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THEMA:   I n n o v a t i o n e n

 10 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 16.01.04 (19:43) mit folgendem Beitrag:

Innovationsprodukte fordert der Kanzler, oder -leistungen...:

I c h suche einen Musiker, der meinen Karnevalsschlager vertont:

Es tut nichmer weh:
Schluss mitter SPDeh!
Jau, ettut nichmer weh!
Näh! Ettut nimma weh!
Dich kenn ich nimma, SPDeh!

500 Mill. Subventionen sind vorgesehen von unserem Innovationskanzler. Wer besorgt mir ein Innovataionsformular, mit dem ich für meinen Innovationsvorschlag das Steuergeld abfuchsen kann? - Irgendein Innovations-Formular-Schreiber - her! Ich teil das Geld mit ihm.
Wie...? Na, gut, ein qualifizierter, ein poetischer Schreiber soll's schon sein. Also nicht "irgendeiner"! Na, geht doch! Danke!
(Aber - irgendwie - ich denk schon: Bezahlen musst du und ich das auch noch! Aber i c h und d u - wir - haben dann wenigstens schon mal den Profit. Vielleicht brauch ich ihn nichmal zu versteuern. fürn Tausender macht das ein Steuerberater schon.)


schorsch antwortete am 17.01.04 (10:03):

justitia

Du meinst, das gäbe einen Schlager?
Ich hätt` wohl bessere an Lager!


iustitia antwortete am 17.01.04 (11:04):

ja, ran an die front der Karnevalisten...
War nur als ironischer Beitrag für die I n n o v a t i o n e n gedacht. Das sind die Neuheiten, dass, wenn ein Werbekopp eine Mark kassiert, verspricht, er könne mit seinen Vorschlägern 30 Mark einsparen helfen.
Kluger Berger:
Geben wir ihm 1 Milliarde - dann sparen wir uns 30 Milliarden; ungefähr den Etat des Arbeitsamtes.
Dafür haben zwar Millionen Arbeiter und Angestellte jahrzehntelang eingezahlt. (Berger übrigens nix!) Aber die rationalisieren wir weg - als Nichtwähler.


cilia antwortete am 17.01.04 (18:03):

Iustitia ich kann dir nur aus eigener Erfahrung einiges mitteilen: ein deutsch-österreichisches Projekt ist nach drei Besprechungen sehr aussichtsreich. An der vierten Besprechung nahmen von deutscher Seite drei Rechtsanwälte und zwei Finanzberater teil, die jede Zahl zerpflückten ihre Bedenken mitteilten und noch mindestens eine Woche darüber schlafen wollten. Nach drei Wochen bei der nächsten Besprechung wieder nur Rechtsberater. Unsere österreichische Delegation verlor die Geduld und dankte für die vielen Gespräche, verabschiedete sich und hat mittlerweile das Projekt mit tschechischen und ungarischen Partnern verwirklicht. Ich habe den deutschen Interessenten, dann anlässlich einer Veranstaltung getroffen, nach seinen enttäuschten Worten über die Ösis musste ich ihm leider sagen: „dass die Deutschen für mich alles verloren haben, was ich an ihnen jahrzehntelang bewundert habe, nämlich Innovation, Unternehmergeist und Risikobereitschaft“. Derzeit läuft das Projekt sehr erfolgreich – leider für unsere ehemals deutschen Partner in den neuen EU-Ländern.


mart antwortete am 17.01.04 (18:10):

Cilia,

Mich interessiert wirklich, um welches Projekt es sich dabei handelte.

Kannst Du mehr darüber mitteilen?


pilli antwortete am 17.01.04 (18:15):

hihi...cilia

"alles"? kennst du denn alle deutschen?

dein "leider" kann ja wohl aus kaufmännischer sicht erst zum abschluss des bilanzjahres zum "leider" werden...meine ich mal

:-)


mart antwortete am 17.01.04 (18:25):

Liebe Pilli,

glaubst Du nicht, mit deinen Ermahnungen zu differenzieren zwischen "allen" und "einigen" dich lächerlich zu machen.
Nach Cilias Bericht waren es Deutsche, die sich nicht entsprechend engagiert haben, aus welchen Gründen auch immer.

Hier wurde ein Fallbeispiel genannt und mich würde Näheres darüber interessieren!


cilia antwortete am 17.01.04 (19:18):

nein pilli, ich kenne natürlich nicht alle deutschen Nachbarn. Es war für mich ein sehr entäuschendes Erlebnis, warum? weil ich immer die deutschen Unternehmer für besonders innovativ gehalten habe. Mittlerweile sind die Österreicher nach einigen ähnlichen Erfahrungen alle in die neuen EU-Länder abgewandert. Ich könnte dir dazu unzählige Beispiele liefern.
mart: das Projekt hier darzustellen würden den Rahmen sprengen aber ich würde dir gerne via E-mail das komplette Konzept mailen.


mart antwortete am 17.01.04 (19:22):

Ich bitte Dich darum!

Danke im Vorhinein


Tobias antwortete am 18.01.04 (13:08):

Es wundert mich überhaupt nicht Cilia, wenn bei Ansiedlung von grösseren Unternehmen in Deutschland nur noch Rechtsanwälte und Finazexperten am Tisch sitzen. Diese Firmen ob aus Österreich oder sonst woher verhandeln doch in erster Linie um Bundes oder Landeszuschüssen für ihr Vorhaben. Mit Innovation hat dies erst mal gar nichts zu tun.

Ein Beispiel : In Wismar, ich habe diese Firma mit unserer Innung im Sommer besucht, hat sich die Tiroler Firma E.F.P. ( Floor Products ) nur angesiedelt weil die Zuschüsse mehr als genügend waren. Gleich gegenüber dieser riesigen Firmenanlage, hat auch eine Tiroler Firma das grösste Sägewerk Europas gebaut auch hier waren die Zuschüsse genau so riesig.( Leider kenne ich den Namen nicht , ist aber auch am Hafen im Wismar. )
Innovationen hin und Innovationen her, auch die sehr bekannte Firma MAPEI aus Italien hätte nicht in der Nähe von Helmstadt ein Werk errichtet, wenn nich gehörige Summen Geld von Land und Bund geflossen wären. Auch diese Firma haben wir besucht.
Diese Liste wäre wohl ellenlang wenn man alles zusammmen schreiben würde was unter dem Namen INNOVATIONEN alles abgehandelt wird.



BarbaraH antwortete am 21.01.04 (12:58):

Äußerst innovativ gingen Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte in der Gestaltung ihrer Bezüge sowie Ruhegelder um:

>>Während die Hundts und Henkels dieser Welt in ihrem Lamento über die Höhe der Lohnnebenkosten nicht ablassen, wird über die Ausmaße der Gehaltsnebenkosten der Leitenden Angestellten geschwiegen. Die jährlichen Vergütungen der obersten Manager waren in den Jahren des Börsenbooms frei nach dem Motto "Gier ist geil" exorbitant gestiegen. Nach Berechnungen des US-amerikanischen Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO verdiente 1965 ein Vorstandsmitglied durchschnittlich 20-mal so viel wie ein Arbeiter; 1980 war es schon 42-mal so viel, im Jahr 2002 dann gar das 531fache.

Die Grundgehälter werden durch Erfolgsboni und Aktienoptionen stark angefettet; mitunter entkoppelt man aber auch schon mal die Entlohnungen von der Entwicklung der Firma. So stiegen die Gehälter der Vorständler der Deutschen Telekom 2001 um 50 Prozent, während der Gewinn um 95 Prozent zurückging.<<

Webtipp heute in der Frankfurter Rundschau:
Gier ist geil
VON CHRISTOPH ALBRECHT-HEIDER (FRANKFURT A. M.)

https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/
nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=374211

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?T2F042327