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THEMA: Buchempfehlung!
14 Antwort(en).
hl
begann die Diskussion am 17.11.03 (18:04) mit folgendem Beitrag:
RICHARD CHAIM SCHNEIDER, Jahrgang 1957, wurde als Kind ungarischer Juden in München geboren. Seit 1989 ist er für die ARD als Autor und Journalist tätig. Bekannt wurde er durch zahlreiche Bücher zur
jüdischen Geschichte, darunter "Zwischenwelten. Ein jüdisches Leben in Deutschland" und "Wir sind da! -
Die Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis heute."
Wegen eines Zitates aus nachstehendem Buch, wurde ein
langjähriger St-Schreiber gesperrt! Das ist mir so unbegreiflich und ungeheuerlich, dass ich - nach Absenden dieses Beitrages -
mich vorerst zurückziehe. Die Themen "Gegen rechts" und "Antisemitismus" liegen mir (wie auch dem gesperrten
Schreiber) zu sehr am Herzen, als dass ich hier riskiere, durch falsche Interpretation in die braune Kotecke gestellt zu werden (wie auch mit dem gesperrten Schreiber geschehen).
Damit dieser Beitrag nicht auch gelöscht wird, werde ich das besagte Zitat - aus dem Vorwort des Buches - hier nicht
wiederholen (der webmaster ist der Ansicht, dass die Mehrheit der LeserInnen nicht in der Lage ist, dieses zu verstehen).
Fetisch Holocaust Die Judenvernichtung - verdrängt und vermarktet Kindler Verlag, München 1997, 287 S.,
ISBN: 3-463-40299-8
FETISCH HOLOCAUST des 40-jährigen Richard Chaim Schneider zu lesen, führt vor
allem einen mit ausgetretenen Fettnäpfchen gefüllten Graben vor Augen. Der Autor entlarvt hier u.a.
trefflich die peinlichen Bemühungen um das noch zu planende Holocaust-Denkmal in Berlin und en passent auch den Namen der
Hauptinitiatorin Lea Roshs als "Künstlernamen". Als Edith Rohs gefragt wurde, ob sie, die keine Jüdin ist,
sich als Jüdin empfinde, antwortet sie: "Ja, inzwischen ja. Und das liegt vor allem an dem Holocaust-Denkmal".
Wo Schneider die vordergründigen Machenschaften um den "Holocaust-Business" spiegelt, gibt es kaum ein Vertun.
Machtpolitische, werbestrategische und ähnliche Antriebe machen vor nichts halt, wenn es ihren Zielen dient. Und Schneider
wirft nicht nur mit Lehm nach tümelnden Deutschen, sondern hinterfragt auch die "Holocaustisierung" in Israel sowie
seine eigenen Motivationen. Sein Buch will und muß schließlich auch "vermarktet" werden, damit es Leser findet.
Aber Schneider erweist sich als glaubwürdig. Seine Montage aus essayistischer Betrachtungen, journalistischem Aufdecken und in
die "rechte" Chronologie setzen sowie den Zitaten aus André Schwarz-Barts Roman "Der Letzte der Gerechten"
versucht keine "abschließenden Urteile", sondern eine - leider nicht sehr ermutigende - Zwischenbilanz. Schwer
auszuhalten ist dabei u.a. Schneiders kaum verhohlener Verdacht, wonach die Täter-Deutschen einem Psychogen ausgeliefert waren,
das auch in den Nachfolgegenerationen virulent sei. Zeugt die Empfindung dieses Verdachts nun von meiner Überempfindlichkeit,
der ich demselben Jahrgang wie der Autor angehöre? Und hätte ich kein Recht, mich gegen diesen Vedacht zu wehren? Die einzige
Möglichkeit zur Annäherung ist der Dialog. Ausdauernde, von Verdrängung inspirierte Fettnäpfchentreterei schafft
allerdings kein Vertrauen. Schneiders Buch ist stachelreich, aber es schärft gerade deshalb die Sinne und schützt so z.B.
vor einer voreiligen Vereinahmung des Werkes. von Anna Maria Jokl.
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?T5A542096
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hl
antwortete am 17.11.03 (18:04):
Eine zweite Rezension zum Buch
Nicht stumm gelitten Richard Chaim Schneiders Wut und die jüdische Frage
Das Thema bleibt, das Thema unseres nationalsozialistischen Erbes. Dabei sah es doch so aus, als könne man es endlich ad acta legen. Dann kam das Buch von Daniel Goldhagen, die Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht erregte Ärgernis, und es entstand ein erbitterter Streit über die Frage nach der Verstricktheit von vielen in die deutschen Verbrechen, nach der Schuld am Massenmord.
Es wurde gestritten – und Richard Schneider litt. Einmal wollte er sich nicht beteiligen an dem Disput um den Holocaust, ein Wort, das manche Deutsche gern benutzen, weil so ein Fremdwort hilft, aus der Tat eine Fremdtat zu machen. Einmal wollte sich Schneider nicht ins Getümmel begeben, in dem er seit Jahren lautstark und eloquent mitgeredet hatte. Denn seit einer Weile schon beschlichen ihn Zweifel an der Seriosität des Unterfangens, und er nahm sich den zynischen Spruch von den florierenden Geschäften mit dem Holocaust – there’s no business like Shoah business“ – zu Herzen und nahm ihn unter die Lupe und fand, was er finden wollte.
Und untersucht den Rummel um Goldhagen, rekapituliert noch einmal und länglich die ganze Geschichte der Pressekampagnen und Professorenschelte, auch seinen eigenen Disput mit Gräfin Dönhoff wiederholt er. Sie hatte geschrieben: „Auch ist die Befürchtung, daß das Goldhagen Buch den mehr oder weniger verstummten Antisemitismus wieder neu beleben könnte, leider nicht ganz von der Hand zu weisen.“ Ein gefährlicher, entlarvender Satz. Heißt er doch, daß letztlich die Juden selber Schuld sind an ihrem Ungemach. Schneider hat sich empört und ist von vielen dafür gerügt worden. Und recherchierte im Schreibwerk der Journalistin und förderte noch manch anderen unheilvollen Satz zutage. Der vermutlich unbewußte Antisemitismus der liberalen Vorzeigejournalisten unserer Gesellschaft – bei Augstein ist er seit langem sichtbar geworden– erschrickt ihn, wie so vieles andere auch. Die Diskussion um das Holocaust Mahnmal in Berlin zum Beispiel. Auch so ein Spektakel, in dem sich Peinlichkeiten und Eitelkeiten und Profilneurosendie Hand reichen, um gemeinsam den Tanz der Betroffenheit vorzuführen. Was Schneider als „wahre Lust am Fetisch Holocaust“ zu entdecken meint, während er über die Diskussion um die Ästhetik des Denkmals berichtet, hat Saul Friedländer schon Anfang der 80er Jahre geschrieben, in seinem scharfsinnigen Essay über „Kitsch und Tod. Der Widerschein des Nazismus“. Schneider hat weniger Fragen und dafür mehr Antworten. Und Wut. Ein Beispiel: „Jede deutsche Kleinstadt, die etwas auf sich hält, veröffentlicht nun eine Geschichte ihrer Juden im Rahmen einer Untersuchung der Stadtgeschichte während des Dritten Reiches. . . . Niemand, bis auf einige Historiker, braucht diese Bücher, sie dienen lediglich als Beleg für die angebliche Bereitschaft der ,Aufarbeitung der Vergangenheit’.“ Und gäbe es sie nicht, wäre Schneider nicht der erste, der die verschwiegene Vergangenheit aufzudecken forderte?
- Fortsetzung -
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hl
antwortete am 17.11.03 (18:07):
Fortsetzung
Der Autor beschäftigt sich damit, wie der Holocaust vereinnahmt wurde – „In jeder größeren Stadt in den USA existieren mittlerweile Holocaust-Denkmäler und -Museen“ – wie er in Israel auch als „idologisches Mittel mißbraucht wurde“ – und hat seinem Segev gut gelesen, der ein dickbändiges Werk darüber schrieb, wie man mit dem Erbe des Holocaust in Israel umgeht. Schneider geht dem Erfolg von „Schindlers Liste“ nach und dem von Klemperers Tagebüchern – die nur deshalb von den Deutschen so von Herzen geliebt würden, weil ihr der „Kulturjude“ schriebe, der deutsche Jude, der assimilierte Jude, derjenige, der in seiner Qual beschlossen hatte, die Nazis als undeutsch zu betrachten. Welch ein Labsal seien solche Sätze für deutsche Ohren.
für den, der sich mit dem Thema beschäftigt, bietet die Lektüre wenig Neues. „Ist nicht die jüdische Existenz in Nachriegsdeutschland als Ganzes eine Lüge, ein Leben mit und durch den Fetisch Holocaust?“ Er stellt keine neuen Fragen. Aber er stellt sie.
„Auch dieses Buch ist paradoxerweise Teil dessen, was es anprangert. Ich bin mir dieser Doppelbödigkeit durchaus bewußt. Doch das ist vielleicht die Tragik der Nachkriegsgenerationen. Wir wissen nicht, wie man dem Ungeheuerlichen begegnet; wir haben keine Wege, keine Mittel, keine Methoden.“ Deshalb wohl hat er Romanauszüge aus André Schwarz-Barts „Der Letzte der Gerechten“ in seine Reportagen, Analysen und Selbstgespräche verwoben. Ein dramaturgischer Kunstgriff. Und aus diesen Texten, erschütternd und leuchtend, weil hier ein Mann der Unmenschlichkeit seine Menschenliebe entgegensetzt, und in der Gaskammer mit denen, die er liebt, ermordet wird, aus diesen Texten wächst ein moralischer Imperativ, der den Leser beschämt und trifft und nicht entläßt.
RICHARD CHAIM SCHNEIDER: Fetisch Holocaust. Die Judenvernichtung – verdrängt und vermarktet. Kindler Verlag 1997. 287 Seiten, 36 Mark.
GABRIELE VON ARNIM https://www.hagalil.com/archiv/98/00/schneider.htm ---------------------
Vielleicht machen sich die St-LeserInnen gern selbst ein Bild.
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?C3C541096
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pilli
antwortete am 17.11.03 (18:23):
@ hl
du nennst eine buchempfehlung in einem diskussiomsforum und kündigst gleichzeitig an, nicht diskutieren zu wollen?
wozu sollte das dienen? wären da die "Kleinanzeigen" nicht der besser gewählte ort gewesen?
hl,
warum sollte dich jemand in irgendeine ecke stellen? hier werden m.e. meinungen ausgetauscht; die zu hinterfragen sind, damit nicht subtil etwas mitgeliefert werden kann, daß nicht so rasch für alle erkennbar ist.
was ist falsch daran?
auch ich habe einen diskutanten mehrfach nach der bedeutung einer zeitschrift für ihn gefragt, aus der er selbst vor kurzem noch zitierte. das heißt doch nicht, daß ich oder eine andere person, nur weil wir von der existenz dieser zeitung wissen gleich alles für richtig und gut befinden.
nur...gleich abzulehnen, daß bedacht werden könnte, "na...is ja wohl ein heikles blatt, wenn frau und mann wissen, wer da die artikel verfasst", daß stimmt schon nachdenklich.
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Felix
antwortete am 17.11.03 (19:19):
Zur gleichen Problematik siehe auch meinen Beitrag:
"Ist die israelische Politik tabu?"
Ich verstehe weder die Sperrung noch die Versenkung. Die Problematik wird so zum Schwelbrand unter der Oberfläche!
Ich erwarte dafür eine Erklärung!
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Karl
antwortete am 17.11.03 (19:28):
Liebe Heidi und nochmals lieber Felix,
ich antwortete soeben bereits beim Thema weiter unten: Nichts ist schlimmer als kochende Gerüchte, deshalb möchte ich jetzt (nach einem anstrengenden und langen Arbeitstag heimgekehrt) erst einmal klarstellen: Niemand wurde dauerhaft gesperrt. Ich fühlte mich heute morgen unter Zeitdruck jedoch genötigt, einem Teilnehmer mitzuteilen, dass ich seinen Beitrag gelöscht habe. Als er ihn wieder einstellte, diesmal sogar als neues Thema, teilte ich ihm mit, ihn vorübergehend gesperrt zu haben. Dies habe ich getan, quasi um Waffengleichheit herzustellen und um die Diskussionskultur (soweit überhaupt noch vorhanden) über den Tag zu retten.
Begründung: der gelöschte Beitrag enthielt als Zitat aus dem Vorwort des Buches 'Fetisch Holocaust' von R. C. SCHNEIDER folgende aus dem Zusammenhang gerissene und für einen ungebildeten Leser, wie z.B. mich, absolut unerträgliche Sätze:
------Zitat Anfang ------- "Ohne den Holocaust waere es so verdammt langweilig im heutigen Deutschland. Ohne den Holocaust waere dieses Land einfach nur droege und uninteressant. Dass dem nicht so ist - dass es in Deutschland immer wieder zu heftigen Erregungen in der Oeffentlichkeit kommt, zu Kontroversen und Auseinandersetzungen, die den Adrenalinhaushalt so richtig in Wallung und zum Kochen bringen -, das verdankt die Bundesrepublik dem Holocaust. [...]" "Ja, er ist einzigartig und einmalig. Und wir alle koennen froh sein, dass er stattgefunden hat. Sonst muessten wir ihn heute erfinden und durchfuehren, sonst muessten wir uns diesen Fetisch erst erschaffen, den wir so hingebungsvoll anbeten, der uns anmacht, der uns heiss macht und gierig, hektisch und heftig, leidenschaftlich und wahnsinnig, der uns eine Rausch beschert, aus dem wir niemals erwachen wollen." ------Zitat Ende -------
Diese Zitate wurden einfach so hingeknallt, ohne festzustellen, dass R. C. SCHNEIDER selber Jude ist. Dies geschah erst in einem folgenden privaten E-Mail Austausch. Nun sollte sich in meinen Augen auch kein jüdischer Autor hinreißen lassen, solche abscheulichen Sätze in die Welt zu setzen, aber ein Seniorentreff, noch dazu in Deutschland kann und will es sich erst recht nicht leisten, solche Aussagen unkommentiert zu verbreiten. Natürlich würden solche Aussagen als das verstanden (auch ohne Studium und Kenntnis des ganzen Buches), was sie sind: nämlich als unerträgliche Provokationen. Ich habe keine Lust in dem dann ausbrechenden Gemetzel hier Schiedsrichter spielen zu müssen. Mir hat es schon gereicht gestern meinen Sonntag zur Verteidigung der besagten Person geopfert zu haben. Ich halte meine Verteidigung weiter aufrecht, aber ich bitte bei Beiträgen zu bedenken, dass sie auch für sich allein, ohne Buchstudium verständlich sein müssen. Gewollte oder ungewollte Missverständnisse dieser Größenordnung kann ich hier nicht zulassen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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hl
antwortete am 17.11.03 (19:38):
Damit nicht noch mehr "Missverständnisse entstehen:
Diese Zitate wurden nicht einfach so hingeknallt, sondern waren eine Antwort an Felix.
> Neuer Eintrag im Diskussionsforum Politik & Gesellschaft > > Thema: Die Saat der Gewalt > > Wolfgang () schrieb am 17.11.03 (07:09): > > Es ist eine deutsche 'Diskussion', Felix... Ausserhalb Deutschlands schwer zu > verstehen... Solche 'Diskussionen' sind in Deutschland gang und gaebe. Der > Antisemitismus-Hammer und die Holocaust- bzw. Shoah-Keule haengen hier immer > griffbereit und werden gerne bei allen moeglichen und unmoeglichen > Gelegenheiten verwendet. Z. B., wenn Du es wagst, die israelische Regierung zu > kritisieren. Nenne die SHARON-Krieger Terroristen, massgebliche Erzeuger > weiterer Terroristen (was sie m. E. nach sind), und du kannst sicher sein, > dass besagter Hammer und besagte Keule unverzueglich geschwungen werden. > > Von R. C. SCHNEIDER ist im Vorwort seines Buches 'Fetisch Holocaust' zu lesen: > > "Ohne den Holocaust waere es so verdammt langweilig im heutigen Deutschland. > Ohne den Holocaust waere dieses Land einfach nur droege und uninteressant. > Dass dem nicht so ist - dass es in Deutschland immer wieder zu heftigen > Erregungen in der Oeffentlichkeit kommt, zu Kontroversen und > Auseinandersetzungen, die den Adrenalinhaushalt so richtig in Wallung und zum > Kochen bringen -, das verdankt die Bundesrepublik dem Holocaust. [...]" > > Und weiter ist dort zu lesen: > > "Ja, er ist einzigartig und einmalig. Und wir alle koennen froh sein, dass er > stattgefunden hat. Sonst muessten wir ihn heute erfinden und durchfuehren, > sonst muessten wir uns diesen Fetisch erst erschaffen, den wir so > hingebungsvoll anbeten, der uns anmacht, der uns heiss macht und gierig, > hektisch und heftig, leidenschaftlich und wahnsinnig, der uns eine Rausch > beschert, aus dem wir niemals erwachen wollen." > ------
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hl
antwortete am 17.11.03 (19:44):
Übrigens.. ich habe schon während des Lesens dieser Zitate (heute nachmittag) den Autorennamen im Google eingegeben und wusste innerhalb von Sekunden, dass es sich a)um einen jüdischen Autoren handelt und hatte dann auch b) den Hintergrund zu diesen Zitaten.
Derartiges Hinterfragen erwarte ich eigentlich auch von den LeserInnen des Politikforums und auch von dir, Karl und zwar bevor du in Kurzschlussreaktion löschst und sperrst.
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Felix
antwortete am 17.11.03 (19:50):
Nun ist die Fokussierung auf das, was man vermeiden wollte perfekt! Das war wohl nicht die Absicht!
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hl
antwortete am 17.11.03 (19:58):
ok, ok, ich halte mich jetzt geschlossen.
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Karl
antwortete am 17.11.03 (20:04):
Also, ich sehe das ruhig. Heidi hat durch die Einstellung des gesamten Textes von Wolfgang jedem gezeigt, dass die Zitate eben nicht erläutert wurden. Wolfgangs Beitrag endete mit den Zitaten.
Ich wiederhole noch einmal, der Text ist in dieser Form völlig missverständlich interpretierbar und zwar zu Ungunsten von Wolfgang. Er wäre gehackt und gevierteilt worden und davor habe ich ihn geschützt.
Ich habe ihn übrigens gefragt, ob er von allen guten Geistern verlassen sei und halte diese Frage aufrecht. Er kann selber antworten.
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tiramisusi
antwortete am 17.11.03 (21:49):
wie schade, heidi, dass du das buch offenbar selbst nicht gelesen hast - sonst wüsstest du, WARUM er es schrieb und was den ausschlag gab :-))
interessant zu lesen die rezension bei hagalil ...
ich wusste schon, warum ich in besagter "diskussion" schrieb, dass juden heute in diesem land in ganz anderen dimensionen denken und ganz sicher nicht ständig den holocaust vor augen haben - den schleudern ihnen eben die nichtjuden ins gesicht, wenn immer es zu unterschiedlichen meinungen kommt. nichtjüdische deutsche können leider nur bis in die jüngste vergangenheit "erinnern" und jedes thema, dass das judentum zum inhalt hat, daran festmachen - von der viele hundert jahre alten existenz deutscher bzw europäischer juden und ihrem einfluss in kultur, wissenschaft und sprache nichts aber auch nichts wissen wollen. und jeder jude, der den mund aufmacht, den es ankotzt, dass der horizont zum thema juden so klein und so bösartig beschränkt ist, dem stopft man aberdas thema holocaust wie einer weihnachtsgans zum mästen das ganze thema mit der faust die gurgel hinunter, auf das er daran ersticken möge. dieser beitrag zeigt das wunderbar ...
ja, es wäre fürwahr erbärmlich für so manche im land, gäbe es den holocaust nicht. wie sollten sie auch argumentieren, wenn sie mit jüdischen mitbürgern "diskutieren"? welche argumente haben sie? was wissen sie über jüdisches leben? traditionen? sie haben nicht einmal die leichtigkeit, so etwas wie "schönen feiertag" unter einen beitrag zu schreiben, wenn zb hier im forum auf eben so einen jüdischen feiertag locker hingewiesen wird. eine einzigekonnte das ....
schneider hat sich mit seinem kontroversen buch selbst zum teil des "shoah-business" gemacht und das weiss er sehr gut - und wie man an HLs argumentation und wut erkennen kann, wird auch hier wieder nur mit der oberflächlichen polemik um sich geschmissen und verallgemeinert. kein guter stil.
Internet-Tipp: https://www.hagalil.com/archiv/98/00/schneider.htm
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wolkenull
antwortete am 18.11.03 (18:51):
@tiramisusi und auch pilli - ihr habt ja wie immer sooo recht... Zur Buchempfehlung: Es ist doch "grundsätzlich" so, daß bei dem Versuch eines Gesprächs mit dem Thema "deutsche Juden" gebildete Deutsche oder Europäer im Allgemeinen meist, oder fast immer, wegen fehlender Wissens-Argumentation potentiellen Meinungsmachern ausgeliefert sind. Es ist das Nicht(er)kennen der Literatur oder die fehlende Beschäftigung mit den zum Thema denkenden nichtjüdischen, deutschen Zeitzeugen vergangener Jahrhunderte, wie z.B. mit Lessing, v. Kleist, v. Fallersleben etc pp - es scheint so, als wenn die aufklärerische Argumentation von 16..17..1800 nicht mehr akzeptabel sei. Allenfalls wird noch der nicht ganz so "philosemitische" Goethe mit seinen Aussagen zum Thema, dann aber wie auch hier im ST "polemisch" nur auszugsweise und dementsprechend falsch zitiert! Es scheint mir, daß mehr als den Klappentext lesen - ist Sache der meisten meiner vorverurteilenden und antisemitisch polemisierenden deutschen Lands-Leute nicht
Das Buch der Anette Weber (HG.) <<Außerdem waren sie ja auch Menschen>> Schriftenreihe d. jüd. Museums Frankf. a. M. Bd.7 ISBN 3-8257-0193-X ist durchaus lesenswert. Es gibt soviel Literatur zur Bildung eigener Meinung... Hervorragend und sehr günstig: Die Juden in -D- von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik, Nachum T. Gidal (mit v. Dönhoff-Geleitwort..)großbändiges 404 Seiten Werk 947Abbildfungen für ca.30.-Euro, 1997 Könemann Verlagsges. ISBN 3-89508-540-5 Ein etwas älteres Goldmann-Sachbuch: Bernt Engelmann - Deutschland ohne Juden, Eine Bilanz... ISBN3-442-11240-0 sowie das Fischer-Sachbuch: Die andere Erinnerung - Hajo Funke - Gespräche mit jüdischen Wissenschaftlern im Exil ISBN3-596-24610-5 wären auch zur Meinungsbildung nützlich..
für Frauen sollte es eigentlich so eine Art Pflicht sein den, nun, sagen wir mal m.E. "deutschen Vorkämpferinnen der Frauenbewegung" ein wenig Zeit zu widmen - in den Berliner Salons der Romatik... Rahel Varnhagen, Dorothea Schlegel, Henriette Herz... Aufgrund eines Buches, den dazu aufmachenden Pressemit-teilungen und nur einigen, wenigen Schnellschriebzeilen lebt die antisemitsche Polemik mal wieder auf - Ist aber Deutschland ohne jüdische Bürger.. überhaupt denkbar..??
Literatur, Kunst, Musik und Wissenschaft.. Heute sind doch Nobelpreisträger von der Presse so hochwertig eingestuft - alles vergessen...? Macht ein seltsamer Schneider-Vogel im deutschen Wald "die Meinung.."?
Viel Grüße
alfred von der wolke
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iustitia
antwortete am 19.11.03 (06:21):
Ich halte vieles, sehr vieles von dem Buchmarktgerede, mit diesen Schwellkörpern aus Papier und Dummheit und Tratsch, für überflüssig... Ermöglicht in diesem Grenzbereich einigen Journalisten ein flottes und gestyltes Leben. * Vorschlag: Wer George Taboris Buch "Mutter Courage" und/oder "Mutters Courage" als Spielfilm. (Drehbuch: George Tabori. Regie: Michael Verhoeven. 1995), gelesen oder gesehen hat, hätte erst mal, glaube ich, Zeit, sich ahnungsvoll und kognitiv zu beschäftigen, statt immer wieder denselben Streit zu suchen nach dem Motto: Wer ist Antisemit - ich bin es ja ganz bestimmt nicht.
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mart
antwortete am 20.11.03 (17:00):
Danke, wolkenull und danke, iustitia für Eure Buchtipps!
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