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THEMA: Neuer UN-Bericht klagt an: Israel verstoße permanent gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht
14 Antwort(en).
BarbaraH
begann die Diskussion am 01.10.03 (10:58) mit folgendem Beitrag:
Obwohl durch die UN-Charta und die vierte Genfer Konvention verboten, annektiert Israel mit dem Bau einer Mauer besetztes palästinensisches Gebiet. In seinem Bericht verurteilt der UN-Sonderberichterstatter John Dugard dieses Vorgehen scharf: "Es ist die Zeit gekommen, diesen Mauerbau als ungesetzlichen Akt zu verurteilen." Rund 210 000 Palästinenser seien vom Bau der Mauer betroffen. Obwohl Dugard Israel durchaus legitime Sicherheitsinteressen zugesteht, sieht er diverse Aktionen in den besetzten Gebieten als „Bestrafung, Erniedrigung und Eroberung“. Außerdem klagt er die israelische Praxis der Jagd auf vermeintliche palästinensische Terroristen an, da viele unschuldige Opfer einfach in Kauf genommen werden:
>>"Die israelische Praxis, als Terroristen verdächtigte Menschen zu ermorden, tötete oder verwundete nicht nur die Zielpersonen, sondern auch eine beträchtliche Anzahl unschuldiger Zivilisten, die sich in der Nähe der Aktionen aufhielten", heißt es in dem Bericht. Von Oktober 2000 bis April 2003 habe die israelische Armee mehr als 230 Palästinenser getötet, darunter 80 Kinder, Frauen und andere zufällig anwesende Menschen. Insgesamt seien seit Beginn der zweiten Intifada vor drei Jahren mindestens 2755 Palästinenser und 830 Israelis umgekommen. Die Zahl der Verletzten betrage unter den Palästinensern rund 28 000, unter den Israelis 5600. Mehrere hundert Kinder fanden den Tod: 460 palästinensische und 90 israelische. Der Bericht wirft Israel vor, sein Versprechen, die Ausweitung der Siedlungen in den besetzten Gebieten zu bremsen, nicht gehalten zu haben. Die Kolonien wüchsen in "unakzeptabler Geschwindigkeit" weiter. "Die territoriale Expansion bleibt ein wesentlicher Bestandteil der israelischen Politik und Praktiken."<<
Internet-Tipp: Frankfurter Rundschau https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten _und_politik/international/?cnt=314218
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?R1D723016
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tiramisusi
antwortete am 01.10.03 (12:34):
was mich an den hier im forum immer verstärkter werdenen kritiken an israel irritiert - abgesehen davon, dass man seine eigene meinung immer argumentationsverstärkend mit zeitungsartikeln untermauert - ist die relativ einseitige meinungsmache und die bereitet mir offen gestanden ein mulmiges gefühl. ja, die geschichte des heutigen staates israel und seiner entstehung ist mir bekannt; mir ist auch die geschichte vieler jahrhunderte judenverfolgung bekannt und ich kann unterscheiden - zwischen massiven drohungen und tatsächlichen kriegs- und trerrorakten. und vielleicht bin ich die einzige, die es so sieht, dass es einen klaren unterschied gibt zwischen gewalt und angriffe der israelis und der palästinenser: israel verfolgt - ja und tötet auch terroristen und deren «politische» hintermänner. palästinenser hingegen nehmen bewusst in kauf, im grossen stil und scheinbar völlig wahllos linienbusse, cafes, restaurants, discos und fussgängerzonen erst zu observieren und dann selbstmordattentäter hineinzujagen, um bewusst möglichst viele zivilisten zu töten, in der hoffnung, möglichst viele juden umzubringen - wobei es ihnen aber auch schnurzegal ist, wen sie töten. und das nennen die führer der hamas dann "Geschenke Allahs". man befindet sich in der region schon lange nicht mehr in einem friedensprozess sondern in einem kriegsprozess - massiveren druck machen die israelis, ja. aber mehr gewalt und terror geht aus von den palästinensern, denen es scheissegal ist, wen sie töten. hier ein kurzer pressebericht der israelischen botschaft vom 11.9. zum tod des notfallmediziners david appelbaum, dessen tod sicher nicht nur mich sehr erschüttert hat - zumal er einer der ärzte war, der sich vor allem auch um die med. versorgung der palästinenser eingesetzt hat: Die Geschichte von Dr. Appelbaum
Dr. David Appelbaum war Notfallspezialist und gerade von einem Vortrag bei einem Symposium zur Behandlung von Terror-Traumata aus New York zurückgekehrt, um am Mittwoch bei der Hochzeit seiner 20jährigen Tochter Nava in Jerusalem anwesend zu sein. Vater und Tochter hatten am Dienstag den letzten Abend vor der Hochzeit Navas gefeiert. Als sie das Café Hillel in der Deutschen Kolonie Rehavia in Jerusalem verließen, wurden beide durch die Explosion des Sprengsatzes eines Hamas-Selbstmordattentäters getötet. Dr. Appelbaum wanderte vor über 20 Jahren aus Cleveland, Ohio, nach Israel ein, wo er medizinischer Leiter des Magen David Adom in Jerusalem und Arzt am Sha’are Zedek-Krankenhaus war. Um den großen Bedarf an Notaufnahmen zu decken, gründete Appelbaum private Notfall-Kliniken abseits der großen Krankenhäuser (Terem), bevor er später als Direktor der Notaufnahme ins Sha’are Zedek-Krankenhaus zurückkehrte. David Appelbaum hinterlässt seine Frau und drei weitere Kinder. Er und seine Tochter Nava wurden am Mittwoch in Jerusalem beigesetzt. (Ha’aretz)
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tiramisusi
antwortete am 01.10.03 (12:39):
fortsetzung: um das klar zu stellen: BEIDE seiten verhalten sich absolut unwürdig und die gewalt des einen kann nicht durch die gewalt des anderen gerechtfertigt werden. feuer kann man nur mit viel, viel wasser löschen und genau dieses wasser wünsche ich den israelis.
die sympatien und solidarität für palästina in allen ehren, jedoch sollten sich die vehementen israeli-gegner einmal dafür interessieren, was mister arrafath eigentlich mit den vielen millionen $$$ undf äää aus der entwicklungshilfe eigentlich gemacht hat? ...
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tiramisusi
antwortete am 01.10.03 (12:56):
ergänzende links mit infos zu dr. appelbaum:
https://homepages.compuserve.de/HeppyE/texte/2helden.html
https://www.theage.com.au/articles/2003/09/11/1063268513031.html
Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2003/09/11/166735.html
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Wolfgang
antwortete am 01.10.03 (12:57):
Hoeren wir eine Stimme des besseren Israels zum Thema - die Stimme des Friedensaktivisten URI AVNERY (der eine kleine aber einflussreiche Gruppe von israelischen FriedensaktivistInnen repraesentiert, die sich Gush Shalom-Bewegung nennt):
"Vor anderthalb Jahren entschied sich eine kleine Gruppe Israelis, ein Tabu zu brechen und das Problem der Kriegsverbrechen, zur Sprache zu bringen. Bis dahin war es selbstverstaendlich, dass die israelische Armee 'die moralischste und humanste Armee der Welt' ist - so die offizielle Redeweise - und deshalb kann sie solche Dinge [gemeint ist die Ermordung von unbeteiligten und unbewaffneten PalaestinenserInnen, darunter viele Kinder] nicht tun. [...]"
Quelle... Die praechtigen 27 (von URI AVNERY), ZNet Deutschland, 27.09.2003, https://www.zmag.de/article/article.php?id=832
Hier ist der Link zur deutschsprachigen Website von URI AVNERY, dessen Motto immer noch lautet: Der Frieden zwischen Israel und Palaestina ist moeglich !
https://www.uri-avnery.de/
Internet-Tipp: https://www.uri-avnery.de/
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Wolfgang
antwortete am 01.10.03 (13:11):
Auf der Website von 'Gush Shalom - Israeli Peace Bloc' gibt es zwei beeindruckende Karikaturen mit den Texten:
Double Standard
Israelian civilians killed in a suicide attack are INNOCENT VICTIMS
Palestinian civilians killed in an Israeli army attack are CASUALTIES OF WAR
https://www.gush-shalom.org/english/
Internet-Tipp: https://www.gush-shalom.org/english/
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Medea.
antwortete am 01.10.03 (17:56):
Tawliq Abu Baker, pälestinensischer Journalist, kritisiert die Politik seines Landes.
Anstatt ihre Zeit mit unrealistischen Ideen zu vergeuden, sollten die Palästinenser eine Zwei-Staaten-Lösung anstreben - Vorbild könnte dabei die zionistische Bewegung mit ihrem pragmatischen Vorgehen sein.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518.266216,html
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Medea.
antwortete am 01.10.03 (18:02):
Die Links und ich - auch ein Kapitel für sich ... :-)) Es fehlen zwei Nullen ;-))
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518.266216,00html
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Medea.
antwortete am 01.10.03 (18:09):
Dreimal ist Bremer Recht ... ;-))
Der Artikel heißt: "Die palästinensische Alles- oder Nichts-Politik und der Link jetzt hoffentlich endlich richtig .... Ein kleiner Punkt fehlte und - schon geht nichts mehr :-))
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518.266216,00.html
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Medea.
antwortete am 01.10.03 (18:17):
Heute steckt hier tatsächlich der Teufel im Detail ... ;-) nun ein letztes mal .... hierzu braucht man/frau ja Augen wie ein Luchs ....
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,266216,00.html
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Medea.
antwortete am 01.10.03 (18:34):
Tawliq Abu Baker schreibt in seinem Gastkommentar u.a.: "Es gibt wohl kaum Menschen, bei denen die Kultur des Selbstbetrugs stärker ausgeprägt und tiefer verwurzelt ist als in unseren arabischen und palästinensischen Gefilden - eine Kultur der Tagträumerei im brennenden Hochsommer. Die menschen klammern sich an rosarote Träume, gaukeln sich selber vor, daß diese Wirklichkeit sind, und scheitern dabei, auch nur einen einzigen ihrer Träume zu verwirklichen."
und
"Schizophrenie ist die bei uns am weitesten verbreitete Krankheit. Sie befällt vor allem unseren verwirrte Jugend. Ihr Symptom ist es, daß das Individuum zwei Persönlichkeiten entwickelt: eine wirkliche und eine eingebildete. Nationen, Gesellschaften und Individuen flüchten sich in Momenten der Schwäche gleichermaßen in Tagträume. Anstatt sorgfältige und ernsthafte Arbeit aufzubringen, erschaffen sie sich neue Wirklichkeiten, die die Maßstäbe verkehren und immer wieder Illusionen über den bevorstehenden Zusammenbruch des Feindes entstehen lassen. Aber nach mehr als 30 Jahren dauert die Besatzung unseres Landes immer noch an."
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seewolf
antwortete am 01.10.03 (23:05):
Medea - Du kannst es Dir leichter machen mit den Links...
Wenn Du eine Seite auf dem Bildschirm hast, deren URL Du als Link hier im Internett-Tipp eintragen willst, dann gehe mit dem Mauszeiger in das Adressfeld Deines Browsers, klicke rechts und klicke in dem aufgehenden Fenster auf "Kopieren". Dann hast Du den kompletten und zutreffenden Link in Deine Zwischenablage gespeichert.
Nun gehst Du - beim Verfassen Deines Beitrages hier - auf das Eingabezeilenfenster und klickst rechts und dann "Einfügen" : schon ist die URL (Adresse der empfohlenen Seite) eingetragen. Aber: Du mußt manuell das erste "https://" entfernen, weil es sonst doppelt steht und der Link NICHT funktioniert.
Bei den URL's der meisten Zeitungsseiten klappt es auch mit der Länge der Zeichenfolge ohne weiteres - so zB. bei SPIEGEL-online.
Diese Verfahrensweise spart Zeit und Schreibaufwand UND schont die Augen :-)
Internet-Tipp: https://www.seewolf.de
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Medea.
antwortete am 01.10.03 (23:22):
Danke Seewolf,
bei diesen raffinierten kleinen Besonderheiten merke ich dann wieder, daß ich immer noch ein PC-Lehrling bin ;-)) Werde ich gleich mal ausdrucken und beim nächsten Mal probieren.
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Medea.
antwortete am 02.10.03 (14:39):
Kurai stellt Kabinett von Arafats Gnaden vor - ich habe in dem Artikel keine Frau ausmachen können ... :-((
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,267551,00.html
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Medea.
antwortete am 02.10.03 (14:41):
Hallo Seewolf
habe gerade Deinen Super-Tip befolgt und es hat geklappt, wie der obige Versuch beweist. Danke.
(Und ich habe bislang immer mühsam abgeschrieben und dann wieder neu eingesetzt :-(( )
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