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THEMA:   Reiten als Unterrichtsfach - eine gute Sache meine ich

 60 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 10.10.03 (11:11) mit folgendem Beitrag:

In Neustadt an der Dosse (das ist irgendwo im brandenburgischen) koennen die SchuelerInnen der oertlichen Gesamtschule ab der 7. Klasse waehlen zwischen Reiten, einer zweiten Fremdsprache oder einem zweiten naturwissenschaftlichen Fach. Waehlen sie Reiten, so ist das ein versetzungsrelevantes Fach wie jedes andere auch.

Das Angebot werde gut angenommen, berichtet der Schulleiter.

Ich meine: Hier koennen SchuelerInnen endlich einmal auch etwas lernen, was uebers Hirntraining hinaus Leib und Seele fordert und foerdert.


heinzdieter antwortete am 10.10.03 (11:18):

Als weitere Wahlfächer empfehle ich Drachenfliegen,Bergsteigen,Mondflug
Das beste für diese Generation ist das große 1X1 vor-und rückwärts auswendig zulernen und Diktate zu schreiben, um die Rechtschreibung zu verbessern.


mart antwortete am 10.10.03 (11:27):

<<Das Angebot werde gut angenommen<<

Das glaube ich sofort.

Ich bin dafür Fußball alternativ zu Physik und Deutsch anbieten.


tiramisusi antwortete am 10.10.03 (11:31):

Ja MOMEEENT!!!
In Neustadt an der Dosse befindet sich eines der bedeutensten Gestüte Deutschland und der ganze Ort lebt quasi von den Pferden! Wer da nicht reiten kann, findet quasi auch keinen Job - und im Gestüt sowie allen Betrieben, in denen man mit Pferden arbeitet (Ferienhöfe usw) ist man interessiert, Nachwuchs aus den eigenen reihen zu kriegen - vielleicht sollte man diese nicht unwichtige Hintergrundinformation ganz einfach miterwähnen ...
Übrigens. Ein Besuch des kleinen ortes in Brandenburg lohnt sich - nicht nur für Pferdefreunde...

Internet-Tipp: https://www.horseweb.de/vs_de/ges/dosse/


BarbaraH antwortete am 10.10.03 (11:33):

heinzdieter,

der Rechner und die Rechtschreibkontrolle wurden bereits erfunden :-)

Vielleicht brauchen unsere Kinder tatsächlich mehr soziales Miteinander, gelebte fürsorge, Tierpflege, Stall ausmisten... was ja zum Reiten alles dazu gehört.

Was macht überhaupt einen Menschen aus?
Wie wird man zum wertvollen Glied in der Gesellschaft?

Was ist wichtiger: die zweite Fremdsprache oder eine mit Tieren gelebte und erlebte Verantwortung?

Auf jeden Fall eine interessante Überlegung....

Schließlich hat PISA gezeigt, dass unsere Schulen im weltweiten Vergleich total versagen. Alles deutet darauf hin, dass bei uns viel zu viel gepaukt, abgefragt, zensiert, sortiert und am Lernen gehindert wird.


tiramisusi antwortete am 10.10.03 (11:34):

hier der Link direkt zum Gestüt:

Internet-Tipp: https://www.gestuet-neustadt.de/


tiramisusi antwortete am 10.10.03 (11:38):

und hier der Artikel aus der örtl. Presse:
Die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Neustadt/Dosse hat in Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse seit dem 3. September den Pferdesport in den regulären Unterricht integriert. Die Schüler der jetzigen siebten Klasse sind die ersten, die die Möglichkeit haben, den Reitsport als Wahlpflichtfach zu wählen. In den nächsten Jahren sollen immer weitere Klassen hinzukommen, so dass das Wahlpflichtangebot für die Schüler der siebten bis zehnten Klasse - eventuell sogar bis zum Abitur. In diesem Jahr haben sich 17 Schüler, darunter zwei Jungen, dafür entschieden. Der Umgang mit Pferden hat eine persönlichkeitsbildende Bedeutung. Sowohl körperliche und kognitive als auch emotionale Fähigkeiten werden ausgebildet und geschult. Die Schüler erfahren neue Bewegungsabläufe, ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt. Das Wahlpflichtfach gliedert sich in drei praktische Stunden auf und am Pferd und in eine Stunde Theorie. In dieser Stunde beschäftigen sich die Reitschüler zum Beispiel mit der richtigen Pflege der Tiere, der Führung sowie ihrem Verhalten. Der Unterricht greift in viele andere Fächer über: Im Bereich der Biologie beschäftigen sich die Schüler mit der Anatomie der Tiere und Pflanzenkunde. Mathematische Kenntnisse sind bei Berechnungen zu Flächengrößen und Futterrationen gefragt. Beim Vergleich der geologischen Zeittafel mit den Entwicklungsphasen des Pferdes spielt Erdkunde eine Rolle. Auch Kenntnisse aus dem Bereich Musik sind beim Erkennen der Taktarten der verschiedenen Pferdegangarten von Nutzen. Nicht zuletzt spielt auch der sportliche Aspekt eine Rolle. Denn nicht nur das Pferd muss fit sein, sondern auch der Reiter muss über Ausdauer und Kondition verfügen. Trainiert werden die Schüler durch Henning Müller und Hendrik Falk, beide Mitarbeiter des Gestüts, sowie Christiane Uhle, Lehrerin für Sport und Erdkunde mit Trainerlizenz für den Reitsport. Franziska Hartung Wochenspiegel vom 02.10.2001

der ganze text und Bilder gibts unterm Link

(hab das neulich in der Landesschau Brandenburg gesehen und war sehr begeistert, drum die schnellen Antworten)

Internet-Tipp: https://www.schule-neustadt.de/presse2002.htm


mart antwortete am 10.10.03 (11:55):

Angelikas Erklärung wirft natürlich ein anderes Licht auf dieses Spezialangebot dieser Schule.


Ich habe nur so meine Probleme mit den Fächern zu denen das Reiten fakultativ angeboten wird.
Ob damit dann besser bei PISA abgeschnitten wird, bezweifle ich sehr stark --- nur - PISA ist nicht alles!



Bei einer Ganztagsschule wäre so ein Zusatzangebot super; kann sich der Staat das leisten? - Nun, bei Privatschulen für die Reichen gibt es ähnliche Angebote.


Wolfgang antwortete am 10.10.03 (12:04):

Es 'WAERE' kein Angebot, Mart, es IST ein Angebot in Neustadt. Ueber die Strukturen dort, die dieses Angebot auch fuer staatliche Schulen realisierbar und bezahlbar macht, hat Angelika berichtet.

Ich bleibe dabei (gerade wegen der verheerenden PISA-Ergebnisse fuer deutsche SchuelerInnen): Hier koennen SchuelerInnen endlich einmal auch etwas lernen, was uebers Hirntraining hinaus Leib und Seele fordert und foerdert. :-)


tiramisusi antwortete am 10.10.03 (12:14):

das mit den Nachwuchskräften fürm das Gestüt wurde vor allem in dem Fernsehbeitrag herausgestellt, viel wichtiger ist aber wohl noch die Tatsache, dass die Schule so vor der Schliessung gerettet wurde und man denkt sogar schon an ein Internat ..

Auf der Seite der Schule ist sehr schön nachzuvollziehen, wie der Reitunterricht eben auch Themen für Mathematik, Biologie, Geografie und selbst für Physik bietet :-)

Kinder für die Schule zu motivieren, indem man ihnen auch so etwas attraktives wie den Reitunterricht und alles rund ums Pferd anbietet, ist doch ein phantastische Idee! Wie viele Schulen könnten sich da etwas sanieren und das Geld für Renovierungen usw selbst dazuverdienen. Von den Kommunen haben sie doch nichts zu erwarten :-(

Und schliesslich gibt es ja auch Schulen, in denen der Gesang (Thomaner, Wiener usw Sängerknaben...) Musik und Leichtathletik.

Wer weiss, vielleicht sponsern ja demnächst auch andere grosse Firmen ein paar Schulen - BMW zB ..Automechanik wird Unterrichtsfach ... un alles rund ums Auto fliesst in die Unterrichtsfächer ein. Die Kinder werden so mit Werbung zugemüllt - da wäre das doch mal eine sinnvolle Alternative für Sponsoring und Werbung ...


mart antwortete am 10.10.03 (12:35):

Wolfgang:

<<Es 'WAERE' kein Angebot, Mart, es IST ein Angebot in Neustadt. Ueber die Strukturen dort, die dieses Angebot auch fuer staatliche Schulen realisierbar und bezahlbar macht, hat Angelika berichtet.<< (Wolfgang)

Ich habe das "wäre" aber doch nicht über diese konkrete Schule bezogen. Ich habe auf finanzielle Schwierigkeiten in der Übertragung dieses Modells auf andere Schulen gesprochen und hingewiesen, daß ich einen zusätzlichen Unterricht - deshalb Ganztagsschule - doch sinnvoller fände, wenn man sich die PISA studien vor Augen hält.

<<Bei einer Ganztagsschule wäre so ein Zusatzangebot super; kann sich der Staat das leisten? - Nun, bei Privatschulen für die Reichen gibt es ähnliche Angebote<<

Daraus geht hervor:
1. Zusatzangebot u. nicht fakultativ zu Hauptfächern
2. Sicher sehr sinnvolle Ergänzung
3. Finanzierungsfrage, die sich an anderen Schulen sicher nicht so einfach wie in Neustadt regeln läßt, wo das Gestüt ein vitales Interesse zu haben scheint und sich das auch was kosten läßt.
Reitunterricht ist halt ein bißchen teurer - auch für Schüler teurer als ein Unterricht in anderen Fächern.


Minna antwortete am 10.10.03 (12:38):

Ein Alternativ-Angebot zum besseren Verständnis verschiedener Religionen zusammenlebender Völker untereinander wurde hier gelöscht.
???


tiramisusi antwortete am 10.10.03 (12:57):

kann ich mir nicht vorstellen, minna -

aber auch zu dem thema gab es heute gute nachrichten, denn in dresden hat - wenn auch mit einem monat verspätung - die erste jüdisch-ökomen. kindertagesstätte geöffnet. etwa 20 jüdische kinder verbringen hier den tag zusammen mit anderen kindern, christliche feiertage werden hier genau so gefeiert und erklärt wie die jüdischen feiertage.
vor dem 2. weltkrieg lebten etwa 5000 juden in dresden, nach der wende waren es mal grad 50 personen. inzwischen ist die gemeinde, die vor allem aus russischen zuwanderern besteht und von denen viele chassidische juden sind, auf ca 400 personen an. heute gab es im morgenmagazin einen kleinen beitrag über die eröffnung, für die jüdischen kinder gibt es sogar eine extra küche mit eigenem geschirr und töpfen, kopsher eben, so wie es vorgeschrieben ist. man verspricht sich viel verständnis füreinander von klein auf - und natürlich muss der kindergarten wie alle jüd. einrichtungen bewacht werden. aber immrhin ist es ein weg zurück in die normalität - wer weiss, vielleicht kann man ja auch bald anderswo als in berlin sogar grusskarten für jüdische feiertage kaufen. dann hätte man seinen jüdischen nachbarn zb zum Laubhüttenfest gratulieren können - und das wird ab heute gefeiert ;-)
info:
Jüdische Gemeinde Dresden (ZdJ)
Bautzener Str.20, 01099 Dresden, Tel.: 03 51 / 5 54 91
Die jüdische Gemeinde Dresden bestand 1933 aus über 5000 Mitgliedern. Durch die Geschehnisse der NS-Zeit reduzierte sich ihre Zahl auf 41 Mitglieder (Stand 1945). Ihre alte Synagoge wurde im Zuge der Reichspogromnacht am 9./10.11.1938 zerstört. 1950 wurde das Gebetshaus auf dem Friedhof in der Friedrichstraße zu einer Synagoge umgebaut, um der Gemeinde ein neues Domizil zu geben. 1996 erfolgte schließlich ein Aufruf des neu gegründeten Förderkreises zum Bau einer neuen Synagoge. Diese wurde 2001 fertig gestellt. Sie steht für einen Neuanfang der jüdischen Gemeinde in Dresden. Im Jahr 1989 gab es noch 50 Juden in Dresden, inzwischen ist die Gemeinde, durch die Einwanderung sowjetischer Juden, auf fast 400 angewachsen.


Wolfgang antwortete am 10.10.03 (12:59):

Ja, mart, Du hast recht... Es ist sicher schwierig mitten in sagen wir Regensburg Reitunterricht anzubieten... Aber dort ist es zum Beispiel moeglich, Angelika hat es ins Gespraech gebracht, dass BMW als Sponsor auftritt und es ein versetzungsrelevantes (!) Fach Autotechnik gibt.

Flexibel muss gehandelt werden, die oertlichen Vorteile muessen genutzt werden. Eben kein fuer alle(s) und jede(s) von oben geplantes und durchgesetztes seligmachendes Konzept ist erforderlich, sondern die freie Schule... Eine Schule, die so weit wie moeglich autonom ist und sich selbst (im weit gefassten staatlichen Rahmen) frei bewegt.

Dann ist so etwas Gutes moeglich wie in Neustadt... Am anderen Ort und unter anderen Verhaeltnissen und mit anderen Angeboten und Schwerpunkten.


BarbaraH antwortete am 10.10.03 (13:07):

>> Eine Schule, die so weit wie moeglich autonom ist und sich selbst (im weit gefassten staatlichen Rahmen) frei bewegt.<<

Ja, bitte, autonom und frei.... aber nicht von BMW, Daimler, Axel Springer oder sonstwem finanziert, gekauft, beeinflusst....

Dieses müsste der staatliche Rahmen auf jeden Fall garantieren, und das dürfte schwierig werden.


mart antwortete am 10.10.03 (13:15):

Ich kenne ja nicht deutsche Schulgesetze wirklich.

Hier haben inzwischen fast alle Schulen Spezialschwerpunkten, die autonom entschieden werden.

Kernfächer lt. Lehrplan der Schultype:

für Höhere technische Lehranstalten versch.Zweige von alters her Tiefbau, Hochbau, Mechanik, jetzt Mechatronik, Chemie u. v. andere

Handelsakadamien
Hauptschulen
Gymnasien
Realgymnasien
Hotelfachschulen
Volkschulen
......

Durch die Schwerpunktfächer werden sie z.B. zu
Öko...
Sprach...
Musik....
Sport....
Multimedia...
EU....
International
.........

Der Kreativität sind praktisch keine Grenzen gesetzt!
Natürlich klingt manches auf dem Papier viel besser als es in Wirklichkeit ist - und die Namen für diese Zweige und ihre Bewerbung ist auch sehr phantasievoll.

Die Abwahl eines Kernfaches zugunsten eines anderen Faches ist aber nicht möglich. - und ich finde das richtig!


Wolfgang antwortete am 10.10.03 (13:16):

Ich denke, Barbara, das ist das geringste Problem... BMW et al. haben Interesse an gut ausgebildeten SchulabgaengerInnen. Falls sie aber (was ich ihnen nicht unterstelle) Einfluss nehmen wollten auf sagen wir den Sozialkundeunterricht, muesste man einschreiten.

Warum aber sollten BMW et al. das tun... Ich bin fest davon ueberzeugt, dass die Manager dort sich um fuer sie Wichtigeres kuemmern. :-)


tiramisusi antwortete am 10.10.03 (13:28):

Wer weiss, was sich da noch tut - grosse Firmen sponsern in Sport, Kunst, Medizin und Kultur, warum nicht in Bildung schon in der Grundschule? Schaut man sich an, in welchem maroden Zustand so manches Schulgebäude ist und bedenkt man, dass da so schnell auch nichst geändert wird - da ist doch die Kröte leicht zu schlucken, wenn sie BMW oder VW heisst und Geld in die Schulen gepumt wird. Der von Barbara befürchtete Einfluss durch Konzerne auf die Kinder kann nicht schlimmer sein als der Einfluss, der bereits durch die Medien stattfindet.


mart antwortete am 10.10.03 (13:28):

Ganz sicher kümmern sie sich um die Ausbildung, ob sie ein großes Interesse an Bildung haben, weiß ich nicht.

Einflüsse sind von Schulen, die auf Sponsoren angewiesen sind, nicht leicht zu vermeiden - es wäre naiv, das zu meinen.

Ich habe einen Bericht von BMW im Kopf, wo sie aus Hunderten Bewerbern für eine Lehrlingsausbildung, mit einiger Mühe ein Dutzend fanden, die genügend Kenntnisse in den grundlegenden Fächern besaßen. (Was ich gesehen habe, ging es um Flächenberechnungen und Textverständnis). Sie haben einen zusätzlichen Unterricht eingerichtet, um diese fundamentalen Mängel zuerst aufzuholen. Erst bei positivem Abschluß dieses Kurses werden die jungen Leute als Lehrlinge aufgenommen. Lt. Aussage von BMW in dieser Sendung wäre ihnen das aber auf die Dauer zu teuer.


BarbaraH antwortete am 10.10.03 (13:39):

Die Wirtschaft übt schon heute enormen Einfluss auf unsere Politik aus. Gegen gesponserte Computer für staatliche Schulen habe ich nichts. Wenn jedoch Konzerne über Lehrpläne entscheiden könnten, käme bei mir kein Jubel auf.

Schule soll jungen Menschen eine breite Bildung bieten und nicht Unternehmen den geeigneten Nachwuchs ausbilden. Wozu noch Lessing und Frisch durchnehmen? Was kann man bei Siemens oder BMW schon damit anfangen? Berufsschulwissen wäre doch viel Sinnvoller!?

Nein, ich sehe hier eine große Gefahr für eine objektive, fundierte und kritische Bildung unserer jungen Menschen.


mart antwortete am 10.10.03 (14:09):

Ich hoffe, daß mehr als Lessing und Frisch zur Bildung zählt, oder nicht?

Selbst diese Autoren können bei blinder Gläugibkeit Verwirrung stiften.


Mechtild antwortete am 10.10.03 (15:12):

@ barbara
Deine Bedenken teile ich. Bildung ist mehr als das, was die Industrie braucht und deshalb dürfen Springer, BMW usw auch nicht zuviel Einfluss bekommen. Aber je mehr Ganztagsschulen es geben wird um so mehr ist Schule auch Lebensraum für die Kinder. Sie sollte Kindern, deren Eltern nicht das Geld für teuere Hobbies haben (wie segeln, reiten usw) den Zugang zu diesen Fertigkeiten vermitteln. Das wird in Kooperation mit privaten Firmen vor Ort geschehen müssen. Rechnen, lesen und schreiben ist zwar wichtig, aber Bildung ist mehr. Schulen und ein Schulgarten gibt es in vielen Schulen schon. Eine Grundschule bei uns in Köln hat Schafe und Hühner. Die Kinder lieben Ställe missten. Viele LehrerInnen machen das auch gerne. Pferde ist sicher eine Aufgabe für größere Kinder. Man braucht sehr viel Wissen um mit Tieren fachgerecht umzugehen.
Die Erwachsenen (Eltern + LehrmeisterInnen) sollten aufhören zu jammern über dass, was Kinder nicht können und den Jugendlichen das fehlende Wissen vermitteln. Das ist schließlich ihr Job.


mart antwortete am 10.10.03 (23:57):

....und die Jugendlichen sollten bereit sein, dafür auch das ihrige zu leisten.


pilli antwortete am 11.10.03 (00:11):

ich behaupte mal, daß bewegung auf und mit pferden für kinder und jugendliche und ein dazu begleitendes unterrichtsfach nicht schädlicher sind als den heimischen joy-stick zu bewegen.

und den immer noch die arg ausgelutschte pisa-studie zitierenden, möchten ich ein optimistischen "Heureka" zurufen; in Köln studieren (Stand SS 2003) nur an der uni ca. 65.000 junge menschen, die sind ja wohl nicht alle blöd! die anzahl der an Fachhochschulen, Werkschulen und Verwaltungsakademien und sonstigen Bildungsstätten sind ein weiteres zeichen m.e., daß sie schon bereit sind watt zu lernen, nur...:-

sponsoring an schulen?...immer doch...her damit! :-)

ich nenne mal einige beispiele querbeet von kölner schulen:

"Ford" = pc

"Zürich Agrippina Ver." = pc

"Stand by" = netzwerkberater ( die meisten lehrer sind damit überfordert und viele der pc`s werden daher nicht genutzt)

"Infinion" = praktikanten-plätze

der verleger "Neven du Mont", "WDR", "Kölner Bank" und "Fielmann" = Schülerzeitungen

nicht zu vergessen, die rührigen mamas und papas, die bis zum geht nicht "klüngeln" und die sponsoren dann den fördervereinen der schulen zuführen :-)

auch der verkauf des Karnevals-Sessions-Schal .-) immerhin brachte der verkauf 60.000 ä und davon wurden 50 klassenzimmer renoviert.

nur einige wenige beispiele, die sponsoren sind auf den hp der schulen genannt :-)

---------

tja...die schulen wetteifern in köln, denn...es ist ein offenens geheimnis :-) es gibt ne hitliste, die in vielen unternehmen kursiert...hihi...für die oder den schulabgänger dieser schule werden schon mal gerne die türen etwas bereitwilliger geöffnet.

ich verrat nix...hihi

:-)


mart antwortete am 11.10.03 (01:13):

......Coca cola, die die Rechenbücher der Erstklassler sponsert, auf das die lieben Kleinen gleich lernen, daß 1 Coladose +1 Coladose = 2 Coladosen sind.

.....BMW ist für die Physikbücher zuständig, wie einprägsam die Reibung an Hand des neuesten BMW Modells zu lernen, und immer die neuesten Erkenntnisse am Beispiel der neuesten Modelle -- die Eltern der lieben Kleinen werden es zu schätzen wissen.

.... Die Roten sponsern die Arbeitmaterialien für den Sozialkundeunterricht

.....Die Schwarzen die Unterlagen für Betriebswirtschaftslehre mit den nettesten Untaten der anderen Parteien

usw usf


...wobei die Wirtschaft nicht ohne Hintergedanken Geld fließen läßt, aber das würde so niemand vermuten. Es wird schon wieder zurückkehren.

...Auch die Parteien müssen schon bei den Joungstern Überzeugungsarbeit leisten

... aber siehe USA, dort schon lange üblich und die Folgen ebenfalls.


BarbaraH antwortete am 11.10.03 (01:27):

Meine Fibel begann:

A...ATA...A
I...IMI...I

Noch heute schreibe ich auf meinen Einkaufszettel Ata, wenn mein Scheuersand zur Neige geht.
Allerdings kaufe ich dann meistens ein anderes Produkt :-)


Wolfgang antwortete am 11.10.03 (10:24):

Sponsoring kann es gar nicht genug geben... In Deutschland (im Gegensatz zu vielen anderen Laendern) gibt es, meine ich, eine Mentalitaet, die das reale Leben moeglichst gruendlich aus der Schule aussperren will. Anstatt viel mehr Kooperationen mit lokal oder regional ansaessigen Firmen einzugehen, ist man oft aengstlich bemueht, den Einfluss der Wirtschaft moeglichst gering zu halten.

So ist dann auch haeufig der Unterricht... Alles nach dem Motto: Nicht fuer das Leben, sondern fuer die Schule lernen wir ! ;-)


tiramisusi antwortete am 11.10.03 (11:24):

kann den Befürwortern des Sponsoring nur beipflichten.
vor einigen Jahren hätte man sich auch noch nicht vorstellen können, dass ein Opernstar wie Pavarotti unter einem Werbebanner auftritt, heut bemerkt das fast kein Mensch mehr. Oder nehmen wir das Sponsoring, mit dem der italienische Staat und u.a. der Vatikan seine immensen Kunstschätze bewahrt: Der erste bedeutende Sponsor war die japanische "Nippon Television Network Corp.", die 1981 zusagte, die Kosten der (bis 1994 laufenden) Restaurierungen in der Sixtinischen Kapelle (knapp 15 Millionen Euro) zu tragen und der Museumsverwaltung zudem drei Millionen Dollar zahlte, um bis 1997 die Exklusivrechte an der Vermarktung der Renovierungsarbeiten zu besitzen. In den letzten Jahren war ich nicht mehr im Vatikanmuseum aber bis 97 standen ganz unauffällige Schaukästen am Museumseingang, in dem der jap. Sponsor über die Restauration berichtete.

Bill Gates hat für Schulen schon mehr PCs gesponsert wie in sämtlichen Regalen der Mediamarktfilialen stehen und die Volkswagen-Stiftung fördert wissenschaftlichen Nachwuchs und baut Studentenheime. Warum also sollten sie nicht auch Hauptschulen sponsern?

https://www.volkswagen-stiftung.de/index.html

Die Amerikaner nennen es "fund raising", "Charity works" oder "Welfare funds" und ohne die könnten die meisten kulturellen Einrichtungen, Universitäten und Schulen gar nicht bestehen...

Wenn eine Schule attraktiv und gut ist und eben mehr bietet als andere und wenn diese Schule von McDonald gesponsert wird, würde ich meine Kinder auch dort hinschicken - selbst wenn die Kinder als Schulkleidung überall das grosse M tragen würden.

Übrigens: Schon seit den 70ern gibt es die Ronald McDonald Kinderstiftung, sie betreibt über 200 Häuser in weltweit 20 Ländern. Bis heute haben die Häuser 10 Millionen Familien empfangen. Das heisst: jeden Tag finden 5000 Familien fern von zu Hause eine Unterkunft auf Zeit. Insgesamt 20 000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich für das Wohl der in Not geratenen Familien.
In Europa bestehen ca 40 Ronald McDonald Häuser.
Die Philosophie der Ronald McDonald Häuser:
Oft müssen schwer kranke Kinder in spezialisierten Zentren weit weg von ihrem Wohnort behandelt werden. Diese Distanz ist eine enorme Belastung – für das kranke Kind, aber auch für die Eltern. Zu Beginn bestimmen die medizinischen Abklärungen und danach die Behandlung das Tagesgeschehen mit zahlreichen neuen Informationen, Eindrücken und bisher unbekannten Leuten, die plötzlich wichtig werden. Die einzigen Vertrauten sind die Eltern. Sie müssen ihr Kind begleiten, ihm eine Orientierung geben, Kraft und Zuversicht.So können sie den Heilungsprozess entscheidend Unterstützen. Aus diesen Gründen baut die Ronald McDonald Kinderstiftung so genannte Ronald McDonald Häuser. In diesem Zuhause auf Zeit können die Eltern in der Nähe ihres schwer kranken Kindes Ruhe, Trost und Kraft finden.

quelle und mehr dazu:

Internet-Tipp: https://www.mcdonalds-kinderhilfe.org/


mart antwortete am 11.10.03 (12:39):

Das Thema wurde hier allgemein auf Sponsoring erweitert und die Beispiele, was dadurch erreicht werden konnte und kann, sind beeindruckend.

In der Schule hat dieses Thema neben dem positiven Effekt, daß mehr Mittel zur Verfügung stehen, auch eine bedenklichere Seite:

Ich denke mir, Bill Gates sponsert nicht nur aus Menschenliebe den Schülern Computer, sondern da sind schon ganz handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter.

Und Coca Cola wird auch nicht zur Förderung der Gesundheitserziehung amerikan. Erstklasslern die Bücher und z.T. die Einrichtung der Klassenzimmer sponsern.

Was ist Schlechtes daran? Ich denke eine Menge! und ich meine damit nicht die Tatsache, daß dadurch auch wirtschaftliches Denken gefördert wird - das ist sicher nötig, aber dieser Weg?

(Ich meine auch nicht das tolle Beispiel der Zusammenarbeit einer Schule mit einem Pferdegestüt)


tiramisusi antwortete am 11.10.03 (12:58):

aber Mart - wer ist denn davon frei, immer auch eine gewisse Eigennützigkeit als Motivation für seine "Selbstlosigkeit" im Hintergrund zu haben und wer erwartet denn wirlich NICHTS für sein Handeln? Selbst die Heilsarmee gibt Dir keine Suppe, wenn Du nicht wenigstens in der Zeit Deines Aufenhalts in der Suppenküche Halleluja singst, kirchlicher Nächstenliebe zieht immer Mission nach sich und wir alle haben doch irgendwie auch eine Erwartungshaltung, wenn wir "gutes tun" - und sei es wenigstens ein wenig Dank oder Anerkennung.

Ein gesundes wirtschaftliches Denken oder Egoismus schadet - meiner Meinung nach - weniger als ungesunder Idealismus und falsch verstandener Altruismus ... und auch im letzten sozialistischen Traumland Cuba bekommt man nur, wenn man das richtige Fähnlein schwenkt.


BarbaraH antwortete am 11.10.03 (15:53):

>>Die Amerikaner nennen es "fund raising", "Charity works" oder "Welfare funds" und ohne die könnten die meisten kulturellen Einrichtungen, Universitäten und Schulen gar nicht bestehen...<<

Die reichste Nation der Welt kann sich keine Schulen und Universitäten ohne ein Sponsoring von Firmen leisten? Das wird man doch wohl hinterfragen dürfen. Warum zahlen diese Firmen, die Millionen US$ spenden können, nicht gleich entsprechend hohe Steuern, damit der Staat ausreichend Geld für unabhängige Schulen hat? Wer regiert denn dieses reichste Land der Welt eigentlich? Wirklich das Volk... wie der Name Demokratie doch sagt? Oder regiert das Kapital das Land?
für mich hat dieses Beispiel eine extrem abschreckende Wirkung....

>>So ist dann auch haeufig der Unterricht... Alles nach dem Motto: Nicht fuer das Leben, sondern fuer die Schule lernen wir ! ;-)<<

Und wenn Siemens, Daimler, Axel Springer u.a. sich in den Unterricht staatlicher Schulen einkaufen würden? Würden die Kinder dann fürs Leben lernen? Nein, sie würden darauf gedrillt, den Anforderungen der Wirtschaft möglichst gut zu entsprechen, um ihr Leben lang im Sinne des Kapitals zu funktionieren.

Ist das der Sinn des Lebens? für mich nicht.


heinzdieter antwortete am 11.10.03 (15:54):

Hallo Barbara H
Ich glaube fast ich habe eine antiquierte Auffassung von der Schule. Zu meiner Entschuldigung es liegt dann am Alter oder doch nicht??
Wenn man an der Kasse im Supermarkt steht und die Kassiererin hat Schwierigkeiten das Wechselgeld richtig rauszugeben, oder der Monteur auf der Baustelle hat Schwierigkeiten eine einfache Addition durchzuführen,dann stimmt doch etwas in der Schule nicht oder??
Deshalb nicht reiten sondern Rechnen, Schreiben und Lesen lernen, denn das braucht man im Leben.


BarbaraH antwortete am 11.10.03 (16:39):

heinzdieter,

bitte überleg einmal, wobei eine Kassiererin im Supermarkt heute noch rechnen muss. Sie gibt den Betrag des vom Kunden erhaltenen Geldes ein und der Kassen-Computer nennt ihr das Rückgeld.

Natürlich halte auch ich es für wichtig, dass unsere Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich bestätigen, dass diese Grundfertigkeiten in der Schule durchaus vermittelt werden. Wenn die Wirtschaft das ständig bestreitet, sollte man sich einmal die Arbeitsmarktsituation vor Augen halten: 300 000 offene Stellen stehen 4,2 Mio Arbeitslose gegenüber. 80 000 Jugendliche sind z.Zt. noch ohne Lehrstelle. Ist es da nicht das einfachste zu sagen: diese Menschen entsprechen einfach nicht den Anforderungen?

Im Hamburger Abendblatt beklagte sich die Personalabteilung einer Firma bitter über diese fehlenden Grundfertigkeiten junger Leute. Sie würden händeringend zwölf Leute suchen... aber leider, leider... alle sind zu doof. Das Abendblatt verfolgte die Bewerbungen wirklich eindeutig qualifizierter Personen: ausnahmslos alle bekamen ihre Bewerbungsunterlagen umgehend mit einem ablehnenden Bescheid zurück. Auf Nachfrage erklärte die Sachbearbeiterin, z.Zt. würde man doch niemanden suchen....

Es wird sehr viel Stimmungsmache betrieben. Unsere Jugendlichen sind heute nicht unfähiger als früher. Es fehlen einfach die Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Da schiebt man ihnen gern den schwarzen Peter zu... es war schon immer das einfachste auf andere zu schimpfen.


mart antwortete am 11.10.03 (17:43):

<<Im Hamburger Abendblatt beklagte sich die Personalabteilung einer Firma bitter über diese fehlenden Grundfertigkeiten ..<<

Ich ersuche um nähere Quellenangaben.


BarbaraH antwortete am 11.10.03 (19:24):

Ich möchte mich entschuldigen, mart, es waren nicht zwölf Mitarbeiter, die die Firma dringend suchte, sondern vierzig:

>>40 Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Katastrophale Anschreiben, mangelnde Computerkenntnisse, ein ungenügendes Zahlenverständnis oder einfach Unlust und fehlendes Engagement - trotz 87 000 Arbeitslosen in der Hansestadt findet eine aufstrebende Hamburger Firma keine qualifizierten Mitarbeiter. Bereits seit sechs Monaten sucht die AFC Auto Fleet Control GmbH mit Sitz in Harburg 40 kaufmännische Angestellte - bisher ohne Erfolg.

"Das ist eine Katastrophe für uns", sagt AFC-Geschäftsführer Daniel Schreiber (33). "Wir wollen expandieren und können es nicht, weil uns Mitarbeiter fehlen - wir haben alles versucht." Das Problem: "Entweder fehlt es den Bewerbern an Grundqualifikationen oder an dem nötigen Engagement für die Arbeit bei einem Dienstleistungsunternehmen", sagt Brigitte Balzerowski (37) aus der Personaldisposition von der AFC....

"Wir sind keine Behörde, bei uns muss auch mal freitags bis 19 Uhr gearbeitet werden - das wollen viele nicht." Schlimmer noch: Sätze wie "Der Urlaub ist zu kurz" und "Die Bezahlung zu schlecht" bekommt die Personalchefin regelmäßig zu hören. "Die Differenz zwischen Arbeitslosengeld und Gehalt ist vielen zu wenig, da bleiben sie lieber zu Hause, anstatt 40 Stunden die Woche zu arbeiten."

https://www.abendblatt.de/daten/2003/06/24/179607.html

So rechtfertigt sich die Firma
Mehr als 1000 Bewerbungen - erst 25 Gespräche geführt

"40 Mitarbeiter verzweifelt gesucht", hieß es am 24. Juni in einem Abendblatt-Artikel - mehr als 1000 Arbeitssuchende haben sich daraufhin bei der Firma Auto Fleet Control GmbH beworben. Viele von ihnen bekamen postwendend eine Absage. Täglich gehen beim Abendblatt Dutzende von Briefen ein, viele werfen AFC mangelnde Seriosität vor.
.....
Beispiele der Leserfragen und was die Firma dazu sagt: "Warum wurde ich nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen, obwohl ich alle Voraussetzungen erfülle", fragt Leserin Annegret Ketelhohn. "Wir achten nicht nur auf die Qualifikationen, sondern auf den Gesamteindruck, also Mappe, Anschreiben, Lebenslauf, Foto. Entscheidend ist, dass sich der Bewerber von anderen abhebt. Vielleicht haben wir dem einen oder anderen Unrecht getan, aber der erste Eindruck ist entscheidend", erklärt Schreiber. "Eierlegende Wollmilchsäue, die von überkandidelten Personalchefs gesucht werden, sind auf dem Arbeitsmarkt nicht anzutreffen", beschwert sich Rüdiger Bäcker......

https://www.abendblatt.de/daten/2003/07/09/184675.html

500 Absagen: Firma ließ Bewerber abblitzen

Die Firma Auto Fleet Control GmbH steht weiter im Kreuzfeuer der Kritik. Das Unternehmen hatte (wie berichtet) "verzweifelt" 40 Mitarbeiter gesucht. Obwohl nach Firmenangaben mehr als 1000 Bewerbungen eingingen, wurden bisher nur vier Mitarbeiter eingestellt, zwei weitere wurden zum Probearbeiten geladen.
.......
Firmenchef Daniel Schreiber (33) weist die Kritik zurück: "Nur weil wir verzweifelt 40 Mitarbeiter suchen, heißt das nicht, dass wir auch verzweifelt 40 Mitarbeiter einstellen." Gerade in Zeiten schneller Expansion sei die Qualität der Mitarbeiter entscheidend. Merkwürdig: Auch hoch qualifizierte Bewerber wurden abgelehnt. "Da diese Leute nicht ausgelastet wären, würden sie sich nach etwas Neuem umschauen", sagt Schreiber. Dann würde die ganze Suche wieder anfangen.<<

https://www.abendblatt.de/daten/2003/07/16/186867.html

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?O24212E26


nowalis antwortete am 12.10.03 (00:03):

hallo, ich möchte noch einmal auf das eigentliche thema zurückkommen;
1. der einzige größere arbeitgeber scheint dieses gestüt zu sein.
2. es handelt sich um eine gesamtschule mit gymnas. oberstufe.
3. das gestüt sponsert offensichtlich diesen unterricht.
4. sponserig = ok
5. frage: was kostet der spaß für jeden einzelnen?
denn ein spaß ist es, nicht mehr aber auch nicht weniger;
ich frage, weil sich nur 17 ! schüler gemeldet haben, ist es möglicherweise nur ein privileg der ortsansäßigen "upper class" ? :)
6. das gestüt möchte nachwuchs "heranziehen" - ok, warum nicht? aber ich frage, werden die meisten abiturienten nicht abwandern ? - und diejenigen welche dableiben (und abitur haben,)werden möglicherweise einen job bekommen, nur das muß dann nicht unbedingt ein job sein, der passend ist zum vorhandenen bildungsstand - aber stallbursche mit abi, warum nicht?
kurz gesagt, reiten als unterrichtsfach halte ich schlicht für überflüßig - ich meine, andere maßnahmen sind notwendiger (z.B. einheitliche lehrpläne, neue und einheitliche lehrbücher, usw. usw.)


tiramisusi antwortete am 12.10.03 (00:22):

hallo nowalis -


von der website der schule:
Die Diskussion um das neue Unterrichtfach, die man eigentlich so ausführlich gar nicht mehr führen wollte, kam deshalb auf, weil es über den Wortlaut einer Vereinbarung abzustimmen galt. Sie betrifft die Zusammenarbeit zwischen dem Amt Neustadt als Schulträger und der Stiftung Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt. Darin festgeschrieben sind auch Kalkulationen der Kosten, die dem Amt zufallen. für Reitlehrer, Pferde, Mieten macht das von September bis Dezember etwa 12400 Mark aus. für den Zeitraum von Januar bis Juli des nächsten Jahres ist mit 32600 Mark oder knapp 16700 Euro zu rechnen. Das Neue, nach Ansicht des Abgeordneten Hartmut Gast aus Neustadt "unsere einzige Rettung , um nach 2005 überhaupt noch eine Schule zu haben", kostet also Geld. Die Ausgaben müssen in jedem Fall aufgebracht werden, so das Resultat der Aussprache. Ergo stimmten alle anwesenden Mitglieder des Amtsausschusses für die Vereinbarung. Folgerichtig schloss man sich auch der Empfehlung des Finanzausschusses an, den überplanmäßigen Ausgaben die Zustimmung zu geben. Bisher gilt der Schulversuch, der von einem riesigen Medieninteresse begleitet wird, nur für eine Klasse. Dabei fehlt es nicht an Visionen. Perspektivisch könnten sieben Klassen pro Woche am Pferd unterrichtet werden. Dann sei auch die Stiftung gezwungen, zu investieren, stellte Christian Kirsch klar. Bei Gelingen des Versuchs und Übergang in den "normalen" Unterricht wird man an den Bau eines Internats kaum vorbeikommen. Bisher sind auswärtige Schüler in Gastfamilien untergebracht

der beruf des/der pferdewirtin stellt ziemliche anforderungen in sachen anatomie des pferdes, krankheiserkennung, darüberhinaus mathematik - futterpläne erstellen und futterbedarf errechnen ist da noch das harmloseste:-) bevorzugst werden lehrlinge mit mittlerer reife oder abitur...
hier ein link zum berufsbild:

Internet-Tipp: https://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/P/B8382108zugang_a.html


nowalis antwortete am 12.10.03 (01:25):

ok tiramisusi, dann war das also eine verzweiflungstat um d i e s e gesamtschule zu retten, mit option Internat;
zeigt aber auch, dass es im deutschen schulwesen kunterbunt durcheinander geht - einiges im argen liegt.
das thema aber war allgemein gehalten, "Reiten als unterrichtsfach...."
und da bleibe ich dabei, das ist "brotlose kunst"!
natürlich kann man in dieses thema, wie geschehen, soziale komponenten z.B. hineinbringen, nur kommt mir das dann so vor wie bei einer vernisage, ein neuer künstler am selbigen himmel :) wird vorgestellt, die leute schauen auf einen schrotthaufen z.B., der galerist (nicht der künstler)philosophiert tiefsinnig, bemüht sich redlich das werk zu erklären, die leute machen einen intelligenten gesichtsausdruck (nur nicht auffallen) - erst zuhause fragen sie dann, das war also kunst?? na ja!
aber die schnittchen!! die schnittchen waren einfach klasse.
:))


mart antwortete am 12.10.03 (01:38):

So ähnlich gings mir in der New Tate Gallery in London -- nur ohne Schnittchen

Entschuldigung, gehört nicht hierher!


mart antwortete am 12.10.03 (09:50):

an Angelika 11.10.03 (12:58):

Ich sehe einen Unterschied zwischen dem einen (Schule) und dem anderen(Kultur etc.) darin, dass bei dem einen die Kunden von morgen geprägt werden sollen.

Auch darf man sich nicht beklagen, wenn man Gates die Computer sponsern lässt, dass dieses – schlechtere- Mikrosoftkonzept auf der Welt Monopolstellung hat.

Und nochmals:
Die Wirtschaft als zahlende Notwendigkeit in der Ausbildung im übergroßen Ausmaß zuzulassen, heißt auch Einflussnahme auf Lehrpläne und Lehrpläninhalte. Wer zahlt, schafft an. Ich zweifle, dass sie dabei ein Menschenbild vor Augen hat, das jedenfalls mir als Ideal vorschwebt


tiramisusi antwortete am 12.10.03 (11:27):

nowalis: wo steht denn, dass die anderen "wichtigen" unterrichtsfächer benachteidigt werden? statt russisch oder französisch kann man reiten lernen - und alles rund ums pferd. dass tiere phantastische therapeuten sind, ist doch schon ziemlich weit durchgedrungen - kinder lernen von tieren eine ganze menge. reiten wirkt als therapie - besonders bei kindern und erwachsenen mit mangelndem selbstbewusstsein. die initiative "moby dick", die sich mit der betreung, ernährungsumstellung und langzeittherapie fettleibiger kinder in immer mehr städten deutschlands beschäftigt, bietet zum teil reitunterricht an. dicke kinder auf ponies? jawoll! denn genau dort auf einem pferderücken richten sich menschen plötzlich wieder auf, machen den rücken grade, atmen wieder "durch den bauch" und pendeln ihren körperlichen und seelischen mittelpunkt und ihr gleichgewicht ein - und welchem kind wäre es nicht zu wünschen, schon früh zu lernen, aufrecht gehen zu können und nicht den kopf einzuziehen. in unseren schulen gibt es unter den kindern kaum noch gemeinschaften, der leistungsdruck ist enorm und der konkurrenzkampf unter den kindern oft unerträglich. welche oase bildet da eine schule, die als unterrichtsfach reiten und den umgang mit pferden anbietet - völlig unelitär und genau so, dass die kinder sich geradezu sehnen, in die schule zu gehen.

mart: ich glaube nicht, dass der eventuelle einfluss auf den lehrplan schädlicher und prägender für die kinder ist als die werbung und die medien. woher sollte sonst der "markenwahn" und die konsumgeilheit der kinder kommen?


Wolfgang antwortete am 12.10.03 (12:42):

Eines haben die PISA-Studien gezeigt: In Deutschland verbraucht das staatliche Schulwesen fette Ressourcen, die in einem schlechten Verhaeltnis zu den eher mageren Ergebnissen stehen. Woran liegt das ? - Ich meine: Unsere Schulen koennen sich nicht so entfalten, wie es erforderlich waere. Anstatt auf dezentrale Strukturen und damit auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu setzen, sucht man weiter das Heil in zentraler Einheitlichkeit. Der beamtete Lehrer (und nicht etwa der wagemutige Manager in Sachen Bildung und Ausbildung) ist immer noch das Ideal.

Dabei ginge es auch anders... Mit sehr weit gefassten staatlichen Bildungs-/Ausbildungsplaenen, die nur die Ziele vorgeben und den Schulen die Wahl der Mittel vollstaendig ueberlassen, um diese Ziele zu erreichen.

Warum werden staatliche Schulen nicht zum Beispiel als 'profit center' - also als Teil des Gesamtunternehmens, der eigenverantwortlich wie ein selbstaendiges Unternehmen Gewinn erwirtschaften soll - gefuehrt... Mit eigenem Produkt, eigenem Budget (ein Mix aus staatlichen, aber erfolgsabhaengigen und selbst zu beschaffenden privaten Mitteln), eigener Personalplanung, eigenem Marketing, eigenem Rechnungswesen ?

Solche Schulen wuerden untereinander konkurrieren um Geldgeber und Kunden (sprich: SchuelerInnen) und waeren gezwungen (bei Strafe ihres wirtschaftlichen Scheiterns) fuer ihre Region und ihre KundInnen massgeschneiderte Angebote anbieten.

So aber dominiert in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen die altehrwuerdige Erziehungsanstalt - ineffizient und mit altertuemlichen Lehrzielen und Lerninhalten ueberfrachtet. Eine Schule, die den meisten direkt Beteiligten - den LehrerInnen, SchuelerInnen und Eltern - schon lange nicht mehr den Spass macht, den sie machen koennte, wuerde man sie aus ihren Fesseln befreien.


mart antwortete am 12.10.03 (12:58):

Alles schon da, siehe Englands staatliche Schulen!

Es wäre nützlich hier zuerst mit einer Analyse zu beginnen.


Nicht umsonst boomen die Privatschulen für die Leute, die es sich leisten können.


schorsch antwortete am 12.10.03 (13:23):

Da möchte ich doch glatt behaupten: Es gibt kein anderes Schulfach, bei dem so viel Scheisse gemacht wird! (;--))))


Medea. antwortete am 12.10.03 (13:26):

..... die aber wieder voll den Blumenrabatten zugute kommt :-))
Und vergiß die Spatzen nicht!!!
Die sind doch vom Aussterben bedroht, seitdem es so wenig Pferdeäpfel gibt ;-))


mart antwortete am 12.10.03 (13:40):

Und vergiß die Krähen nicht!

Und damit wären wir wieder bei der Erziehung für Nachhaltigkeit und für ökologisches Gedankengut.

Nicht vergessen, Pferdemist ist ein heißer Dünger - Schweinemist dagegen ein kalter. Also lieber Pferdemist


Medea. antwortete am 12.10.03 (14:24):

... wärmt nämlich den Pflanzen die Füßchen .... :-))


mart antwortete am 12.10.03 (14:32):

und riecht besser!


nowalis antwortete am 12.10.03 (19:39):

donnerwetter leute, jetzt haut ihr aber drauf, ich nannte es noch vornehm, zurückhaltend "brotlose kunst"
:))))


Mechtild antwortete am 12.10.03 (22:44):

@Wolfgang
Schulen konkurrieren auch jetzt untereinander und in der Wahl der Unterrichtsmethoden sind die Schulen ziemlich autonom. Die Lernziele und die Inhalte hier in NRW sind effizient und modern. Sicher gibt es einen Unterschied zwischen bayrischen und nordrhein-westfälischen Schulen. Aber den Unterschied gibt es nicht nur in den Schulen.
Das Problem für die meisten Schulen sind die Menschen. Z.B. Nicht alle LehrerInnen sind fitt in allen Methoden. Wenn die LehrerInne eine Methode nicht beherrscht kann er/sie nicht anwenden. Egal wie gut sie ist. Nicht alle Kinder bringen die Voraussetzung mit dem Unterricht zu folgen, (Übermüdung, Tabletten oder andere Drogen, Sprachschwierigkeiten) egal wie interessant der Unterricht ist. Das sind nur 2 Probleme. Es gibt noch jede Menge anderer Probleme, die Unterricht schwierig machen.
Leider ist es etwas komplizierter und einige Schulgesetze und die Verbeamtung der Lehrer abschaffen löst das Problem Schule nicht. Das muss ich als ehemalige Lehrerin und als Mutter mit diversen Schulerfahrungen sagen.
Deine Idee mit dem 'profit center' würde ich als Planspiel ansehen und es würde sicher Spass machen. Aber alle Bildungsinhalte lassen sich sicher kaum reinpacken.


schorsch antwortete am 13.10.03 (10:49):

Pferdemist hin oder her: Ich mag es einfach nicht, wenn Reiter zu sechst über unsere frisch geteerte Quartierstrasse stampfen, den frischen Belag auflockern und dann als Tüpfchen auf dem i noch ihre Haufen liegen lassen. Jeder Hundebesitzer muss "seine" Häufchen, die einen Bruchteil dessen ausmachen, was ein Pferd so hergibt, nämlich selber aufnehmen.....
Das, was sich die Herrenreiter heute so herausnehmen, ist nichts anderes als ein Restbestand des früheren Herrenritter-Hochmutes.....


tiramisusi antwortete am 13.10.03 (11:04):

mensch schorsch, herrenreiter? bei uns gibt es auch viele schwule aber die dürfen nicht einfach so im freien ..

aber zum thema: du siehst das bild der reiterei ein bissi sehr verzerrt - in einem ort, der wie oben erwähnt, von den pferden und der reiterei lebt, regt sich kein mensch auf. ausserdem sind die meisten pferdefreunde weit weg von dem was du herrenrittertum nennst. wer pferde hat, der muss viel geld in diese leidenschaft hineinstecken - und viel zeit und pflege. diejenigen, die mit sporen anden stiefeln aus dem mercedes steigen und vom stallburschen das gesattelte und gestriegelte pferd gebracht kriegen und sich an sonsten nicht um das tier kümmern, sind aber wirklich die aller - allerwenigsten und haben sicher keine ahnen auf ner ritterburg ...


Mechtild antwortete am 13.10.03 (13:27):

@schorsch
Das was Du beschreibst ist asoziales Verhalten. Das gibt es bei allen Menschen, auch bei ReiterInnen, hat aber nichts mit dem Sport zu tun. Damit der Restbestand des frühren Herrenritter-Hochmutes verschwindet soll Reiten Volkssport werden und auch an Schulen angeboten werden. Die Kinder lernen dann schon in jungen Jahren, dass man Häufchen entfernen muss, wenn sie an falschen Stellen liegen.


nowalis antwortete am 13.10.03 (19:42):

richtig mechthild,
pferdeäppel wegfegen - da hat man was sicheres in der hand - ist wichtig fürs spätere leben; ich hab z.B. mein jodeldiplom damals gemacht - hab ne steile karriere hingelegt!
:))))


mart antwortete am 13.10.03 (20:17):

Hoppla, wer hat schon einmal gesehen, daß ein Reiter auf der Straße die Äpfelchen aufklaubt?


uul antwortete am 14.10.03 (03:22):

Moment bitte ....
Das Thema heißt doch "Reiten als Unterrichtsfach - eine gute Sache ..." und hat überhaupt nichts damit zu tun, ob irgendwelche Zeitgenossen neue Straßen zertrampeln oder ein Pferd ein "Äpfelchen" hinterläßt ...

es geht darum, ob Reiten in Schulen eine gute Sache ist!

Und das ist es zweifelsohne!

Es vermittelt jungen Menschen nicht nur das sportliche Können sondern auch Liebe zum Tier, Verantwortungsgefühl und -bewußtsein, Disziplin (auch wenn diese Wort heute leider schon eine Negativbedeutung beinhaltet), die im späteren Leben sehr wohl nötig ist.

Wer schon einmal beobachten durfte, welche Erfolge mit dem Therapeutischen Reiten erzielt worden sind, vor allem bei behinderten Kindern, der stellt sich eine solche Frage gar nicht mehr.

Und Reiten als Unterrichtsfach ist doch tausendmal besser, als z.B. "Jazz-Dance" als Abiturfach, das die Tochter einer früheren Kollegin gewählt hat, weil es so "easy" für einen guten Durchschnitt war (in HH) ...

Meine beiden Enkelinnen haben mit dem Reitsport begonnen, als sie noch im "einstelligen" Lebensalter waren und sind heute noch mit Begeisterung dabei - nunmehr volljährig! Die Jüngere sogar schon, bevor sie zur Schule kam. Und gerade das Reiten hat ihnen geholfen, so manche Krise zu bewältigen. Dafür wurden allerdings von meiner Tochter viele Opfer gebracht - es hat sich aber sehr wohl gelohnt, auch wenn sie im Gegensatz zu anderen Familien auf manches verzichtet haben. Wenn die Mädchen vor die Wahl gestellt würden, die Pferde oder ??? - sie hätten sich IMMER nur für die Pferde entschieden!


schorsch antwortete am 14.10.03 (09:15):

Wetten, dass die Idee dieses Reitens als Schulfach von der Reiterlobby kreiert wurde?

@tiramisusi
Wenn die schon sooo viel Geld in ihr Hobby stecken können, warum dann nicht einen Knecht bezahlen, der hinterher wischt? (;--))))


pilli antwortete am 14.10.03 (09:16):

reiten als unterrichtsform...

na klar!

ich erinnere mich an das nebenfach "Hauswirtschaft".
uuaaargh!!! wir nannten den abschluss damals "Pudding-Abitur".

:-)


tiramisusi antwortete am 14.10.03 (11:21):

schorsch: weil eben das ganze geld für die pferde draufgeht. ich glaube, du hast nicht ansatzweise eine ahnung, was das überhaupt kostet .... wer seinn pferd im mietstall hat (incl. füttern und boxen misten) der ist schon mal 150-400 euro an der untergrenze los, alle 4 wochen brauchst du den hufschmied, pro huf 25 euro, jährliche untergrenze für tierarztkosten 400 euro, wobei schwere akute erkrankungen ( und pferde sind verdammt empfindlich) nicht dabei sind. versicherung liegt bei 80 euro/jahr aufwärts, ein anständiger gebrauchter sattel kostet auch min 400 euro, dazu diverse halfter und zaumzeug sowie die pflegemittel - und du brauchst ein fin. polster eben für die "notfälle". viele pferde in deutschland werden leider nicht sehr alt, eben weil sie flasch behandelt werden, der halter keine ahnung von der anatonmie und den körperfunktionen eines pferdes hat ; geschweigedenn weiss, welche pflanzen giftig sind und den tod des tieres bedeuten können. deine vorstellungen von reitern scheinen mir sehr grioschenromanmässig :-))
klar gibt es rüpel und idioten auch unter den reitern - aber sind wir mal ehrlich: so frische pferdeäpfel riechen immer noch besser als ein stinkender diesel - und: der beste dünger für deine rosen :-) warum nimmst du nicht eimer und schaufel und buddelstt das zeug in deinem garten unter

hehe


uul antwortete am 14.10.03 (11:24):

neee pilli,

das Pudding-Abitur gab's nur an der "Kocherl-Akademie"
;-)))))

.....und die, die bei Herrn Lehrer Ast in der Baumschule waren, konnten später sehr gut an den Stühlen der Kollegen sägen ;-))


pilli antwortete am 14.10.03 (12:49):

@ uul :-)

ich erinnerte mich gestern an die ältere lady, die uns 1963 kurz vor ihrer pensionierung versuchte, am herd der schulküche, aber auch in den am nachmittag angebotenen AG`s "altes gedankengut" zu übermitteln. sie wußte nicht nur das rezept für "braune sauce" ohne fleischzutaten zu vermitteln...neee...auch ansonsten meinte ich schon seinerzeits erkennen zu dürfen, datt blonde zöpfe und blaue augen getragen zu braunen blusen, sie immer noch in verzückung geraten liessen. :-)

ob ihre kenntnisse bezüglich des reinwaschens von wäsche ihr dienlich waren, einen "persilschein" zu erhalten, um nach dem krieg wieder an einer schule unterrichten zu dürfen, vermag ich nicht zu sagen :-)