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THEMA:   Wirtschaft kontra Umwelt

 10 Antwort(en).

Mechtild begann die Diskussion am 05.03.04 (12:02) mit folgendem Beitrag:

„Die Nominierung von Köhler, ein Mann aus der Wirtschaft hat die CDU auch deutlich gemacht, dass nicht auf Umwelt, sondern auf Ökonomie setze.“ Sagt der DGB-Chef Sommer. Mit der Wahl von Gesine Schwab würde man deutlich machen, dass die Zukunft starke Frauen braucht um das Land voran zu treiben. Glaubt ihr auch, dass der Bereich und das Geschlecht eine Signalwirkung haben?


Gudrun_D antwortete am 05.03.04 (13:34):

also
ich wünschte,dass die "Gleichberechtigung" derartige Fragen
überflüssig machen könnte.

Dass "wir" der Krone der Schöpfung ein gutes Pendant in der Politik sein können,hat doch die Geschichte zur Genüge gezeigt!
Wir Frauen sollten uns wirklich auf unsere Kräfte und Fähigkeiten besinnen und auch bereit sein,sie einzusetzen.


BarbaraH antwortete am 05.03.04 (13:37):

Ich weiß zu wenig über Herrn Köhler, jedoch lese ich viel über seine Appelle für eine gerechtere Welt, in die er den Schutz der Umwelt einbezieht.

Einen Vortrag an der Humboldt-Universität, Berlin, schließt er am 15. Mai 2003 mit den Worten:

>>Ich bin grundsätzlich Optimist und davon überzeugt, dass mit der richtigen Politik eine bessere Globalisierung möglich ist — und dies heißt nicht zuletzt auch die Überwindung schreiender Armut in der Welt.

Aber auch die jüngsten Finanzskandale in den USA und in Europa sollten uns daran erinnern, dass sich gute Marktwirtschaft und gute Unternehmensführung nicht nur an der Höhe des Gewinns bemisst. Wir brauchen eine Unternehmensethik dauerhafter Wertebildung, die Kapitaleigner, Arbeitnehmer und die Umwelt einschließt.

Ich teile auch die Meinung von Hans Küng, dass es kein Überleben des Globus geben kann ohne globale Ethik. Diese Ethik muss Menschenrechte respektieren, aber auch vermitteln, dass den Rechten Pflichten gegenüberstehen.

Hans Küng hat darüber hinaus aufgezeigt, dass es zwischen den großen Weltreligionen eine ganze Reihe von wichtigen Gemeinsamkeiten gibt. Ich sehe auch darin einen Anhaltspunkt für Optimismus, nicht zuletzt für den notwendigen Heilungsprozess im Mittleren Osten.

Wir alle müssen und können daran mitwirken, ,,eine gemeinsame Zivilisation des friedlichen Miteinander“ zu entwickeln (Roman Herzog). Das ist jedenfalls auch die Basis meiner Vision für den IWF.<<

https://www.dgap.org/IP/ip0307/koehler150503.htm

Internet-Tipp: https://www.dgap.org/IP/ip0307/koehler150503.htm


julchen antwortete am 06.03.04 (07:27):

@Gudrun
Signale wurden vor Jahrhunderten schon gegeben.
Ich denke da an

Elisabeth I. (Tudor) von England
Maria Theresia
Katharina Die Grosse
Queen Victoria
Golda Meir
Indira Ghandi
Margret Thatcher....

....nur um ein paar zu nennen.

Man sollte sich von Maennern ueberhaupt nicht beeindrucken lassen wenn diese von Politik zu faseln
beginnen.

:)


schorsch antwortete am 06.03.04 (09:34):

Hinter jedem "starken" Mann steht eine sanft leitende "schwache" Frau.....


ricardo antwortete am 06.03.04 (10:39):

Hallo Julchen
Du meinst also, wenn die Frauen mitmischen, dann gibt es weniger Streit?

Oder
vielleicht sogar mehr!
Ein Freund von mir hat bei seiner silbernen Hochzeit gesagt:
Die Ehe ist ein heiliger Krieg!

Dem kann ich nur zustimmen!
Und wie man hier sieht gibt es durchaus streitlustige Frauen :-))))))))
Grüße nach Texas dem Lande der fast unbegrenzten Möglichkeiten
Ric


Mechtild antwortete am 06.03.04 (12:02):

Ich meine nicht, dass wir der bessere Teil der Gesellschaft sind. Ich möchte auch kein besserer Mensch sein, wäre mir viel zu anstrengend. Auch mache ich manche Fehler ganz gern, sie machen Spass und versöhnen ist so schön. :-)))
Ich bin allerdings der Meinung, dass man ein Zeichen setzt damit, wen man zum Bundespräsidenten wählt. Eine Frau wäre jetzt mal dran. für mich wäre auch Frau Süssmuth, Frau Vollmar okay, aber nicht so gerne hätte ich eine Persönlichkeit aus der Wirtschaft, da so die Stellung der Wirtschaft in unserer Gesellschaft einen noch höheren Stellenwert bekommt, als sie schon hat.
Eine Bundespräsidentin sollte in verschiedenen Bereichen gearbeitet haben. Ich kenne weder Frau Schwab, noch Herrn Köhler so gut, um ihre Qualifikation beurteilen zu können. Eine Frau als Bundespräsidentin wäre ein Zeichen für alle Menschen in Deutschland und gut für die Gleichberechtigung.


BarbaraH antwortete am 06.03.04 (12:19):

In der Tat, Mechtild,

Jutta Limbach wäre mein Favoritin gewesen. Sie hat Durchsetzungsfähigkeit, den Mut, konträre Meinungen zu vertreten, Rechtsbewusstsein, Witz, mehrere Kinder gleichberechtigt mit ihrem Mann großgezogen... in meinen Augen ein durch und durch aufrechtes Leben geführt.

Jutta Limbach ist eine Persönlichkeit, die vielen Menschen in unserem Land und darüber hinaus Mut und Zuversicht hätte geben können.... offenbar jedoch nicht gefragt und das falsche Parteibuch.


BarbaraH antwortete am 06.03.04 (18:13):

In einem Artikel der Frankfurter Rundschau äußert Ursula März den Verdacht, dass Angela Merkel bei der Kandidatensuche sämtliche Frauen boykottiert hat, weil sie anderenfalls ihre Chancen für eine Kanzlerschaft schwinden sehen würde: wiederholt wurde geäußert, dass dann nach den nächsten Bundestagswahlen u.U. zwei Frauen an der Spitze Deutschlands stehen könnten, was wohl als Zumutung empfunden wird.

Ursula März ruft sämtliche Frauen der CDU und der FDP auf, diesen Merkelismus nicht zu Unterstützen und Gesine Schwan zur Bundespräsidentin zu wählen.

Internet-Tipp:
Frankfurter Rundschaut vom 06.03.04
Stunde des Merkelismus
Die Frauen und die Macht
von URSULA MÄRZ https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=399662

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=399662


ricardo antwortete am 07.03.04 (10:58):

"Ökonomie ist nicht böse
Die Deutschen mögen die Wirtschaft nicht. Eine gefährliche Fehlentwicklung "
Diese Überschrift findet sich heute in der WamS ( ChristianBauschke)

Leider mache ich die Erfahrung immer wieder, daß der Mammon schnöde sei, vorwiegend bei Philosophen und Pfarrern,
Und so graust es nicht nur Hans Eichel vor einem Bundepräsidenten in spe, der was vom Geld versteht.
Alles hat seinen materiellen Hintergrund, auch in den Finanzen. Ich selbst habe mich mit Krediten mehrfach in die Nesseln gesetzt, weil mir die Vorbildung im Wirtschaftsbereich gefehlt hat. Ist ja auch in den Schulen kein Thema, außer im "Wirtschafts-Gymnasium".
Froh bin ich nun daß statt den heillosen Idealisten endlich mal ein Mann vom Fach in die Arena steigt.
Der Politik kann das nur gut tun!
Und uns auch!


BarbaraH antwortete am 07.03.04 (11:23):

Ebenfalls in der WELT am SONNTAG ist heute von Kritik aus den Reihen der CDU zu lesen:

>>"Im Zeitalter der Globalisierung muss man Gegengewichte schaffen. Wenn die Welt ökonomisiert wird, verlangen die Menschen nach mehr als nach Wirtschaft - nach menschlichen Werten und Prinzipien", merkt der frühere Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm an. "Vielleicht wird Herr Köhler dies vermitteln können. Zunächst kommt er aber als Ökonom, und davon haben wir genug."<<

Ich frage mich auch, ob folgende "Tugenden" zu denen eines Bundespräsidenten gehören sollten:

>>Auf Köhler angesprochen, zuckten einige Mitarbeiter verschreckt zusammen. Noch immer erinnern sie sich an seine "cholerischen Anfälle". Einige seiner ehemaligen Mitarbeiter berichten, dass Köhler in einer Besprechung sogar mit einem Briefbeschwerer nach Kollegen geworfen haben soll. Auch seine Ungeduld wird beklagt. "Er hasst es, wenn jemand ihm nicht schnell genug folgen kann. Dann kann er ausfallend werden", heißt es.<<

WELT am SONNTAG vom 07.03.04
Weltökonom im Schloss Bellevue
von Günther Lachmann und Heimo Schwilk
Mitarbeit: Cornelia Schmergal
https://www.wams.de/data/2004/03/07/247875.html?s=1

Internet-Tipp: https://www.wams.de/data/2004/03/07/247875.html?s=1