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THEMA:   Antisemitismusdefintion - parlamentatisch?

 3 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 30.11.03 (20:44) mit folgendem Beitrag:

Fraktionen einigen sich auf Antisemitismus-Erklärung

Lt. Netzzeitung vom 28. Nov 2003 14:47: Die Fraktionen wollen im Bundestag geschlossen eine Antisemitismus-Erklärung abgeben. Auf den Text haben sich die Abgeordneten schon geeinigt.
*
Wird mich beruhigen - so viel Mut und Wissen und Gleichartigkeit und kapitale Interessen = parlament. christliches Dogma...?

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/deutschland/263445.html


juergenschmidb antwortete am 01.12.03 (10:11):

so, und damit bleibt Deutschland cleen, Beschlüsse haben immer geholfen. auch z.B. im Kommunismus, alles war gegen Gott; interessanterweise blüht nun die Kirche wie nie zuvor in Russland.

Zur Erklärung: der erste Satz ist ironisch


schorsch antwortete am 01.12.03 (10:34):

Verdängen schafft Vakuum.....


mart antwortete am 03.12.03 (00:37):

Interessant?

von folgendem Link https://diepresse.at/textversion_article.aspx?id=391096

29.11.2003

"Antisemitismus: Studie bleibt verschlossen

"Ein Bericht zum Thema Antisemitismus bleibt unter Verschluss, entschied die zuständige EU-Behörde. Warum, bleibt umstritten.

Berlin / WIEN. "Wir sind nicht dazu da, Vanillesauce über Probleme zu gießen." Am Freitag kam nun auch innerhalb der in Wien ansässigen EU-Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) Kritik daran auf, dass eine brisante Antisemitismus-Studie seit Monaten unter Verschluss gehalten wird. Barbara John, die stellvertretende Repräsentantin Deutschlands im Verwaltungsrat der EU-Behörde, sprach sich im Interview mit der "Presse" dafür aus, den umstrittenen Bericht endlich zu veröffentlichen.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass moslemische Gruppen verstärkt Anteil am wachsenden Antisemitismus in Europa hätten. Die EU-Behörde beschloss im Februar, die Studie ihrer "mangelnden Qualität" wegen nicht zu veröffentlichen. "Das ist rufschädigend", sagte Juliane Wetzel zur "Presse". Die Wissenschaftlerin ist seit sieben Jahren am renommierten Zentrum für Antisemitismus-Forschung in Berlin tätig und hat die Studie gemeinsam mit Universitätsprofessor Werner Bergmann erstellt.
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für Wetzel liegt die Sache auf der Hand: Ihr Bericht werde zurückgehalten, weil darin einige unangenehme Wahrheiten enthalten seien. Der heikelste Punkt: Im Beobachtungszeitraum zwischen 15. April und 15. Juni 2002, nach der israelischen Militäroffensive in den Palästinensergebieten, sei zu konstatieren gewesen, dass an antisemitischen Übergriffen in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und in Großbritannien vor allem arabische Jugendliche beteiligt gewesen seien. Die Täter stammten also überwiegend aus einer Randgruppe, die selbst oft Opfer rassistischer Angriffe sind. Die EU-Stelle habe die Moslems offenbar auch in diesem Zusammenhang schützen wollen, so Wetzel.
Diese Vorwürfe weist Kellock als unhaltbar zurück. Die Entscheidung, den Bericht nicht zu veröffentlichen, hätten die 18 Mitglieder des Verwaltungsrats nach einer langen Diskussion einstimmig getroffen; politische Vorbehalte hätten dabei keine Rolle gespielt.
Dies bestätigte Ole Espersen, dänischer Repräsentant im EUMC-Verwaltungsrat, der "Presse": Die Behörde habe mit fehlerhaften Berichten in der Vergangenheit zu Recht Kritik auf sich gezogen, diesen Fehler wollte man nicht wiederholen, so der Jusprofessor an der Universität von Kopenhagen.
Dem Ruf nach Veröffentlichung der Studie schließen sich indessen nun auch zunehmend Politiker an. Die Front reicht vom CDU-Abgeordneten Armin Laschet über den Grünen Daniel Cohn-Bendit bis zu dessen PDS-Kollegen André Brie. Laschet erneuerte im Gespräch mit der "Presse" seinen Vorwurf, dass die Studie offenbar aus politischen Gründen zurückgehalten werde. Brie, der das Thema Antisemitismus in der EU im Allgemeinen für unterbelichtet hält, kündigte an, den deutschen Außenminister Joschka Fischer einzuschalten.
Zu den weiteren zentralen Erkenntnissen der Studie, so Wetzel zur "Presse", zähle, dass der aktuelle Antisemitismus angesichts der angespannten Lage in Nahost wieder einmal im Gewand des Anti-Zionismus daherkomme. Hinter Kritik an Israel, die ja durchaus legitim sei, würden sich oftmals alte antisemitische Stereotypen verbergen. Frappierend sei, dass nicht nur Rechtsradikale, sondern auch linke Gruppierungen zuweilen derartige Vorurteile aufgriffen, so Wetzel. Ihr Institut darf den Bericht nicht veröffentlichen, weil es noch vertraglich an die EU-Stelle gebunden ist. "


Internet-Tipp: https://diepresse.at/textversion_article.aspx?id=391096