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THEMA:   FRUST MIT DEM DOSENPFAND

 16 Antwort(en).

Mensch2004 begann die Diskussion am 05.10.03 (00:08) mit folgendem Beitrag:

Chaos und Verwirrung!

In Deutschland kämpfen Bundesbürger nun seit Monaten mit herrenlosen Dosen ohne Pfandzettel, mit Pfandzetteln ohne Dosen und fehlenden Rückgaberechten für unterwegs erstandene Einwegprodukte.

Wäre dies mit dem EURO- COIN lösbar, wie denkt Ihr darüber?


BarbaraH antwortete am 05.10.03 (00:12):

Heißer Tipp:

Keine Dosen kaufen, dann entfällt jeder Kampf :-)


dino9 antwortete am 05.10.03 (09:26):

hallo,
kaufe der umwelt zu liebe schon lange keine dosen.
finde das pfand ok. das angebliche chaos auch. zeigt es doch wie die industrie nur an sich denkt.
servicewüste deutschland.


tiramisusi antwortete am 05.10.03 (09:44):

bedauerlich, dass man sich in der brd nicht ein bisschen mehr in europa umgesehen hat, bevor dieses idiotische jetzt existierende system eingeführt wurde. in schweden gibt es schon seit 20 jahren ein perfekt funktionierendes system der rücknahme von dosen. jeder sammelt seine dosen und schmeisst sie in einen grossen automaten, der den code auf der dose liest und einen quittungscoupon ausspuckt, den man dann an der kasse des jeweiligen marktes einlöst.

die maschine drückt jede dose ausserdem der länge nach zusammen und spuckt die nur noch knapp 1cm hohe dose dann in einen sack - die angestellten müssen nur ab und zu diesen grossen sack wechseln.

unter zusammenarbeit sämtlicher grossmärkte, vertretern der kleineren lebensmittel- und getränkehändler und vor allem der verpackungsindustrie entstand die organisation "retourpack" -

aus dem unten angegebenem link:
"Returpack hat die Lizenz für das Dosenrecycling. Das bedeutet, dass wir das Pfandsystem verwalten für die Händler und für die Brauereien. Die lassen hier ihre Strich-Codes registrieren. Wenn der Kunde die leere Dose in den Automaten wirft, dann wird der Code gelesen und wir ersetzen den Läden das Pfand, das sie an die Kunden bezahlt haben. Das ist ein Kreislauf."

das leben könnte so einfach sein ...

ich lebe in einer region mit wunderbarem kraneburger, habe einen soda-maxx und trinke an sonsten literweise tee :-)
ich kaufe so gut wie überhaupt keine getränke, alles viel zu süss und pappig -

Internet-Tipp: https://www.europa-digital.de/laender/sve/eu_pol/dosenpfand.shtml


BarbaraH antwortete am 05.10.03 (09:52):

>>bedauerlich, dass man sich in der brd nicht ein bisschen mehr in europa umgesehen hat...<<

Unter "man" ist die Wirtschaft zu verstehen, die bis zum letzten Moment die Hoffnung hatte, das Pfand kippen zu können.

Ich habe große Hochachtung vor Jürgen Trittin mit seiner Zähigkeit im Kampf für eine bessere Umwelt.


tiramisusi antwortete am 05.10.03 (10:09):

ach also damit wird es nun auch nicht besser, wenn man den herrn trittin in schutz nimmt ... tatsache ist, dass die regierung sich für das falsche system entschieden hat.


rolf antwortete am 05.10.03 (11:30):

Und immer wieder wird vergessen, daß die Verpackungsverordnung von Töpfer stammt. Sie soll den Mehrweganteil sichern und die Umwelt entlasten.
Der Ausdruck Dosenpfand ist übrigens irreführend, es geht um Einweg-Getränkeverpackungen aus verschieden Materialien, leider mit zu vielen Ausnahmen.
Die Vereinfachung wurde aber von der CDU-Mehrheit im Bundesrat gekippt.


tiramisusi antwortete am 05.10.03 (14:03):

na mit schuldzuweisungen wirds auch nicht besser ...
nicht der, der die verordnung veranlasste, sondern der, bzw die, die/der sie verhinderte, dürfte eine menge mitschuld haben - und da istes ziemlichegal aus welcher partei er kommt. es geht nicht um die verordnung, es geht um die DURCHFÜHRUNG der selben, und da haben diejenigen, die das ganze schliesslich umgesetzt haben, geschlafen - mir kann keiner erzählen, dass man seit der vorletzten bundestagswahl keine zeit gehabt hätte, das ganze mal auf durchführbarkeit unf zumutung für alle beteidigten zu prüfen - also hat doch irgendwer geschlafen.


pilli antwortete am 05.10.03 (14:21):

wer nie im leben sein pfand mit tränen verschenkte,
wer nie verzweifelt den shop suchte, wo sie nun eingekauft wurden, der kennt sie nicht, die mühevollen versuche, eine brave bürgerin zu sein!

ob die für diesen wirrwarr verantwortlichen jemals einen mit pfand belegten artikel zurückgebracht haben?

:-)


Medea. antwortete am 05.10.03 (15:17):

Habe gerade etliche "Pfandmarken" aus meiner Geldbörse entfernt und zerrissen - und damit tatsächlich Rückgabegeld verschenkt - aber ich wußte beim besten Willen nicht mehr, welches Geschäft mir sie einst in die Hand gedrückt hat :-))
Die leeren Plastikflaschen waren wohl längst im Sack für das Recyceln verschwunden...


tiramisusi antwortete am 05.10.03 (15:28):

das sind sorgen ... und ich geh mit der ollen blechkanne milch holen :-)


mart antwortete am 05.10.03 (15:32):

Vielleicht eine der vielen Methoden um die Kunden zur Treue zu erziehen?


entdeckerklaus antwortete am 05.10.03 (20:59):

Und wie groß ist der Marktanteil der Dosen in Schweden?
Er hat sich nach Einführung des Dosenpfandes vervielfacht.
Also, der Schuß ging nach hinten. Das weiß der Herr Trittin. Aber Idiologie hat Vorrang.


tiramisusi antwortete am 05.10.03 (21:41):

lesetipp:
arbeitsgemeinschaft für umwelt und verpackung

Internet-Tipp: https://www.agvu.de


mart antwortete am 07.10.03 (09:00):

Mensch, mich würde auch deine Meinung interessieren!

Wie denkst du über den EURO- COIN?
Welche Lösungsvorschläge hast Du?
Sollen wir das Recycling aufgeben?

Ich bin der Meinung, daß alles ist zu teuer, zu kompliziert und es bereichern sich zu viele Menschen daran.


Mensch2004 antwortete am 11.10.03 (17:23):

Ein Radio Schweden Bericht
aus der Sendung vom 1.10.2003
Wo ist das Problem? Das fragen sich viele Schweden, die das monatelange Gezerre um die Einführung des Dosenpfands in Deutschland verfolgen. In Schweden gibt es das schon seit 20 Jahren. Und es funktioniert. Axel Hammerl berichtet.
Ulrika steht in einem ICA-Supermarkt im Norden Stockholms und stopft eine Aluminiumdose nach der anderen in einen mannshohen Automaten neben der Wurstauslage.
"Das ist eine Gewohnheit geworden. Das sieht man nicht als Problem. Das gibt es, solange ich mich erinnern kann."
Ulrika ist Anfang 20 und mit dem Pfandsystem aufgewachsen. für sie wie für die meisten Schweden ist es ganz normal, seine Getränkedosen und Flaschen zuhause zu sammeln und im Laden abzugeben. Der Automat registriert die Dosen und spukt am Ende eine Quittung aus mit dem Betrag, den man dann an der Kasse ausgezahlt bekommt. Die Maschine erledigt auch gleich noch eine andere Arbeit, erklärt Katharina Karlmann, die hier beim ICA arbeitet.
"Die Dosen werden hier drinnen plattgedrückt und dort unten ist ein großer Sack, da landen sie dann alle. Wir müssen nur ab und zu den Sack wechseln. Hier sieht man, was unsere Kunden so trinken."


rolf antwortete am 11.10.03 (20:40):

Es hat auch mit den Pfandflaschen etliche Jahre gedauert, bis sie überall angenommen wurden.
Ich kann mich noch gut an kleine Pfandkarten (Pappe mit Stempel des Händlers) erinnern, ohne die auch nix ging. Und die Flaschen mußten natürlich die richtige Biermarke sein.