Die ARD überträgt diese Veranstaltung grade und ich bin begeistert von der Rede dieser Frau! Der amerikanische Botschafter nimmt an der Veranstaltung nicht teil und sie hat ihm für sein Fernbleiben (er lehnte die Teilnahme schon im April, gleich nach der Preisverkündung, ab) eine schallende verbale Ohrfeige gegeben - er habe sich nicht als Repräsentant Amerikas sondern nur als Repräsentant der Bush-Regierung gezeigt, was weit von seiner Aufgabe - nämlich sein land diplomatisch zu vertreten - entfernt sei.
Immerhin erhält heute eine Amerikanerin die höchste deutschen Auszeichnung...

Der Friedenspreis wird seit 1950 jährlich während der Frankfurter Buchmesse verliehen. Ausgezeichnet wird laut Statut eine Persönlichkeit, "die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat."

Susan Sontag, die als scharfe Kritikerin des Irak-Krieges gilt, hat sich vor allem mit kultur- und zeitkritischen Essays internationale Anerkennung erworben. 1963 veröffentlichte sie ihren ersten Roman "The Benefactor". Außerdem machte sie als Filmregisseurin und Kritikerin von sich reden. Der Stiftungsrat für den Friedenspreis hatte die Wahl der 70-Jährigen damit begründet, dass sie mit dem erzählenden und essayistischen Werk "den Begriff und den Wert der westlichen Kultur untersucht und verteidigt" habe. In einer Welt der gefälschten Bilder und der verstümmelten Wahrheiten trete sie für die Würde des freien Denkens ein.
(quelle: ard.de)

Susan Sontag war schon Kronzeugin heißester Diskussionen im ST:

Interessant, auch meine eigene Wandlung vom Saulus zum Paulus: da haben die USA viel Kapital an Vertrauensvorschuss verspielt.