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THEMA: Rente sichern, Steuern senken? (Nur) So geht’s!“
10 Antwort(en).
glad
begann die Diskussion am 22.12.03 (20:52) mit folgendem Beitrag:
Es war einmal ein Müller. Der hatte eine Mühle. Er mahlte das Getreide und verkaufte das Mehl. Nun trug es sich zu, dass die Kunden kein Geld hatten. Da es kein Müller christlichen oder moslemischen Glaubens war, hatte er von seiner Religion her genügend Freiraum das Mehl gegen Zins zu „verborgen“. Das nehmen von Zinsen ist mit dem Christentum und dem Islam unvereinbar, da es in der Bibel als auch im Koran so geschrieben steht. Er traf also mit den für kurze Zeit Mittellosen „Käufern“ folgende Abmachung: „Ich gebe Dir heute 10 Sack Mehl, für die Du nichts zahlen musst, und in einem Jahr gibst Du mir die 10 Sack und einen Sack Mahl als „Zins“ wieder zurück!“. Abgemacht! Da er eine große Mühle hatte und in den letzten Jahren so viel Geld verdient, war er nicht jedes Jahr auf neues Geld angewiesen.. Die ersten 1000 Sack Mehl deckten lediglich die Kosten der Mühle ab. Nur mit den letzten 100 Sack Mehl erwirtschaftete er den Reingewinn! Er traf also die Abmachung mit 100 Kunden. Jeder nahm 10 Sack mit. Am Ende des Jahres, bekam er 1000 Sack zurück. Dazu noch die vereinbarten 100 Sack als Zinsen. Da die Kunden aber im folgenden Jahr wieder Mehl brauchten, es Ihnen durch die zusätzlich zu kaufenden (Zins) Säcke noch schwieriger als im Jahr zuvor fiel, das Geld aufzubringen nahmen sie wieder jeder ihre 10 Sack mit, in der Hoffnung, dass es ihnen im kommenden Jahr leichter falle den „Zinssack“ zu erwirtschaften. Sie hätten es geschafft, wenn sie eine Produktivitätssteigerung von 10% erlangt hätten, aber.... Im kommenden Jahr waren es dann nur noch 9 Säcke für jeden. Das Essen in jeder Familie musste rationiert werden. In fast jeder Familie. Nur nicht beim Müller! Der hatte unterdessen seine Mühle an einen „NeuMüller“ vermietet. Er brauchte sie selber nicht mehr, da er zu Jahresende ja sowieso wieder die 1000 oder in dem Fall 900 Sack bekam zuzüglich der „Zinssäcke“ die seinen früheren Reingewinn darstellten. Heute allerdings ist es etwas anders. für die Mühle entstehen ihm keine Kosten mehr im Gegenteil er verdient schon damit Geld, dass er sie vermietet! Gleichzeitig erwirtschaftet er seinen Reingewinn eben nicht mehr nur durch die „letzten 100 Säcke“ sondern schon ab dem 200sten Sack, da er nur noch Grundsteuer und Sanierungskosten für die Mühle, zu begleichen hat. Seine Knechte hat er entlassen, da für sie bei ihm nichts mehr zu tun war. Der Neumüller konnte aber nur einen von beiden einstellen, da er ja schon die Kosten der Miete hatte und für Miete und zwei Knechte einfach das Geld fehlt. Ach so, der Neumüller war einer der Bauern, der jetzt 2 Jobs statt einen hat. Seine Familie sieht ihn nur noch an Wochenenden zwischen Tür und Angel. Mit seinen Kindern hat er derart wenig Kontakt, dass sie ihm fremd worden.
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glad
antwortete am 22.12.03 (20:54):
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Der nicht übernommene Knecht lebt fortan von der Sozialhilfe, die aus den zusätzlich erfundenen Abgaben wie Mehrwertsteuer und Lohnsteuer jeweils zu Lasten der Kunden, die die Mehlsäcke ursprünglich durch Zins „kauften“ entstanden ist.
Resumeé: Ok, den Müller gibt’s in Wirklichkeit nicht! Es handelt sich auch nicht um Mehl, über was wir hier sprechen. Denn das Mehl hat einen entscheidenden Fehler, es kann nicht ewig gelagert werden, denn die Bauern hätten, da die Produktivitätssteigerung nie hätte erreicht werden können, fortan immer weniger Mehl kaufen können. Der Müller wäre auf seinen verrottenden Säcken sitzen geblieben, oder hätte die Bauern auffordern müssen weniger zu produzieren, da er nicht alles hätte verkaufen können. Mit Mehl geht´s also relativ begrenzt. Aber mit Geld geht’s hervorragend! Der Müller war in Wirklichkeit ein Banker! Und alles andere findet heute mehr oder weniger so statt! Es werden Arbeitslose produziert, die die Arbeit haben müssen immer mehr bringen, die Sachwerte sie man dafür kaufen kann werden immer weniger und die die an der Sache am meisten partizipieren, müssen lediglich warten bis das Jahr rum ist, und die Zinseinnahmen fließen! Die Entwicklung geht nicht liniear, sie schreitet exponential fort! Zinseszins! Die Arbeiter werden immer ärmer, und der „Nichtarbeitende Geldraffer“ wird nächstes Jahr mehr Geld verdienen, als alle Jahre zuvor zusammengenommen, und Übernächstes ebenso! Auf welcher Seite stehst Du? Du (oder Deine Kinder) zahlst vor allem den Zins den der Staat zahlen muß über Deine jährlich wachsenden Steuern und Abgaben, für die stetig neue Namen erfunden werden. Mehrwertsteuer, Lohnsteuer, Rentensteuer, Mautgebühr, Minaralölsteuer, Tabaksteuer, Kurtaxe, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversischerung, Hundesteuer, Grundsteuer, Solidaritätszuschlag, Aufbauhilfe, Eingliederungsabgabe etc. pp. Es ist immer für den selben Zweck. Die Hauptlast des Staaten wird die Zinslast sein. Daß Volksvertreter zu viel verdienen, daß Eichel enorme Pensionszahlungen zu erwarten hat, alles Peanuts im Vergleich zu den Zinszahlungen, deren Empfänger im Gegensatz zu Eichel, sich bei Dir namentlich noch nicht vorgestellt haben! Hauptgläubiger (Zinszahlungsempfänger) der BRD: Deutsche Bank, Morgan Stanley, Dresdner Bank, Merrill Lynch (Quelle: ARD Panorama Nr. 612 vom 18.4.2002 „Wem gehört Deutschland“) Wann und wo und in welcher Höhe begleichen die eigentlich ihre Zinsabschlagssteuer für aus Deutschland erwirtschaftete Einnahmen?
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glad
antwortete am 22.12.03 (20:59):
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Einzige derzeitige Lösung, sie auch ihre Macken hat, aber das bei weitem kleinere Übel darstellt: Die neue deutsche Volkspartei „Silvio Gesell“. ... Da diese Partei logischerweise ins Fadenkreuz sämtlicher Finanzunternehmen der Welt gerät, ist es nicht auszuschließen, dass Bush (verlängerter Arm des Osküstenfinanzkapitals) in Deutschland Taliban- Ausbildungscamps und/oder Massenvernichtungswaffen vermutet und entsprechend reagiert! Deshalb darf diese Partei keine starke Hierarchie besitzen, sondern muß von der Idee getragen werden, eine derartige Partei hierarchisch zu führen ist schlichtweg zu gefährlich! Die Parteigründung sollte also demzufolge zeitgleich an mehreren Orten in entsprechender Anzahl von Leuten stattfinden. Der Kopf muß austauschbar sein! Hundertfach! Termin: 11.06.2004 (Quersumme 23, weils so leicht zu merken ist). Ort: Deutschland! Uhrzeit: 10.00 Uhr
So, das war´s von meiner Seite, ich bin raus! Gruß Torsten
„Steuern und Abgaben senken? (Nur) So geht’s!“
Literatur: Günther Hannich: „Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise“ Silvio Gesell: „Die Natürliche Wirtschaftsordnung“ Hermann Benjes: „Wer hat Angst vor Silvio Gesell?“ Fritz Schwarz: „Das Experiment von Wörgl“ Hans Eisenkolb: „Der 3. Weg Juni 2000“ Helmut Creutz: „Das Geldsyndrom“ Margrit Kennedy: "Geld ohne Zinsen und Inflation" Michael Kent: „Zinssysteme und trügerische Illusionen“ Johannes Stüttgen: „Das Geld demokratisieren“ Eiichi Morino, Hideaki Kudô: „Das Geld neu erfinden“ uebersetzt von Robert Mittelstaedt (uvm.)
Suchbegriffe: Brakteaten, Silvio Gesell, (uvm.) Links: Systemfehler.de (u.a.)
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Karl
antwortete am 23.12.03 (08:44):
Mein Kommentar: ziemlich wirr.
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schorsch
antwortete am 23.12.03 (09:22):
Meines Wissens - ich habs erst so gelesen - dürfen nach der Lehre Muhammeds seine Anhänger keine Zinsen nehmen.
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Peter101
antwortete am 23.12.03 (22:41):
Hallo,
Ihr Thema ist mir bestens bekannt!
Wer nicht arbeitet, soll auch nichts kriegen! (...oder – Wo das ganze Geld hin ist...?)
So lauten die Worte derjenigen, die als neuen Sündenbock der Finanzprobleme des Staates und dem „Rest der Welt“ die Arbeitslosen oder auch jeden anderen beliebigen Sündenbock auserkoren haben. Deshalb soll über geringeres Arbeitslosengeld mehr Druck auf diese ausgeübt werden, um sie „in den Arbeitsmarkt einzugliedern“. Dass einfach nicht genug Arbeit vorhanden ist, da die Technologie und Automatisierung der letzten Jahre und Jahrzehnte menschliche Arbeit überflüssig macht, wird dabei schlicht ignoriert. „Wer nicht arbeitet, soll auch nichts kriegen“, gilt jedoch nicht für die Empfänger sogenannter „leistungsloser Einkommen“, zu denen die Kapitalrente gehört: Wer einem anderen Kapital zur Verfügung stellt, erhält dafür eine Vergütung, den Zins. Es soll hier keine Wertung wie „gerecht“ oder „ungerecht“ vorgenommen werden, es soll nur gezeigt werden, welche wirtschaftlichen Folgen diese leistungslosen Einkommen nach sich ziehen. In einer Volkswirtschaft vermehren sich Vermögen nicht von allein, sondern den Betrag, um den sich ein Vermögen vergrößert, muss derjenige erarbeiten, der sich dieses Vermögen (z.B. für Investitionen) geliehen hat. Ein Teil des Volkseinkommens fließt somit in Form von Kapitaleinkommen an die Vermögensbesitzer – und vergrößert deren Vermögen. Dieses Vermögen muss, sofern bei einer Bank zu positivem Zinssatz angelegt wird, von dieser als Schulden in den Markt gedrückt werden. Würde die Bank keinen Schuldner finden, müsste sie die Zins-Kosten sonst ja selbst tragen. Mit der Vergrößerung der Vermögen auf der einen Seite entsteht also eine Verschuldung in gleicher Höhe auf der anderen Seite. Man stelle sich eine Volkswirtschaft vor, die nicht wächst, also Jahr für Jahr dieselben Werte produziert. Innerhalb dieser Volkswirtschaft wachsen aufgrund ewig positivem Zinssatz jedoch die Vermögen und damit die Schulden unaufhörlich. Da das Gesamteinkommen in dieser Volkswirtschaft jedoch konstant ist, muss mit wachsendem Kapitaleinkommen das Arbeitseinkommen sinken. Diese Volkswirtschaft kollabiert ab einem bestimmten Zeitpunkt, da den arbeitenden Menschen immer weniger ihres erarbeiteten Vermögens zur Verfügung steht und ein immer größer werdender Teil an die Kapitalbesitzer fließt, die jedoch gar nicht mehr wissen, wie sie ihr Einkommen konsumieren sollen. Um zu überleben, steht eine Volkswirtschaft allein aus Gründen eines ewig positiven Zinssatzes vor einem Wachstumszwang. Doch auch eine wachsende Volkswirtschaft ist nicht vor dem Zusammenbruch sicher. Ab einem bestimmten Zeitpunkt beginnt selbst in einer wachsenden Volkswirtschaft das Arbeitseinkommen real zu schrumpfen – um die überproportional und expotenziell wachsenden Kapitaleinkommen bedienen zu können. Wer mehr Wachstum fordert, muss also ein Wirtschaftswachstum anstreben, welches mindestens in Höhe des Geldmarktzinses wächst. Jedoch zeigt sich jetzt, dass die Geldvermögen stärker wachsen, als das Volkseinkommen und somit die leistungslosen Kapitaleinkommen die Arbeitseinkommen auffressen. Wenn unsere Wirtschaft also z.B. mit 5% wachsen soll, um mit dem Vermögenswachstum Schritt zu halten, so würden wir künftig alle 14 Jahre das Doppelte von heute produzieren: 2017 also 48.000 Euro pro Kopf. Das klingt nur auf den ersten Blick wünschenswert, denn es würde doppelt so viele Autos, Fernseher, Energie und damit vermutlich auch doppelt so viel Kohlendioxid bedeuten. Haben wir uns das gründlich überlegt?
https://www.futuremoney.de https://www.DritterWeg.de/ https://www.Humanwirtschaft.org https://www.r-evolution.org/ https://www.hyperkommunikation.ch/personen/watzlawick.htm
Viele Grüße Peter (skutte@t-online.de)
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schorsch
antwortete am 24.12.03 (10:13):
@ „Wer nicht arbeitet, soll auch nichts kriegen“...
Wer so argumentiert, sollte verpflichtet werden, einem Arbeitslosen eine Stelle zu verschaffen!
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glad
antwortete am 25.12.03 (15:13):
Der Slogan: wer nicht arbeitet soll nichts kriegen ist natürlich falsch!
Worauf ich hinweise ist, daß der Zinseinnehmende wesentlich mehr erhält (ich möchte nicht "verdienen" schreiben) als der regulär arbeitende! Das hat mit Arbeitslosen nichts zu tun. Die werden wir auf ewig behalten, sofern nicht ein Nachkriegswirtschatftwachstum mit Marshall-Plan (Wirtschaftswunder) oder die zinslose Gesellschaft ansteht! Also Arbeitslose haben wir und sie verdienen die gleiche Anerkennung in der Gesellschaft wie "Arbeitende", ohne Abstriche!, da meiner Ansicht nach der verallgemeinerte "faule Arbeitsunwillige" nicht existiert!
Gruß Torsten
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glad
antwortete am 25.12.03 (15:37):
...und Hallo Peter, Du hast natürlich den Daumen drauf. Genau wie Du es beschreibst sehen wir es ja draussen. Im Vergleich zu 1929 muß ich mich fragen, wieso wir eigentlich nicht schon längst kollabiert sind. Zitat: "Heute betrage die Gesamtverschuldung der wichtigsten Industrieländer durchschnittlich knapp 200% zum Bruttosozialprodukt; kurz vor der Depression der dreißiger Jahre seien es lediglich 130 % gewesen" Eckhart Langen von der Glotz, PSM Vermögensberatung GmbH
Gruß Torsten
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schorsch
antwortete am 25.12.03 (15:57):
@ glad
Gleichgültig was man ausleiht - es kann auch ein Hammer oder eine Leiter oder eine Schubkarre sein - so ist es eine Frage des Aushandelns, ob man dafür ein gewisses Entgelt(d) bekommt. Der eine braucht etwas und der andere hat es. Schlimm wirds ja erst, wenn der Habende Wucherzinse verlangt dafür.
Als ich noch ein "Nichtshabender" war, da war ich froh über jedes Werkzeug, das ich von Nachbarn leihen konnte. Ganz klar, dass ich mich jeweils mit einer Flasche Wein oder anderen Kleinigkeiten dafür erkenntlich zeigte.
Als ich noch ein "Nichtshabender" war, da war ich froh, dass es Leute gab, die ihr überflüssiges Geld zur Bank brachten, wo ich es gegen Zinsen borgen konnte, als ich mein Haus baute. Heute ist dieses Haus schuldenfrei und ich habe selber "überflüssiges" Geld, das ich zur Bank bringe - auf dass andere "Nichtshabende" es dort borgen können, um ihrerseits ein Haus bauen zu können.
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glad
antwortete am 02.01.04 (23:45):
Im Kleinen gedacht geht das wohl, aber Mittlerweile sind die Gläubiger, irgendwann läuft es auf einen EInzigen hinaus, superreich, und die Schuldner superarm! Auch wenn Du ein Schuldenfreies Haus hast, zahlst Du Schuldzinsen. Pi mal Daumen ca. 30% Deiner Ausgaben. (Schuldzinsen Deiner Diensstleistungsanbieter z.B. Telekom, Staat, (Steuern))
(Quelle: https://www.inwo.de/index.php )
Gruß Torsten
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