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THEMA:   Demokratie.. was ist das eigentlich?

 81 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 12.01.04 (19:38) mit folgendem Beitrag:

Weil das Wort "Demokratie" "demokratisch" so häufig hier in den Foren benutzt wird habe ich einmal unter "Demokratie" gegoogelt. War ein interessanter Nachmittag. ;-)


Fundsachen im Google über "Demokratie"

Demokratie (gr) = Volksherrschaft

Gegenteil von Diktatur, Gewalt, Unfreiheit, Extremismus
Neue Demokratie./.Alte Demokratie, direkte Demokratie, Mitbestimmung, Volksentscheid, deutsche Demokratie

Zitate:
Demokratie erfordert: Wissen, Denken, Dialog, Toleranz, Wagnis
Die Demokratie ist bekanntlich das beste politische System, weil man es ungestraft beschimpfen kann.(Ephraim Kishon)
Die schlechteste Demokratie ist immer noch besser als die beste Diktatur
Demokratie ist keine Diktatur der Mehrheit

Wir unterliegen doch in dieser *** Demokratie, genau wie bei der Diktatur völlig dem Staat, das einzige was die Diktatur von der Demokratie unterscheidet: Wir dürfen uns unsere Diktatoren alle 4 Jahre neu aussuchen!

Nach Chomsky wirkt eine Diktatur vornehmlich physisch, indem sie das Handeln kontrolliert, namentlich über Gewalt.
Eine parlamentarische Demokratie wirke vornehmlich psychisch, indem sie das Denken und Empfinden kontrolliert, namentlich über Massenmedien.
"Manufactoring Consent: Noam Chomsky and the Media / An exploration of dissident"

Die Diktatur geht den schweren, (mit Recht) unsauber geltenden Weg des 'zum Schweigen bringen'; die parlamentarische 'Demokratie' geht den trickreichen, (zu Unrecht) kaum beachteten Weg des 'nicht Denken lassen'.


Das Volk wählt per Mehrheitsentscheid Volksvertreter die für das Volk oder im Sinne des Volkes handeln sollen

Wer ist das Volk?
Nach welchen Kriterien wählt das Volk?
Wie wird man Volksvertreter?
Was wird aus den Volksvertretern?
Was sind Mehrheiten und was bewirken sie?
Was sind Minderheiten und was bewirken sie?
Wer sagt tatsächlich wo es lang geht?

Was ist der Unterschied zwischen einer schlechten Demokratie und einer guten Diktatur?
----

Über das eine oder andere könnte man etwas länger nachdenken ehe man über Demokratie redet. ;-)


Wolfgang antwortete am 12.01.04 (19:54):

Meine Definition von Demokratie ist eine pragmatische: Fuer mich ist Demokratie mehr als Kreuzchen-Malen, nur um den SachwaltererInnen der eh' schon Maechtigen die 'demokratische' Legitimation zu geben.

Fuer mich ist Demokratie sich einbringen, eigene Interessenvertretungen bilden, (Internet-basierte) Netzwerke aufbauen, in persona den Etablierten (vor allem ausserparlamentarisch) gehoerig Dampf machen, mit Wort und Schrift und kleinen und groesseren regelmaessig oder unregelmaessig erscheinden 'Blaettchen' agitieren und propagieren, direkt (und nicht nur indirekt) z. B. per BuergerInnen-Entscheid mitbestimmen...

Die Aufzaehlung ist nicht erschoepfend. Selbst etwas tun ist das Entscheidende. Wer mag, kann ja sein Kreuzchen irgendwann und irgendwo machen. Mir ist das zu wenig. ;-)


mart antwortete am 12.01.04 (20:05):

Vielleicht könnte man auch die grundlegende Unterscheidung zwischen einer parlamentarischen und einer repräsentativen Demokratie erwähnen?

Bezüglich deiner Frage nach dem Unterschied zwischen einer schlechten Demokratie und einer guten Diktatur fällt mir folgende Geschichte ein:

Bei einer Diskussion über nötige aber sehr schwer durchzusetzende Maßnahmen im Umweltbereicht sagte jemand aus tiefster Seele "Der Kaiser hätte das einfach bestimmt." Dieser jemand ist eine sehr gebildete, alte Dame aus dem Hochadel, die normalerweise sozialistisch wählt.


Wolfgang antwortete am 12.01.04 (20:58):

Eine wichtige Bedingung fuer diejenigen, die Demokratie leben wollen, ist die Moeglichkeit, frei und kostenguenstig publizieren zu koennen. Dank der neuen elektronischen Techniken, vor allem dank des Internets ist das moeglich geworden.

'indymedia' ist solch eine Einrichtung. Die macht das Publizieren praktisch allen moeglich. Bei 'indymedia' kann jede(r) schreiben. Eine bis dato nicht fuer moeglich gehaltene wirklich freie und bunte und im wahrsten Sinne des Wortes anstoessige weltweite Presse- und Diskussionkultur ist so entstanden. Eine tolle Sache ist das... Eben gelebte Demokratie. :-)

indymedia.org
unabhaengiges medienzentrum
https://de.indymedia.org/index.shtml

Internet-Tipp: https://de.indymedia.org/index.shtml


mart antwortete am 12.01.04 (21:21):

Die Möglichkeit, daß jeder in diesem Medium schreiben kann, was ihm gerade gefällte, brachte in der Vergangenheit die damit verbundenen bekannten Probleme mit sich:

".....Ein Großteil der Indymediauser pocht hingegen auf den Grundsatz der freien, unzensierten Information, der zu den Gründungsessentials dieses Netzwerks gehört.

"Dieser Ansatz ist gescheitert und hatte auch wenig mit Emanzipation zu tun", meint dagegen ein Vertreter der linken Schweizer Gruppe "für einen progressiven Antikapitalismus" (F.E.P.A). "Die Haltung von Indymedia, die durch die völlige Publikationsfreiheit gegen Zensur anzukämpfen vermeint, erweist sich dort, wo Freiheit in bloße Beliebigkeit und Dummheit umschlägt, als eine wirksamere Abklemmung von allem Denken als sie eine offene Zensur je zustande bringen würde."

"Diese Kritik stellt das Selbstverständnis des noch recht jungen Internet-Netzwerks Indymedia grundsätzlich in Frage und wird daher von vielen als Angriff auf das Projekt begriffen."

Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11963/1.html


Wolfgang antwortete am 12.01.04 (21:24):

Ich denke, die 'indymedianer' lassen sich nicht arg beeindrucken und machen weiter - trotz aller Klugscheisser (die es immer und bei allem Neuen, ja Revolutionaerem gibt). :-)


Wolfgang antwortete am 12.01.04 (21:29):

Ich moechte noch ein (Internet-)Projekt vorstellen, das dem Grundsatz der freien, unzensierten Information folgt und waechst und gedeiht und eine erstklassige Informationsquelle ist:

Wikipedia
Die freie Enzyklopaedie
https://de.wikipedia.org/

Jede(r) ist eingeladen, seinen Beitrag dort zu leisten.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/


mart antwortete am 12.01.04 (22:19):

Wikipedia, die freie Enzyklopädie, (allerdings im Gegensatz zu Indymedia mit Korrektur- und Verbesserungsmöglichkeiten, Einsprüchen etc.-- also wie würden Altindymedia verächtlich sagen "zensiert") kann wohl keine Alternative zu irgendeiner Regierungsform sein.


Wolfgang antwortete am 12.01.04 (22:56):

Demokratie ist keine Regierungsform... In einer Demokratie (so, wie ich sie verstehe) sollen moeglichst viele Menschen moeglichst viel selbst entscheiden.

Demokratische Prozesse brauchen ihre besondere 'Logistik' (die uebrigens staendig durch die Maechtigen gefaehrdet ist)... Deshalb ist das Konzept der freien (elektronischen) Netzwerke so wichtig. Bieten sie doch die Moeglichkeit, ausserhalb der Strukturen der Maechtigen eine Gegenmacht aufzubauen.

So gesehen ist Demokratie Korrektur, ja Gegnerschaft zu JEDER Regierungsform. Denn alle Regierungen dieser Welt haben die ihnen innewohnende Tendenz, die Demokratie zu beschaedigen, ja sie sogar ganz abzuschaffen, unter Umstaenden sogar mit Wissen und Billigung der Mehrheit der Menschen.

M. E. nach ist Demokratie, soll sie nicht nur ein schoenes Macht legitimierendes Wort bleiben, eben kein festgefuegter Zustand, keine wie immer geartete Institution, sondern ein Verfahren, ein immerwaehrender Prozess.


iustitia antwortete am 12.01.04 (23:13):

So lange so viele sich noch über Demokratie aufregen können - so lange scheint es uns gut zu gehn. Wenn man über Geld, Konto, PC, Zeitung, TV und Rechtschreibung verfügt.(?)
Und noch in Urlaub fahren kann. Und noch eine einigermaßen ehrliche Sendung über und mit einem "gedemütigten" Kohl - als Machthaber über Spenden und Wahrer des Ehrenwortes - sehen kann, wie heute Abend in ARD.


Wolfgang antwortete am 12.01.04 (23:31):

Und ob es uns gut geht, justitia... Vergiss aber bitte die nicht, denen es nicht so gut geht. Die haben andere Sorgen, da gebe ich Dir recht, als ueber Demokratie zu diskutieren.

Trotzdem lohnt es sich, meine ich, ab und zu ueber etwas nachzudenken, was jenseits von Geld und aehnlichem angesiedelt ist. Zumal das Diskutieren ja auch Spass macht und einen gewissen Unterhaltungswert hat. ;-)


julchen antwortete am 13.01.04 (08:07):

...unterliegen...kreuzchen malen.....????

Oiii


schorsch antwortete am 13.01.04 (09:22):

Ich wurde einmal als "einer der fleissigsten Leserbriefschreiber" im Schweizer Fernsehen proträtiert. Als der Reporter mich fragte, ob ich denn glaube, mit meinen Leserbriefen etwas bewirken zu können, antwortete ich: "Schauen Sie mal, wie viele Parlamentarier am Morgen im Ratssaal als ertes die Leserbriefe lesen. Das tun sie doch, damit sie wissen, welche Meinung sie heute vertreten sollen!"

Was ich damit sagen will: Es genügt nicht, einmal in 4 Jahren ein paar Kreuzlein auf einen Wahlzettel zu kritzeln. Man muss die Gewählten durch diese 4 Jahre hindurch "begleiten", auf dass sie an die Versprechen erinnert werden, die sie vor der Wahl abgegeben haben!


mart antwortete am 13.01.04 (10:39):

Liebe hl,

Das von dir verwendete Zitat

"Die Diktatur geht den schweren, (mit Recht) unsauber geltenden Weg des 'zum Schweigen bringen'; die parlamentarische 'Demokratie' geht den trickreichen, (zu Unrecht) kaum beachteten Weg des 'nicht Denken lassen'"

wovon die Herkunft schamhaft verschwiegen wurde, regt wirklich zum Denken an.

Auf der Seite:

https://www.anarchie.de/main-22154.html

gibt es aber noch viel mehr Interessantes

Internet-Tipp: https://www.anarchie.de/main-22154.html


BarbaraH antwortete am 13.01.04 (12:39):

Ein weiterer Satz in Heidis Eröffnungsbeitrag regt zum Nachdenken an:

>>Eine parlamentarische Demokratie wirke vornehmlich psychisch, indem sie das Denken und Empfinden kontrolliert, namentlich über Massenmedien.<<

In dieser Gefahr sehe ich mich auch....

Betreiben die meisten der Journalisten und TV-(Nachrichten)-Sendungen nicht eher Desinformation anstatt Information? Wann klären Zeitungsartikel oder TV-Sendungen wirklich über Hintergründe auf? Als Ausnahme fallen mir einige wenige TV-Sendungen weit nach Mitternacht ein....

Das Internet erweitert die Möglichkeiten zur Aufhellung von Hintergründen enorm... jedoch muss auch hier jeder Einzelne seinen inneren Schweinehund überwinden und eine gewisse Energie dazu aufbringen. Weitaus bequemer ist es natürlich, sich in dicken Schlagzeilen die Welt erklären zu lassen.... aber auch weitaus gefährlicher.


Wolfgang antwortete am 13.01.04 (12:56):

Viele 'Ideenfabriken' haben den Blick dafuer geschaerft, dass Macht korrumpiert und viel Macht (z. B. die sich beim modernen Nationalstaat angesammelte) viel korrumpiert.

Die veroeffentlichte Meinung ist der fuer alle sichtbare Ausdruck von die Demokratie bedrohenden Machtverhaeltnissen.

Waeren wir nur auf ARD und ZDF und Springer- und Augstein- und Murdoch- und Berlusconi-Presse und Verlautbarungen aus den Think Tanks der Maechtigen angewiesen, staende es schlecht um die Demokratie.

So aber haben wir seit ein paar Jahrzehnten neue Techniken, die, davon bin ich ueberzeugt, die politische Landschaft revolutioniert haben. Weltweite Netzwerke sind entstanden, Menschen koennen endlich frei und vor allem kostenguenstig kommunizieren, eine Gegenmacht gegen die Staatsmacht baut sich auf... Eine wahrhaft anarchistische Idee hat eine eine reale Basis bekommen.

Die Maechtigen werden unruhig und versuchen erfolglos, die freie Meinung zu unterdruecken. Was ein paar freie Menschen (allzuviele sind es ja nicht) bewirken koennen. Ich freue mich ueber diese Entwicklung und nutze die neuen Moeglichkeiten, wo ich es nur kann.

Ich rate allen, sich von den alten Strukturen abzuwenden, und die alten ausgelatschten und schlechten Schuhe wegzuwerfen. Es gibt Besseres... Praktizierte Demokratie eben. :-)

Webtipp...

graswurzelrevolution
https://www.graswurzel.net/


mart antwortete am 13.01.04 (13:15):

<<Das Internet erweitert die Möglichkeiten zur Aufhellung von Hintergründen enorm... jedoch muss auch hier jeder Einzelne seinen inneren Schweinehund überwinden und eine gewisse Energie dazu aufbringen. Weitaus bequemer ist es natürlich, sich in dicken Schlagzeilen die Welt erklären zu lassen.... aber auch weitaus gefährlicher<< (BarbaraH)


Das wissen auch die Diktatoren in Gottesstaaten wie Iran und die von Atheistenstaaten wie Kuba:

Und es ist gefährlich !



„Die iranische Internet-Community sucht Unterstützung bei ihrem Kampf gegen die von Teheran ausgehende Zensur


"Die EU-Delegierten können in dieser Angelegenheit eine wichtige Rolle spielen", erklärte der iranische Internet-Publizist Hossein Derakhshan gegenüber den BBC News. "Der Druck der EU hat den Iran damals gezwungen, das Steinigungsgesetz außer Kraft zu setzen, und vielleicht ist dies auch bei der Internet-Zensur möglich".

„Nachdem in den vergangenen drei Jahren eine große Zahl von Zeitungen und Magazinen verboten worden waren, ist das Internet mehr und mehr zu einem Ort der Information und zu einer Quelle der Kommunikation geworden“

Und diese Quelle wird jetzt (seit Anfang Dezember) ebenfalls im Iran und in Kuba gekappt.

Internet-Tipp: https://www.anarchie.de/main-22154.html


Wolfgang antwortete am 13.01.04 (13:39):

Noch einmal: Die Maechtigen weltweit, alle Maechtigen, versuchen bestaendig freie Menschen niederzudruecken. Die neuen Techniken, vor allem das Internet, hilft aber freien Menschen.

Wichtig ist, dass Menschen diese Moeglichkeiten nutzen... Dass sie aufhoeren in Kreuzchen-Malen zu denken... Dass sie sich von der Illusion verabschieden, 'die da oben' wuerden es schon fuer alle gut richten.

Das ist die eigentliche Aufgabe: Den Unrechtsregimen dieser Welt, den BUSH's und PUTIN's et al., der enormen staatlichen Macht an sich (egal, wo auf der Welt) eine Gegen-Oeffentlichkeit entgegensetzen.

Fangen wir doch hier bei uns an... Jede(r) so, wie sie/er es kann... Wer wollte uns erfolgreich daran hindern ?


mart antwortete am 13.01.04 (14:46):

Das ist die eigentliche Aufgabe:

Den Unrechtsregimen dieser Welt, den Diktaturen dieser Welt, den Mullahs und Castros et al. eine Gegenöffentlichkeit entgegensetzen - und darauf dringen, daß diese auch im beherrschten Land erscheinen können und von allen erworben und gelesen werden dürfen.

Und bitte nicht auf das Gegengewicht von unabhängigen Printmedien vergessen!

Aber bitte nicht als gutes Beispiel Indymedia erwähnen, wo jeder ob Chaot oder Anarchist seine Ergüße publizieren kann.

Internet-Tipp: https://www.anarchie.de/main-22154.html


Wolfgang antwortete am 13.01.04 (15:32):

Weil es so schoen war und ich weiss (auch wenn's jemand nicht gefaellt), dass - unterm Strich - die 'Indymedianer' gute Arbeit leisten (wo die Meisten gar nichts tun, sondern gerne jammern und meckern, aber nichts Gleichwertiges oder sogar Besseres auf die Beine stellen - die deutsch-oesterreichische Krankheit):

de.indymedia.org
unabhaengiges medienzentrum
https://de.indymedia.org/index.shtml

:-)

Internet-Tipp: https://de.indymedia.org/index.shtml


pilli antwortete am 13.01.04 (15:55):

ich liebe indymedia.org

und

ich liebe chaos

ich mag keine staatsgewalt und keinen zwang...mmmhhh...bin ich jetzt eine anarchistin?

:-)


schorsch antwortete am 13.01.04 (16:11):

Du bist du, liebe pilli - und du passt in keinen Baukasten rein.....


mart antwortete am 13.01.04 (17:14):

Liebe pilli,

ein schöneres Kompliment als dieses kann man dir wohl nicht mehr machen - oder fällt dir dazu noch etwas ein? - sicherlich schon.

Trotzdem darf ich gewisse Zweifel an deinen Gegensatzpaaren:

Staatgewalt vs. Chaot bzw. Anarchie anmelden.

Sollte es nicht anstelle dessen heißen:

Rechtsstaat vs. Anarchie

Und Chaoten sind in vielen Fällen sehr liebenswerte Menschen, sehr oft zähle ich mich auch dazu - das heißt zu den Chaoten und zu den liebenswerten Leuten. Daß ich aber dadurch durch Staatsgewalt bedroht worden wäre, habe ich zumindest bis jezt noch nicht feststellen können.


mart antwortete am 13.01.04 (17:24):

Eine wichtige Bedingung fuer diejenigen, die Demokratie leben wollen, ist die Moeglichkeit, frei und kostenguenstig publizieren zu koennen. Dank der neuen elektronischen Techniken, vor allem dank des Internets ist das moeglich geworden.

Nun, jeder kann in indymedia posten und es sieht auch dementsprechend aus - ich kann dem ganzen einen bestimmten Unterhaltungswert nicht absprechen, aber auch eine Kenntnis der anarcho-Szene, die sehr aufschlußreich ist.


Nur, als demokratisches Gegengewicht zu den gewählten "Mächtigen" und dem Machtmißbrauch kann man diese Seiten wirklich nicht betrachten.

Internet-Tipp: https://home.pages.at/lobotnic/oekoli/aussendung/0208200.htm


Wolfgang antwortete am 13.01.04 (19:38):

Fuer die Angepassten, pilli, ist alles, was in ihr schlichtes weiss/schwarz- oder gut/boese- oder korrekt/inkorrekt-Raster nicht reinpasst, die reine Anarchie.

Fuer uns aber (ich denke, dass ich hier das 'uns' gebrauchen darf) ist das bunte Leben (mit allen Absonderlichkeiten und Exzessen) das einzig wahre Leben.

:-)


hl antwortete am 13.01.04 (19:46):

"sehr oft zähle ich mich auch dazu - das heißt zu den Chaoten und zu den liebenswerten Leuten."

Das ist doch mal eine nette Selbsteinschätzung*g*

Es lebe das Chaos und die Demokratie ;-))


mart antwortete am 13.01.04 (20:14):

Das bunte Leben (mit allen Absonderlichkeiten und Exzessen) das einzig wahre Leben......teilweise richtig

Folgendes ist in Indymedia zu finden:

"17. Januar 2004 Demonstration in Hamm (Westf.)

Thema:
Solidarität mit Palästina

....
Redner:
Gerd Ittner (freier Nationalist)
Christian Worch (freier Nationalist)
Hartmud Wostupatsch (freier Nationalist)
Axel Reitz (KDS)
Philipp Hasselbach (KDS)

.......



Auflagen:
Das tragen von Springerstiefel in Kombination mit Bomberjacken ist verboten.

Buchstaben sowie Zahlen in folgender Kombination sind auch verboten: NS, NSD, NSDA, NSDAP, ACAB; 14, 18, 88.

SCHWARZ-WEIß-ROTE FAHNEN sind nicht erlaubt.

Erlaubt sind drei Transparente, 3 Palästinenser Fahnen, 3 schwarze Fahnen, eine Niederländische Fahne und 10 Trageschilder.

Infos:
Weltnetz: [Kameradschaft Hamm]
Tel.: 0170 / 8709065 oder 0178 / 7536732
E-Post:
[NWHamm14@aol.com]
[ks-dortmund@freier-widerstand.net]

Antifa Infos:
[Antifa Hamm]
[No Nazis] "


Ich würde hier nicht mehr den Ausdruck "Exzess" für ausreichend finden - die Redner sind bekannt.

Ich lehne es aber auch ab, in diesem Aufruf eine demokratieüberwachende und -regulierende Funktion zu sehen, sondern an Stelle dessen eine eindeutig demokratiefeindliche Linie vermuten.


Wolfgang antwortete am 13.01.04 (20:17):

Ich moechte noch ein weiteres demokratisches (Web-)Phaenomen vorstellen: Die sogenannten 'Weblogs' oder auch 'Blogs'. Von Anfang an gab es diese von Einzelnen initiierten Tagebuecher oder Diskussionsforen. Mittlerweile ist eine Massenbewegung daraus geworden.

Dank neuer, leicht zu handhabender Software und preiswertem Hosting gibt es einem Blogger-Boom.

Wo viel Licht ist, da ist natuerlich auch viel Schatten... Aber viele tolle Blogs gibt es mittlerweile (vgl. Link).

Das ist Anarchie im besten Sinne dieser Idee. Kein Medienmogul zensiert da was. In vielen Laendern ist das die einzige Moeglichkeit, ungestraft oeffentlich Kritik ueben zu koennen.

Der Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag wird demnaechst ein Buch herausgeben: "BLOGS! Die Weblogs – Literatur und Journalismus im Internet". Aus der Vorankuendigung des Verlages:

"Waehrend die Luftblase der New Economy platze, entstand ein anarchisches, unkommerzielles Netzwerk dieser neuartigen Medien: Die Bloggosphaere. Sie war nicht geplant, sie ist nicht gesteuert, aber sie ist da und waechst rasant. Frueher wurden die Blogger von »etablierten« Journalisten als Amateure abgetan. Das arrogante Laecheln ist ihnen vergangen."

Eine gute und nachahmenswerte Sache, finde ich. Und das Schoenste ist: Keine Regierung dieser Welt (und schon gar nicht deren kleine Wadenbeisser) werden diese Lawine aufhalten koennen. :-)

Internet-Tipp: https://www.weblogverzeichnis.de/


mart antwortete am 13.01.04 (20:48):

Danke für den Link, ich werde da noch lange herumschmökern, nur was das mit der Anfangsfrage zu tun hat, verstehe ich nicht.

Stichwort: Demokratie .... 0 Links

21 neue Weblogs in diesem Jahr, wobei ich anschließend die ersten chronologisch anführe.

Die Beschreibung und Bemerkungen zum Weblog stammt vom jeweiligen Verfasser.

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-Ich weiß selbst nicht, was das werden soll... » BeeJay's Weblog

-unsortierte Gedanken von Birte und Andreas aus Schleswig-Holstein https://www.birteundandreas.de/


-blogfrog ist ein Gemeinschaftsblog, der sich nicht auf spezielle Themen beschränkt, sondern dessen Autoren in humorvoller Weise Ihr Leben und die Welt, in der sie es führen, beschreiben und auch hinterfragen.
https://www.blogfrog.de/

-Weblog zur Autorin Catherine Cookson. Sie schrieb Romane im Genre Belletristik. https://www.weblogverzeichnis.de/neue_blogs.php


-die gedankenwelt des claus meyer
https://seekirchen.blogs.com/clogm/


-the crazy-life of sebastian draese is his crazy-home; also his crazy-club; he lives 40% in real life and 75% in cyberspace ;)
https://www.crazy-club.de/blog/

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Wenn jemand also seine mit viel Liebe gebastelte Homepage vorstellen will, empfehlenswert!

Das Problem, das ich vor allem sehe, ist, daß in Diktaturen der Zugang zum Internet sehr wirkungsvoll unterbunden wird.

Und ehrlich, brauchen wir in unserer Demokratie diese Seiten um die Demokratie zu stabilisieren und zu verbessern?


Wolfgang antwortete am 13.01.04 (21:26):

Wir brauchen diese Bewegung und wir sollten denen dankbar sein, die die Technik dafuer geschaffen haben.

Da unterscheiden wir uns. Ich bin der Meinung, dass wir keine Demokratie 'haben' (so, wie man irgendeine festgefuegte Staatsform hat), sondern dass Demokratie ein bestaendiger Lehr- und Lernprozess ist. Ein Prozess, der ueberall gefaehrdet ist, wo sich Macht ansammelt.

Eine Gegenmacht ist also noetig... Eine Gegenmacht die 'von unten' gespeist wird... Eine Gegenmacht, die moeglichst viele Menschen und moeglichst viele Aktivitaeten umfasst und dessen 'Logistik' das Internet darstellt.

Vielleicht darf ich meinen bescheidenen Beitrag zur Gegenmacht erwaehnen: Meine Websites ecofreak.de (uebrigens jetzt auch auf schwaebisch *gg*) und ecotrip.de (s. Link).

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


mart antwortete am 13.01.04 (22:58):

Wer ist dieses "Wir" : <<Wir brauchen .. und wir sollten..<<


Ich brauche keine Gegenbewegung, wo für Neonaziaufmärsche geworben wird, bez. Werbung für Gruppierungen wie oekoli (Linksextremste)gemacht werden, die nach ihrer eigenen Aussage dafür kämpfen, den Staat abzuschaffen.


Das brauche ich zumindest nicht - auch nicht als Hetz und Tollerei oder aus Freude am Chaotischen.


eagleca antwortete am 14.01.04 (15:08):

Kennt jemand eine bessere Sraatsform als die Demokratie? Er moege sich melden!


Wolfgang antwortete am 14.01.04 (16:27):

Demokratie ist keine Staatsform... Demokratie ist der Prozess, wonach moeglichst viele Menschen moeglichst viel selbst bestimmen, also selbst moeglichst viel eigene Macht ausueben.

Demokratie ist in allen Staaten bedroht. Einfach aus dem Sachverhalt heraus, dass in ALLEN Staaten deren wirtschaftlich und politisch Maechtige das Bestreben haben, noch mehr Macht bei sich anzusammeln, und sie anderen (insbesondere den 'kleinen Leuten') wegzunehmen.

Das geht immer auf Kosten der Demokratie. Demokratie ist ein gefaehrdetes Gut. Allzuviele Menschen wollen sie nicht zulassen oder dort abschaffen, wo sich demokratische Strukturen gebildet haben.

Demokratie muss bestaendig erkaempft bzw. verteidigt werden. Eine nie endende Aufgabe fuer 'die da unten'.


Medea. antwortete am 14.01.04 (17:22):

"Ihr da oben - wir da unten"

es ist schon lange her, daß ich dieses Buch in der Hand hatte, wahrscheinlich ist es der Xten Entsorgung zum Opfer gefallen.

Hatte ca. Ende der Siebziger das Vergnügen, Bernt Engelmann kennenzulernen, damals ein vielgelesener Autor. Allerdings, besonders kämpferisch wirkte er nicht auf mich ... :-))


mart antwortete am 14.01.04 (17:35):

Folgende Definition <<Demokratie ist keine Staatsform ....Demokratie ist ein Prozeß...<< muß als persönliche Meinung geäußert werden, da sie ansonsten falsch ist.



"Gefährdung der Demokratie" aus untenstehendem Link
.....
"Aber auch in Westdeutschland vergingen nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur 30 Jahre, bis eine Zweidrittelmehrheit die demokratische Staatsform bejahte.

Die große Zustimmung darf nicht zu dem Schluss führen, dass die Demokratie ungefährdet sei. Die Demokratie kann in Deutschland nicht, wie in den alten Demokratien des Westens, auf eine ungebrochene Tradition zurückblicken. Die Geschichte der Demokratie in Deutschland war eine Geschichte gescheiterter Versuche. Erst der zweite demokratische Staat ist bisher, trotz aller Schwächen und Mängel, eine Erfolgsgeschichte gewesen. Viele betrachten diese Erfolge als selbstverständlich. Sie erwarten viele Leistungen vom Staat, halten aber selbst Distanz, weil sie meinen, "die da oben machen doch, was sie wollen".

Manche haben ein idealisiertes Bild von einer harmonischen, problemlos funktionierenden Demokratie. Gemessen am Ideal schneidet die Realität schlecht ab. Eine harmonische, konfliktfreie Gesellschaft existiert jedoch nirgendwo. Wenn die Demokratie nicht die ideale Ordnung von Staat und Gesellschaft ist, so ist bisher jedenfalls noch keine bessere erfunden worden. Es ist die einzige, die ein System von Spielregeln zur Verfügung stellt, in dem Konflikte friedlich ausgetragen, Kompromisse gefunden und Fehler korrigiert werden können."

aber es stimmt, daß mit der Bezeichnung "Demokratie" vielfältig Schindluder getrieben wird:


"....Demokratien wollen nahezu alle Länder der heutigen Welt sein. Kaum ein politisches Regime bezeichnet sich nicht als demokratisch. Autoritäre Herrschaftssysteme in Asien, Afrika und Lateinamerika berufen sich ebenso auf die Demokratie wie traditionell demokratische Länder der westlichen Welt. Das galt gleichermaßen für die zusammengebrochenen "realsozialistischen" Systeme Mittel- und Osteuropas, die sich als "Volksdemokratie" oder "sozialistische Demokratie" bezeichneten..."

Internet-Tipp: https://www.bund.de/Hintergrund/Deutsche-Demokratie/Grundlagen/Demokratie/Gefaehrdung-der-Demokratie-.4651.htm


Wolfgang antwortete am 14.01.04 (17:45):

Demokratie ist (hoffentlich nicht nur) fuer mich ein Prozess (ich habe es schon mehrfach gesagt)... Ein Prozess (aus vielen Einzelprozessen besehend), der es in ALLEN Staaten und in ALLEN Organisationen dieser Welt schwer hat.

Ueberall, wo Macht angesammelt wird, geht das in vielen Faellen auf Kosten der Demokratie.

Viele Menschen bezeichnen sich als Demokraten. Die wenigstens davon aber verhalten sich auch demokratisch.

Von den meisten Menschen wird die Demokratie buchstaeblich in den Himmel gehoben, auf dass moeglichst wenig davon auf der Erde bleibe. ;-)


mart antwortete am 14.01.04 (18:02):

Gut, als Privatmeinung akzeptiert!


Du willst aber offensichtlich diesen Prozeß weiterbringen, indem du Plattformen befürwortest und bewirbst, die sowohl äußersten Rechtsradikalen als auch äußersten Linksextremisten eine gewisse Öffentlichkeit garantieren.

Beide haben die Zerstörung der Gesellschaft zum Ziel.


Stellst Du dir so den Prozeß der Demokratisierung vor?


Wolfgang antwortete am 14.01.04 (19:02):

Seit ich politisch aktiv bin (in Umwelt- und Friedensgruppen) mussten meine Freunde und ich uns von 'Demokraten' denunzieren lassen (wechselseitig als links- oder rechts- oder sonstwie-radikal).

Mein Rezept gegen solche Beschimpfungen: Einfach nicht drauf hoeren und weiterarbeiten. :-)

Hier ist noch ein Link zu einer Gruppe von Menschen, die sich als Gegenmacht zu bestimmten 'Demokraten' verstehen - als Gegenmacht zu 'Demokraten', die das Wort 'Demokratie' wie eine Monstranz vor sich hertragen und gerne und oft ganz undemokratisch Kriege anzetteln und fuehren:

Friedenspolitischer Ratschlag
https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/

Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/


mart antwortete am 14.01.04 (19:53):

Wo wurdest du hier beschimpft?


Indymedia ermöglicht extremsten linken und rechten Gruppierungen den Weg in die Öffentlichkeit.

Meine Frage, wie dadurch ein Prozeß der Demokratisierung vorwärtsgebracht werden kann, wurde von dir nicht beantwortet.


Wolfgang antwortete am 14.01.04 (21:34):

Ein Zitat von I. RAMONET: "Einmal mehr besteht Bedarf an Träumern, die denken, und an Denkern, die träumen." (Quelle... IGNACIO RAMONET: Kriege des 21. Jahrhunderts)

RAMONET hat Recht... Bedarf besteht... Aber, ich bin mir sicher: Von beiden - von den traeumenden Denkern und von den denkenden Traeumern - gibt es leider immer weniger. Dafuer waechst die Zahl derer, die weder traeumen noch denken, sondern den Krieg nach innen und nach aussen wollen und dafuer (weil sie meinen, er braechte ihnen Sicherheit) ihre Stimme im wirklichen Sinne des Wortes abgeben. Die Demokratie - also der Prozess, der moeglichst vielen Menschen moeglichst viel Macht geben soll - ist denen ein Dorn im Auge. Wie die traeumenden Denker und die denkenden Traeumer ist auch die Demokratie (so, wie ich sie verstehe und weiter oben beschrieben habe) ein Auslaufmodell geworden.

Es triumphieren die 'Demokraten', die in Wirklichkeit Buerokraten der Maechtigen sind.

Ein letzter Link von mir zu einer wirklich guten buergerlichen Zeitung (nur die jeweils aktuelle Ausgabe ist kostenpflichtig, alle frueheren Ausgaben werden kostenlos online angeboten):

Le Monde diplomatique
Die deutschsprachige Ausgabe der französischen Monatszeitung für internationale Politik
https://www.monde-diplomatique.de/

:-)

Internet-Tipp: https://www.monde-diplomatique.de/


mart antwortete am 14.01.04 (23:26):

Danke für den Hinweis auf diese Zeitung.

aber ansonsten:


ZWEIFLE NICHT AN DEM;
DER DIR SAGT, ER HABE ANGST.

ABER HABE ANGST VOR DEM
DER DIR SAGT,
ER KENNE KEINEN ZWEIFEL.

(Erich Fried)


Titus antwortete am 15.01.04 (18:07):

Ja, was ist denn nun eigentlich Demokratie? Wir wählen und dann bekommen von 10 Leuten 6 mehr Stimmen, als die restlichen 4 - und werden dann die Interessen der 6 vertreten und die, die sie gewählt haben. Die Interessen der 4 werden nicht berücksichtigt, diese haben sich der Mehrheit zu beugen, notfalls dürfen sie die Faust in der Tasche ballen und versuchen alles zu blockieren, was die 6 bestimmen.

Ich habe dies nie verstanden und ich stimme einem irakischen Stammesfürsten voll zu, der kürzlich in einem Interview sagte, nach seiner Meinung muß eine Regierung die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger vertreten, es dürfe keine Gruppe übergangen werden. Insofern verstünde er die westliche Demokratie mit ihren Mehrheitsbeschlüssen nicht.

Ich habe aus den bisherigen Beiträgen herausgelesen, daß alle Stellungnahmen sich doch wohl auf die uns bekannte Demokratie mit Mehrheitsbeschlüssen bezieht? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Ich füge hinzu:
In meiner Einfalt habe ich viele Beiträge überhaupt nicht verstanden.....

Titus(WolfgangM)


Medea. antwortete am 15.01.04 (20:45):

Titus - eine heilige Einfalt? - lach

Da gibt's wohl andere .... ;-))


idurnnamhcab antwortete am 15.01.04 (22:45):

Ich habe mir die bisherigen Beiträge zu diesem Thema durchgelesen. Sehr viel Wissen. Jedoch auch sehr viel Theorie.

Mir geht hautnah, bezüglich dem Worte Demokratie, jedoch mehr und stichwortartig spontan durch den Kopf:

Haben wir eine Demokratie? Wer hat die Macht? Wer bestimmt die Politik? Bin ich noch, wenn ja, wie frei?

Wenn ich, insbesondere in letzter Zeit, so sehe, was national, aber auch auf der Weltbühne, meist gesteuert durch das amerikanische Kapital, durch das Kapital insgesamt, passiert, kann ich nur einen ohnmächtigen, um nicht zu sagen "revolutionären" Zorn, bekommen.

Ich würde gerne aus meinem ohnmächtigen Zorn eine mächtige Bewegung machen. Wer hat da Ideen oder Vorschläge?

Ich meine übrigens, dass das Internet zwar eine Möglichkeit des Austausches ist, dass diese Art der Kommunikation jedoch das "Persönliche" letztendlich nicht ersetzen kann.


schorsch antwortete am 16.01.04 (13:43):

Pass auf, idurnnamhcab, dass du nicht zur lebendigen Rachebombe wirst.....


mart antwortete am 17.01.04 (11:25):

So, das waren also die Kommentare zu "Was ist das eigentlich ---- Demokratie"


Eine mich beängstigende Diskussion!

- Seltsame Privatdefinitonen von Demokratie
- Forderungen, die in Richtung Anarchie und Diktatur gehen


Sind das die ganzen Lehren, die aus der leidvollen Vergangenheit und aus den Bilderbuchbeispielen auf der ganzen Welt gezogen werden?


eagleca antwortete am 17.01.04 (15:08):

@mart
Eine mich beängstigende Diskussion!

- Seltsame Privatdefinitonen von Demokratie
- Forderungen, die in Richtung Anarchie und Diktatur gehen

so geht es mir auch, wirklich erstaunlich, was hier alles so geaeussert wurde

@ bachmannrudi
Ich würde gerne aus meinem ohnmächtigen Zorn eine mächtige Bewegung machen. Wer hat da Ideen oder Vorschläge?

so eine Bewegung gabs schon zwei Mal:
eine hiess Nationalsozialismus die andere Kommunismus. Beide sind, dem Himmel sei's getrommelt und gepfiffen, gescheitert.


pilli antwortete am 17.01.04 (16:08):

@ mart

hl stellte uns eine gute frage; gehören "privatdefinitionen" da nicht zum demokratischen meinungsfeld innerhalb einer diskussion? :-)

@ eagleca

vielleicht magst du "wirklich staunenswertes" beitragen? :-)


@ wolfgang

"breiteste" zustimmung zu:

"Fuer uns aber (ich denke, dass ich hier das 'uns' gebrauchen darf) ist das bunte Leben (mit allen Absonderlichkeiten und Exzessen) das einzig wahre Leben."

aber auch zu den weblogs:

das beste im netz, daß ich entdecken konnte. angeregt von den webgrrls, die seinerzeit mithalfen, die blogs bekanntzumachen ( sie boten diese als alternative zu oft stumpfsinnigen hp an)habe ich viele meiner infos und links aus den weblogs.

:-)

--------------

----------

"Demokratie wächst mit dem Denken des Volkes. Ohne dieses ist sie eine entsetzliche Täuschung. Daß die Entwicklung dieser Urteilskraft möglich ist, ist die Idee der Demokratie."
(Karl Jaspers)

----------

:-)


mart antwortete am 17.01.04 (18:07):

Liebe pilli,

Habe ich gesagt, ich lasse diese Einschätzung, Demokratie sei keine Staatsform, sondern ein Prozeß, wo die da unten es denen da oben zeigen müssen, nicht gelten?

Aber die Behauptung, daß die Staatsform in Deutschland keine Demokratie sei, ist doch ein starker Hammer.

Liegt die Wahrheit nicht darin, daß es unsere gemeinsame demokratiepolitische Aufgabe ist, unsere Demokratie als Staatsform und als Lebensform fortzuentwickeln.

Erneuerung und Innovation wäre sowohl den Parteien und Institutionen als auch verantwortungsbereiten Bürgerinnen und Bürgern aufgetragen - sie ist uns allen aufgetragen!

Die Demokratie gewährt aber auch radikalen politischen Auffassungen und Aktivitäten Raum, solange die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung unverletzt bleiben.

Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist im Grundgesetz verankert.

Sobald sich diese Aktivitäten aber gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung, den Kernbestand unserer Verfassung richten, handelt es sich um extremistische Bestrebungen und verfassungsfeindliche Ziele. (und da habe ich bei indimedia, die allen Wirrköpfen eine Plattform bietet, gewisse Zweifel – und der Link über Weblogs, der als Beispiel geboten wurde, enthält Nonsense in Bezug auf Demokratie)

Aus dem Link:
https://www.zivilgesellschaft.de/aktuelles/thierse.html
„VORSCHLÄGE ZUR FORTENTWICKLUNG DER DEMOKRATIE ALS LEBENSFORM

„1 ) Welche gemeinsamen Anstrengungen müssen seitens der Parteien u n d der Vertreter der Bürgergesellschaft gemacht werden, um die Akzeptanz unserer Demokratie in Ost und West zu verbessern?
2) Welche Möglichkeiten gibt es, um auf der Grundlage des Artikel 146 GG - nach einer umfassenden öffentlichen Diskussion - zu einer "vom ganzen deutschen Volk" beschlossenen Verfassung zu kommen?
3) Wie kann das Petitionsrecht, gemäss Artikel 17 GG gestärkt, bürgernäher gestaltet und zur "Volksinitiative" fortentwickelt werden?
4) Wie kann das parlamentarische Anhörungsrecht für Bürgerinitiativen im Gesetzgebungsverfahren (ähnlich wie in den USA ) gestaltet werden?
5) Welche Schritte zur schrittweisen Erprobung von Volksbegehren und Volksentscheiden auf Bundesebene sollen eingeleitet werden?
6) Wie können Politiker und demokratiepolitisch engagierte Bürger und ihre Zusammenschlüsse von der lokalen bis zur europäischen Ebene in regelmäßigen Treffen zu einer weiterführenden Diskussion und Zusammenarbeit zusammenfinden? (Einführung von Runden Tischen bzw. von institutionalisierten Foren.)
7) Wie können Volksvertreter in ihren Wahlkreisen über Parteigrenzen hinweg mit Bürgerinnen und Bürgern Kontakt halten - mit dem gemeinsamen Ziel, Bürgerengagement zu fördern und zu ermutigen und damit sogenannte Politikverdrossenheit abzubauen und neues Vertrauen in die Funktionsfähigkeit unserer Demokratie aufzubauen?“

Internet-Tipp: https://www.zivilgesellschaft.de/aktuelles/thierse.html


schorsch antwortete am 18.01.04 (08:59):

Ein wirklich übler Demo-Krat,
auf Demos war von früh bis spat.....


Wolfgang antwortete am 18.01.04 (21:49):

Meine These: Das Internet, speziell das Web, unterstuetzt die Demokratie (fuer mich ist das keine Staatsform, sondern der Prozess, bei dem sich moeglichst viele Menschen eine, ihre Stimme verschaffen, und sie nicht etwa an 'die da oben' abgeben, wie das viele 'Demokraten' propagieren und praktizieren).

Weblogs (oder kurz: Blogs) boomen. Weblogs sind ganz persoenliche Internet-Pamphlete... Es gibt sie zu praktisch allen Themen und in praktisch allen Qualitaeten.

Da ist keine Institution oder gar Inquisition, die zensiert. Eine Beschwerdestelle gibt es nicht. Freude und Aerger sind gleichermassen vorprogrammiert. Nichts fuer Sauertoepfe. Aber: Das pralle Leben kann hier besichtigt werden und, das Wichtigste, jede(r) kann sich beteiligen und sich einbringen. Frei nach dem Motto:

Blogg Dir Deine Meinung ! :-)

Hier sind einige wichtige Links, wie man/frau an die Blogs kommt:

BLOGHAUS: Deutsche Weblog Resource
https://www.bloghaus.net/

BLOGG.de: Das deutsche Weblog-Portal
https://blogg.de/

BlogStats: Die Zahlen der Blogosphaere
https://www.blogstats.de/

P.S.: Fuer Risiken und Nebenwirkungen beim Bloggen ist jede(r) selbst verantwortlich. ;-)

Internet-Tipp: https://www.blogstats.de/


pilli antwortete am 18.01.04 (22:38):

aus ivy.blogger.de ein ausschnitt zu einer sendung des chaos computer club auf Radio FRITZ zum thema der unendlichen möglichkeiten demokratie zu üben:

--------------
"es muss sich kein Blogger heute mehr Gedanken über die Technik machen, diverse Anbieter machen es jedem innerhalb von Minuten möglich, loszulegen.

Radiophon interessant wird das Thema Blogging, wenn man - anstatt zehnmal pro Minute Begriffe wie "Backlinks" oder "XML" in den Äther zu schicken - die inhaltlich stechenden Nadeln im digitalen Heuhaufen Blogosphere ortete und kartografierte. Würde man die Designer, die Autoren, die Redakteure, die Köcheö - all die Menschen auftun, die durch inspirierte Schreibe das Nähkästchenplaudern zu mehr als einem Zeitvertreib für Insider machen.

Weblogs waren am Anfang eine Plattform für Spezialisten und machten dann eine explodierende Karriere als millionenfaches digitales Tagebuch. Längst aber entwickeln sie sich zu einem Tool, das magazinartige Blüten hervorbringt. Diese Perlen, die in den endlosen Blogrolls des digitalen Korallenriffes manchmal unentdeckt bleiben, in einem feuilletonistischen Tauschgang zu kartografieren würde eine dreistündige Radiosendung sicher kurzweiliger machen, als eine elaborierte zumeist technische Diskussion, wie sie das "Chaosradio" präsentierte. Wer möchte es Uceda verdenken, wenn er sinngemäß stoßseufzert: "Erklär' mir nicht das Boot, fahr' mich raus aufs Meer!"
--------

und aus von chaosradio.de eine kurze erklärung zu weblogs:

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Die Blogosphäre
Eine neues Kommunikationsphänomen erfasst das Internet: nach der privaten Nutzung von Mail und News erlangt nun auch das Web eine persönliche Note. Die individuelle Kommunikation auf tagesaktueller Basis findet in der Öffentlichkeit statt und ist sehr persönlich, wenn auch nicht sehr privat. Über Weblogs, auch Blogs genannt.

Von manchen als "Tagebücher" verkannt, haben Weblogs in den letzten Jahren durch ein paar einfach technische Weiterentwicklungen eine ungeheure Popularität erlangt: tausende neue Weblogs entstehen täglich weltweit und erlauben eine neue Form der Nachrichtenverteilung und -bewertung. Weblogs stossen auch in zunehmenden Maße bei der Wirtschaft auf Interesse, sei es in Form kommerzieller Weblogdienste oder einfach als alternative Kommunikationsform mit der Kundschaft.

Chaosradio 87 führt in die Welt der Weblogs, die "Blogosphäre", ein und erläutert sowohl die sozialdynamischen Prozesse als auch die technischen Grundlagen der neuen Webbewegung.

--------------

jou...seniors...nu kloppt mal die stupiden gifs in die webtonne und zeigt mal den juniors dass wir sie noch finden...söhne, töchter und enkel :-) im www und bereit sind mit ihnen demokratisch zu kommunizieren...auf welchen wegen auch immer.

:-)

p.s.

by the way...bevor wieder einige unkontrolliert losbrüllen: m.e. schreiben schon einige von euch in einem weblog-ähnlichen forenraum des ST...hihi


Wolfgang antwortete am 18.01.04 (23:17):

So ist das... Denn was ist es anders als Bloggen, was wir alle hier im ST-Forum treiben (zu praktisch allen Themen und in praktisch allen Qualitaeten)... Zur Freude vieler und manchmal (hoffentlich nicht so oft) zum Aerger mancher. ;-)

Eine lesenswerter Aufsatz, was denn Weblogs oder Blogs eigentlich sind, gibt es bei gupsi.de von SVEN PRZEPIORKA (der dieser Frage in seiner Diplomarbeit nachgegangen ist):

Definition von Weblogs (von SVEN PRZEPIORKA)
https://www.gupsi.de/magazin/weblogdefinition.php

Internet-Tipp: https://www.gupsi.de/magazin/weblogdefinition.php


mart antwortete am 18.01.04 (23:44):

Danke für die Informationen, die meinen Horizont erweitern, -- inmitten der Berge immer ein Problem:-)

Eine Definition der ge- und berühmten Weblogs hört sich nach dem Tagesspiegel so an:

"Das ganz persönliche Internet-Magazin. Klatsch, Informationen, Selbstbespiegelung und Poesie. Nicht ganz so exhibitionistisch und banal wie Webcams. Bilder und Text irgendwo zwischen
Monica Lewinsky und Wer-bin-ich-eigentlich?"

Also da passe ich weder noch - :-((

Internet-Tipp: https://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14.08.2002/165703.asp


pilli antwortete am 19.01.04 (00:08):

der link zu:

https://www.storyal.de/story2002/weblogstory.htm aus der von dir Wolfgang zitierten seite erfasst m.e. das wesentliche.

danke für den hinweis zu Sven Przepiorka.

:-)

Internet-Tipp: https://www.storyal.de/story2002/weblogstory.htm


pilli antwortete am 19.01.04 (00:21):

liebe mart, ich habe die von dir zitierte stelle auch gelesen und habe sofort gewusst, was ich eingetragen hätte als blogger:

"ich wette, dass mart exakt diese stelle nennen wird in der hoffnung, die ollen sind sowieso nicht interessiert, da schaut schon niemand so genau nach, was da noch so an vielfältiger information steht...also...warum das gute nennen, wenn das schlechte ist so nah? nix wissen aber krakeelen..."

liebe mart...ein nicht so gutes beispiel...ich gebe das gerne zu aber es macht deutlich, wie schnell nun alle leser des blogs genau von dieser meiner persönlichen annahme informiert werden könnten und deine beiträge zukünftig sehr genau prüfen würden... :-)

tja...that`s web...don`t worry...das muss sich doch nicht jedem erschliessen :-)ich erinere mich an ein Marianderl aus dem ST, die auch lieber in büchern blätterte...nur...wenn sie ihre infos anbot...tja...da war das thema meist schon erschöpft; alles eine frage der zeit und dem wunsch nach aktualität.

:-)


mart antwortete am 19.01.04 (10:24):

Liebe pille, dann überprüfe meine Beiträge

diese Verpflichtung nehme auch ich ernst!


Du erlaubst mir aber sicherlich auch Stellung zum qualitativen Inhalt von Beiträgen zu nehmen.

Tja, weniger ist oft mehr als vieles, wenige Bücher sind oft mehr --:))

Und auch eine gewisse Selbständigkeit im Denken mag gefragt sein

Und vielleicht noch den Vorschlag, zuerst zu denken und dann zu schreiben,

Und nicht vergessen, persönliche Angriffe sind oft der letzte Weisheitsschuß.


pilli antwortete am 19.01.04 (11:23):

nun...liebe Mart

wir beide begegneten uns zum ersten mal in dem u.a. beitrag;
entscheide selbst, wer wen gleich zu beginn durch persönliche angriffe "ohrfeigte" :-)und wer an dieser stelle zuerst schrieb und dann dachte :-)

und dennoch erinnere ich mich an viele gute diskussionen, ich erlaube dir also nicht nur...sondern ich wünsche mir qualitative stellungnahmen; untermalt von gelesenem aus büchern oder auch weblogs. die informativen von den plappernden zu finden, das ist m.e. die kunst; meint bekennende flachwurzlerin. :-)

viel habe ich gelernt bei unseren diskussionen und dabei oft schmunzeln dürfen...warum sollte sich das ändern?

:-)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv8/a261.html.


pilli antwortete am 19.01.04 (11:34):

warum nun der link zur "partnersuche kommt, kann ich nicht erklären...

neuer versuch:

https://makeashorterlink.com/?V23212C17

:-)

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?V23212C17


Karl antwortete am 19.01.04 (15:17):

@ Pilli,


es ist der Punkt hinter dem .html
Die Partnerseite war kurzfristig die Defaultseite bei Fehlern. Das habe ich jetzt auf die Wegweiserseite umgestellt.


pilli antwortete am 19.01.04 (16:08):

danke Karl,

für die info.

:-)


Wolfgang antwortete am 19.01.04 (18:49):

Zur Zeit findet in Mumbai (Indien) das World Social Forum 2004 statt... Zehntausende Menschen aus ueber 100 Laendern haben sich getroffen, um ihre Vorstellungen von Demokratie, Globalisierung und einer besseren Welt kund zu tun.

Auf meiner Website ecofreak.de habe ich ein paar Links zum World Social Forum 2004 zusammengetragen:

https://www.ecofreak.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


mart antwortete am 19.01.04 (20:28):

Nun, hier endlich die erste vernünftige und sinnvolle Information über Bestrebungen, die Welt zu verbessern.

Der Link von ecofreak führt aber auch nur zur Seite des "Welcome to World Social Forum -2004 India" (www.wsfindia.org/)

Warum also diesen Umweg über ecofreak nehmen? :-))

Auf

https://www.wsfindia.org/event2004/selforg.php

gibt es einen guten Überblick über das gigantische Programm und die Vielzahl von Themen, die hier behandelt werden.

Auf die Frage, wie aber demokratische Strukturen in einzelnen Ländern verbessert werden könnten, finde ich aber auch hier keine Antwort:-)

Internet-Tipp: https://www.wsfindia.org/event2004/selforg.php


Wolfgang antwortete am 19.01.04 (21:02):

Die VeranstalterInnen des und die TeilnehmerInnen am 'Social World Forum 2004' prangern die imperialistischen Strukturen in dieser Welt an. Konkret: Die wirtschaftlich und militaerisch starken Staaten des 'Westens' (vorneweg die USA, ihre Fuehrungsmacht) unterdruecken den Rest der Welt und rauben ihn aus und missbrauchen ihn als Billiglohnland... Sie unterdruecken den Rest der Welt mit roher Gewalt, indem sie zum Beispiel Schurkenregime an der Macht halten, solange diese die Interessen des 'Westens' garantieren.

Insbesondere dort, wo Oel/Gas zu finden ist, zeigt sich die haessliche imperialistische Fratze westlicher 'Demokratien'.

Die Menschen in der sogenannten '3. Welt' wehren sich. Nur noch militaerisch sind sie im Zaum zu halten. Und selbst das wird zunehmend schwieriger und teurer. :-)

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


mart antwortete am 19.01.04 (21:06):

Tatsächlich, Antwort auf meine wiederholte Frage


"Auf die Frage, wie aber demokratische Strukturen in einzelnen Ländern verbessert werden könnten, finde ich aber auch hier keine Antwort:-)"


Oder wiederholte Reklame für deine homepage?


hl antwortete am 19.01.04 (21:22):

Mart, Reklame macht man für etwas, dass man verkaufen möchte.

ecofreak.de und auch ecotrip.de will nichts verkaufen.

Beide Seiten bieten reichhaltige Informationen in grosser Themenvielfalt an. Kostenlos! ;-)

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


Wolfgang antwortete am 19.01.04 (21:35):

... Werbung fuer die Ideen, fuer die ich meine Websites einsetze. Womit wir wieder beim Thema 'Demokratie' waeren.

Ein gutes Beispiel ist das 'World Social Forum 2004'. Hier, wie ueberall, wehren sich Menschen gegen die Zumutungen der Maechtigen. Immer mehr Menschen erkennen, dass der 'westliche' Weg der Weg der Natur- und Menschenzerstoerung ist. Immer mehr Menschen erkennen auch, dass das Warten auf 'die da oben', das Warten auf zentrale verordnete Loesungen, ein Irrweg ist, der uns dort hingebracht hat, wo wir jetzt sind.

Ueberall bilden sich neue Bewegungen, Strukturen... Dank neuer Techniken ist es uns moeglich geworden, global auf die globale Bedrohung wahrhaft demokratisch zu antworten.

Antworten werden nur die finden, die wirklich nach Loesungen suchen (und nicht solche, die listig anderen ein Bein stellen wollen). Da ist kein eingetragener Verein, kein Fuehrer, kein Gott, der einem DIE Loesung praesentiert. Gut ist es, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen, und sich selbst Gedanken zu machen, wie eine bessere Welt gemacht werden kann. Noch besser ist es, vor Ort (wo immer das ist) und mit eigenen bescheidenen Mitteln (was immer die sind) mitzumachen.

Eine spannende Zeit ist angebrochen. :-)

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


mart antwortete am 19.01.04 (22:51):

Also das eine ist, daß das World Social Forum eine eigene homepage besitzt - warum also nicht diese nennen, oder noch besser für den ungeübteren und eiligeren Leser die Seiten davon heraussuchen, die wirklich relevante Informationen bieten.

Warum also den Umweg über eine andere Seite?- wo du, hl, auch zitierst wirst?

Ich glaube nicht, daß auf diese Weise (World Social Forum) Strukturverbesserungen der europäischen Demokratien stattfinden können, es können Anregungen gegeben werden, aber mehr nicht.

Wenn also diese Weltkonferenz der NGO als Alternative zu einer Demokratie angeboten wird, wird dieser sehr sinnvollen und sicher aufrüttelnden Bewegung, ein Bärendienst erwiesen. - m.M. nach.

Wenn jemand die Meinung vertritt, daß auf diese Weise Gesetze erlassen, durchgeführt und kontrolliert werden können, also das Gemeinwesen möglichst zu Gunsten aller geführt werden kann, dann muß ich das sehr naiv bezeichnen.


Wolfgang antwortete am 19.01.04 (23:35):

Sie werden trotzdem weitermachen, die Menschen, die fertig sind mit dem, was unsere Maechtigen uns als 'Demokratie' verkaufen wollen.

Eine maechtige Bewegung ist entstanden. Die einen freut's, die anderen aergert's.

Mich freut es.


mart antwortete am 20.01.04 (01:33):

Der PLURALIS MAIESTATIS oder pluralis plebis: -)))


idurnnamhcab antwortete am 21.01.04 (05:57):

Hallo, aus verschiedenen Gründen kann ich nur stichwortartig und in mehreren Teilen auf einzelne Beiträge eingehen, die sich offensichtlich an meinem Beitrag vom 15.1. mehr oder weniger gestoßen haben, was doch in einer Diskussionsrunde auch Sinn und Zweck ist.

zu mart

Ich finde meine Fragen, Du meintest es wären Forderungen, die in Richtung Anarchie und Diktatur gingen, schon angebracht. Ist unsere Demokratie nicht immer mehr eine Diktatur des Kapitals? Immer mehr eine vom amerikanischen Kapital bestimmte Diktatur einseitiger, wirtschaftlicher Interessen? Nicht davor zurückschreckend, einen völkerrechtswidrigen Krieg zu beginnen!

Ich rede keiner Diktatur zu, jedoch auch nicht der vorbeschriebenen, mittlerweile globalen Diktatur.

Und Bush meint auch noch in seiner Rede zur Lage der Nation, dass die von ihm vertretene Politik für die ganze Welt gut ist.

Mittlerweile treiben mir aber auch Geschehnisse in unserer Republik die Zornesröte ins Gesicht, wobei betroffene Damen und Herren in Politik und Wirtschaft sich letztendlich, trotz Reaktion der Justiz, ins Fäustchen lachen.


idurnnamhcab antwortete am 21.01.04 (06:15):

zu eagleca

Du setzt den Nationalsozialismus mit dem Kommunismus gleich? Gleich waren sie wohl nur in bestimmten Teilen. Sie waren in ihren Führungsebenen und in den "treuen" Gefolgsleuten menschenverachtend, verbrecherisch, und sie hatten beide Angst vor den Menschen, die sich nicht blenden ließen oder nicht ihrem Weltbild entsprachen. Sie machten diese Menschen zu ihrem Feindbild, das es zu vernichten galt. Beide brachten Millionen von Menschen um.

Auch, wenn ich diese Seiten der beiden Systeme verurteile, meine ich, dass sie in ihren Anfängen nicht als Ganzes schlecht bzw. falsch waren, und es vor ihnen jeweils Entwicklungen gab, die mitursächlich für deren Entstehung waren.

Mir macht die momentane Entwicklung, bei der ich schon danach frage, wo der demokratische Entwicklungsprozess bleibt, sehr wohl Probleme. Ich halte sie nicht für richtig, suche Antworten, und frage mich auch wohin uns diese Negativentwicklung führt?

Mein sich immer mehr verstärkender Zorn sucht nach "revolutionären" Mitstreitern und Antworten.

Revolutionäre Änderungen nicht gewaltsam, jedoch umwälzend in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht.


idurnnamhcab antwortete am 21.01.04 (06:17):

Hallo schorsch,

Du hast zwar lustige Einlagen gebracht, jedoch wäre Konkretes, vor allem Aussagen, aus denen Dein Standpunkt ersichtlich ist, für die Diskussion sinnvoller.


idurnnamhcab antwortete am 21.01.04 (06:28):

Hallo Wolfgang,

danke für Deine kritischen, ehrlichen und vor allem wahren Anmerkungen! Hast Du heute auch schon in Teilen von der Rede zur Lage der Nation von Bush gehört? Nach seiner Meinung vertreten die USA auf der ganzen Welt das Gute.

Das, was ich für gut halte, vertreten sie sicher zur Zeit nicht.

Zum Abschluss noch ein Gedicht von mir, das sich auch mit Demokratie befasst:

Ein Aufschrei.

Die an der Freiheit nagen,
sind die, die niemals fragen.
Es sind, die alles hören,
danach das Nichts beschwören.
Es sind die vielen Müden,
die sich dem Schicksal fügen.
Es sind, die selig ruhen
und nicht dagegen tuen.
Sie nagen, nagen, nagen.
Ich wünsch, sie würdens fragen,
sie würdens schrein in diese Welt.
Ich geb es ehrlich zu,
ich finde keine Ruh.
Es nagt, und nagt, und nagt.
Bis endlich einers fragt,
bis einers schreit in diese Welt.
Doch dann ist es zu spät.
Er merkts.
Die Freiheit, die man nicht ersteht,
so wie im Traum vergeht.

Die niemals etwas fragen,
sind die, die an der Freiheit nagen.

(c) rgbv


Wolfgang antwortete am 21.01.04 (11:06):

@idurnnamhcab... Ich moechte auf den Begriff 'revolutionaer' etwas naeher eingehen. Wir leben zur Zeit - das ist meine Meinung - in einer wahrhaft revolutionaeren Zeit. Das hat viele Ursachen. Eine Ursache (vielleicht die Wichtigste) ist die, dass dem westlichen 'american way of life' das alles entscheidende Schmiermittel ausgeht... das Oel.

Die Kriege ums Oel werden also die naechsten Jahrzehnte bestimmen. Damit verbunden wird der Abbau demokratischer Strukturen sein. Denn eines koennen die Maechtigen in ihren Kriegen ums Oel (Synonym fuer Rohstoffe und Ressourcen der sogenannten '3. Welt') nicht gebrauchen: Demokratie.

Deshalb werden diese Kriege nach aussen UND nach Innen gefuehrt... Gegen fremde UND gegen die eigenen Bevoelkerungen. Ziel ist der Machterhalt der alten Nomenklatura.

Es wird jetzt darauf ankommen, wie viele Menschen weltweit diesen Kriegen ihren Widerstand entgegensetzen. Es wird auch darauf ankommen, den vielen Verzagten klarzumachen, dass es ein lebenswertes Leben nach dem Oel und ohne Oel (in diesem Fall Synonym fuer endliche und zur Neigung gehende fossile und atomare Enerietraeger) gibt. Die solare Weltwirtschaft ist das Projekt, das jetzt forciert werden muss.

Webtipp...

ecotrip.de
Aktuelles Thema: Oelkrise
https://www.ecotrip.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


mart antwortete am 21.01.04 (12:24):

Ich glaube, die Art wie du hier deine - richtigen - Gedanken vertritts, die gewalttätige, undifferenzierte Sprache, die du so oft verwendest, werden nicht zu dem Ziel führen, das du dir vorstellst.


Wolfgang antwortete am 21.01.04 (13:50):

Eine beliebte Methode, die an sich 'richtigen Gedanken' zu diskreditieren, ist der Versuch, den Traeger der Gedanken persoenlich anzugreifen, und ihn in Misskredit zu bringen.

Oder, um es kuerzer auszudruecken: Wem die Sach-Argumente fehlen, der wird persoenlich.

Ich denke, ich gehe den richtigen Weg, wenn ich meine Gedanken und Ideen so verbreite, wie ich es kann und auch vor mir selbst verantworten kann.

Wahrscheinlich sieht der Webmaster das genauso: Alle sind hier herzlich eingeladen, das ebenso zu tun und - natuerlich, nicht vergessen -, auch die Forenregeln zu beachten. ;-)

Webtipp...

ecotrip.de
Aktuelles Thema: Oelkrise
https://www.ecotrip.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


mart antwortete am 21.01.04 (16:28):

Du weißt, jeder kann seine Ideen und Gedanken vertreten.

Und ich kämpfe (und das meine ich jetzt wörtlich) darum, daß keine Entwicklungen eintreten, die dieses verhindern.

Du meinst es sei richtig, Medien zu bewerben, die auch zu Naziaufmärschen aufrufen und Gruppierungen eine Stimme verleihen, die den Staat zerstören wollen. Deine Vorstellungen von Demokratie erschöpfen sich in uralt Parolen.

Mit "richtigen Gedanken" meinte ich nicht deine Vorstellung von einer Demokratie, diese finde ich gefährlich, sondern deine zuletzt angesprochenen ökologischen Forderungen.

Da du ja deinem Gedächtnis nach schon in den 60 er Jahren dafür auf die Straße gegangen bist, verbindest du nun also dieses Anliegen in meinen Augen mit der Forderung diesen Staat und andere Staaten zu zerstören um deine Vorstellung einer gerechten Welt durchzusetzen. Das läßt in mir jedenfalls alle Alarmglocken schrillen.

Und ich kann nur sagen, du würdest nicht das ernten, was du dir da erwartest.


Wolfgang antwortete am 21.01.04 (17:17):

Jede(r), wie sie/er mag und kann... Du findest etwas gefaehrlich, was ich fuer absolut notwendig und fuer staendig gefaehrdet halte: die Demokratie (verstanden als immerwaehrender und nie endender Prozess, bestehend aus vielen Einzelprozessen, in dem moeglichst VIEL Menschen moeglichst viel EIGENE Macht haben).

In der Tat ist das ein voellig anderes Demokratieverstaendnis... Denn das, was uns 'Demokraten' gerne als 'Demokratie' verkaufen ist ja gar keine (gemessen an meiner Idee)... Es ist das Gegenteil davon: Moeglichst WENIG Menschen haben fuer sich moeglichst viel FREMDE Macht angehaeuft; im wirklichen Sinne des Wortes haben in solch einer 'Demokratie' die meisten Menschen ihre Stimme abgegeben.

Nur noch etwas zur Klarstellung: Werben tue ich nur fuer meine eigenen Websites (fuer die ich auch in jeder Hinsicht die Verantwortung trage)... Alle anderen Links, die ich irgendwo angebe, halte ich, je nachdem, fuer gut oder fuer schlecht, fuer beispielhaft oder fuer abschreckend, in jedem Fall fuer erwaehnenswert; manchmal dienen sie auch nur zu einer Quellenangabe zu einem konkreten Zitat.

Niemand darf daraus schliessen, dass ich mit allem und jedem auf fremden Websites einverstanden bin. Wem diese Links und ihre Inhalte nicht passen, der moege sich an deren Verantwortliche wenden.

Wofuer ich meine Haende ins Feuer lege, ist diese Website:

ecotrip.de
Aktuelles Thema: Oelkrise
https://www.ecotrip.de/inhalt.html

:-)

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


Wolfgang antwortete am 28.01.04 (13:52):

Unterschieden zwischen Demokratie als Institution (meist als formalisiertes Wahlverfahren, als Gesetzgebungsprozedere usw.) und Demokratie als Prozess (der sich in allen gesellschaftlichen Institutionen mehr oder weniger abspielt) hat der amerikanische Philosoph JOHN DEWEY (1859-1952). Von ihm stammt der Satz: "Die Demokratie ist mehr als eine Regierungsform [...]".

Ein herrschaftsfreier Diskurs war das Ideal DEWEY's. Er beklagte die moderne nur noch mittelbare Kommunikation (z. B. durch Abgeben der eigenen Stimme an professionelle 'Experten' und das Verlagern eigener Macht in die Macht regionalen oder gar globaler Institutionen) und die damit verbundene Zerstoerung der unmittelbaren und lokalen Gemeinschaften.

"Die Idee der Demokratie ist eine weitere und reichere Idee als dass sie selbst im besten Staat exemplifiziert werden kann. Um verwirklicht zu werden, muss sie alle Formen menschlicher Assoziation, die Familie, die Schule, Wirtschaft, Religion erfassen." (Quelle... DEWEY, J.: Die Oeffentlichkeit und ihre Probleme, PHILO-Verlag, 1996)

Es lohnt sich, sich ueber DEWEY's Leben und seine Ideen sachkundig zu machen.

Webtipp...

https://de.wikipedia.org/wiki/John_Dewey

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/John_Dewey


moka antwortete am 03.02.04 (04:33):

...das ist das, was wir schon lange nicht mehr haben...empfinde alles mittlerweile als eine "latente Diktatur". Oder, wird noch irgendwer vom Volk bei wichtigen Entscheidungen, siehe Euro,Gesundheitsreform, etc. gefragt? Dazu fällt mir nur ein: "Der Mensch wird frei geboren, und liegt überall in Ketten!"


mart antwortete am 03.02.04 (13:01):

Bravo, laßt uns endlich die wahre Demokratie verwirklichen!