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THEMA:   Abstimmung im Bundestag

 13 Antwort(en).

Fred Reinhardt ( Tobias1 ) begann die Diskussion am 19.11.01 (17:44) mit folgendem Beitrag:

Wer ist nun glaubwürdiger ?
Viele der GRÜNEN haben mit " ja " für den Bundeswehreinsatz gestimmt obwohl es vielen gegen ihre Überzeugung ging.
Die CDU - CSU hat mit " nein " gestimmt obwohl sie für den Einsatz sind. Werde daraus einer noch schlau, wenn sie sich jetzt gegenseitig der LÜGE bezichtigen.

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Heinzdieter antwortete am 19.11.01 (18:28):

Herr Schröder hatte mit der Verknüpfung der Vertrauensfrage und des Militäreinsatzes ein Durcheinander bewußt geschaffen. So mußte die CDU/CSU dagegen stimmen trotzdem sie für den Militäreinsatz in Afganistan sind aber die Regierungsarbeit nicht gutheißen. Anders die Grünen: sie finden die Regierungsarbeit gut (kein Wunder sie sitzen ja selbst mit drin ) aber lehnen den Militäreinsatz ab. Um den Kanzler nicht in Bedrängnis zu bringen, stimmen sie mit ja. andernfalls hätte H. Schröder eine paar Probleme.
Ein wüstes Durcheinander; aber so ist nun mal deutsche Politik im 21-Jahrhundert.


Manfred Franz antwortete am 19.11.01 (21:50):

Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass Herrn Schröder eine "Niederlage" die willkommene Gelegenheit gegeben hätte, den ungeliebten Partner endlich loszuwerden.
Schade wäre es nur um den Außenminister gewesen. Aber der ist ja ohnehin in der falschen Partei.
Das Abstimmungsverhalten der CDU/CSU halte ich dagegen für ausgesprochen dumm. Bei einer vorgezogenen Bundestagswahl hätten sie eh´schlechte Karten gehabt. Warum also nicht Schröder mit seiner "Vertrauensfrage " ins Leere laufen lassen? Sie hätten sich nicht so verbiegen müssen.


Horst Krause antwortete am 22.11.01 (12:07):

Im Beitrag von Heinzdieter finde ich sehr passend die Situation beschrieben. Und was das verbiegen angeht, was Manfred Franz anspricht, sind mir schwarze Gummibärchen lieber, als grüne.


Fred Reinhardt ( Tobias ) antwortete am 24.11.01 (11:59):

Eine Geschichte von den schwarzen Gummibärchen.
Zwei schwarze Gummibärchen die mit NEIN gegen den Einsatz der Bundeswehr gestimmt haben aber JA mit fester Stimme meinten. Diese Beiden hatten einen Termin in den USA. Dieser Termin wurde aus gegebener Gefahr abgesagt.
Mit welcher Inbrunst sich gerade diese beiden Herren
( Michael Glas und Friedrich Merz )für den Einsatz unserer Soldaten in Afghanistan eingesetzt haben und jetzt nicht mal einen Flieger für ein paar Stunden besteigen, grenzt schon an Verdummung der Wähler. Das sind Vorbilder, richtige Vorbilder !!!
Fred Reinhardt ( Tobias )
ZDF - Nachrichten am 30.10.01 21:59

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Heinzdieter antwortete am 25.11.01 (11:39):

Zum Beitrag von Fred:
genau das beabsichtigte H. Schröder, eine Verdrehung der Tatsachen. In 2 -3 Wochen erinnert sich fast keiner mehr daran, wie alles zustande gekommen ist. Es heißt dann später lapidar: "Die waren dagegen".
Erste Ansätze gabt es gestern schon in Rostock.
Übrigends ich persönlich würde auch nicht gerade jetzt nach NY fliegen, trotzdem es dort im Herbst sehr schön ist. Ich war vor 2 Jahren dort.


Werner Bleicher antwortete am 29.11.01 (18:31):

Fast Ernst gemeint: für die "Grünen" wird es eng! Wahrscheinlich werden sie demnächst vom Bund Naturschutz verklagt, denn sie fressen Deutschlands letzte Kröten auf!
Eine andere Möglichkeit wäre, die deutschen katholischen Bischöfe sollten sie zu einer kollektiven Heiligsprechung dem Vatikan vorschlagen, denn soviele erleuchtete Sauluse die sich zu Pauluse bekehrt haben, dürfte es seit der Sekularisierung nicht mehr gegeben haben! Aber diese Bekehrung kam nicht schleichend sondern plötzlich innerhalb weniger Sekunden nach bekannt werden des Bundestagswahlergebnisses 1998. Wenn die FDP gerne als Umfaller-Partei betitelt wird, hat das wohl seine Berechtigung, aber diese taten es wenigstens mit Konsequenz
und verließen eine Regierung deren Politik sie nicht mehr mittragen zu können glaubten. Das "Pudding an die Wand nageln" der Grünen schadet aber dem gesamten Ansehen der Demokratie und der Parteien.


Fred Reinhardt antwortete am 29.11.01 (20:35):

Hallo Werner Bleicher," schadet dem Ansehen unserer Demokratie " dies sehe ich nicht so. Der / die Wähler werden 2002 entscheiden wie es mit den Grünen weiter geht.
Solange dies bei uns möglich ist, nimmt unsere Demokratie keinen Schaden.
Gruss Fred Reinhardt ( Tobias )


Barbara antwortete am 30.11.01 (09:24):

Haben wir bei der Wahl wirklich "die Wahl"? Wo ist bitte die Alternative?
Ich lese gerade das Buch "Das System - Die Machenschaften der Macht" von Hans Herbert von Arnim. Vielleicht bin ich danach schlauer.

Herzliche Grüße von Barbara


Werner Bleicher antwortete am 30.11.01 (19:49):

Lieber Fred Reinhardt, über Politik könnte man natürlich ewig diskuttieren und die Ansichten darüber füllen ganze Bibliotheken. Meist habe ich bei politischen Äußerungen sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft im Auge. Seit meiner "Demokratisierung" in den fünfziger Jahren (zur Entnazifizierung war ich als Jahrgang 1932 zu jung) bin ich der Meinung, daß eine politische Partei der Zusammenschluß von Menschen ist, deren Meinungsbild zum gesellschaftlichen Leben und deren Ziele weitgehendst identisch sind. Dass man dabei über Prioritäten der angepeilten Ziele und den gemeinsamen Weg dort hin streiten kann ist ja selbstverständlich. Wenn aber in einer Partei konträre Ziele angesagt sind, sind wohl doch einige Mitglieder am falschen Platz. Vielleicht sehe ich das alles zu idealistisch. Ich konnte jedenfalls meiner 12jährigen Enkelin nicht klar machen, wie man gegen etwas sein kann und trotzdem gleichzeitig dafür! Und da liegt meiner Meinung nach der Schaden für die Demokratie. Wie soll sich eine junge Generation für ein Engagement in der Politik begeistern können, wenn ihr vorgeführt wird, wie dort mit Werten wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit oder Geradlinigkeit umgegangen wird. Bei solchen Vorführungen braucht niemand über Politikverdruss und Wahlverweigerung klagen. Wenn dann noch ein Bundeskanzler - hart an der Unanständigkeit - durch die Kombination einer Sach- mit der Vertrauensfrage die Mehrheit des Parlaments (einschließlich Oposition) zu geistigen Krüppeln macht indem er ihnen gewissermaßen bewußt das Rückgrat bricht, ist das einem normal empfindenden jungen Menschen nicht mehr zu erklären. Jetzt kommt auch mein ängstlicher Blick zurück. Ich sehe dabei die große Gefahr, dass sich von dieser Art von Politik enttäuschte Menschen extremen oder gar radikalen Randgruppen anschließen.
Ich bin gerne bereit über dieses Thema ausführlicher zu diskuttieren. Meine e-Mail-Adresse findet sich unter
"Autoren im ST"
Freundliche Grüße: Werner


Fred Reinhardt / Tobias1 antwortete am 01.12.01 (11:36):

Werter Werner, wir sind zwar im gleichen Jahr geboren doch unsere Ansichten liegen etwas auseinander.
Ich verstehe diesen Rummel nicht. Warum hat nicht jeder so gestimmt wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann??
Es wäre danach etwas ganz demokratisches geschehen: NEUWAHLEN.
Wir beide du und ich haben an dem Aufbau dieser unserer Demokratie mitgewirkt und sind, aus deinem Beitrag zu lesen,
auch stolz darauf. Wir sollten auf unsere gewählten Abgeordneten, welcher Partei sie auch angehören, einwirken, dass sie ihrem Gewissen verantwortlich sind und dann erst der Parteidisziplin.
Mein Wahlspruch : In die Zukunft positiv blicken mit dem negativen Sachen die da kommen muss ich so und so fertig werden.
Dir wünsche ich ein ruhiges adventliches Wochenende.
Gruss Fred.

(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com )


Werner Bleicher antwortete am 01.12.01 (16:04):

Zunächst - Entschuldigung für den Doppelpack - verdammte Technik. Auf hoher See, vor Gericht und am PC ist man in Gottes Hand!
Lieber Fred Reinhardt, im Prinzip sind wir da gar nicht auseinander - nur bin ich vielleicht etwas pessimistischer!

Gruss Werner


admin antwortete am 01.12.01 (16:14):

Doppelbeitrag wurde gelöscht :-)


Fred Reinhardt / Tobias antwortete am 01.12.01 (17:16):

Hallo Werner, etwas pessimistischer ist nicht so schlimm. Aber als Selbständiger bleib nur der Optimismus sonst muss man den Laden dicht machen.
Meine Arbeit ist der Jungbrunnen für mich und ich hoffe dies noch lange auszuführen.
So a bissele " Arbet un Schacher Macher machen " würde jung erhalten hat mir mal vor Jahren ein älterer jüdischer Kaufman in Tel Aviv gesagt. Er hatte nicht unrecht.
Gruss von Fred.