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THEMA: Sieg der IG Metall
34 Antwort(en).
Mechtild
begann die Diskussion am 13.02.04 (12:07) mit folgendem Beitrag:
Alles kam anders als erwartet. Die Gewinner der Tarifverhandlungen in der Metallindustrie sind die IG Metall und ihr Chef Jürgen Peters. Dagegen mussten die Arbeitgeber trotz rezessiven Umfelds eine bittere Niederlage einstecken: Sie haben nicht annähernd erreicht, was sie wollten. Bei der IG Metall ging es ums Ganze. Ich freue mich, dass es doch noch Teile in Deutschland gibt, in denen die Gewerkschaften stark sind. Menschen, die abhängig beschäftigt sind haben noch eine Lobby. Es wird nicht leicht sein in Zukunft, aber es gibt noch Gewerkschaften und man kann noch miteinander reden Arbeitgeber + Arbeitnehmer.
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Roalf
antwortete am 13.02.04 (12:34):
Ob der Sieg der IGM langfristig vielleicht doch ein Pyrrus-Sieg ist, wage ich nicht vorrauszusehen. Aber für uns als Exportnation Nummer 1 ist es schwer die Balance zwischen lokalem Anspruchsdenken und globalen Marktchancen zu halten. Es ist genauso denkbar dass dieser Sieg langfristig die Arbeitsplätze in "good old germany" noch weiter gefährdet. Und das allseitige Argument der Ankurbelung der Wirtschaft durch die erhöhte Kaufkraft (durch den "Sieg")...ist ein Scheinargument. Wie gesagt, wie sind eine Exportnation und unser Wohlstand begründet sich hauptsächlich NICHT auf Dingen die ein deutscher Arbeiter kauft..sondern auf denen die wir exportieren.
Andererseits...vielleicht gibt dieses Ergebniss einen Schub bei der Arbeitswilligkeit und dem Einsatzwillen der Mitarbeiter...dieser könnte dann die negative Tendenz in der Wettbewerbsfähigkeit wieder kompensieren.
Alles in allem...es ist viel zu viel zu bedenken um in plattes palmwuschelndes Hurraschreien einzustimmen.....
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Tobias
antwortete am 13.02.04 (13:34):
Der alte Adenauer hat sich immer gefreut wenn die Gerwerkschaften Lohnerhöhungen durchgesetzt haben. Wir als Staat, meinte er, sind prozentual immer daran beteiligt.
In der heutigen Zeit freut sich der Staat noch viel mehr. Da die grossen Industrieunternehmen fast keine Steuern mehr bezahlen ist die Lohnsteuer der Arbeitnehmer einer der wichtigste Einnahmequellen des Staates.
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BarbaraH
antwortete am 13.02.04 (17:44):
Bosse, deren Arbeitnehmer gewerkschaftlich stark organisiert sind, haben noch Skrupel, ihren Angestellten das Fell über die Ohren zu ziehen... und das ist gut so.
Ich wünsche mir, dass Arbeitnehmer anderer Branchen daraus lernen und durch die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft ihre Interessen stärken. Dann könnte ein allgemeines Umdenken bei den Arbeitgebern einsetzen.
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ricardo
antwortete am 14.02.04 (18:08):
Bei einer Umfrage sieht es aber für dier Gewerkschaften alles andere als rosig aus.Ihnen wird Mangel an Modernität vorgeworfen. Ein Betrieb kann durch unverhältnismäßig hohe Lohnforderungen in den Bankrott getrieben werden. Und dann kucken alle inne Röhre. Was wird die Reaktion der Arbeitgeber sein? Rationalisieren und Verlagerung in Billiglohnländer. Im übrigen sind die Langzeitarbeitslosen bei uns garnicht glücklich über Lohnforderungen, ihre Chancen für einen Arbeitsplatz sinken weiter. Die meisten von ihnen haben ja auch die Gewerkschaft verlassen. Ich kenne einen Kleinbetrieb in der Metallbranche, keiner in der Gewerkschaft. Sie bekommen normalen Lohn bei guter Auftragslage, bei wenig Aufträgen wird gekürzt, und so sind sie über die schlechten Zeiten gekommen.
Ich finde, daß die Betriebsräte mehr Vollmachten bekommen sollten, um gegebenenfalls mit der Betriebsleitung einen eigenen Verrtrag zu machen. Das hätte wohl so machen Konkurs verhindert.
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Mechtild
antwortete am 14.02.04 (20:56):
@ricardo, Dein Vorschlag ist okay, gleichzeitig sollen dann aber die Mieten und die Darlehn für das Haus gekürzt werden, wenn der Bewohner in Urlaub oder auf Tagung ist. Natürlich muss man mehr bezahlen, wenn man Besuch hat. Am gerechtesten wäre eine stündliche Abrechnung der Mieten, je nach Anwesenheit der Mieter. Ich denke es würde eine Menge neuer Arbeitsplätze in der Verwaltung bringen und bei den Gerichten bringen. Natürlich wären es Saison Arbeitsplätze, denn jeder Mensch hat ja Kernzeiten, die gleich bleiben und deshalb unumstritten sind.
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ricardo
antwortete am 14.02.04 (22:10):
@mechthild
Ich weiß wirklich nicht was du mit deiem Beitrag sagem willst. Bei einer freien Marktwirtschaft regeln sich die Mieten von selber. Und in dem besagten Betrieb brauchen die überhaupt keine Aufsicht sondern regeln das selbst. Wir denken, daß immer "Vater Staat" alles regelt. und dat kostet. Kontrolle is jut ,Vertrauen is besser! Wat uns fehlt ist Vertrauen in die freie Wirtschaft. Wenns so weitergeht sind wir balld beim Sozialismus angelangt, und wies in den Ländern aussieht wo die "soziale Gerechtigkeit" brütet, das sieht man immer noch an Kuba oder Nordkorea. Lezteres war das Paradies für Luise Rinser, Grünen-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten seligen Angedenkens.
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ricardo
antwortete am 15.02.04 (08:55):
"Platt gemacht
Der Autoabsatz brach im Januar ein*. Der Metallabschluss würde die Vorzeigebranche in die Krise stürzen. Wäre die nicht längst ins Ausland abgewandert!" Schlagzeile der WamS heute!
Die Gewerkschaft IG Metall ist von vorgestern und von allen guten Geistern verlassen! * um ca 10 %
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schorsch
antwortete am 15.02.04 (09:30):
@ ricardo: "...Ich finde, daß die Betriebsräte mehr Vollmachten bekommen sollten, um gegebenenfalls mit der Betriebsleitung einen eigenen Verrtrag zu machen. Das hätte wohl so machen Konkurs verhindert...."
Frage: Hast du eigentlich schon mal als Arbeiter gearbeitet?
Als erfahrener Gewerkschafter und ehemaliger Arbeitsrichter weiss ich, dass genau die kleinen Betriebe resp. deren Besitzer null Ahnung haben von einem Arbeitsgesetz oder einem Obligationenrecht. Sie sind es, die jeden Arbeiter schickanieren, der es wagt für eine Betriebsratsgründung anzuklopfen. Ich könnte Müsterchen erzählen.......
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ricardo
antwortete am 15.02.04 (10:05):
Das erinnert mich an die Frage eines Arbeiters an mich, damals Assistenzarzt: "Zeige mal di Händ! hesch kei Schwiele? Was verstosch du vo Arbet!" Schorsch, überleg mal, wie oft Arbeiter ihren Chef schikanieren, das kommt alles vor! Solidarität in einem Betrieb ist nicht nur Sache der Chefetage, sondern auch der Arbeiter selbst. Wie gesagt . Kontrolle is jut Vertrauen is bessser.
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Mechtild
antwortete am 15.02.04 (11:58):
@Ricardo das wollte ich ausdrücken. Arbeiter arbeiten um zu leben und leben nicht um zu arbeiten. Wenn das Leben billiger wird, kann auch der Lohn niedriger sein. Wenn der Lohn niedriger wird, muss auch das Leben billiger werden.
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hl
antwortete am 15.02.04 (12:06):
"Arbeiter arbeiten um zu leben und leben nicht um zu arbeiten."
!?? Ist das eine "arbeiterspezifische" Einstellung?
Was sind "Arbeiter"?
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ricardo
antwortete am 15.02.04 (14:28):
@mechthild ich verstehe den Zusammenhang nicht und bitte um Erläuterung
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pilli
antwortete am 15.02.04 (16:49):
auch ich kann eine geschichte erzählen, die mir viele jahre lang gezeigt hat, wie gut geplant und gehandelt werden kann ohne den oft hemmenden einfluss gewerkschaftlich orientierter mitarbeiter. diese zeit hat mich und meine ansichten...vor allem aber auch die des mitarbeiter-teams...entscheidend geprägt.
angefangen hat es in einer leergeräumten garage mit 200qm verkaufsfläche, viel optimismus und wohlwollenden lieferanten-krediten. eine junge frau, 26 jahre alt und von beruf lehrerin, die keine chance bekam, ihre besonderen fähigkeiten zu vermitteln; ein junger mann, legastheniker, 23 jahre alt und auch den kopf voller kreativer ideen, dessen interessengebiet grafik und design war und ich, frühpensionierte Beamtin, die zum einen für zu alt gehalten wurde, die anstehenden umstrukturierungen mitzutragen und zum anderen nicht gewillt war, zu den im beruflichen umfeld herrschenden geschehnissen so zu schweigen, wie es gewünscht war. wir begannen mit 3000.-DM kassenbestand, keiner kundendatei aber mit dem vertrauen an uns und guten gespächen mit einer bank, deren leiter wir für die idee zweier brüder, die das "samenkorn" gelegt hatten, begeistern konnten. niemand von uns drei hatte eine ahnung von kaufmännischen dingen :-) aber das konnte uns nicht daran hindern, neues lernen zu wollen. ohne jede auf den laden aufmerksam machende werbung erreichten wir nur durch "mund zu mund propaganda", daß immer mehr kunden den weg zu dieser garage fanden. tagsüber betreuten wir die kunden mit kaffee und beratenden gesprächen und nach geschäftsschluss packten wir gemeinsam die pakete mit neuen waren aus und füllten gemeinschaftlich die regale; die geschäftsführende gesellschafterin, ein junger mann mit viel witz und energie und ich als "Aushilfe", die eigentlich von amts wegen zu alt sein sollte für dererlei tun. :-) manchesmal haben wir gegen mitternacht noch den griechen an der ecke besucht, der zeitgleich sein unternehmen gestartet hatte und nicht nur einmal sind wir nach einigen tassen kaffee dann wieder zurück in den laden und haben den schriftlichen kram versucht zu erledigen; müde aber ziemlich glücklich, wenn wir uns umschauten in diesem kleinen selbstgeschaffenen umfeld.:-)
fortsetzung
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pilli
antwortete am 15.02.04 (16:50):
nach sechs jahren bereits galt es die nächsten schritte zu tun von jetzt sieben mitarbeitern und den zahlreichen kunden, die fleissig für das haus geworben hatten. ich durfte eines abends, während eines restaurantbesuches zwei ladies am nebentisch belauschen, die davon sprachen, wie sehr sie das haus "X" mögen, vorallem sei es die art der mitarbeiter, jeden besucher und jede kundin zu duzen, egal wie jung oder alt sie sind. das empfanden sie als etwas sehr besonderes, da es ihnen die verbundenheit zu der person zeige. ich erinnere mich sehr gut an dieses gespräch und empfinde es noch heute wichtiger als alle umsatzzahlen, obwohl die auch sehr stimmig waren. alle mitarbeiter trafen sich an einem sonntagmorgen auf dem grundstück, auf dem "wieder mal" ein rohbau stand für dessen anmietung "wir" uns entscheiden wollten. die beiden anderen mitgesellschafter hatten wir bis zu diesem zeitpunkt nur an zwei abenden getroffen und auch diese so wichtige entscheidung überliessen sie "uns". nun waren es ca. 3000qm ohne regale und die wände nur verputzt. :-) eine jede und ein jeder ging durch die räume und etagen und "besichtigte" das objekt wobei auf einem block das pro und contra so notiert , wie es empfunden wurde. gegen mittag trafen wir uns in dem kleinen garten am rande des hauses. wir setzten uns auf die wiese und auf eine gartenmauer; ich hatte kaffee und kuchen besorgt, es war mein geburtstag. meine tochter nahm teil an unseren planungen und diskutierte aufgeregt mit. sie und ihre so nebenbei geäusserten tipps waren u.a. später der anlass, einen weiteren kundenkreis anzudenken...den schulbereich. :-) ich regte an, den öffentlichen bereich wie krankenhäuser, therapeuthische einrichtungen, altersheime und eventuell auch die strafvollzugsanstalten miteinzubeziehen, sodass gesichert wird, daß ein entsprechender umsatz die anmietung einer derart grossen verkaufsfläche sichert. für eine zeit vergassen wir den rohbau und suchten nach weiteren aspekten...besonders in erinnerung sind mir aber die vorschläge von einem gelernten schreiner, der...bisher arbeitslos und erst seit kurzer zeit das team bereicherte... vorschlug, die regale und einrichtungsgegenstände des neuen hauses selbst passgenau zu entwerfen und herzustellen. ihm war zuvor die werkstattleitung des neuen angegliederten fertigungsbereiches anvertraut worden; seine ideen überzeugten alle. gemeinsam besuchten wir an diesem sonntag, sehr spät am abend noch, ein restaurant und "alle" entschieden dort für das neue projekt. es war April und bereits im September feierten wir die eröffnung, ohne dass ausser einigen studentischen hilfskräften uns "betriebsfremde" handwerker unterstützt hätten. wir strichen die wände und den boden, versenkten kiloweise nägel in die regale und putzen das haus vom dach bis zum hauseingang. pflanzen wurden besorgt und die entscheidung für eine grosse kaffeemaschine getroffen und immer wieder neues galt es zu bedenken.
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pilli
antwortete am 15.02.04 (16:52):
fortsetzung
wir richteten eine kleine "offene" küche ein, denn ich hatte den wunsch für die mitarbeiter zu kochen, damit wir gemeinsam an einem grossen tisch essen und diskutieren konnten. :-) an dieser küche vorbei mussten alle kunden, die die obere etage über eine treppe zum einkauf besuchen wollten. oft schauten interessierte in die töpfe und manchmal sassen kunden an einem winzigen tisch in der ecke, tranken einen "kostenlosen" kaffe und wir führten so ganz nebenbei "verkaufsgespräche" der ganz anderen art. ich konnte auf neue produkte aufmerksam machen und er oder sie machten sich notizen für neue rezepte. geben und nehmen...und nicht nur "anpreisen"...das empfand ich als besonders angenehm. besonderen spass aber machte mir diese möglichkeit, weil ich in all den jahren vorher aufgrund meiner berufstätigkeit wenig gekocht hatte und eine chance sah, das nun neben anderem interessantem , nachzuholen. :-)
an einem späten abend besuchte uns der inhaber eines maschinenbau-betriebes aus süddeutschland; der anlass war die einichtung des angegliederten handwerklichen fertigungs-betriebes. chefin hatte sich zwar vorher auf handwerksmessen informiert aber...nun kaufentscheidungen von ca. 50.000 DM zu treffen...mir blieb da zum ersten male...fast der atem weg. ich habe mich mit zigaretten bewaffnet, wieder mal in den dunklen garten gesetzt und mich gefragt, himmel...was machst du hier eigentlich...ob das alles so richtig sein kann? :-) klar..es war und blieb "ihre" entscheidung...aber sollte ich nicht warnen...nicht zu bedenken geben, ob nicht vielleicht doch die mitgesellschafter gebeten werden sollten, "Unterstützend" und "mitentscheidend" einzugreifen?...
Chefin entschied sich einige tage später für diesen lieferanten. auf meine vorsichtige frage, warum gerade dieser mann sie überzeugen konnte, lächelte sie mich an und meinte zuversichtlich, "ich vertraue ihm und seinen worten; er will uns helfen, wann immer wir eine frage haben." na ob das ausreichen wird...meinte ich und habe dann in den folgenden jahren aber feststellen dürfen, es reichte tatsächlich aus! :-) er war da, wenn das team ihn brauchte und auch der werkstattleiter besuchte ihn ...gerne schon mal an den arbeitsfreien wochenenden...so oft er meinte, ihm eine verbesserung an der maschine anbieten zu können. so verstärkte sich das vertrauen und die partnerschaft gedieh. :-) das haus gewannen nicht nur einen lieferanten mit von geduld getragenen zahlungsmodalitäten sondern einen „freund des hauses.“ :-)
fortsetzung
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pilli
antwortete am 15.02.04 (16:53):
so hat es viele geschichten das haus und seine mitarbeiter und eine junge und sehr reisefreudige chefin, die sich nicht scheute, alleine auch nach Russland und China zu gehen um dann, begleitet von meinen mehr als sorgenvollen gedanken, zurückzukehren und "nein" zu sagen zu mancherlei geschäftspraktiken, so erfolgversprechend und gewinnorientiert sie auch sein mochten. beständig erweiterte sich der mitarbeiterkreis, ein lehrer, zu reaktionär für den schulbetrieb und und ein schon langjähriger student im fach kunstgeschichte, betreuten die kundenschar , eine türkische reinigungsfrau übernahm die sortimentspflege und die bestellvorschläge nach vorher ausgearbeiteten beispielen, eine italienische buchdruckerin gestaltete die vielfältigen kundenwünsche im eigens für sie eingerichteten werkstatt-raum und ich durfte an all dem geschehen teilnehmen; wann und wo immer...und wenn ich konnte, auch bereichsübergreifend mithelfen. ein kleiner bürobereich war zwischenzeitlich meine heimat geworden nur getrennt von einer glaswand zur chefin.
wir waren zu einer gemeinschaft geworden, die nicht auf die uhr schaute, wenn es gerade spannend wurde und neue gedanken erörtert wurden und die eine liebe zu den grossen und besonders zu den kleinen dingen entwickelt hatte um vorsorglich und achtsam zu sein mit dem was "unser" haus betraf...obwohl niemand am umsatz beteiligt war und nur "gewinnorientiert" dachte. :-) wir haben am "runden tisch" gemeinsam besprochen, welche zeit wir für den urlaub andenken und keine gewerkschaftsorientierten mitglieder störten unsere gedankengänge. :-) das ergebnis dieser besprechung war eine weitaus "längere" erholsame zeit, gewerkschaften träumen heute noch von diesen konditionen. :-) die woche "zwischen den jahren"...bei vielen mitbewerbern oft eine sehr umsatzstarke zeit...wurde und wird "unser" haus alljährllich geschlossen, damit "alle" diese zeit geniessen . arztbesuche oder besorgungen?...selbstverständlich für alle, die nicht auf die uhr schauen und demzufolge auch niemals ein grund dafür, urlaub zu verwenden. eine kurze information reichte. :-) und das team kümmerte sich... die bezahlung war stets weit über tarif...auch hier entschied nur chefin und niemand anders. zinslose darlehen an mitarbeiter, wenn nachwuchs zu erwarten oder umzüge und autokauf anstanden...selbstverständlich!
fortsetzung
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pilli
antwortete am 15.02.04 (16:54):
vermögenswirksame leistungen?...aber sicher doch! :-) mittagessen und getränke? ...natürlich kostenlos und je nach wunsch wurde bestellt. listen lagen aus und jeder trug ein, was gewünscht war. ein freund von mir, taxiunternehmer, wurde für die vielfältigen besorgungen engagiert und verzweifelte manchesmal an unseren speziellen wünschen. jemand hatte während eines gespräches eine besonders gutschmeckende torte in einem cafe erwähnt?...kein problem, chefin bat nur: "pilli, sie kennen den laden?...rufen sie R. an, der uns das besorgen könnte? " von diesem tag an erhielt ich den auftrag, allwöchentlich an einem länger geöffneten tag, jeweils torte zu bestellen. besonders feine plätzchen?...sie standen für alle mitarbeiter in einer porzellan-dose immer bereit...genau so wie schokoladen-bonbons in grossen glas-gefässen für die kunden in der kaffee-ecke. zahlreiche rote rosen aus einem besonderen kleinen und feinen rosen-laden? auf der theke standen sie jede woche...aber auch eine einzelne rose für jeden mitarbeiter stand auf den verschiedenen schreibtischen . eine grosse eigens von einem künstler geschaffene schale gefüllt mit frischem obst stand auf dem tisch. eerdbeerzeit? :-) R. fuhr unaufgefordert zu den felder und brachte uns volle körbe. irgendjemand fand immer zeit, diese rasch zu waschen und für die kunden in die kaffee-ecke zu stellen. :-) gemeinsame besuche guter restaurants zu besprechungen?...immer gerne gewählter ort. :-) so gäbe es noch vieles mehr zu erzählen, dass keine gewerkschaft dieser welt zu ihren aufgaben zählen würde. :-) ach ja...vielleicht eines noch...wieder einmal galt es etwas zu besorgen...auf einer messe hatte chefin ein besonderes porzellan-geschirr und wunderschöne trinkgläser entdeckt und bat mich, R. anzurufen und mit dem einkauf zu betrauen damit unsere küchenschränke vervollständigt werden. es war das zweite mal, dass mir der atem stockte, als ich den namen des porzellan-herstellers und den namen des geschäftes erfuhr. nicht ihr ernst?, meinte ich...aber sie antwortete nur, wieder lächelnd...warum eigentlich nicht? ...ja....warum eigentlich nicht! :-) begonnen hatte es mit pappbechern im garten..."verdient" hatten wir uns das. :-) als unser tisch nicht mehr reichte um neugewonnene mitarbeitern (diesmal aus dem kundenkreis) platz zu bieten, entwarf chefin eine "tafel"...:-) drei platten aus schwarzem marmor wurden von einem steinmetz zurechtgeschnitten und auf metallböcke gestellt und es entstand so eine gesamtfläche von 1,30 x 10m...ein tisch halt :-)...und wo der tisch dann raum fand?...na...im neuen gebauten anbau...nur für den tisch...an dem die mitarbeiter dann platz nehmen konnten um die wohlverdiente mittagspause zu geniessen...ja...das haus wurde konsequent mittags geschlossen...egal wie weit die kunden angereist waren um einkaufen zu können. :-)
fortsetzung
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pilli
antwortete am 15.02.04 (16:55):
immer noch bedarf gewerkschaftler einzulassen? ....ich sah ihn nie...den bedarf. :-)) seminare und vorträge, mitarbeiter hüpfend und klatschend zu motivieren?...wir lachten oft gemeinsam über derartiges tun. gearbeitet wurde nebenbei bemerkt auch. als ich entschied, meinen platz in diesem team an meine tochter zu übergeben und eigenes tun zu überlegen genau zu dem zeitpunkt, als sie ihre ausbildung im hause "X" beendet hatte, als aussteuer sozusagen :-), zeigte die letzte jahresumsatz-statistik mehrere millionen DM und der gewonnene kundenstamm...ordentlich auf weissen karteikarten in holzkästen sortiert...war auf ca. 24. 000 gewachsen.
warum auf weissen karteikarten? :-) tja..chefin mocht nix...aber auch überhaupt nix..von pc unterstütztem tun wissen! es wurde weder der preis eingescannt noch anderes gelistet per pc. dazu hatte es einen guten steuerberater, der unsere vorsortierten ordner gerne übernahm. :-) sehr viel geld wurde dadurch gespart und konnte verwandt werden, mitarbeiter einzustellen und für deren wohlergehen zu sorgen. wie ich aber nun von meiner tochter erfahren habe wird auch in diesem jahr pc-orientiertes arbeiten nicht mehr zu verhindern sein...aber immerhin...es war möglich...auch "ohne" den "kollegen pc"...wenn auch mühsamer. :-)
in den jahren, die ich dieses unternehmen nur "hilfsweise" begleiten durfte, entstanden viele weitere häuser...auch im ausland. :-) aber keines ist wie "unser" :-) haus, dass geprägt wurde von einer jungen frau und einem team von quereinsteigern ohne abschlüsse und besonders auffallende zeugnisse :-) es sind die menschen, die ein unternehmen prägen und nicht die starren vorstellungen von vielleicht auch noch machtbesessenen gewerkschaftlern, die jeden "unternehmer" als drohende gefahr ansehen, meine ich mal.
ich freue mich aus gemachten erfahrungen weniger über einen „sieg“ sondern mehr über nachdenkende und andere zum wegziel findende menschen auf beiden seiten einer partnerschaft, die den mut und die energie besitzen, vieles zu hinterfragen, dass nicht immer selbsstverständlich sein muss und so gemeinschaftlich an der erntwicklung neuer ideen beteiligt sind.
:-)
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Karl
antwortete am 15.02.04 (19:50):
Hallo Pilli,
wenn es überall so wäre, wie Du es schilderst, würde es unserer Wirtschaft gut gehen. Ich kann dich nur dazu beglückwünschen, eine Job gehabt zu haben, der dich motiviert hat. Du hattest Gestaltungsmöglichkeiten und Mitsprache. Leider ist dieses in Großbetrieben wohl nicht immer zu verspüren, weshalb den Menschen der Bezug zum Ergebnis der Arbeit verloren geht und sie ihre Zeit nur absitzen. Jeder, der in seiner Arbeit einen Sinn erblicken kann, ist ein Glückspilz. Jeder kann jedoch viel dafür tun, sich selbst zu motivieren. Immer wenn mein Sohn über öden Lernstoff gejammert hat, habe ich ihm gesagt, versuche den Sinn dahinter zu verstehen, verschließe dich diesem Sinn nicht, denn nur wenn Du den Sinn findest, kannst Du lernen! Mit der Arbeit ist es ebenso. Sie muss sinnvoll sein und man muss sich mit dem Ziel der Arbeit identifizieren können. Eine gute Unternehmenskultur wäre darauf ausgerichtet, die Mitarbeiter zu Mitbesitzern zu machen, damit sie sich mit dem Unternehmen identifizieren. Leider werden die Mitarbeiter vielfach wegrationalisiert, wie sollen sie da motiviert sein?
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ricardo
antwortete am 16.02.04 (09:08):
"Platt gemacht ! Der Autoabsatz brach im Januar ein. Der Metallabschluss würde die Vorzeigebranche in die Krise stürzen. Wäre die nicht längst ins Ausland abgewandert"
Schlagzeile der WamS von gestern
Im Januar wurden nach statistischen Erhebungen 200.000 PKW weniger abgesetzt. In Krisenzeiten sollten demnach keine Lohnforderungen gestellt werden Oder doch?
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Wolfgang
antwortete am 16.02.04 (10:03):
Volkswirtschaftlicher Nonsens und der sichere Weg in die Deflation ist es, wenn in Krisenzeiten auf Lohnforderungen und eventuell Streiks verzichtet wird. Loehne und Gehaelter sinken eh' schon ueber alle Massen. Eine Absatzkrise ist die zwangslaeufige Folge. Wer eine Absatzkrise vermeiden will, muss die potentiellen Nachfrager in die Lage versetzen, produzierte Gueter auch tatsaechlich nachzufragen. Sonst wird auf Halde produziert. Das ist der Alptraum jedes Unternehmers.
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Roalf
antwortete am 16.02.04 (11:09):
@wolfgang Was du sagst würde für Import-Nation wie Simbabwe gelten. Aber wir sind eine der größten EXPORT-Nationen! Unser Wohlstand begründet sich auf dass was wir nach AUSSEN verkaufen. Sprich...die "potentiellen Nachfrager" sind woanders. Solche Fehlurteile wie deines sind der Alptraum jeder Volkswirtschaft....
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BarbaraH
antwortete am 16.02.04 (14:23):
Fakt ist doch, dass der starke Export die Absatzprobleme der Autoindustrie abfedert. Ohne diesen starken Export (vorallem nach China) sähe es noch weitaus schlimmer aus.
Wer soll denn in Deutschland die Autos kaufen, wenn die Löhne sinken, die Belastungen für Gesundheit steigen, wenn junge Leute selbst für ihre Rente sparen müssen, etc.?
Ford hat einmal gesagt: "Autos kaufen keine Autos!" Aus diesem Grund hat er seine Arbeitnehmer gut bezahlt.
In einer Konsumflaute sind sinkende Löhne und vor Angst sparende Konsumenten eine Katastrophe. Das merkt z.Zt. nicht nur die Autobranche.
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schorsch
antwortete am 16.02.04 (16:24):
Stellt euch mal vor, alle Arbeiter und Angestellten würden sich bereit erklären, ein halbes Jahr auf Lohn verzichten zu wollen. Es würden Güter zu unschlagbaren Preisen und in riesigen Mengen produziert.
Aber wer würde sie dann noch kaufen, wenn keiner Lohn bekommt?!
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ricardo
antwortete am 16.02.04 (16:48):
@Barbara Dein Zitat von Henry Ford ist ein bissel antik. Damals hatten die Gewerrkschaften in den USA kaum Einfluß und die Arbeiter vergleichsweise niederen Lohn. Der Verehrer von Hitler und Antisemit ist aber auch sonst kein gutes Beispiel. Die Daimler-Barone, die Facharbeiter von heute, kann man damit nicht vergleichen, die bekommen zum Vorzugspreis einen PKW und verkaufen den teuer nach einem Jahr. Solche Autos kann sich ein Mediziner selten leisten! Also lassen wir mal die Kirche im Dorf, der IGM abschluß schmerzt viele Firmen und erhöht die Sehnsucht der Unternehmer nach neuen Ufern sprich Billiglohnländern.
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carla
antwortete am 16.02.04 (19:12):
Der IGM-Abschluß bestärkt viele Firmen darin, möglichst niemand mehr fest einzustellen und lieber auf Zeitarbeitsverträge oder freie Mitarbeiter umzusteigen. Dazu kommt noch, daß die Arbeitsgerichte weiterhin häufig sehr hohe Abfindungen zusprechen, selbst wenn Arbeitnehmer aus guten Gründen fristlos gekündigt wurden. Seltsamerweise - das beobachte ich wenigstens - scheint die Arbeitsmarktlage nicht dazu zu führen, dass ARbeitnehmer mit einer guten Stelle sich darüber freuen und entsprechend loyal ihrem Betrieb gegenüber sind. Es ist eher andersrum: jeder schaut, daß er so viel wie möglich fordert, dafür aber um so lauter schreit, wenn der Arbeitgeber es wagt, etwas zu fordern. Es ist so eine Sache, wenn man den Ast absägt, auf dem man sitzt :-(. (Bitte bringt mich jetzt nicht gleich um...) Carla
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BarbaraH
antwortete am 16.02.04 (19:44):
Ach ja, carla, die armen Arbeitgeber.... mir kommen die Tränen... Wenn sie doch wenigstens Arbeit geben würden.
...und die Arbeitnehmer, die immer nur fordern und so wenig loyal gegenüber ihrem barmherzigen Brotgeber sind... *schluck*
Gerade habe ich dazu passend einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Hier ein Ausschnitt:
>>Die Manager von Mercedes konnten nach dem Kauf des pleite gegangenen Chrysler-Konzerns ihre Gehälter dem amerikanischen Standard anpassen und von 2,5 auf jährlich 15,5 Millionen versechsfachen. Wir wiederholen: versechsfachen. Das ist vierhundert Mal so viel, wie sie einem Arbeiter zahlen.
Anderes Beispiel: Deutsche Bank. Das traditionsreiche deutsche Geldinstitut hat 2001/2002, im erfolgreichsten Jahr seit seinem Bestehen, 9,4 Milliarden Euro Reingewinn gemacht, gleichzeitig jedoch mehr als 11 000 Mitarbeiter entlassen. Der Chef, Josef Ackermann, verdient jährlich 6,95 Millionen Euro. Um die „Effizienz“ zu steigern, hat die Deutsche Bank 179 000 Stunden lang McKinsey im Haus gehabt, Mercedes 228 000 Stunden. Pro Stunde verlangt das Beratungsunternehmen 300 Euro. „Wenn man vor hundert Jahren Gründerzeit sagte, so heute McKinsey-Zeit“, konstatiert in dem Stück der Boss eines Tabak-Konzerns. Woraufhin seine Referentin „den kleinen Unterschied“ ergänzt: „Die Fabrikanten der Gründerjahre gründeten Arbeitsplätze, McKinsey liquidiert sie.“
Massenarbeitslosigkeit auf der einen Seite, Millionengehälter und Milliardengewinne auf der anderen: Das ist nicht neu.....<<
Ja, so ein Boss hat es wirklich nicht leicht.... :-(
In dem Artikel geht es um das Theaterstück „McKinsey kommt“ von Rolf Hochhuth, das wie die meisten seiner kritischen Stücke auf Fakten beruht.
Internet-Tipp: Wo kein Richter, da ein Rächer von CHRISTINE DÖSSEL Süddeutschen Zeitung vom 16.02.04 https://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel42/
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel42/
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ricardo
antwortete am 16.02.04 (21:31):
@carla Recht haste! Zu meiner persönlichen Bekanntschaft zählen Unternehmer, die sich in honoriger Weise für hre Belegschaft eingesetzt haben und darunter leiden mußten, daß Gewerkschaftler Unfrieden in den Betrieb brachten. Nach den Vorstellungen hier hat ein "Arbeitnehmer" nur Rechte, aber kaum Pflichten. "Die bösen Unternehmer": Das habe ich früher mal inne DDR gelernt, und die "guten Arbeiter" das auch. Was dabei rauskam ist bekannt. Und die IG Metall erstrebt zumindest teilweise eine ähnliche Struktur! den "demokratischen Sozialismus" Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser, dieses schreckliche Wort von Lenin geistert weiter durch die Gegend. Aber nur umgekehrt wird ein Schuh draus.
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schorsch
antwortete am 17.02.04 (09:27):
@ carla: "...Seltsamerweise - das beobachte ich wenigstens - scheint die Arbeitsmarktlage nicht dazu zu führen, dass ARbeitnehmer mit einer guten Stelle sich darüber freuen und entsprechend loyal ihrem Betrieb gegenüber sind..."
Früher, liebe Carla, trat ein Arbeitnehmer nach der Schule in eine Firma ein, und wenn er einigermassen gut war, konnte er damit rechnen, bis zur Pensionierung in diesem Unternehmen arbeiten zu können. So identifizierte er sich automatisch mit "seinem" Unternehmen und tat alles, dass es diesem - und damit ihm selber! - gut ging. Heute wird jedem Arbeitnehmer mehr oder weniger sanft bekannt gemacht, dass seine Bleibe hier keine sei und dass er jederjeit damit rechnen müsse, entlassen zu werden. Fragen: Warum sollte ein solchermassen verunsicherter Arbeitnehmer nicht versuchen, für die kurze Zeit, mit der er rechnen kann, in diesem Unternehmen arbeiten zu dürfen, das Optimum an Lohn zu erhalten? Warum sollte er sich bescheiden, wenn ihm tagtäglich vor Augen geführt wird, dass "oben" Manager sitzen, die auf seine Kosten (nämlich mit seiner Arbeitsleistung) Millionen "verdient" werden? Warum sollte er nicht versuchen, ein paar Euro pro Monat mehr zu verdienen, wenn "oben" die Spitzensaläre das Hundertfache seines Lohnes betragen?
Fazit. Wer das nicht begreifen kann oder will, der/die ist entweder auf der "anderen Seite des Wohlstandes" geboren worden - oder ist in diese "andere Seite" geheiratet.....
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Wolfgang
antwortete am 17.02.04 (14:15):
Lesen bildet. Allzu einseitiges Lesen aber macht blind fuer die Wirklichkeit. Etwas gegen das Blindwerden:
WELT - 08.02.2004 Deutsche Firmen vor Gewinnexplosion Es wird wieder gut verdient in Deutschlands Grossunternehmen. Nur ein teurer Euro kann den Rekordanstieg der Ertraege noch bremsen Von MANFRED FISCHER https://www.wams.de/data/2004/02/08/234470.html
Gewinnsteigerung von gewaltigen 47 Prozent voraussichtlich in diesem Jahr... Letztes Jahr waren es 30 Prozent... Es ist also konsequent und richtig, dass die IG Metall - die ja der Interessenvertreter der Lohnabhaengigen ist und nicht etwa der Interessenvertreter der Unternehmer - einen kleiner Teil der erwirtschafteten Erloese zusaetzlich in die Taschen der Arbeitnehmer schafft. Die Gewinne der Unternehmer sind eh' schon hoch genug (s. Link).
Internet-Tipp: https://www.wams.de/data/2004/02/08/234470.html
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ricardo
antwortete am 17.02.04 (14:33):
Tja die Aktien steigen Wolfgang, Aber die Gewinne dieser Firmen werden nicht mehr in der BRD gemacht. Ohne Verlagerung ins Ausland wären die ganz schön aufgeschmissen! Es lebe die Globalisierung :-)))))
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Wolfgang
antwortete am 17.02.04 (15:19):
Auch diesen Zahn musst Du Dir ziehen lassen, ricardo: Diese Gewinne werden vor allem per Binnenabsatz innerhalb der EU gemacht... Dann kommt noch der aeusserst erfolgreiche Export in Nicht-EU-Laender dazu. Das hat seinen Grund: Denn Deutschland ist bei den entwickelten Industrielaendern bei den Laendern mit den GERINGSTEN Lohnkosten (pro Stueck berechnet, wie das ein gescheiter Betriebswirtschaftler tut). - Wie waere es auch sonst zu erklaeren, dass die deutsche Volkswirtschaft Export-Weltmeister ist ?
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ricardo
antwortete am 17.02.04 (16:58):
Ja Wolfgang ist doch alles bestens, aber wir haben mit die höchste Verschuldung, die höchste Arbeitslosigkeit und vor lauter Angst die niedrigste Zahl an Krankmeldungen
Und der Regierung schwimmen im Moment alle Felle wech, die ist vielleicht auch bald arbeitslos!
Ick ziehe dir auch ein paar Zähnchen! :-)))))
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ricardo
antwortete am 17.02.04 (16:59):
Ja Wolfgang ist doch alles bestens, aber wir haben mit die höchste Verschuldung, die höchste Arbeitslosigkeit und vor lauter Angst die niedrigste Zahl an Krankmeldungen
Und der Regierung schwimmen im Moment alle Felle wech, die ist vielleicht auch bald arbeitslos!
Ick ziehe dir auch ein paar Zähnchen! :-)))))
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