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THEMA: Die Botschaft von Bam
31 Antwort(en).
ricardo
begann die Diskussion am 07.01.04 (11:49) mit folgendem Beitrag:
Vor etwas mehr als einer Woche hat ein Erdbeben von der Stärke 6,5 große Teile von Südkalifornien erschüttert. Bis hinauf nach San Francisco haben die Leute die Erschütterung gespürt. Etliche Gebäude sind eingestürzt, einige Tausend Haushalte waren für kurze Zeit ohne Strom und drei - DREI - Menschen kamen ums Leben. Ein paar Tage später hat ein Beben von exakt der gleichen Stärke den Süden des Iran ereilt, und noch immer steigt die Zahl der Toten, möglicherweise bis 50 000, genau wird man es erst in einigen Monaten wissen.........
Was würde Michael Moore wohl zu dieser Geschichte aus zwei Städten sagen? ( die stupiden weißen Männer haben wieder mal null Respekt vor fremder Kultur ) Die Zerstörung der Stadt Bam ist ein Politikum, ein weiteres Fanal für den Untergang des Morgenlandes. In der islamischen Presse, von Teheran bis Ramallah, hat man das auch sofort verstanden: "Im Prinzip", so schreibt beispielsweise die "KABUL TIMES", "sind die meisten islamischen Länder rückwärtsgewandt. Sie sind machtlos, wenn sie mit einer solchen Naturkatastrophe konfrontiert werden. Japan und Kalifornien haben intelligente, erdbebensichere Gebäude entwickelt, aber Algerien, die Türkei, Afghanistan und der Iran waren dazu nicht in der Lage. Selbst wenn sich alle Mitglieder der Islamischen Konferenz zusammentun und dem Iran helfen würden, hätten wir immer noch nicht die Kapazitäten des Westens." Immerhin ist der Iran nicht etwa ein armes Land mit seinen riesigen Ölreserven. Der Schah von Persien hatte seinerzeit den Bau von weiteren Lehmhäusern in Bam wegen der großen Erdbebengefahr untersagt und lag damit richtig. Die Mullahs haben seine Warnungen ignoriert und große Geschäfte mit dem Verkauf der Billighäuser gemacht. Es empfiehlt sich den ganzen Artikel zu lesen ( Die Botschaft von Bam von Miriam Lau (Teheran) in “Die Welt” ) https://www.welt.de/data/2004/01/06/219495.html
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Medea.
antwortete am 07.01.04 (15:23):
Seit vielen Jahren liegen Pläne bei der Regierung in der Schublade, Teheran umzusiedeln, da nicht auszuschließen ist, daß die nächste große Erdbebenkatastrophe Teheran treffen kann ..... Warnende Experten haben vorgeschlagen, ca. 500 km vom jetzigen Standpunkt entfernt, Teheran neu aufzubauen. Aufgrund der Bam-Katastrophe rücken diese Pläne jetzt wieder in den Vordergrund, es bleibt zu hoffen, daß die Architekten diesesmal erdbebensicherere Häuser geplant haben. An dem an Erdölbodenschätzen reichen Iran sollte am benötigten Geld wohl kein Mangel bestehen. Nicht jede Katastrophe ist allein mit Allahs Willen zu erklären. Hier ist jetzt die Regierung im Iran gefordert, seinen Menschen Bestmögliches angedeihen zu lassen.
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bernhard
antwortete am 07.01.04 (15:47):
michael moore würde sagen, dass der stupid white man aus washington für das erbensichere bauen in kalifornien nicht verantwortlich ist.
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ricardo
antwortete am 07.01.04 (16:00):
@Medea Verlegen nützt nichts! Die Bauweise muß geändert werden und dazu braucht man westliche Techniker.. Und das korrupte Regime wird eine Änderung aus eigener Kraft nicht schaffen. @ Bernhard Michael Moore, dieser Narr ist gottlob für garnichts verantwortlich! Narrenfreiheit!
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Medea.
antwortete am 07.01.04 (19:24):
Den mittelalterlichen Mullahs klarzumachen, daß nicht alles, was aus dem Westen kommt, vom Schaitan geschickt ist, wird Überzeugungsarbeit kosten .... .-)
Vielleicht hilft dabei die Katastrophe von Bam.....
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Tobias
antwortete am 07.01.04 (22:46):
War es denn nicht überall so wie in Bam ????
Erst muss alles zerstört werden um den Menschen klar zu machen, dass es besser gewesen wäre, wenn !!!!!!!
Beispiele gibt es genug. San Francisco 1906, Mexico City 1985, dazwischen Agadir, Avellino, Städte in der Türkei und so weiter und so weiter. Das Beben 1989 in San Francisco wurde zum Beweis, dass ein auf Erdbeben ausgerichtete Bauweise, den Einwohnern zu dieser Zeit grosse Sicherheit bot.
Der Mensch wird immer erst klug, wenn das Unglück da ist.
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julchen
antwortete am 08.01.04 (03:32):
Schoen waer's, Medea, aber wenn ich Du waere wuerde ich da die Luft nicht fuer anhalten. Blau anlaufen ist da praktisch garantiert.
Michael Moron (Moron=Idiot) weiss selber gar nicht wie er zu dem Glueck gekommen ist, dass es tatsaechlich Leute gibt die sein Gewaesch als Wissenschaftlich erwiesen ansehen und als das Miau der Katze verkaufen wollen.
Michael Moron's Kollektion von weinerlichen "sachlichen Beweisen" dass alles sowieso schon verloren ist; sich nichts aendert; nur die Einen alles haben und die Andern erst gar nicht versuchen brauchen auch was zu bekommen, ist Gift fuer Menschen, die glauben dass man selber doch was erreichen kann und keine Hilfe vom Staat braucht wenn es zum (selber) denken kommt.
Bernhard, sogar Michael Moron waere nicht idiotisch genug zu behaupten dass der heutige President, gegenteilig seiner Pflicht natuerlich, NICHT zugesehen habe dass man in Californien bereits seit einem Halben Jahrhundert relativ Erdebebensicher baut. ...Oder sich eben 50 jahre alte Federn auf den Hut stecken moechte. DAS ist wirklich moronisch!
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bernhard
antwortete am 08.01.04 (08:04):
mir wäre es wohler, wenn ich das gefühl hätte, alle reden aus echter sorge um die menschen im iran. reden einige vielleicht vor allem aus ideologischen gründen, um den mullahs eins auszuwischen?
michael moore ist nicht das eigentliche thema, aber schon mancher narr hat mit seiner ätzenden kritik am königshof ins herz getroffen.
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wanda
antwortete am 08.01.04 (08:34):
@bernhard, Du sprichst mir aus der Seele - ich habe mich nur zurückgehalten, aber jetzt wo Du Deine Meinung kund tust, möchte ich mich sofort anschliessen.
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ricardo
antwortete am 08.01.04 (09:57):
@bernhard
Natürlich darf auch Michael Moore reden, das ist der Vorzug der USA, daß er seine Bücher dort schreiben kann und nix gegen die Narren! Aber Miriam Lau läßt auch einen der verantwortlichen Mullahs zu Wort kommen in ihrem Artikel: An die USA gerichtet: "Wir schlagen euch ins Gesicht für die schäbige Hilfe, die ihr uns geschickt habt - helft lieber Palästina, deren Erdbeben ihr verschuldet habt." Im übrigen hat sie die islamische Presse zitiert und nicht die der USA ! Gottseidank gibt es da auch "Narren" in Kabul! Also lies mal den ganzen Artikel...
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iustitia
antwortete am 08.01.04 (11:58):
Michael Moore kritisiert nicht die modernen Techniken und MÖglichkeiten, die das Zusammenleben und den Verkehr vieler Menschen in amerikanischen Großstädten verbessern; er veralbert nur die Idioten, die glauben, über andere Zivilisationen und Orte - selbst über den nuss-tauben Mars - herzufallen - und ausbeuten zu wollen. Die Dritt-Welt-Länder erleben seit 45 die Globalisierung und müssen sich - ihre Familien und religiösen Beziehungen - zerrütten lassen, wenn Regierungen dort ihre Vorteile durch Luderei und Bestechung versilbern wollen. (Das steht nicht in BILD...) Jetzt trifft - als "Reform" - u n s die Globalisierung - und da werden die fetten Bürger fuchtig.
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Wolfgang
antwortete am 08.01.04 (12:53):
Warum von der angeblichen 'Botschaft von Bam' fabulieren, wenn die westliche Herrschaft ueber den Rest der Welt (speziell den Teil, wo's Oel gibt) gemeint ist ?
Lassen wir MICHAEL MOORE selber sprechen:
Baars: Sie sind sehr unverbluemtö
Moore: Was ist daran unverbluemt? Ist es nicht gesunder Menschenverstand? Angenommen es gaebe Oel unter Manhatten? Wem gehoert das Oel? Den Irakern oder Kanadiern? Nein. Es gehoert doch wohl den Menschen hier. Das ist gesunder Menschenverstand. Und so ist das irakische Oel auch nicht unser Oel, sondern deren Oel. Und sie haben das Recht auf Ausbeutung und die Gewinne.
Quelle... "Michael Moore: 'Es geht bergab mit Bush'", Tagesschau-Interview vom 10.11.2003
Internet-Tipp: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2622752_REF1,00.html
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Medea.
antwortete am 08.01.04 (13:36):
Den Mullahs - ich gesteh's - gehört wirklich nicht meine Sympathie....., aber ihnen deshalb eins Auswischen wollen?? Zu weit hergeholt, so wichtig sind sie für mich nicht.... ,-) Auch an dem Öl habe ich persönlich kein Interesse, wohl aber daran, es zum Wohle der Bevölkerung des Iran einzusetzen, um menschwürdiges Leben dort zu ermöglichen. Es müssen ja nicht gleich so "paradiesische" Zustände wie in Dubai damit geschaffen werden.... ;-)) Doch da wiederum sind die Mullahs vor....
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Wolfgang
antwortete am 08.01.04 (13:59):
Frueher, in unseligen Zeiten, war es gang und gaebe und beliebt zu sagen: Der Jud' ist allem Schuld.
Heute heisst es zeitgemaesser und noch etwas durch die Blume formuliert (was sich aber schnell aendern kann): Der Muslim ist an allem Schuld.
P.S.: Einen Priesterstand im christlichen Sinne kennen die Muslime nicht... ihre 'Priester' (besser: Schriftgelehrte) heissen Mullah (die untersten im Ranking), Ayatollah und Scheich.
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mart
antwortete am 08.01.04 (15:45):
Nun, an diesem Erdbeben war zum Glück weder der Jud noch der imperialistische Westen schuld. Und ich glaube, man findet hier keinen, der sagt, daß die Moslems daran schuld wären. - Wer hat hier solchen Unsinn denn behauptet?
Die Bauweise der Häuser kann unterschiedlich gut sein was die Einsturzgefahr bei Erdbeben betrifft.
Da offensichtlich nicht nur die alten Häuser hier unzulänglich waren, sondern auch die neu gebauten, kann man schon fragen, warum das so ist.
-Technikfeindlichkeit -Fatalismus -Ablehnung von Forschungsergebnissen, die in der "westlichen"Welt gemacht worden sind - und die offensichtlich der abtrünnige Schah als wichtig zur Umsetzung angesehen hat -Geldmangel -Korruption auf vielen Ebenen
Nun, das wäre nun die Aufgabe des Regimes in Iran herauszufinden - wobei ich den leisen Verdacht habe, daß das Interesse daran nicht gar so groß ist.
Um nicht einseitig zu erscheinen, möchte ich daran erinnern, daß es in Süditalien durch Korruption eine gigantisch schlampige Bauweise gibt, die bei jedem Erdbeben unnötige Opfer fordert - wobei ich mich frage, wo hier der Aufschrei der europäischen Wertegemeinschaft bleibt.
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ricardo
antwortete am 08.01.04 (16:50):
Meinen Eintrag nach Jahren der Abstinenz habe ich hier gemacht um zu sehen, inwieweit die Reaktion vielseitig sein kann! Kompliment! sie ist vielseitig und das macht Mut zu weiteren Versuchen Danke Ric
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biatti
antwortete am 08.01.04 (18:52):
ich hab mich sehr gefreut über das Wunder von Bam, wie es genant wird, die 97-jährige Frau Scharbanu Masandarani, die 8 Tage nach dem Erdbeben im Iran noch gerettet wurde.
Zuerst kamen mir doch Gedanken wie: ach, in dem Alter... und wenn doch lieber jüngere... und soviel Rettungsaktivitäten für sie... - die kleinmütigen Gedanken, die Menschenleben am oberflächlich nützlichen messen.
Aber kein Kratzer im Gesicht, kann sprechen und Fragen beantworten, wünscht gleich eine Tasse Tee! Sie überlebte, weil ihre Familie ihr gerade vorher viel zu essen und zu trinken gegeben hatte, sie in mehrere Kleiderschichten gehüllt war, im Bett in warmen Decken - wieviel Liebe spricht daraus... Die acht Tage hielt sie sich mit Gebeten geistig aufrecht. Im Krankenhaus hat sie gleich geschrieben(!) - ein Gedicht! ich stell mir vor, wie froh ihre Familie (so sie mit gerettet wurde) und auch die anderen sind, daß da jemand gerettet wurde, die all die alten Geschichten noch kennt... und über die Menschen von früher erzählen kann.
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York65
antwortete am 08.01.04 (19:44):
Ricardo ist wieder da,finde ich super
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Wolfgang
antwortete am 08.01.04 (19:58):
Etwas fuer Nostalgiker und natuerlich auch fuer andere Interessierte:
ZEIT - 03/2004 Ein Kaiser gibt auf Irans Schah Reza Pahlewi war einer der brutalsten Autokraten der Nachkriegszeit – und zugleich Amerikas treuester Vasall im Nahen Osten. Vor 25 Jahren ging er ins Exil Von JÜRGEN MARTSCHUKAT https://www.zeit.de/2004/03/A-ShahReza
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/03/A-ShahReza
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Medea.
antwortete am 08.01.04 (20:23):
Bei allem, was gegen den Schah zu sagen ist, bei aller Vetternwirtschaft, Herrschergehabe, Verfolgung der Oppositionellen - er versuchte, Persien aus dem Mittelalter herauszuführen .....
seine Nachfolger hatten nichts besseres zu tun, als die Menschen wieder ins Mittelalter zurückzustoßen .... Die Folgen sind nach nunmehr fast 25 Jahren immer noch verhehrend, obwohl seit einiger Zeit eine vorsichtige Öffnung zum Westen erkennbar scheint.
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ricardo
antwortete am 08.01.04 (21:43):
@Medea Du hast es mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht. Der Schah sollte nicht NUR verteufelt werden!
Und die Mullahs haben es nicht verdient, ohne jede Kritik zu bleiben. Der Begriff "kritikwürdig" sagt doch dass man dafür auch eine Würde braucht und die sei ihnen zugestanden! Ric
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ricardo
antwortete am 10.01.04 (22:03):
@Wolfgang Der Schah war aber nicht so brutal wie seine Nachfolger, unter denen es vorkam, daß eine Frau nur deshalb getötet wurde, weil ein paar Haarsträhnen unter dem Schleier hervorschauten.
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Mechtild
antwortete am 11.01.04 (12:43):
Auch die meisten Iraner hätten nicht geglaubt, dass der Schah gemessen an den Mullahs das kleinere Übel war.
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Wolfgang
antwortete am 11.01.04 (14:34):
Stimmt das, Mechtild, dass die IranerInnen den Schah heute als das 'kleinere Uebel' sehen ? Oder, ist es nicht vielmehr so, dass bei uns im 'Krieg der Kulturen' gerne diese Metapher verbreitet wird ?
Denn schliesslich war der Schah 'unser' Schurke... Als willfaehriger Lakai seiner amerikanischen Schutzmacht hatte er die Funktion, die Erdoelinteressen des Westens zu wahren.
Solche 'eigenen' Schurken gab und gibt es viele... SADDAM war einmal (bevor er in Ungnade fiel) ein Mann der CIA. Und die korrupten saudi-arabischen Koenige und Fuersten mit der derzeit fundamentalistischsten islamistischen Staatsreligion (der Wahhabismus) sind solche 'eigenen' Schurken.
Eines hatten/haben diese Schurken alle gemeinsam: Solange sie in 'unserem' Interesse morden und quaelen, laesst man sie ohne viel Aufhebens ob ihrem schaendlichen Treiben gewaehren.
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Karl
antwortete am 11.01.04 (15:13):
Ich sehe das wie Wolfgang. Wir sollten sehr vorsichtig bei der Einschätzung dessen sein, wer schlimmer war. Ich denke, für die Gequälten ist es immer schlimm genug. Tatsache ist, dass die Presseberichte über "unsere" Schurken tendenziös geschönt und diejenigen über unsere "Feinde" tendenziös übertrieben werden. Ich erinnere nur daran, dass bei der Besetzung Kuweits angeblich durch die Iraker Babies aus den Brutkästen in den Krankenhäusern gerissen wurden. Im Nachhinein stellte sich alles als eine inszinierte Horrormeldung heraus, die damals den Amerikanern sehr gelegen kam.
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ricardo
antwortete am 11.01.04 (16:19):
@mechthild Ich habe diesen Schah vor allem in Erinnerung durch seine schöne Frau, die überall beliebt war und durch sein Schicksal: Dem Krebkranken wollte zuletzt kein Land Asyl gewähren. Und unser Rudi Dutschke hatte ihn gnadenlos aufs Korn genommen in der hohen Zeit der Achtundsechziger.
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Wolfgang
antwortete am 11.01.04 (17:12):
Wie die Welt gesehen wird und wie sie wirklich ist, sind oft zwei paar Schuhe... Auf die Sichtweise kommt es bekanntlich an.
Ich moechte auf einen ZEIT-Artikel von MANFRED BERG hinweisen. Der Mann ist Historiker am Berliner John F. Kennedy Institut und lehrt zurzeit an der Universitaet Erlangen-Nuernberg. Der schreibt ueber die moerderischen Schurken (dazu gehoerten z. B. der Schah und auch SADDAM) als Funktion westlicher imperialer (Erdoel-)Interessen. BERG's Vermutung (der ich mich anschliesse):
"Abgesehen davon, dass die amerikanische Oeffentlichkeit die kostspielige und riskante Stationierung Zehntausender US-Soldaten kaum ueber Jahre hinweg unterstuetzen duerfte, bestehen erhebliche Zweifel, ob die Amerikaner in der arabisch-islamischen Welt als nation builders, als Staatsschoepfer, ueberhaupt Erfolg haben koennen. Wahrscheinlicher ist wohl, dass auf Saddam ein weiteres autoritaeres Regime folgt. Was aber auch kein Problem fuer die USA sein duerfte – solange der neue starke Mann nur 'unser Schurke' ist."
ZEIT 46/2002 "... aber er war unser Schurke" Die USA und Saddam Husseins Irak verbinden durchaus wechselhafte Beziehungen. Eine Chronik von MANFRED BERG https://zeus.zeit.de/text/2002/46/A-Irak
Internet-Tipp: https://zeus.zeit.de/text/2002/46/A-Irak
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hugo1
antwortete am 11.01.04 (17:45):
@ Wolfgang,,Deine Feststellung oder Dein Wunsch ,",,, dass die amerikanische Oeffentlichkeit die kostspielige und riskante Stationierung Zehntausender US-Soldaten kaum ueber Jahre hinweg unterstuetzen duerfte," ,wirft für mich eine ökonomische Frage auf. Könnte es sein ,daß die Bushtruppe sich diese Frage auch stellt ? aber dann zu der scheinbaren Lösung kommt: "Wenn wir schon mal in der Gegend (wo Öl und Honig fliessen,) mit einem riesigem Aufgebot an Waffen und Militärs sind, wärs doch eigentlich vernünftig, gleich Nägel mit Köpfen machen und die IRAN-Öl Frage -vielleicht noch andere -mitlösen. Zumindest der logistische Aufwand -und ein Teil des vorbereitenden ideologischen Aufwandes- könnte man sich ersparen. (?)
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ricardo
antwortete am 11.01.04 (22:54):
“Die Aufgabe derer, welche eine beinahe allgemein verbreitete Ansicht angreifen, wird unter allen Umständen eine sehr schwere sein. Sie müssen ungewöhnlich befähigt und überdies noch sehr glücklich sein, wenn es ihnen gelingt, sich überhaupt Gehör zu verschaffen.” John Stuart Mill
Ich bin zwar glücklich, aber nicht ungewöhnlich befähigt! Deshalb :-)))))
Gute Nacht
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Wolfgang
antwortete am 12.01.04 (03:18):
Ich versuche, Hugo, Dir eine Antwort zu geben, natuerlich aus meiner Sicht. Ich denke, es ist unerheblich, was die BUSHisten WOLLEN... Wichtig ist allein, was sie tun KOENNEN. Und da scheint es mir, dass sie sehr schnell an ihre Grenzen gestossen sind.
Der militaerische irakische Widerstand ist ziemlich stark. Viel staerker als es sich die BUSHisten vorgestellt haben. Das heisst, erhebliche ihrer Ressourcen werden ueber Jahre im Irak gebunden sein.
Selbst die lautesten Schreihaelse sind ob dieser fuer sie verfahrenen Situation still geworden. Ein iranisches Abenteuer (analog zu dem irakischen Abenteuer) ist heute niemand mehr bereit einzugehen.
M. E. nach sind die BUSHisten gescheitert und ich glaube, sie wissen es.
Wir werden, davon bin ich ueberzeugt, in den naechsten Jahren viele (auch militaerische) Ueberraschungen erleben. Das lange Sterben des imperium americanum hat begonnen.
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trebor
antwortete am 12.01.04 (23:28):
Wolfgang, ist zwar abseits vom Eingangsthema aber gab's da nicht schon sowas? 'nam?
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Wolfgang
antwortete am 13.01.04 (00:02):
Ja, trebor, das gab es... 'nam... Es gibt Aehnlichkeiten, aber auch Dinge, die nicht vergleichbar sind. Zum Beispiel: Diese asiatische Region war wirtschaftlich gesehen voellig unbedeutend fuer die USA. Ganz anders die Region, in der die bedeutendsten Erdoelvorkommen liegen.
Denn darum geht der Krieg... Ums Oel... Um nichts anderes.
Webtipp...
No Blood For Oil https://www.nobloodforoil.org/
Internet-Tipp: https://www.nobloodforoil.org/
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