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THEMA:   Florian Gerster geht...

 52 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 24.01.04 (18:52) mit folgendem Beitrag:

wer kommt?

:-)


Karl antwortete am 24.01.04 (22:24):

Zu welchen Konditionen wurde er gegangen?


Mechtild antwortete am 24.01.04 (22:47):

Was für Gründe gab es dir nicht in der Presse stehen, warum er gehen musste?


pilli antwortete am 24.01.04 (23:21):

von den bisher gelesenen news und kommentaren sind, meiner meinung nach, der berichterstattenden info von

n-tv.deCNN.de"

recht deutliche aussagen zu entnehmen.

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Samstag, 24. Januar 2004
Gerster muss gehen
Clement kündigt Entlassung an

Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Florian Gerster, muss seinen Sessel räumen. Nach einem Misstrauensvotum des Verwaltungsrats der Behörde kündigte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Samstag an, die Bundesregierung werde Gerster aus seinem Amt entlassen. Zuvor hatte der Verwaltungsrat festgestellt, "dass das Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Verwaltungsrat gestört ist." Politiker aller Parteien mahnten die Fortführung der Reformen an.

Clement sagte in Düsseldorf: "Ich bedauere sehr die eingetretene Entwicklung." Aber die Fortsetzung des Reformprozesses am Arbeitsmarkt sei ohne ein funktionierendes Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Verwaltungsrat nicht vorstellbar. Der Minister sprach Gerster zugleich "Dank und Respekt" für seine Arbeit aus. Er habe auch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) über die Ablösung gesprochen. Gerster war vor knapp zwei Jahren maßgeblich von Schröder in sein Amt gebracht worden.

20 zu 1 gegen Gerster

Die Vorsitzende des Verwaltungsrates Ursula Engelen-Kefer sagte, die Entscheidung sei nach einer geheimen Abstimmung mit 20 zu einer Stimme gefallen. Sie begründete den Beschluss des Verwaltungsrates hauptsächlich mit den nicht abreißenden Negativ-Schlagzeilen über Gerster. Die Entscheidung sei aber unabhängig von den 14 bei der Innenrevision festgestellten Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Beraterverträgen gefallen. Vielmehr sei der Umbauprozess der Bundesagentur nach Einschätzung des Verwaltungsrates durch "eigenes Handeln und Verhalten" Gersters gestört worden, sagte Engelen-Kefer.

Die Innenrevision hatte 14 der 49 überprüften Verträge beanstandet. Klare Verstöße gegen das Vergaberecht liegen bei zwei Berater-Kontrakten vor. Dabei handelt es sich laut Prüfbericht um Vereinbarungen mit IBM und Roland Berger.

Politische Einflüsse

CSU-Generalsekretär Markus Söder machte Clement schwere Vorwürfe. "Die Ablösung von BA-Chef Gerster kommt viel zu spät", sagte er. Clement habe der Bundesagentur und den notwendigen Reformen am Arbeitsmarkt durch sein zögerliches Verhalten "extrem geschadet". Die Rolle des Ministers müsse dringend aufgeklärt werden.

Clement wies eine Mitverantwortung für das Scheitern Gersters zurück. Er könne auch nicht erkennen, wieso er selbst dadurch in seinem Amt beschädigt sein solle. Der Minister wies zugleich darauf hin, dass die Bundesregierung dem Verwaltungsrats-Beschluss folgen müsse, "unabhängig davon, dass einzelne identifizierbare Gruppen kampagnenartig tätig geworden" seien. "Politische Einflüsse haben eine Rolle gespielt", sagte der Minister.

Kampagne gegen Gerster

So habe etwa die Union mit einem Untersuchungsausschuss gedroht. Auch die Medien hätten mit ihren ständigen Fragen nach Gersters Ablösung "ihren Teil daran", dass es nun so gekommen sei. Kritik übte Clement außerdem an der Nürnberger Staatsanwaltschaft, die am Samstag in einem Interview erklärt hatte, seit Dezember laufe gegen Gerster ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Untreue. Das sei "ungewöhnlich auf den Punkt gekommen".

Der Verwaltungsrat hat jetzt vier Wochen Zeit, einen Nachfolger für Gerster vorzuschlagen. Die Geschäfte werden bis zur Neubesetzung vom bisherigen Stellvertreter Gersters, Finanzvorstand Frank Weise geführt.

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/5207799.html


pilli antwortete am 24.01.04 (23:46):

soeben las ich eine Chronologie von der Berufung bis zur Entlassung von Florian Gerster; erstellt 18:08h

vom Kölner Stadt Anzeiger:

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22. Februar 2002: Nach dem Rücktritt von Bernhard Jagoda beruft Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den rheinland-pfälzischen Sozialminister Gerster (SPD) zum Vorstandschef der Bundesanstalt. Er erwartet von Gerster eine umfassende Modernisierung der BA.

März 2002: Gerster kündigt radikale Reformen der Bundesanstalt an, darunter Leistungskürzungen für Arbeitslose, eine Halbierung der Beschäftigtenzahl bei der Bundesanstalt und die Abschaffung der Landesarbeitsämter. Er löst damit schon vor seiner offiziellen Ernennung einen Proteststurm aus. Schröder spricht ihm dennoch das Vertrauen aus.

27. März 2002: Gerster erhält von Arbeitsminister Walter Riester (SPD) die Ernennungsurkunde.

November 2003: Mit Bekanntwerden eines PR-Beratervertrages mit dem Berliner Unternehmen WMP über 1,3 Millionen Euro kommt die Gerster- Affäre ins Rollen. Der Vertrag war wegen angeblicher Eilbedürftigkeit ohne öffentliche Ausschreibung vergeben worden.

25. November 2003: Die Firma WMP erklärt sich bereit, den Vertrag mit der Bundesanstalt zu beenden. Die BA-Führung geht darauf ein.

07. Dezember 2003: Beim Bundesrechnungshof stößt der Beratervertrag mit WMP auf Kritik. Die vereinbarten Leistungen seien nur vage beschrieben. Der Auftrag sei ohne Ausschreibung vergeben worden. Die von Gerster angeführte Eilbedürftigkeit, die einen Verzicht auf eine Ausschreibung rechtfertigen würde, sieht der Rechnungshof nicht.

09. Dezember 2003: Der BA-Verwaltungsrat kündigt in einer außerordentlichen Sitzung schärfere Kontrollen an, spricht Gerster aber das Vertrauen aus. Sein Rücktritt sei kein Thema gewesen, berichten Teilnehmer. Gerster selbst räumt öffentlich Fehler bei der Auftragsvergabe ein. Die Affäre gilt damit vorerst als ausgestanden.

18. Januar 2004: Neue Vorwürfe bringen Gerster schon bald wieder in die Schlagzeilen. Anstoß erregt die BA-Führung dieses Mal mit Beraterverträgen über insgesamt 70 Millionen Euro für 2003 und 2004. Es geht um externe Unterstützung beim Umbau der Bundesanstalt. Einige der Verträge seien nicht ordnungsgemäß ausgeschrieben worden, heißt es. Die BA weist die Vorwürfe zurück.

20. Januar 2004: Nach Presseberichten soll Gerster Vorstandsprotokolle manipuliert haben lassen, in denen auf die Eilbedürftigkeit der früheren PR-Beraterverträge mit der WMP hingewiesen worden sei. Ein BA-Sprecherin weist diese Vorwürfe zurück und spricht von einer Unkorrektheit bei der Abfassung des Protokolls.

23. Januar 2004: Nach Meldungen über den Bericht der Innenrevision der Behörde sollen weitere Verträge ohne Ausschreibung vergeben worden sein. Ob zu Unrecht, ist zunächst unklar.

24. Januar 2004: Der Verwaltungsrat stellt nach einer Sondersitzung mit 20 Stimmen gegen 1 eine "Störung des Vertrauensverhältnisses" zu Gerster fest. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) kündigt die Entlassung des BA-Chefs an. (dpa)

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Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?Q53716D27


iustitia antwortete am 25.01.04 (00:34):

Wer weiß das...?
Gerster soll ein Buch (sein eigenes??) in Düsseldorf vorgestellt haben - und ausgelacht worden sein?
Eine Ente wie Strauß' "Grabplatten-Pfändung"?


berrystern antwortete am 25.01.04 (10:40):

Es wird schon einer kommen hoffen wir nur alle,daß er mit dem Vorgänger nichts gemeinsam hat.


pilli antwortete am 25.01.04 (10:50):

ich hoffe schon, daß er vieles mit Florian Gerster gemeinsam hat, sodass der begonnene weg hin zu reformen mutig weiterbeschritten wird.


ricardo antwortete am 25.01.04 (10:52):

Zur Information
Statt über Gerster mal was über die 'Bundesagentur für Arbeit (früher Anstalt) in Stichworten:

* 1 Hauptstelle in Nürnberg,
* 10 Landesämter,
* 181 Ämter + Nebenstellen,
* 18 besondere Dienststellen - z.B. zwei eigene Fachhochschulen (für Mitarbeiter natürlich, nicht für Arbeitslose).

ca. 90.000 Mitarbeiter,
ca. 4.000.000.000 Euro Personalkosten p.a. (ohne Pensionen)
ca. 3.000.000.000 Euro Betriebskosten p.a
Na, ist das etwa keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?


iustitia antwortete am 25.01.04 (11:28):

Das hat ja jeder Arbeiter und Angestellte mit seinen Märkern bezahlt. Ich weiß noch, dass mein Bruder in 50er Jahren - als Dachdecker - im Winter bei Eis, Schnee und dauernder Nässe kein Arbeitslosengeld bezog. Erst nach Einführung der Zahlungen zum Schlechtwettergeld kam er dann im Winter besser über die Runden. Und lernte toll Schlittschuhfahren - mit geliehenen Schlittschuhen.
*
Wieviel BMWs hat Gerster eingekauft: 600? 900? für wen?


hugo1 antwortete am 25.01.04 (12:13):

wenn jemand kommt und zuallererst auch im eigenem hause ordnung schafft, wird er natürlich mißtrauisch beäugt wird als überheblich arrogant usw eingestuft. Wenn er sich auch noch traut die faulen faul zu nennen dann werden diese faulen schnell fleißig beim beleidigtsein und fußangeln auslegen,, und wenn erstmal ein gerücht etwas bestätigung findet dann erhält dieser vorgang bei und mit unserer parteienlandschaft und unserem journalismus eine gewisse nichtmehrzubremsende eigendynamik und das ist wohl in diesem falle mal wieder so gekommen. Ich kenne den gerster nicht, kann also nicht für oder gegen ihn werten aber letztendlich ging es bestimmt nicht mehr um die sache sondern vor allem um die person und da kamen seine fehlleistungen beim interpredieren von vorschriften und paragraphen bei ausschreibungen sehr gelegen.


pilli antwortete am 25.01.04 (12:23):

"Die Opposition ist schon bemüht, aus der causa Gerster eine causa Clement zu machen."

kommentiert Voker Jacobs.

mit einer der gründe?

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/5207925.html


Tessy antwortete am 25.01.04 (12:28):

Wer blickt da wirklich durch? Viele Verträge sind "Geheimsache" und ob die millionenteuren Berater nötig sind?

Aber daß es von Anfang an zwischen Gerster und seinen "Untertanen" gekriselt hat ist Tatsache.
Bevor überhaupt von Mehrbelastung der Mitarbeiter die Rede war - die Angestellten fühlten sich diskriminiert wenn sie aus dem Fahrstuhl aussteigen mußten wenn F.Gerster diesen benutzen wollte, den Fahrstuhl mit Fußvolk teilen kam für ihn nicht in Frage.
Nicht nur er war erleichtert als er seinen privaten Lift bekam der in seinen Gemächern landete - die übrigens mit dem Teuersten ausgestattet wurden was das Land zu bieten hatte.
Wer in NÜrnberg wohnt und Menschen kennt die in der BA tätig sind weiß da so einiges, "Arroganz" ist noch milde ausgedrückt.
Über welche Qualitäten sollte eine Führungsperson (vom Fachlichen abgesehen) verfügen?
Das Fatale ist daß ein solcher Wechsel teuer zu stehen kommt!!!


navallo antwortete am 25.01.04 (13:21):

Woran erkennt man einen Unfähigen, bevor Schlimmes passiert?

Hier hilft die Kenntnis des Peter-Prinzips (s. Link) über die gängigen Mechanismen beim Karrieremachen. Die Umbenennung einer "Anstalt" in "Agentur" als eine der ersten Amtshandlungen ist ein typisches Zeichen für Inkompetenz. Ebenso Tessy's Hinweise auf Gersters sonstiges Verhalten. Wenn man ihm genügend Berater genehmigen würde, kann man jeden Unfähigen in jedes beliebige Amt mit Parteihilfe hieven. Wie sonst sollten ahnungslose Ignoranten plötzlich sogar Ministerien übernehmen können? Herr Gerter hat nur zu hoch gepokert, so daß seine Super-Inkompetenz halt untragbar wurde.

Internet-Tipp: https://private.freepage.de/hame/peter.htm


Tobias antwortete am 25.01.04 (14:28):

@ iustitia,

ein kleine Richtigstellung. Angstellte und Arbeiter ( ich mache da normalerweise keine Unterschiede mehr ) haben nur die Hälfte an die Versicherung bezahlt, die andere Hälfte kommt von den Arbeitgebern.

Ich meine, alt gediente Beamte und Angestellte dieser Versicherung können notwendige neue Anpassungen nicht wie Aussenstehende, also Fremdberater sehen. Es ist in den meisten grossen Firmen üblich sich Rat und Tat von Beratern zu holen. Dabei werden oft Geschäftsführer ausgewechselt ist doch nichts neues.


schorsch antwortete am 25.01.04 (17:26):

@ Tobias: "...Angstellte und Arbeiter ( ich mache da normalerweise keine Unterschiede mehr ) haben nur die Hälfte an die Versicherung bezahlt, die andere Hälfte kommt von den Arbeitgebern...."

Und wer hat den Arbeitgebern das Geld erarbeitet, das ihnen erlaubt, grosszügig die eine Hälfte zu zahlen? Es käme ja eigentlich auf das selbe heraus, wenn die Arbeitgeber die andere Hälfte auch noch bezahlen und einfach den Arbeitnehmern auch noch vom Lohn abziehen würden!


Tobias antwortete am 25.01.04 (18:59):

Da hast du recht, aber wer verbietet einen Angestellten sich selbständig zu machen Schorsch ?? Auf in die Selbständigkeit, dann braucht er die Hände nur für seine eigene IchAG.
Übrigens ein Selbständiger kann sich nicht gegen Arbeitslosigkeit versichern.


Mechtild antwortete am 25.01.04 (19:50):

Gerster kann sich jetzt selbständig machen. Er hat das nötige Startkapital dazu. In den kommende drei Monaten bekommt er- 427.080 Euro.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/


Tessy antwortete am 25.01.04 (19:54):

Mechthild, das reicht für eine Ich-AG mit eigenem Lift ;-)


pilli antwortete am 25.01.04 (20:06):

info zum thema:

ARD 21.45 uhr

Sabine Christiansen

Der 'Fall Gerster': Zu viele Berater, zu wenig Jobs?

Florian Gerster bereichert die runde.


Medea. antwortete am 26.01.04 (08:53):

.... und er hat sich gut geschlagen....
da geht ein kompetenter Mensch, der sich in Fußangeln verfangen hat ....


Wolfgang antwortete am 26.01.04 (09:01):

'Florian Gerster bereichert die Runde'... Und vor allem sich selbst. - Da kommt Freude auf und es macht Spass, arbeitslos zu werden. ;-)


pilli antwortete am 26.01.04 (11:11):

@ Wolfgang

dass Florian Gerster die runde bereichert...vor allem sich selbst...und dass es spass macht, arbeitslos zu werden, ist zu differenzieren; das eine muss das anderen nicht ausschliessen.

in der von dir angebotenen konstellation ist denkbar, daß es für Florian Gerster zutrifft. :-)

meine annahme, daß "einer der besten" geht, bestätigte sich während der sendung. sicherlich ist auch meine gewonnene einschätzung über die person Gerster unendlich diskutierbar.

etwas anpacken und konsequenz zeigen bedeutet, sich feinde zu machen. G. tat beides und scheute sich nicht, nun auch feinden in die augen zu sehen. dass menschen sich ein bild von anderen machen nach ihrem interesse und nicht so, wie die andere person ist, das ist für mich nix neues und so entsteht halt auch eine

"nationale figur = ein kunstprodukt" (o-ton)

und wenn denn dann einer "nicht "nah bei de leut steht" dann wird es schon leute haben, die durch entsprechenden
"gruppendruck" agieren können; mir sind auch diese verhaltensweisen nicht fremd geblieben. :-)

er hat halt die kreise von bestimmten leuten gestört, die sehr wohl wußten, die kriterien der ausgrenzung anzuwenden. "den schwenk einer bank" (o-ton) muß er nun hinnehmen und ich meine mal, er präsentierte sich gut!

:-)


Wolfgang antwortete am 26.01.04 (11:31):

Ich kenne das ewige Lied, pilli... Wegen allzu guter Leistung musste wieder jemand gehen. Wann werden endlich 'die da unten' kapieren, dass 'die da oben' es nur gut mit ihnen meinen. *fg*


pilli antwortete am 26.01.04 (12:34):

jou...ein paar bewußt lancierte "pralinchen" über aufzug-gewohnheiten werden sehr viel ausgiebiger diskutiert werden und der mob wird keinen gedanken daran verschwenden, watt sonst so geleistet wurde.

nach "Reformen" schrie der mob...sie wurden zugesagt und auf den weg gebracht...nun spürt der mob...veranlasst nicht durch nachdenken...sondern durch erforderliche tiefe einschnitte schmerzen.

na...

die folgen sind bekannt und mich wunderte es nicht. *ggg*

aber es bemerken, daß auch me.e. einer "der besten" geht, das war mir wichtig.


Tessy antwortete am 26.01.04 (12:48):

Danke für den mob, Liebelein.

Woran machst du es fest daß er einer der besten ist(war)?

Mich erschreckt dagegen wie gelassen inzwischen hingenommen wird daß auch in schlechten Zeiten Geldverschwendung auf hohem Niveau stattfindet. BMW-Pralinchen und Gehaltsverdoppelung usw.

Die jährliche Liste die anprangert wo die Gelder hin verschwinden halte ich für überflüssig (das Erstellen kostet ja auch), da nie Konsequenzen gezogen werden.


BarbaraH antwortete am 26.01.04 (13:13):

>>nach "Reformen" schrie der mob...<<

Meiner Wahrnehmung nach schrie "der mob" nicht nach Reformen des Arbeitsamtes sondern nach mehr Arbeitsplätzen. Dass nun anstatt von Arbeitsämtern Agenturen für Arbeit nach Arbeitsplätzen Ausschau halten sollen, empfinde ich als Volksverdummung.

für die technische Abwicklung der Zahlungen von Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Kindergeld wären keine "Agenturen für Arbeit" notwendig sondern eine Zahlstelle mit guten EDV-Programmen.

für mich bleibt noch immer die große Frage:
Wie entstehen Arbeitsplätze, aufgrund derer Menschen ihren Lebensunterhalt sichern können?


pilli antwortete am 26.01.04 (13:22):

an vielen kriterien, die du liebe Tessy
vermute ich mal, nicht verstehen möchtest.

du nanntest mir an anderer stelle den grund für meine vermutung :-)(eine uns unterscheidende einstellung zu menschen).

die von dir in diesem thema hinterfragte "persönliche" meinung zu Gerster oder anderen "spitzenleuten" :-) ist, wenn du erlaubst, :-) "privat-sache" und wird m.e. dem thema "Florian Gerster geht...wer kommt" nicht dienlich sein.

vielleicht eröffnest du ein erweiterndes thema und ich überlege mir dann, wie weit ich einblicke in meine persönlichen überzeugungen und erfahrungen, erlaube.

:-)


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (01:05):

Nein, Pilli, so einfach und mit der ablenkenden Bemerkung, dies sei irgendeine 'private Sache', wirst Du aus diesem Thema nicht herauskommen.

Zuerst einmal die 'Leistung': FLORIAN GERSTER hat sich fehlerhaft verhalten. Dafuer wurde er rausgeschmissen. Dazu kommt, dass er nachweislich nicht einen einzigen Arbeitslosen mehr vermittelt hat, als sein Vorgaenger. Im Gegenteil: In seiner Amtszeit ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen und die der vermittelten Arbeitslosen gesunken.

Und jetzt der 'Lohn': Fuer knapp 22 Monate Dienst erhaelt der Mann eine Abfindung von ueber 400.000 Euro. Danach wird er (auch fuer seine Abgeordneten- und Ministerzeit) rund 8.000 Euro pro Monat Rente beziehen. Wohlgemerkt: Dies erhaelt er fuer fehlerhaftes Verhalten und fuer mangelhafte Leistung.

Darueber hinaus... Das, was der 'Mob' (die arbeitslosen Leute wolltest Du sicherlich sagen) angeblich wollte, stimmt natuerlich auch nicht. Barbara hat das schon richtig gestellt. Die Menschen wollen Arbeit... Arbeit, von denen sie sich und ihre Familie ernaehren koennen. Wenn Du mit 'Mob' allerdings die SCHROEDER-Administration und die MERKEL/STOIBER-Opposition meinst, gebe ich Dir recht. Die wollen in der Tat 'Reformen' (was aber nur ein anderes Wort fuer Lohn- und Sozialraub ist).

So... Jetzt kommst Du, Pilli... Aber: Bitte bringe einmal nachpruefbare Fakten in einem politischen Thema. Fuer die Diskussion waere das gut.


pilli antwortete am 27.01.04 (02:16):

hört, hört...:-)

sehr gerne lese ich gerade deine aufforderung, Wolfgang

"private ansichten" bekanntzugeben. :-) ich erinnere mich da an deine bitten und hinweise insbesondere an mich, "persönliche meinungen" aussen vor zu lassen...oder irre ich da? *g*

auch der "themenbezug" schien dir mal wichtig. *g*

mein thema lautet, "Florian Gerster geht..." und ich eröffnete mit der frage "wer kommt". ist es da nicht zu verstehen, daß ich auf die frage:

"Woran machst du es fest daß er einer der besten ist(war)?"

daraufhinweise, daß die beantwortung doch bedeutet "private ansichten" bekanntzumachen, die m.e....auch unter berücksichtigung deiner hinweise...hier nicht hingehören.

wichtig war und ist mir der mensch Florian Gerster und wer nun seine nachfolge antritt.

ablenken? :-) glaubst du das wirklich?

ich nehme mir die freiheit, meine meinung sehr offen und unverblümt zu schreiben. da ich nicht harmoniesüchtig bin und mich von den reaktionen der anders denkenden...auch wenn es die mehrzahl ist...nicht abhängig mache, weise ich m.e. eher darauf hin anstatt abzulenken. *ggg*

welche nachprüfbaren fakten erwartest du nun, wenn es um meine persönliche überzeugung geht, warum ich meine, daß Florian Gerster "einer der besten" ist?
hätte ich deiner meinung nach die an mich gerichtete frage von Tessy einfach überlesen sollen? ich hatte es schon überlegt aber dann als zu unhöflich empfunden.

Tessy mag gerne ein neues thema eröffnen mit der frage woran "festzumachen sei was die besten auszeichnet". ich verspreche dir schon jetzt, daß ich für reichlich zündstoff sorge.

by the way...wo schrieb ich, daß ich mit "mob" die arbeitslosen meinte? sorry... könntest du die möglichkeit zulassen, daß da jemand vielleicht etwas falsch interpretiert hat?


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (02:39):

Ja, diese Moeglichkeit lasse ich zu... Du kannst das ja richtigstellen. Aber, ich meine, Fakten musst Du bringen, wenn Du behauptest, Herr GERSTER (auch stellvertretend fuer andere aus der Politikerkaste) sei einer der Besten gewesen. Deshalb noch einmal meine Frage: Was hat er getan, um z. B. die Arbeitslosigkeit zu senken, oder (was das Gleiche ist) die Vermittlungsquote zu erhoehen ? Was hat er getan, was die horrenden Tantiemen fuer 22 Monate Dienst rechtfertigen wuerde ? Sind es vielleicht die 'Reformen' (also der Lohn- und Sozialraub bei den 'kleinen Leuten'), die das rechtfertigen sollen ?


Bocky antwortete am 27.01.04 (03:13):

Ich finde, unser Kanzler sollte den Job jetzt machen.

Gerster war der beste Mann von Schröder für diesen Job.
Wenn der jetzt weg ist, sollte Schröder es selbst machen.

Dann würde er auch keinen Schaden mehr als Kanzler anrichten.


schorsch antwortete am 27.01.04 (09:07):

....dabei gäbe es ein unfehlbares Sofortmittel, all den Millionen Arbeitslosen einen Job zu verschaffen: man ernenne sie zu Arbeitsamtsangestellten.....


pilli antwortete am 27.01.04 (19:23):

"Ja, diese Moeglichkeit lasse ich zu... Du kannst das ja richtigstellen."

ich kann...aber sollte das nicht fairerweise diejenige tun, die das behauptet hat...als lernprozess sozusagen ?

:-)


Tessy antwortete am 27.01.04 (22:27):

Danke Barbara, danke Wolfgang.

Natürlich bin ich davon ausgegangen daß es allgemein bekannt ist daß es keine positiven Berichte aus der BA gibt, deshalb meine (berechtigte) Kritik an Gerster.

Ansonsten - ich vertrete die altmodische Meinung daß ein Politiker nicht nur kompetent sein sollte, sondern auch seinen Mitmenschen mit Achtung zu begegnen hat, egal wie hoch seine Position ist.

Und pilli - wenn du deine persönlichen Erfahrungen einbringen willst dann eröffne du dein Thema, warum sollte ich das für dich tun - ein Lernprozess schadet niemandem.


pilli antwortete am 27.01.04 (23:47):

nun...Tessy

mit achtung und respekt jemandem zu begegnen, bedeutet das nicht auch...altmodisch hin oder her...nicht schon dann zu verurteilen, bevor nicht alle hintergründe bekannt sind?

ich kenne nicht alle informationen und bin der meinung, daß wieder mal nicht nur die medien die sägen sehr gut geschliffen haben. ein bissi auf die vielleicht vorhandenen neidgefühle setzen...schwupps wird alleine die nennung des namens "BMW" das weitere tun. :-)

vielleicht bist du besser informiert und kannst mir mitteilen, ob es "alte" oder "neue" modelle waren? vielleicht weißt du auch ob es bestimmte preisnachlässe gab, die halt andere anbieter nicht bereit waren zu zahlen?

manchmal kann teures bei geschickter verhandlung auch preiswert erworben werden. :-)

wer sind die mitarbeiter, die interne dinge öffentlich bekanntmachten ohne den komplexen zusammenhang zu kennen?

was sagen die vertreter der arbeitgeber, die doch in der vergangenheit nicht "stop" riefen, wenn immer wieder neue sinnlose umschulungs-massnahmen angeboten wurden; egal wie teuer diese waren?

in welcher zeit sind ohne berater derart einschneidende umstrukturierungen machbar?

wozu sind spitzenleute da und arbeiten vielleicht auch "hochdotiert", (Gerster erhielt bei weitem nicht das gehalt vergleichbarer manager) wenn denn dann doch andere wiederum "abnicken" und entscheiden sollen?

kommt vielleicht ein reformer auch ungelegen, weil menschen mit verkrustete denkweisen, die zudem noch pfründe und macht zu sichern haben, sich schützen wollen?

wenn denn die reformen nicht erforderlich sind, warum sagt die Bundesregierung und"die CDU-Chefin Angela Merkel, daß auch nach der Ablösung von Gerster der Reformprozess konsequent weitergeführt werden müsse" ? (dpa)

könnten beamte ihre chefs auch wegmobben?
(siehe u.a. link)

Tessy, vielleicht werden weitere verfehlungen festgestellt, dann werde ich wieder nachdenken.

aber was ich dir jetzt schon mitteilen kann ist, daß ich meine ansicht nicht dem krakeel-ton der medien und von stammtisch-gemeinden anpassen werde und ich werde sie bestimmt nicht davon abhängig machen, ob nun jemand einen privat-aufzug nutzt. ganz im gegenteil, für mich zeichnet ihn gerade aus, daß er nicht kumpelhafte nähe seiner mitarbeiter suchte. selbstverständlich bin aber auch der meinung, daß die gemeinsame arbeit betreffende information weitergeleitet werden müssen. da unterscheide ich auch.



Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,282823,00html


pilli antwortete am 27.01.04 (23:52):

@ Barbara

solltest du nicht wenigstens jetzt Tessy erklären, daß du mir den begriff "mit mob sind die arbeitslosen gemeint" untergeschoben hast?

:-)


BarbaraH antwortete am 28.01.04 (00:21):

Ich sehe nicht, wo ich Dir, pilli, etwas untergeschoben haben sollte.

Der Ausspruch, "nach "Reformen" schrie der mob", stammt von Dir. Vielleicht solltest Du einfach erklären, was Du damit gemeint hast. Dabei erscheint mir der Begriff "Reformen" noch erklärungsbedürftiger zu sein als der Begriff "der mob".


pilli antwortete am 28.01.04 (00:32):

@ Barbara

enthält der satz "nach reformen schrie der mob" das wort "arbeitslose"?

für wie dumm hälst du mich oder die leser?

vielleicht solltest du...nach diesem lernprozess...das nächste mal einfach nicht etwas vermuten?

Barbara, bist du es dir nicht wert, daß richtig zu stellen?


Tessy antwortete am 28.01.04 (00:34):

ja, ich stimme Barbara zu,
und das Ganze, liebe pilli, in klaren Sätzen ohne nichtssagendes Geschnörksel


Tessy antwortete am 28.01.04 (00:36):

pilli, unsere Beiträge haben sich (fast) überschnitten.

Wer ist mit "mob" gemeint!!!!!!!!!!!!!!!!


pilli antwortete am 28.01.04 (00:51):

"mob" meint "mob" und nicht "arbeitslose"!

warum du dich bedankt hast, Tessy:

"Danke für den mob, Liebelein."

ist mir bis jetzt noch nicht verständlich. könnte ich die möglichkeit andenken, daß du da etwas falsch interpretiert hast?


Wolfgang antwortete am 28.01.04 (14:19):

Reden wir lieber nicht ueber irgendwelche Charaktermasken, die sich ueber alle Massen bereichern, sondern reden wir (einem Forum 'Politik + Gesellschaft' angemessen) ueber die Arbeitslosigkeit.

Die steigt bekanntlich stetig. Herr GERSTER bemuehte sich zwar, Arbeitslose aus der Statistik rauszukriegen, aber das gelang ihm nicht so, wie sich das seine Auftraggeber gewuenscht hatten.

Arbeitslosigkeit entsteht in kapitalistischen Gesellschaften immer dann, wenn die Arbeitsproduktivitaet schneller waechst als die gesamte Wirtschaft. Dank neuer Techniken und fuer Investoren verbesserter politischer Bedingungen waechst die Arbeitsproduktivitaet rasant. Das gesamte Wirtschaftswachtum aber geht in allen entwickelten kapitalistischen Volkswirtschaften (z. B. in Deutschland jetzt im dritten Jahr in Folge) zurueck und liegt unter dem Wachstum der Arbeitsproduktivitaet.

'Die da oben' spueren den Unmut und den Widerstand und buhlen eifrig um die Zustimmung zu ihrer Politik. 'Die da unten' aber haben ihre Probleme gerade wegen dieser Politik des Lohn- ud Sozialraubs und moegen nicht mehr so folgsam sein wie bisher. Es wird spannend. ;-)


ricardo antwortete am 28.01.04 (17:17):

Je mehr der Staat eingreift in die Wirtschaft
deso weniger Arbeitsplätze gibt es.
Und laisser faire ist aus der Mode!

Wenn die jetzige Regierung noch länger bleibt, werden wir ganz viele neue Arbeitsplätze bekommen
nämlich in der staatlichen Verwaltung, etwa bei der Eintreibung von Steuern! Und für die Überwachung von Haushalthilfen.
Nur steht zu befürchten, daß dabei hohe Ausgaben
ohne jeglichen Gewinn ins Haus stehen.


Wolfgang antwortete am 28.01.04 (22:03):

In unserem Gemeinwesen greift der Staat nicht direkt ein in das wirtschaftliche Geschehen... Im Gegenteil: Neoliberale Administrationen - also sowohl die KOHL- als auch die SCHROEDER-Administration - haben sich zurueckgezogen aus einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Solche Administrationen tun alles, um die Kapital-Verwertungsbedingungen zu verbessern. Unter ihrem Einfluss wurden in den letzten zwei Jahrzehnten vorteilhafte Bedingungen fuer Arbeitnehmer zugunsten vorteilhafter Bedingungen fuer Arbeitgeber umgewandelt.

Fuer Neoliberale gilt: Arbeitsplaetze fuehren zu Arbeitskosten und die gilt es rigoros zu senken.

Derzeit sind sie recht erfolgreich im Senken der Arbeitskosten. Arbeitende und Arbeitslose und RentnerInnen (deren Rente von dem Lohn der Arbeitenden direkt abhaengt) koennen ein trauriges Lied davon singen.


pilli antwortete am 30.01.04 (21:22):

zum thema "Florian Gerster geht... :-)

sollten auch die neuen informationen gehören:

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"Ans Messer geliefert?

Gersters Entlastung zurückgehalten

Es wird Florian Gerster kaum den Job zurückbringen, lässt aber tief blicken, welchen Intrigen der ehemalige Chef der Bundesagentur für Arbeit zum Opfer gefallen sein könnte. Der ARD liegt eine bisher unbekannte "Stellungnahme der Verwaltung zum Bericht der Innenrevision zu den Beraterverträgen" vor, die Gerster weitgehend entlastet.

Obwohl der Bericht bereits am 23. Januar 2004 fertig und dem Bereich des Finanzvorstandes Frank-Jürgen Weise zugeleitet war, habe ihn der jetzige Interimschef Weise weder an seine Vorstandskollegen Gerster und Alt weitergeleitet, noch an den Verwaltungsrat. Am nächsten Tag beschloss der Verwaltungsrat, "dass das Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Verwaltungsrat gestört ist." Dies bedeutete das Aus für Gerster.

Laut ARD sieht der Verwaltungsrechtler Prof. Ulrich Battis von der Berliner Humboldt-Universität im Zurückhalten der Stellungnahme einen "groben Verstoß gegen ordnungsgemäße Verwaltungsgrundsätze" und eine "Verletzung von Weises Dienstpflichten". Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dirk Niebel wirft Weise sogar eine "Unterschlagung wichtiger Informationen" vor, "die zur Entscheidungsfindung notwendig gewesen wären."

Aus der Stellungnahme der Verwaltung ging hervor, dass nur der Beratervertrag mit IBM rechtswidrig war, aufgrund eines "formalen Fehlers". für diese Einschätzung wurden auch alle Sach- und Projektakten herangezogen. Der "Zwischenbericht der Innenrevision " stützte sich nur auf die Vergabeakten.

Eine BA-Sprecherin wies die Darstellung zurück. Sie entspreche nicht den Tatsachen. Bereits zuvor sei der spätere Inhalt des Berichts ausführlich im Vorstand erörtert worden. Von einem Vorenthalten von Information könne deshalb keine Rede sein."

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weiteres siehe u.a. link zu n.tv.de

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/5210052.html


Wolfgang antwortete am 31.01.04 (09:32):

Eine Charaktermaske geht, die andere Charaktermaske kommt... Was bleibt, ist die Arbeitslosigkeit.

Internet-Tipp: https://www.sociologicus.de/lexikon/lex_soz/a_e/charaktm.htm


pilli antwortete am 31.01.04 (11:20):

ja,

es bleibt aber nach wie vor auch eine überlegung wert,
ob und wieviele der arbeitslosen gewillt sind, den zustand der arbeitslosigkeiten zu ändern.

ich zitiere:

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"Jeder Vierte sucht keine Stelle

Rückendeckung geben Gerster die Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit: Einer kürzlich vorgelegten Studie zufolge sucht jeder vierte Arbeitslose keine Stelle. Die betroffenen Personen hätten entweder bereits neue Arbeit in Aussicht, warteten auf die Rente oder wollten aus familiären Gründen keinen Job antreten, heißt es in der Untersuchung. Jeder fünfte Arbeitslose suche nur mit mittelmäßigem Einsatz. Wieso eine schlecht bezahlte Arbeit annehmen, wenn fast drei Jahre das Arbeitslosengeld auf dem Konto eingeht und die Rente bevorsteht?

Die Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit weisen für Januar diesen Jahres 30,7 Prozent solcher Arbeitsloser aus, die seit zwölf oder mehr Monaten arbeitslos gemeldet sind. 27,5 Prozent der Arbeitslosen waren 50 Jahre und älter."

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entnommen :

https://www.n-tv.de/2947876.html

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/2947876.html


Wolfgang antwortete am 31.01.04 (11:45):

Herr GERSTER habe es sogar geschafft, die Arbeitslosigkeit zu senken, berichten gerade die Gazetten... Wenn auch nur per Trick und per Statistik (s. Link). Aber: Undank ist der Welt Lohn. Und: Die 'Besten' trifft es immer zuerst. *fg*

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,284435,00.html


pilli antwortete am 31.01.04 (11:58):

lach...mit den "besten" zu diskutieren macht auch fun:

die weitergeführte listung von Heidi komplettiere ich jetzt einfach mal an dieser stelle:

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hl antwortete am 31.01.04 (09:21):

*g* das sind also bisher die Eigenschaften, die den "Besten" die "Beste" auszeichnen:

- Weitsicht
- ehrlich,
- konfliktfreudig
- kein Ja-sager
- reformeifrig
- selbstbewusst
- querdenker
- ecken und kanten besitzen
- nicht mit kritik hinterm berg zu halten
- bayerisch
- Wolfgang

*ggg*

mich interessiert der vergleich der im o.a. artikel aus dem Januar 2002 genannten zahlen der

"Statistik der Bundesanstalt für Arbeit"

im vergleich zu den neuen ermittelten werten. Wolfgang hast du entsprechendes infomaterial?

:-)


Wolfgang antwortete am 31.01.04 (12:50):

Arbeitslosigkeit, pilli, ist nichts, was individuell oder psychologisch erklaerbar waere. Hohe Arbeitslosigkeit ist uebrigens der Normalfall in entwickelten kapitalistischen Gesellschaften. Nur unter ganz bestimmten Umstaenden (z. B. im Rahmen einer Kriegswirtschaft oder nach verlorenen Kriegen mit einer weitgehend zerstoerten Volkswirtschaft) verschwindet fuer kurze Zeit das Phaenomen der Massenarbeitslosigkeit, um dann erneut sichtbar zu werden.

Alle Tricks helfen nicht mehr: Allzu offensichtlich ist, dass unserer Volkswirtschaft die Arbeitsplaetze abhanden kommen. Die kommen auch nicht wieder (allerhoechstens unter den genannten bestimmten Umstaenden, was Gott verhueten moege, wenn es schon nicht die dafuer verantwortlichen Menschen (die 'Besten' ? ) tun).


Wolfgang antwortete am 31.01.04 (12:56):

Arbeitsmarkt-Statistiken gibt es bei der 'Bundesagentur fuer Arbeit'. Die sind allerdings mit Vorsicht zu gebrauchen, weil hinter jeder Statistik die Interessen derjenigen stehen, die diese Statistik aufstellen. Die wirkliche Situation der Arbeitslosen oder die der Noch-Beschaeftigten wird man also in diesen amtlichen Statistiken nur geschoent finden.

Bundesagentur fuer Arbeit
Arbeitsmarkt in Deutschland
https://www1.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/

Internet-Tipp: https://www1.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/


pilli antwortete am 31.01.04 (13:30):

eben...:-)

ich meinte, daß diese statistiken (wie geschönt auch immer)erst am kommenden Donnerstag veröffentlicht werden.

die von Gerster`s vorgänger geübte praxis des "schönens" ist mir schon lange klar gewesen...aber auch einigen der leutz, die es betraf und die "mussten" kopfschüttelnd an zigtausend Euro kostenden massnahmen gezwungenermassen teilnehmen, damit sie verschwinden konnten aus den statistiken.

wenn ich nun nachdem Gerster das nicht mehr "abgenickt" hat erfahre, daß die DAA zur zeit starke finanzielle probleme hat und den fortbestand in frage stellt...*sfg*
da schließt sich wohlgemerkt, "für mich" der kreis zu einigen geschehnissen und erklärt die deutlichen gewerkschaftlichen interessen. :-)