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THEMA: Schröder unterstützt das Aushungern der Einwohner von Simbabwe
12 Antwort(en).
mart
begann die Diskussion am 23.01.04 (00:45) mit folgendem Beitrag:
Anfang 2002 verhängte die EU diplomatische Sanktionen gegen Simbabwe, die ein Einreiseverbot für Regierungsmitglieder und eine Streichung von Hilfsmitteln vorsehen.
Schröder sagte bei nach dem Treffen in Pretoria, Deutschland stehe hinter den Sanktionen der Europäischen Union gegen Simbabwe.
Da werden sich die Menschen in Simbabwe aber freuen, daß sie durch die Politik der EU weiter drangsaliert werden.
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radefeld
antwortete am 23.01.04 (06:17):
Die sollen nur das Land, was sie den "weißen Ausbeutern" genommen haben, richtig bebauen. Dann braucht dort keiner zu hungern. Simbabwe WAR mal ein Getreideexporteur! Allerdings ehe die "Kriegsveteranen" das absolute Sagen hatten. Wir müssen jedenfalls die Vertreibungen mit UNSEREN Geldern nicht noch nachträglich sanktionieren.
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schorsch
antwortete am 23.01.04 (14:02):
Die grossen Revoluzzionsführer, die das arme Volk mit Waffen versahen und mit den aufgebrachten Massen die Weissen verjagten, haben sich die schönsten Anwesen selber unter den Nagel gerissen - das verführte Volk aber irrt umher und weiss das nun brach liegende Land nicht zu nutzen....
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Tobias
antwortete am 23.01.04 (14:16):
Mart , hungern müsste in dem Land niemand wenn es, wie Schorsch bereits schrieb, nicht diese üble Soldateska im Lande geben würde.
Soweit mir bekannt ist auch Östrreich Mitglied der EU und hat diese Erklärung auch unterschrieben. Irre ich da ????
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mart
antwortete am 23.01.04 (16:01):
Was hat das mit mir zu tun?
Frage:
Wird diese Aktion nicht sehr viele Menschen in ihrem Leben bedrohen?
Können Sanktionen hilfreich sein um Diktatoren zur Besinnung zu bringen?
Treffen Sanktionen nicht fast immer die Menschen, die nichts dafürkönnen.
Sind die verhungernden Menschen diejenigen, die die Gewaltherrschaft verursacht haben?
Wo ist hier im Forum eine Stimme, die dieses menschenverächtliche Tun wenigstens verbal aufgreift?
Oder ist der Blick hier tatsächlich getrübt? -
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Tobias
antwortete am 23.01.04 (18:07):
mart, schreib du doch wie so etwas geschehen soll. Wie kann man diesen Menschen helfen und nicht den Obristen zusätzliches Geld in den Rachen werfen. Ich glaube hier im Forum ist niemand der diese Zustände in Simbabwe nicht verurteilt. Aber das wie ist doch die Frage. Wenn du einen Ausweg weisst, mit ein paar Euro bin ich sofort dabei.
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Medea.
antwortete am 23.01.04 (18:58):
Rhodesien war ein blühendes Land, als es die Briten "abgaben" und es danach Simbabwe wurde..... Einer meiner Cousins lebte dort etliche Jahre in guter Nachbarschaft mit den Einheimischen. Wer ist verantworlich für all das Elend, das in den letzten Jahrzehnten dort eingekehrt ist? Hilfe ja - wenn sie in die richtigen Hände fließt, damit wieder so etwas wie Hoffnung aufkeimen kann.
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Renate2
antwortete am 23.01.04 (22:09):
Hallo Ihr alle,
diese Diskussion ist mir schon seit mindestens 10 jahren über: ähnliche Szenarien und blutige Konsequenzen gab es schon ab 1973 in den afrikanischen Nachbarländern Rhodesiens, nämlich Mocambigue, Angola, Kap-verde, etc zu beobachten. Damals hat niemand in Europa Kenntnis genommen. Mit dem einzigen Unterschied, daß damals noch der "kalte Krieg", sprich der 3., außereuropäisch geführte Weltkrieg die Politiker der führenden Staaten zum Nichtstun entschuldigt hatte.
Inzwischen sind, nach über 20 Jahren des -am-Rande-des Tagesgeschen-Beklagens-, in Afrika diverse Völkermorde über die Bühne gegangen, sind Bilder von Verhungernden, Seuchentoten, verstümmelten Kindern alljährlich Begleiter des Weihnachtsabschröpfens, und damit in unsere Wohnzimmer gezogen.
Auch wenn Deutschland sich heute mit der Kolonialisierung in Afrika nicht in eine Reihe mit England, Portugal oder Belgien stellen kann, bleibt dennoch zumindest der ehemalige Wunsch mit den blutigen Versuchen in Namibia, samt dem aktuellen Kontext innerhalb der Europäischen Gemeinschaft als Verantwortung. "Mitgefangen, mitgehangen", sagt man, oder: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing."
Ich frage: Wer hat die vernachlässigte Fortentwicklung der afrikanischen Länder zu verantworten, wer die blutigen Stammeskämpfe als Rückentwicklungen, wer das Elend der aidskranken Tourismusopfer? Wer, wenn nicht wir Europäer? Nun ja, ich will die Sklavenhaltung der amerikanischen Staaten nicht ausnehmen....
Einzig Willy Brand hatte dazumal warnend seine Stimme erhoben, wie ich erinnere. Und niemand, außer spendenfreudigen Rentnern hat irgendwas geopfert, es sei denn, daß kurzfristig Prominente, wie Lady Di friedenserhaltend eingeschalten wurden.
Ich meine, die Katastrophe Afrika zeigt die innerste Denkungsart und die Verwerflichkeit und das Scheitern unserer europäischen Zivilisation. Nur ein bißchen früher, als es uns selbst erreicht. Und ich meine damit nicht nur das Massensterben unter Menschen, sondern auch der Tiere, der Natur.
Klingt alles sehr pessimistisch, gebe ich zu. Aber hat jemand bezüglich Afrika einen aufbauenden Beitrag? - Den würde ich gerne hier lesen. Renate.
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ricardo
antwortete am 23.01.04 (23:09):
ich gebe zwei Dinge zu bedenken. Einmal war Afrika so wie auch Nordamerika vor der Kolonisierung KEIN friedliches Gebiet , sondern auch dort wurden verheerende und grausame Kriege geführt. Zum weiteren haben gerade in Nord-Afrika die Araber kolonisiert und schwunghaften Sklavenhandel betrieben. Und die Kolonisierung durch die Europäer hat Afrika nicht nur Leid gebracht, sondern auch manche Vorteile. Heute wird diese Geschichte höchst einseitig mit den Augen der linken "Befreiungsbewegungen" gesehen. Man kann garnicht wissen, wie Afrika heute aussehen würde, hätte der Sozialismus seine Segnungen dort ausgebreitet, so wie noch jetzt in Kuba! Frieden? Na ich weiß nicht!
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radefeld
antwortete am 24.01.04 (06:42):
Der Sozialismus kann die Lösung doch wohl nicht sein: Die Diktatur haben sie ja schon, den Mangel auch, fehlt nur noch, dass das ganze Volk eingesperrt wird, dann haben sie alle "Segnungen" dieser Gesellschaftsoordung beisammen. Und, dass wieder einmal nur die bösen Europäer an dem Elend schuld sein sollen, das halte ICH doch für stark übertrieben, um nicht zu sagen, konstruiert.
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julchen
antwortete am 24.01.04 (07:24):
Tja, Mart
so ist da eben.
Die "einleuchtenden Gruende" eines Staatsoberhauptes Sanktionen zu unterstuetzen, oder selber zu erlegen, die sind wohl sehr debattierbar.
Ich nehme mal an Schroeder weiss was er tut. Aber ich sehe da nicht wo Schroeder mehr gerechtfertigt ist,zumal er doch meinte US Sanktionen gegen Irak habe zum Tod von tausenden gefuehrt...
irgendwo verstehe ich den Unterschied nicht!
Je mehr ich hier lese, desto mehr sehe ich wahrlich wie die Gleiche Situation mit verschiednen Massen gemessen wird.
Hier z.B. ist Schroeder total oppositioniert dass ein bewiesener Massenmoerder mit wirklich ekelhaften Waffen ( 5000 Kurden koennen das bestaetigen) aus der Macht gezwungen wird.
Aber dann dreht Schroeder sich rum und sanktioniert selber ein Land ????? DAS muss mir mal einer erklaeren.
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mart
antwortete am 24.01.04 (21:46):
Medea, ich weiß auch keine Lösung. Die Lage in Simbabwe interessiert mich aber besonders, da wir vor 18 Jahre um ein Haar dorthin als Entwicklungshelfer gegangen wären.
Julchen,
tja, was soll ich sagen. Überaus aufschlußreiche und enttarnende Wortmeldungen.
Heuchlerei - das ganze, was sonst?
Ich werde mich aus diesen Diskussionen zurückziehen, da sie für mich durch die ständige Wiederholungen den Charakter von spin doctors` campains annehmen.
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julchen
antwortete am 25.01.04 (06:49):
Hallo Mart,
ich wuenschte Du wuerdest Deine Entscheidung nochmal ueberdenken.
Deine waagerechte und auswaegende Haltung wird mir sehr fehlen. Leider werden es Andere vielleicht mehr so sehen wie: hurra, wieder eine ausgleichende opposition, mit guten und weniger emotionellen Argumenten totgequatscht und aus dem Weg geraeumt.
Das ist nicht nur sehr schade, dass ueberzeugt manche Leute auch noch mehr davon, dass sie doch recht hatten.
Hoffe Dich dochmal wieder zu lesen
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