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THEMA:   Wenn der Brückenschlag misslingt ...

 16 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 14.01.04 (22:07) mit folgendem Beitrag:

Ungläubig las ich soeben folgende Kroteske (NTV News):

Brückenbau mit Stufe: Beim Bau der neuen Rheinbrücke zwischen dem deutschen und dem schweizer Teil der Stadt Laufenburg ist eine peinliche Panne passiert: Zwischen beiden Seiten tut sich ein Höhenunterschied von 54 Zentimetern auf.

Während die Schweiz das Niveau des Mittelmeers zu Grunde legt, orientiert sich Deutschland an der Nordsee.
 
"Die Differenz von 27 Zentimetern ist natürlich bekannt, und auf dem Papier war alles klar", erläuterte Beat von Arx, Abteilungsleiter im Bauamt des Schweizer Kantons Aargau. In der Praxis habe es dann aber gehapert: Auf Schweizer Seite hätte das Niveau um 27 Zentimeter angehoben werden müssen. Stattdessen sei es aber um 27 Zentimeter gesenkt worden."

Europa, es bleibt noch viel zu tun. Packen wir es an.

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/5204532.html


hugo1 antwortete am 14.01.04 (23:13):

,,na welch ein Pech aber auch. Vielleicht hätten Sie den mittleren Hochwasserstand bei einer Vollmondnormalebbe der Nordsee mit einer Schlauchwaage ermitteln und diese dann gefüllt und verplombt per Eilpost zum "Stützpunkt des Versagens der Messungenauigkeitseleminierung" bugsieren sollen *g*


mart antwortete am 14.01.04 (23:22):

Ich glaube mich erinnern zu können, daß Mißerfolge in der Raumfahrt deshalb stattfanden, weil die unterschiedlichen Maßeinheiten nicht bedacht worden sind.


seewolf antwortete am 14.01.04 (23:29):

Karl -

das ist doch vergleichsweise gar nichts gegen die irrtümliche Amputation des linken statt des rechten Beins eines Arteriosklerose-Patienten durch einen habilitierten Chefarzt :-)


mart antwortete am 15.01.04 (00:45):

Und erst kürzlich ist ein Hoden anstelle eines Beins dem Messer zum Opfer gefallen - Tatsache!


julchen antwortete am 15.01.04 (02:17):

ooops, shit happens :)))

Wow, Mart! Der arzt muss aber aussergewoehnlich schlechte Augen haben...hahahah


Medea. antwortete am 15.01.04 (07:07):

Viele Männer dieser Welt prügeln Frauen -
mittlerweile schlagen auch immer häufiger Frauen ihre Ehemänner -
aber ein schriftlicher Ratschlag an Ehemänner, wie sie ihre Frauen so geschickt prügeln können, damit es die Umwelt nicht bemerkt, gab es wohl bisher noch nicht ... ?

In Barcelona ist ein islamischer Religionsführer wegen Aufrufs zur Gewalt gegen Frauen von einem spanischen Gericht zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilt worden. Der Imam des südspanischen Badeorts Fuengirola, Mohammed Kamal Mustafa, hatte in einem Buch muslimischen Männern Ratschläge für das Verprügeln von Ehefrauen gegeben. Er gilt in Spanien als einer der bedeutendsten Islam-Experten. In seinem Werk "La mujer en el islam" (Die Frau im Islam) hatte er Männern dazu geraten, ihre Ehefrauen "mit nicht zu dicken Ruten" auf die Hände oder die Füße zu schlagen. Auf diese Weise hinterließen die Prügel keine Narben oder Blutergüsse.
Einige Frauenverbände verklagten den Religionsführer. Das Gericht wertete in seinem Urteil das Buch als Aufruf zur Diskriminierung, zum Haß und zur Gewalt. Es verhängte gegen den Mann zusätzlich eine Geldstrafe von 2160 Euro.
Der Imam rechtfertigte sich damit, daß er Passagen aus dem Koran wiedergegeben habe. Diese seien "falsch interpretiert" worden.

/lt. dpa vom heutigen Tage.

Auch ein Thema zum "Wenn der Brückenschlag mißlingt ..."


bernhard antwortete am 15.01.04 (08:44):

medea, der elefant lässt manche brücke erzittern, über die er schreitet. der elefant hat einen wurmartigen rüssel. würmer sind beinlose lebewesen, die häufig im erdboden vergraben leben. ach, was ich schon immer zu lehmiger erde sagen wollte: ... ... ... (auch nachlesbar in jedem anderen meiner themen).


trux antwortete am 15.01.04 (08:49):

Geht es um die Brücke selbst oder nur um den Straßenanschluß auf deutscher Seite? Wäre doch interessant, Genaueres zu erfahren.


Medea. antwortete am 15.01.04 (08:52):

lach Bernhard -
so ist das: jedem Tierchen sein Pläsierchen .... ;-))


mart antwortete am 15.01.04 (09:09):

Österreich ist sehr gut im Tunnelbau; aber auch hier ist die Erleichterung groß, wenn die Vortriebe, die meist auf beiden Seiten des Tunnels stattfinden, in der Mitte wirklich zusammenstoßen und nur wenige Zentimeter Abweichung haben.


schorsch antwortete am 15.01.04 (09:52):

Auch zwischen den beiden Rheinfelden ist gerade eine Brücke im Bau - mir schwant Böses!

Ich frage mich nur: wie haben die Alten Römer ihre wundervollen Brücken gebaut, die heute noch ihren Dienst tun?


trux antwortete am 15.01.04 (14:35):

Fachlich leicht angehaucht gebe ich ein paar einfache Kurz-Infos zur Landesvermessung. Jeder Staat verfügt zum praktischen Gebrauch über ein eigenes amtliches Lage- und Höhennetz. Man muß zwischen Gebrauchsnetzen und wissenschaftlichen Netzen unterscheiden. Ich spreche hier von Gebrauchsnetzen. Punkte des Lagenetzes sind Trigonometrische Punkte für die man Koordinaten bestimmt. Koordinaten für neu gesetzte Grenzsteine werden z.B. davon abgeleitet. So kann man z.B. von einem Grenzstein in Flensburg zu einer Kirche in Bayern die Richtung und Entfernung mit hoher Genauigkeit ermitteln.

Punkte des Höhennetzes sind Höhenfestpunkte, mit hoher Genauigkeit einnivelliert. Von jedem dieser Höhenfestpunkte gibt es eine Höhenangabe auf Millimeter über Normal Null (NN). Die Höhen wurden ursprünglich von einem Normalhöhenpunkt hergeleitet, der seinerseits auf den Pegel von Amsterdam bezogen war und unser Bezugsniveau bildet. Der Höhenunterschied von einem Flensburger Höhenfestpunkt zu einem in München kann zumindest mit Zentimetergenauigkeit ermittelt werden.

Die europäischen Staaten haben unterschiedliche Bezugsflächen. Sie führen an der Grenze der BRD zu Höhenabweichungen. Die osteuropäischen Staaten bezogen die Höhen auf den Pegel von Kronstadt mit NN + 0,16 m. Die Netze der ehemaligen DDR sind inzwischen angeglichen.

Umstellung der Gebrauchsnetze der verschiedenen Länder auf ein einheitlich europäisches Bezugsystem wäre ein Riesenaufwand. Schwierig ist das Ganze außerdem. Ich nenne hier nur die Begriffe Geoid, orthometrische Höhen, Normalhöhen, ellipsoidische Höhen, Schwerepotenzial, Schwerebeschleunigung, tektonische Bewegungen. Die Abweichungen unter den verschiedenen Bezugspegeln sind noch nicht einmal genau bekannt. Forderungen nach Vereinheitlichung sind längs bekannt, doch lohnt der Aufwand?

Karl spricht beim Schweizer System von einem Bezug zum Mittelmeer. Das mag in etwa stimmen, doch amtlich wird derzeit noch der Pegel von Marseille benutzt. Schaut mal in die unten angegebenen Homepage.
Ich betrachte die Meldung über den Brückenbau skeptisch, hätte daher gern Genaueres gewusst.
https://www.swisstopo.ch/data/publi/VPK-2002-01_3.pdf

Internet-Tipp: https:///www.swisstopo.ch/data/publi/VPK-2002-01_3.pdf


Titus antwortete am 15.01.04 (18:39):

Ja, Schorsch, die alten Römer hatten noch keine Computer und mußten selber rechnen........


mart antwortete am 15.01.04 (19:35):

."....Das älteste Rechenhilfsmittel dürfte das Rechenbrett gewesen sein, welchem die Römer den Namen "Abakus" (vom römischen abax, Tafel) gaben; man kann ihn als den ersten und einfachsten "Computer" unserer Geschichte bezeichnen. Mit der Hilfe von Steinchen, die in einer Rinne verschoben wurden, konnte man je nach ihrer Stellung bestimmte Zahlenwerte darstellen."

Internet-Tipp: https://www.mathematik.uni-wuerzburg.de/History/rechner/schott/geschich.html


julchen antwortete am 16.01.04 (03:45):

Schorsch,
die konnten noch im Kopf rechnen.
Geh doch heute mal inden Laden und versuche
fuer eine Kauf aktion von 1.87 wechselgeld auf
10 zu bekommen - wenn die kasse NICHT funktioniert
hahahahhaha

Schon eine alte Batterie haette die 27 centimenter
verursachen koennen :))


schorsch antwortete am 16.01.04 (13:40):

Ja, habe es selber schon erleben müssen, dass ein ganzer Ladenkomplex nichts mehr verkaufen konnte - weil der Strom ausgefallen war!