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THEMA:   Terroralarm in Deutschland

 12 Antwort(en).

Medea. begann die Diskussion am 31.12.03 (15:33) mit folgendem Beitrag:

Lt. ap/dpa fordert der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) die Bundesregierung auf, die Öffentlichkeit umgehend über die Gefahren für Atomkraftwerke durch Flugzeugabstürze und Terrorangriffe mit entführten Verkehrsflugzeugen aufzuklären.
In jedem der 18 deutschen Kernkraftwerke könne ein Anschlag nach Art des 11. September eine Katastrophe wie in Tschernobyl auslösen. Bei 9 älteren Reaktoren würde schon der Aufprall eines kleinen Verkehrsflugzeugs dazu ausreichen.
Das Umweltministerium verwies darauf, daß ein Schutzkonzept zur "blitzartigen Einnebelung" der Reaktoren geprüft wird. Der künstliche Nebel solle die sicht behindern und Navigationsgeräte stören. Abgeschlossen werde die Begutachtung des Konzepts im ersten Quartal des kommenden Jahres.......

Gestern gab es in Hamburg und im Großraum Frankfurt Terroralarm. Damit ist nun auch Deutschland offenbar in die Nähe von Selbstmord-Kommandos gerückt, die darauf warten, zuzuschlagen. Bei den Warnungen scheinen dedaillierte Erkentnisse der Geheimdienste vorgelesen zu haben.
Bundesinnenminister Schily spielt m.E. die Lage herunter, um die Bevölkerung nicht zu sehr zu beunruhigen.


hl antwortete am 31.12.03 (15:45):

Die Öffentlichkeit ist schon seit langer Zeit über die Gefahren für und durch Atomkraftwerke informiert. Ob Flugzeugabsturz oder menschliches Versagen, die Gefahren bestehen von Beginn an.

Nur.. die Öffentlichkeit möchte das nicht wissen ;-))

Vielleicht verhilft ja die Verpackung in "Terroralarme" endlich auch zur Einsicht.


Wolfgang antwortete am 31.12.03 (17:32):

Wer haette auch rechtzeitig daran denken koennen, dass sich TerroristInnen vielleicht Atomkraftwerke als Ziele aussuchen koennten... *fg*

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


Wolfgang antwortete am 31.12.03 (17:48):

SZ - 31.12.2003
Ein Kampf um Strom
Nur erneuerbare Energietraeger und dezentrale Netze taugen als stabiles Rueckgrat der Zivilisation
Von MARTIN URBAN
https://www.sueddeutsche.de/sz/wissen/red-artikel2296/

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/sz/wissen/red-artikel2296/


Karl antwortete am 31.12.03 (18:56):

In dem dezentralen Charakter der erneuerbaren Energien sehe auch ich den Hauptvorteil von Wind-, Wasser und Sonnenenergie. Ich denke, dass der ästhetische Makel von z.B. Windkraftwerken erträglich ist gegenüber dem Gedanken, mit Atomkraftwerken könnte etwas schief laufen.

Wenn Energie nicht mehr an wenigen zentralen Punkten, die angreifbar sind, erzeugt wird, dann steigt auch die Sicherheit vor Terror- und Kriegseinwirkungen.


hugo1 antwortete am 31.12.03 (22:26):

,,,der Theorie von der Vor-Ort-Energieerzeugung zur Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung könnte ich folgen, wenn man von den Beschaffungs-und Transportproblemen der Energieträger mal absieht. (zumindest für die nächsten Jahrzehnte). Damit jedoch erhöhte Sicherheit vor Kriegs-und Terroreinwirkungen zu erhoffen, find ich etwas abwegig. Terror entsteht und begründet sich -meiner Meinung nach- niemals durch lohnende Ziele (Krieg schon eher). Die Ursachen für Terrorentstehung müssen ermittelt und trockengelegt bzw beseitigt werden.


info antwortete am 31.12.03 (22:47):

Der Kommentar von Titus wurde wegen Verstoß gegen die Forenregeln gelöscht.


iustitia antwortete am 01.01.04 (01:12):

"Frieden!" "Frieden!" - flöteten die Engelchen auf der Tanne der Tante, die immer wieder Weihnachten feiern wollte. Jede Woche neu: "Frieden!" schluchzten die Engel aus Glas.
** Sieh oder lies H. Bölls Satire: "Nicht nur zur Weihnachtszeit." (dtv)

"Frö'n! Frö'n!" - mehr kriecht mein Goldfisch nicht hin, den ich an einen freien Zweig eines Ficus gebunden haben. (Also, Fische können sprechen!) Ob er Asthma hat? - Plötsch! jetzt ist er mir weggeflutscht - unter den Dreck des Bücherregals.
Requiescat in pace, bis ich mal wieder in die Ecke komme mit einem Wedel.
Oder ich warte die nächste Überschwemmung der Lippe ab.
Gute Nacht!


Medea. antwortete am 01.01.04 (02:02):

Guten Morgen im neuen Jahr.

Es ist kalt geworden, hier bei uns minus 4 Grad.
Den Atomreaktoren habe ich immer sehr kritisch gegenüber gestanden, aber ob Stromerzeugung durch Windkraft der letzte Schrei ist, wage ich zu bezweifeln. Das müßte eingehender durch wissenschaftliche Natur- und Umweltschützer erforscht werden - was dem Menschen nützt, hat sich häufig als kontraproduktiv für die Natur herausgestellt. Allerdings könnten abgeschaltete Reaktoren wohl weniger begehrte Ziele von terroristischen Anschlägen sein.


Titus antwortete am 01.01.04 (11:31):

Hallo "info", guten Morgen,

ich bin aber ganz schön verblüfft:

Gegen welche Forenregel habe ich am 31.12.03 verstoßén?
Das interessiert mich schon, ich bin mir keiner, absolut keiner Schuld bewußt.

Titus(WolfgangM)


Wolfgang antwortete am 01.01.04 (12:14):

Die energiepolitische Bedeutung der Atomenergie ist gering... Weltweit liefert sie etwa sieben Prozent der erzeugten Primaerenergie und zwei bis drei Prozent der erzeugten Nutzenergie. Beim derzeitigen (!) Verbrauch sind die ausbeutbaren Uran-Lagerstaetten in etwa 30-40 Jahren erschoepft; erhoeht sich der Verbrauch (was anzunehmen ist), dann entsprechend frueher. Und gefaehrlich ist die Atomenergie. Wie wir gerade hoeren, rechnen die Verantwortlichen mit Angriffen auf Atomanlagen.

Atomenergie ist also weder eine sichere noch eine zukunftstraechtige Energie... Ein Energiemix, das auch noch ueber unser eigenes kurzes Leben hinaus Bestand haben soll, MUSS sich auf die sogenenannten Erneuerbaren Energien stuetzen - Energien aus Wind, Wasser, Sonne, Erdwaerme.

Technisch gesehen ist das ueberhaupt kein Problem. Politisch gesehen schon: Denn die grossen (Atom-)Energiekonzerne profitieren vom status quo. Den wollen sie so lange wie irgend moeglich behalten... Dabei nehmen sie die Zerstoerung unserer Lebensgrundlagen billigend in Kauf .


Wolfgang antwortete am 01.01.04 (12:22):

Auf der Seite von EUROSOLAR e. V. gibt es einen interessanten Artikel ueber zentrale vs. dezentrale Strukturen der Energieerzeugung und -verteilung:

Entwicklungskrise als atomar-fossile Energiekrise (von HERMANN SCHEER)
https://www.eurosolar.org/publikationen/Ueberblick_2001.html

Ein Auszug daraus:

"Ein Umdenken hin zu Erneuerbaren Energien verhindern bis heute die massgeblichen Entscheidungstraeger, die eingebettet sind in das Interessengeflecht der fossilen [und atomaren, W. M.] Ressourcenwirtschaft [...]. Viele obstruieren diese Entwicklung mit hartnaeckiger Selbstverstaendlichkeit. Von der globalen Energiekette sind sie auch ideologisch so sehr gefesselt, dass sie an die naheliegendste Moeglichkeit zu allerletzt denken [...]."

Internet-Tipp: https://www.eurosolar.org/publikationen/Ueberblick_2001.html


Karl antwortete am 02.01.04 (21:48):

Der Terroralarm, der über Weihnachten dazu führte, dass vier Air France Flugzeuge nicht nach Los Angeles geflogen sind, beruhte auf einem Fehler des FBI: Nun stellt sich heraus, dass für den Stopp mehrerer Air-France-Maschinen ein Kind "verantwortlich war", das den Namen eines mutmaßlichen Terroristenführers trägt.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,280237,00.html