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THEMA:   Ein Mahnmal für im 3.Reich verfolgte Homosexoelle in Berlin

 42 Antwort(en).

heinzdieter begann die Diskussion am 12.12.03 (19:37) mit folgendem Beitrag:

Soeben hörte ich in den 19 Uhr Nachrichten, das man in Erwegung zieht, ein Mahnmal für verfolgte Homosexoelle in Berlin zu errichten.
Ist das ein Witz ??
Welche Ansichten und Meinungen habt Ihr ?????
Auf Eure Beiträge bin ich gespannt.


rolf antwortete am 12.12.03 (19:45):

und noch ein Mahnmal für ?????????
und eins für ?????????
usw.


Renate2 antwortete am 12.12.03 (20:05):

Logische Konsequenz.

Ich kann mich an die anfänglichen öffentlichen Diskussionen mit Lea Rosh zu dem geplanten Mahnmal für die verfolgten Juden in Deutschland vor etlichen Jahren erinnern.

Auf die vielfach vorgetragene Forderung, andere verfolgte religiöse, ethnische oder politische Gruppen einzuschließen, wurde ein ständiger Ausschließlichkeitanspruch vorgehalten. Wen wunderts da, daß nach den Sinti und Roma, nun auch die Homosexuellen ihren Anspruch durchdrücken? Womöglich gefolgt von den Zeugen Jehovas, den Kommunisten, den Sozialisten, den Gewerkschaftlern, den Bibellesern, den..., .....etc.

Berlin wird deutlich zur Hauptstadt der Mahnmale ausgebaut. Na ja, die Stadt hats nötig mit ihren vielen Hunden.

Böses Grinsen, Renate.


Karl antwortete am 12.12.03 (21:10):

War die Verfolgung der Homosexuellen im Dritten Reich ein Witz?
Wenn ich sehe, wie jetzt bereits wieder darüber geschrieben wird, ja, ich bin dafür dass man auch den Homosexuellen, die verfolgt wurden, ein Mahnmal baut. Damit die Erinnerung an das Grauen bleibt und nicht so freudig verdrängt wird wie offensichtlich von einigen hier.


York65 antwortete am 12.12.03 (21:36):

Die Homos hinterziehen Steuern und essen sich auf...warum denn noch ein Mahnmal?
Gruss York


Tessy antwortete am 12.12.03 (21:42):

.....und schon wird klar, warum eines nötig ist!!!


mart antwortete am 12.12.03 (21:56):

York, das ist nicht Zynismus, auch dafür gibt es Grenzen! Das wäre grauenvoll, wenn Du es im Ernst gemeint hättest.


pilli antwortete am 12.12.03 (22:19):

nun...von York als ehemaligem Schill-Fan erwarte ich eigentlich nichts anderes als das hier zu lesende.

da sind sie...sie wohnen neben uns, lachen uns an, reden mit uns und dennoch besteht ihre gedankenwelt nur aus müll!

keine ahnung watt Kannibalismus bedeutet...aber schreien! genau so stelle ich mir "dumpfbacken vor"

:-)


iustitia antwortete am 13.12.03 (00:38):

Wenn alle Opfer-Gruppen ein Mahnmal und ein gemeinsames Museum für ihre Geschichte aufbringen würden - hätte man wirklich ein Mahnmal der großen Menschenrechtsverletzungen des 20. Jh.s!
Aber einige Opfer kämpfen gegen andere - das ist auch Opferschaden..!


Irina antwortete am 13.12.03 (07:56):

Wenn ich hier so manche Antworten auf die eingangs gestellte Frage lese, wird mir nicht nur komisch. Mit Zeitgeist hat das nichts mehr zu tun. Diejenigen, die sich brüsten, nicht homosexuell, sondern "normal" zu sein, sind in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts zurück geblieben! Sollte man an den Reaktionen erkennen, daß unter uns noch immer Anhänger einer verwerflichen Phase der deutschen Geschichte leben?

Die Nazis hatten ihren ß 175, und an gewisse Paragraphen haben sie sich bekanntermaßen ganz besonders streng gehalten.
Wenn schon ständig Steuergelder verschleudert werden, kostet dabei ein Mahnmal für verfolgte Homosexuelle wohl noch das wenigste.

:-( Irina


rolf antwortete am 13.12.03 (10:18):

Nicht nur die Nazis hatten den ß 175, er gilt auch noch in der BRD, jedenfalls noch lt. meinem StGB in der 19. Auflage 1980.


Irina antwortete am 13.12.03 (10:28):

Der ß 175 StGB ist am 10.3.1994 gestrichen worden.

Irina

Internet-Tipp: https://stadt.gay-web.de/chronik/brd3.shtml


rolf antwortete am 13.12.03 (10:37):

Also galt er in der BRD länger als bei den Nazis!


mart antwortete am 13.12.03 (10:58):

Tatsächlich KZ für Homo in der BRD?


Titus antwortete am 13.12.03 (12:01):

Unbestritten wurden in der Zeit von 1933 bis 1945 im deutschen Namen fürchterliche Verbrechen begangen, an Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten und Religionen.

Ein einziges würdiges Denkmal, das alle diese Verbrechen in der Erinnerung wach hält, alle Opfer umfaßt und auch spätere Generationen eindringlich warnt und informiert, sollte errichtet werden.

Dieses jetzige in Bau befindliche Denkmal in Berlin, eine Ansammlung von Betonklötzen verfehlt dieses Erfordernis an ein Denkmal - besser: Mahnmal - total. Es soll an nur eine Gruppe der ermordeten und verfolgten Menschen erinnern. Ist mir völlig unverständlich, warum alle anderen Verfolgten und Ermordeten quasi ausgeschlossen werden.

Auf diesem riesigen Gelände hätte man eine würdige Gedenkstätte errichetn können, finanziert aus einer Spende aller Deutschen, freiwillige Spenden selbstverständlich.

Das ist meine Sicht als einer, der noch die Zeit des "Dritten Reiches" als Jugendlicher erlebt hat. Jüngere mögen denken "was geht uns das an, das waren unsere Vorfahren, die diese Verbrechen begangen haben".

Bin ich ein verträumter Spinner? Vielleicht, aber die Menschen sind allgemein besser, als es den Anschein hat. Man muß sie nur richtig ansprechen.

Noch ein Wort zu den Homosexuellen:
Ich bin keiner und werde auch keiner werden (nach der goldenen Hochzeit letzte Woche würde das ohnehin nichts mehr bringen.....) und ich sage ganz offen, daß mir diese Einstellung zur Sexualität überhaupt nicht gefällt. Nur das ist allein meine Sache,so, wie es die Sache der Homosexuellen allein ist, so zu leben und zu lieben, wie sie wollen. Man darf sie weder diskriminieren, noch verspotten noch verfolgen.

Wer anderer Meinung ist sollte nachdenken, ob seine/ihre Meinung noch zeitgemäß oder überhaupt vertretbar ist.

Die Beseitigung des ß175 war längst fällig und hätte bereits 1945 stattfinden müssen, wenn wir damals nicht andere Sorgen gehabt hätten.

Also, wenn nicht anders möglich, sollte man auch irgendwo ein würdiges Denkmal errichten, nicht nur für die hier genannte, sondern auch für die vielen anderen Gruppen, bis auf die, die sich allein und in der Ansammlung von Betonklötzen verewigt sehen will.

Bekanntlich bin ich alles andere, als ein Antisemit, aber die Kritik an einer Aktion, die nach meiner Meinung ihren Zweck völlig verfehlt, halte ich für berechtigt, auch wenn diese Kritik jüdische Einrichtungen betrifft.

Gruß von Titus(WolfgangM)


mart antwortete am 13.12.03 (12:18):

Nochmals,

Diese kontraproduktive Mahnmal (Schon der Name "Mahnmal" ist verräterisch, wer sollte hier wohl ermahnt werden?)wurde von einer fanatischen Frau, die ihren Namen geändert hat, damit er jüdischer klingt, und die aus einem Pastorenhaushalt stammt, initiiert und mit Gewalt - mit sehr geringer Unterstützung und vielen entgegengesetzten Meinungen der Juden - durchgeboxt.


Irina antwortete am 13.12.03 (13:56):

Hier wird geschrieben, daß nach dem Krieg der ß 175 StGB zu lange beibehalten wurde wegen anderer Reform-Notwendigkeiten.
Das ist richtig. Und das hat den meisten Homosexuellen ein seelisches Dilemma bereitet. An ihrer Situation, sich verleugnen zu müssen, hatte sich im Gegensatz zur Nazi-Zeit lange nicht geändert.

Aber das ist ja nicht das Thema.
Der Paragraph ist nun seit einem Jahrzehnt gestrichen, aber es gibt heute !!! noch Leute, die sich gegen Homosexuelle so aussprechen wie oben.
Und niemand hat offensichtlich je gehört, daß - wenn er schon von "Ab-art" spricht - es wissenschaftlichen Forschungen nach bestimmte Hirn-Bereiche gibt, die diese Menschen prägen. Wobei es weiterer Faktoren bedarf, daß sich jemand dann tatsächlich in diese Richtung entwickelt.

Irina


schorsch antwortete am 13.12.03 (14:15):

@Titus: "...Ein einziges würdiges Denkmal, das alle diese Verbrechen in der Erinnerung wach hält, alle Opfer umfaßt und auch spätere Generationen eindringlich warnt und informiert, sollte errichtet werden...."

Auch meine Meinung. Ansonsten wird doch nur Mahnmal gegen Mahnmal ausgespielt.....


Johanna antwortete am 13.12.03 (19:51):

Ein Mahnmal für Homosexuelle - gestattet die Frage - gibts auch schon ein Mahnmal für die verfolgten Roma?


julchen antwortete am 13.12.03 (23:13):

Bei aller toleranz (mir ist's naemlich prinzipiell wurscht
wer mit wem Tisch und Bett teilt), aber als ebenfalls
"Normal" bezeichne ich Homosexuelle nicht.
Das kann man mir biologisch begruenden und
erklaeren wollen bis zum Sankt Nimmerleins Tag.
Fuer Menschen ist es nicht normal, und wenns fuer
eine gewisse spezie wuermer (oder was) noch so
an der Tagesordnung ist!

Prima Idee ein Mahnmal zu errichten fuer die
verfolgten Homosexuellen im Dritten Reich!

Wie sieht das dann mit den Zigeunern aus? Stellen
wir das direkt daneben, oder stueckchen weiterhinten?

Und wo kommt das hin fuer die Zwangsarbeiter?

Dabei muss man natuerlich vorraussichtig Platz lassen
fuer das Mahnmal fuer die Vertriebenen und - ganz
wichtig - auch fuer die Deutschen, die untergruendig
gegen das Hitler Regime arbeiten und auch ihr Leben
lassen mussten.

Ein Denkmal muss her auch her fuer Menschen, die
Juden im Haus versteckt hielten und erwischt wurden.

Extreme Beispiele?
Sicher, aber eine Kompartmentalisierte Gesellschaft - ist ne feine Sache!
Bald geht jede Gruppe mit 2 Eimern zum Brunnen,
wo es frueher eine Eimer-Schlange gab.

Nur kriegt dann keiner mehr genuegend Wasser!


dirgni antwortete am 13.12.03 (23:32):

Also wenn man mich frügate, oba ma fragt mi ned *)

viel weniger Denkmale, sondern mehr denken und gedenken,
viel weniger Mahnmale, sondern mehr mahnen und erinnern!

"Viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern blühn sie vergebens"

*) gleich die Übersetzung: wenn man mich fragte, aber es fragt niemand nach meiner Meinung


Irina antwortete am 14.12.03 (07:35):

Wenn man oben so manchen Beitrag liest ...

"viel weniger Denkmale, sondern mehr denken ...,
viel weniger Mahnmale, sondern mehr mahnen ..." (dirgni)

Da hat sie recht!
Gleich nach Abschaffung des ß 175 hätte man mahnen sollen. Es wäre damals - und leider bis heute ! - notwendig (gewesen).

Irina


heinzdieter antwortete am 14.12.03 (12:25):

Ich bin doch etwas erstaunt, welche Resonanz diese Thema gefunden hat.
Ich bin auch der Meinung ein zentrales Mahnmal zu erstellen für alle Betroffenen, denen Leid gleich in welcher Weise zwischen 1933 bis 1945 zugefügt wurde.
Im jetzigen Zustand werden im Laufe der Zeit fast alle geschägigte Völker, Sekten ,Gruppen etc einen Anspruch auf ein Mahnmal anmelden.


bernhard antwortete am 14.12.03 (15:56):

guter kommentar der taz

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2003/12/13/a0064.nf/text


Titus antwortete am 14.12.03 (16:28):

@Schorsch:
Das ist es - kann man den Unsinn in Berlin noch stoppen und ändern, erweitern, so wie hier diskutiert?


schorsch antwortete am 14.12.03 (18:54):

In Abänderung des Ausrufes von Kennedy:

Ich bin kein Berliner!


trebor antwortete am 14.12.03 (23:37):

Und später noch ein "Mahnmal" als Erinnerung an all die Rentner, die mit Nullrunden und Kürzungen der Rente die "Mahnmale" finanziert haben.
Die Trümmerfrauen und alle Anderen, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben und heute eine Rente unter dem Existenzminimum beziehen, sind sicherlich von jedem neuen Mahnmal begeistert. Hoffentlich geht noch einer mit dem Hut in der Hand zum Sammeln für solche Objekte herum. Die Rentner würden sicher ihren letzten Cent reinwerfen. (Ist ja egal wo man den hinwirft - ist ja sowieso nichts wert.)
Die Regierung spart an allen Möglichen und Unmöglichen Stellen. für "Mahnmale" ist aber immer genug Geld da.
Und - steht so ein Ding - macht sich kaum einer Gedanken wofür das dasteht. Jede(r) geht einfach daran vorbei.
Allmählich werden die "normalen Bürger" von Lesben und Schwulen überrannt. Die Abnormalität wird zur Normalität???
Zitat Wowareit: "Ich bin schwul und das ist gut so."
Klar, besser gleich die Karten auf den Tisch legen, bevor die Presse das ausfindig macht. Denk- oder Mahnmal gefällig?



DorisW antwortete am 15.12.03 (07:15):

"Allmählich werden die "normalen Bürger" von Lesben und Schwulen überrannt. Die Abnormalität wird zur Normalität???"

Hilfe... solange solche Parolen geschwungen werden, scheint das Erinnern und Mahnen (wenn auch nicht unbedingt als steingewordene Scheußlichkeit) bitter nötig zu sein :-((


schorsch antwortete am 15.12.03 (09:43):

@ trebor: "...Und - steht so ein Ding - macht sich kaum einer Gedanken wofür das dasteht. Jede(r) geht einfach daran vorbei..."

Hast du eine Ahnung, wie sich die Tauben auf jedes neue Mahnmal freuen!


Medea. antwortete am 15.12.03 (10:20):

Wo bleibt das Erinnerungs-Mahnmal für die Millionen Vertriebenen aus dem deutschen Osten, aus Rußland, den Balkanländern, Böhmen-Mähren, der Tschechoslowakei,
und, und, und ... ???

So wie es Gräberfelder gibt, könnten doch sämtliche steingewordenen Erinnerungen in einem großen Garten aufgestellt werden. Fläche dafür gibt es noch genug im früheren Ostteil von Berlin .....


Medea. antwortete am 15.12.03 (10:22):

.... und wer möchte, "geht dann Taubenvergiften im Park..."


malte antwortete am 15.12.03 (10:28):

Das ist eine besonders geschmacklose Bemerkung, wenn man mir gestattet, dies festzuhalten.


pilli antwortete am 15.12.03 (11:21):

jou Doris,

wenn ich schon das wort "normal" lese, werde ich sehr nachdenklich...

danke malte!


Sofia204 antwortete am 15.12.03 (12:53):

@ trebor
ein normaler Bürger
ist kein natürlicher Bürger,
begradigte Flüsse
werden vom Hochwasser überrannt


trebor antwortete am 16.12.03 (00:56):

@ schorsch: „..Hast du eine Ahnung, wie sich die Tauben auf jedes neue Mahnmal freuen!“

Das Argument überzeugt mich. Vielleicht werden dann die Hinterlassenschaften auf den schönen alten, aus Bronze gegossenen, Denkmälern weniger ;-)).


@ DorisW
“Hilfe... solange solche Parolen geschwungen werden, scheint das Erinnern und Mahnen (wenn auch nicht unbedingt als steingewordene Scheußlichkeit) bitter nötig zu sein :-(( „

Parole(n) geschwungen?? War nur eine Frage. „Erinnern und Mahnen“ – klar- aber nur an die Normalität.
Ohne die sexuelle Normalität unserer Ur-Vorfahren wären wir kaum auf dieser Welt ;-)).
Ist die „Normalität“ deshalb jetzt „Abnormal“???


@Medea.
“Wo bleibt das Erinnerungs-Mahnmal für die Millionen Vertriebenen aus dem deutschen Osten, aus Rußland, den Balkanländern, Böhmen-Mähren, der Tschechoslowakei,
und, und, und ... ???“

Hast recht. Den „Letzten Normalen“, „Dem Vogel des Jahres“, „Den aussterbenden Pflanzenarten“ usw. sollte auch ein Mahnmal gesetzt werden. Denen fehlt aber, genauso wie den, von Dir aufgeführten Vertrieben, die entsprechende Unterstützung. Drei Zeilen in der Zeitung und weiter geht’s.. - mit den Nächsten vom Aussterben bedrohtenö.

Christopher Street Day, Love Parade usw. Das bringt es – meinen manche. Nur nicht „normal“ sein. Die wollen heraus aus der Masse – aber stecken doch mittendrin ;-)))


@Medea „..... und wer möchte, "geht dann Taubenvergiften im Park..."
In’s hochdeutsche übersetzter Auszug aus einem alten Wiener Lied ;-)).
Ich geh mit – aber zum Füttern, damit die Dauberl genug Betriebsstoff haben um so manches Betonstück mit Patina zu überziehen.


@ pilli: „wenn ich schon das wort "normal" lese, werde ich sehr nachdenklich...“
Ist schon bedenklich, über ein Wort wie „Normal“ nachdenken zu müssen.
„Normal ist das nicht“ meint eine Werbungsendung. Welches Wort benutzt Du anstelle von „Normal“?

@Sofia204

“begradigte Flüsse werden vom Hochwasser überrannt“ ???

Ein Hochwasser überrennt kein Flüsse.
Das Hochwasser sucht sich sein altangestammtes Recht und tritt über begradigte Ufer, überschwemmt Dämme, reißt diese ein und breitet sich in das ehemalige Überschwemmungsgebiet aus.

„ein normaler Bürger ist kein natürlicher Bürger“
Wenn das im Sinne von “begradigte Flüsse werden vom Hochwasser überrannt“ gemeint ist. Na ja. Natürlich sollte ein normaler Bürger auch ein natürlicher sein.
Welchen Unterschied siehst Du darin?


Sofia204 antwortete am 16.12.03 (03:04):

normal , Norm heißt Regelung, künstliche Ordnung,
natürliche Ordnung funktioniert aus sich selbst.

Flüsse und Bäche hat man vielfach
in den ursprünglichen Mäanderlauf zurückgeleitet.
Abkommen und Sicherheitsvorrichtungen
halten soviel ich weiß Ebbe und Flut nicht auf :-)


Medea. antwortete am 16.12.03 (07:50):

"... geht dann Taubenvergiften im Park."
Das war von mir ironisch gemeint, Du hast es erkannt, trebor ;-) - und war eine Anspielung auf das bitterböse Kreisler-Lied....
Ich ging davon aus, daß das der geneigten Leserschaft bekannt sei ... .-))
Als ausgewiesene Tierschützerin vergifte ich keine Tiere, ich erschlage lediglich die Fliegen und Mücken in meiner Wohnung ... :-))


mart antwortete am 16.12.03 (08:03):

Tauben vergiften

"Schatz, das Wetter ist wunderschön,
Da leid ich's net länger zu Haus!
Heute muß man ins Grüne gehn,
In den bunten Frühling hinaus!
Jeder Bursch und sein Mädel
Mit einem Freßpaketel
Sitzen heute im grünen Klee,
Schatz, ich hab eine Idee!
Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau,
Geh mer Tauben vergiften im Park!
Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau,
Geh mer Tauben vergiften im Park!
Wir sitzen zusmam' in der Laube
Und a jeder vergiftet a Taube,
Der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark
Beim Tauben vergiften im Park.

Schatz, geh bring das Arsen gschwind her,
Des tut sich am besten bewährn,
Streus auf a Graubrot kreuz über quer,
Nimms Scherzel, des fressens so gern.
Erst verjag mer die Spatzen,
Denn die tun eim alles verpatzen,
So a Spatz ist zu gschwind, der frißt's Gift auf im Nu,
Und des arme Tauberl schaut zu.

Ja, der Frühling, der Frühling, der Frühling ist hier,
Geh mer Tauben vergiften im Park!
Kanns geben im Leben ein größres Plaisier
Als das Tauben vergiften im Park?
Da Hansel geht gern mit der Mali,
Denn die Mali, die zahlt's Zynkali,
Die Herzen sind schwach und die Liebe ist stark
Beim Tauben vergiften im Park!
Nimm für uns was zu naschen
In der andern Taschen,
Geh mer Taubenvergiften im Park."

Internet-Tipp: https://cips02.physik.uni-bonn.de/~kilbinge/kreisler/kreisler.html


schorsch antwortete am 16.12.03 (08:54):

Um auf das Mahnmal zurück zu kommen:

Ein einziges Mahnmal auf der Erde, in der Hauptstadt derselben aufgestellt, das an alle Untaten der Menschheit erinnert......

....es würde so gross wie der Mount Everest.....


Karl antwortete am 16.12.03 (10:23):

Aber muss nicht jeder aufmerksame Leser merken, welcher Schlamm hier losgetreten wird? @ trebor, ich finde es unglaublich, was Du hier von Dir gibst. So alt und kein bischen weise geworden? @ medea, ich bin sicher Kreisler würde sich gegen d i e s e n Einsatz seines Gedichtes zu wehren gewusst haben.

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?O207122D6


mart antwortete am 16.12.03 (10:38):

Karl, da wär ich mir nicht so sicher, was Du in bezug auf Kreisler sagst - Nochmals, dieses "Mahnmal" entstand vor allem aus dem Fanatismus einer Frau - und die jüdische Unterstützung dafür war relativ schwach bis ablehnend.

Die Mehrzahl der Wortmeldungen hier hinsichtlich der Homosexualität ist zum Kotzen.

Ein getrenntes Mahnmal für jede verfolgte Gruppe ist m.E. Nonsense - aber eines gemeinsam für alle mit ausführlichster Aufzählung der Verfolgungen - finde ich sehr sinnvoll.

Zu diesem umstrittenen Denkmal sind mir vor allem die Hunde und die männlichen Nachtschwärmer eingefallen - Entschuldigung für diese Gedankenverbindung - Aber nachdem es auf jeden Fall bewacht werden muß, dürfte diese Gefahr vielleicht nicht so groß sein.


Irina antwortete am 16.12.03 (13:38):

Was haben sich manche hier mit ihren Texten doch für ein Denkmal gesetzt!!!

"Da wendet sich der Gast mit Grausen ..."

Irina


mart antwortete am 16.12.03 (17:05):

Übrigens Georg Kreisler Georg ist bis
zum heutigen Tag ein engagierter Kabarettist und lebt in der Schweiz.