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THEMA:   Fehlende Weitsicht in Unternehmen und Behörden

 6 Antwort(en).

Mensch2004 begann die Diskussion am 11.10.03 (12:39) mit folgendem Beitrag:

ÄLTERE ARBEITNEHMER WERDEN GEFRAGTE LEUTE!

Deutsche Unternehmen werden es nach Ansicht von Wissenschaftlern bereuen, wenn sie in der Flaute ältere Arbeitnehmer entlassen. Von 2010 an werde die Wirtschaft unter einem Fachkräftemangel leiden. Es wird alle Bereiche treffen: Beamte, Bankwesen, Produktionsunternehmen, Hochschulen. Dann sind ältere Arbeitnehmer mit ihrem Erfahrungsschatz gefragte Leute.

Die Bundesanstalt für Arbeit rechne durch den Geburtenrückgang in den nächsten 20 Jahren mit einem Ausfall von 600 000 Erwerbstätigen. Verantwortliche in den Unternehmen haben den entstehenden Engpass nicht im Blick: Die Personalplanung gehe über maximal fünf Jahre. Der Wirtschaft geht es zurzeit so schlecht, dass sie sich von älteren Arbeitnehmern trennt. Das werde sich in einigen Jahren rächen, so Walter STEPHAN (DemokratiePUR).

Arbeitslose könnten den entstehenden Bedarf nur teilweise decken, da die Qualifikation oft fehle. In den Arbeitsämtern werde diese Entwicklung «verschlafen». «Hier sollte etwas getan werden». Aber leider passiert eben nichts.
In dieser Situation seien Arbeitnehmer ab 50 Jahre und älter besonders wertvoll. «Aber das wird erst gemerkt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist».

Ein Beispiel eines Produktionsunternehmen: «Da wurden eine Führungskraft und ein Meister in den Ruhestand geschickt, danach stellte man fest, dass eine Maschine nicht mehr zu bedienen war». Erfahrung und informelles Wissen werden unterschätzt. Ein anderes Beispiel in einem Serviceunternehmen: «Da wurde ein Meister/Betriebsleiter (Tankanlagenbau) in den Vorruhestand geschickt und mit Ihm die der ganze Kundenstamm».

Bis der Fachkräftemangel im Jahr 2010 durchschlage, sollten sich Unternehmen Gedanken machen, wie sie ältere Mitarbeiter dazu bewegen können, möglichst lange zu arbeiten.

Internet-Tipp: https://www.demokratiepur.de


Mulde antwortete am 12.10.03 (11:08):

Mensch 2004
Ist es nicht eher die pfuschte Politik der sogenannten
Unternehmensberater?
Die Frage ist doch die welche Erfahrungen haben diese?
In der Regel entscheidet doch ein 28 jähriger mit
"40 jähriger" Berufserfahrung über einen/er 55 jährigen
mit echten 40 Jahren Erfahrung!
Glaube hier liegt das Problem
ein Beispiel aus eigenen erleben
In einem Großen Baubetrieb in der Ex DDR (3000 Bescäftigte)kam gleich nach der Wende ein Unternehmensberater als
erstes kritisierte er den hohen Anteil an Lehrlingen
387 auszubildende 1-2-3 Lehrjahr mit eigener Berufsschule
sowie Schüler aus anderen Betrieben.
Das geht nicht das ist ein Kostenfaktor den man sich nicht leisten kann
Berufsnachwuchs kommt vom Arbeitsamt nicht mehr eigener!!
Diese Worte werde ich wohl nie vergessen!
Heute ist in dieser Region kaum noch Lehrstellen zu bekommen.
Dieser Mann hat seine Kenntnisse in den USA erworben.................????????
Mit den Verwaltungsstellen ist es doch in ganz Deutschland ähnlich Mitarbeiter einer Verwaltung sind in der Regel
ohne Fachkenntnisse des Ressort was sie bedienen!
Je höher man in der Verwaltungs Hirachie Kommt je weniger
wird Sachkenntniss verlangt - ab einer bestimmten Rangordnung ist das Mitgliedsbuch der vorscherschenden Partei von Bedeutung
Daran krankt doch unser System


schorsch antwortete am 12.10.03 (12:35):

Schon Jahre bevor ich in Rente ging, verlangte mein Chef von mir, dass ich alle Arbeitsabläufe, die nur in meinem Kopf gespeichert waren, auf den PC schreiben solle. Ich habe hunderte von Stunden Anweisungen und Tricks zu komplizierten Arbeitsabläufen eingetippt.
Als ich nach meiner Pension mal meinen Nachfolger fragte, ob er mit meinen Tipps etwas anfangen könne, sagte er mir, der alte PC sei nach meinem Austritt verschrottet worden - und mit ihm sämtliche 5 1/4 " Disketten!


Wolfgang antwortete am 12.10.03 (12:51):

Es ist vielleicht schmerzlich fuer den, der sein Wissen fuer die Nachwelt konservieren wollte... Aber ich denke, die Verantwortlichen des Unternehmens haben richtig gehandelt. Denn im technischen Bereich ist solches Wissen eher hinderlich als foerderlich. Besser ist es, finde ich, dass - etwas uebertrieben gesagt - praktisch jeden Tag neue Antworten gefunden werden - und zwar von denen, an die die neuen Fragen herangetragen werden.


mart antwortete am 12.10.03 (12:54):

Schorsch, das gehört alles zur "Qualitätssicherung" und davon gibt es eine Unmenge an Absurditäten.


navallo antwortete am 12.10.03 (22:51):

@Mulde
stimme Dir zu und kenne Ähnliches. Mir hat sich der Eindruck gefestigt, daß dieser Typ Unternehmensberater vor seiner jüngsten Berufswahl erst einmal die eigene Firma in den Sand setzen mußte. Sein einziges Patentrezept heißt Personal entlassen, weil „dat räschnet sisch nit“.


schorsch antwortete am 13.10.03 (10:38):

@Wolfgang

Zum Teil kann ich mich deinem Argument anschliessen. Aber wenn ein Unternehmer das Rad immer wieder neu erfinden will, dann stimmt auch wieder was nicht mehr. Ich denke, es gibt ein Grundwissen, das man immer wieder zurate ziehen kann, und dann gibt es noch die Innovationen, die daraus entstehen müssen.....