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THEMA:   Die "Guten" haben wieder zugeschlagen

 21 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 07.12.03 (21:04) mit folgendem Beitrag:

Amerikanischer Kampfbomber tötet 9 Kinder in Afghanistan. In Rambomanier, bei der Suche nach einem einzelnen Terroristenführer in Afghanistan wurde ein Dorf bombardiert. "Wir wußten nicht, dass Kinder da waren". Der Sekretär des Gouverneurs von Ghasni, Dschawaid Chan, sagte: "Die Amerikaner wollten Mullah Wasir bombardieren, aber sie haben ein anderes Haus bombardiert." Wasir sei nicht getötet worden.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277274,00.html


schorsch antwortete am 08.12.03 (11:51):

@ "Wir wußten nicht, dass Kinder da waren".

...oder anders ausgedrückt: "Wir wussten nicht, dass in Häusern Menschen wohnen...."


chris antwortete am 08.12.03 (17:47):

Wer fragt nach dem Leid der Eltern????

Keiner!!!!!

Traurig aber wahr!!


Karl antwortete am 08.12.03 (21:18):

Zum Thema passend:
Badische Zeitung, Montag 8. Dezember 2003, Seite 2

Unter der Überschrift "Saddam wird sobald nicht gefasst" erfahren wir mehr über die Denkweise der Verteidiger "unserer Werte". Es wird eine neue "robuste Taktik" bei der Bekämpfung von Terroristen geschildert.

Die BZ schreibt:
"Wie die israelische Armee im Westjordanland und Gazastrefen habe nun auch die US-Armee im sogenannten sunnitischen Dreieck damit begonnen, ganze Ortschaften mit rasierklingenscharfem Stacheldraht einzuzäunen. Die Häuser von mutmaßlichen Guerillakämpfern würden von Bulldozern niedergewalzt, Familienangehörige von Verdächtigen verhaftet, um deren Aufenthaltsort zu erfahren."

Dann wird wörtlich aus der New York Times der amerikanische Feldkommandant Oberst Sassaman zitiert: "Nur mit einer gehörigen Portion Angst und Gewalt sowie Geld für Projekte können wir die Leute überzeugen".

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Unter dem Eindruck der Naziverbrechen stehende Lehrer haben mir beigebracht, dass eines der vielen monströsen Verbrechen der Nazis das Sippenhaftdenken war. Mir wurde eingeschärft "Bestrafe die Straftäter, aber niemals andere nur weil sie mit einem Straftäter verwandt sind".
Wenn ich lese "Nur mit einer gehörigen Portion Angst und Gewalt sowie Geld für Projekte können wir die Leute überzeugen" fühle ich mich verraten und verkauft von denjenigen, die vorgeben "unsere Werte" zu verteidigen.

Sie bombardieren Häuser mit Kindern, machen Eltern obdachlos, führen "robuste" Verhöre, um das Land weiter ausbeuten zu können. Sie führen ihren Krieg nicht in meinem Namen.


julchen antwortete am 09.12.03 (06:42):

Akzeptiert!
Nicht in Deinem Namen!
Ok, Karl!

Nicht akzeptiert!
Schorsch's suggestion dass man absichtlich
9 Kinder ermordet hat!

"...oder anders ausgedrückt: "Wir wussten nicht, dass in Buero Hochhauesern Menschen sind...."
Auch nicht dass
..in Schulbussen Kinder sind..in Flugzeugen Menschen und Kinder sind...In Restaurants Menschen
und Kinder sind...auf Hochzeiten Menschen und Kinder
sind...auf Maerkten Menschen und Kinder sind...
in Hotels Menschen und Kinder sind...in Konsulaten
Menschen und Kinder sind....usw, usw....

Wieso habe ich das nicht eher kapiert?

Klar wie Linsensuppe!
Man bringt die gesamte US Armee auf Fordermann
um 9 Kinder zu toeten, aber es gibt staendig "Unfaelle"
mit misplazierten Bomben in allen moeglichen
Lokalitaeten!

Wie dusslig von mir aber auch!


schorsch antwortete am 09.12.03 (09:06):

Das eine Verbrechen rechtfertigt nicht ein anderes als "Massnahme zur Erreichung des Rechts und des Friedens"!

Denn nach so und so vielen gegenseitigen Racheakten weiss keiner mehr, wer den ersten Schlag getan hat....


hugo1 antwortete am 09.12.03 (10:50):

abgesehen davon, das die gesamte-von Vielen hier im Vorfeld abgelehnte-Kriegsvorbereitung der Bushadministration mit dem unnötigem Rauswurf der Blixkontrolleure und dem Eigenen Einmarsch in den Irak mit beiden Armen ein totaler Griff in die "berühmte" ,,,schüssel ist, fällt es mir -angesichts der vielen Opfer die es täglich auf beiden Seiten gibt- schwer, einfach zur Tagesordnung überzugehen und den weiteren Verlauf der Dinge dort neutral aus der Ferne zu beobachten.(es sind ja teilweise auch noch fast Jugendliche amerikanische Uniformierte, die Ihre Gesundheit oder Ihr Leben -für wen wohl ? in der Ferne lassen)Sie sind in den Irak einmarschiert mit den durch Vorgesetzte und Regierung geschürten Ansicht, dort auf eine ungeheure Menge begeisterter, sich von absoluter Unterdrückung befreiter glücklicher Menschen zu treffen, von denen man sich nur wegen der zu erwartenden ungeheuren Umarmungen distanzieren muß. Leider kam nun alles ganz anders, wie groß muss da die Enttäuschung der Truppe sein, doch nicht nur als Retter und Heilsbringer sondern sogar als Ziel für Selbstmordattentäter auserkoren zu werden. (wie groß der Haß dieser Attentäter auf die "Befreier" sein muß kann man nur erahnen).,,,und mit jeder mißlungen Aktion bzw Reaktion der Amerikaner, bei welcher auch Zivilisten und unschuldige Iraker in den Tod gerissen werden, kann sich die Spirale der Gewalt schneller drehen, werden die Hintermänner dieser Attentäter weiteren Zulauf bekommen. Dadurch wird die Verunsicherung der enttäuschten "Befreier" noch zunehmen, sie werden noch weiter ausholen, natürlich nicht diplomatisch sondern militant. Da fragt man sich doch immer wieder, wozu das Alles , wann und wie soll das mal enden ?


Karl antwortete am 09.12.03 (14:49):

Dass immer wieder Unschuldige umkommen, auch heute wieder Kinder (s. Link) ist für die Ge- und Betroffenen das Schlimmste. Was mich zusätzlich deprimiert ist, dass es "normale" Bürger gibt, die für alles eine Entschuldigung finden, die nicht den Hauch des Zögerlichwerdens zeigen, wenn es um die Rechtfertigung des Tötens (der anderen) geht.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277526,00.html


drw antwortete am 09.12.03 (16:20):

Es ist dieses brutal ausgeuebte Unrecht des Staerkeren,
wie es Guenter Grass in seiner Rede zum Halle-Preis im
Maerz nannte, dem diese 9 Kinder nichts entgegensetzen
konnten, und es ist auch jene zynische Rechnung, nach
der der Tod vieltausender Frauen und Kinder hinzunehmen
ist, wenn es um die Wahrung oekonomischer und
machtpolitischer Interessen geht, die diesen 9 Kindern
das Leben nahm.

Mit Absicht handeln hierbei die Verantwortlichen an der
Spitze. Die Bomberpiloten hingegen nehmen das Toeten
solcher Kinder billigend in Kauf.


maggy antwortete am 09.12.03 (23:36):

Krieg ist das Abscheulichste und Grauenvollste auf dieser Erde, aber vom Frieden sind wir meilenweit entfernt. Es wird wohl niemals Frieden geben.
Töten, egal in welchem Auftrag, steckte von Anbeginn im Menschen drin, aber entschuldigen kann man damit gar nichts.
Ich bin wirklich ein Kriegsgegner, aber wenn schon Krieg, dann sollten die oberen Herren ganz vorne an der Front dabei sein.

Es sterben einfach zu viele Unschuldige und das macht mich sehr betroffen.


schorsch antwortete am 10.12.03 (09:42):

Wie muss ich doch jene Haudegen bewundern, die vor Jahrhunderten Mann gegen Mann, Auge in Auge mit dem Schwert aufeinander los gegangen sind, die Anführer an ihrer Spitze.

Heute befiehlt einMr. President mit dem IQ eines Drittklässlers den Abwurf von Mörderbomben oder den Abschuss von Raketen - und genehmigt sich, während wieder Hunderte sterben müssen, seinen Morningtea.....


Mulde antwortete am 10.12.03 (10:32):

Kann man sich darauf einigen
Saddam Hussein war Diktator nach innen,also gegn sein
eigenes Volk.
Nach aussen kann man ihm bisher keine Gewalttätigkeit
nachweisen.
auch anders gesehen die von Bush der Weltöffentlichkeit
präsendierten Meldungen über Saddam´s verbindungen
zum Terrorismus kamen alle aus der US eigenen Giftküche.
Das was Bush vorgab - hat sich genau umgekehrt
Der internationale Terrorismus beginnt jetzt im/ vom
Irak aus zu wirken!
Mister Bush gibt sich betont religös - nur religöse
Wahnorstellungen hatten schon ganz andere politische
"Manager" was ist aus ihnen geworden?
so ähnlich wird es einem Mister Bush ergehen.
Die nächste Wahl kommt - ob er die dann übersteht?
hoffentlich nicht!
Das währe aber der Öl-Gas junta egal -- bis dahin sind
die Rechte am irakischem Öl zu ihrer zufriedenheit
abgesichert und Wiederaufbau des Iraks machen dann andere!


Tobias antwortete am 10.12.03 (21:02):

Nein Mulde, auch den Wiederaufbau machen die Amerikaner selbst. Sie vergeben Arbeiten im Namen des irakischen Volkes führen die Arbeiten selbst aus und bringen so ein ganzes Volk in ihre Abhängigkeit. Die Zinsen und Tilgung aus dem geliehenen Kapital wird den Irak bis auf den Nimmerleinstag belasten. Da kann später in den USA regieren wer da will, bei den Banken liegen die auferlegten Schuldverschreibungen und die müssen mit irakischen Öl bezahlt werden und auf den Ölpreis haben die Irakis keinen Einfluss. Ein gutes Geschäft ohne Risiko.

Soetwas nennt man dann zum Schluss, die totale Befreiung ist gelungen.


julchen antwortete am 11.12.03 (07:49):

Tobias,

warum hat dieser Plan wohl in Deutschland nach
1945 nicht funktioniert?
Da ist was ganz gewaltig schiefgelaufen, dass
Deutschland 20 jahre nach dem "Ueberfall" der
Amerikaner zu einem der Reichsten Laender der
Erde wurde - und immer noch ist! - Und das,
Oh Schreck - auch noch unabhaengin von den US.

Naja, manchmal klappts halt nicht.
Dann geht man eben und "ueberfaellt" einen anderen
Diktator der vor lauter Massengraebern nicht mehr
weiss wo er Korn und Kartoffeln wachsen lassen
soll!

Aber die andre Nachricht ist, dass die "Andern Guten"
mal wieder 40 Menschen kaltgemacht haben, per
Selbstmord Bomber, in einem oeffentlichen Verkehrsmittel!
Wieviele Kinder darunter??? Wer Weiss?

Merkwuerdigerweise war das hier nicht mal
erwaehnenswert..
Muss wohl nicht so wichtig gewesen sein.
Viel wichtiger scheint es, dass die US umsonst an
Oel kommen koennten - und ueberhaupt ungehorsam
sind!

Aber jeder setzt Seine/Ihre Prioritaeten eben anders.


schorsch antwortete am 11.12.03 (09:13):

@Mulde: "...Saddam Hussein war Diktator nach innen,also gegn sein eigenes Volk..."

Da irrst du: Der Überfall auf Kuwait war keine "Diktatur nach innen", sondern eine eiskalte Aktion gegen ein wehrloses Volk, mit dem genau gleichen Grund, den Bush nun hat: Unter den Nagel reissen von Erdölvorkommen.

@julchen

Im Irak gibts im Gegensatz zu damals in Deutschland keinen Marshall-Plan. Nur dank diesem konnte Deutschland in so kurzer Zeit das "Wirtschaftswunder" aufbauen.


Tobias antwortete am 11.12.03 (13:40):

Julchen wir kommen uns doch immer näher. Mittlerweile hast auch du eingesehen, dass die Aussagen von eurem Präsidenten, Saddam verfüge über Atomwaffen und Giftgas und könnte so die Welt in 40 Minuten in die Knie zwingen, trotz besseren Wissens, eine Lüge war. Der Urankauf aus dem Niger stimmt genau so wenig. Es bleibt also nur noch die Massengräber die nach deiner jetzigen Schreibart den Krieg gerechtfertigen. Wirklich eine grauenvolle Angelegenheit. Die ganze Welt weis, dass sich in diesen Massengräbern hauptsächlich hingerichtete Suniten befinden. Hat Vater Bush, nach dem ersten Waffengang im Irak, nicht gerade diese Leute aufgefordert dem Diktator Saddam den Garaus zu machen und als diese Leute loszogen um dies zu verrichten, haben die amerikanischen Truppen keine Hilfe mehr geleistet. Ja darauf hin hat Saddam seine ganze Brutalität gezeigt und niedergemetzelt was das Zeug hält. Von Massengräbern war also vor Kriegsbeginn überhaupt keine Rede. Die große Lüge kann man damit aber nicht entschuldigen denn der Krieg und das Töten hält nach wie vor an und wieder werden Massengräber aufgeschüttet.

Dein Vergleich zu Deutschland nach 1945 passt nicht. Bei uns war der Krieg zu Ende im Irak geht es weiter und 80 % der Irakis wollen keine Besatzungsmächte.


Karl antwortete am 11.12.03 (21:57):

@ Tobias,

Du meintest die Schiiten, nicht die Suniten.

@ Julchen,

Du übernimmst die simple Denkweise deines Präsidenten. Selbstverständlich ist es nicht so, dass jemand der den staatlichen Kriegsterror ablehnt, ein Freund der Terroristen ist.

Den Kampf gegen den Terror mit ausschließlich militärischen Mitteln gewinnen zu wollen, ist der gefährliche Irrtum eines Cowboys. Wer vorsorgliches Handeln versteht als "vorsorgliches" Kriegführen und nicht als friedliche Entwicklungszusammenarbeit, der gräbt dem Terrorismus nicht das Wasser ab, sondern gießt ständig Öl auf das Feuer. Im Irak werden wir zur Zeit leider Zeugen ein Lehrbuchbeispiels dafür.

Ich verstehe eigentlich überhaupt nicht mehr, wie man/frau jetzt noch immer nicht die fatalen Fehler sieht, die gemacht wurden. Leider werden sie sehr teuer bezahlt - und das von den Falschen, von jungen amerikanischen Menschen, die verheizt werden, und von vielen zivilen Opfern im Irak.


Tobias antwortete am 12.12.03 (09:43):

Übereifer lieber Karl war der Grund. Danke für die Richtigstellung.

Gruss Tobias


maggy antwortete am 12.12.03 (12:57):

Erinnerungen an Pressemitteilungen:

Drei Auszüge aus der Rede von Präsident Bush vor der
UN-Generalversammlung
UN-Hauptquartier, New York 12. September 2002

Wir wissen, dass Saddam Hussein sich sogar um Massenvernichtungswaffen bemühte, selbst als sich die Inspekteure noch in seinem Land befanden. Können wir da etwa annehmen, er habe damit aufgehört, als sie das Land verließen? Die Geschichte, die Logik und die Fakten lassen nur einen Schluss zu: Saddam Husseins Regime ist eine ernsthafte und wachsende Gefahr. Von etwas anderem auszugehen, bedeutet entgegen besserem Wissen zu hoffen. Von der Redlichkeit dieses Regimes auszugehen würde bedeuten, das Leben von Millionen Menschen und den Frieden auf der Welt tollkühn aufs Spiel zu setzen. Das ist ein Risiko, dass wir nicht eingehen dürfen.

Wenn das irakische Regime Frieden wünscht, wird es unverzüglich jeglichen verbotenen Handel außerhalb des Öl-für-Nahrungsmittel-Programms einstellen. Es wird die UN-Verwaltung der Mittel aus diesem Programm akzeptieren, die sicherstellen soll, dass das Geld gerecht und unmittelbar zum Nutzen des irakischen Volkes verwendet wird.

Die Vereinigten Staaten haben keine Auseinandersetzung mit dem irakischen Volk. Dieses Volk hat zu lange in stiller Gefangenschaft gelitten. Freiheit für das irakische Volk ist ein großes moralisches Anliegen und ein großes strategisches Ziel. Das irakische Volk hat es verdient und die Sicherheit aller Nationen verlangt dies. Freie Gesellschaften schüchtern nicht durch Grausamkeit und Eroberung ein und bedrohen die Welt nicht mit Massenmord. Die Vereinigten Staaten Unterstützen politische und wirtschaftliche Freiheit in einem vereinigten Irak.
****** Auszugs - Ende *****

Sonstige Pressemitteilung vom 03.11.2003:

US-Präsident Bush will Gegnern in Irak trotzen: «Amerika wird niemals davonlaufen»Trotz täglicher Verluste in Irak bleiben die USA vor Ort. US-Präsident Bush schloss einen Rückzug aus. Flucht wäre das falsche Signal an die Gegner, sagte er. UN-Generalsekretär Annan will die Sicherheitsvorkehrungen in Irak verbessern.

Saddam Hussein
Der blutrünstige Diktator und mehrfache Mörder hielt für 23 Jahre den Irak in Angst und Schrecken. Durch eine harte Repressionspolitik gegen innere Gegner und eine abenteuerliche Außenpolitik gegen die Nachbarstaaten in der Golfregion führte Saddam Hussein sein Land in den politischen und wirtschaftlichen Ruin. Nach dem durch seine Invasion in Kuwait provozierten Golfkrieg von 1991 stand der Irak seit Sommer 2002 erneut im Zentrum der US-amerikanischen Weltoffensive. Ein umstrittener US-amerikanischer und britischer Militärschlag gegen das Land führte im März-April 2003 nicht nur das Ende der Herrschaft Husseins, sondern auch einen nachhaltigen Wandel in der Weltordnung herbei. Hussein gilt indes seither als verschollen.
********************

Unschuldige sterben jeden Tag. Das ist doch den Herren vollkommen egal.für sie ist nur ein Ziel wichtig: „Macht“! Und dafür sind ihnen alle Mittel recht.

Internet-Tipp: https://www.usembassy.de/gemeinsam/bush091202d.htm


Karl antwortete am 12.12.03 (21:15):

Spiegel-Online: "Insgesamt 50 Mal versuchte die US-Armee während des Irak-Krieges, Funktionäre des Saddam-Regimes gezielt auszuschalten. Nicht ein einziges Mal hatte sie dabei Erfolg. Stattdessen wurden durch die Angriffe, so eine neue Studie, Dutzende unbeteiligter Zivilisten getötet, deren Tod hätte vermieden werden können."

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,277936,00.htm


mart antwortete am 12.12.03 (21:53):

Ich glaube, es würde wesentlich mehr vom Nebel in den Diskussionen wegnehmen, wenn man nicht willig der vorgegebenen Propagandalinie folgt und ewig versucht nachzuweisen, daß die "Guten" doch nicht die Guten sind, und die Bösen wirklich nicht (oder schon) die Bösen. So wie fast immer ist auch hier der Krieg nicht oder kaum begründet in unterschiedlichen gesellschaftlichen Konzepten oder in der Tatsache, daß es Menschen unter einem Diktator dreckig geht.

Es handelt sich doch eindeutig um Einflußnahme und den Kampf um eine der wirtschaftlich wichtigsten Ressourcen - so wie in einer Reihe anderer kriegerischen Konflikte, die stattfinden und stattgefunden haben.

Die Frage um die Abhängigkeiten von Ressourcen und die daraus folgenden Verteilungskämpfe, auch für Europa!, müßte im Vordergrund stehen.

Wer glaubt, daß kriegerische Auseinandersetzungen und Machtnahme ohne zivile Opfer stattfinden kann, ist naiv oder/und ist der Werbung aufgesessen.

Also die Frage lautet wohl, wie kann unsere Wirtschaft ohne zu große Abhängigkeit vom Öl (und anderen Rohstoffen der nichtwestlichen Welt) weiterbestehen?


drw antwortete am 16.12.03 (17:41):

Aehnlich war es ein halbes Jahr vorher, als beim Abwurf einer Bombe auf
das Haus des Hamas-Fuehrers Salah Schahada in Gaza-Stadt auch dessen
Ehefrau und 14 Zivilisten, darunter 9 Kinder und Jugendliche, getoetet
worden waren.

Aber hier konnten die Verantwortlichen wissen, "dass Kinder da waren".

27 israelische Piloten weigerten sich daraufhin, mit Apache-Hubschraubern
und F-16-Kampfjets Angriffe gegen zivile Bevoelkerungszentren in
Palaestinensergebieten zu fliegen.

7 von den 9 aktiven Kampfpiloten mussten den Dienst quittieren.

"Mein Vater hat 1967 noch das Land verteidigt. Bei uns ist das schon
lange nicht mehr der Fall. Meine Verweigerung ist das Mutigste, was ich
als Pilot geleistet habe.", sagte einer der Piloten.