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THEMA:   Wie geht ihr mit Anonymlingen um?

 22 Antwort(en).

schorsch begann die Diskussion am 04.12.03 (10:40) mit folgendem Beitrag:

Da ich häufig Leserbriefe schreibe, fühlen sich jedes Jahr einige feige Anonymlinge bemüssigt, mir - meist ohne Frankatur - Kommentare per Post zu senden. Ein harmloses Wort darin ist z.B. die Titulierung "Arschloch". Unterschrieben wird nicht - oder mit falschem Namen. Wenn der Brief oder - meistens sind es offene Postkarten, damit der Postbote auch noch seinen Spass daran hat - keine Frankatur hat, wird vom Postamt ein Zettel angehängt mit der draufstehenden Bitte, eine Marke auf den Zettel zu kleben und in den nächsten gelben Briefkasten zu werfen.

Hat jemand unter euch auch mit solchen Anonymlingen zu kämpfen? Wie geht ihr damit um? Geht ihr mit der Post einig, dass sie berechtigt sei, das Porto vom Empfänger zu verlangen?


Gudrun_D antwortete am 04.12.03 (11:35):

Schorsch,

ich denke,
wenn ich nicht der Absender der Post bin,kann man mir auch keine Portogebühr abverlangen.

Ich hatte z.B.in der Eile vergessen,einen Brief zu frankieren,der kam an mich zurück,mit gelbem Zettel,dass nicht zugestellt werden konnte,da die Briefmarke gefehlt habe.
Nicht mal "Strafporto" wurde erhoben.

Wenn das kein "Kundendienst" ist;-)


Ursula antwortete am 04.12.03 (13:52):

Hallo Schorsch,

mich belästigt seit Jahren eine kriminelle Psychopathin ("Berufsunfall"), u.a. auch mit unfrankierten Briefen oder Karten (natürlich ohne Absender). Da ich die Handschrift kenne und mich der Inhalt nicht interessiert, nehme ich solche Post erst gar nicht in Empfang, sondern lasse sie mit "Annahme verweigert" zurückgehen. Das ging und geht problemlos und ohne Kosten.


Gruß, Ursula


Ruth antwortete am 04.12.03 (15:56):

Ursula, wohin schickt die Post dann die nicht angenommenen Briefe - ohne Absender? Vielleicht an Schorsch?


eko antwortete am 04.12.03 (16:32):

"Anonymlinge"?

Da kann ich nicht mitreden, weil mir so etwas noch nie ins Haus geflattert ist. Aber wenn, würden solche Sachen ganz schnell im Papierkorb landen.


hugo1 antwortete am 04.12.03 (17:16):

@ eko,,,,so wie ich schorsch verstanden habe, ist er dazu verdonnert, die an ihn gerichteten unfrankierten briefe bzw karten mittels nachporto in empfang zu nehmen und kann somit zum teil erst im nachhinein ihre unsittliche mission ergründen. Dann ists jedoch zu spät mit der empfangsverweigerung und schorsch hat ungewollt über die post den ärger bringenden urheber gesponsort. Jetzt fragt uns schorsch, wie man am besten diesen zustand abändern und falls möglich, dem verursacher noch ne kleine abreibung (denkzettel)verpassen könnte.. ich bin am grübeln lieber schorsch.


chris antwortete am 04.12.03 (17:23):

@ Schorsch,

Briefe, die nicht frankiert sind, muss ich hier in De nicht
annehmen?

Ich kenne aber nicht, die Postvorschriften der Schweiz!
Ich würde es ablehnen, solches Porto zu bezahlen!

na ja und anonyme Absender, die bezahlen und Schrott schreiben,
Schorsch für die gibt es doch den "Wastpaperbasket"!!!

Chris


schorsch antwortete am 04.12.03 (17:50):

Ob ich diese Zusendungen annehmen wolle, das werde ich ja gar nicht gefragt. Der Zustellbeamte (Postbote) legt sie einfach mit der übrigen Post in meinen Briefkasten. An den unvollständig oder gar nicht frakierten Briefen und Karten hängt dann ein Zettel mit der freundlichen Mitteilung der Post: "....die beiliegende Sendung ist ungenügend frankiert. Um Ihnen Umtriebe zu ersparen und eine allfällige Verspätung der Sendung zu vermeiden, stellen wir sie Ihnen ohne sofortigen Einzug der Nachtaxe zu. Die Nachtaxe (fehlende Frankatur und Bearbeitungsgebühr) beträgt....."

Entgegenkommenderweise ist dann nur jeweils das normale Porto angegeben. Die Post fühlt sich aber berechtigt, sogar noch eine Bearbeitungsgebühr zu verlangen. Und: Die Post klebt nicht etwa eine Marke drauf....


Tobias antwortete am 04.12.03 (18:09):

Also, mit Briefen hat man mit mir nichts im Sinn, obwohl auf meiner Homepage die Adresse voll ausgeschrieben ist. Mich ärgert aber der tägliche Eingang von Mails in englischer Sprache die mit Vieren behaftet sind. Heute kamen genau 5 an der Zahl bei mir an, aber Norton deckt auf und ich kann sie vernichten.


DorisW antwortete am 04.12.03 (19:19):

Schorsch
Ich würde diese freundliche Aufforderung der Post geflissentlich ignorieren.
Kein Mensch kann mich zwingen, Porto für Postsendungen zu bezahlen, die ich nicht haben will. Oder?

Wird die Entrichtung der "Nachtaxe" von der Post überwacht und ggf. nachträglich eingetrieben? Bei mir kämen sie da nicht weit... Wär ja noch schöner!


Ruth antwortete am 04.12.03 (20:18):

Mit komischen Postsendungen habe ich keine Erfahrung - bei mir geht es übers Telefon, wenn man z.B. auf einen Leserbrief unfreundlich reagieren will. Positiv äussert sich sowieso kaum jemand.
Da mein Name und Wohnort jeweils unter dem Eingesandten steht, ist es ja keine Heldentat, im Telefonbuch nachzuschauen.
Das letzte Lebenszeichen eines mit meinem Gescheibsel nicht einverstanden Kreistagsvorsitzenden einer politischen Partei (die er jedoch auch ohne mein Zutun verlassen hat), war folgender Anruf: "He, sind Sie die ....., hier ist Kreistagsvorsitzender X.Y. Wissen Sie was? Sie sind vielleicht eine ganz blöde Kuh!"
Um den ehrenwerten Herrn nicht zu evtl. noch weiteren Ausbrüchen zu verleiten, habe ich das Gespräch (etwas abrupt) beendet.
Was mich jedoch irgendwie erfreute, ist das Wort "vielleicht". Also kann ich doch noch hoffen.


Ursula antwortete am 05.12.03 (01:35):

Hallo Ruth,

"Ursula, wohin schickt die Post dann die nicht angenommenen Briefe - ohne Absender? Vielleicht an Schorsch?"


Wie wäre es, wenn Du Schorsch und mir Deine Adresse verrätst und wir die bei uns eingehende unerwünschte Post (einschließlich Nachgebühr, versteht sich ;-)) dann jeweils an D i c h umleiten .... machst Du mit ;-))??

Aber im Ernst: Briefsendungen, die die Post nicht zustellen und auch nicht an den Absender zurückschicken kann, wandern meines Wissens in eine Sammelstelle (ich glaube in Mannheim), werden dort einige Zeit gelagert und später vernichtet...

Hallo Schorsch, ich würde wie DorisW die Zahlungsaufforderung der Post einfach ignorieren, auf jeden Fall aber nichts bezahlen:

Schließlich hast nicht Du die Post in Anspruch genommen, und es kann Dir niemand die Schuld dafür geben, dass Dir böswillige Leute anonym unfrankierte Briefe schicken!

Gruß, Ursula


schorsch antwortete am 05.12.03 (09:38):

Die Schweizer Mühlen mahlen leider manchmal anders.......


Ruth antwortete am 05.12.03 (13:02):

Hallo, Ursula,

auf Deine Frage: ein freundliches, schlichtes "Nein".
Ich möchte Dir und evtl. auch Schorsch nämlich keine weiteren Schwierigkeiten damit machen, dass Ihr Euch aufgrund einer persönlichen Postweiterleitung möglicherweise der "Amtsanmassung" schuldig macht.

Huch, jetzt muß ich erst mal Pause-schnaufen.

Aber, wenn Du mir ganz privat etwas sagen, empfehlen oder an mir kritisieren möchtest - der Unterstrich oben verrät Dir meine Mailaddi. Wenigstens das, gelle?


eko antwortete am 05.12.03 (18:16):

@ hugo1,

lieber henner, Du hast mal wieder Recht: ich hab das Eingangsposting zu flüchtig gelesen. Asche auf mein Haupt!

Aber nun habe ich alle Zuschriften gelesen und weiß, worum es geht.

Diese rigide Verhaltensweise der Schweizer Post wird von uns wohl keiner ändern können. Also muss man sich darauf einrichten.

Ich denke aber, wenn man sich öffentlich äußert per Leserbrief, läuft man grundsätzlich ( das ist bei uns in DE nicht anders) Gefahr, dass Zeitgenossen, denen der Inhalt des von mir geschriebenen Leserbriefes nicht gefällt, sich auf diese Art und Weise zu Wort melden. Das ist zwar nicht die "feine englische Art", aber es ist eben so.

Und dann bin ich auch der Meinung, dass man selbst dafür Verantwortung hat, wenn einem solche "Komplimente" wie Arsc...... gemacht werden. Da würde ich erst einmal bei mir selbst nachschauen, ob mein Geschriebenes evtl. dazu herausgefordert hat.

Immer erst mal vor der eigenen Türe fegen, denn alles, was in dieser Weise so auf uns zukommt, geht zunächst von uns selbst aus.

Meinst Du nicht auch ?

MfG

e k o


seewolf antwortete am 05.12.03 (23:54):

Viel Feind = viel Ehr.

Nur "Freunde" = zuviel falsches Schmalz.


schorsch antwortete am 06.12.03 (10:34):

Liebe eko. Glaubst du wirklich, dass, wenn jemand den Mut hat, sich gegen politische Irrwische zu äussern, er nun mit anonymen Zoten eingedeckt werden darf? Unter jedem meiner Leserbriefe steht mein Name und Wohnort. Ich stehe also öffentlich für etwas ein. Diese Anonymlinge aber stechen aus dem Hinterhalt zu - und die Schweizer Post unterstützt sie noch dabei......

Ich glaube übrigens, dass diese Diffamierungen per anonymer Zuschriften von einer zentralen Stelle aus gemanagt werden. Dem Schriftbild und den Satzstellungen nach handelt es sich bei diesen willfährigen Werkzeugen um gut manipulierbare ZeitgenossInnen. Ich würde mich sogar nicht wundern, wenn ihnen die "Zentrale" den Text zum Abschreiben geben würde, und dass den gleichen Text mehrere Leserbriefschreiber erhalten.

Ich habe schon Zuschriften erhalten, in denen mir massiv mit Denkzetteln an Leib, Leben, Familie und Haus gedroht wurde.


maggy antwortete am 06.12.03 (12:34):

@ schorsch
oh weh, klingt alles nicht gut. Am besten, Du montierst den Briefkasten ab und schaffst Dir ein Postfach bei der Post an ;-)
Aber.....dort legt die Post Dir dann sicherlich alles rein, also ist mein Vorschlag nicht gut!
Mir fällt aber sonst leider nichts ein :-(


Ruth antwortete am 06.12.03 (13:28):

Lieber eko,
so, wie Schorsch es sieht - ist es für mich auch.
Immerhin stehen wir mit vollem Namen für unsere Ansicht und werden sicher nicht in öffentlichen Stellungnahmen in persönliche Beleidigung oder Diffamierung auswuchern. Das gilt, so wie ich Schorsch kenne, für uns beide.
Ich bedaure, dass die Schweizer Post ihn für anonyme Schmiererei noch zur Kasse bittet und glaube, das wäre wohl ein Thema, das man öffentlich diskutieren sollte. Ich stünde ihm hierbei, sozusagen "grenzenlos" zur Seite.

Ausserdem "vor der eigenen Türe fegen" wäre Anstoss zu weiteren Aussagen, würde aber wahrscheinlich zu weit führen.
Nur: wenn ich mit öffentlichen Auftritten, Aussprüchen und meiner Meinung nach falschen, verletzenden oder verlogenen Behauptungen konfrontiert werde (und es mir wichtig genug ist), werde ich mich dazu äussern und meinen Standpunkt, möglichst unter Beweisführung, darlegen.
Zu einem fairen Disput bin ich dann gerne bereit, keinesfalls aber zum Akzeptieren von Schlägen unter die Gürtellinie. Und anonyme Zuschriften sind das mehrheitlich.


schorsch antwortete am 06.12.03 (16:42):

Aufatmen: Danke Ruth.....


eko antwortete am 06.12.03 (16:42):

@ Schorsch:

Du schreibst:"wenn jemand den Mut hat, sich gegen politische Irrwische zu äußern".....

Ich frage Dich, wer hat da wem dieses Prädikat umgehängt? Hast nicht ( sehr wahrscheinlich) Du darüber entschieden, diese Leute so zu titulieren ? Und wenn ja, ja bitte, dann wundere Dich nicht, wenn Du Gegenwind bekommst.

Du magst vielleicht der Meinung sein, etwas gegen diese Leute unternehmen zu müssen. Ich denke, es gibt Situationen, in denen es klüger ist, sich zurück zu halten. Gegen Leute mit einer nicht nachvollziehbaren Weltanschauung ist kein Kraut gewachsen. Da hilft nur noch, was der Lateiner sagt:"Sic tacu isses", sonst bekommt man Ohrfeigen in Form solcher Briefe.

Man sollte jetzt aber nicht den Fehler begehen, mir Hasenfüssigkeit nachsagen zu wollen. Ich denke, dass ich hier im Forum durchaus bewiesen habe, dass ich mich zu Wort melde, wenn ich glaube, dass es sein sollte.

Ich meine halt, dass....aber ich wiederhole mich nur.

An der richtigen Stelle reden....an der richtigen Stelle schweigen.....nur: wer kann schon für sich in Anspruch nehmen, immer zu wissen, wo die richtige Stelle ist ?

Freundliche Grüße

e k o


mart antwortete am 06.12.03 (17:30):

Also eko, Deine Gedankengänge kann ich nicht nachvollziehen.

Ich nehme aufgrund der Diktion von Schorsch einmal an, daß er keine gröberen Beschimpfungen in einem Leserbrief machen würde - abgesehen davon, daß so etwas auch nicht gedruckt wird. "politische Irrwische" ist keine Beschimpfung, die eine Bedrohung der Familie und Schimpfkanonaden wie "Arschloch" etc. auch nur im entferntesten rechtfertigen würden.

Und anderer Meinung (auch und gerade in politischen Dingen) wird man doch wohl in unserer Demokratie sein dürfen. Und man wird seine Ansicht nicht nur im stillen Kämmerlein äußern dürfen, sondern doch auch in einem Leserbrief.

Gerade die Reaktion einiger Personen, die sich dadurch angegriffen fühlen, zeigen doch ihre Irrationalität, Gewalttätigkeit und miesen Charakter. Wenn ich mit einer Leserbriefmeinung nicht einverstanden bin, gibt es andere Methoden außer anonymen Drohbriefen und Karten, diese zu äußern. Ich nehme an, daß ein Interesse daran bestehen müßte, in den betreffenden Zeitungen eine diesbezügliche Stellungnahme zu veröffentlichen, wenn es wirklich um kontroversielle Standpunkte geht.

Gewiß ist es nervenschonender den Mund zu halten, ob es verantwortungsvoller ist, das Feld "Wirrköpfen" zu überlassen, bezweifle ich intensivst. Eine zurechtrückende oder nicht zustimmende Meinung kann wenigstens beim Leser Nachdenken hervorrufen.

Deine Argumentation erinnert mich an die sattsam bekannte Verteidiungslinie: "Er ist selbst daran schuld, daß ich ihm diese anonymen Sachen schreibe."


pilli antwortete am 06.12.03 (18:52):

ich freue mich, auf leserbrief-schreiberInnen zu treffen!

ich lese sie immer, zeigen sie doch eine art "echo" auf die vorverdaute meinung mancher redakteure und auch einen kleinen querschnitt bekannter oder fremder sichtweisen, grad wie ein forum!

anonym oder unter falschem namen zu schreiben, für mich immer zeichen einer ernstzunehmenden erkrankung.

:-)