Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Poltergeister in die Aussenpolitik?

 8 Antwort(en).

emilwachkopp begann die Diskussion am 21.10.03 (02:01) mit folgendem Beitrag:

Ich weiss ja nich, ob man sich so spät hier in dies Forum noch melden darf, oder ob schon Bettruhe is. Aber das is doch, weil ich nich schlafen kann. Und das is, weil ich eben an denken musste, dass sich manche in dies Forum wull schon über gewundert haben. Ob der alte Wachkopp vielleicht schon eine Schraube locker hat, haben die sich schon gefragt.
Aber sie brauchen sich nu nich mehr wundern, ausser sie ziehn eine wunderliche Lebensweise vor. Denn dürfen sie sich natürlich weiter wundern.
Aber was mir betrifft, is nu alles wieder ins Lot, weil mein Enkel, was der Andreas is, der hat mir über alles aufgeklärt. Und darum kann ich eerst mal auspusten.
Mein Computer ist nicht an die Fernsehantenne angeschlossen, hat Andreas gesagt. Ein Fernseher kann das, ein Computer aber nich, wenn er funktionieren soll. Der Computer is ans Telefon an. Über Kabel geht das, nich durch die Luft.
Ich musste ja denken, dass der Computer auch über die Fernsehantenne läuft, weil der ja, genau wie mein Fernseher, auch Fernempfang hat. Aber nu hör ich, dass nich mal mehr mein Fernseher über die Fernsehantenne läuft.
„Das geht heut alles über‘s Kabelnetz.“
„Un woto heff ik de Antenn?“
„Zur Dekoration.“
Ja, so patzige Antworten kannst heutzutage kriegen. Das is weil nach 1880 eigenlich keiner mehr eine richtige Erziehung bekommen hat. Ich noch graad eben, aber ich war schon einer von die Letzten. Nach mir kam der Industrialismus.
„Und das Geflacker auf den Schirm?“
„Das hört auf, wenn Du weniger Kööm trinkst“, sagt der freche Kerl!
Eigenlich hätt ich ihn dafür ein mit den Spazierstock überbraten müssen. Aber so bin ich ja selbst nich erzogen worden, weil man mir schon modern erzogen hat. Nach Rousseau seine Methoden, und später nach John Dewyes. (Die „Trail and Arrow Methode“ nannte die sie, glaub ich.) Jedenfalls war ich schon über 40, als den Dewey seine Methoden bei uns bekannt wurden. Mutter hatte eigenlich gar keine Erziehungsgewalt mehr über mir. Und das wusst sie auch. Sie wollte blos noch versuchen mit neue Erkenntnisse alte Patzer auszubügeln. Vonwegen ihr Gewissen.
Sie wollte denn die gesetzliche Erziehungsgewalt über mir auf meine Frau übertragen, aber da hab ich Stunk gemacht!


emilwachkopp antwortete am 21.10.03 (02:10):

Jedenfalls hat mein Enkel, was der Andreas is, mir über aufgeklärt. Und der muss das ja schon deswegen wissen, weil er das alles selbst installiert hat. Wie hätt er denn sonst alles installiern könn, wenn er gar nich weiss, wie sowas ibstalliert werden muss?
Nur das mit das Flimmern auf mein Schirm, da hat er sich mit verhaun. Das war nümlich ein Wackelkontakt, den ich durch mühsames Nachforschen (nach der Trail and Arrow Methode) selbst aufgespürt hab. Seit der behoben is, is wieder Ruhe op mien Scheerm, unabhängig von mein Köömpegelstand. Daran sieht man, dass die Technologen in geistliche Fragen wie dumme Nüsse sind. „Schuster, befass dir mit deine eigne Latte und kümmer dir nich um sowas, wo du nichs vun verstehst!“ Das sagt dir Emil Wachkopp und da is er bisher immer überall gut mit angekommen.

Aber angst und bang is mi doch worrn, weil doch mein Fernseher plötzlich anfing verrückt zu spielen. „Was is denn in den gefahren?“, denk ik mi noch. Schaltet sich aus und an, wechselt das Programm; immer hin und her ging das, dat mi de Ogen ganz flackerig worrn sünd. Und laut und leiser wurde der Ton. Und maal wurd das Bild heller und mal dunkler. Mal war so viel Farbe, dass ich geblendet wegschauen musste, und denn mitmaal is alle Farbe weg. Wie damals noch, als das noch keine Farbfernseher gegeben hat. Und alles ganz von allein, ohne dass ich was bei tun musste.
Mein erster Gedanke war „Poltergeister“, mein zweiter „ein Virus“. Kein gewöhnlicher, sondern solche wie der Ami sie züchtet. Und wo er denn immer von behaupten tut, dass andere sie haben. So hab ich erst mal provisorisch getippt. Der Ami hat vielleicht von seine Sattelliten aus meine Hobbywerkstatt mit eine Atombombenfabrik verwexelt. „Na, denn werden di de Bomben wull bold op dat Dack hageln", denk ich mir noch.
Zun Ausgleich hab ich auch büschen auf den Bin Aladin getippt. Das gib ich zu. Weil ich doch denken muss, dass der, wenn er das war, mir für ein Amerikaner gehalten hat. Man kann mit Emil Wachkopp doch keine Aussenpolitik betreiben! Wer der die transatlantische Sprache der Diplomatie kennenlernen will, denn muss er doch amerikanische Fernseher verbiestern und nich mein, weil ich doch gar keine Bomben hab. Nich mal, wenn man zu viel an‘n Weihrauch geschnuppert hat, kann man auf so eine quatschige Idee kommen, Emil Wachkopps Fernseher zu verhunzen. So musst ich ja denken.
Aber das war alles büschen voreilig gedacht, weil sich doch denn alles in eine ganz andre Richtung hin aufgeklärt hat. Mein Hund hatte mit den Kopf auf die Fernkontrolle geschlafen. Darum hat mein Fernseher gespukt. Der hat bein Rumwälzen immerzu alle Knöpfe verstellt. Darum war das. Das war gar nichs Übernatürliches oder Aussenpolitisches.

Aber das is wieder meine gutmütige Dusselichkeit, weil ich den Hund immer auf die Couch schlafen lass. Jedenfalls nach Feierabend. Deswegen war das. Mit Kööm hatte das gar nichs zu tun, falls jemand das geglaubt hat.


Felix antwortete am 21.10.03 (02:24):

Damit beweise ich dir, dass du auch zu dieser Tageszeit nicht allein bist im Forum. Viel mit Politik hat deine Geschichte zwar nicht zu tun.
Während dem Lesen versuchte ich mir ein Bild von dir zu machen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass du ein ganz anderer bist ... und nur in die Rolle des emilwachkopp zu schlüpfen beliebst ... oder etwa nicht? &:>)))


chris antwortete am 21.10.03 (07:20):

@Felix,

ich weiss auch wer das ist, aber das soll er uns selbst sagen :-))


chris


Medea. antwortete am 21.10.03 (08:20):

... un so een lütt beeten bin ick ook an de Aufklärung interessiert - denn een Dummerjan büst du ja nich, dat hebb ick all mitkreegen, un so ganz unschullig in de politischen Kram ook nich. Du büst woll een Minschen mit'n lütt Oogenplinkern - un dat gefallt mi.


tiramisusi antwortete am 21.10.03 (16:38):

ohmannohmann, dascha ma bannich spökelich watt du do vertellst!
hier bei uns zuhause gibt es auch einen neuen feind und meine hunde haben ihn klaar erkannt! meine 2 grossen jungs kreisten misstrauisch um den bullerofen im esszimmer herum, irgend etwas unter dem ofen, da wo man die holzscheite stapelt, hatte ihre aufmerksamkeit. sie standen davor, kopf runter, hintern hoch, wedelten mit dem schwanz unf kläfften. ich achte auch schon: ohmann, eine ratte, eine maus ...und dann sah ich es: eine kartoffel, die ich vergessen hatte und deren keime inzwischen 20 zentimeter lang geworden waren (die katze muss sie da mal vor urzeiten versteckt haben) und die bohrten sich ihren weg durch die abstände zwischen den holzscheiten. seit dem ist die kartoffel, dieses unscheinbare nachtschattengewächs, in meinem haus entlarvt und steht auf der liste der gefährlichen terroristen noch vor bin laden! aber ich verlasse mich auf meine jungs - sie bewachen den ofen und wehe, das pflänzchen da im holz bewegt sich mal ..uiii... da springt sogar der blinde kleine minispitz aus seinem kängurubeutel vor meinem bauch und holft seinen kumpels :-) bregenklüteriche dollköppe, alle drei :-) wenigstens einer ist noch normal, der bellt nur den mond und vorbeifliegende satelliten an.


emilwachkopp antwortete am 21.10.03 (22:26):

"Während dem Lesen versuchte ich mir ein Bild von dir zu machen."

Ik heff ook mien Leefdaag versöökt mi een Bild vun mi to maken. Aver nich bloot, wenn ik mi lesen do, sünnern sünst ook.


pilli antwortete am 21.10.03 (22:42):

von dem "bild" daß wir geben, berichten dann die grabredner.
hoffentlich engaschieren meine süßen dann nich son hochwohllöblichen schwarzrock, der nur juuttes quatscht . wär doch schade, wenn se selbst auf der beerdigung von mir nix zu lachen hätten.

:-)


emilwachkopp antwortete am 23.10.03 (04:03):

"hoffentlich engaschieren meine süßen dann nich son hochwohllöblichen schwarzrock, der nur juuttes quatscht . wär doch schade, wenn se selbst auf der beerdigung von mir nix zu lachen hätten."

Dank Di schöön, Mäken. Du hest mi dat Thema för mien neegsten Bidrag geven: "Wodannig will ik ünner de Eer bröcht warrn?"
In mien Öller mutt man al maal'n beten an de Afreis denken. Nich dat man se alreets antreden will. Dat woll nich so. Aver an denken mutt een af un to.