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THEMA: Ringling Brothers Barnum & Bailey
11 Antwort(en).
julchen
begann die Diskussion am 20.01.04 (08:34) mit folgendem Beitrag:
Jongleure, Dompteure, Clowns....
Letzte Woche habe ich mir in den fruehen Morgenstunden eine Kabeluebertragungen vom Iowa-Caucus angesehen. Warum das alles in Iowa stattfinden muss, ist mir ein Raetsel, aber Tradition ist wohl Tradition...
Jedenfalls erwische ich Howard Dean mitten in seiner Rede vor einer kleinen Halle voller Mittelstand-Buerger. Das konnte man daran sehen, dass es keine Tische, Blumen, Abendkleider oder Kellner gab...:) Was er sagte war noch nichtmal soooooooo uebel - grossteilig.
Hinter ihm, Wuerdigen, Ernst-Erhabenen, Allwissenden Blickes kein Anderer als Martin Sheen. Gut, es gab da 2 oder 3 Sekunden, wo ich echt dachte Martin Sheen rollt die Augen, Ob das jetzt war wegen H.D.’s Rede, oder ob er nur in Zeitdruck war, das war nicht ersichtig.
Jedenfalls gab es hinterher das obligatorische Haendeschuetteln und Kinder-kuessen, und ich beobachtete einen beachtlichen Kluengel des Volkes, der sich um Howard Dean formte, so etwa 40 Leute. Er gab ein Autogramm am anderen - nicht eine einzige politische Frage gestellt -! Aber es fiel mir unangenehm auf, dass in den 5 Minuten autogramme geben nicht weniger als 4-mal gefragt wurde, ob Howard Dean denn denke dass Martin Sheen wohl moeglicherweise auch noch in die allgemeine Richtung des Kluengels kommen koenne.
HD’s Fassung unter den Umstaenden muss ich bewundern, denn das war doch irgendwie verlegentlich, oder? Hier bewirbt man sich um das Amt des Presidenten und dann wird man jede minute gefragt, ob man einen Schauspieler wohl auch mal noch aus der Naehe sehen koenne. Martin Sheen war nirgendwo zu sehen - er war wohl im Zeitdruck und hatte keine Zeit fuer die unteren 250.
Na gut, naechsten Abend habe ich im gleichen Sender dann Dick Gephart erwischt. Ebenfalls in Iowa, ebenfalls in Mittelklasse Schul Auditorium (oder aehnliches) und schnell wurde mir klar dass Howard Dean mit Sidekick Martin Sheen ja noch sooooo gut dran war.
Praktisch NIEMAND verzog eine Miene. Nicht waehrend und auch nicht nach der Rede. Es war fast bemitleidenswert, wie D.G. vesuchte seine Rede mit etwas zu beenden, welches ihm donnernend Applaus ernten wuerde. MIndesten 3-Mal peilte er die Landebahn an aber zog durch, ob der steinigen Gesichter. Kreiste mit einer Neuen Idee, murmelte, stotterte und fiel dann endlich doch in den Matsch. Damit zu sagen dass der Applaus mehr als bloss duenn war. Auch gab es keinen Autogramm heischenden Kluengel - in der Tat stand NIEMAND auf. Vielleicht haette er mal in Hollywood hausieren gehen sollen und Verstaerkung mitbringen.
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julchen
antwortete am 20.01.04 (08:38):
Ringling Brothers Barnum & Bailey Teil II
Wie dem auch sei.
Seitdem heisst es in der Presse das Howard Dean gewaltig hinten runterrutscht in den Polls. Die Gruende dafuer wurden mir heute klar mit einer Pressemeldung.
Es heisst darin, dass Howard Dean dem Druck der Stellung des President der US nicht gewachsen sei, angesichts der Tatsache, dass er bereits als kleiner Abgeordnerter fuer einen 3-Pferde-4-Ampel Staat Anfaelle von Hyperventilation hatte, an Albtraeumen litt und die Nerven im Buero verlor, rumtobte und sich im Grossen Ganzen der Verantwortung nicht stellen konnte...
Natuerlich ist es auch vollkommen moeglich, dass dies alles erstunken und erlogen ist. Schliesslich war HD der Vorrenner und die andern wollen ja auch ein Stueck Fleisch. Dem Gegner diese vom Hintern zu beissen ist ja nix Neues, schon gar nicht in der Politik.
Aber wo 2 sich streiten soll sich der Dritte ja freuen koennen. In dies Falle waere das wohl....ach wie heisst er doch gleich!
Dieser hat eine flammende Rede gegeben, in welcher er lauthals und standfest verkuendete dass der Sueden (der US) NICHT George Bushes persoenlicher Garten sein, sondern dass der Sueden (der US) SEIN personelicher Garten sei. Und dass sein Home-State von West Virginia von Ihm (wie hiess er gleich noch) gewonnen wuerde......bla bla bla.....
Das klitzekleine Problem mit dieser Sache ist halt nur dass ausgerechnet der Reverend Al Sharpton - von New York - Ein Yankee (und DAS heisst im Sueden was) - und obendrein noch Schwarz, in West Virginian besser aussieht in den Polls als....wie hiess er noch gleich! :)))
DAS ist ja schon nicht mehr beschaemend, das ist ja schon laecherlich!
Aber weiter im Text.
Dann ist da noch Liebermann. Als Al Gore’s Kumpane in 2000 hatte er sowas Weinerliches an sich, welches mir die Haare zu Berge stehen liessen. Jeden Moment glaubte ich ein Taschentuch rausholen zu muessen, damit er sich nicht ins Hemd schneuzt.
Aber Anfangs dieses Wahlkampfes (und vor allem im Jahr nach dem 9.11.) sah ich einen andren Liebermann. Nix mehr weinerliche Stimme und Vor-Traenen verzogener Mund. Direkt Respekt hat er mir abgeheischt......
Nur leider ist alles wieder wie es war :((( Tempo-Spenden werden gerne angenommen :)))
Zwischenzeitlich sitzt Hillary wie die Spinne im Netz und wartet auf den Ueberleber des Massakers der “Kandidaten”.
Wenn der “Ueberlebende” fuer den wirklichen Wahlkampf ein echter Gegner fuer Bush ist, dann wird sie zuschlagen. Wenn Er keine wirklich chance gegen Bush hat, dann wird sie schoen stillsitzen und noch 4 Jahre abwarten. Denn dann wird ihr der Kuchen von praktisch niemandem streitig gemacht werden!
Kein Kino hat sowas spannendes :)))
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Medea.
antwortete am 20.01.04 (08:55):
.... und Hillary ist so was von klug --- ;-))
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schorsch
antwortete am 20.01.04 (09:22):
@Medea. antwortete am 20.01.04 (08:55):
.... und Hillary ist so was von klug --- ;-))
...ja, sie hat ja Amerika schon Jahre lang im Hintergrund (ihres Ehemannes) gesteuert. Warum sollte sie nicht die erste Mrs. President werden?
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julchen
antwortete am 22.01.04 (06:50):
Bingo, Schorsch!
Liebevoll nannten wir Bill Clinton einstmals : Billary :)))
Hillary ist nicht von ohne! War es noch nie. Ich persoenlich halte sie sogar fuer soooo nicht von Ohne, dass es an gefaehrlich grenzt.
Fest steht, dass ohne Hillary, der labile Billary NIE ins Weisse Haus gekommen waere. Von Anfang an, davon bin ich ueberzeugt, hat Hillary, Billary's stuss nur deshalb in Kauf genommen, weil er ihr "Stepping Stone" war und Sie war die treibende Kraft hinter seinem Erfolg - dabei ihren eigenen Weg zum Weissen Haus ebnend. Hillary Clinton ist das ultimative paradebeispiel fuer Lang-Zeit-Planung :))
Momentan aber schwelgt John Kerry im Rampenlicht und sieht es gerne wenn er JFK gennant wird. :)
Nach Gepharts Abschied und Howard Dean's "melt-down", steht im Moment "JFK" nicht viel im Weg.
Howard Dean hat sich voellig beerdigt als er einen Waehler anfuhr, er solle sich gefaelligst setzen und den Mund halten - - Der Gleiche Howard Dean, der soooo fuer Friede,Freude, Eierkuchen und NO WAR ist...oder besser war! Der Mann ist das Reinste HB-Maennchen und nicht unbedingt Jemand den sogar die eingefleischtesten Demokraten an der Macht haben moechten - nicht mal um Bush loszuwerden und das will was heissen.
Bin gespannt wie's weitergeht.
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Titus
antwortete am 22.01.04 (17:27):
"Bin gespannt wie´s weitergeht"????
Na, wie schon! Bush wird sich doch die Macht nicht mehr aus den Händen nehmen lassen. Nachdem die Demokratie in den USA auf Eis liegt, kann er auch Gewalt anwenden, um an der Macht zu bleiben.
Schließlich sind doch alle Kräfte, die gegen ihn wirken "terroristisch" und müssen bekämpft werden!
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julchen
antwortete am 23.01.04 (06:13):
Titus....
manchmal fange ich an zu denken dass du das wirklich selber glaubst.....
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Titus
antwortete am 23.01.04 (20:38):
Julchen....
mit "glauben" hat das nichts zu tun. Glauben gehört in den Bereich Religion.
Bush wurde Präsident, obgleich Al Gore über 500.000 Stimmen mehr hatte, als Bush.
Bush wurde Präsident, nachdem der oberste Gerichtshof eine vollständige Auszählung der Stimmen in Florida gestoppt hatte. Alle Richter waren seinerzeit von Bush sen. eingesetzt.
Bush hat in den Jahren seiner Präsidentschaft seine Macht abgesichert, durch den "Patriot Act", durch die Schaffung dieses "Heimatschutzministeriums" (oder so ähnlich heißt das wohl). Durch die Abschaffung der Demokratie in den USA.
Was macht Ihr in den USA, wenn Bush am Abend der Wahl erklärt, daß es einen "nationalen Notstand" gibt und der erfordert, daß er - Bush - Präsident bleiben muß?
Mir hat einmal eine junge Dame während eines mail-Wechsels geschrieben, daß die Waffen, die die US-Bürger tragen dürfen, auch zum Schutz gegen eine Willkührmaßnahme der Regierung eingesetzt werden können, wenn es um Recht und Freiheit und Demokratie geht.
Nun- was würde also passieren, wenn Bush so handeln würde, wie von mir gedacht?
Nichts - die Bürger würden die Faust in der Tasche ballen und bestenfalls ihren Colt polieren.
Bedenke: Die Industrie hat über 100 Millionen in Bushs Wahlkampf investiert. Ergebnis? Noch ist der Raub des irakischen Erdöls nicht gelungen, der Krieg kippt, ist verloren. Und dieser Krieg kostet Menschenleben, auch amerikanisches Leben.
Meinst Du wirklich, daß die Hintermänner gestatten werden, daß sich Bush von der Macht trennen darf? Nachdem sie so viel investiert haben?
Ich wäre glücklich, würde ich mich irren.
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Wolfgang
antwortete am 24.01.04 (02:37):
Ich habe die Hoffnung, dass das bessere Amerika dieses Mal so viel Stimmen mehr zusammenbringt, dass es den BUSH-Kriegern unmoeglich gemacht wird, die Wahl als fuer sie gewonnen zu verkuenden.
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julchen
antwortete am 24.01.04 (05:50):
...Mir hat einmal eine junge Dame während eines mail-Wechsels geschrieben, daß die Waffen, die die US-Bürger tragen dürfen, auch zum Schutz gegen eine Willkührmaßnahme der Regierung eingesetzt werden können, wenn es um Recht und Freiheit und Demokratie geht.....
Das war ich, und wenn Du glaubst, dass ein kleiner Revolver das Einzige ist, was Buerger in so einem Falle vorzuweisen haetten ist das ein Fehler. Ein noch groessere Fehle ist zu glauben dass Buerger zu lange warten wuerden, bevor sie sich ihrer Regierung wiedersetzen wuerden. Um die 50% des Landes ist sowieso schon widersetzt, egal wer grade an der Macht ist. Und die andern 50%, wuerden Maetzchen wie "Notstandserklaerungen, die verlangen dass der augenblickliche president an der Macht bleibt" nicht mitmachen. Das geht total gegen die Constitution und darf niemals stehen - egal was die Situation is.
Der President hat ein paar "Sicherheitsbeamte" fuer seinen persoenlichen Service. Er hat nicht mal die alleinige Macht die Armee zu aktivieren. Er braucht das Ja und Amen anderer dazu. ...dies gegen sein eigenes Land durchzudruecken, nach laecherlichen 4 Jahren im Amt - ist nicht moeglich! Es wuerde nicht geduldet werden - und schon gar nicht von seinen bisherigen Unterstuetzern. Noch nicht mal 300 Jahre her ist unsere Constitution so formuliert worden, dass so etwas eben sofort mit der Wurzel vernichtet werden kann. Es ist unmoeglich, dass ein Mensch, ein Clan, eine Familie, eine Partei..die totale Macht erringen kann.
Bush-Unterstuetzer waeren die ersten die sich widersetzen wuerden!
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Tobias
antwortete am 24.01.04 (14:10):
Julchen was du da schreibst ist nicht in allen Teilen die grosse Wahrheit.
Nach dem 11.September hat Herr Bush eine Art Ermächtigungsgesetz durchgestzt und damit eine Machtfülle erhalten, die noch nie ein Präsident der USA hatte.
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julchen
antwortete am 25.01.04 (05:52):
richtig Tobias,
der Patriot Act wird in einigen Wochen wieder null und nichtig, es sei denn Kongress entscheidet das nochmal zu verlaengern - was noch lange nicht raus ist.
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