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THEMA: Rentenkasse
43 Antwort(en).
Tobias
begann die Diskussion am 03.11.03 (20:04) mit folgendem Beitrag:
Vor einigen Jahren wurde der Buß- und Bettag bei der Einführung der Pflegekasse als bezahlter Feiertag abgeschafft. Die Pflegekasse sprudelte bald darauf über. Mittlerweile reicht es nicht mehr und es gibt neue Überlegungen.
Wie wäre es denn, wenn wir mehr als die Hälfte der kirchlichen Feiertage abschaffen und mit dem Geld die Rentenkassen wieder auf Vordermann bringen würden? Dies dürfte doch gar kein Problem sein, Wenn, ich die heutige Statistik der Erzdiözese Bamberg zu Grunde lege. In den Städten gehen nur noch 5 % und auf dem Land nur noch 20 % der Katholiken zur sonntäglichen Messe. In den anderen Diözesen sieht es nicht anders aus und in den evangelischen Gegenden noch schlechter. Also, Kirche ist doch gar nicht mehr „ IN „.
Die Lohnnebenkosten würden einen gewaltigen Satz in die Tiefe machen und das bestehende Lohnniveau auch mit 35 Stunden in der Woche wäre auch vertretbar. Man könnte sogar über Lohnerhöhungen reden.
Meine Gedanken.
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hl
antwortete am 03.11.03 (20:15):
Mit der Abschaffung der kirchlichen Feiertage wäre ich einverstanden übrigens auch der gesetzlichen, wenn dadurch die Sozialkassen aufgefüllt würden.
Allerdings sehe ich den Vorteil einer derartigen Handhabung nur bei den Arbeitgebern, die dadurch mehr Arbeitsleistung für das gleiche Geld bekämen.
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Wolfgang
antwortete am 03.11.03 (20:48):
Was aber ist, wenn der schoene Effekt (nehmen wir einmal an, das Geld kaeme wirklich den Sozialkassen zugute und nicht - wie es die CSU/CDU fordert - den Arbeitgebern) sich in kurzer Zeit verfluechtigt, weil immer mehr Alte immer laenger Rente beziehen und es immer weniger beschaeftigte Junge gibt, die diese Rente aufbringen koennen ?
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pilli
antwortete am 03.11.03 (21:05):
stop...:-)
wenn denn aber die christlichen feiertagen erhalten blieben, dann sollte aber auch angedacht werden, einen allgemeinen feiertag zum ende des islamischen fastenmondes Ramadan einzuführen.
zumindest hat dies ein führender belgischer christdemokrat (Benoit Cerexhe) gefordert und eine derartige initiative angekündigt:
----- "es sei nicht einzusehen, dass moslems für das fest des fastenbrechens am ende des Ramadan oder das islamische opferfest einen urlaubstag nehmen müssten, während katholiken an ihren feiertagen frei hätten. dies sei eine benachteiligung, argumentierte Cerexhe, dessen partei christlich-soziale wurzeln hat." (dpa,kna entn. dem KStA 25/26.10.03)
ich meine mal, eigentlich nur gerecht oder?
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Wolfgang
antwortete am 03.11.03 (21:17):
Das ganze Feiertagsunwesen gehoert beendet... Mehr Arbeitstage muessen her.
Warum ist eigentlich der Sonntag (bis auf Ausnahmen) arbeitsfrei ? Warum bezahlter Urlaub ? Warum bezahlte Krankentage ? Warum Renten ? Warum Lohn ?
Weg mit dem abgestandenen Schmodder ! Jeder Tag ein fuer die Arbeitgeber kostenloser Arbeitstag !
;-)
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Tobias
antwortete am 03.11.03 (21:25):
Wolfgang das geschreibsl passt doch gar nicht zu dir !!!
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Wolfgang
antwortete am 03.11.03 (21:58):
Das kam so, Tobias: Ewig habe ich mir die Finger wund und gegen den Mainstream angeschrieben... Jetzt aber, wo ich urploetzlich zum McKinsey-Menschen mutiert bin, gilt das alles nicht mehr. Ab jetzt sind Menschen fuer mich nur noch zweibeinige Kostentraeger. Natuerlich gilt es, die Kosten (wenn es geht gegen Null) zu minimieren.
Deshalb liege ich jetzt voll auf Deiner Linie.
Nur, ich finde, Du bist nicht radikal genug. Die paar Feiertage zu opfern, um den RentnerInnen was Gutes zu tun... Das macht den Rahm doch nicht richtig fett ! Wie waere es denn, die Rente ganz zu streichen. Sollen die RentnerInnen doch arbeiten, bis sie umfallen ? DAS spart jede Menge Lohnnebenkosten !
P.S.: Bitte nicht alles, was ich hier schreibe, bierernst nehmen. Schon mal was von Persiflage gehoert ? *gg*
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Mechtild
antwortete am 03.11.03 (22:40):
Tot arbeiten geht genauso wenig, wie der Versuch durch Arbeit reich zu werden. Die Liberalisierung der Sterbehilfe und die Menschen zum Nichtstun verdammen ist eine sicherere Methode. Man muss nur den Konsum von Drogen jeder Art gleichzeitig bezahlbar machen.
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BarbaraH
antwortete am 03.11.03 (22:41):
Inzwischen wird noch obendrein die 48 Stunden-Woche von Arbeitgebervertretern gefordert. Bei 5Mio Arbeitslosen macht das alles doch Sinn :-(
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Wolfgang
antwortete am 03.11.03 (22:51):
Wenn die 48-Stunden-Woche durch ist, kommt die naechste Forderung... 58-Stunden-Woche... 68-Stunden-Woche...
Und ganz bestimmt schreibt dann hier irgendeine(r): Das ist noch gar nichts... Ich habe frueher noch viel mehr arbeiten muessen.
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Wolfgang
antwortete am 03.11.03 (22:54):
Deshalb meine Forderung: Weg mit der Rente (und mit dem anderen Sozialklimbim) ! Raus aus der sozialen Haengematte ! Rentner an die Arbeitsfront !
*gg*
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Medea.
antwortete am 04.11.03 (08:15):
Wolfgang, pilli, Tobias -
so ganz verstehe ich nicht, warum nicht gleich die Eliminierung aller Erdenmenschen gefordert wird ?? :-)) Da plagen wir uns mit Überlegungen, Vorschlägen und Gegenvorschlägen herum - und das eine scheint nicht viel besser als das andere zu sein ... Und wenn pilli moslemische Feiertage fordert, bin ich ebenfalls für jüdische Feiertage in unserem Land, und andere Volksgruppen werden auch noch einige einzubringen haben ... .-) Ich erinnere mich noch an die 48-Stunden-Woche, mein Vater ging damals am Sonnabend arbeiten, später an die 45-, dann 43-, 40-, jetzt liegt sie wohl bei 38-Stunden die Woche..... Was brächte uns eigentlich volkswirtschaftlich die wiedereingeführte 40-Stunden-Woche? Damit wäre nun wirklich keiner überfordert ... ;-)
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schorsch
antwortete am 04.11.03 (08:46):
@Tobias
In der Bibel steht: "Sechst Tage sollst du arbeiten, am siebten aber ruhn". Da steht nicht: "...am siebten aber in die Kirche gehn"!
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Wolfgang
antwortete am 04.11.03 (09:06):
Was braechte uns die Einfuehrung der 40-Stunden-Woche, fragst Du, Medea... Die Antwort: Mehr Arbeitslose, denn wir leben in einer Zeit, in der die (Gesamt-)Wachstumsrate der Volkswirtschaft geringer ist, als die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivitaet. Nach dem Krieg, bis in die 70er Jahre rein, war das genau umgekehrt. Deshalb machten damals relativ lange Arbeitszeiten einen Sinn. Heute ist Arbeitszeitverlaengerung VOLKSWIRTSCHAFTLICH gesehen ein Unsinn.
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH gesehen wuerden die Unternehmen, genauer, ihre EigentuemerInnen davon profitieren. Denn laengere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn bedeutet niedrigere Kosten und damit - ceteris paribus - bessere Marktchancen und einen hoeheren Gewinn.
Der Vorteil laengerer Arbeitszeiten bei gleichem Lohn wuerde also zu Lasten der Gemeinschaft gehen und zu Lasten Vieler fuer den Vorteil Weniger.
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Wolfgang
antwortete am 04.11.03 (09:16):
Aktuelles Beispiel dafuer, wie man es auch anders machen kann, ist OPEL in Ruesselsheim... Die Produktionsanlagen dort sind nicht ausgelastet. Trotzdem muss weiter rationalisiert werden. Die Kosten steigen also. Entlassungen waeren eine Loesung. Die Manager im Verein mit dem Betriebsrat haben gruendlich nachgedacht und sich dann anders entschieden.
Sie reduzieren die Arbeitszeit demnaechst von derzeit 35 Stunden pro Woche auf 30 Stunden pro Woche bei nur teilweisem Lohnausgleich.
So will man Entlassungen und damit noch mehr Arbeitslose vermeiden und gleichzeitig das betriebswirtschaftliche Interesse wahren.
Eine Gratwanderung ist das, aber eine, waehrend der alle Beteiligten kooperieren und vernuenftig handeln.
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Wolfgang
antwortete am 04.11.03 (09:24):
Und noch ein dritter Beitrag zum Thema: Volkswirtschaftlich sinnvoll ist es aber, die Renten zu kuerzen (was ja derzeit auch geschieht). Das entlastet nicht nur die BeitragszahlerInnen... Vor allem sorgen Rentenkuerzungen dafuer, dass die staatlichen Rentenversicherer weniger zahlen muessen.
Das ist dringend notwendig. Senkt man die Renten nicht, werden die Rentenversicherer in Kuerze zahlungsunfaehig sein.
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dino9
antwortete am 04.11.03 (15:35):
rentenkürzungen,ha,ha. sagt doch gleich die medizinischen leistungen für rentner abzuschaffen.die haben zwar dafür gearbeitet das es den meisten jungen heute gut u. einigen zu gut geht, aber was macht das schon. mich wundert das nicht nach einen neuen hitler gerufen wird. der sich diesmal aber nicht um die judenfrage kümmert, sondern um die rentnerfrage.
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hermes
antwortete am 04.11.03 (16:49):
Hallo Wolfgang, du hast geschrieben: Deshalb meine Forderung: Weg mit der Rente (und mit dem anderen Sozialklimbim) ! Raus aus der sozialen Haengematte ! Rentner an die Arbeitsfront ! Man kann dir bescheinigen, du bist ein geBILDeter Bürger und wirst (hoffentlich) auch mal ein Rentner. Kann es sein, daß du einer der "Staatsdiener" bist??????
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Mechtild
antwortete am 04.11.03 (17:34):
Die meisten Menschen hier, scheinen das Prinzip der Versicherung nicht verstanden zu haben. Versicherungen sind dazu da, das Personal der Unternehmen zu ernähren und wenige des Personals (Aufsichtsrat udgl.) reich zu machen. Ihr Kapital dafür bekommen sie von den Versicherten. Die Versicherten müssen eine Versicherung abschließen, dann wenn sie sie nicht brauchen, sonst nimmt die Versicherung den Antragsteller nicht auf. Will der Versicherte seine Versicherung Inanspruch nehmen weist die Versicherung ihn darauf hin, dass der gemeldete Schaden ausgeschlossen ist und hofft, dass der Versicherte seinen Beitrag erhöht. So habe ich das bisher in der Privatwirtschaft erlebt und deshalb so wenig wie möglich Versicherungen abgeschlossen. Alle schreien doch, dass die Privatwirtschaft das alles besser kann und das Privat- und Rentenversicherung privatisiert werden sollen. Dann muss man auch die privaten Bedingungen akzeptieren.
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (00:36):
@hermes... Ich bin geradezu fasziniert von Deinem informativen und sachlichen Beitrag zu den Problemen der Rentenkassen. ;-)
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (00:56):
Dass es auch ohne Entlassungen gehen kann (freilich dann nur mit KUERZERER Arbeitszeit OHNE vollen Lohnausgleich) erwaehnte ich schon... Als Ergaenzung zu meinem Beitrag vom 04.11.03 (09:16) moechte ich auf einen SPIEGEL-Artikel aufmerksam machen:
SPIEGEL ONLINE - 04. November 2003 OPEL Die neue Form des Gemeinwohls Was Verdi kann, was Volkswagen kann - das kann Opel schon lange. Mit einem komplizierten Arbeitszeit- und Lohnkuerzungsprogramm wollen die Ruesselsheimer moeglichst viele Arbeitsplaetze retten und gleichzeitig die Corpsgeist der Belegschaft staerken. https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,272581,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,272581,00.html
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sita
antwortete am 05.11.03 (02:27):
Ich nehme mal an, dass Wolfgang ein bisschen spielt. Die 48-Stunden-Woche hatte ich schon in meiner Lehrzeit. Jeder weiß, dass es mit mehr Stunden nicht getan ist, denn die gibt es schon für jeden Arbeitnehmer. Frei werdende Stellen werden nicht besetzt, sondern von den verbleibenden Mitarbeitern mit Mehrarbeit kompensiert. Unverständlich, dass das Rentenalter hinaufgehoben werden soll. Da sind Politiker am Werk, die jeden Sinn für die Realität verloren haben. Jenseits der 60 wird man doch abgeschoben oder abgefunden. Was immer irgendwelche Kassen belastet. Bei Staatsdienern, die ja bekanntlich sehr früh in Rente, sprich Pension gehen, zahlen die Steuerzahler. Vorstände von großen Firmen gehen in den "Ruhestand" mit horrenten Abfindungen. Man muss sich immer fragen, wer das zahlt. Der Steuerzahler, der Abnehmer, der kleine Aktionär? Jedenfalls zahlt das alles kein "Großkopferter"! Immer zahlt der/die kleine Mann, Frau. Die "Großkopferten" gehen in die Steuerparadiese und überlassen das arme Deutschland dem armen Deutschland. Sita
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sita
antwortete am 05.11.03 (02:46):
Ich muss den Wolfgang nochmal was fragen. Zu welcher Spezies gehörst Du eigentlich? Bist Du ein Vertreter der Arbeitgeber? Oder selbst ein Arbeitgeber? So scheint es mir. Natürlich hat man in diesem Stand kein Verhältnis zu den "kleinen Leuten". Oder aber bist Du einer von diesen groß Abgefundenen. Ein großzügiger Pensionär, der den Arbeitnehmern die Feiertage streichen will und überhaupt das ganze Konzept der Arbeitszeit großzügig überarbeiten will, zu Gunsten der Unternehmer. Sozial ist das nicht und dafür braucht man nur seinen gesunden Menschenverstand. Dafür muss man sich nicht hinter Zitaten verstecken. Sita
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Piri
antwortete am 05.11.03 (11:28):
Alle die jetzt auf die Rentner schimpfen, werden, wenn sie nicht vorher durch Unfall oder Krankheit sterben, auch mal Rentner. Da können sie dann auf sich selber schimpfen.
Jeder hat seine Beiträge bezahlt. Das frühere Lohnniveau war bei weitem nicht so hoch wie heute, bei 43 - 48 Stunden. Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat: Es ist genug Geld da, es wird nur falsch verteilt.
Was mich stutzig macht, dass plötzlich die Industriestaaten alle leere Sozialkassen haben und überall die Systeme abgebaut werden. Ob das mit der EU-Osterweiterung zu tun hat? Damit der Unterschied zwischen hier und dort bei den kleinen Leuten nicht zu groß ist.
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schorsch
antwortete am 05.11.03 (12:16):
In einer guten Familie verteilt die Mutter einen Kuchen so, dass ALLE etwa ein gleich grosses Stück davon bekommen. Leider kennen die Regierungen dieses System nicht mehr: Sie sind schon zufrieden, wenn die grosse Mehrheit des Volkes ein Stücklein vom Kuchen bekommt. Viele aber müssen sich mit den Krümeln begnügen, die vom Tische der Reichen fallen.....
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (13:28):
So neugierig, sita, auf meine privaten Vermoegens- bzw. Einkommensverhaeltniosse ? - Ich kann Dir versichern, egal, was ich bin oder habe, den staatlichen Rentenversicherern geht es finanziell nicht gut. Ihnen droht in ein, zwei Jahren (falls sich nichts aendert) die Zahlungsunfaehigkeit. Moeglicherweise merken es ja die Letzten erst dann, was die Stunde geschlagen hat.
Der Hauptgrund der drohenden Zahlungsunfaehigkeit ist folgender: Immer mehr Alte werden immer aelter (und verbrauchen immer mehr Ressourcen), waehrend es gleichzeitig immer weniger Junge gibt, die diese Ressourcen erarbeiten muessen.
Keine rosigen Aussichten, sita... Aber das ist kein Grund, persoenlich zu werden. ;-)
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BarbaraH
antwortete am 05.11.03 (13:39):
.... und der dramatische Abbau von Arbeitsplätzen. Da selbst hohe Gewinne der Unternehmen vorwiegend nicht in neue Arbeitsplätze sondern in weitere Technisierung gesteckt werden, kann unser System in der heutigen Form nicht weiter funktionieren. Auf jeden Fall müssten mehr Leute in die Kassen einzahlen... oder der Fehlbetrag aus Steuern finanziert werden.
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (13:48):
... oder die Alten nicht mehr so hoch alimentieren.
Was spricht dagegen, dass sie, soweit sie arbeitsfaehig sind, sich auch waehrend ihrer Rentenzeit ein Zubrot verdienen ? In den USA ist das gang und gaebe.
Ich hoere so oft hier in den Foren von den 'unruhigen Alten' und den zahlreichen 'grey activists'... Wie waere es denn, wenn die nicht nur ihren Vergnuegungen nachgingen sondern erst einmal wirtschaftlich fuer sich sorgen und eben nicht 'ehrenamtlich', sondern gegen Cash und bar auf die Kralle z. B. Broetchen und Milch ausfahren oder im Supermarkt die Regale auffuellen oder Nachhilfestunden geben oder Computerkurse abhalten... Es gaebe so viel zu tun.
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Mechtild
antwortete am 05.11.03 (15:03):
@ Wolfgang und wer bezahlt die Alten? Es gibt doch zur Zeit auch keine bezahlte Arbeit für junge Menschen. Arbeit gibt es genug, das ist richtig nur keiner will Arbeit bezahlen. Wer soll beurteilen ob ein Rentner arbeitsfähig ist oder nicht? Es gibt bestimmt einen Unternehmer, der gerne bereit ist Gesundheitsprüfungen für Rentner durchzuführen und sich damit dann eine goldene Nase verdient. Doch sicher eine gute Idee für eine Selbständigkeit oder?
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (15:19):
Schwierige Zeiten, Mechtild, ich sehe das so wie Du... Das Problem ist erkannt. Nur an den Loesungen mangelt es. Allzuviele beharren darauf, dass frueher angeblich alles besser war und schreien nach 'denen da oben' und dass 'die' was tun muessten. Tun sie aber nicht, oder, wenn sie gerade mal etwas Richtiges tun, passt es den Alten nicht, weil sie jetzt selbst bluten muessen.
Wer soll beurteilen, ob RentnerInnen arbeitsfaehig sind ? - Sie selbst natuerlich. Ein Blick in den eigenen Geldbeutel genuegt, und die Pruefung kann beginnen (falls erforderlich). ;-)
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Geli
antwortete am 05.11.03 (15:48):
@ Wolfgang
Ich kann mir nicht helfen, aber mir klingen Deine Beiträge zum Thema doch reichlich zynisch. Warum wohl?
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Medea.
antwortete am 05.11.03 (16:06):
Wolfgang - Du bist ja der reinste Radikalinski ..... :-))
Wenn ich so in meine Geldbörse sehe, gehöre ich auch zu denen, denen Du empfiehlst, zu beurteilen, was sie so noch auf ihre alten Tage arbeiten könnten ... ;-))
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Geli
antwortete am 05.11.03 (16:19):
In unserer Firma arbeiten viele Pensionisten (so heißen bei uns alle Rentner!), aber freiwillig und GRATIS. Täten sie das nicht, könnte vieles eben einfach nicht gemacht werden. Aber bezahlen könnten wir diese Arbeiten nicht. Diese freiwillige Hilfe ist für uns - im doppelten Sinne - unbezahlbar!
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BarbaraH
antwortete am 05.11.03 (16:59):
Mechtild,
warum nur die Gesundheits- bzw. Arbeitsfähigkeitsprüfung für Rentner privatisieren? Das ganze Rentendilemma könnte man doch privatisieren:
Ein Unternehmer kauft die Versorgung der Rentner dem Staat ab. Dafür zahlt der Staat ihm den Betrag, den sämtliche Rentner verursachen (Rente, Gesundheitskosten, Mietzuschüsse, etc.) abzüglich 10%. für den Staat rechnet sich das also. Der Unternehmer verfrachtet seine privatisierten Rentner nach China und lässt sie dort für den Bruchteil seiner Einnahmen rundum versorgen. Also, auch für ihn ein Bombengeschäft.
Findet das etwa jemand witzig? Na, dann wartet mal ab.
Übrigens: ich wollte schon immer 'mal nach China :-)
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (17:15):
Ich wundere mich... Was soll daran zynisch sein, Geli, wenn ich darauf hinweise, dass diejenigen, die noch einigermassen fit sind und ueber wenig Geld im Alter verfuegen (bzw. demnaechst ueber weniger Geld verfuegen werden), ihre Kasse durch Arbeiten auffuellen koennen ? Ist denn Arbeiten im Alter und fuer Geld etwas Schlimmes ? Klingt die Moeglichkeit des Zuverdienens deutschen RentnerInnen wirklich so schrill in den Ohren ?
Ich meine, wer eins und eins zusammenzaehlen kann, der weiss doch, dass die aktuelle Generation die letzte Rentnergeneration ist, die alleine von ihrer Rente auskoemmlich leben kann. Und selbst das gilt nicht fuer alle RentnerInnen, und selbst diese Generation kann sich nicht sicher sein, dass das noch laenger als ein paar Jahre gut geht.
P.S. Dass ich von dem Unwesen der sogenannten 'ehrenamtlichen' Arbeit nichts halte, brauche ich wohl nicht extra zu betonen.
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (17:35):
Radikalinski, oh Gott, ich doch nicht, Medea... Ich bin durch und durch ein buergerlicher Mensch (mehr als mir selbst manchmal lieb ist). Bin ich unter Linken (ein paar liebe Freunde habe ich dort), werfen die mir immer vor, was ich fuer ein buergerlicher Reaktionaer ich sei. Sei's drum...
Ich goenne jedem seinen Wohlstand (so er welchen hat), plaediere fuer Sozialleistungen (fuer die, die es wirklich noetig haben und sonst verhungern wuerden) und setze mich dafuer ein, die systembedingte permanente Umverteilung von oben nach unten in regelmaessigen Abstaenden durch die Umverteilung von unten nach oben zu korrigieren. Aber, ehrlich, das Gejammer derer, die beileibe nicht zu den Aermsten gehoeren, geht mir maechtig auf den Geist.
Also... Nichts ist mit Radikalinski... Ich haenge der altmodischen Idee an, dass jede(r) sich erst einmal um seine eigene wirtschaftliche Existenz zu kuemmern hat. Der Staat hat m. E. nach wichtigere Aufgaben, als eigene Renten- und Kranken- und Pflegekassen zu betreiben und die zuerst zu bedienen, die am lautesten schreien.
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BarbaraH
antwortete am 05.11.03 (17:46):
>>....und setze mich dafuer ein, die systembedingte permanente Umverteilung von oben nach unten in regelmaessigen Abstaenden durch die Umverteilung von unten nach oben zu korrigieren.<<
Ist Dir hier nicht ein Dreher passiert, Wolfgang? Ich sehe leider nicht, dass permanent von oben nach unten verteilt wird...
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (17:53):
So ist es, Barbara... Ein Dreher... Tausche das Wortspiel aus, und es kommt das raus, was ich meinte. Danke fuer den Hinweis.
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hugo1
antwortete am 05.11.03 (18:02):
,,ich finde dieses Gespenst der drohenden Zahlungsunfähigkeit der Rentenversicherer ständig an die Wand zu malen und damit die Rentner zu diskriminieren, Ihnen die Wegnahme der Arbeit, die Jüngeren zusteht, zu empfehlen, beißt sich doch mit anderen Aussagen:"Den Rentnern gehts doch relativ gut". Keinesfalls werden die Rentenkassen zahlungsunfähig- im schlimmsten Falle reichen die monatlichen Einnahmen durch Beiträge nicht mehr aus die Renten in voller Höhe zu begleichen. Na und ? dann gibts immer noch die Möglichkeit die Renten zu reduzieren (wird doch wohl gegenwärtig gemacht )dazu kann man von Rentnern sonnstige Zahlungen requirieren(Zuzahlungen, Pflegeversicherungsanteil komplett übernehmen, und viele Varianten noch denkbar). Außerdem Preise erhöhen, vielleicht für Treibstoffe, Tabakwaren Alkohol- das wird alles gegenwärtig realisiert und entlastet den Staatshaushalt und dieser kann dann über Steuermittel der Rentenkasse ebenfalls wieder was zuschiessen. Es wird also eine Geldverschiebung in Gange gesetzt und dazu sollen Ältere länger arbeiten, um die Rentenkassen später zu beanspruchen (denn mehr eingezahlt wird trotzdem nicht, weil ja nicht mehr Arbeiter einzahlen, sondern entweder die Alten oder die Jungen je nachdem , wer den Arbeitsplatz gerade innehat )Viel wichtiger scheint zu sein, daß man einem der -aus welchen Gründen auch immer- früher als mit 68 Jahren in Rente geht, doch viel mehr Reduzierung seiner Bezüge und damit ne echte Entlastung der Rentenkassen erreichen kann.
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Nicco
antwortete am 05.11.03 (18:48):
Zu dem Thema Rentenkasse spricht mir Wolfgang mit seinen Beiträgen meistens aus der Seele. Nur eines hast du vergessen mein Gutester DAS SOZIALVERTRÄGLICHE ABLEBEN Ich bin z.B. Erwerbsunfähigkeitsrentner und koste nur Geld, es wäre doch schön zum Ende des Ramadans, in einem feierlichen Festtag den Kandidaten eine Ehrennadel zu überreichen. Allerdings mit dem gütigen Hinweis sich ihrer Verantwortung gegenüber den Jugendlichen, den jungen Familien, den Beamten und den Politikern gewachsen zu zeigen. Pilli hält die Festrede und Leute wie Hohmann und Günzel sitzen applaudierend im Publikum. Mit diesem fast ernst gemeinten Beitrag lockere ich die Diskussionsrunde hoffentlich ein wenig auf.
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Wolfgang
antwortete am 05.11.03 (19:01):
Das 'Gespenst der drohenden Zahlungsunfaehigkeit', Hugo, habe nicht ich, sondern hat HERBERT RISCHE - seines Zeichens Praesident der 'Bundesversicherungsanstalt fuer Angestellte' (BfA) - in die Welt gesetzt.
Ich verweise auf einen SPIEGEL-Artikel - "RENTENVERSICHERUNGSTRAEGER: Ende 2004 kein Geld für Renten mehr" v. 27.10.2003. Ein Zitat daraus:
"Im November und Dezember des kommenden Jahres wuerden die Rentenversicherer 'nicht umhin kommen, die Bundesgarantie in Anspruch zu nehmen', sagte BfA-Praesident HERBERT RISCHE dem 'Tagesspiegel'."
So weit das Zitat... Die Lage ist also offensichtlich ernst. Denn, ob der Bund dann seine Bundesgarantie erfuellen kann, d. h., ob ausreichend Geld dafuer da ist, steht ja auch in den Sternen.
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Medea.
antwortete am 06.11.03 (19:59):
Ohje, wenn die Lage so ernst ist, dann sind doch die jetzt geplanten Reformen bereits wieder für's Klo.... Und ich habe beim vorletzten Sperrmüll endlich den alten Kanonenofen herausgestellt zum Mitnehmen - war wohl eine vorschnelle Handlung und zu unbedacht eingedenk dessen, was uns noch alles blühen wird ... ;-((
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sita
antwortete am 09.11.03 (01:03):
Ich hätte gerne gelesen, dass sich Pilli dazu äußert. Sie als vonvornherein Priviletierte hat doch sicher ein Ohr für die nicht so Privielegierten.
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pilli
antwortete am 09.11.03 (09:29):
wozu sita? :-)
zu deinen unqualifizierten vermutungen? du kennst mich doch nicht, warum also gibst du dir solch eine blöße?
vielleicht bist du in der lage, für mich verständlich, deine fragen zu stellen? ich antworte dir dann sehr gerne
:-)
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