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THEMA:   Islamistisches Netzwerk in Deutschland wird sichtbar

 8 Antwort(en).

Medea. begann die Diskussion am 05.12.03 (07:57) mit folgendem Beitrag:

Lt. dpa vom heutigen Tage ist gegen einen in München festgenommenen mutmaßlichen Anführer der islamistischen Terrorgruppe Ansar el Islam Haftbefehl erlassen worden.
Dem Iraker Mohammed L. wird illegale Schleusung von Ausländern nach Deutschland vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwalt August Stern. Die Terrorgruppe mit Verbindungen zu El Kaida soll Berichten zufolge für Selbstmordattentäter Reisen in den Irak organisiert haben. Die Bundesanwaltschaft prüft lt. einer Sprecherin, ob sie die Ermittlungen an sich zieht.
Die Ermittler gehen davon aus, daß Mohammed L. der Kopf der Münchener Zelle sei, er ist am Dienstag am Münchener Hauptbahnhof festgenommen worden, bevor er sich absetzen konnte. Ein weiterer Aktivist ist untergetaucht, bevor seine Festnahme erfolgen konnte.
Der Chef des Bundeskriminalamts, Ulrich Kersten, erklärte, daß ein Netzwerk des islamistischen Terrorismus in Deutschland sichtbar werde. Fast alle Tatverdächtigen, die in den jüngsten Vergangenheit gefaßt worden seien, hätten miteinander Kontakt gehabt. Die Gruppen Unterstützen einander beim Beschaffen von Ausweisen und Waffen.


mart antwortete am 05.12.03 (13:44):

Mir kommt hier mehreres eher spanisch vor:

Da Mohammed L. und der vermutete Anführer in Norwegen, der dort politisches Asyl gewährt bekommen hat, Kurden sind und diese Organisation als kurdisch bezeichnet worden ist, frage ich mich, wie hier eine Zusammenarbeit mit Islamisten bzw. dem gr. Mann im Hintergrund Osama b.L. (der sicherlich erfreut darüber ist, was ihm alles zugeschrieben wird)bestehen kann.

Ich glaube, daß das zu simple und nur dem allgemeinen vorgegebenen Trend folgende Erklärungen sind.


mart antwortete am 05.12.03 (14:59):

Also ich weiß jetzt, daß ich unrecht habe.

Auch eine kurdische Gruppe hat im Nordirak schon mit der Errichtung eines Gottesstaates begonnen - und entsprechenden Terror unter den anderen Kurden ausgeübt.


https://www.nadir.org/nadir/initiativ/kurdi-almani-kassel/aktuell/2003/maerz2003/islam_helfer.htm


julchen antwortete am 06.12.03 (06:30):

IVor ein paar Monaten habe ich meine Meinung
geaeussert, dass etwa ganz fundamentales
am passieren ist mit dem Islam.

Nicht nur im nahen Osten und nicht nur gerichtet gegen
die USA.

Ich habe eine Freundin in Malaysia. Wir reden taeglich
per internet, auch ueber Sachen wie anstehende
Wahlen in unseren respektiven laendern etc.
Meine Freundin ist Bhuddistin, aber sie lebt in einer
ueberwiegend islamischen Gegend.
So sehr sie politisch NICHT mit mir uebereinstimmt und 100%ig der Friede, Freude, Eierkuchen typ ist,
so sehr hat sie mir im vergangenen Ramadan
bestaetigt, dass es in Malaysia nun eine Art
Religions-Polizei gab, die aufpassten, dass Ramadan
ABSOLUT von allen Muslims beachtet/geachtet und
gefeiert wurde - bis auf's letzte Wort im Koran.
Strafen waren angedroht im Falle des Nicht-Nachkommens.

Ihre Worte: soo schlimm war es noch nie.

Und obwohl sie Bhuddistin ist, hatte sie Gedenken
sich ueberhaupt so frei im Internet auszusprechen.
(Zum Ersten Mal in ueber 2 jahren taeglichen
Gedanken-Austausches).

95% aller Moslems der Welt gehen
ihren taeglichen Geschaeften nach und moechten
nichts weiter als in Ruhe und Frieden zu leben.
Mit sich selber und Andern, genau wie wir.
Ihre Interessen sind nicht Anders als unsre.

Aber etwas ist am Kochen in der islamischen Welt...

Vielleicht sollte man doch mal anfangen die Ohren zu
spitzen?


trebor antwortete am 08.12.03 (00:12):

Auch in andere Richtungen.


Medea. antwortete am 19.12.03 (14:33):

Laut dpa vom heutigen Tage ist der Tatverdacht gegen den überraschend freigelassenen Abdelghani Mzoudi nicht ausgeräumt. Bundesanwalt Walter Hemberger sagte gestern, "die Anklage geht weiterhin von einem dringenden Tatverdacht der Beihilfe zum Mord aus". Bei der zu erwartenden hohen Strafe für Mzoudi bestehe zudem Fluchtgefahr.
Zu Beginn des gestrigen Verhandlungstages sagte ein BKA-Abteilungsleiter als Zeuge aus. Er hatte jenes Dokument abgezeichnet, in dem mutmaßlich Ramzi Binalshibh erklärt, das Mzoudi nicht in die Vorbereitung der Terroranschläge eingebunden war. Der Zeuge betonte: "Das BKA sah die Aussage nicht als entlastend an, überläßt eine Wertung aber dem Gericht."
Weitere möglicherweise entlastende Informationen lägen dem Amt "auch bei extremster Auslegung" nicht vor, betonte der Zeuge.


Karl antwortete am 19.12.03 (15:55):

"Das BKA sah die Aussage nicht als entlastend an, überläßt eine Wertung aber dem Gericht."

Das müssen wir dann wohl auch.


mart antwortete am 19.12.03 (22:27):

Im Spiegel wurde ausführlich behandelt, wie sich das Gericht von der nichtkooperativen Art der amerikanischen Stellen düpiert vorgekommen ist. Es lag nur eine kurze Zusammenfassung des Zeugen vor, der Mzoudi als nicht involviert bezeichnete - und das wars schon.


Medea. antwortete am 09.01.04 (11:55):

ap vom heutigen Tage meldet, daß Bundesanwalt Walter Hemberger den Vorsitzenden Richter Klaus Rühle wegen der voreiligen Freilassung des verdächtigen Marokkaners Abdelghani Mzoudi im Terrorprozeß um die Anschläge des 11. September hart kritisiert hat. Seine Begründung enthalte nur "Spekulationen". Nach wie vor hält die Bundesanwaltschaft Mzoudi für schuldig, in die Pläne zum 11.9. eingeweiht worden zu sein. "Es ist nicht vorstellbar, daß Mzoudi nichts von den Plänen gewußt hat."

Es bleibt abzuwarten, wie nun weiter verfahren wird....