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THEMA:   Schröder gibt Parteivorsitz an Müntefering ab

 8 Antwort(en).

Ursula begann die Diskussion am 06.02.04 (14:12) mit folgendem Beitrag:

So ist es heute in SPIEGEL-Online zu lesen:

Gerhard Schröder hat die Konsequenzen aus der Kritik innerhalb der SPD gezogen. Er übergibt den Parteivorsitz an Fraktionschef Franz Müntefering, der künftig beide Ämter innehaben wird. Ende März gebe es einen Sonderparteitag, auf dem Müntefering gewählt werden soll, sagte Schröder. Olaf Scholz wird als Generalsekretär abgelöst.

Ist das der Anfang vom Ende von Gerhard Schröder?

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,285174,00.html


Wolfgang antwortete am 06.02.04 (14:22):

Hoffen wir's ! - Nur ist FRANZ MUENTEFERING ja nicht gerade unbeteiligt an der Politik der SCHROEDER-Administration, die ich mit einem Satz beschreiben moechte: Politik auf Kosten der 'kleinen Leute'.


Mechtild antwortete am 06.02.04 (14:33):

Ich glaube nicht, dass sich etwas ändern wird, wenn Müntefering den Parteivorsitz übernimmt. Schröder hat ein Amt abgegeben, in dem er selten erfolgreich war, was viel Arbeit bedeutet und in dem er viel Kritik erhalten hat. Geliebt wurde Schröder von den meisten Genossen eh nicht. Ihm fehlt die Wärme und die Fähigkeit Menschen von Ideen zu überzeugen. Vielleicht hat er keine Idee und Visionen, sondern ist nur ein Macher. Soll sich Müntefering mit den Genossen rum schlagen.


Medea. antwortete am 06.02.04 (14:39):

Irgendwann sind sie alle ausgebrannt ....
der eine früher - der andere später .....

schade, aber im Politikerberuf scheint das vorprogrammiert zu sein.


maedel antwortete am 07.02.04 (08:24):

Es ist an der Zeit, der Regierung Schröder/Fischer das *konstruktive Misstrauenvotum* auszusprechen. 1982 hatte man da kein Problem mit, um Helmut Schmidt als Bundeskanzler abzuwählen. Auf seinen Sessel folgte dann Helmut Kohl.

Ob da einige um ihren Arbeitsplatz bangen und den Zeitpunkt abwarten, dass der richtige Zahltag kommt ?

Nach allem, was sich aber momentan in Deutschland auf der politischen Ebene abzeichnet, wären meines Erachtens Neuwahlen die gescheiteste Lösung.


heinzdieter antwortete am 07.02.04 (16:58):

Eine andere Variante:
Herr Schröder gibt den Vorsitz ab, um in seinen Entscheidungen freier agieren zu können.
Dies ist wichtig bei weiteren Reformgesetzen z. B. im Steuerbereich.


Titus antwortete am 07.02.04 (22:15):

Bei aller Kritik an Schröder:
Man stelle sich vor, daß die Schwarzen die Wahl gewonnen hätten, dann wären wir heute mit Soldaten in den verbrecherischen Irakkrieg verwickelt, mit allen fürchterlichen Konsequenzen bis hin zu vielen Toten, deutschen Toten.

Ich nehme eine Waage und auf der einen Seite liegt der ganze Mist, den die Regierung bis heute veranstaltet hat und auf der anderen Seite lege ich Schröders mutige Entscheidung gegen den furchtbaren und sinnlosen Angriffskrieg der USA gegen den Irak.

Die Waage würde rapide zu Gunsten Schröders Entscheiung sinken, ganz tief.

Daran sollten wir alle - ja wir alle - immer denken.

Gegenwärtig gehts es n u r um Geld und Einschränkungen.........

Und Müntefering? Der Mann ist gut, warum soll die Entlastung des Kanzlers keinen Vorteil bringen?

Und die Merkels etc. mögen weiterhin ihr Gift ausschütten -
wir werden uns nach der nächsten Wahl nach den "furchtbaren" Zeiten der SPD-Regierung zurück sehnen - wetten?

Titus(WolfgangM)


Mechtild antwortete am 08.02.04 (12:39):

Ob die Entscheidung den Parteivorsitz abzugeben eine Schwächung für Schröder ist, oder ob es dazu führt, dass wieder Ruhe in die Partei eintritt und die Position von Schröder nicht negativ beeinflusst, wird die Zukunft zeigen. Alles was jetzt dazu gesagt wird, sind reine Spekulationen. Warten wir mal ab, wer Recht behält.


Ursula antwortete am 08.02.04 (13:18):

Die SPD steckt seit vielen Monaten in einer schweren Krise, die Schröder allein nicht bewältigen konnte - im Gegenteil. Das hat er jetzt endlich erkannt und die Konsequenzen gezogen.

Es wäre klug gewesen, wenn Schröder den Parteivorsitz schon sehr viel früher an Müntefering abgegeben und auch die Parteibasis mehr einbezogen hätte.

Ob die SPD nun durch Müntefering doch noch eine Chance bekommt, sich zu erholen, wird sich zeigen, aber Schröder selbst hat nach meiner Ansicht dauerhaft gelitten - schade!

Ursula