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THEMA: Die Bekämpfung des Terrorismus braucht einen Neuanfang
51 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 20.03.04 (15:17) mit folgendem Beitrag:
Die Bombenpolitik von George Bush ist gescheitert. Ein Jahr nach dem unter der Flagge "Krieg gegen den Terror" begonnenen Irakkrieg stellt sich dieser als eine historische Fehlleistung ersten Ranges heraus. Im Ergebnis hat er nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit, mehr Terror gebracht. Das heißt, er hat zumindest seine vorgeschobenen Ziele verfehlt.
Die Schäden und Verwüstungen, die der Irakkrieg der Welt zugefügt hat, sind groß:
1. Er hat den aus dem 11. September 2001 resultierenden moralischen Vorsprung im Kampf gegen den Terrorismus verspielt.
2. Internationales Recht wurde gebrochen, die UNO vorgeführt.
3. Er hat das westliche Lager gespalten.
4. Er hat mehr unschuldige Tote gefordert als alle Terroranschläge zusammen. Man spricht von 5-10000 zivilen irakischen Opfern, die Rekruten der irakischen Armee werden überhaupt nicht gezählt. Diese Zahlen sind bezeichnender Weise gar nicht verfügbar, weil die neuen Mächtigen im Land daran nicht interessiert sind. Schätzungen gehen in die Zigtausende, ganze Regimenter wurden bis zum letzten Mann tot gebombt.
5. Der Irakkrieg hat dem Terrorismus ein neues fruchtbares Rekrutierungsland beschert.
6. Der Irakkrieg dauert fort, eine Stabilisierung des Landes ist noch nicht in Sicht.
WAS ABER HILFT EIN BLICK ZURÜCK IM ZORN?
Politik hat pragmatisch zu sein, wenn sie den Menschen dienen will. Es besteht eine Chance, dass das Ruder herumgeworfen wird. Es muss erkannt werden, dass ein "Krieg" gegen den Terror nicht geführt werden darf. Der Terror muss bekämpft werden, aber bitte schön mit Mitteln, die tauglich sind.
Die Spanier haben begonnen, in die richtige Richtung zu gehen. Als nächstes müssen die Amerikaner selbst vor der eigenen Haustür kehren und diesen dümmlichen Präsidentenversager und seine Berater abwählen. Damit könnte ein Neuanfang glaubhaft werden.
Der Terror wird nicht durch Kriege besiegt, auch nicht dadurch, dass seine führenden Köpfe abgeschlagen werden. Selbst wenn Bin Laden noch vor den Wahlen in den USA gefasst werden sollte, könnte zwar ein Wahlsieg von Bush als Folge hiervon befürchtet werden, aber der Terror wäre nicht besiegt. Neue Köpfe würden der Hydra nachwachsen, solange sie Nahrung findet.
Die wirkliche Bekämpfung des Terrors und seiner Ursachen erfordert mehr Mut als aus sicherer Entfernung oder Höhe den Auslöser für Raketen und Bomben zu betätigen.
Er fordert ein Umdenken der Politik und eine schonungslose Analyse der tieferen Ursachen.
Politisch eine der brisantesten zu entschärfenden Minen ist der Konflikt zwischen den Palästinensern und Israel.
Dies ist einer der Kristallisationspunkte, an dem sich der neue islamische Terrorismus entzündet.
Hier wurde viel wertvolle Zeit vertan. Der von Clinton geförderte Dialog der Parteien muss wieder aufgenommen werden,
notfalls erzwungen durch den wirtschaftlichen Hebel der USA auf beide Parteien. Gesucht werden muss nach gerechten Lösungen,
die beiden Seiten mit erhobenem Haupt gestatten weiterzuleben. Die Demütigung einer Partei schafft auf Dauer keinen Frieden. Deshalb sind schmerzliche Zugeständnisse auf beiden Seiten erforderlich.
Die Menschenrechte, die die westliche Welt so betont, muss sie selber leben. Konzentrationslager wie in Guantanamo gehören abgeschafft. Die internationalen Gremien, allen voran die UNO, gehören aufgewertet.
Anstatt einen Krieg der Kulturen zu forcieren, müssen wir einen Dialog mit allen Kulturen führen. Wenn jemand sagt, dies sei unmöglich, dann glaubt ihm nicht, denn er/sie hat dann nur hieran kein Interesse. Fundamentalisten auf allen Seiten, entlang aller Fronten gilt es bloß zu stellen. Sie sind die eigentlichen Ursachen für den Unfrieden in der Welt, auch wenn sie "Frieden auf Erden" auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Auch den großen Vereinfacherern sollten wir nicht folgen, für die die Grenze zwischen Gut und Böse zwischen Kategorien wie "die Moslems", "die Christen", "die Juden", "die Europäer", "die Amerikaner", "den Gläubigen", "den Ungläubigen" verläuft.
Das Zauberwort für die Erreichung dieser Ziele wird "Bildung" sein. Anstatt in Kampfroboter, lasst uns in die Ausbildung der Kinder investieren und in die Verbesserung der Lebensbedingungen weltweit.
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seewolf
antwortete am 20.03.04 (15:38):
Karl -
ich unterzeichne Deinen Aufruf hiermit - allerdings gilt meine Unterschrift nur gegenüber Mitunterzeichnern...
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schorsch
antwortete am 20.03.04 (17:55):
@ Karl: "...Neue Köpfe würden der Hydra nachwachsen, solange sie Nahrung findet...."
Sie sind schon vorher zu tausenden nachgewachsen - und sie wachsen weiter - im Untergrund, in den Flüchtlingslagern der Palästinenser, im Irak, in Aphghanistan.......
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Wolfgang
antwortete am 20.03.04 (19:25):
Der angebliche 'Krieg gegen den Terror' (GEORGE W. BUSH) ist in Wahrheit der Krieg um das zur Neige gehende Oel... Wer also etwas Wirkungsvolles, ja Entscheidendes gegen die Terroristen dieser Welt tun will, muss auf erneuerbare Energien setzen.
Eine neue BMU-Studie mit dem Titel "Oekologisch optimierter Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland" beweist: Bis 2050 koennen in Deutschland 65 Prozent des Stromverbrauchs und 50 Prozent des Waermebedarfs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden (s. Webtipp).
Webtipp...
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) - Fachbereich Erneuerbare Energien https://www.erneuerbare-energien.de
Internet-Tipp: https://www.erneuerbare-energien.de/
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guglielmo
antwortete am 20.03.04 (21:21):
2050?
Ok, warten wir es ab, dann kann man die Diskussion hier ja weiterführen.
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funk
antwortete am 20.03.04 (21:56):
Zwei Probleme: 1. Wie kann sich Amerika aus dem Irak zurückziehen? 2. Wie können Islam und die übrigen Religionen und Staaten friedlich miteinander leben?
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julchen
antwortete am 21.03.04 (05:55):
@ Funk antwort 1: indem sie einfach abziehen und sagen, fein, macht euch euern Kaese alleine
antwort 2: frag mal die Islamisten, die offen, oder insgeheim, Terroranschlaege im Namen ihrer Religion gutheissen. Damit sollte Dein Tablett erstmal voll sein.
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radefeld
antwortete am 21.03.04 (06:56):
Tatsache ist, dass in die Bildung, auch bei der sog. Entwicklungshilfe, zu wenig investiert wird. Sie wäre sicher die Möglichkeit, potentielle Selbsmord-Terroristen mit anderen Werten als dem "gottgefälligen" eigenem Sterben zu versehen. So könnte eine Möglichkeit entstehen, die großen Gewinne aus dem Ölgeschäft nicht nur den Machthabern in den Ölländern, sondern der großen Masse zukommen zu lassen. Denn diese, in den Ländern hausgemachte Quelle des Elends, ist es doch auch, die immer neue Terroristen heranwachsen lässt. Gegen die Propaganda, die immer nur die USA, die ganze westliche Welt gar, als Quelle ihres Elends hinstellt, müsste intensiver, vor allem geschickter, vorgegangen werden. Aber nicht mit Bomben, sondern mit intelligenteren Lösungen.
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mart
antwortete am 21.03.04 (07:21):
Zu der von dir angesprochenen Problematik, empfehle ich den Entwicklungsreport über 23 arabische Länder, der von Arbabern selbst gemacht wurde, zu studieren:
Technologische Rückständigkeit
"Die Einschränkung auf arabische Länder ist wichtig, denn bekanntlich gibt es in der größeren islamischen Welt Staaten mit einer beeindruckenden Modernisierungsdynamik. Man denke an die asiatischen "Tiger", die Ökonomen gerne als Vorbilder für flexible und effiziente Modernisierungsprozesse ausgaben, zumindest vor der Asienkrise. Der im Rahmen des UNO-Entwicklungsgrogramms von arabischen Intellektuellen und Akademikern erarbeitete Arab Human Development Report 2002 beleuchtet die tiefe Modernisierungskrise, in der die arabischen Länder - 22 plus die palästinensische Autonomiebehörde - stecken, schonungslos und umfassend. Der Bericht vernachlässigt das extreme Gefälle zwischen den einzelnen Staaten, von denen einige mit geringer Bevölkerung über enorme Rohstoffeinnahmen verfügen, während andere, bevölkerungsreiche, keine natürliche Ressourcen besitzen, und skizziert ein ungeschminktes Gesamttableau, das einige ernüchternde, um nicht zu sagen: schockierende Überraschungen birgt. (The Arab Human Development Report, Bericht über die menschliche Entwicklung in der arabischen Welt, vom Dezember 2002 ist nachzulesen im Internet unter www.undp.org/rbas/ahdr/english.html.)"
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?B23B15AC7
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iustitia
antwortete am 21.03.04 (08:51):
Die Welt besteht wohl - nebn anderen Unterscheidungen - aus zwei Segmenten: den Kriegsmachern/Terroristen - u n d denen, die unverdrossen sich nach Frieden sehnen, das ausdrücken können - und sich trotzdem immer wieder fragen, was mach' ich denn als "Dose" falsch, äh, in meiner Verbraucherwut verkehrt. Ach - auch noch "dritte" gibt's? Ja? Jau, die nicht wissen, dass sie Dosen sind? (Ja, okay, seh ich ein, als Groß-Flasche mit Rundumsicht; und Beisitzer eines Autos mit einem Tacho, dessen Nadel nix mehr anzeigt. - Protest der Materie.)
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schorsch
antwortete am 21.03.04 (09:02):
@ jutitia: "...und Beisitzer eines Autos mit einem Tacho, dessen Nadel nix mehr anzeigt..."
Frage: Muss man dann keine Geschwindigkeits-Übertretungs-Bussen mehr bezahlen?
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Karl
antwortete am 21.03.04 (09:21):
@ Schorsch & Justitia,
so kann jedes Thema zerredet werden. :-((
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Karl
antwortete am 21.03.04 (12:33):
@ mart,
deinen Link zur Frankfurter Rundschau finde ich sehr lesenswert. Du verlinkst die Seite drei. Wir sollten auf Seite 1 mit dem Lesen anfangen (s. Link) und auf Seite 4 aufhören. In dem langen Artikel wird versucht, Gründe zu finden, warum der islamische Fundamentalismus in arabischen Staaten erfolgreich ist. Solch eine Analyse ist die Voraussetzung, um erfolgreich Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Ein wichtiger Hebel wird die Verbesserung der Bildung sein. Ebenso sollten die korrupten Systeme ersetzt werden. M. E. geht das nur nachhaltig, wenn sich diese Staaten von innen heraus selbst regenerieren und reformieren, notfalls revolutionieren. Das wird kaum erfolgreich durch Intervention von außen stattfinden. Wozu Kolonalismus führt (geführt hat) sehen wir derzeit in Afrika.
Allerdings können von außen manche Entwicklungen im Inneren gefördert werden - und wenn es nur durch das bessere Beispiel geben geschieht. Ohne das Beispiel BRD vor Augen wäre die DDR nicht so einfach kollabiert. Das westliche System muss sich seine Werte erhalten, darf diese aus Angst vor dem Terror nicht abschaffen (ohne den Schutz zu vernachlässigen, ein schwieriges Unterfangen, gewiss). Ein großes Manko in der arabischen Welt ist die Stellung der Frau. Dies hat viel mit mangelhafter Bildung zu tun. Ich betone deshalb nochmal wie schon im Eingangsbeitrag: Jede Massnahme zur Verbesserung des Bildungsniveaus, nicht nur in der arabischen Welt, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Analyse im Artkel der Frankfurter Rundschau geht aber tiefer als meine Überlegungen und ist auch kenntnisreicher, weshalb ich jedem empfehle, sich der Mühe des Lesens zu unterziehen.
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?G37E22AC7
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Titus
antwortete am 21.03.04 (12:43):
Die Verantwortlichen für Politik und Wirtschaft, also diejenigen, die die Macht haben etwas zu bewegen, sollten zunächst versuchen wie Menschen islamischen Glaubens zu denken.
Informationen, Aussagen und Hinweise gibt es genügend. Ein Beispiel: Im Iran - hörte ich kürzlich - sind 80 Prozent der Bevölkerung unter 30 Jahren. Die iranische Jugend wird sich auf Dauer nicht mehr der Diktatur der sturen und antidemokratischen islamischen Führung beugen. Sie wollen und werden ihrem Glauben treu bleiben, aber sie wollen frei leben und wollen das vom Westen übernehmen, was auch ihrem Glauben gemäß annehmbar ist.
Wenn es möglich ist - und es ist möglich - muß man diese Tendenzen Unterstützen, man muß eben versuchen so zu denken, wie diese Jugend denkt.
Ähnliche Situationen wird es in anderen islamischen Staaten geben, z.B. auch im Irak.
Also wird es keinen Kampf der Kulturen geben, ich wüßte auch nicht welche Kultur gegen welche kämpfen sollte, es sind zu viele und zu unterschiedliche.
Eine Auseinandersetzung aufgeschlossener Jugend aller Glaubensrichtungen einerseits gegen Verkrustungen und Diktaturen und Habgier andererseits wird stattfinden, wobei ich den Begriff "Jugend" auch auf jung gebliebene Politiker und Wirtschaftsführer ausdehen würde, und zwar jeglicher Glaubensrichtung.
Eine Politik des 19.Jahrhunderts, wie sie von Bush mit Unterstützung durch Blair und andere gegenwärtig versucht und leider auch umgesetzt wird (mit fatalen Folgen,wie bekannt), muß der Vergangenheit angehören. Mit dem kriegerischen Morden muß Schluß sein.
Erkennbar sind fortschrittliche Tendenzen noch nicht, so lange relativ anständige Politiker noch nach Washington fahren und sich "freundschaftlich" mit Herrn Bush unterhalten, oder die Saudis besuchen, die alles daran setzen, um den intolleranten Islam weltweit durchzusetzen.
Dies ist nur meine Meinung, die muß nicht richtig sein, aber könnbte bedeuten, daß man Terrorismus auch gewaltlos bekämpfen könnte, mindestens weitgehend gewaltlos.
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trux
antwortete am 21.03.04 (13:17):
@Karl, Du sagst: "Krieg gegen den Terror darf nicht geführt, sondern der Terror muss mit tauglichen Mitteln bekämpft werden“, unterscheidest also zwischen Krieg und Kampf; und Du willst die richtige Richtung kennen, wie man wirkungsvoll kämpft. Entschuldige bitte, wenn mir Vokabeln von der richtigen Richtung und vom richtigen Weg nicht gefallen. Wenn schon diese Wortwahl, dann auch genaue Ziel- und Zeitvorgaben, nichts Verschleiertes. Ich höre bei uns zu oft vom richtigen Weg und der richtigen Richtung, weniger von Ziel- und Zeitvorgaben. Wenn man hier schon mal solche prophezeit, dann hat es aus irgendwelchen Gründen nicht geklappt, es war dann offensichtlich nicht der richtige Weg.
Du sagst: „Anstatt einen Krieg der Kulturen zu forcieren, müssen wir einen Dialog mit allen Kulturen führen“, gehst scheinbar davon aus, daß es solche Dialoge nicht gibt, zumindest nicht die richtigen. Ich denke, solche gibt es genug.
Du sagst: „Das Zauberwort für die Erreichung dieser Ziele wird Bildung sein. Anstatt in Kampfroboter, lasst uns in die Ausbildung der Kinder investieren und in die Verbesserung der Lebensbedingungen weltweit“. Mit der Bildung schlägst Du einen sehr großen Bogen; denn das ist ein riesiges Thema, für das es weltweit nie allgemeingültige Regeln geben wird. In weltweite Verbesserung der Lebensbedingen investieren hört sich gut an, doch was ist konkret gemeint? Keine hungernden Menschen auf dieser Welt? Ja! das wäre in meinen Augen ein in Kürze erreichbares Ziel wenn alle Menschen dieser Welt anpacken würden und wenn der Terror nicht dazwischenschlägt, womöglich noch mit Massenvernichtungsmitteln. Beißt sich die Katze da nicht in den Schwanz?
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (13:44):
'Mit dem Morden muss Schluss sein', toent es hierzulande... Das Heuchlerische an dieser Forderung: Mit dem Morden soll Schluss sein - aber nur mit dem Ermorden westlicher Menschen; oestliche Menschen sollen weiter ermordet werden duerfen.
Die 'Globalisierung' zum Beispiel, also der westliche, vor allem amerikanische Krieg zur Beherrschung der Welt, soll weitergehen.
Die 'Demokratisierung' zum Beispiel, also die gewaltsame Installierung von Regimen, die dem Westen hoerig sind, soll weitergehen.
Die Armut, der Hunger in der sogenannten '3. Welt', Folge der Ausbeutung durch die sogenannte '1. Welt' bzw. '2. Welt', soll sogar noch gesteigert werden, weil die Ausbeutung gesteigert werden soll.
Das macht die Diskussion hier so unertraeglich wie sinnlos: Dass Heuchler und Zyniker sich angeblich einen Kopf machen um "DEN" Terrorismus, sich in Wahrheit aber nur sorgen um ihre eigene Sicherheit. Die Sicherheit der 'anderen', die Sicherheit von Milliarden von Menschen in der sogenannten '3. Welt', interessiert die meisten ueberhaupt nicht.
Merkwuerdig: Seit sich Menschen aus der sogenannten '3. Welt' wehren, gewalttaetig wehren, erfolgreich wehren, seit die sich die Gewalt westlicher Menschen nicht mehr gefallen lassen, seit dieser Zeit wird im Westen viel von Frieden geredet - um den Jahrhunderte alten Krieg schoener verpackt fortzusetzen.
"Es geht ja nicht um Gut gegen Boese oder um Islam gegen Christentum, sondern um Raum. [...] Fuer jeden Terroristen sterben Hunderte unschuldiger Zivilisten. Und an deren Stelle treten ein paar kuenftige Terroristen. Wie soll das enden?" (Quelle des Zitats... "Krieg ist Frieden" (von ARUNDHATI ROY), SPIEGEL ONLINE, 31.10.2001)
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (14:05):
Wer sich ueber die Geschichte der 'Globalisierung' (das ist der neu verpackte, aber Jahrhunderte alte westliche vor allem amerikanische Krieg zur Beherrschung der Welt) informieren will, dem empfehle ich ein Interview mit Dr. HASAN HANAFI (der ist Professor an der Universitaet Kairo):
Qantara.de - 25.02.2003 Die Globalisierung ist eine neue Form westlicher Hegemonie https://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-295/_nr-12/_p-1/i.html https://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-295/_nr-12/_p-2/i.html
Internet-Tipp: https://www.qantara.de/
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Titus
antwortete am 21.03.04 (15:01):
Wolfgang,
Du solltest Dich schämen meine ganz klaren Aussagen und Überlegungen derartig zu verdrehen.
Werde langsam erwachsen!
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (15:08):
Es faellt auf, Titus, dass Du wieder mal vom angeblichen "intoleranten Islam" sprichst... Der Islam, die Religion, ist aber nicht per se intolerant. Intolerant, ja gewalttaetig sind Islamisten... Die aber haben mit dem Islam etwa so viel zu tun, wie die Zionisten mit der juedischen Religion - naemlich praktisch nichts.
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Titus
antwortete am 21.03.04 (16:08):
Nein, Wolfgang, es fällt auf, daß Du versuchst Aussagen zu verdrehen, meine Aussage war ganz klar, denn ich habe vom "intolleranten Islamismus" geschrieben, der von den Saudis durchgesetzt werden soll, also der Form des Islams, der zu verurteilen ist und Unfrieden stiftet.
Mit Deinen Versuchen mich zu verleumden wirst Du nicht weit kommen - oder verstehst Du nicht, was ich meine?
Dann frage doch und versuche keine Kommentare, die die Tatsachen verdrehen.
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Karl
antwortete am 21.03.04 (16:09):
@ Titus,
als ich deinen Text gelesen habe, habe ich mich gefreut, denn Du liest Dich so schon in meinen Augen viel besser als früher.
@ Wolfgang,
im Zusammenhang könnte man m. E. "den intolleranten Islam" auch anders verstehen, denn den gibt es ja auch, ebenso wie es ein intolerantes Verständnis von Christentum geben kann. Titus sagte "... oder die Saudis besuchen, die alles daran setzen, um den intolleranten Islam weltweit durchzusetzen." Die saudische Variante des Islams ist m. E. damit gemeint. Ob diese tatsächlich intolerant ist, wäre dann allerdings auch noch zu diskutieren - oder ob nur eine Interpretation einer bestimmten Gruppe intolerant ist. Ich jedenfalls habe einige Varianten evangelischer Frömmigkeit (Pietismus) kennengelernt, die ich mir auch die Freiheit nehmen würde als intolerant zu bezeichnen. Gedankengebäude per se können Intoleranz in sich tragen.
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (16:20):
Ist OK, Titus, wenn Du jetzt von Islamismus sprichst und das vorher so gemeint hast... Dass der nichts mit Toleranz zu tun hat, steht fest. Insoweit bin ich dann wieder bei Dir. Ueber den Wahhabismus werde ich mich erst mal schlau machen.
Noch ein Wort zur Toleranz: Ich denke, dass alle Menschen ihre Schwierigkeiten damit haben, auch die religioesen Menschen.
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ricardo
antwortete am 21.03.04 (17:03):
@ trux Deine Bedenken teile ich. Was die Auswirkung von "Bildung" anbetrifft habe ich meine Erfahrungen weg. In den dreissiger Jahren waren es gerade die Gebildeten Menschen, die Hitler bedingungslos gefolgt sind, die SS bestand zur Hälfte aus Akademikern. Unerträglich devot verhielten sich besonders Ärzte und Juristen. Bildung hilft wenig gegen Totalitarismus. Wenn ich mich recht erinnere ist auch der harte Kern der al Qaida akademisch ausgebildet, ihre Logistik funktioniert nur mit Intelligenz. Auch die Bedeutung der Armut bz des Terrrorismus wird tendentiös überschätzt. Es gibt bettelarme Länder, wo Terrorismus unbekannt ist, dagegen reiche, wie Saudiarabien, wo die Terroristen wie Pilze aus dem Boden schießen. Bin Laden ist angeblich Milliardär, arm ist der bestimmt nicht. Die romantische Verbrämung der Ziele dieser Verbrecher wird immer wieder versucht.. Es wird gesagt, den Terrorismus könne man nicht nur gewaltsam bekämpfen Aber bestimmt auch nicht ohne Gewalt!
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (18:13):
Ich versuche gerade, mich schlau zu machen, was den Wahhabismus betrifft - die islamistische 'Staatsreligion' in Saudi-Arabien. Ein taz-Interview mit dem Islamwissenschaftler BERNARD LEWIS erscheint mir lesenswert:
https://www.taz.de/pt/2003/12/15/a0207.nf/text
Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2003/12/15/a0207.nf/text
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mart
antwortete am 21.03.04 (18:59):
Eigentlich hätte ich erwartet, daß du informiert bist über die verschiedensten Strömungen im Islam, ihre Interpretationen von Staat, ihr Verhältnis zwischen Staat und Religion, ihr Verhältnis zu Individuum und Gemeinschaft, ihre versch. Toleranzbegriffe, ihre Interpretation der Menschenrechte, die Rolle und ihre Anteile in versch. Staaten, ihre geschichtliche Entwicklung und vor allem ihr Selbstverständnis .........
Aber es ist wohl nie zu spät sich zu informieren - vielleicht wäre es aber intelligenter zuerst zu studieren und dann gescheit schreiben.-)
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (19:17):
Einen schnellen Ueberblick ueber den Wahhabismus - die islamistische 'Staatsreligion' in Saudi-Arabien - kriegt man bei...
WIKIPEDIA: Wahhabiten https://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabismus
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabismus
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seewolf
antwortete am 21.03.04 (22:29):
Abwarten - mart...
Spätestens "In The Year 2525" hat die "Erneuerbare-Energien-Junta" alle kriminellen Regierungen der terroristischen "Alten Welt" durch "revolutionäre" (!!!) Wahlen (wie jüngst in Spanien) hinweggefegt und aus dem letzten afghanischen Ziegenhirten einen "ecotrip"-gebildeten Weltbürger geformt.
Dann wird auch das weltbewegende Wahabbismus-Phänomen jedermann geläufig und "Small-Talk-Thema" in allen "Szene-Restaurants" geworden sein...
Das "Neue Mekka" befindet sich dann vermutlich in einem ehemaligen Partykeller mitten in Europa.
Die Zeit (und andere mit ihr...) arbeitet für die Menschheit.
:-)
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lola
antwortete am 21.03.04 (22:59):
Habe soeben die Sendung der Sabine Christiansen gesehen! Der Bischof Max(?) aus Trier wies m.E. zu Recht daraufhin, daß die Christen und Muslime miteinander ins Gespräch kommen müssten! Er wies daraufhin, daß der Islam eine durchaus ernst zu nehmende und gute Vereinigung ist, die in gar nichts dem Christentum hinterher steht! Es muss nur mehr Verständnis und Klarheit im Gespräch entstehen, das Unverständnis treibt die Mitglieder nur in die Gegenwehr - d.h.: in den Kampf! - Ich denke, daß diese Idee soooo richtig ist!
Nicht bekämpfen, sondern alles dafür tun, daß ein gegenseitiges Verständnis entsteht, das allein kann zu einem vertrauensvollen Miteinander führen!
Ich fand das sehr überzeugend! denn:
Weder der Islam und auch nicht das Christentum ist mit Recht zu bekämpfen! Ich fand das sehr beeindruckend!
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seewolf
antwortete am 21.03.04 (23:00):
Übrigens - mart und auch Karl,
ich möchte mich ausdrücklich bedanken für den Hinweis auf die Analyse in der Frankfurter Rundschau, die ich ohne Euren Hinweis nicht gelesen hätte.
Es ist ein beeindruckender Artikel - ohne jede Häme, ohne verletzte kulturelle Eitelkeiten, ohne jedwede Seitenhiebe.
Verdammt noch mal: warum gibt es nicht MEHR solcher journalistischen Leistungen???
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ricardo
antwortete am 21.03.04 (23:26):
Auch ich habe den Artikel gelesen, erstaunlich für die FR. Alle Achtung!
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Wolfgang
antwortete am 21.03.04 (23:35):
Wichtig ist, die SpanierInnen haben es vorgemacht, dass die BUSH-Krieger und ihre Vasallen a la Mr. AZNAR und Mr. BLAIR von den EuropaeerInnen und den AmerikanerInnen als das gesehen werden, was sie sind: Als staatliche westliche Terroristen, die den semi-staatlichen und privaten islamistischen Terroristen maechtigen Auftrieb und viel Untertsuetzung verschaffen.
Die BUSH-Krieger muessen gestuerzt werden... Erst dann, nach einem Sturz, wird eine friedliche Entwicklung moeglich werden. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass das bald der Fall sein wird. :-)
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mart
antwortete am 22.03.04 (00:46):
Es ist wirklich erstaunlich, wie gering das Medienecho über den Entwicklungsberichts der arabischen Staaten war, der im Auftrag der UNO von Arabern durchgeführt wurde (2 Teile veröffentlicht Ende 2002 und im November 2003)
Erst im Jänner 2004 wurde er auch in der Welt besprochen: https://www2.welt.de/data/2004/01/03/218139.html?s=1
Und bereits am 11. November in den Salzburger Nachrichten: (aber wer liest in Deutschland diese Zeitung?) https://www.salzburg.com/sn/03/11/11/artikel/534061.html
Der erste Bericht machte drei Defizite für diese Entwicklung verantwortlich: fehlende Freiheit, fehlende Gleichberechtigung für Frauen und mangelndes Wissen.
Der zweite Teil befaßt sich mit der wachsenden Kluft im Knowhow. Mangelnde Meinungs- und Ideenfreiheit äußert sich in allen Bereichen des Lebens:
Hier ein Auszug aus den Salzburger Nachrichten:
""Journalisten sind Einschüchterungen und sogar physischer Bedrohung ausgesetzt. Die Zensur ist allgegenwärtig." Die meisten Medien sind staatlich kontrolliert und werden zensiert. Dies führt zu absurden Ergebnissen: Wegen der Zensur beträgt die Auflage eines Bestsellers nicht mehr als 5000. So macht die arabische Welt zwar 5-1073742904er Weltbevölkerung aus, schreibt aber nur 1% aller veröffentlichten Bücher."
"Vom Rest der Welt erfahren die Araber wenig: Im Vergleich zu europäischen Ländern wurden und werden wesentlich weniger Bücher ins Arabische übersetzt.
"Doch selbst wenn dies anders wäre, ist nicht klar, wer diese Bücher lesen würde: 65 Millionen (23%) der Araber sind Analphabeten. So können sie keinen Gebrauch vom Informationszeitalter machen.
"Die Wissenslücke wird besonders in der Wissenschaft deutlich. Weniger als einer von 20 arabischen Studenten befasst sich mit der Wissenschaft, in Korea sind es 20%.
" Die arabischen Staaten investieren weniger als 0,2-ihres Bruttosozialproduktes in die Forschung. (In Japan sind es 2,9%.) Das reicht kaum, um die Gehälter der wenigen Wissenschafter zu bezahlen (371 pro Million im Vergleich zu 979 weltweit). Resultat: Alle arabischen Staaten zusammen meldeten im Zeitraum 1980-2000 nur 370 Patente in den USA an.
"In der arabischen Gesellschaft konzentriert sich der Reichtum in den Händen weniger, die normale Bevölkerung hat keine Aufstiegschancen. Die wenigen, die zu einer Bildung kommen, wandern deswegen in die westliche Welt aus, etwa 18.000 Doktoranden im Jahr.
"In diesem Klima wachsender Armut und Ungleichheit, politischer Unterdrückung und gezielter Desinformation erstaunt es nicht, dass sich die Unzufriedenheit der arabischen Welt gegen den Westen richtet.
Schlussfolgerung der Autoren:
"Der israelischarabische Konflikt habe zwar zu diesen Entwicklungen direkt beigetragen. Er sei aber von den Regierungen der Region auch als Vorwand genützt worden, um die Aufmerksamkeit von den inneren Problemen abzulenken."
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Es ist sehr schade und eigentlich unbegreiflich, daß dieser Entwicklungsbericht so unbekannt ist. Können doch nur durch eine Analyse der Ist-zustands Wege für eine zukünftige hoffnungsvollere Entwicklung gefunden werden.
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werner
antwortete am 22.03.04 (01:20):
Karls einleitender Beitrag zum Thema Bekämpfung des Terrorismus: Zuerst ein Beitrag gegen den Irak-Krieg. Dann die Behauptung die Spanier seien den richtigen Weg gegangen. Das muss sich erst erweisen. Niemand kann garantieren, dass sie nicht morgen wieder das Ziel eines Anschlags werden. Auch kommen wir hier bald zu der Frage was mit den Irakern geschieht, die einen friedlichen und demokratischen Irak aufbauen wollen. Der Irak wurde schon einmal verraten. Dann kommen wir zur schonungslosen Analyse der tieferen Ursachen und landen beim Nahostkonflikt. Hier wird der wirtschaftliche Druck der USA verlangt. Komisch, da sind sie wieder gefragt, die USA. Dass sich der gewünschte wirtschaftliche Druck nur gegen Israel richten kann, ist klar. Die Fatah hat schon immer bewiesen, dass es ihnen schnurz ist ob es dem eigenen Volk gut oder schlecht geht solange nur die eigene Macht gefestigt ist. Ich schätze, die westliche Welt gibt sich mit den Menschenrechten in ihren Staaten Mühe. Guantanamo ist natürlich ein schwarzer Fleck auf dieser Weste. Aber im Vergleich zu der Menschenrechtssituation in allen islamistischen Staaten ist dies nur ein kleiner Fleck. Trotzdem bin ich auch für eine rechtsstaatliche Lösung in Bezug auf diese Gefangenen. Dialog ist gut und wird auch gemacht. Ist aber nur ein Beitrag und nicht die Lösung. Die Fundamentalisten? Nennt sie doch endlich beim Namen, die Unterdrücker ihrer Völker. Dazu gehören meines Erachtens zuerst alle die Diktatoren, die nicht abgewählt werden können. Dazu gehören Blockierer einer Friedenslösung im Nahen Osten wie z.B. Arafat. Nicht einmal Palästinenser aus dem eigenen Lager, die ehrlich nach Frieden streben, konnten sich bis jetzt gegen ihn durchsetzen. Und Karl, leider gehört ihr auch zu den Vereinfachern. Ich lese hier immer von 'den Palästinensern' und die 'Sharon-Krieger'. Ihr macht es Euch viel zu einfach. Die Palette ist vielfältiger. mart ist hier die glänzende Ausnahme und ich bin von seinen/ihren Beiträgen sehr beeindruckt (muss mal geschrieben werden). Bildung ist auch schön und gewiss ein Beitrag aber auch gewiss nicht die Lösung. Was ist die Lösung? Wir hören auf zu produzieren und somit auf industriellem Gebiet besser zu sein als die arabischen Staaten. Fahrräder könnten wir noch herstellen. Mit dem Fahrrad kämen wir nicht nach Arabien und die Terroristen nicht nach Europa (und Wolfgang wäre auch glücklich). Ausserdem wären wir dann endlich gleich arm. Der zweite Weg: Wir entwickeln unsere Länder zu effizienten Diktaturen. Dann würden alle Verdächtigen sofort hingerichtet und jeder der nur nach Terrorismus riecht, hätte keine Chance. Im Ernst: Was mich in Israel immer erschreckt, ist die gegenseitige Isolierung. Selbst in normalen Zeiten waren viele Israelis noch nie in der Jerusalemer Altstadt und viele Araber aus Jerusalem noch nie in Tel Aviv. Mehr Austausch wäre hier von Vorteil. Aber solange die Palästinenser von den eigenen Leuten terrorisiert werden, wäre dies auch nur ein Beitrag und nicht die Lösung. Wenn Du schon ein Zaubewort verwenden möchtest, dann nicht 'Bildung' sondern 'Toleranz'.
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Wolfgang
antwortete am 22.03.04 (02:08):
Die meisten wollen es nicht wahrhaben: Nicht Muslime (natuerlich auch nicht Christen oder Juden) sind unsere Feinde... Unsere Feinde sind die BUSH-Krieger (die sich gerne christlich gerieren) und ihre europaeischen und israelischen Vasallen - die BLAIR-Krieger und die SHARON-Krieger (die sich gerne juedisch gerieren).
Die haben nicht nur der arabischen Welt staatlichen Terror beschert, sondern uns auch den semi-staatlichen und privaten Terror (den sie jetzt zum Anlass nehmen und luegnerisch sagen, dass sie uns vor ihm beschuetzen wollen).
Wenige nur sagen die Wahrheit, zum Beispiel NORMAN PAECH - Professor für Oeffentliches Recht an der Hamburger Universitaet für Wirtschaft und Politik - vergangenen Samstag auf der Antikriegsdemonstration in Berlin:
"Die Maschine dreht sich auf hohen Touren, die uns weismachen will: Egal, welche Politik wir machen, mit oder ohne Krieg und Militaer, wir sind alle ueber kurz oder lang Opfer des Terrorismus. Also ruesten wir auf, pflastern wir unsere Strassen und Plaetze mit Videokameras, machen wir aus den Wohnungen der Menschen Glascontainer, und holen wir die Armee in die Staedte, wehren wir uns, streichen wir die Sozial- und Bildungsetats zusammen und bewaffnen wir uns bis an die Zaehne, lieber dumm und kriegsbereit als gebildet und politikbereit, heisst offensichtlich der geheime Fahrplan dieser Politik. Eine Politik, die nicht nur toedlich für unsere Gegner ist, sondern schliesslich auch selbstmoerderisch für uns sein wird. Eine Politik, zu der wir immer wieder nein sagen muessen, die wir nicht wollen."
Quelle des Zitats... Imperiales »U-NO« (von NORMAN PAECH), Junge Welt, 22.03.2004, s. Link
Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2004/03-22/019.php
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Wolfgang
antwortete am 22.03.04 (02:15):
Ein Link zu einem offenen Brief NORMAN PAECH's:
Doppelmoral (von NORMAN PAECH) https://www.steinbergrecherche.com/frpaech.htm
Internet-Tipp: https://www.steinbergrecherche.com/frpaech.htm
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mart
antwortete am 22.03.04 (09:10):
Dieses Jahr wurde im Muharram in Pakistan ein Gedicht präsentiert, das von bestimmten Moslems sehr gelobt wird.
Die Religion des Islam zu vernichten sind sie bereit – >für diesen Zweck haben sie feuerspeiende Waffen – >Kugeln, Bomben und Berge von Raketen >Der atomare Pharao ist Bush, Feind des Deens Allahs – >Seine schamlosen Blicke sind gerichtet heute auf den Deen Allahs >Nach Irak kommt Iran dann Pakistan – >Bushs gefährliche Pläne sind gegen den Islam >Den Ahl-al-Haqq will er seine Marionetten vorsetzen – >mögen seine Atomwaffen ihn selbst verletzen – >wie Russland zerstückelt wurde wird zerstückelt Bush – >von den atomaren Partikeln wird selber sterben Bush >Den Zionismus liebt der Feind des Islam – >verfeindet ist er weder mit bin Laden noch Saddam – >mit Leichtigkeit kann er beide besiegen – >sein Ziel ist aber, muslimisches Blut zu vergießen – >der amerikanische Bush ist der atomare Pharao >allen voraus folgt Bush dem Mephisto >Und auch ein Feind der Muslime war Saddam – >Unterdrückung und Armut litten die Anhänger des Islam – >weder medizinische Versorgung, noch Geld oder Brot – >auch heute ist ihnen am nächsten der Tod – >Oh Gott, bereite Bush ein beispielloses Ende – >vernichten soll er sich, mit der eigenen Atombombe >Oh Mawla er soll zu den Verfluchten gehören – >Straucheln sollen, die zu den Feinden des Islam gehören – >Möge dieses Dua in erfüllung gehen – >möge Bush genau wie Saddam untergehen. ------------------------
Bush wird früher oder später abgewählt werden - das ist einer der "kleinen" Unterschiede zu Saddam.
Ansonsten lese ich vor allem Paranoika und keinen Anhauch von Diolog heraus.
Ich frage mich, was wäre, wenn ähnliche Verwünschungen mit umgekehrter Rollenverteilung ausgesprochen und noch dazu als "wunderschön" bezeichnet würden.
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schorsch
antwortete am 22.03.04 (10:07):
@ Werner: "...Hier wird der wirtschaftliche Druck der USA verlangt. Komisch, da sind sie wieder gefragt, die USA..."
Eigentlich logisch, oder? Die USA sind ja die einzigen, die auf Israel noch einen Einfluss haben könnten. Dass von UNO & Co nichts Bedrohliches zu erwarten sei, das haben die Israelis ja inzwischen X-mal bewiesen bekommen - und dass UNO & Co Papiertiger sind.....
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Karl
antwortete am 22.03.04 (21:32):
Sharon hat gerade gezeigt, wie sein Neuanfang aussehen soll. Shalom.
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werner
antwortete am 23.03.04 (08:59):
Schorsch, erwünscht Du Dir etwas Bedrohliches von den USA gegenüber Israel? Welche Tiger hättest Du denn gerne gegenüber Israel? Wir wäre es einmal, ausnahmsweise, mit einer arabischen Regierung, die friedlich gegenüber ihren Nachbarn ist, ihr Volk nicht unterdrückt, die Gleichberechtigung der Frauen fördert und sich alle 4 oder 5 Jahre zu einer freien und geheimen Wahl stellt? Karl, ich habe bereits bei dem neuen Beitrag meine Gedanken zu Yassins Tötung geäussert. Was verlangst Du eigentlich von Israel? Das erklärte Ziel der Hamas ist die Vernichtung Israels. Einer der vielen Gründe warum es im Nahen Osten nicht voran geht. Soll Israel sagen: Das ist aber schön. Macht Euch mal in Gaza breit, bewaffnet Euch und dann lassen wir uns fröhlich von Euch vernichten? Es wäre interessant zu erfahren, wie Du die Hamas dazu bringen willst von ihrem Ziel abzuweichen. Dazu hätte ich wirklich gerne einen Ratschlag. Wenn ich dann noch an die hysterischen Reaktionen mancher europäischer Regierungen über die Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen in Österreich oder den Wahlsieg von Le Pen in Frankreich denke. Ein Aufschrei! Eine Bedrohung der Demokratie! Aber Israel soll ruhig zusehen wie in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ein Staat etabliert wird, der erklärtermassen die Vernichtung Israels zum Ziel hat? Wie hättest Du es denn gerne?
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mart
antwortete am 23.03.04 (09:17):
Ein Antwort habe ich hier schon gelesen, wobei ich aber gerne gestehe, daß ich hinter den Worten wenig Erfreuliches lese:
<<So leid es mir fuer die PalaestinenserInnen tut, dass es gerade sie getroffen hat... Ich bin froh, dass die Zionisten Israel nicht mitten in Europa errichtet haben. Scheinbar haben das die Briten damals auch so gesehen und unterstuetzten das Projekt der Zionisten, damit sie weit weg von hier sind.<<
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Wolfgang
antwortete am 23.03.04 (12:30):
Wenn ich mir vorstelle, Zionisten (das sind radikale, darunter viele rechtsradikale juedische Fundamentalisten) haetten sich zum Beispiel Bayern als Gebiet fuer ihren Gottesstaat ausgesucht, dann laesst es mich schaudern. Wie gesagt: Es tut mir leid, dass es die PalaestinenserInnen getroffen hat. Aber ich bin froh, dass Israel doch etwas entfernt von Europa errichtet wurde (ich bin mir allerdings bewusst, dass die von den terroristischen Zionisten erzeugten islamistischen Terroristen auch bei uns schon angekommen sind und sich - je nachdem, welche Politik von unseren PolitikerInnen gemacht wird - hier auch mehr oder weniger stark vermehren werden).
Deshalb waere es ein Neuanfang zur Bekaemfung des Terrorismus, wenn die EU-Regierungschefs fuer alle EU-Laender verbindlich beschliessen wuerden:
So lange die SHARON-Krieger in Israel an der Macht sind, gibt es keinerlei militaerische Unterstuetzung mehr fuer Israel !
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mart
antwortete am 23.03.04 (12:54):
Nun, und deiner Meinung nach und der Meinung deiner Gesinnungsgenossen haben sie schon die Weltherrschaft angetreten und den 11.9. durchgeführt
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werner
antwortete am 23.03.04 (12:57):
@Wolgang Mal schauen wie tief wir noch sinken.....
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seewolf
antwortete am 23.03.04 (22:05):
Paranoia allenthalben?
Die Menschheitsgeschichte strotzt von Ereignissen, die schlimmer waren als das, was heutzutage in diesem unserem Lande als Apokalypse empfunden wird...
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ricardo
antwortete am 23.03.04 (23:23):
seewolf Auch ich staune immer wieder was unter der Rubrik Apokalypse läuft. Wenn ich in der Nacht auf der Autobahn unterwegs bin, dann staune ich immer, mit welcher Selbstverständlichkeit die Lichterketten aneinander vorbeiflitzen. Die Fahrer alle konzentriert und aufmerksam, damit auch mir nichts geschieht.
Täglich sind Abertausende von Flugzeugen mit selbstbewußten und zuverlässigen Piloten unterwegs und trotz ständiger Zunahme des Verkehrs gibt es nur relativ wenige Unfälle, die wir aber stets hautnah am nächsten Tag auf dem Bildschirm erleben.
Das andere sieht man nicht.
Auch in Israel und den angrenzenden Ländern gibt es trotz allem jeden Abend Feste, Konzerte, die Universitäten strotzen vor Lebenskraft.
Gleichzeitig sterben weltweit in den Spitälern ständig Menschen an schweren Krankheiten, in jeder Stunde viele Tausend, betreut von ganzen Heerscharen von Pflegepersonal.
Ein Gottesbeweis? Kant würde sein weises Haupt schütteln. Aber ich denke das schon, ein Beweis! Gute Nacht allen!
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BarbaraH
antwortete am 28.03.04 (19:57):
RUDOLF WALTHER warnt in seinem Beitrag in der taz vom 27.03.04 mit dem Titel "Der große Blutdurst" vor einem immer aufgeregteren Kriegsgerede:
>>Ein Sozialwissenschaftler sprach vom "Terrorkrieg", worunter man sich so wenig etwas vorstellen kann wie unter dem "Krieg gegen den Terrorismus". Terroristen haben keinen Stand- oder Wohnort, den man mit militärischen Mitteln bekämpfen könnte. Sie leben und operieren subversiv. Und ihre verbrecherischen Aktionen gleichen Kriegen nur in einem einzigen Punkt: Es werden Menschen getötet(.....) Die Schwierigkeit, Terrorbanden zu bekämpfen, liegt darin, dass diese weder strategisch noch taktisch oder logistisch einen Krieg führen. Insofern ist auch das modische Gerede von "asymmetrischen Kriegen" nur irreführend. (....) Wie soll denn "die Offensive", die die lauten Trommler des militärischen Heroismus beschwören, geführt werden? Man weiß ja noch nicht einmal, wen man "kampfunfähig" machen will, kennt aber schon das Ziel: "physische Vernichtung". Und wo wird vernichtet? In Marokko, wo die Täter vielleicht herkommen, oder in Spanien, wo sie vielleicht untergetaucht sind? Oder in Afghanistan, wo sie vielleicht ausgebildet wurden?
Die notorischen Aufgeregtheiten, die das politische Klima nach Anschlägen prägen, verdecken den zentralen Punkt. Die semantischen Pirouetten über "Terrorkrieg", "Weltkrieg" und "Islamofaschismus" verkennen, dass die Spannung zwischen Sicherheit und Freiheit in demokratischen Rechtsstaaten nicht militärisch und polizeistaatlich aufzulösen ist. Das Risiko, das Demokratie und Rechtsstaat eingehen müssen, besteht genau darin, diese Spannung auszuhalten und nicht eines gegen das andere auszuspielen, das heißt bürgerliche Freiheiten auf Kosten der Sicherheit zu dehnen oder Freiheit zugunsten von Sicherheit zu verstümmeln.<<
Der vollständige Artikel kann gelesen werden unter: https://www.taz.de/pt/2004/03/27/a0159.nf/text
Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/03/27/a0159.nf/text
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Wolfgang
antwortete am 29.03.04 (07:36):
Die israelische Besetzung des 'Heilige Landes', vor allem die fuer PalaestinenserInnen verheerenden Lebensbedingungen in Gaza, (das von Israelis errichtete schlimme Ghetto), ist bekanntlich eine erstklassige Quelle fuer Terrorismus und Terroristen auf beiden Seiten der streitenden Parteien... Immer wieder werden in Diskussionen israelische Menschen mit solchen wie Mr. SHARON - einem juedischen Fundamentalisten und Kriegsherr - gleichgesetzt. Immer wieder werden palaestinensische Menschen mit Terroristen gleichgesetzt. Das ist ein Zerrbild der Wirklichkeit.
Ich moechte auf ein palaestinensisches-israelisches Projekt in Jerusalem aufmerksam machen (s. Link) - ein Projekt von Leuten, die versuchen, gegen das Zerrbild der Wirklichkeit ein Bild der Wirklichkeit zu setzen:
The Alternative Information Center (AIC) https://www.alternativenews.org/
Internet-Tipp: https://www.alternativenews.org/
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Wolfgang
antwortete am 29.03.04 (07:45):
Ein Ergaenzung zu meinem vorherigen Beitrag:
MICHEL WARSCHAWSKI, juedischer Mitbegruender des Alternative Information Center (AIC) sagte in einem Interview auf die Frage, welche Rolle der Fundamentalismus, speziell der juedisch-religioese Fundamentalismus, im weltweit gefuehrten Krieg der angeblichen 'Zivilisationen' gegen die angebliche 'muslimische Barbarei' spiele:
"Er [der juedisch-religioese Fundamentalismus] ist Teil eines Phaenomens, das die Franzosen Kommunitarismus nennen. Das bedeutet, dass die Zugehoerigkeit zu einer Gemeinschaft sehr betont wird, sei sie ethnisch oder religioes. Dies gibt dem Fundamentalismus Nahrung, dem muslimischen Fundamentalismus ebenso wie dem juedischen oder anderen. In der Geschichte hat es viel oefter muslimisch-juedische Allianzen gegen das Christentum gegeben als andersherum. Aber wir befinden uns in diesem globalen Krieg, angefuehrt von einer Koalition aus Neokonservativen und protestantischen Fundamentalisten in den USA. Also sieht der juedische Fundamentalismus, der mit dem messianischen Krieg in 'Eretz Israel' und Palaestina seine eigene Agenda verfolgt, die Notwendigkeit, sich dieser weltweiten Allianz anzuschliessen."
Quelle des Zitats... Israels Linke und Besatzung: Welche Buendnisse sind vertretbar? (Interview mit MICHEL WARSCHAWSKI), Junge Welt, 29.03.2004
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Medea.
antwortete am 29.03.04 (09:59):
lt. dpa vom heutigen Tage
Überraschend hat die tunesische Regierung den für heute in Tunis geplanten Gipfel der Arabischen Liga abgeagt. Vorausgegangen war ein stürmisches Ministertreffen in der Nacht zum Sonnabend. Tunesiens Außenminister Habib bin Yehia begründete die Verschiebung des Gipfels auf ein unbestimmtes Datum mit Differenzen, die bei den Vorbereitungstreffen deutlich geworden seien. "Es zeichnete sich ab, daß es unterschiedliche Positionen zu mehreren Themen gab, darunter auch die Modernisierung, demokratische Reformen, Menschenrechte und Frauenrechte" erklärte die tunesische Regierung. Allerdings wurde aus Delegationskreisen laut, Präsident Ben Ali habe den Gipfel deswegen abgesagt, weil die Anwesenden nicht bereit gewesen seien, die von Tunesien geforderte Verurteilung aller Formen von "Extremismus" und "Terrorismus" zu akzeptieren. Und zudem über von Präsident George W. Bush dem tunesischen Präsidenten bei dessen USA-Besuch im Februar präsentierte Reformvorgaben zu reden. Die Staatschefs hätten in Tunis über den Nahostkonflikt, die US-Besatzung im Irak sowie über eine Reform der Arabischen Liga und eine Modernisierung ihrer politischen Systeme diskutieren sollen.
Mit einer Verurteilung aller Formen von Extremismus und Terrorismus hätte die Arabische Liga weltweit punkten können.
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Wolfgang
antwortete am 29.03.04 (10:17):
Was erwartest Du, Medea, von voellig korrupten Regimen (davon die meisten vom Westen gestuetzt), denen ihr eigenes Volk davonlaeuft ?
Nur noch per Militaer und Repression halten sich diese Regime ueber Wasser. Deren Tage sind gezaehlt. Aber eines muss Dir klar sein, Medea: Wenn die Massen dort die Macht ergreifen, wenn diese die westlich orientierten Regime hinwegfegen sollten, dann werden islamistische Regierungen an die Macht kommen, die dem Westen nicht sehr wohlgesonnen sein werden (um es vorsichtig auszudruecken).
Genau deswegen unterstuetzen die BUSH-Krieger ja die uebelsten Regime (z. B. das in Saudi-Arabien) und nehmen die Kampfbegriffe 'Demokratie' und 'Freiheit' nur in den Mund, um andere, pflegeleichtere, aber genau so korrupte und diktatorische Regime zu installieren.
Du vergisst allzu leicht, dass es allen Beteiligten nicht um Frieden und Freiheit geht... Der sogenannte 'Krieg gegen den Terrorismus' ist ein Krieg ums Oel und um die Profite daraus.
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schorsch
antwortete am 29.03.04 (10:24):
Terrosrismus kann dort am besten gedeihen, wo die Menschen keine Arbeit und keine Zukunft haben. Gib allen Menschen Arbeit, die Möglichkeit, eine Lebensaufgabe zu übernehmen und das Nötigste an Besitz, das sich lohnt zu verteidigen, und sie werden von Terroristen zu Bürgern - und sie werden unter sich den Terrorismus bekämpfen.
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ricardo
antwortete am 29.03.04 (11:28):
@ schorsch Das läßt sich aber leicht widerlegen. Einmal gibt es zahlreiche Länder ohne Terror und mit hoher Arbeitslosigkeit.
Bei uns trat die RAF in einer Zeit auf, wo allgemeiner Wohlstand die Regel war. Die maßgeblichen Terroristen bei uns stammten aus gutbürgerlichem Milieu, sie waren überhaupt nicht arm und hatten zum Teil studiert. Und die Armen ließen sich von ihnen gar nicht beeindrucken, in der Bevölkerung hatten sie keinerlei Rückhalt. Bin Laden stammt aus einer der reichsten Familien Saudiarabiens.
Die Terroristen der ETA und der IRA haben ganz andere Ziele als von dir angesprochen. Und noch etwas. Es gibt immer auch eine Selbstverantwortung. Immer andere für das eigenes Elend verantwortlich zu machen ist bequem.
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