitrag bereits deutlich geschildert. Da hat es ihm aber in seine politische Richtung gepasst (Durchsuchungsbefehl für Moscheen). Mal schauen ob er es in Israel genauso sieht falls das Gericht meint, Sharon sei in der Schmiergeldaffäre unschuldig. Und in Israel sind die Gerichte unabhängig wie bei uns.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (13:56):
So ist es, Barbara... Mit dem Wort 'Demokratie' wird viel Schindluder getrieben. 'Demokratie' (z. B. Gewaltentrennung oder Wahlen) ist ein Instrument, kein Wert an sich. Wertvoll wird eine Demokratie nur dann, wenn zugleich das Recht geachtet wird und ALLE (!) Menschen geschuetzt werden vor privater wie staatlicher Willkuer und Unterdrueckung.
Wer Unfrieden schafft bzw. Mord und Totschlag propagiert, mag fuer die Mehrheit sprechen oder sogar demokratisch zur Macht gekommen sein... Ein unfriedlicher Mensch bzw. ein Verbrecher bleibt er trotzdem.
Auf ein modernes Phaenomen moechte ich aus gegebenem Anlass hinweisen: Die meisten Polit-Verbrecher, vor allem die, die in grossem Stil morden und totschlagen liessen, wurden mehr oder weniger demokratisch an die Macht gebracht.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (14:29):
Eine Website von SUSANNE LIN vom Institut für Friedenspaedagogik Tuebingen e. V. moechte ich empfehlen (keine Website fuer rassistische ScharfmacherInnen, aber eine fuer alle, die sich informieren wollen darueber, warum so gerne Suendenboecke konstruiert werden - frueher Juden, heute Muslime - und welche politische Funktion diese konstruierten Suendenboecke dann haben):
Stereotypen, Vorurteile und Feindbilder des Friedens https://www.friedenspaedagogik.de/themen/vorurt/in_vor.htm
Internet-Tipp: https://www.friedenspaedagogik.de/themen/vorurt/in_vor.htm
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Titus
antwortete am 03.04.04 (15:06):
Wolfgang,
ich bin dafür, wir sind ein Rechtsstaat - nur, warum werden die Gesetze zum Schutz des Rechtsstaates nicht konsequent eingesetzt?
Es gibt doch z.B. ein Gesetz gegen "Volksverhetzung", oder?
Ich höre und lese hier immer nur, daß der Rechtsstaat in Gefahr ist. Ich stimme dem zu, aber nur, weil der Staat die Gesetze zum Schutzes des Staates, also unser aller Schutz, auch den der friedlichen Moslems und Anhänger anderer Religionen und Weltanschauungen, nicht anwendet.
Ist ja auch schwer, wenn tausende Polizeistellen unbesetzt sind und statt dessen tausende Polizebeamte entlassen werden oder entlassen werden sollen oder abgebaut werden sollen.
Es gab einmal den Begriff der "wehrhaften Demokratie" - das war wohl nichts.
Bevor Du weiterhin Deine Bashing-Propaganda verbreitest, die wirklich nicht mehr ist, als eine reine Erfindung islamischer Kreise, bitte ich Dich doch anzufangen nachzudenken. Mehr nicht, nur eine Bitte.
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mart
antwortete am 03.04.04 (15:42):
Du empfiehlst das Studium darueber, warum so gerne Suendenboecke konstruiert werden - frueher Juden, heute Muslime - und welche politische Funktion diese konstruierten Suendenboecke dann haben.
Leider werde ich bei diesem Studium in erster Linie an dich erinnert.
Stereotypische Anschauungen finde ich bei dir Wolfgang zuhauf,
Konstruierte Feindbilder/Freundbilder finde ich genügend,
und positive und negative Vorurteile ebenfalls,
Abqualifizierungen , Stichwort „Gesülze“, genügend --.
Daher würde ich Dir Wolfgang raten, dich in einer stillen Stunde einmal der Selbstbesinnung und der Selbsterforschung zu widmen.
Aber ebenso Uniformiertheit.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (16:41):
@Titus... Muslime-Bashing, auch wenn Du es bestreitest, ist die zeitgemaesse und immer beliebter werdende Mimikry des frueheren Juden-Bashings. Muslime-Basher ertragen es aber nicht, wenn man sie Muslime-Basher nennt.
Ich rate Dir, einmal Deine Beitraege zum Thema 'Muslime' oder 'Islam' in Deinem gewohnten Stil und mit der gewohnten Ausrichtung in islamischen Foren oeffentlich zur Diskussion zu stellen. Vielleicht probierst Du das einmal aus und berichtest ueber die Kommentare muslimischer DiskutantInnen bzw. ueber die Reaktionen der verantwortlichen Webmaster.
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Titus
antwortete am 03.04.04 (18:03):
Wolfgang,
das ist eine ausgezeichnete Idee, ich denke, daß ich so gar alle meine Beiträge zu diesem Thema, die ich in den letzten ca. drei Jahren verfaßt habe finde, teilweise schlummern sie in meinem eigenen Archiv.
Nur - glaubst Du ernsthaft, daß man diese Beiträge in einem islamischen Forum zur Diskussion stellen würde????
Ich habe einmal in ganz einfacher Frageform versucht einen Beitrag unterzubringen, muß man als e-mail senden, sonst geht das nicht. War im Forum "www.islam.de" des Herrn Elyas.
Ergebnis? Nada, nichts, weder erschien mein Beitrag, noch erhielt ich irgendeine Antwort. Also wird daraus leider nichts. Schade.
Merke: Die wollen doch gar nicht, wir sind "Ungläubige", "Feinde des Islam", wir sind zur Vernichtung ausersehen - irgendwann, eines Tages, wenn wir nicht aufpassen....Mit uns darf man gar nicht reden, in Sontagsreden offiziell vielleicht, aber nicht mehr oder minder privat.
Wache auf, Wolfgang!
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seewolf
antwortete am 03.04.04 (18:16):
mart -
da ölt sich doch nur jemand mit wohltemperiertem und gut-riechendem Verbal-Balsam selber ein ...
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Karl
antwortete am 03.04.04 (19:47):
@ Wolfgang,
leider erreichst Du mit deinem Verbalradikalismus das Gegenteil von dem, was Du vielleicht vorhast zu tun. Ich halte es für angemessen, mit dem Finger auf mögliche Gefahren einer Entwicklung zu zeigen, und es auch für richtig, mögliche entstehende Parallelen zur Vergangenheit früh sichtbar zu machen. Trotzdem sollte dies in einem Verhältnis zur Realität stehen und nicht in die maßlose Beschimpfung anderer Meinungen ausarten.
Wenn Du schreibst "Die Muslime-Basher heute unterscheiden sich von den Juden-Bashern damals in den 20ern, 30ern nur in dem Suendenbock, den sie sich ausgesucht haben", dann ist das eine nicht mehr hinzunehmende Verharmlosung der Judenverfolgung. Du solltest Dich wirklich schämen und Dich entschuldigen.
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Wolfgang
antwortete am 03.04.04 (21:18):
Muslime-Bashing ist keine Meinung... Juden-Bashing war auch keine Meinung... Die darauf folgende Judenvernichtung in den 40ern war erst recht keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Frueher hiess es mal, in den ST-Foren wuerden rassistische Aeusserungen nicht geduldet. Ist das alles der Quote zum Opfer gefallen ?
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Karl
antwortete am 03.04.04 (21:46):
Sorry Wolfgang, die Judenverfolgung begann mit der Machtübernahme der Nazis 1933. Deine Wortmeldungen sind nur noch auf Beleidigung, auch meiner Person aus. Mir geht es nicht um die Quote, sondern um die Wahrhaftigkeit und diese bleibt bei Deinem Eifertum auf der Strecke.
ZEITTAFEL DER JUDENVERFOLGUNG UNTER DEN NAZIS IN DEN 30IGERN: 1933: Boykottaufrufe gegen jüdische Geschäfte, Ärzte 1933: Der Verkauf jüdischen Zeitungen im Straßenhandel wird verboten. 1935: Jüdische Bürger verlieren den Beamtenstatus 1935. Nürnberger Gesetze. Juden verlieren die bürgerliche Gleichberechtigung. 1935. Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Ehen und außerehelische Beziehungen zwischen Juden und Angehörigen des deutschen oder artverwandten Blutes wird verboten. 1936: Juden verlieren das Wahlrecht. 1938. Registrierung jüdischen vermögens und jüdischer Betriebe. jüdische Ärzte und Rechtsanwälte verlieren ihre Zulassung. 1938: Einzug aller Reisepässe von Juden. 1938 Alle jüdischen Straßennamen werden entfernt. 1938 Rund 15.000 staatenlose Juden werden nach Polen abgeschoben 10.11.1938 Pogrom (Nacht vom 9./10. Nov. Reichskristallnacht). 11.11.38 Juden dürfen Waffen weder besitzen noch führen. 12.11.38 Der Gesamtheit aller deutschen Juden wird eine Sühneleistung von 1 Milliarde Reichsmark auferlegt. Die Juden müssen alle Schäden des Pogroms auf eigene Kosten sofort beseitigen. Juden dürfen keine Geschäfte und Handwerksbetriebe mehr führen. Juden dürfen keine Theater, Lichtspielhäuser, Konzerte und Ausstellungen mehr besuchen. 15.11.38 Alle jüdischen Kinder werden aus deutschen Schulen entfernt. 23.11.38 Alle jüdischen Betriebe werden aufgelöst. 28.11.38 Juden dürfen sich ab sofort zu nicht mehr bestimmten Zeiten und Gebieten bewegen. 03.12.38 Juden werden Führerscheine und Zulassungspapiere für Kraftfahrzeuge entzogen. Juden müssen ihre Betriebe verkaufen, ihre Wertpapiere und Schmucksachen abliefern. 08.12.38 Juden dürfen keine Universitäten mehr besuchen. 01.01.39 Juden müssen Kennkarten bei sich führen. Juden dürfen nur noch jüdische Vornamen haben. Wenn sie deutsche Namen führen, müssen sie zusätzlich den Namen >Israel< bzw. >Sara< annehmen. 30.04.39 Der Mieterschutz für Juden wird eingeschränkt. 17.05.39 Im Deutschen Reich leben noch rund 215.000 Juden 04.07.39 Die Juden müssen sich in einer >Reichsvereinigung der Juden< zusammenschließen. 01.09.39 Beginn des 2. Weltkrieges. Juden dürfen im Sommer nach 21Uhr und im Winter nach 20Uhr ihre Wohnung nicht mehr verlassen. 21.09.39 Juden-Pogrome in Polen. 23.09.39 Alle Juden müssen ihre Rundfunkgeräte bei der Polizei abliefern 12.10.39 Deportation von Juden aus Österreich nach Polen. 19.10.39 Die Sühneleistung der Juden wird auf 1,25 Milliarden Reichsmark erhöht (Zahltermin: 15.11.39). 23.11.39 Einführung des Judensterns in Polen. ------- Daten aus mehreren Quellen. Google-Suche mit "Zeittafel Judenverfolgung":
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?B2A712DE7
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Medea.
antwortete am 03.04.04 (22:22):
Wolfgang, ich frage mich mittlerweile auch, was Du erreichen willst mit Deinem Rundumschlag? Da Du uns, die wir versuchen, mit dem Islam und seinen evtl. Folgen für Deutschland und Europa eine kritische Auseinandersetzung zu führen, grundsätzlich als Muslime-Bashinger bezeichnest, drängt sich mir der Verdacht einer Doppelstrategie Deinerseits auf, und zwar dahingehend, uns mundtot zu machen, da wir andererseits ja befürchten müssen, eben als Muslime-Bashinger zu firmieren.
Das funktioniert aber nicht, wie Du bemerkt haben wirst, denn den Schuh eines Muslime-Bashinger ziehe ich mir nicht an und wie ich feststelle, auch die anderen Diskutierer nicht. Geradezu bösartig finde ich die Unterstellung "Aber dieses Forum ist bis ins Mark verkommen zu einem Tummelplatz von rassistischen Muslime-Bashern."
Kannst Du Dir vorstellen, daß auch ich wachsam und vorsichtig bin und sehr deutlich sehe, was um mich herum passiert? Auch ich falle auf keine Propaganda herein. Weder von der einen noch von der anderen Seite - ich bilde mir meine eigene Meinung - und das nicht erst seit heute ....
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BarbaraH
antwortete am 04.04.04 (00:25):
Vielleicht doch keine Hirngespinste, die Warnung vor dem Einschlagen auf neue Sündenböcke? Ein CDU-Orstvorsitzender vergleicht Ausländer mit einem Tumor, den die Gesellschaft wegoperieren müsse:
>>CDU-Politiker vergleicht Ausländer mit ¸¸Tumor"
Der niedersächsische CDU-Ortsvorsitzende Jürgen Bregulla aus Pohle im Kreis Schaumburg soll den zunehmenden Anteil von Ausländern in Deutschland als ¸¸Tumor" der Gesellschaft bezeichnet haben, der ¸¸wegoperiert" werde müsse. (....) Bei der Veranstaltung waren laut CDU-Landesverband nur 14 Zuhörer anwesend, unter ihnen der CDU-Landtagsabgeordnete Joachim Runkel. Dieser soll Bregulla nicht widersprochen haben. ¸¸Ich habe nur mit einem Ohr zugehört", sagte Runkel der dpa. Er distanzierte sich aber von den Äußerungen Bregullas.<<
Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.79, Samstag, den 03. April 2004 , Seite 6
Ist es nicht ungeheuer wichtig, dass wenigstens einige wenige nicht "nur mit einem Ohr zuhören"?
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mart
antwortete am 04.04.04 (02:11):
Ich hoffe beide Politiker werden schnellstens aus dem Verkehr gezogen -
aber Molembashing - ca.30% der Ausländer sind Moslems, die anderen 70% versch. christl. Bekenntnisse und ohne Bekenntnis.
Wer wird hier also gebasht?
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Karl
antwortete am 04.04.04 (09:03):
Liebe Barbara,
der von Dir geschilderte Sprachgebrauch ist eindeutig und diese Politiker sollten wohl nach unser aller Meinung ihre Ämter verlieren. Zuhören ist wichtig. Als beidohrigen Zuhörer erkläre ich aber nicht deshalb jemanden, weil er andere, die seine Meinung nicht teilen, mit unzulässigen Vergleichen diffamiert. Wer die Verfolgung der Juden in den 30iger Jahren mit der heutigen Situation gegenüber Moslems vergleicht, kann kein ernstzunehmender Diskussionspartner sein. Ich kenne niemanden und habe hier in den Foren auch noch niemanden gelesen, der einen der in der obigen Chronik aufgeführten Punkte befürworten würde. Du kannst auch sicher sein, dass solche Meinungsäußerungen hier nicht toleriert würden.
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Wolfgang
antwortete am 04.04.04 (10:15):
Von der politischen Funktion her gesehen ist das in Deutschland mittlerweile uebliche und immer beliebter werdende Muslime-Bashing vergleichbar mit dem Juden-Bashing in Deutschland und Oesterreich waehrend den 20ern, 30ern.
Wer es nicht soweit kommen lassen will, dass aus dem Muslime-Bashing eine maechtige politische Bewegung wird, die sich das Muslime-Vernichten auf ihre Fahnen schreibt, der muss rechtzeitig etwas gegen diese Entwicklung tun.
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mart
antwortete am 04.04.04 (10:25):
Wer nicht will, daß eine Bewegung in Gang gesetzt wird, die das Westenbäsching, Westenvernichten und Gottlosevernichten auf ihre Fahne geschrieben hat, der muß rechtzeitig etwas dagegen tun.
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Wolfgang
antwortete am 04.04.04 (10:26):
"Muslim moechte ich in Deutschland nicht sein.", schreibt die deutsche Journalistin CHARLOTTE WIEDEMANN nach ihrer Rueckkehr erschrocken in einem beeindruckenden Artikel fuer die Frankfurter Rundschau (FR).
Und weiter schreibt sie: "Die Texte seien differenzierter als Fotos und Schlagzeilen? Warum waehlt man dann diese Bilder? Welches Beduerfnis befriedigen sie? Gibt es ein Beduerfnis, den Islam so zu sehen: als eine abstossende, haessliche, gewalttaetige, Angst machende Religion?"
So weit die Zitate. Offensichtlich gibt es dieses Beduerfnis... Es ist, davon bin ich ueberzeugt, dasselbe Beduerfnis, fuer das die Juden frueher herhalten mussten. Es ist das Beduerfnis nach einem Suendenbock.
Quelle der Zitate... Wer ist nicht alles Islamkenner, von CHARLOTTE WIEDEMANN, FR, 19.09.2003, s. Link
Internet-Tipp: https://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-469/_nr-52/i.html
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mart
antwortete am 04.04.04 (11:03):
Erkenntnisse der selbsternannten Islamkenner nach Wiedemann, die 4 Jahre als Journalistin in Malaysia lebte:
Folgende Erkenntnisse der angeblichen Islamkenner werden von Fr. Wiedemann kritisiert:
"Erstens: Islamischer Terrorismus wird immer schlimmer. Zweitens: Muslime, die wütend sind, lassen sich für Terrorismus rekrutieren. Folglich - siehe erstens. Seltsam, die wütenden Leute, die ich kennen lernte, griffen alle bisher nicht zu Waffen."
Eine seltsame unlogische Beweisführung, Fr.Wiedemann.
"Deutschland in den Tagen nach 9/11; zufällig war ich zu Besuch. In Malaysia hatten auch alle vor CNN gehockt, verstört, entsetzt, ob Muslim, Christ oder Hindu. In Deutschland nahm mir die aufgeladen anti- muslimische Stimmung den Atem; ich war erleichtert, als ich zurückfliegen konnte. Ja, tatsächlich: In einem asiatischen Land mit gestutzten Bürgerrechten und wenig Pressefreiheit konnte ich eine Weile unbeschwerter atmen, weil mir die westlichen Obsessionen erspart blieben."
-------- Vielleicht wäre weniger Pressefreiheit wirklich besser um das Bäsching zu beenden. Auch gestutzte Bürgerrechte würden für die öffentliche Ruhe günstig sein, Fr.Wiedemann.
Aber ich will nicht so kritisch sein, Sie haben auch sehr viel andere und meiner Meinung nach wichtige Beobachtungen und Erkenntnisse in ihrem Report.
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mart
antwortete am 04.04.04 (11:08):
Bei den Wahlen in Malaysia Ende März ergab sich eine Niederlage für Islamisten:--- für den Frieden im Land ein glücklicher Ausgang.
" Bei den Parlamentswahlen in Malaysia hat die radikal-islamische PAS-Partei nach ersten inoffiziellen Ergebnissen eine schwere Niederlage erlitten. Wie der staatliche Fernsehsender TV3 heute berichtete, konnte die Regierungskoalition Nationale Front von Ministerpräsident Abdullah Ahmad Badawi zwei bislang von den Fundamentalisten regierte Teilstaaten zurückerobern.
Auch auf Bundesebene zeichnete sich am späten Abend (Ortszeit) wie erwartet ein deutlicher Sieg der Koalition ab, die das südostasiatische Land seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1957 regiert.
...
"Die PAS-Partei, die öffentlich für die Einführung des islamischen Scharia-Rechtes eintritt, hatte zuerst 1990 die Mehrheit im Landesparlament von Kelantan und neun Jahre später im Bundesstaat Terengganu gewonnen.
Die Fundmentalisten hatten angekündigt, bei der Wahl vier weitere Bundesländer erobern zu wollen. Etwas mehr als 60 Prozent der rund 25 Millionen Malaysier sind Moslems."
Internet-Tipp: https://www.orf.at/
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