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THEMA: Arafat kassiert ab.
28 Antwort(en).
Tobias
begann die Diskussion am 19.11.03 (10:37) mit folgendem Beitrag:
Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat allein in den vergangenen zwei Monaten mehr als 60 Millionen Schekel ( rund 12 Millionen Euro ) aus dem Staatshaushalt der Palästinensischen Autonomiebehörde bezogen. Der PLO - Chef, dem immer wieder Korruption vorgeworfen wird, erhält rund acht Prozent der palästinensischen Staatsausgaben. Was Arafat mit seinem Budget mach, ist bisher nicht bekannt. Nach einem IWF – Bericht hat der PLO - Chef seit der Gründung der Autonomiebehörde mehr als 900 Millionen US – Dollar für sich abgezweigt.
So ist es, auf der einen Seite unübersehbarer Reichtum und der anderen Seite bitterste Armut.
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schorsch
antwortete am 19.11.03 (11:11):
...und wenns nicht wahr ist, dann ists doch gut erfunden.....
...oder hat ihn mal einer gefragt, obs die Wahrheit ist?
...oder ist das einfach wieder so eine gezielte Fehlinformation seiner Feinde, dazu gemacht, einen unliebsamen Zeitgenossen zu diskriminieren?
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tiramisusi
antwortete am 19.11.03 (11:23):
FORBES recherchierte bereits vor einigen Jahren, dass Arafat, dessen Privatvermögen das Magazin "Forbes" auf 300 Millionen Dollar schätzt, sein Geld vor allem den eigenen Leuten abknapst bzw aus den Erdgas- und Zementförderungsrechten in Nordjordanien. Du scheinst zu vergessen, dass der Mann an unzähligen Terroranschlägen beteiligt war und ist. Schon vergessen?
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Tobias
antwortete am 19.11.03 (13:54):
Servus Schorsch, der Bericht ist vom IWF, warum sollten diese Leute lügen ? Gruss von Tobias
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mart
antwortete am 19.11.03 (16:52):
"Steuereinnahmen unter Arafat versickert
"Unterdessen wurde bekannt, dass die palästinensische Autonomiebehörde unter Jassir Arafat nach IWF-Schätzungen zwischen 1995 und 2000 mehr als 898 Millionen Dollar Einnahmen am Haushalt vorbeigeschleuste. Dabei handele es sich um Verbrauchssteuern etwa auf Benzin, Alkohol und Tabakprodukte sowie die Einkünfte aus den von Arafat kontrollierten kommerziellen Unternehmen der Palästinenserbehörde, heißt es in dem Bericht über die Finanzlage der Palästinenserbehörde, den der IWF in Dubai veröffentlichte.
Dem Bericht zufolge wurde das Geld zwischen 1995 und April 2000 auf geheime Konten eingezahlt, auf die nur Arafat Zugriff hatte. Auf seine Anordnung seien rund 700 Millionen Dollar in rund 70 Firmen in den Palästinensergebieten und im Ausland investiert worden. Die Korruption wurde im April 2000 aufgedeckt und an die Geberländer berichtet." Stand: 21.09.2003 13:51 Uhr
Internet-Tipp: https://www.wochenspiegel.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2344432_REF3_NAVSPM11174,00.html
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Medea.
antwortete am 19.11.03 (20:52):
Mir ist es schon lange bekannt, die Presse berichtete des öfteren darüber, daß Jassir Arafat sein Volk betrügt bzw. betrogen hat - und ich habe die europäischen Geberländer nie begreifen können, die nach wie vor die Millionen dorthin pumpen :-(( Nach Zeitungsberichten hat er seine Familie nach Frankreich in Sicherheit gebracht, die dort tatsächlich wie *Gott in Frankreich* leben sollen .....
Sein Volk bewußt in Armut und Dummheit zu halten und auch noch zu bestehlen - und offensichtlich ist dieses Wissen weltbekannt - zeigt ein Maß an Charakterlosigkeit, das kaum noch zu überbieten ist. Das gesamte Schul- und Gesundheitswesen könnte mit diesem vielen Geld erfolgreich saniert werden .... das aber scheint nicht in das Interesse eines Herrn Arafat zu passen, der lieber sogenannte Märtyrer sterben läßt ....
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eko
antwortete am 19.11.03 (22:42):
Leider ist es so, dass Arafat den Bonus des Bekanntseins hat, man weiß, was man an ihm hat und kann sich seine Reaktionen bis zu einem gewissen Grad ausrechnen. Käme ein anderer dort an die Macht, hätte man es mit einer "Unbekannten" ( Macht) zu tun.
Man wählt also das kleinere Übel. Das ist Arafat sicher bewusst und deshalb kann er auch sein teuflisches Spiel so spielen, wie er es tut.
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Ruth
antwortete am 19.11.03 (23:01):
Was vermutlich nicht sehr bekannt ist und auch nicht diskutiert wird: Arafat, der Friedensnobelpreisträger, zahlt beachtliche Summen an die Terroristen bzw. deren Familien, die Israel Schaden zufügen. Mindestens 50.000.- US$. Und das nicht nur als einmalige "Zuwendung". Da braucht er schon eine Menge Geld!
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tiramisusi
antwortete am 20.11.03 (00:04):
liebe ruth, ja - genau so ist es: die ach so heldenhaften attentäter machen diesen job oft genug als verzweiflungstat, um geld zum überleben für ihre familie zu bekommen, darüber gab es erst vor kurzem in der spanischen presse einen grossen bericht. das geld dafür nimmt er aber nicht von seinem "privatvermögen" sondern bezahlts mit der entwicklungshilfe, die u.,a. aus deutschland kommt.
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Medea.
antwortete am 20.11.03 (09:06):
Wie so häufig im Leben:
fast alle wissen es - aber dagegen etwas zu unternehmen,
wagt niemand .... :-((
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mart
antwortete am 20.11.03 (16:28):
Von Leon de Winter (Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler)
"...Die Menschen in Gaza und im Westjordanland seien verzweifelt, wird gesagt. Das sind sie auch. Ihre Verzweiflung entsteht, so wird seit Jahren geschrieben, aus zwei Quellen: Mangel an Freiheit und Mangel an ökonomischem Wohlstand.
Gibt es Zahlen, die etwas über ihre sozioökonomischen Bedingungen berichten? Es gibt sie. Und diese Zahlen erzählen eine seltsame Geschichte.
Bevor die heutige Intifada ausbrach, waren die sozioökonomischen Bedingungen eines Durchschnittspalästinensers in den besetzten Gebieten besser als die eines Durchschnittsbürgers in Ägypten oder Jordanien.
1998, als noch Hoffnung auf Frieden bestand, betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 1560 Dollar. In Ägypten waren es 1290, in Jordanien 1150 Dollar. Der Durchschnittspalästinenser war relativ frei - beschränkt durch israelische Militärzensur -, seine politische Meinung zu äußern und Parteien und Zusammenkünfte zu organisieren, Freiheiten, die in den arabischen Nachbarstaaten kaum oder nicht zu finden sind.
Sozioökonomisch ging es dem Palästinenser unter israelischer Besatzung also besser als einem syrischen Bürger unter der Diktatur.
Wer die Geschichte der Zahlen erforscht, gelangt zu verblüffenden Feststellungen:
Vor den Osloer Verträgen 1993 betrug das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Westjordanland 3500 und in Gaza 2800 Dollar, ein Vielfaches des Bruttoinlandsprodukts in den umliegenden ölarmen arabischen Ländern.
Nach der Rückkehr von Arafat im Mai 1994 und der Übergabe der Verwaltung an die palästinensischen Behörden ging das Bruttoinlandsprodukt stark zurück, durch Chaos und Korruption und die israelische Absperrung der Gebiete nach terroristischen Anschlägen.
Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Die Besetzung führte zu einer, nach arabischen Begriffen, ökonomischen Blüte, die, hätte sie in Ägypten stattgefunden, große weltweite Befriedigung hervorgerufen hätte..."
Internet-Tipp: https://www.jerusalem-schalom.de/rueckschau_jued__geschichte.htm
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Medea.
antwortete am 20.11.03 (20:50):
Ich hoffe, daß dieser aufschlußreiche Link, den mart eingesetzt hat, auch von allen an dem Thema Interessierten gelesen wird - es ist eine kritische Auseinandersetzung mit der ehemaligen und jetzigen Situation, es ist kein Freisprechen Israels an dem Dilemma, zeigt aber auch den hohen Anteil Arafats an dieser vertrackten Lage und wirft einen tiefen Blick auf das Zustandekommen an der zweiten Intifada. Die Zeit für diesen spannenden Artikel sollte sich ein(e) Jede(r) nehmen.
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eko
antwortete am 20.11.03 (21:03):
"Jede Medaille hat zwei Seiten..."
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tiramisusi
antwortete am 20.11.03 (21:15):
was soll an arafat denn eine medaille sein?
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schorsch
antwortete am 21.11.03 (12:02):
Nachdem es Israel in Jahrzehnten nicht gelang, mit modernsten Waffen die Palästinenser in die Knie zu zwingen, versuchen sie es in letzter Verzweiflung mit dem Aushungern - mittels der Mauer....
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Medea.
antwortete am 21.11.03 (12:59):
Das bezweifle ich, lieber Schorsch ....
Ich weiß, daß ich jetzt polemisiere, aber auch innerhalb von Mauern gibt es Ländereien, Äcker, Wiesen und viel Arbeit, diese alle zu bestellen .....
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mart
antwortete am 21.11.03 (13:47):
Und Arafat hat viel, viel Geld, über das er alleinberechtigt verfügt - wie wärs damit, einmal nicht Terroristen zu bezahlen, sondern einmal das zu tun, was man von einem verantwortungsvollen Friedensnobelpreisträger doch erwarten kann?
Wieso ging nach seiner Machtübernahme es derartig bergab in den selbstverwalteten Bereichen? - siehe die oben angegebenen Prokopfeinkommen.
Warum ist auf Arafats Homepage in Arabischer Sprache das Osloer Abkommen nicht einmal erwähnt, wohl aber in der englischen Übersetzung dieser Seite?
Braucht Arafat vielleicht dieses Elend, um an der Macht zu bleiben und eine Held zu werden?
Entschuldigt, auch das ist jetzt Polemik, aber m.M. auch überlegenswerte Gedanken!
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eko
antwortete am 21.11.03 (16:21):
@tiramisusi:
Du fragst: "was soll an arafat denn eine medaille sein?"
Da hast Du mich leider missverstanden.
Aus den Zuschriften gehen unterschiedliche Meinungen hervor und da wollte ich darauf diese Antwort geben, dass man alles von zwei Seiten aus betrachten sollte.
Alles klar ? ;-))
Damit es nicht gleich wieder zu einer falschen Interpretation kommt:
Ich bin N I C H T für Arafat. Ich halte ihn für ein Krebsgeschwür, das man operieren sollte, aber ich sehe leider auch keine Möglichkeit, wie man es machen könnte.
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tiramisusi
antwortete am 21.11.03 (16:46):
danke, eko ...
ich erinnere mich nur an kommentare, da wurde hier von anderen dem herrn arafat geradezu ein heiligenschein aufgesetzt.
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schorsch
antwortete am 21.11.03 (17:23):
Auch ich bin absolut nicht für Arrafat. Aber ich bin gegen Methoden, einen Teil der palästinensischen Bauern mittels Zaun von ihrer Feldarbeit abzuhalten. Die Produkte dieser Felder benötigen die Bauern einerseits für das eigene Volk, aber auch sogar für die Israelis.
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hugo1
antwortete am 21.11.03 (17:37):
,,, da kommen mir doch einige Zweifel. Wenn ich Berichte sehe, wie Attentäter, nur mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet in die Höhle des Löwen ziehen (dort meistens Unschuldige töten) Kinder und Jugendliche mit Steinschleudern gegen Panzer "zu Felde "ziehen, misserabel Bewaffnete sich bei "Notwehraktionen der Israelis" sich entgegenstellen, dann frag ich mich weshalb Arafat seine "Kämpfer" nicht besser ausrüstet ? Zum Anderen versteh ich die Israelischen taktischen und strategischen Hintergedanken nicht, wenn sie mit Hubschraubern und Panzern die Stützpunkte und Bewaffnung von Arrafats Milizen zerstören, am gleichen Tage jedoch verlangen das Er für Ordnung und Sicherheit sorgen soll und ihn als Hauptfeind, als Haupthindernis der Friedensgestaltung betiteln. Da sitzt oder saß er, falls die Berichte unserer Reporter stimmen in seinem total zerstörtem Regierungssitz, von Israelischen Freiheitskämpfern und Friedensstiftern umzingelt ohne bewaffneten Schutz, ohne Überfluß an Lebensmittel usw. ohne Kontakt zur Außenwelt (sieht man von überwachten Handys mal ab )--und wird beschuldigt für fast alle Gemeinheiten die sich zwischen Israel und Palästina abspielen hauptverantwortlich zu sein,,, da kommen mir leichte Zweifel an dem was man täglich lies ,hört und sieht. Ich glaub die arabischen Medien-die ich leider nicht nutzen kann- bringen eine andere Sichtweise und jeder hat die Wahrheit für sich gepachtet. Man kann über Arafat sagen was man will, Kriegstreiber, Schuft, Terrorist Staatsmann Friedensnobelpreisträger,, aber-und das ist meine Meinung- feige (in der Beziehung daß er andere vorschiebt und selber aus sicherer Deckung heraus agiert)scheint er nicht zu sein ,,überhaupt frag ich mich öfter was junge Menschen, Jungen und Mädels, dazu bringt, anscheinend vollkommen selbstlos Ihr Leben einzusetzen,,, dazu bedarf es doch einer ungeheuren Selbstverachtung, eines unstillbaren Hasses, einer Riesenverzweiflung oder einer unglaublichen Verdummung, Indoktrination und Gehirnwäsche ?
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mart
antwortete am 21.11.03 (19:26):
Scheich Yassin und Rantissi von der Hamas, Yassir Arafat von der Fatah sind mehr oder weniger dubiose Gestalten.
Die Hamas haben sich um die Etablierung der kranken Selbstmordattentate "verdient" gemacht (wird inzwischen auch von der EU als Terrororganisation eingestuft), Yassir Arafat wurde schon vor langer Zeit und auch von Palästinensern Korruption und Unfähigkeit vorgeworfen.
Wie kann man das Ansehen solcher zwielichtigen Gestalten ausserhalb des "harten Kerns" ihrer Anhänger über den Nullpunkt anheben?
Eine knifflige Herausforderung, doch die Regierung des Staates Israel haben sich der Aufgabe gestellt und sie mit Bravour gelöst.
Unter konsequenter Ausschaltung ihres eigenen Verstandes sind sie beim Umgang mit Hamas-Funktionären und nun auch mit Yassir Arafat auf Argumente, Mittel und Methoden verfallen, die noch dümmer und ungerechter sind als das, was sich ihre Opfer haben einfallen lassen
- damit haben sie alle gegen sich aufgebracht, die auch beim Umgang mit ihnen suspekten Politikern auf einem Mindestmass an Gerechtigkeit und Rationalität bestehen.
An sich berechtigte Kritik an Arafat und Hamas läuft ins Leere, solange sie als Schutzbehauptung und Rechterfertigung der verbrecherischen Politik Israels wahrgenommen wird.
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hugo1
antwortete am 21.11.03 (19:57):
@ mart also biste auch der Meinung: Die Verantwortlichen auf beiden Seiten (und ihre Hinter und einige Vordermänner)sind einander wertgleich-der eine Dreißig, der andere ein halbes Schock. Also sollten sie zusammen in einen großen Sack gesteckt werden und dann warten, warten ,,,,bis oben weißer Rauch aufsteigt ?
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mart
antwortete am 21.11.03 (20:21):
Ich habe schon vor als Jugendliche dasselbe "Heilmittel" gefunden: sperrt sie ein ins Konklave und wartet darauf, wer überlebt....!
Mir ist nur diese so oft übliche Weiß/Schwarz Zuweisung zuwider. Dem Wahnsinn und der Irrationalität auf der einen Seite stehen auf der anderen Seite ebenso Wahnsinn und Irrationalität gegenüber. Und es ist mir eigentlich unmöglich zu sagen, wer hier wahnsinniger und irrationaler agiert. Einmal die, dann die anderen - eine Spirale an Wahnsinn. Die Menschen auf beiden Seiten wollen doch nur in Sicherheit und Frieden !! leben !!
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Medea.
antwortete am 22.11.03 (10:19):
Natürlich ist die schlimme Situation in diesen beiden Ländern viel komplexer - das weiß ich auch - aber irgendwo muß doch angefangen werden, mit kleinen Schritten aus dem alles zerstörenden Haß herauszugehen ...... Und einer dieser kleinen Schritte wäre es, in den Schulen - hier spreche ich besonders die Palästinenser an - nicht Haß und Gewalt zu predigen und zu Selbstmordattentaten aufzurufen, sondern die Achtung vor dem Leben des anderen zu lehren. Denn auch die nächste Generation wächst ja in diese von ihren Eltern geprägte, von Haßtiraden geschwängerte palästinensische Welt hinein.
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hugo1
antwortete am 22.11.03 (10:53):
@ Medea ,,,dafür wär es hilfreich, wenn nicht nach solcher Unterrichtsstunde über die Achtung des Lebens,,,wie Du es beschreibst,,mehrere Panzer an der Schule vorbeifahren um gerade mal wieder eine Vergeltungsaktion zu starten bei welcher einige zivile Verwandte dieser Kinder ums Leben kommen. Da möcht ich Wetten, daß die Schlagzeilen der örtlichen Medienberichte am nächsten Tage fünfmal größer die Bilder der Toten als die Bilder und Berichte über den, den Frieden lehrenden Lehrer darstellen.
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Medea.
antwortete am 22.11.03 (13:07):
Hugo, sooo klein ist das Land nicht, daß an jeder Schule Panzer vorbeirollen ....
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hugo1
antwortete am 22.11.03 (17:29):
das denk ich auch Medea ,,,ich bin sogar davon überzeugt, das die neuesten Nachrichten dort nicht mehr getrommelt bzw als Rauchzeichen ausgetauscht werden, sondern die neuen Möglichkeiten Handy, Presse, Fernsehen, Radio usw dafür ge-und mißbraucht werden.
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mart
antwortete am 23.11.03 (10:53):
Da es doch darum gehen müßte, in diesem Konflikt irgendeinen Hoffnungsschimmer für die Zukunft zu sehen, glaube ich, daß einseitige Schuldzuweisungen kontraproduktiv sind.
Es sind gravierendste und tödliche Fehler auf beiden Seiten gemacht worden, Fehler, die m.E. nur möglich waren, weil viele Staaten hier Unterstützend und polarisierend eingegriffen haben.
Ich glaube, daß der im Genfer Papier von Betroffenen beider Seite ausgehandelte Kompromiß eine echte Hoffnung darstellt. Um dieses flackernde Flämmchen nicht ausgehen zu lassen, müßte man beide Seiten unter enormen Druck setzen.
Keine Geldzuschüsse irgendeiner Art, keine Waffenlieferungen, wohl aber für die Palästinenser Versorgung mit dem Lebensnotwendigen.
Das so eingesparte Geld zu einer auf beiden Seiten veranstalteten riesigen Werbekampagne, um diesem Einigungsvorschlag, der die ausgelassenen Probleme des Osloer Abkommens m.E. sinnvoller regelt und bei dem beide Seiten bei ihnen wichtigen Themen nachgeben müssen, eine Chance zu geben. Dafür müßte sich die gesamte Welt intensivst einsetzen.
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