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THEMA: Zweierlei Maß
61 Antwort(en).
ricardo
begann die Diskussion am 28.02.04 (17:48) mit folgendem Beitrag:
Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan dauert schon viele Jahre und die Grenze zwischen beiden ist eine tödliche Gefahrenzone "Der Indien-Pakistan Konflikt währt genauso lang und er ist genau so heftig wie der zwischen Israel und Palästiina. Der indische Zaun ist zweimal so lang wie der israelische und er schafft einseitig Fakten, er bringt mit ebenfalls Beschlagnahme von Land und die Separierung von unschuldigen Bauern von ihrem Boden mit sich. Ganz anders als der israelische Zaun, entgeht der indische Zaun der Medienaufmerksamkeit. Suchen sie schnell im Internet "Israel Palästina Zaun" und dann "Indien Pakistan Zaun" und sie werden den Unterschied merken. ...und in Israel? Während der erste Zaun von allen westlichen Medien von der "New York Times" [und bis zum Wiener "Der Standard" K.P.] bis zum geht nicht mehr behandelt wurde, wird über den indischen Zaun fast zur Gänze nur in den Südasiatischen Medien berichtet. Unsere Medien widmen diesem keine Leitartikel, die Nachrichtenagenturen bringen keine Sondermeldungen und auch im Fernsehen ist ein Dokumentation über den israelischen Zaun begehrter als eine über den indischen. Zu keiner Zeit haben europäische Medien den indischen Zaun als "Apartheid-Mauer" oder "Berliner Mauer" bezeichnet.(Henryk Broder)”
Ick frage mir Warum nicht?Warum keine Anfrage beim internationalen Gerichtshof? Siehe unter: https://www.henryk-broder.de/html/fremd.html?a=1
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Karl
antwortete am 28.02.04 (18:20):
Bewährtes Schema einer Verteidigung. Seht her, anderswo ist auch schlimm oder noch schlimmer.
Die Gründe für die unterschiedlich verteilte Aufmerksamkeit sind schnell aufgezählt: 1. Israel/Palästina liegt
geografisch näher 2. Israel ist Teil der westlichen Welt. EU-assoziiert.
Mauern werde ich nicht deshalb begrüßen, weil sie zahlreich sind.
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Karl
antwortete am 28.02.04 (18:22):
Einen Grund vergaß ich noch. Pakistan hinter der Mauer ist größer als ein Hühnerkäfig.
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ricardo
antwortete am 28.02.04 (18:43):
Heißt das etwa, je weiter weg desto weniger wichtig? Wie bei Goethe, abgewandelt: Wenn fern in Pakistan, die Völker aufeinanderschlagen? Schließlich ist auch die BRD inne UNO :-))))) Und weitere Frage: Habe ich denn damit irgend etwas verteidigt das mit I anfängt? Da werde ich mich hüten hierzulande. ich finde nur, daß zweierlei Maß angewendet wird. sonst nix!
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Karl
antwortete am 28.02.04 (19:34):
Es ist völlig normal, wenn man sich zunächst um die Dinge bemüht, die nahe liegen.
Pakistan wird zudem durch die Mauer nicht die Existenzgrundlage entzogen.
Wer solche Vergleiche zur Verteidigung heranzieht, muss schlechte Argumente haben. Die Mauer in Palästina wird nicht einen Deut gerechtfertigter dadurch, dass anderswo auch Mauern errichtet werden.
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mart
antwortete am 28.02.04 (19:49):
Über die Sicht der Dinge
von Gal Luft (Executive Director des Institute for the Analysis of Global Security (IAGS)) <<"(....) war das Ziel von Terrorkampagnen islamischer Terroristen, die auf sein Territorium eingedrungen sind und schreckliche Attentate gegen Soldaten und unschuldige Zivilisten begangen haben. I beschuldigt P, es bilde diese Militanten aus und tue nichts um sie zu stoppen.
Nach einer langen Serie von gescheiterten Versuchen ein Friedensabkommen oder sogar eine provisorische Feuerpause zu erreichen, beschließt die Regierung von I, sie müsse einen Zaun als Sicherheitsabsperrung errichten, der es von P separiert.
Das I Projekt eines Zaunes macht die P’s wütend. Ihr uniformierter Führer verlangt von der Regierung von I sofort den Bau einzustellen.
Doch trotz starken internationalem Drucks scheint I sich nicht zu beugen, und sein weißhaariger Ministerpräsident rief sogar dazu auf, das Projekt zu beschleunigen und den Zaun bis Ende 2004 zu vollenden.
Wenn Sie jetzt dachten, die obigen 156 Wörter beschreiben den kontroversen Zaun, der zur Zeit auf der Westbank zwischen Israel und den Palästinensern errichtet wird, dann sind Sie in guter Gesellschaft. Doch sie haben sich geirrt, I ist nicht Israel und P ist nicht Palästina.
Die obige Geschichte beschreibt einen anderen Zaun, der sich drei Zeitzonen entfernt vom Nahen Osten im umstrittenen Gebiet von Kaschmir zwischen Indien und Pakistan befindet. Tatsächlich seit dem pakistanische Militante im Dezember 2001 versucht haben das indische Parlament zu erstürmen, hat Indien mit diesem ambitionierten Projekt begonnen, dessen Ziel es ist die Grenze zum Feind zu sperren. Dieser Zaun ist nur Teil eines mehrere Reihen umfassenden Systems, das Minen, Sensoren, Gräben und in einigen Teilen eine hohe Mauer umfasst.
In Indien... Nun, fragen sie sich selbst weshalb sie die obige Geschichte mit dem nahen Osten assoziiert haben und nicht mit Südasien. Weshalb gewinnt die Aktion einer Nation von sechs Millionen in ihrem Bewusstsein mehr Gewicht als die von ungefähr einer Milliarde von Menschen?
Letzten Endes dauert der Indien-Pakistan Konflikt genauso lang und er ist genau so heftig.
Der indische Zaun ist zweimal so lang wie der israelische und er schafft einseitig Fakten, er bringt mit ebenfalls Beschlagnahme von Land und die Separierung von unschuldigen Bauern von ihrem Boden mit sich. Ganz anders als der israelische Zaun, entgeht der indische Zaun der Medienaufmerksamkeit...
Unsere Medien widmen diesem keine Leitartikel, die Nachrichtenagenturen bringen keine Sondermeldungen..."<<
Internet-Tipp: https://www.nahost-politik.de/amerika/zaun.htm
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werner
antwortete am 28.02.04 (21:48):
@mart und ricardo - Ihr habt natürlich Recht, denn der indisch-pakistanische Konflikt birgt viele Gemeinsamkeiten zum israelisch-palästinensischen Konflikt. Ein Unterschied: Pakistan wird im Gegensatz von Palästina, von 12 Familien ausgebeutet.
@Karl - wenn es so völlig normal ist, dass man sich um die Dinge kümmert, die näher sind, dann wundert es mich warum Du kein Forum über den Zaun gegen Einwanderer in den Niederlanden eröffnet hast (der wird dort heiss diskutiert - ist nämlich eigentlich eine Schande für das Land), oder in Nordirland oder in Ceuta. Wenn ich mich nicht irre, liegt das alles noch näher. Ausserdem ist Palästina kein Hühnerstall. Du solltest Deine Geographiekenntnisse auffrischen. Genauso wie ich auf die obigen Zäune hingewiesen habe, schrieb ich bereits, dass ich oft in den palästinensischen Gebieten bin und kann das mit dem Hühnerstall überhaupt nicht bestätigen. Es stellt sich auch die Frage wie das gehen soll wenn, sagen wir mal, ein unabhängiger Staat Palästina entsteht, der, aus Eurer Sicht, doch natürlicherweise Israel gegenüber feindlich eingestellt sein wird. Muss er dann nicht eine eigene Existenzgrundlage haben? Natürlich werden wir ihn, trotz seiner israelfeindlichen Einstellung, grosszügig mit unseren Steuergeldern Unterstützen. Schliesslich lieben wir es demokratiefeindliche Diktatoren zu Unterstützen. Vielleicht sind seine Regenten noch nicht reich genug? Und warum muss Israel diesen Staat lieben, der den Untergang Israel wünscht? Gibt es da eine Vorschrift oder so etwas?
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ricardo
antwortete am 28.02.04 (21:53):
Danke Mart für die Ergänzung
Als Kind habe ich beim Spiel "Mensch ärgere dich nicht" meist verloren und dann geweint und mich geärgert Je älter ich werde, desto öfter gewinne ich :-)))))
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hl
antwortete am 28.02.04 (21:57):
Seit wann ist es Aufgabe des webmasters Themen zu eröffnen?
Es steht doch jedem - auch dir, Werner - frei, ein Thema nach seiner Wahl zu eröffnen bzw. zur Diskussion zu stellen.
Ich habe weder von dir ein Thema über Nordirland oder die Niederlande, noch von Ricardo ein Thema über Pakistan gelesen. Wenn es euch tatsächlich so am Herzen liegt.. bitte sehr.
Ich bin gespannt auf eure Themen und die entsprechenden Informationen dazu.
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Karl
antwortete am 28.02.04 (23:06):
Lass gut sein, hl. Es geht doch nicht um Pakistan oder Indien, sondern einzig um einen Entlastungsangriff. Wenn die Argumente ausgehen, kommt immer diese Masche: Woanders ist es auch schlimm. Dass Äpfel mit Birnen verglichen werden, spielt dabei keine Rolle, die entsprechenden Argumente werden auch übergangen.
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werner
antwortete am 28.02.04 (23:44):
Es ging einzig um die Bemerkung Karls, dass man sich natürlich um geografisch näherliegende Konflikte kümmern würde. Und ich kann mich dann doch wundern warum man so weit weg geht wenn es hausgemachte Zäune gibt, die offensichtlich niemand interessieren. Auch finde ich hier schon befremdliche Begriffe wie 'Entlastungsangriff' und 'Verteidigung'. Ich dachte ich sei in einer Diskussionsrunde und nicht im Krieg. Ich empfand den Artikel von ricardo als Anregung für folgende Fragen: Warum werden in den Medien und natürlich auch in diesen Diskussionsrunden (als Kinder unserer Medienlandschaft) politische Vorgänge mit unterschiedlichem Enthusiasmus diskutiert. Dabei ging es nicht um die Rechtfertigung der israelischen Grenzanlagen sondern um die Tatsache, dass ähnliche Sicherungsmassnahmen, die z.T. geografisch näher liegen und zum Teil sogar umfassender sind, bei uns zwar zur Kenntnis genommen werden aber bei weitem nicht die gleichen emotionalen Reaktionen hervorrufen. Kann es vielleicht sein, dass wir diese Grenzanlagen für gut finden weil sie uns vor illegalen Einwanderern schützen? Schliesslich haben auch wir in Europa unsere Toten, die verzweifelt versuchen übers Mittelmeer zu uns zu gelangen.
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julchen
antwortete am 29.02.04 (05:48):
So so, da gibt es Mauern/Zaeune zwischen Pakistan und Indien und die Niederlande denken Ernsthaft drueber nach... ...und das ist anscheinend alles in Bester Deutscher politische/moralisch gestempelter Butter!
Dagegen ist Israel natuerlich soooooo vom Platz..und ueberhaupt -woher nehmen die bloss die Idee, sie muessten sich schuetzen?
Auch wird sich in die allgemeine Hose gemacht weil USA zumindest versucht ein bisschen naeher hinzukucken wer nun Einlass begehrt....so zum Beispiel. - So'ne Frechheit, aber auch! Am Flughafen auch noch warten muessen? Na Bitte, ist ja ein Ding - aber die Geheimdienste sind bescheuert, weil sie jeden reinlassen......hä????...
Moechte man sich bitte mal auf was Einigen. Auch wuerde es mich ebenfalls interessieren was, genau, als "close to home" kategoriert wird!
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Irina
antwortete am 29.02.04 (08:17):
"Einen Grund vergaß ich noch. Pakistan hinter der Mauer ist größer als ein Hühnerkäfig." (Karl)
An werner: hast Du Karl mißverstanden oder nur ein bißchen die Worte verdreht?
Irina
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werner
antwortete am 29.02.04 (08:49):
Ich wollte nur sagen, dass es kleinere Länder gibt und das Palästina durchaus die Möglichkeit hätte aus den vorhandenen Möglichkeiten etwas zu machen. Wenn es das mit Israel nicht will, dann hat es doch noch seine reichen arabischen 'Freunde'.
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Karl
antwortete am 29.02.04 (09:29):
@ werner,
wenn du so oft im Nahen Osten bist, dann weist Du sicher, dass der Gazastreifen, insbesondere Gaza Stadt der am dichtesten besiedelte Landstrich dieser Erde ist. Die Westbank gehört nicht mehr den Palästinensern, sondern ist mit Hunderten von israelischen Wehrsiedlungen durchsetzt. Die Palästinenser haben teilweise große Mühe, in ihre palästinensischen Nachbardörfer zu gelangen. Durch den Mauerbau unter dem teilweisen Einbezug der israelischen Siedlungen wird alles noch schlimmer und der Wirtschaft Palästinas wird damit gezielt der letzte Todesstoß versetzt. Die israelische Regierung ist - trotz gegenteiliger Beteuerungen, die strategische Desinformationen sind - an einem lebensfähigen palästinensischen Staat nicht interessiert und tut alles dagegen. Du machst Dich hier zum Vertreter der subjektiven Sicht regierungstreuer Israelis. Das ist dein gutes Recht.
Der Vergleich der israelischen Mauer mit den anderen hier genannten Bauwerken hinkt gewaltig. Die Mauer zwischen Indien und Pakistan beeinträchtigt die Lebensfähigkeit von Pakistan z. B. nicht.
Dieses Thema hier ist Desinformation und nichts weiter. es soll von dem eigentlichen Problem ablenken und nichts weiter.
Die Logik der Argumentation ist dieselbe als wenn ich sage: Alle betrügen bei der Steuer also darf ich das auch. Der Nachbar schlägt seine Frau also darf ich das auch etc.
Kritik an der israelischen Politik darf einfach nicht sein.
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schorsch
antwortete am 29.02.04 (09:36):
@ Werner: "...Es stellt sich auch die Frage wie das gehen soll wenn, sagen wir mal, ein unabhängiger Staat Palästina entsteht, der, aus Eurer Sicht, doch natürlicherweise Israel gegenüber feindlich eingestellt sein wird. Muss er dann nicht eine eigene Existenzgrundlage haben?..."
Falls die westliche Welt den Palästinensern die gleich grossen finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, wie damals den Israelis, dann ist ein guter Start möglich!
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Medea.
antwortete am 29.02.04 (14:21):
Ein interessanter Aspekt : Der unabhängige Staat Palästina ist also entstanden (denn er wird, er muß kommen), die Fördergelder werden genauso wie jetzt weiterfließen - wohin ist dann Frage, wieder in die Taschen der Korrupten, warum sollte es anders werden als es jetzt bereits ist ? - und an dem Haß der Palästinenser auf die Israelis wird sich wenig ändern - das wage ich einfach mal so zu behaupten aus den Erkenntnissen der Vergangenheit heraus. Es bleibt abzuwarten, ob Arafat und Komplizen dann einen Teil der dem Volk gestohlenen zig Millionen für "einen guten Start" (schorsch) zurücktransferieren, damit die benötigten Kindergärten, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser etc. auch gebaut werden können ..... An einem Staat Palästina geht kein Weg vorbei, das wissen auch die Israelis - wie der aber funktionieren soll und wird, ist das große Fragezeichen. Und bestimmt nicht in der Weise als Dauergeldtropf der europäischen Länder, sondern auch aus eigenem Wollen und Bemühen heraus nach dem allseits bekannten Motto, "Schwerter zu Pflugscharen" zu schmieden. Aber das setzt auch ein radikales Umdenken bei den Palästinensern voraus - und da Umdenken ja bekannterweise zuerst im Kopf beginnt, sind in erster Linie Arafat und seine Regierung sowie die dortigen Medien gefordert, nicht weiterhin zu Selbstmordattentaten aufzurufen, sondern die Saat für friedlichen Umgang miteinander zu legen ..... Die wird dann hoffentlich - wenn gewünscht - auch aufgehen ...
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Karl
antwortete am 29.02.04 (16:03):
Ist mir etwas entgangen? Wann hat die palästinensische Regierung zu Selbstmordattentaten aufgerufen? Ich bitte um Nachhilfe und um konkrete Quellen!
Wie sehr die Wahrnehmung getrübt ist, zeigen doch immer wieder solche Äußerungen. Die Selbstmordattentäter werden nicht von der Regierung der Palästinenser ins Rennen geschickt, sondern zu deren Verzweiflung und Obstruktion von den nichtstaatlichen(!) Terrororganisationen, über die die palästinensische Regierung seit langem die Macht verloren hat.
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Medea.
antwortete am 29.02.04 (17:06):
okay Karl - nicht Arafat und seine Regierung ....., pardon,
nur die Terroristen, die dahinterstehen....., aber vielleicht sehe ich das auch falsch ???
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hema
antwortete am 29.02.04 (18:04):
Ich bin nicht der Meinung, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Hier wie dort bekämpfen sich Menschen um sich Vorteile oder Macht zu verschaffen. Sie benutzen dazu Andere. Selber stellen sie sich nie an vorderste Front. Sie lassen Andere für sich sterben - ermorden - massakrieren - berauben - ins Elend fallen. Und sie bauen die Mauern zwischen den Menschen, die sie eines Tages aber verantworten müssen! Und sie haben dabei kein schlechtes Gewissen! Und das ist das Gefährliche. mene tekel!
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werner
antwortete am 29.02.04 (19:16):
@Karl - ich weiss nicht wie oft man alles wieder von vorne auftröseln muss (ich hoffe, ich habe das richtig geschrieben). Hast Du vergessen, dass bereits die gesamte Westbank unter palästinensischer Verwaltung war, mit freiem Verkehr zwischen Gaza und Westbank? Anstatt wieder und wieder die gleichen Sachen zu schreiben möchte ich zwei Sätze zitieren welche in dem Beitrag von mart fand, denn er beinhaltet alles was wir uns wünschen „Warum beenden wir nicht das Blutvergießen und geben unseren beiden Völkern Hoffnung? „Warum verherrlichen wir diejenigen, die den Tod lieben, und nicht diejenigen, die das Leben wollen? Das ist die große Frage und die größte Herausforderung, der wir uns alle gegenüber sehen“ Dieser Beitrag war für mich bis jetzt der beeindruckenste der zu diesem Konflikt hier beigesteuert wurde. Besser hätte ich es nicht sagen können. Und er beantwortet auch Deine Fragen Der Vergleich mit den anderen erwähnten Zäunen verstehe ich nicht als Ablenkung sondern einfach als eine weitere Frage. Es werden hier doch auch verschieden Themen diskutiert.Trotzdem konnte niemand erklären warum sich die Gemüter gerade über den Konflikt in Nahost so erhitzen und das schon vor dem Bau der Grenzanlagen. An der geografischen Lage kann es wohl nicht liegen. Dass die anderen Zäune auch Unrecht erzeugen, ist doch klar. Trotzdem regt sich niemand auf. Wie alle Zäune dieser Welt sind sie ein Zeichen, dass die Politik nicht mehr weiter weiss. Zäune in der Politik sind immer schlecht aber solange die Politiker dies erklären und bereit sind diese auch wieder zu entfernen besteht noch Hoffnung. @Schorsch - die Welt und auch Du hast schon heftig beigetragen den Reichtum der Arafat Mafia zu vergrössern. Wie ich uns kenne werden wir das auch weiter mit Freuden tun. Bestimmt haben die bösen Israelis Arafat gezwungen diese Gelder zur Seite zu schaffen. Aber ich vergass, Ihr liebt doch Diktatoren. Das kann man auch aus dem letzten Beitrag von Karl sehen. Mir kommen schon die Träne über das schwere Schicksal Arafats. @Karl - zu Deinem letzten Beitrag. Dir ist wirklich etliches entgangen. Du glaubst doch nicht, dass auf der Westbank, auch in der jetzigen Situation, etwas passiert, was der Arafat Clan nicht kontrolliert. Ich habe nicht genau die Übersicht wieviel palästinensische Geheimdienste zur Zeit aktiv sind aber es sind wesentlich mehr als wir uns in Deutschland leisten. Die Al-Aqsa Brigaden unterstehen Arafat. So allmählich sieht man aus Äusserungen Einzelner wieviel sie über dieses Land wissen.
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Karl
antwortete am 29.02.04 (19:31):
@ werner,
deine Aussage "Aber ich vergass, Ihr liebt doch Diktatoren. Das kann man auch aus dem letzten Beitrag von Karl sehen." disqualifiziert Dich für mich als fairen Mitdiskutanten.
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Karl
antwortete am 29.02.04 (19:55):
Wie sehr Ideologie und Propaganda die Sinne vernebelt, sieht man auch daran, dass Arafat von Werner als Diktator bezeichnet wird. Arafat ist m. W. seit Jahren in einer halb zerstörten Bruchbude eingesperrt, ist bestenfalls mit abgehörten Handys ausgestattet und wurde von den Palästinensern zum Präsidenten gewählt.
Arafat ist relativ machtlos, es braucht aber einen Strohmann, dem man alle Schuld an der Misere in die Schuhe schieben kann. Funktioniert doch prima. Dieser alte, zittrige Mann hat die Intefada nicht durch einen provokativen Gang zum Tempelberg ausgelöst. Ich liebe Arafat gewiß nicht und habe keinerlei Bewunderung für ihn, aber ebenso geht es mir mit Sharon, der ebenso skrupellos über Leichen geht und dessen falschen Worten ich ebensowenig jemals getraut habe.
Was wahr ist sollte wahr bleiben. Der Friedensprozess wurde in Israel durch die Ermordung von Rabin durch einen israelischen Fundamentalisten gestoppt und nicht durch Arafat. Nach Rabin wurden die israelischen Regierungen immer reaktionärer und betrieben eine aggressive Siedlungspolitik.
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julchen
antwortete am 01.03.04 (08:51):
@Karl
..Ist mir etwas entgangen? Wann hat die palästinensische Regierung zu Selbstmordattentaten aufgerufen? Ich bitte um Nachhilfe und um konkrete Quellen!.....
karl, du musst wohl meinen Beitrag verpasst haben vor etwa 10 Tagen. (Ein Bericht gesehen im "History Channel). Arafat ist keine Vollidiot. Er spricht viel von Frieden, aber er besucht Schulen und erklaert 10jaehrigen dort wieviel Ehre es bringt zu Mamma und Pappa und Palaestina zum Maertyer der guten Sache zu werden. Die Photos von Selbstmord Attentaetern werden stolz herumgezeigt und in Klassenrauemen aufgehaengt. Kinder gehen in Sommer-Camps und werden dort zum Nahkampf ausgebildet - und auch im hantieren mit Explosiven Sachen.... ICH nenne das einen Aufruf!! - Du nicht?
Arafat ist machtlos????? Der ist alles andres als......der alte zittrige Mann hat 7-jaehrige auf Dem Schoss sitzen und fragt sie: was moechtest Du denn mal werden? Diese sagen: ein maertyrer und er kuesst sie lachend auf die Wange ......und sagt: well done!!!
7-jaehrigen ein stolzes Ziel auf den Lebensweg zu geben, das ist wirkliche Macht!!!! Wir haben diese Macht als Eltern fuer 1 oder 2 oder vielleicht 3 Kinder.....Arafat hat diese Macht fuer viele Kinder.... (Wieviel Geldzahlungen an die Familie von Selbstmordattentaetern damit zu tun haben, ist natuerlich fraglich.)
Arafat ist noch viel Schlimmer als ein Diktator. Er kontrolliert nicht mit Macht und Angst und toten Erwachsenen, er verfuehrt die Jugend seines Volkes und korruptiert ihr Denken! Er ist der Vater einer ganzen Generation und der Grossvater einer noch groesseren heranwachsenden Generation von "Maertyern". Ein intellektueller und emotioneller "Kinderschaender" von einer nie dagewesenen Sorte. Hitler war Kindergarten Material gegen Arafat mit seiner Hitler-Jugend. Solange dieser Mann im Untergrund sein "tatteriges, zittriges" Gift unter die Kinder Palaestinas bringt, wird es nur noch schlimmer, anstatt besser ,und irgendeine Art von friedlichem nebeneinanderherleben mit Israel wird nicht moeglich sein - egal was versucht wird.
Was Werner betrifft und deine Antwort:
......deine Aussage "Aber ich vergass, Ihr liebt doch Diktatoren. Das kann man auch aus dem letzten Beitrag von Karl sehen." disqualifiziert Dich für mich als fairen Mitdiskutanten..........
bringt uns wieder zum leidigen Thema: Was genau und Wer muss hier WAS gesagt haben, damit man "qualifiziert" ist?
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ricardo
antwortete am 01.03.04 (09:14):
Leider muß ich feststellen daß meine Frage mit dem zweierlei Maß untergegangen ist. Ich habe die Frage keineswegs zur Verteidigung der Handlungen Israels gestellt, wie mir unterstellt wird. Das hat H Broder auch nicht gemeint. Nur: Weshalb wird denn Indien NICHT verklagt für den Bau seines Zaunes? Auch er bringt Not und Elend für die Bauern der Umgebung und müßte auf seine Rechtmäßigkeit geprüft werden. Darauf gab es keine Antwort Und "Hühnerstall" ist doch kein ernsthaftes Argument!
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werner
antwortete am 01.03.04 (10:00):
@Karl - es stimmt, ich will Dir nicht unterstellen, dass Du Diktatoren liebst. Aber Du erkennst sie nicht. Hier wird von Kriegern gesprochen was natürlich totaler Quatsch ist. Ich habe das mal kritisiert aber Wolfgang besteht darauf und ich sage mir nun ja, jeder wie er kann. Wenn man für Demokratie ist, wird unterstellt, man habe nichts gegen Mord und Todschlag. Ich nehme das hin. Es ist ja im allgemeinen gut wie hier diskutiert wird. Wie alle Menschen in Israel bin ich nicht für den Bau der Grenzanlagen aber, wie die Mehrheit in Israel, sehe ich auf Grund der palästinensischen Politik, auch keine andere Möglichkeit wie Israel seine Bürger schützen kann. Die palästinensische Bevölkerung kann man ja leider nicht so gut schützen. Anstatt eventuelle demokratische Kräfte zu stützen, hat man das Geld Arafat und seinen Leuten so reingeschoben, dass er schon gar nicht mehr wusste wohin damit. Man hat ihm sogar einen Flughafen gebaut. Das mit der Liebe zu Diktatoren war ein Ausrutscher im Angesicht der Verzweiflung zu sehen, wie die Propaganda von Diktaturen auf unbedarfte Bürger wirkt und dazu muss ich Dich leider rechnen. Es ist zum Teil verständlich, da der Mensch naturgemäss an das Gute glaubt und das Böse nicht wahrhaben will. Die Alliierten hatten auch grosse Mühe zu begreifen, dass die Deutschen Konzentrationslager mit Massenmord betrieben. Und noch heute gibt es Menschen, die das nicht wahrhaben wollen. Hier hat mal jemand geschrieben, dass er das Flüchtlingslager bei Jericho unter jordanischer Verwaltung gesehen hat. Niemand hat gegen dieses Lager jemals protestiert. In Syrien wurde unter dem alten Assad eine ganze Stadt ermordet und die Menschen tagelang an Laternenpfählen aufgehangen. Niemand fand Assad wäre ein Unmensch. In Ägypten wurde nach der Rückgabe des Sinai mit Maschinenpistolen auf Protestierer geschossen. Keiner kümmerte sich. Wäre Israel eine Diktatur, dann gäbe es das sogenannte Palästinaproblem schon lange nicht mehr. Und wenn ich dann lese, dass hier offenbar viele Teilnehmer zwischen Demokratie und Diktatur nicht unterscheiden können, dann weiss ich leider nicht wer sich disqualifiziert. Deine Beurteilung von Arafat und seinen Organisationen ist so von Unkenntnis geprägt, dass ich glaube, es lohnt sich nicht weiterzuschreiben. Es ist als wolle man mit einem Analphabeten die deutsche Grammatik diskutieren. Arafat hat bei der letzten sogenannten Regierungsbildung mit aller Macht eventuelle Friedensbemühungen verhindert und seine Leute eingebracht um ja nicht an Macht zu verlieren. Wie kurz kann ein Gedächtnis sein?
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werner
antwortete am 01.03.04 (10:16):
@Karl - um Dein Mitleid mit dem alten kranken Mann etwas zu lindern, der zwar heute das Attentat auf die Münchner Olympiade offiziell verurteilt, dessen Freunde und Mitarbeiter aber heute noch der Meinung sind, die Morde waren notwendig um die Aufmerksamkeit der Welt auf sie zu lenken, würde ich mich fragen warum selbst die palästinafreundlichen Medien mit der Floskel arbeiten: Die Al-Aqsa Brigaden welche Arafat unterstehen. oder Die Al-Aqsa Brigaden welche dem Arafat Flügel in der Fatah unterstehen. Der berühmte Gang von Sharon auf den Tempelberg wurde von der palästinensischen Führung als Auslöser zur Intifada benutzt. Hätte es Arafat in den politischen Kram gepasst, dann hätte er ihn dort begrüsst und rumgeführt. Der Tempelberg gehört nun mal zu israelischem Territorium und Sharon kann dort herumlaufen. Stelle Dir vor er hätte gekniffen. Alle hätten es als Schwäche ausgelegt. Es gibt da aber noch eine andere Merkwürdigkeit. Ich gehe davon aus Du bist kein Muslim. Was macht diesen Berg für Dich heilig, dass man nicht darauf rumlaufen kann? Dort steht eine schöne Moschee, die Al-Aqsa Moschee, für mich eines der schönsten Bauwerke in Jerusalem, und der Felsendom. Und??? Bist Du jetzt päpstlicher als der Papst? Weil ein Politiker dort herumläuft müssen Menschen sterben? Was für ein Quatsch. Das Rabin von einem Extremisten der anderen Seite ermordet wurde, hat nicht den Niedergang der Beziehungen zwischen den beiden Regierungen ausgelöst. Es waren meines Erachtens zwei Dinge: Die endlosen Mordserien, die trotz der positiven Entwicklung weitergingen. Und der Machtanspruch Arafats alles sofort zu bekommen weil er meinte, die Nachgiebigkeit der Israelis sei ein Zeichen von Schwäche. Siehe nochmal den beeindruckenden Beitrag von mart.
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mart
antwortete am 01.03.04 (11:43):
Es wird oft von „Verurteilungen von Terroraktionen gegen Israelis“ aus Arafats Mund berichtet.
So z.B. sollte Yassir Arafat angeblich ein Ende der Terrorangriffe auf israelische Zivilisten gefordert haben. (10.9.2002 vor dem Palästinensischen Legislativrat)
Die Abweichung zwischen dem englischen vorab verbreiteten Text der einstündigen Rede und der tatsächlich gehaltenen Rede wurde von vielen Berichterstattern nicht registriert – und diese Unterschiede sind bedeutsam. Also wurde verbreitet, daß Arafat dem Terror gegen Israel abschwörte was in vielen westlichen Medien als Durchbruch verkündet wurde.
In seiner Rede bot er lediglich generelle Aufrufe „israelische Zivilisten innerhalb Israels“ nicht anzugreifen, während er sich standhaft weigerte irgendeinen der Terroristen zu verurteilen - Islamischer Jihad, HAMAS oder seine eigene Fatah-Organisation -, die die Anschläge ausgeführt haben.
Nun klingt aber auch die Aussage „israelische Zivilisten innerhalb Israels“ nicht anzugreifen für unsere Ohren zufriedenstellend; nur wird einfach nicht gesagt, wer von Arafat und Co. als Zivilist angesehen wird: nämlich alle Menschen, die weder einmal beim Militär gewesen sind, noch in der Zukunft zum Militär eingezogen werden. Nun und dieses semantisches Problem hat doch eine gewaltige unterschiedliche politische Konsequenz, oder nicht?
Jedenfalls kaum einen Tag, nachdem Yassir Arafat also angeblich ein Ende der Terrorangriffe auf israelische Zivilisten forderte (10.9.2002), sendete sein offizieller palästinensischer Fernseh-Sender zehn Minuten Filmmaterial, dass ausdrücklich zu Angriffen auf den israelischen „Feind“ aufrief.
Die Filme, die unmittelbar auf die wichtigen 15 Uhr-Nachrichten folgten, ließen keinen Zweifel an den palästinensischen Absichten und zeigten Arafat selbst, wie auch andere Palästinenserführer, die während Angriffen auf Waffen trugen (das begleitende Video-Material konnte sehr lange bei www.themedialine.org angesehen werden).
„Ya-jamahir ard-al mutallah, yallah al-thawra dhid-al’udu” - „Oh Massen des besetzten Landes, schreitet mit der Revolution gegen den Feind voran!“
Dieser Satz wurde dutzende Male in einem Lied wiederholt, das eine Mixtur aus feierlicher Marschmusik brachte, die Bilder palästinensischer Jugendlicher unterlegte, die brennende Benzinbomben und Steine werfen und mit Gewehren schießen. Arafat selbst und sein verstorbener Adjutant Khalil al-Wazir (Abu Jihad) wurden - in vor mehr als zwei Jahrzehnten aufgezeichnetem Material - Waffen tragend gezeigt, sogar mitten in Angriffen auf israelische Ziele ...
„Oh Massen des besetzten Landes, gebt euer Blut. Vorwärts, unsere Märtyrer, vorwärts, unsere Sonnen“, hieß es in einer weiteren Strophe des Liedes, das mehrmals wiederholt wurde. Arafat hat also gezielt eine gemischte Botschaft geboten - eine, die sich weitgehend an westliche Hörer wendet, und eine, die sich hauptsächlich an seine eigene palästinensische Wählerschaft wendet.
Übrigens das ist nicht das einzige Beispiel für diese Taktik der Doppelzüngigkeit der palästinensichen Führung.
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werner
antwortete am 01.03.04 (12:21):
dem kann man nichts hinzufügen. Guten Morgen Europa!!
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Ruth
antwortete am 01.03.04 (12:51):
mart, ich danke Dir für Deine Ausführungen, denen nun wirklich nichts (für Arafat und Co. Positives) hinzuzufügen ist. Da allerdings anzunehmen ist, dass weiterhin wenig von dem erkannt oder richtig beurteilt wird, was dieser doppelzüngige Friedensnobelpreisträger in seiner israelfeindlichen Haltung so von sich gibt, sehe ich auch mit Bezug auf Werners "Guten Morgen, Europa" keinen solchen heraufziehen.
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Karl
antwortete am 01.03.04 (13:01):
Statt Belegen wird von Julchen z. B. folgendes präsentiert (warum schreit niemand "Unsinn???):
"Arafat ist keine Vollidiot. Er spricht viel von Frieden, aber er besucht Schulen und erklaert 10jaehrigen dort wieviel Ehre es bringt zu Mamma und Pappa und Palaestina zum Maertyer der guten Sache zu werden."
Wie bitte schön kann ein unter Hausarrest stehender Arafat Schulen besuchen????
Langsam finde ich dieses stupide Nachplappern von Propaganda nur noch traurig.
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BarbaraH
antwortete am 01.03.04 (13:13):
werner an Karl: >>Deine Beurteilung von Arafat und seinen Organisationen ist so von Unkenntnis geprägt, dass ich glaube, es lohnt sich nicht weiterzuschreiben. Es ist als wolle man mit einem Analphabeten die deutsche Grammatik diskutieren.<<
Aus den Regeln des Seniorentreffs: >>Bitte schwächen Sie Ihre Argumente nicht durch persönliche Angriffe! Diskutieren Sie über die Sache, nicht die Person. Es wird empfohlen auf persönliche Angriffe nicht zu antworten, damit der Webmaster solche Angriffe in schlimmen Fällen eliminieren kann.<<
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Karl
antwortete am 01.03.04 (14:05):
@ barbara,
ich kann mit Werners Tiraden leben, denn sie fallen auf ihn zurück.
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werner
antwortete am 01.03.04 (14:10):
@BarbaraH - es ist schon komisch dass Du Dich ausgerechnet jetzt zu Wort meldest. Als Karl bei mir bereits die Sinne vernebelt sah (als kleines Beispiel) hörte ich keinen Widerspruch. Aber natürlich sollte man die Diskussion nicht verschärfen indem man sich persönlich angreift. Von beiden Seiten wäre das natürlich ideal. Vielleicht sollte man wirklich einmal nachdenken wer Diktator ist und wer nicht. Auch Mubarak ist ein gewählter Vertreter Ägyptens, und die kommunistischen Machthaber waren es auch. Und so gesehen sind ja fast alle arabischen Diktatoren gewählte Vertreter. Und alle werden immer wieder gewählt in mehr oder weniger grossen Zeitabständen. Die Konsequenz der Hetze und des aktiven Kampfes ist, dass Arafat jetzt unter Hausarrest steht. mart gab uns nur einen die Spitze des Eisbergs wie die Situation in den arabischen Medien gesehen wird.
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Karl
antwortete am 01.03.04 (14:21):
@ werner,
wenn auch Du bemerkt hast, dass Arafat unter Hausarrest steht, warum sagst Du dann nicht Julchen, dass sie aufhören soll ständig solchen Propagandaquatsch zu erzählen? Weil Du es gut findest, wenn jemand etwas Negatives über Arafat sagt? Ob wahr oder falsch spielt bei Dir keine Rolle?
"Die Konsequenz der Hetze und des aktiven Kampfes ist, dass Arafat jetzt unter Hausarrest steht." Der Stärkere nimmt das Recht für sich in Anspruch.
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BarbaraH
antwortete am 01.03.04 (15:20):
Ja, werner,
lass uns mal schauen, wie es in den Hirnen der Meisterstrategen der Bush-Krieger tickt. Zwei Bücher vermitteln einen Eindruck.
„An End to Evil. How to win the War on Terror“, heißt das eine, das der als Architekt der amerikanischen Irak-Strategie geltende Richard Perle gemeinsam mit dem Miterfinder der „Achse des Bösen“, David Frum, geschrieben hat und
“In The Sorrows of Empire. Militarism, Secrecy, and the End of the Republic“ das andere, in dem Chalmers Johnson, Emeritus der University of California, eine umfassende Analyse der derzeitigen amerikanischen Außenpolitik aufzeichnet.
In dem ersten wird aus einer Art Verfolgungswahn heraus jedes Mittel für Recht erklärt:
>>Dieser militante Islam, dessen angebliches Ziel die Weltherrschaft ist, lässt sich unschwer als eine Projektion identifizieren, mit der Perle den Umstand rechtfertigt, dass die wirtschaftliche und militärische Supermacht USA alles tun und lassen kann, was ihren eigenen Interessen wie denen ihrer unbedingten Verbündeten frommt. Die Größe der vermeintlichen Gefahr erlaubt demzufolge so gut wie jedes Mittel, sie zu bannen. Raschen und umfassenden Erfolg versprechen Präventivkriege gegen die „Mächte des Bösen“, um überall die Voraussetzungen für Demokratie, Marktwirtschaft und Freiheit zu schaffen.....<<
In dem zweiten wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika seit dem Krieg mit Spanien von 1898 auf Expansion setzen:
>>Auch wenn Chalmers Johnson die konkreten Gefahren, die von den weltweit operierenden Terrornetzwerken ausgehen, keineswegs unterschätzt, erkennt er darin jedoch nicht wie Richard Perle die wichtigste, geschweige denn alleinige Rechtfertigung der amerikanischen Politik, die immer häufiger auf den Einsatz militärischer Mittel vertraut. Die vitalen amerikanischen Interessen an einem Zugriff auf die weltweiten Erdölvorräte gelten ihm als mindestens ebenso ausschlaggebend wie die seit den Siebziger Jahren immer engere Identifikation der USA mit den Sicherheitsbelangen des Staates Israel. Was nach Johnsons Überlegungen den amerikanischen Imperialismus aber vor allem antreibt, ist dieser selbst, sind die zahlreichen Kräfte und Impulse, die ein über die Jahre immer größer gewordener militärisch-industrieller-politischer Komplex freisetzt, der aus seinen eigenen Überlebens- und Rechtfertigungsängsten heraus zu ständiger Expansion, zur Besetzung immer neuer Einflussfelder zwingt.<<
Internet-Tipp: Sueddeutsche Zeitung vom 01.03.04 Die Logik des Imperiums Zwei Bücher über die Paranoia der Supermacht USA von JOHANNES WILLMS https://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel2369/
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel2369/
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schorsch
antwortete am 01.03.04 (16:00):
@ Werner: "...Deine Beurteilung von Arafat und seinen Organisationen ist so von Unkenntnis geprägt, dass ich glaube, es lohnt sich nicht weiterzuschreiben..."
Ich finde du hast dann aber sehr viel "nicht weitergeschrieben"! (;--))))
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ricardo
antwortete am 01.03.04 (18:40):
Also ich weiß garnicht was ihr wollt Über Arafat wird doch hier fast nur Gutes berichtet und soll mal einer irgend wat schlechtes über ihn sagen, dann ist das ganz bestimmt gelogen! ährlich!
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Karl
antwortete am 01.03.04 (19:23):
Wo bitte steht über Arafat Gutes? Ich bitte um konkrete Zitate.
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ricardo
antwortete am 01.03.04 (22:50):
Ich möchte daran erinnern, das Thema war nicht Arafat, sondern zweierlei Maß und es ging mir um die Frage, warum andere Staaten unbeachtet Zäune bauen, die ähnliche Voraussetzungen wie der in Israel erfüllen. Ich betone nochmals daß ich dies nicht zur Verteidigung von irgendjemand gefragt habe Antwort Fehlanzeige
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werner
antwortete am 01.03.04 (23:01):
@schorsch - zuerst mal zu Deinem korrekten Einwurf. Aber 'zwei Seelen wohnen ach in seiner Brust'. Einerseits ist mir bewusst, egal was man hier schreibt a- wird niemand seine Meinung ändern. Das ist vermutlich auch nicht der Sinn dieser Chatrunden. Ich ändere meine ja auch nicht. Vielleicht sind diese Runden gesellschaftspolitisch gewollt. Man glaubt zu kommunizieren, ist aber trotzdem isoliert zu Hause. Ist doch für die Politiker besser als auf die Strasse zu gehen? b- wird dann draussen wieder eine Entscheidung getroffen, die dann wieder heiss im Kämmerlein diskutiert wird. Was spricht eigentlich dafür oder dagegen, dass jeder, ganz gleich von welcher Seite, immer wieder den gleichen Sermon runterpredigt? Kann man seine Zeit nicht sinnvoller verwenden? Schliesslich haben wir diese Zeit nur einmal zur Verfügung. Deshalb mein Spruch von vorhin. Und c- greifen wir uns wegen unseres sorgfältig selbstgezimmerten Weltbildes gegenseitig an, über Dinge die anderswo geschehen und von Menschen iniziiert werden, welche sich sowieso nicht um unsere Meinung kümmern. Menschen, die in einer ganz anderen Welt leben.
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werner
antwortete am 01.03.04 (23:03):
@Karl - Arafat steht zwar unter Hausarrest aber er zieht trotzdem die Fäden seiner Organisation. Es sind zum grossen Teil Anschläge seiner Organisation welche in den letzten Tage Menschen umgebracht haben. Warum bin ich wohl in meinen Aussagen persönlich geworden? Weil ich von vielen Palästinensern im privaten Gespräch gehört habe wie die Zustände sind - und ich meine, wie sie unter dieser palästinensischen Führung leiden. Ich habe auch ein paar Beispiele gegeben. Siehe meine Antwort an Schorsch. Warum meinst Du, ich mag es nicht wenn jemand etwas Gutes über Arafat sagt? Ist das nicht auch ein persönlicher Angriff? Glaube mir, ich würde mich freuen, wenn man Gutes über ihn berichten könnte. Denn dann sähe die Lage im Nahen Osten schon seit Jahren ganz anders aus. Ich habe von den Palästinensern noch keinen gefunden, der privat gut über ihn sprach. Man fühlt sich dann wie in der DDR(Gegensatz Propaganda und private Aussagen). Abgesehen von dieser Verbissenheit, die palästinensische Führung mit der Führung Israels zu vergleichen hätte ich mir in dieser Diskussionsrunde schon gewünscht, dass man berücksichtigt ob ein Staat wie wir demokratisch organisiert ist oder diktatorisch regiert wird. Niemand geht darauf ein und sagt 'passt auf Leute, wir sind doch Demokraten'. Das ist schade. Das erinnert mich stark an die Diskussionen über die friedliebende Sowjetunion. Da durfte auch nicht offen diskutiert werden, wollte man nicht Gefahr laufen als Bourgeois ins Abseits gestellt zu werden. Und glaube mir, ich bin froh, dass Israel der Stärkere ist. Anders herum, nein danke.
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werner
antwortete am 01.03.04 (23:05):
@BarbaraH - ich bewundere ja immer Deine Belesenheit. Ich selbst habe leider nicht die Zeit dazu. Allein schon hier teilzunehmen bringt mich unter Zeitdruck. Aber ich habe Dir schon einmal geschrieben, ich könnte, mit etwas Aufwand für alles Bücher finden um dann Thesen zu verbreiten. Wieviel Bücher sind zitiert worden welche bewiesen, dass sich der Kommunismus über die ganze Welt ausbreiten würde und der Kaptilismus am Ende sei. Auch damals waren die Amerikaner die bösen Buben. Ich mag Demokratie, Marktwirtschaft und Freiheit, die Du zitierst. Vor allem Freiheit - auch von den Religiösen. Wer sind denn die eigentlichen Imperialisten im ausgehenden 20. Jahrhundert? Die Russen. Sie haben sich von Finnland über Polen bis Japan fremde Territorien einverleibt und werden sie nicht freiwillig zurückgeben. Der letzte Bundesstaat der USA war Hawaii. Dass die USA die Werte vertreten, die auch mir gefallen, ist mein Glück und ich habe nichts dagegen. Was wäre der Gegensatz? Diktatur, Planwirtschaft und Knechtschaft. Zum Glück sind diese Werte auf dem Rückzug. Hoffe ich wenigstens.
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BarbaraH
antwortete am 02.03.04 (00:25):
>>@BarbaraH - ich bewundere ja immer Deine Belesenheit.<<
Danke, werner, man tut, was man kann... ;-)
Ich denke, es macht einen Unterschied, ob ich aus irgendeinem Buch zitiere oder aus einem Werk, in dem der Chefstratege der Bush-Administration Einblicke in sein Denken vermittelt. Es werden Ängste geschürt, radikale Islamisten in jeder Ecke vermutet und schon nimmt man sich Recht, die "Bösen der Welt" mit JEDEM Mittel zu bekämpfen.
Die Ergreifung Saddams hat zwar allein mehr als 10000 zivilen Irakern das Leben gekostet... von den -zigfachen Verwundeten gar nicht zu reden... aber der Zweck heiligt für die Bush-Krieger JEDES Mittel.
Und da sagst Du, die Bush-Krieger vertreten die Werte, die auch Dir gefallen? Angriffskriege? Völkerrechtsverletzungen? für Dich ebenfalls alles kein Problem?
Dann graut mir vor Dir, werner....
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werner
antwortete am 02.03.04 (00:44):
@Barbara - da hast Du was übersehen. Ich bezog mich auf die Werte, die Du selbst anführtest: Erfolg versprechen Präventivkriege gegen die „Mächte des Bösen“, um überall die Voraussetzungen für Demokratie, Marktwirtschaft und Freiheit zu schaffen. Es braucht Dir vor mir nicht zu grauen. Ausser Du wärst männerfeindlich. Ich Du Dir auch nichts.
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BarbaraH
antwortete am 02.03.04 (01:03):
>>Erfolg versprechen Präventivkriege gegen die „Mächte des Bösen“, um überall die Voraussetzungen für Demokratie, Marktwirtschaft und Freiheit zu schaffen.<<
Das soll ich gesagt haben? Niemals!
Präventivkriege sind Angriffskriege und mit gutem Grund nach dem Völkerrecht verboten. Machthaber, die dagegen verstoßen, gehören als Kriegsverbrecher vor den Internationalen Gerichtshof.
Derartige gesetzeswidrige Strategien hat Richard Perle in seinem gerade erschienenen Buch veröffentlicht und nicht ich. Auf diese Unterscheidung lege ich allergrößten Wert.
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julchen
antwortete am 02.03.04 (05:19):
@Karl
...Wie bitte schön kann ein unter Hausarrest stehender Arafat Schulen besuchen????...
Nirgendwo habe ich behaupted, dass dies seit dem Hausarrest noch stattfindet. Lediglich dass ich die Dokumentar sendung vor ein paar Wochen gesehen habe. Dies war offensichtlich nicht erst vor einem Monat gedreht. Auch ist der "History Channel" noch niemals "politisch" engagiert gewesen - auf keiner Seite - und bietet eine varietaet von dokumentar Berichten, angefangen mit dem Pyramiden Bau bis zur Mondlandung oder der Geschichte der Donner Party und wie Weingueter der besten italienischen Tradition nach Californien gekommen sind...etc ...etc.... Wenn Du hier behauptest ich plappere Propaganda nach, hast Du offensichtlich keinen Zugang zum History Channel. Welches wirklich sehr Schade ist.
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julchen
antwortete am 02.03.04 (05:31):
PS
Aber mal logisch gedacht, Arafat hat (warum auch immer) den Friedens Nobelpreis bekommen...
...Wie eilig, denkst Du, haette Arafat es gehabt, sich sein neugefundenes Image zu ruinieren, und einem amerikanischen "Propaganda Film Team" Schulen vorzufuehren, in welchen den Schuelern vorher gesagt wurde was sie zu den Amerikanern zu sagen haetten und neue Bildchen zu malen (mit explodierten bussen und blutigen Menschen) und diese an die Wand zu haengen? - Nur damit die Amis ihre "Propaganda" bekommen und Arafat wieder als der Buhmann dasteht? Wie vereinbarst Du das mit dem was Du mir hier vorwirfst?
Ich benutze dazu Logik und die sagt mir, dass das Quatsch ist.
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Karl
antwortete am 02.03.04 (08:18):
@ barbara,
du siehst wie schwierig es ist, mit Menschen zu diskutieren, die Texte nicht richtig lesen können.
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Karl
antwortete am 02.03.04 (08:23):
@ julchen,
es war mir wichtig, dass dies richtig gestellt wurde. Im Nahen Osten wird der Blick zurück immer in der Katastrophe enden. Viel Kreise haben keinerlei Interesse an einem Imagewandel handelnder Personen und sorgen dafür, dass alles beim Alten bleibt.
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Karl
antwortete am 02.03.04 (08:25):
@ werner,
solltest du dir die Präventivkriegsstrategie zu eigen machen, graust allerdings mir vor dir.
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schorsch
antwortete am 02.03.04 (09:21):
@ Werner
Angenommen, jeder Staat der Welt würde das Prinzip "Präventivkrieg" anwenden. Was glaubst du, wieviele Monate würde es im Zeitalter der Atomwaffen noch Lebewesen auf der Welt geben? Jeder Staat der Welt fühlt sich doch heute durch irgendeinen andersn Staat in seiner Sicherheit bedroht. Also müsste jeder Staat heute sofort einen "Präventivkrieg" beginnen. Die Folge wäre wie ein Dominospiel, das man auf die Stirnseite stellt und darauf wartet, dass ein Unvorsichtiger den ersten Stein zum Fallen bringt....
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ricardo
antwortete am 02.03.04 (09:28):
Dritter und letzter Versuch:
Ich möchte daran erinnern, das Thema war nicht Arafat, sondern zweierlei Maß und es ging mir um die Frage, warum andere Staaten unbeachtet Zäune bauen, die ähnliche Voraussetzungen wie der in Israel erfüllen. Ich betone nochmals daß ich dies nicht zur Verteidigung von irgendjemand gefragt habe Antwort Fehlanzeige
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Karl
antwortete am 02.03.04 (09:43):
@ Ricardo,
richtig gelesen?
ich habe gleich zu Beginn auf Deine Frage drei Erklärungsversuche gegeben, du bist auf keinen einzigen eingegangen:
1. Israel/Palästina liegt geografisch näher 2. Israel ist Teil der westlichen Welt. EU-assoziiert. 3. Pakistans Wirtschaft wird von der Mauer zu Indien nicht in gleicher Weise betroffen wie Palästina.
Zur Geschichte des Kaschmir-Konflikts folgender Link (ich habe mich selbst dort zuerst kundig machen müssen, weshalb deine Vermutung sicher richtig ist, dass wir über diesen Konflikt weniger wissen als über den in Palästina):
Internet-Tipp: https://krisen-und-konflikte.de/kaschmir/geschich.htm
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ricardo
antwortete am 02.03.04 (14:24):
Siehe oben:
Heißt das etwa, je weiter weg desto weniger wichtig? Wie bei Goethe, abgewandelt: Wenn fern in Pakistan, die Völker aufeinanderschlagen? Schließlich ist auch die BRD inne UNO :-))))) Und weitere Frage: Habe ich denn damit irgend etwas verteidigt das mit I anfängt? Da werde ich mich hüten hierzulande. ich finde nur, daß zweierlei Maß angewendet wird. sonst nix!
Das war meine Antwort, die du wohl nicht zu Kenntnis genommen hast. Auch in Kaschmir geht die Grenze durch umstrittene Bereiche und auch dort müssen Bauern und andere Bewohner an der Grenze schwer leiden. Meine Frage ist durch deineThesen nicht beantwortet und richtet sich nicht an dich alleine
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schorsch
antwortete am 02.03.04 (18:56):
ricardo auch du solltest dir eingestehen, dass jedem Menschen das Hemd näher liegt als die Hose.....
....oder willst du behaupten, dass alle Menschen in deiner näheren und weiteren Umgebung dir gleich nahe am Herzen liegen?
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Karl
antwortete am 02.03.04 (18:58):
Es geht noch nicht einmal "um am Herzen liegen", sondern es ist eine Funktion der Aufmerksamkeit.
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ricardo
antwortete am 02.03.04 (21:49):
schorsch da ist sicher wat dran, aber leider sind auch meine Kinder weit verstreut und ich kann sie nur selten besuchen. Also dein Vergleich hinkt a bissel Denn sie liegen mir alle gleich am Herzen, auch die im Ausland!
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werner
antwortete am 02.03.04 (22:01):
@ricardo - begreifst Du nicht. Es geht nicht um geografische Entfernung. Probleme die viel näher liegen werden doch negiert. Ich habe die Probleme in Europa oft genug angesprochen. Sind die Folgen europäischer Kolonialpolitik nicht auch von Bedeutung und für die Betroffenen schmerzlich. Ich habe jetzt auch mal zwei Themen aufgeworfen, die genauso interessant sind (Libanon und Jordanien) und geografisch in den Rahmen passen. Wurde aber vom liberalen und auf Höflichkeit bedachten Karl sofort persönlich angegriffen. Natürlich hat man die Möglichkeit den Kreis wieder zu verlassen. Was ich auch tun werde. Ich hatte, als ich auf die Runde stiess, mehr erwartet. Ich werde weiterhin dem Nahen Osten verbunden bleiben, werde weiterhin mehrmals im Jahr dort sein (bei Israelis und Palästinensern - ich war das letzte Mal im Januar dort), meine eigene Meinung bilden und darauf achten nicht in die Schablone zu verfallen 'Naja, die Deutschen' wenn ich mich dann an einen Teil der Kommentare hier erinnere. Die belesene BarbaraH hat diesmal dazu geschwiegen obwohl der Angriff von Karl sehr persönlich war und ungerechtfertigt meine Fragen abqualifizierte (ich meine die Themen Libanon Jordanien). Glaubt er einen kleinen Jungen vor sich zu haben. Ich bin weit über 50 und habe mit mehr politischen Figuren im Nahen Osten gesprochen als er gelesen hat. Aber man soll ja dem Anderen keine Unkenntnis unterstellen. Es ist halt doch schöner auf Israel und die USA zu schimpfen und dabei zu vergessen was Demokratie heisst. Natürlich fein säuberlich nur auf die Regierung schimpfen, nicht auf die Völker, die diese Regierungen gewählt haben. Man kann doch differenzieren. Und judenfeindlich sowieso nicht. Die Diskussion um die Sowjetunion lässt grüssen. Jetzt kommt dann gleich ein Aufschrei 'Das haben wir doch nicht!' Ich werde aber nicht mehr darauf antworten denn eine Antwort lohnt nicht und nachgedacht wird darüber sowieso nicht. Sobald man der westlichen Welt assoziiert ist, eigentlich sind die USA gemeint, gerät man automatisch ins Zentrum der Kritik. Ich kann Julchen verstehen. Ich kann nur raten. Vergiss es. Lass sie in ihrem Weltbild. Geniesse Dein Leben in den USA und sei froh, wenn Du nie unter den Schutz dieser Art von Politik gerätst wie sie hier von manchen verkündet wird. Es könnte Dein Leben kosten. Die Unausgewogenheit der Themenrunden ist schon beeindruckend. Viel Spass noch miteinander.
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julchen
antwortete am 03.03.04 (07:20):
Ricardo Du willst zweierlei Mass?
Ok, wie ist's hiermit?
Da schreit man dass Bush eigenhaendig Stunk gemacht hat mit Irak - wo man sein (europaeisches) Oel herbekommt, aber Stimmen werden gehoert, dass Bush NICHTS (OH PFUI) und vor allem nicht Schnell genug getan in Haiti........ So wurde Aristide gesagt, du kannst dich absetzen oder morgen drauf warten dass der Buegerkrieg anfaengt und dein Volk dich kalt macht - und nun war's wieder nicht richtig!!! Aristide lebt noch, wurde kurzehand "evakuiert", ein blutiger Buergerkrieg wurde verhindert - und das ALLES OHNE OEL. Nun beschwert man sich darueber auch schon wieder, denn nun war's gegen die Menschenrechte Aristide kurzerhand in den naechsten Bus nach Buxthehude zu setzen - ohne einen einzigen Toten!!!
Zweierlei Mass ist eine feine Sache, gell?
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schorsch
antwortete am 03.03.04 (09:42):
@ Werner: "...Ich bin weit über 50 und habe mit mehr politischen Figuren im Nahen Osten gesprochen als er gelesen hat. Aber man soll ja dem Anderen keine Unkenntnis unterstellen..."
Lieber Werner, du scheinst Karl aber seeeehr gut zu kennen, dass du dir solche Urteile anmasst.....
Neckisch noch der Nachsatz: "Aber man soll ja dem Anderen keine Unkenntnis unterstellen". Was anderes als genau das hast du denn gemacht!?
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Karl
antwortete am 03.03.04 (19:21):
@ werner,
du schreibst "Ich habe jetzt auch mal zwei Themen aufgeworfen, die genauso interessant sind (Libanon und Jordanien) und geografisch in den Rahmen passen. Wurde aber vom liberalen und auf Höflichkeit bedachten Karl sofort persönlich angegriffen."
Ich antworte "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht". Wer hier gelogen hat, kann unter diesen Themen jeder nachlesen. Von persönlichen Angriffen von mir auf Dich lese ich nichts.
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