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THEMA:   Noch etwas Gutes hat das Kopftuchurteil: Die HeuchlerInnen muessen Farbe bekennen

 77 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 30.09.03 (18:49) mit folgendem Beitrag:

Weltanschaulich, religioes neutral sollen eine staatliche Schule und ihre LehrerInnen vor der Klasse sein, so die bisherige Argumentation. Dabei wussten alle, dass das ein vorgeschobenes Argument war. In Wirklichkeit ging es nur gegen eine bestimmte Religion (gegen den Islam) und gegen ein bestimmtes religioeses Symbol (gegen das Kopftuch).

Jetzt muessen die LaenderparlamentarierInnen Gesetze machen, wollen sie es moeglich machen, kopftuchtragende Lehrerinnen rechtmaessig aus dem Schuldienst werfen. MONIKA HOHLMEIER - verantwortliche Ministerin in Bayern - sagt auch, wo es lang geht: "Ich werde mich in Bayern fuer eine Regelung einsetzen, die den Traditionen unseres Landes und den Grundueberzeugungen unserer Buergerinnen und Buergern entspricht." Christliche Symbole und die Tracht christlicher LehrerInnen sollen nicht unter das Verbot fallen. Weil - so ihre Begruendung - die deutschen christlichen Kirchen "auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung" stehen.

Nur islamischen Symbolen und ihren Traegerinnen soll der Garaus gemacht werden. Der in amerikanischen Think Tanks ausgeheckte 'Krieg der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON) wird jetzt auch in Deutschland mit schaerferen Waffen gefuehrt.

Die christlichen FundamentalistInnen in Bayern (und in anderen Laendern) machen mobil. :-(


rolf antwortete am 30.09.03 (18:55):

und werden vor dem Bundesverfassungsgericht ihre Niederlage erleiden.


mart antwortete am 30.09.03 (19:12):

Tracht christlicher LehrerInnen : ? ist damit eventuell das Goldkreuzchen am dünnen Goldhalsband gemeint? -- Welch gigantische Demonstration des christl. Glaubens!

Christliche Symbole:
Kreuz muß entfernt werden, wenn nur einer der Klasse es verlangt, -- so weit ist mein Wissenstand.


"kopftuchtragende Lehrerinnen rechtmaessig aus dem Schuldienst werfen..."
ist das wirklich so?, Sie sollen das Kopftuch, das nur für eine kleine fundamentalistische Gruppe an Moslems zwingend ist, ablegen --- ach, welche gigantische Beraubung an persönlicher und religiöser Freiheit!


"Immer wieder hat Fereshta Ludin betont, sie verstehe das Tragen eines Kopftuches keineswegs

als politische Stellungnahme,

sondern als rein private Entscheidung und Ausdruck ihrer Persönlichkeit:

"Wie kann ich Toleranz vermitteln, wenn ich meine Identität verleugnen soll?".
Ludin wurde 1972 in Afghanistan geboren, ging mit ihren Eltern ins Exil nach Saudi-Arabien, kam 1987 nach Deutschland und hat seit acht Jahren einen deutschen Pass.

Schon in der Pubertät habe sie sich entschlossen, "zu beten, zu fasten und auch das Kopftuch zu tragen", erzählte Ludin der "taz". Der Glaube gebe ihr "eine gewisse Relaxtheit" - und überhaupt könne "eine Frau auch mit Kopftuch emanzipiert sein". Ablegen könne sie es im Unterricht nicht: "Wenn ich mich ohne Kopftuch nackt fühle, dann heißt das, es würde meine Würde kosten."


Nun, ich würde vorschlagen, eine Lehrerin beschließt, halbnackt zu erscheinen, weil dieses ihre "rein private Entscheidung und Ausdruck ihrer Persönlichkeit" sei. Und dieses Recht sollte sie auch -- diesmal nicht unterstützt von Fundamentalisten bis zum obersten Gerichtshof durch kämpfen. - natürlich nur für ihre Rechte als Mensch, das tragen zu dürfen, was ihrer Persönlichkeit am besten entspricht.


Dasselbe empfehle ich auch den an versch. Teilen des Kopfes gepiercte Lehrer. Auch diese werden nicht mit offenen Armen empfangen.--- auch das ist eine enorme Einschränkung der persönlichen Freiheit, víelleicht ist das auch ein Fall, wo Heuchler Farbe bekennen müssen.


mart antwortete am 30.09.03 (19:34):

ONLINE - 24. September 2003, 18:13
URL: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,267013,00.html

SPD-Abgeordnete Akgün "Ein 'Ja ' wäre ein Dammbruch gewesen"

Sie ist gegen Kopftücher und Kruzifixe in der Schule und froh, dass das Bundesverfassungsgericht die Politik in die Pflicht genommen hat. Ein "Ja" zum Tuch wäre ein Dammbruch gewesen, sagt die sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Lale Akgün im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

"Man kann auch ohne Kopftuch glauben"


SPIEGEL ONLINE:
Die Lehrerin Fereshat Ludin hat erkämpft, dass sie ihr Kopftuch im Klassenzimmer nicht abnehmen muss. Allerdings dürfen die Bundesländer in Zukunft Kopftücher grundsätzlich verbieten. Sind Sie zufrieden mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts?

Lale Akgün:
Ich bin sehr froh, dass es so gekommen ist. Eine Entscheidung "Ja zum Kopftuch" wäre ein Dammbruch gewesen.

SPIEGEL ONLINE:
Inwiefern?

Akgün:
Beim Kopftuch geht es doch gar nicht um den persönlichen Glauben. Es gibt viele türkische Lehrerinnen, die keins tragen. Das Kopftuch hat ganz demonstrative Bedeutung, mit dem sich bestimmte religiöse Ambitionen und Tendenzen verbinden.

SPIEGEL ONLINE:
Das sieht Fereshat Ludin anders. Sie sagt, sie wolle nicht missionieren, nur ihren Glauben ausleben.

Akgün:
Man kann auch ohne Kopftuch glauben, es ist kein zwingendes Glaubensbekenntnis. Es ist ein Verhaltensmuster.

SPIEGEL ONLINE:
Das Bundesverfassungsgericht hat die Verantwortung über die Kopftuch-Entscheidung an die Länder weitergeschoben. War das feige?

Akgün:
Es ist sehr weise vom Bundesverfassungsgericht, nicht zu sagen: "Wir entscheiden als Justiz ob Kopftuch Ja oder Nein". Es war klug, der Politik zu sagen: "Ihr müsst eure Hausaufgaben machen, ihr habt geschlafen die ganze Zeit."

SPIEGEL ONLINE:
Jedes Bundesland wird eine eigene Entscheidung darüber treffen, ob es Kopftücher in Zukunft toleriert oder nicht. In Hessen muss dann vielleicht eine Lehrerin ihr Haar zeigen, in Berlin darf sie mit Tuch zur Schule kommen.

Akgün:
Ich sehe darin keine Ungleichbehandlung. Kein Mensch muss seinen Glauben an der Klassentür ablegen. Aber es sollte nicht Teil der Arbeit sein. Dazu muss die Frage der Neutralität der Schulen noch einmal diskutiert werden.

SPIEGEL ONLINE:
Also sollten auch christliche Lehrer das Tragen von Kreuz-Symbolen verboten werden?

Akgün:
Genauso wenig wie Kruzifix im Klassenzimmer hängen sollen, sollten auch von den Lehrern keine religiösen Symbole zur Schau getragen werden. Stellen Sie sich vor, ein Parteigenosse von mir ginge mit einem SPD-Button auf der Brust in die Klasse. Nach zwei Stunden stünden die ersten empörten Eltern im Rektor-Zimmer und würden "Propaganda" schreien.

SPIEGEL ONLINE:
Und? Hätten sie Recht damit?

Akgün:
Sicher. In Politik und Religion geht es um Ideologien, Vorstellungen. Und Lehrer sind nun mal die Vorbilder der Kinder. Wenn sie als Vorbilder mit bestimmten Ideen kommen und sie vorleben ist das der Versuch einer Einflussnahme.

Das Interview führte Ulrike Putz

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,267013,00.html


Wolfgang antwortete am 30.09.03 (19:52):

Es bleibt die Tatsache, dass in Deutschland christliche FundmanentalistInnen (hauptsaechlich in Bayern und in Baden-Wuerttemberg) zweierlei Mass einfuehren wollen:

Demonstrationen in staatlichen Schulen per Tracht oder Symbol christlicher LehrerInnen sollen erlaubt bleiben, waehrend die gleichen Demonstrationen islamischer LehrerInnen verboten werden sollen.

In einem dem Anspruch nach laizistischen Staat geht das nicht.


mart antwortete am 30.09.03 (20:08):

Bitte nochmals:

Tracht der christl. Lehrer: ?????

Kreuzchen?? Frage Deine Kinder, welche Lehrer wie oft dieses "Symbol" des christl. Glaubens tragen?


Wolfgang antwortete am 30.09.03 (20:20):

Wenn in Deutschland in diesem Zusammenhang von 'Tracht' gesprochen wird, dann ist damit die Kleidung von Ordensbruedern oder -schwestern gemeint... Es gibt etliche LehrerInnen, die so an staatlichen Schulen nicht nur das Fach Relgion sondern auch andere Faecher (beispielsweise Mathematik oder Physik) unterrichten. Bisher hat sich niemand (ich auch nicht) daran gestoert.

Erst als islamische Lehrerinnen mit Kopftuch unterrichteten, ging das Geschrei los.


Mechtild antwortete am 30.09.03 (20:43):

@Wolfgang
Du hast recht. Ich wurde auch von Nonnen unterrichtet und mein Vater machte sich Sorgen, dass ich Ordensschwester werden könnte. Man hat sich früher nicht daran gestossen. Heute ist es anders, weil es andere Symbole sind und ein Unterschied gemacht wird in christlichen Islamischen Symbolen.
Trotzdem kann ich Dich in der Sache nicht Unterstützen. Wir tun unserer Demokratie und der Emanzipation, die wir Frauen uns in harter Arbeit erkämpft haben einen Bärendienst, wenn wir den Lehrerinnen erlauben in der Grundschule Kopftücher zu tragen.
Kleine Kinder sind sehr biegsam und wir müssen sie vor jedem Verbiegen schützen. Deshalb müssen alle religiösen Symbole aus der Grundschule verschwinden, auch Kreuze, Kutten udgl. Schule soll in einem Ethikunterricht den Kindern die verschiedenen Symbole erklären, damit das Kind neben der Religion, die das Elterhaus vermittelt auch die anderen Religionen kennerlernt und sich dann entscheiden kann.


mart antwortete am 30.09.03 (22:23):

<<.....Kleidung von Ordensbruedern oder -schwestern gemeint... Es gibt etliche LehrerInnen, die so an staatlichen Schulen nicht nur das Fach Relgion sondern auch andere Faecher (beispielsweise Mathematik oder Physik) unterrichten. Bisher hat sich niemand (ich auch nicht) daran gestoert.<<<

Nach deiner Information sind universitär ausgebildete Ordensschwestern und -brüdern in Deutschland in Hülle und Fülle vorhanden, sodaß sie in den in gr. Zahl vorhandenen konfessionellen Schulen nicht genügend beschäftigt werden können und deshalb an staatliche ausgeliehen werden. -- Die katholische Kirche ist sicher glücklich über die Anziehungskraft, die ihre Orden in Deutschland auf junge intelligente Menschen haben!


Nun in Österreich ist die Zahl der Ordensleute so gering, daß auch an konfessionellen Schulen, insbesondere höheren Schulen, die weltl. Lehrer die Mehrzahl darstellen -- war auch schon so vor 40 Jahren! Und an einer staatlichen Schule gibt es keine Ordensleute - zumindestens nicht in Tirol!

Die weltlichen Lehrer an konfessionellen Schulen müssen weder freiwillig noch unfreiwillig irgendein Zeichen des Glaubens - Kreuz - oder irgendein bes. Gewand tragen.


mart antwortete am 30.09.03 (22:26):

Mechthild, bist Du in eine staatl. Schule oder in eine kath. Privatschule gegangen? Wenn letzteres der Fall war, war das eine freiwillige Entscheidung Deiner Eltern, die offensichtlich die Grundeinstellung dieser Schulen bevorzugt haben.


mart antwortete am 30.09.03 (22:29):

Wolfgang,

Ich muß eine Korrektur nachtragen.

Ja, es gibt in Tirol Klosterschwestern, die in Volksschulklassen Handarbeit unterrichten und die dankenswerte Aufgabe haben, Buben häkeln und stricken zu unterrichten.


Mechtild antwortete am 30.09.03 (22:43):

Ich war an einer kath. Schule und habe da meine Ausbildung als Erzieherin gemacht. Ich musste diese Schule besuchen, denn es gab in unserer Nähe keine staatliche Schule, wo ich eine Ausbildung als Erzieherin hätte machen können. Es ist nicht immer die freie Entscheidung der Elter ausschlaggebende bei der Wahl der Schule. Sachzwänge (das liebe Geld) spielten früher und auch heute häufig eine Rolle.


mart antwortete am 30.09.03 (22:43):

26. September 2003


„Studium in Wien wegen Kopftuch-Verbots an türkischen Unis
Tochter von türkischem Islamisten will an der Katholischen Akademie studieren ..."

Istanbul -

Die Tochter eines der einflussreichsten islamistischen Journalisten in der Türkei will an der Katholischen Akademie in Wien studieren.

Grund dafür sei das an türkischen Hochschulen geltende Verbot des islamischen Kopftuches, sagte der führende islamistische Kolumnist Abdurrahman Dilipak der Zeitung "Hürriyet" (Freitag-Ausgabe). Dilipaks Tochter Fatima Zehra will demnach in Wien katholische Theologie studieren. Die Türkei brauche "Okzidentalisten", meinte Dilipak dazu.

Auf die Möglichkeit angesprochen, dass sich seine Tochter während ihres Studiums in Österreich zum Katholizismus bekehren könnte, antwortete Dilipak: "Gott bewahre!" Die Türkei verbietet das Kopftuch in staatlichen Institutionen wie Schulen, Universitäten und im Parlament. Im Alltag tragen die meisten Frauen in der Türkei das Kopftuch....“

https://diestandard.at/?ressort=diePolitik&_order=time

Interessant ist bei dieser Meldung, daß die Meinung der Tochter überhaupt nicht wert war, nachgefragt zu werden. Offensichtlich ist es klar, was die Tochter zum Vorschlag des Vaters zu sagen hat.


Wolfgang antwortete am 30.09.03 (23:33):

Ich moechte darauf hinweisen, dass sich mein Thema auf die Verhaeltnisse in Deutschland (speziell auf die in Bayern) beschraenkt.

Toleranz ist keine Frage von Mehr- oder Minderheiten. Von mir aus koennten sie unterrichten, egal in welcher 'Uniform'.

Leider haben bei uns die christlichen FundamentalistInnen das Sagen. Die sind nicht tolerant, wie alle FundamentalistInnen nicht tolerant sind. Deshalb machen sie jetzt ein Gesetz, das gegen die Muslime geht. Ihrer eigenen christlichen Klientel wollen sie dagegen das erlauben, was sie der anderen nicht-christlichen verbieten.

Ich hoffe, dass dann das Bundesverfassungsgericht solch ein Gesetz genauso kassiert, wie es das Kopftuchtrageverbot mangels gesetzlicher Grundlage kassiert hat. :-)


Renate2 antwortete am 01.10.03 (01:49):

Quatsch Wolfgang.

Wir leben hier in Europa, und vor allem hier in Deutschland mitnichten in fundamentalistisch geprägten Gesellschaftsstrukturen. Und das gilt auch für den größten Teil der USA und Kanada. Die extremen Auswüchse, deren Sprachrohr leider der aktuell amtierende amerikanische Präsident ist, beschränken sich bekanntlich auf den Biebelgürtel und wenige Staaten. Nicht unser Problem, erstmal..

Europa hat mit den Religionskriegen (nur einige Stichworte: Luther, Bluthochzeit, Hugenotten, dreißigjähriger Krieg etc) in einem ungeheuren geistigen Aufschwung solch neues Denken wie die Aufklärung entwickelt. Und in ihrem Rahmen die Gedanken- und Religionsfreiheit entdeckt. In Deutschland hat Lessing diese Prinzipien in der unsterblichen Ringparabel verewigt.
Aber dies galt im 18. Jahrhundert, eingesickerte einzelne Muslime oder Schwarze, die an den europäischen fürstenhöfen mehr spektakulär als einflußreich arbeiteten, waren damals nicht im geringsten durch völkisch - nationale Gedanken bedroht.

Inzwischen haben wir einen Pendelausschlag zur anderen Seite erlebt (islamistische Terroranschläge) und die stillschweigenden Übernahmeversuche von Milli Görrüs und anderer Organisationen. Du glaubst doch nicht wirklich, daß eine junge Frau mit eigenartigen "Mode"ansichten bis vor ein Bundesverfassungsgericht klagen könnte, wenn sie nicht von finanz- und interessenstarken Gruppen unterstützt würde?????

Tut mir leid, ich kann heute dem Lessingschen Toleranzbegriff nicht mehr folgen. Ich bin mir sicher, daß ein Türkenluis und ein Prinz Eugen, im Grabe rotierend, laut schreiend vor der Invasionsgefahr aus dem islamischen Osten warnen würden.. und wenn ich es recht bedenke, daß es genug Nachfolger gibt, die das auch tun, und die wir ernst nehmen sollten. Soll ich hier wirklich noch Namen nennen?

Lassen wirs gut sein mit den Multikultikuscheleien! Auf der anderen Seite gibt es das auch nicht! Es geht um gegenseitigen Respekt, Hilfen, wo sie vonnöten sind, (siehst du diese Notwendigkeit für die arabischen Staaten?) und einen freien, (wohlweislich zu korrigierenden) Welthandel, aber nicht darum, sämtliche Tore für Einwanderungen und kulturelle Dominierungen zu öffnen.
Renate.


radefeld antwortete am 01.10.03 (06:41):

Wie wär´s denn, wenn in einer Klasse, die von einer kopftuchtragenden Lehrerin unterrichtet wird, plötzlich alle Schülerinnen und Schüler mit Kreuzchen am Hals erschienen? Wie sähe es dann mit der Toleranz der Kopftuchträgerin aus?
Wäre mal des Nachdenkens oder gar der Probe wert.


Medea. antwortete am 01.10.03 (08:00):

Klare und deutliche Worte ....
- spiegeln sich auch im Abstimmungsverhältnis wider -

multikulti führt zur Verwässerung eigener Kulturen -
Lessings Ringparabel ist zwar wunderschön zu lesen, geht aber auch meiner Meinung nach an der heutigen Situation
total vorbei .....


Feuervogel antwortete am 01.10.03 (08:25):

Möge es ihr helfen, über das Kopftuch noch eine Perücke zu stülpen !!


simba antwortete am 01.10.03 (09:21):

Mich würde interessieren, ob man sich in islamischen Staaten ähnliche Gedanken wie in Deutschland macht, um Christen und andere "Ungläubige" ihre Rituale ungestört ausüben lassen zu können? Denkt man auch dort daran, dass sich ( nur eine Vision..) eine christliche Lehrerin, duch islamische Glaubensymbole gestört fühlen könnte? Wie würde man wohl mit Leuten aus anderen Ländern, anderen Glaubens umgehn, die in aller Öffentlichkeit den Islam verurteilen? Ich habe mir die Artikel " das Kreuz mit dem Islam" im Spiegel genau durchgelesen und finde mich in meinem Denken bestätigt. Mir fällt auf, dass hier nur Mart dazu Stellung nimmt und die meisten, die sonst den Spiegel für ihre Argumente gern in den Mund nehmen hier schweigen.....


mart antwortete am 01.10.03 (09:31):

"Perückenmacher" ist in der Türkei zu einem sehr erfolgreichen Handwerksberuf geworden.


mart antwortete am 01.10.03 (09:42):

Simba, deine Frage ist klar und eindeutig zu beantworten.

Selbst die Türkei als demokratischer Staat mit angeblicher Trennung von Staat und Religion verfolgt nach wie vor die (moslemischen) Alewiten in einem für uns unvorstellbarem Ausmaß. siehe die Links und Zitate von Medea!


iustitia antwortete am 01.10.03 (09:56):

Das hässliche Kopftuch macht "putzmunter", besonders solche, die nicht wissen, dass ihre eigene religiöse Freiheit nur darum besteht, dass sie auch anderen Religionsfreiheit zuerkennen. Aber für die Frau Ludin ist das Tuch kein Signal des Islam, kein Zwangssymbol, sondern eigenes, individuell verantwortetes Attribut. sie fühlt isch sonst nackt. Kann das an einer psychischen Instabiblität, in mangelndem Selbstbewußtsein begründet liegen? (Können aber nur Ärzte beurteilen.)
Von 1951 bis heuer habe ich Tracht tragende Nonnen, Dummheit und Stolz präsentierende "Fräuleins" (im Ruhrpott sagten wir "Lehrschen" zu dieser Personalität), einen "Betonkragen" tragenden "geistlichen" Lateinlehrer (OStR, der Religion nicht mehr unterrichten mochte und auch nicht musste), ihre muskuläre Männeridiotie gewährende Sportlehrer etc. erlebt... Alles Fälle für die Ausweisung aus dem sozialen Naherlebnisraum Schule...
*
Na, ich warte auf den ersten Ganzkörper-Tätowierten, der Beamter und Vorbild unserer Schulkinder werden will (wird wohl ein Mann sein; aber ob der die zwei nötigen Staatsexamnina schaffen wird...? Wer fühlt sich angeregt, in einem Tätowier-Salon oder -Präsentation auf Aufstellungen diese Anregung zu verkaufen?

Stephanie


Tobias antwortete am 01.10.03 (10:52):

Solange wir solche Nebensachen wie Kopftuch zu Hauptsachen in Deutschland machen, gehts uns gut.

Einen schönen Tag wünscht Tobias


Wolfgang antwortete am 01.10.03 (10:57):

Brandaktuell, die Ringparabel... Danke fuer den Tipp. Hier ist ein Auszug daraus, als Kontrastprogramm zur Konstruktion des 'Krieges der Kulturen' (der von Allzuvielen allzugerne gefuehrt wird):

NATHAN. Und also, fuhr der Richter fort, wenn ihr
Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt:
Geht nur! - Mein Rat ist aber der: ihr nehmt
Die Sache voellig wie sie liegt. Hat von
Euch jeder seinen Ring von seinem Vater:
So glaube jeder sicher seinen Ring
Den echten. - Moeglich; dass der Vater nun
Die Tyrannei des einen Rings nicht laenger
In seinem Hause dulden wollen! - Und gewiss;
Dass er euch alle drei geliebt, und gleich
Geliebt: indem er zwei nicht druecken moegen,
Um einen zu beguenstigen. - Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch jeder um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut,
Mit herzlicher Vertraeglichkeit, mit Wohltun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott
Zu Hilf'! Und wenn sich dann der Steine Kraefte
Bei euern Kindes-Kindeskindern aeussern:
So lad ich über tausend tausend Jahre
Sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird
Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen
Als ich; und sprechen. Geht! - So sagte der
Bescheidne Richter.

Quelle... GOTTHOLD EPHRAIM LESSING (1729-1781): Nathan der Weise III,7: Die Ringparabel


BarbaraH antwortete am 01.10.03 (11:16):

Ein Ring kann nun wirklich nicht als aufdringlich angesehen werden... kann insofern kaum mit dem islamischen Kopftuch einer Grundschullehrerin verglichen werden.

Ein Ring kommt eher einem Kreuz oder Halbmond an einem Halskettchen gleich. Ein derartiges Schmuckstück darf sogar im streng laizistischen Frankreich überall getragen werden. Dort ist neben Lehrerinnen sogar Schülerinnen das Tragen eines Kopftuches verboten. Als drei muslime Schülerinnen sich dieses Recht mit Unterstützung entsprechender Organisationen erkämpfen wollten, wurden sie der Schule verwiesen. Ein Kreuz oder ein anderes religiöses Symbol an einer Halskette oder einem Ring wird in Frankreich als Talisman gesehen und darf überall getragen werden.


Medea. antwortete am 01.10.03 (11:43):

Hallo Tobias:

wie wäre es denn, wenn Du Dir demnächst anstelle einer neuen Mütze oder eines Hutes ein islamisches Kopftuches aufsetztest? Das wäre dann doch ein sichtbares Zeichen von Solidarität :-))


Tobias antwortete am 01.10.03 (12:09):

Danke für den Hinweis und Anregegung Medea. Nicht mit Kopftuch sondern mit einem FES werde ich meine Solidarität beweisen denn Kopftuch und Bart passen nicht so gut zusammen:-)))))


Medea. antwortete am 01.10.03 (12:20):

Hallo Tobias:
ich komme dann als Kalif Storch ;-) - die Märchen aus tausendundeiner Nacht haben mir immer gut gefallen ....
wir geben dann sicher ein aufregendes Paar ab .-))


mart antwortete am 01.10.03 (13:57):

An dem wohl bekanntesten deutschsprachigen Dokument für Toleranz, nämlich an Lessings Drama „Nathan der Weise“, dessen Zentrum bekanntlich die „Ringparabel“ bildet, kann die gegenwärtige Situation gut interpretiert werden.
Aus der sehr interessanten Abhandlung von Dr. Christian THIES
Institut für Philosophie, Universität Rostock

“· Der Fundamentalist behauptet, genau zu wissen, dass sein Ring der wahre ist und er deshalb die anderen beiden Ringträger enteignen und als Betrüger bestrafen (oder sogar töten) dürfe.

· Der Indifferentist behaupet, dass es überhaupt keinen wahren Ring gebe - deshalb seien ohnehin alle drei Ringträger im Recht und der ganze Streit lohne sich nicht.

· Der Tolerante behauptet, dass es sehr wohl einen wahren Ring gibt und sich auch die Suche nach diesem lohne, selbst wenn man in absehbarer Zeit nicht erfahren würde, welcher es sei.

Lessing gibt auch die richtige Antwort auf die Frage, was nun zu tun sei: Jeder der mutmaßlichen Ringträger beweise durch sein Handeln, dass er sich ihm würdig erweise - durch praktizierte Humanität und Gerechtigkeit - in der kontrafaktischen Hoffnung, dass die anderen sich schließlich überzeugen lassen werden.

.......
Obwohl Fundamentalisten und Indifferentisten eine Gefahr für die Demokratie darstellen, müssen sie dennoch toleriert werden - solange sie nicht die öffentliche Ordnung und das gemeinsame Zusammenleben stören. Die besondere Stärke der Toleranten liegt ja darin, dass sie sich ja nicht nur gegenseitig tolerieren – so wie wir es vielleicht von den demokratischen Parteien in unserer Gesellschaft kennen.
Toleranz bezieht sich auch auf diejenigen, die selber nicht tolerant sind, also die Fundamentalisten und Indifferenten, wenn auch nicht auf diese als Fundamentalisten und als Indifferentisten - davon würden wir sie natürlich gerne abbringen.
Die Grenzen der Toleranz sind erreicht, wenn Fundamentalisten gegen die Menschenrechte verstoßen und die Indifferenten dabei zuschauen. „Keine Freiheit den Feinden der Freiheit“ ist eine einleuchtende Parole, die in der Weimarer Republik nicht beachtet wurde.
Dennoch kann eine tolerante Gesellschaft auch intolerante Gemeinschaften und Personen dulden, solange diese nicht die Grundlagen unseres Zusammenlebens untergraben. Wann dieser Punkt erreicht ist, muss jeweils im konkreten Fall entschieden werden. Ein „praktisches Dilemma“ liegt vor, wenn etwa in einer Krisensituation eine intolerante Gemeinschaft so schnell wächst, dass gegen sie keine Maßnahmen ergriffen werden können. In reifen demokratischen Gesellschaften ist es jedenfalls nicht nötig, ja eine Gefahr für die Demokratie selbst, auf Intoleranz oder Indifferenz mit Intoleranz und Indifferenz zu reagieren. Man kann sogar auf eine erzieherische Wirkung der Toleranz hoffen.“
----------------------------------
Und somit ist die Frage, ob der vom Zaun gebrochene Kopftuchstreit der Volkschullehrerin eine bloßes Zeichen ihrer gegenwärtigen psychischen Lage („komme mir nackt vor...“) oder die Sperrspitze eines vorrückenden islamischen Fundamentalismus ist, vor dem auch viele der hierher geflüchteten Moslems warnen.

Internet-Tipp: https://www.uni-rostock.de/fakult/philfak/fkw/iph/thies/toleranz.html


BarbaraH antwortete am 01.10.03 (14:51):

Auch ich halte es für sehr gewagt, ausgerechnet Lessing als Befürworter des islamischen Kopftuches heranziehen zu wollen. Lessing (1729 – 1781) brach als Pastorensohn aus ärmlichsten Verhältnissen sein Theologie-Studium ab und trat Zeit seines Lebens kompromisslos gegen die Bevormundung einer JEDEN Religion ein.

In „Lessing – Ein Lesebuch für unsere Zeit“, erschienen im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar (1986), heißt es in der Einleitung von Thomas Höhle:

>>Ihre (einer Person) soziale Stellung, ihr ökonomischer Reichtum, ihre religiöse Überzeugung – all das hat nichts mit ihrem Wert zu tun. Entscheidend ist ihr tätiges Verhalten anderen Menschen gegenüber, ihre Bereitschaft, Gutes zu tun, andern zu helfen, Unrecht zu verhüten, Schmerzen zu lindern. Darauf steuert auch die Ring-Parabel zu, das dichterische Kernstück des Dramas (Nathan der Weise), in dem es nun allerdings um die Religionen geht. Aber auch hier wird nicht schlechthin Toleranz den Religionen oder Weltanschauungen gegenüber gepredigt. Im Bild der orientalischen Parabel... wird festgestellt, dass keine Religion ein ursprüngliches Wahrheits-Privileg habe, dass keine Religion sich der anderen überlegen fühlen dürfe. „Nathans Gesinnung gegen ALLE positive Religion ist von jeher DIE MEINIGE gewesen“, schrieb Lessing im Entwurf einer Vorrede zu dem Drama. Es werden also alle positiven, das heißt geoffenbarten, Religionen im Prinzip abgelehnt, alle Religionen sind gleich wahr und gleich falsch. Nicht die Frage, ob ein Mensch Jude, Mohammedaner oder Christ ist, ist wichtig, sondern was er aus seiner religiösen Anschauung macht. „So glaube jeder seinen Ring den echten“, sagt Nathan. Diese humanitäre Ethik vereinigt schließlich alle anständigen Menschen zu einem festen Bund, dessen geistiger Vater der weise Jude ist.<<

Lessing rief stets mutig dazu auf, sich von den Zwängen der Religionen zu befreien. Mit Sicherheit hätte gerade er nicht Partei für ein islamisches Kopftuch auf dem Kopf einer Grundschullehrerin ergriffen.


mart antwortete am 01.10.03 (15:21):

Ein kurioses Detail aus dem Vorfeld der Entscheidung zu diesem Stück „Fetzen“:

Das Gericht lud vorab alle Beteiligten im Zuge des Konfliktmanagement ein versch. Möglichkeiten eines Kompromisses vorzuschlagen.


DIETMAR HIPP
04.06.2003

„Wenn sicher sei, "dass auf ihre religiöse Befindlichkeit Rücksicht genommen werde", sagt Ludins Anwalt Hansjörg Melchinger, könne "in einer konkreten, nicht anders lösbaren Konfliktsituation ausnahmsweise ein Kompromiss von Seiten der Lehrerin denkbar sein". Näheres will er nicht verraten.

Nadeem Elyas, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, kann sich vorstellen, dass an einer Grundschule eine Muslimin im Klassenzimmer ohne Kopftuch unterrichtet - denn die Pflicht zur Bedeckung bestehe ja nicht gegenüber Kindern. Allerdings müsse gewährleistet sein, "dass nicht plötzlich der Rektor oder eine andere Aufsichtsperson hereinplatzt".

So könnte es sein, dass am Ende des Karlsruher Verhandlungstages plötzlich über ganz andere Symbole diskutiert wird: "Nicht stören"-Schilder an der Türklinke, wie man sie aus Hotels kennt, oder eine rote Leuchte vor dem Klassenzimmer, die erst dann auf Grün springt, wenn die Lehrerin ihr Kopftuch wieder aufgesetzt hat.“


Medea. antwortete am 01.10.03 (15:56):

So ungefähr stelle ich mir das Schachern auf einem Pferdemarkt vor ...... :-((


venus antwortete am 01.10.03 (16:48):

Wenn's doch nur das Kopftuch wäre! Abgesehen, daß es m.E. - insbesondere zusammen mit diesen "pott"-häßlichen (wie wir in Norddeutschland sagen) ungegürteten (damit man auch ja keine Figur vermutet) Mänteln grauslich aussieht, ist es - leider - nicht so harmlos, denn es ist die Ideologie, die dahintersteckt. Mit Religion hat das wenig zu tun, denn es steht nicht im Koran, daß Frauen Kopftücher tragen sollen. Wie kommt man überhaupt darauf, daß Frauen (warum immer nur Frauen?)irgendetwas Bestimmtes tragen oder tun. Es ist doch ein reiner Geschlechterkampf und eine Unterdrückung der Frauen, die im 21. JH eigentlich vorbei sein sollte; stattdessen geht's zurück ins Mittelalter. Warum legen sich die moslemischen Männer nicht Scheuklappen an? Und wie kann es sein, daß soviele Frauen das Kopftuch tragen, denn es müßte doch eher demütigend sein als sie schützen? Und vor wen oder was eigentlich schützen? Unsere Frauen werden doch auch nicht pausenlos vergewaltigt. Und zumindest in der Südtürkei tragen nur einige wenige meist ältere Frauen Kopftuch. Wir sind m.E. an der falschen Ecke tolerant, denn die Absicht ist, den Islam zu verbreiten, Gottesstaaten zu errichten. Ich kann nur mit den beiden Frauen sprechen, die vor dem Gericht standen: Wehret den Anfängen! Gruß Helga B.


Minna antwortete am 02.10.03 (08:54):

Was müssen denn w i r alles tun, um eine Moschee betreten zu dürfen?


hl antwortete am 02.10.03 (09:46):

Die nackte Haut bedecken und das Kopfhaar. So meine Erfahrung bei dem Besuch einer Moschee in Istanbul.

Die gleiche Erfahrung habe ich bei dem Besuch einer griechisch-orthodoxen Kirche gemacht und wenn du den Vatikan bzw. die Kirche dort betreten willst musst du ebenfalls deine nackten Arme und Beine verhüllen.

Wo ist das Problem?


pilli antwortete am 02.10.03 (11:11):

@ Minna

ich erinnere mich gerne an den wunderschönen anblick der mit spitzenschleiern geschmückten frauen unserer spanischen gäste anlässlich der kirchlichen trauungszeremonie meiner tochter. ich meine sogar, einen bewundernden blick beim pfarrer entdeckt zu haben :-)

ich habe einige moscheen in Marokko und der Türkei auch alleine besucht...immer nach kurzer nachfrage bei den vor der moschee sitzenden gläubigen...und bin, da ich "nackte" oberarme und beine in kirchlichen räumen als nicht passend empfinde, freundlich und sehr höflich empfangen worden.


Minna antwortete am 02.10.03 (11:33):

An hl,
eben k e i n Problem.

Zum besseren Verständnis: ich meinte, wenn w i r uns im Ausland gewissen Richtlinien unterziehen, sollten s i e es auch bei uns tun.


Wolfgang antwortete am 02.10.03 (12:05):

Frau LUDIN darf jetzt beamtete Lehrerin werden und kopftuchtragend ihre Klasse unterrichten. Frau LUDIN ist Deutsche. Sie ist also keine Auslaenderin und stritt erfolgreich fuer ihr Recht im Inland.

All das, was in letzter Zeit die Gemueter hauptsaechlich christsozialer KreuzzueglerInnen bewegt hat, spielt sich in Deutschland ab (speziell in Bayern und in Baden-Wuerttemmberg, der sueddeutsche 'bible belt', wo traditionell der christliche katholische Fundamentalismus zu Hause ist).


mart antwortete am 02.10.03 (12:30):

Es ist ein Glück, daß es so vorurteilsfreie fundamentalische Gutmenschen wie dich gibt, die den Heuchlern endlich einmal Nachhilfe in Toleranz erteilen.

Warum ist es ein Glück? - für wen?

Nun, auf jeden Fall für mich -- es erweitert meinen geistigen Horizont. Deine klischeehafte Sprache habe ich bis jetzt nur von überzeugten Kommunisten, fundamentalistischen Moslems und erzkonservativen Katholiken gehört --- aber, in unserer toleranten Demokratie ist ja für jeden ein Plätzchen.


hl antwortete am 02.10.03 (13:57):

@Minna:
Nun, liebe Minna, ich habe noch keine halbnackte Muslimin in einer unserer Kirchen gesehen.

Und wenn du mit "gewissen Richtlinien" das Verständnis von Moral und Sitte meinst, auch da entspricht die Bekleidung - zumindest der älteren muslimischen Frauen - dem wohl eher als die Bekleidung mancher christlichen Touristen im Ausland.

Wenn ich an die Sommerzeit denke, da hat mich doch eher das zur Schau gestellte schwabbelige Fett mancher Menschen gestört als die "verbergende" Bekleidung, die manchmal auch sehr schick aussieht, der hiesigen Türkinnen.


Medea. antwortete am 02.10.03 (13:59):

Wie mag Frau Ludin sich jetzt fühlen?
Evtl. wie eine Marionette, an deren Fäden gezogen wurde mit starker Hand aus dem Hintergrund?
Diese Vermutungen wollen nicht verstummen und sind sogar schon beim Brötchenholen zu hören .....


Wolfgang antwortete am 02.10.03 (14:47):

In der Tat: "Diese Vermutungen wollen nicht verstummen und sind sogar schon beim Broetchenholen zu hoeren..." - Hintermaenner werden jetzt konstruiert und Pogromstimmung wird aufgebaut. Denn Frau LUDIN, diese tapfere und selbstbewusste Frau, hat den christsozialen respektive christdemokratischen FundamentalistInnen erst einmal die Suppe versalzen. In Deutschland ist so etwas schon immer gefaehrlich gewesen.

Wer sich ein Bild machen will von Frau LUDIN, sei auf ein taz-Interview mit ihr verwiesen:

taz v. 22.09.2003
"Ohne Kopftuch bin ich nackt"
https://www.taz.de/pt/2003/09/22/a0149.nf/text

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2003/09/22/a0149.nf/text


Tobias antwortete am 02.10.03 (15:18):

Hallo Wolfgang,
wenn es nur solche Menschen wie dich in Deutschland geben würde, hätte ich Angst hier zu leben. Aber Gott sei Dank ist die Mehrheit der Christen viel toleranter als du. So herablassend wie du über andere Menschen schreibst, stört nicht nur den Religionsfrieden sondern schürt Hass in Deutschland. Woher nimmst du diese Arroganz dich über Bayern und Baden-Württenberg so auszulassen. Dein Fanatismus ist gefährlich
Tobias


Wolfgang antwortete am 02.10.03 (15:27):

Du versuchst den ueblichen Trick, Tobias: Die Gleichsetzung von Bayern und Baden-Wuerttembergern mit ihren derzeitigen Regenten... Aber sowohl Bayern als auch Baden-Wuerttemberg sind Gott sei Dank mehr als ihre christsozialen respektive christdemokratischen FundamentalistInnen. Und nicht jeder Katholik bzw. nicht jede Katholikin ist einverstanden mit den Taten derer, die sich Christsoziale respektive Christdemokraten nennen. ;-)


simba antwortete am 02.10.03 (19:37):

Wer sich ohne Kopftuch nackt fühlt hat ein grosses Problem mit seinen Mitmenschen und solche Frauen werden auf kleine Kinder losgelassen......


mart antwortete am 02.10.03 (20:26):

Simba, Du weißt sicherlich, welch erotischen und von vielen Schriftstellern beschriebenen Effekt - für uns heute kaum vorstellbar - die entblößten "Fesseln" einer Frau gehabt haben, als die Mode lang war.

Könnte sein, daß das Entblösen der Haare denselben Effekt für die Damen und Herren hat.


Medea. antwortete am 02.10.03 (20:40):

.... wohl nach dem Motto: Rapunzel, Rapunzel, laß mir Dein Haar herunter ... :-))


BarbaraH antwortete am 03.10.03 (02:09):

Margrit Gerste schreibt in der ZEIT:

>>Kein Kopftuch in staatlichen Schulen!

Eine liberale Gesellschaft ist auf ein Höchstmaß an staatlicher Neutralität angewiesen

.....
Eine türkisch-stämmige Ärztin schrieb: Mehrere ihrer kleinen anatolischen Patientinnen werden mit dem Einsetzen der Regel umgekleidet. Die Eltern sagen, es ist ganz freiwillig, die Mädchen erzählen der Ärztin unter vier Augen, es war ein Handel, „Papa hat mir alles gekauft, was ich mir wünschte.“ Ein arabisches Mädchen gestand ihrer Ärztin: „Ich würde das Kopftuch sofort ablegen. Aber ich lebe noch mit meiner Familie, deren Verachtung und Ausgrenzung könnte ich nicht ertragen.“ Ein Lehrer berichtete, wie fröhliche und weltoffene kleine Mädchen plötzlich geduckt unter einem Kopftuch erschienen – ein neuer Hodscha, so berichteten sie, sei frisch aus der Türkei gekommen. Ein anderer Pädagoge beobachtet, wie schwer es so manche türkische Schülerin („Berufliche Oberschule“) hat, sich aus den Fesseln der Tradition und Religion zu befreien: „Die Schulkarriere dieser Mädchen ist des öfteren unter den Schlägen der streng gläubigen Väter und dem Terror der Machobrüder zunichte gemacht worden.“ Was also wird diesen Mädchen angetan, wenn man ihnen Kopftuch tragende Lehrerinnen vorsetzt? Man würde es ihnen noch viel schwerer machen, ihre Chancen in dieser Gesellschaft wahrzunehmen. Integration? Das Wort bekäme einen noch hohleren Klang.<<

https://www.zeit.de/2003/40/gerste_290903

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/40/gerste_290903


Medea. antwortete am 03.10.03 (07:58):

Wir engagieren uns gegen die unmenschliche Beschneidung der kleinen und größeren Mädchen, psychische und physische Folgen bleiben ein Leben lang ....

Wer aber denkt daran, was ein mit Gewalt aufgezwungenes
Kopftuch in den Seelen dieser Mädchen anrichtet ???
Sie können sich gegen ihre Familie selten wehren - wie sollen sie wohl argumentieren, wenn in staatlichen Schulen eine kopftuchtragende Lehrerin (Vorbildfunktion) am Pult steht?

Diesem Aspekt ist noch viel zu wenig Beachtung geschenkt worden!!!


mart antwortete am 03.10.03 (08:31):

Ich warte auf die ersten Lehrer mit Tschador, Burkha und ähnlichen Ungeheuerlichkeiten, die ihr Recht auf persönliche Entfaltung bzw. auf religiöse Glaubensausübung (Es ist immer ein Balanceakt der Anwälte zw. diesen beiden Begründungen) mit Unterstützung fundamentalistischer Kreise bis zum obersten Gerichtshof durchkämpfen


rolf antwortete am 03.10.03 (09:36):

was ist mit den christlichen Symbolen im sooooo neutralen Staat?
Kreuze in Gerichtssälen, von der Behörde angebracht.
Eid mit Bezug auf Gottes Hilfe, wenn auch freiwillig. Die Lehrerin trägt ihr Tuch ja auch freiwillig.


Wolfgang antwortete am 03.10.03 (10:12):

LehrerInnen, die staatliche Schule ueberhaupt sollen weltanschaulich und religioes neutral sein... Der laizistische Staat praktiziert die Trennung von Religion und Staat... Religioese Beeinflussung haben in unseren staatlichen Schulen nichts zu suchen... Mit solchen und aehnlichen Worten zieht Frau ANETTE SCHAVAN - die fuers kassierte Kopftuchtrageverbot verantwortliche baden-wuerttembergische Ministerin - durch die Talk-Shows. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Wie heuchlerisch die Diskussion gefuehrt wird, zeigt ein Blick in die Verfassung des Landes Baden-Wuerttemberg. Dort steht u. a.:

Artikel 12

(1) Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Naechstenliebe, zur Bruederlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu beruflicher und sozialer Bewaehrung und zu freiheitlicher demokratischer Gesinnung zu erziehen.

Artikel 15

(1) Die oeffentlichen Volksschulen (Grund- und Hauptschulen) haben die Schulform der christlichen Gemeinschaftsschule [...].

Artikel 16

(1) In christlichen Gemeinschaftsschulen werden die Kinder auf der Grundlage christlicher und abendlaendischer Bildungs- und Kulturwerte erzogen. [...]

Quelle... Verfassung des Landes Baden-Wuerttemberg: Vom Menschen und seinen Ordnungen III. Erziehung und Unterricht (das sind die Artikel 11-22)

Von Laizismus also keine Spur... Im Kampf gegen das Kopftuch geht es den christlichen FundamentalistInnen rund um Frau SCHAVAN nicht um ein Verbot aller religioeser Vorherrschaften und Symbole. Es geht ihr um den Kampf gegen den Islam. Es geht ihr darum, die 'christliche', in Wahrheit: die christdemokratische Vorherrschaft zu verteidigen.


simba antwortete am 03.10.03 (10:33):

Naja... die Christen sind auch das kleinere Übel.....


mart antwortete am 03.10.03 (10:48):

Wolfgang, kannst du die entsprechenden Gesetzestexte aus muslimischen Ländern (z.B.Türkei und Iran) herausfinden!

Es wäre wohl wert diesen Vergleich machen zu können.


Medea. antwortete am 03.10.03 (10:58):

@ mart
verlaß Dich drauf, das kommt noch .....
Inzwischen vermute ich auch, daß in einer kleinen Weile
sich die Gerichte mit der Vielehe zu beschäftigen haben werden. Das heilige Buch der Moslems läßt sie zu .

@ Wolfgang
Du magst es ja bestreiten, daß Europa noch so etwas wie das christliche Abendland ist, dennoch hat uns Europäer diese Kultur über die Jahrhunderte hinweg geprägt. Sie hat den Angriff der Mauren 632 vor Tours und Poitier, die Glaubenskämpfe der Katharina von Medici gegen die Hugenotten , die Türken vor Wien 1683 (?), den Dreißigjährigen Krieg katholisch gegen protestantisch, die französische Revulotion, die Zeit der Aufklärung mit dem beginnenden Humanismus, auch Gegenbewegungen überstanden -
wo siehst Du auch nur Annäherndes in der islamischen Welt?

Aber wir drehen uns im Kreise - und das Drehen wird immer schneller ....., fast so wie beim Tanz der Derwische ...:((


mart antwortete am 03.10.03 (11:07):

..und der dabei auftretene Schwindel und die Ent- und Verrückung entfernt den Geist aus den Niederungen dieser Welt und trübt den Blick!


Medea. antwortete am 03.10.03 (11:26):

.... und wie kann man mit getrübtem Blick noch das Wesentliche erkennen ...?


BarbaraH antwortete am 03.10.03 (11:41):

Leider werden in der Diskussion immer wieder die Fragen, „Darf eine Grundschullehrerin mit Kopftuch unterrichten“ und „Dürfen Frauen beim Bäcker oder allgemein in der Öffentlichkeit ein muslimisches Kopftuch tragen“, bunt durcheinander geworfen.

Die zweite Frage wird in unserem Grundgesetz, Artikel 4, klar beantwortet:

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Da das Kopftuch für einige muslime Frauen zu ihrer Religionsausübung gehört, darf ihnen das Tragen nicht untersagt werden. Wie wollte man auch gegen ein Tragen beim Bäcker oder Fleischer argumentieren, wenn vor wenigen Jahren eine Kopfbedeckung hier noch aus Hygienegründen Pflicht war? Also geht es einigen inzwischen eindeutig darum, diesen Frauen ihre Religionsausübung zu untersagen, und das ist nach dem Grundgesetz untersagt.

Bei der ersten Frage geht es um die Bedeutung der Schule, die jungen Menschen in neutralem Raum eine eigenständige Entwicklung ermöglichen soll. Hier hätte ich mir ein klares Urteil des Bundesverfassungsgerichtes gewünscht. Ich empfand ihre Rückgabe zur eindeutigen Klärung an die Länder bisher als feige....

Durch die Diskussionsbeiträge hier im ST bin ich jedoch inzwischen zu einer anderen Sichtweise gekommen. Vielleicht war es doch ganz weise, die Entscheidung in die Hände der Länder zu geben, denn Wolfgang bringt es mit seinem Thema auf den Punkt:

Unter den KultusministerInnen befinden sich HeuchlerInnen.
Ihre Argumentationen sollten wir ganz genau hinterfragen.

Ich muss gestehen, dass mir die Bedeutung dieses von Wolfgang eröffneten Themas erst allmählich bewusst wird. Ich selbst habe meine Schulbildung in der Freien und Hansestadt Hamburg erhalten, meine Kinder besuchten Schulen in Schleswig-Holstein. Setzt man nun die gesetzlichen Grundlagen z.B. von Baden-Württemberg (Wolfgang zitierte sie) und Schleswig-Holstein gegeneinander, fallen einem die letzten Schuppen von den Augen:

(Fortsetzung folgt)


BarbaraH antwortete am 03.10.03 (11:45):

(Fortsetzung)

Verfassung des Landes Schleswig-Holstein:

(3) Die öffentlichen Schulen fassen als Gemeinschaftsschulen die Schülerinnen und Schüler ohne Unterschied des Bekenntnisses und der Weltanschauung zusammen.

Schulgesetz Schleswig-Holstein:

(2) Es ist die Aufgabe der Schule, die geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten des jungen Menschen unter Wahrung des Gleichberechtigungsgebots zu entwickeln. Der Bildungsauftrag der Schule ist ausgerichtet an den im Grundgesetz verankerten Menschenrechten, den sie begründenden christlichen und humanistischen Wertvorstellungen und an den Ideen der demokratischen, sozialen und liberalen Freiheitsbewegungen

(4) Die Schule soll die Offenheit des jungen Menschen gegenüber kultureller Vielfalt, den Willen zur Völkerverständigung und die Friedensfähigkeit fördern. Sie soll den jungen Menschen befähigen, die Bedeutung der Heimat und der besonderen Verantwortung und Verpflichtung Deutschlands in einem gemeinsamen Europa sowie die Bedeutung einer gerechteren Ordnung der Welt zu erfassen. Zum Bildungsauftrag der Schule gehört die Erziehung des jungen Menschen zur freien Selbstbestimmung in Achtung Andersdenkender, zum politischen und sozialen Handeln und zur Beteiligung an der Gestaltung der Arbeitswelt und der Gesellschaft im Sinne der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

(6) Bei der Erfüllung ihres Auftrages hat die Schule das verfassungsmäßige Recht der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder (Artikel 6 Abs. 2 des Grundgesetzes) zu achten. Sie darf die religiösen und weltanschaulichen Grundsätze nicht verletzen, nach denen die Eltern ihre Kinder erzogen haben wollen. Die Eltern bestimmen im Rahmen der Rechtsvorschriften darüber, welche Schule das Kind besucht.

Wie sollte das Bundesverfassungsgericht allein die unterschiedlichen Sichtweisen dieser beiden Bundesländer (Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg)zusammenbringen? In der Tat müssen sich doch nun die Verantwortlichen in den Bundesländern fragen, ob ihre Argumentation nicht heuchlerisch ist, wenn sie sich vehement gegen eine islamische Beeinflussung von Kindern wehren, die christliche Beeinflussung jedoch sogar in Gesetzestexte gegossen haben und täglich praktizieren lassen.

Ich möchte Kindern die Chance geben, sich in der Schule in einer neutralen Umgebung zu einer eigenständigen Person entwickeln zu lassen.... ohne eine Beeinflussung von irgendeiner Seite. So habe ich es selbst in Hamburg und durch meine Kinder in Schleswig-Holstein erfahren dürfen. Dazu müssten wir uns wohl nach dem Beispiel Frankreichs zu einer streng laizistischen Schulpolitik entscheiden... alles andere wäre in der Tat heuchlerisch.


mart antwortete am 03.10.03 (21:28):

Ich habe mit einigen Punkten in folgenden Forderungen der türkischen Elternföderation Probleme. Wie seht ihr das?


"Zusammengefaßt fordern wir,

Türkisch als in den Stundenplan integriertes Regelfach einzuführen, und zwar unter deutscher Schulaufsicht,
als muttersprachlichen Unterricht, mit fünf Wochenstunden,
auch als zweite, dritte oder vierte Fremdsprache,
mit Abwahlrecht durch die Eltern versetzungsrelevant,
erteilt von durch deutsche Behörden eingestellte Lehrkräfte,
nach in Deutschland erarbeiteten Lehr- und Lernmaterialien,
nebst Einrichtung eines Lehramtes für Türkisch,


Begründung und Erläuterungen zu unseren Vorschlägen und Forderungen zu einer interkulturellen Erziehung als Konzept einer multikulturellen Gesellschaft:


Özet olarak ţunlarý istemekteyiz:

Haftalýk ders çizelgesinin içinde yerini almýţ normal bir ders olarak
Türkçe'nin haftada beţ saatla uygulanýr olmasýný,
Alman makamlarýnýn denetlemesi altýnda olmasýný,
velilerin isteđine bađlý olarak kabul etmeyecekleri,
sýnýf geçmeye etkisi olan ikinci, üçüncü, ya da dördüncü yabancý dil olmasýný;
dersin Alman makamlarýnca atanmýţ öđretmenlerce verilmesini;
Almanya'da hazýrlanmýţ ders araç ve gereçlerinin uygulanmasýný;
Türkçe dersi öđretmeni yetiţtirecek bir öđrenim dalýnýn düzenlenmesini;
çok ekinli bir toplumun tasarýmýnýn ekinlerarasý eđitimine yönelik bizim öneri ve istemlerimize gerekçeleme ve açýklamalar istemekteyiz.

Voraussetzungen einer interkulturellen Pädagogik sind:
Ekinlerarasý eđitim-bilimin koţullarý :



Neben einer entschiedenen Vermehrung der Schulsprachen auch eine Reihe curricularer Regelungen:

die Integration des muttersprachlichen Unterrichts der Minderheiten in das reguläre Curriculum und die Thematisierung von Sprachvielfalt überhaupt,

die Betonung kulturspezifischer Sichtweisen im Bereich des sozialwissenschaftlich–historischen Lernens ebenso wie im Bereich des kulturell–religiösen Lernens und das Thematisieren humaner und demokratischer Lösungsmöglichkeiten der daraus entspringenden Konflikte.

Okuldaki dillerin oldukca çođalmasýnýn yaný sýra bir dizi ders tasýmlamalarýna yönelik koţullara da bađlýdýr: Azýnlýđýn anadili öđretiminin o sýnýfýn ders tasýmlamalarýna uyumu ve dillerin çok boyutluluđunun konulaţtýrýlmasý gerekir. Toplumbilimsel tarihsel öđrenim dallarýnda ekinsel özelliklerin vurgulanmasý ve yine bunun gibi ekinsel-dinsel öđrenimin ve tüm bunlarýn sonucu olarak ortaya çýkan çakýţmalarýn demokratik ve insancýl çözüm olanaklarýnýn konulaţtýrýlmasý gerekir.

Akademie Klausenhof

04. - 06. Mai 2001 /

4 - 6 mayýs 2001

Internet-Tipp: https://www.tuerkische-elternfoederation.de/ISTEMLER/seite5.htm


utelo antwortete am 03.10.03 (22:07):

Hallo Mart,
das Thema "Türkisch für deutsche Lehrer und Schüler" stand schon vor mehr als 10 Jahren an. Damals konnte dies abgelehnt werden, blieb aber latent immer bestehen. Etliche Lehrer lernten diese Sprache, obwohl sie verdammt schwer ist. Da aber immer mehr Kinder in die Schule kommen, die gar kein richtiges Türkisch sprechen, sondern nur Dialekt, war der ganze Aufwand für die Katz.
Wir haben hier Schulklassen, die 18 ausländische und 8 deutsche Kinder haben.
Ich denke nicht, dass per Gesetz verordnet werden soll, dass unsere deutschen Kinder türkisch lernen müssen. Wir sind immer noch in Deutschland und wollen auch Deutsche bleiben.
Dazu: Ich lernte freiwillig vor 25 Jahren türkisch, las den Koran interesse halber, bin also kein Rassist.


Karl antwortete am 03.10.03 (22:54):

Dass Türken möchten, dass ihre Kinder auf den Schulen auch Türkisch lernen dürfen, ist doch selbstverständlich. Türkisch an deutschen Schulen halte ich für eine sinnvolle Einrichtung. Sprache dient der Verständigung und warum sollen wir nur Englisch oder Französisch lernen dürfen?

Warum soll Türkisch verpönt sein? Die Türkei ist ein bevölkerungsreiches Land, mit dem wir wachsenden Handel treiben. Viele türkische Menschen haben wir nach Deutschland als Gastarbeiter geholt. Alles was der Kommunikation hilft, ist sinnvoll.

Warum übrigens soll ein türkischer Junge, der in Berlin geboren wurde, weniger ein Recht haben, in seiner Heimat, in Berlin, seine Sprache zu sprechen als wir?

Die Deutschen in Siebenbürgen oder die Sudetendeutschen haben doch auch ihre eigene Sprache gesprochen.

Es ist ein großer Irrtum zu glauben, das Argument "Wir sind doch hier in Deutschland" wäre ein gutes. In den USA gehört inzwischen Englisch vielerorts zu den "Fremdsprachen", weil mehrheitlich Spanisch gesprochen wird. Die Bevölkerung entscheidet selbst, was gesprochen wird und immer größere Kreise der Bevölkerung bei uns sind nicht mehr "deutsch". Das ist ein Zahlenspiel.


BarbaraH antwortete am 04.10.03 (09:37):

In einem Artikel der Frankfurter Rundschau ist heute zu lesen, was durch ein gesetzliches Verbot des islamischen Kopftuches auf ein Bundesland zukommen könnte:

>>Ein Kernsatz ihres Urteils (der Bundesverfassungsrichter) zum Kopftuch lautet: eine Regelung, die Lehrern verbietet, mit der Kleidung ihre Religion kenntlich zu machen "kann in verfassungsgemäßer Weise nur durchgesetzt werden, wenn Angehörige unterschiedlicher Religionsgemeinschaften dabei gleichbehandelt werden".

Deshalb warnt Baden-Württembergs Justizministerin ihre Landesregierung: Ein Anti-Kopftuch-Gesetz könne zum Bumerang werden. Wenn das Gesetz einer verfassungsrechtlichen Prüfung standhalten wolle, müssten auch christliche Symbole aus den Schulen verbannt werden. Ein Dilemma besonders für Baden-Württemberg und Bayern, deren Verfassungen "christliche Gemeinschaftsschulen" vorschreiben.<<

https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/
nachrichten_und_politik/deutschland/?cnt=315748

Genau auf diesen Sachverhalt hat Wolfgang mit dieser Diskussion hingewiesen....

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?P2E764916


mart antwortete am 04.10.03 (10:17):

Ist doch in Ordnung, oder?

Ich kenne einige Schulen - außer in Privatschulen sind mir noch nie Lehrer aufgefallen, die christl. Symbole - Kreuze- demonstativ zur Schau gestellt haben.

Nachdem die Kreuzchen um den Hals in den seltensten Fällen zu sehen sind, wird das doch kein Problem machen -- und Körpervisitationen werden doch nicht von einem "Aufsichtspersonal" gemacht werden müssen.


Ich schlage dagegen vor in den allgemeinen Lehrzielen einen Passus aufzunehmen, daß der Unterricht den Werten der Aufklärung verpflichtet sein soll oder ähnliches. Ich denke, daß die "Werte der Aufklärung" schon eindeutig definiert werden können.

Und jetzt erwarte hiermit die Geißelung durch einige von euch.

für alle ! Schüler (ohne Ausnahme, die hier sicherlich wieder aufgrund der persönlichen oder religiösen Freiheiten gefordert werden wird) einen Ethikunterricht; der aber eine eigene Lehrerausbildung braucht und unsere Fächer Philosophie und Psychologie inkludieren soll.

Der nicht verpflichtende Religionsunterricht in den privaten Bereich, - in Österreich wird es hier Probleme mit dem Konkordat geben, - inwieweit der Staat dafür zahlen soll, sei dahingestellt --- wenn er die Lehrer dafür zahlt, hätte er eine Möglichkeit, die Lehrpläne dafür zu genehmigen und würde sich eine Kontrollmöglichkeit über die Ausführung offen halten?

Karl,

Was in meinen Augen in den Forderungen der türkischen Elternvereinigung zum Ausdruck kommt und für mich erstaunlich ist, ist die Tatsache, daß obwohl die Deutschkenntnisse der 2. und 3. Generation katastrophal sind, nicht ein zusätzlicher Stützunterricht für Deutsch gefordert wird, sondern ein integrativer Türkischunterricht.

Fremdsprachen sind wertvoll und es sollten soviel wie möglich im Rahmen der Freifächer bzw. als 3. und 4. Fremdsprache angeboten werden.-- so wie wir hier Russisch etc. an manchen Schulen im Angebot haben.


BarbaraH antwortete am 09.10.03 (10:36):

In der Klosterschule Lichtental in Baden-Baden wird den Kindern seit fast 200 Jahren Lesen und Schreiben beigebracht. Nun droht ihr das Ende:

>>..... die konservative Regierung des Bundeslandes Baden-Württemberg hat in den vergangenen fünf Jahren alles dafür getan, dass diese Schule, jedenfalls in ihrer gegenwärtigen Form, für verfassungswidrig erklärt und geschlossen werden könnte. Nicht dass die Regierung das jemals beabsichtigt hätte – es ging in dem fraglichen Verfahren überhaupt nicht um die kleine Klosterschule. Ihr Ende wurde lediglich, sozusagen als Kollateralschaden, in einem viel größeren und wichtigeren Konflikt in Kauf genommen.<<

Noch gibt es eine Hoffnung zur Rettung der Klosterschule:

>>Seit 1948 ist die Klosterschule die einzige staatliche Pflichtgrundschule in einem Schulbezirk mit mittlerweile gut 7000 Einwohnern; vier der fünf Ordensschwestern in dem 17köpfigen Kollegium sind Beamtinnen.

Ist das ein Problem? Im Prinzip ja.

Denn aus Sicht des Landes Baden-Württemberg sind religiöse Bekenntnisse von Lehrkräften, seien sie nun Christen, Muslime oder Hindus, an öffentlichen Schulen allesamt des Teufels – das jedenfalls war die Rechtsauffassung, die das Land dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vortrug, als es um das Kopftuch ging. „In öffentlichen Pflichtschulen“ seien Kinder „ohne jede Parteinahme des Staates und der ihn repräsentierenden Lehrkräfte für christliche Bekenntnisse wie für andere religiöse und weltanschauliche Überzeugungen zu unterrichten und zu erziehen“ – diesem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, ergangen in der Sache Ludin gegen Baden-Württemberg, schloss sich das Land in seiner Stellungnahme für das Bundesverfassungsgericht ohne jede Einschränkung an.

Wie kann man einer Muslimin ein solches Urteil entgegenhalten, wenn man zugleich Lehrerinnen in der Tracht eines christlichen Ordens an einer staatlichen Pflichtschule duldet?

Das wirke, sagt Kultusministerin Annette Schavan, „zugegebenermaßen wie eine schwer auflösbare Spannung“. Im Fall der Klosterschule müsse man eben Traditionen berücksichtigen, die in Landesverfassung und Schulgesetz verankert seien.<<

Verlogener geht's ja wohl kaum:
Die Tracht der Nonnen ist Tradition, das Kopftuch ein Ausdruck „kultureller Desintegration“....

Internet-Tipp:

Ein Opfer für das Abendland

Der Streit um ein islamisches Symbol gefährdet eine christliche Klosterschule
Von Frank Drieschner
https://www.zeit.de/2003/42/Ordenstracht

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/42/Ordenstracht


Wolfgang antwortete am 09.10.03 (11:03):

Du siehst, Barbara, wie wichtig der Erfolg von Frau LUDIN vorm Bundesverfassungsgericht war. Denn die christlichen FundamentalistInnen in Bayern und Baden-Wuerttemberg und anderswo haben schwer zu schlucken an diesem Urteil.

Bevorzugen sie die AnhaengerInnen ihrer Religion und benachteiligen sie die AnhaengerInnen anderer Religionen, werden die neuen Gesetze voraussichtlich gleich wieder kassiert.

Dem inneren Frieden dienen die Machenschaften von Frau HOHLMEIER und Frau SCHAVAN et al. auf jeden Fall nicht. Viel politisches 'Porzellan' haben sie schon zerschlagen... Fuer diese 'christlichen' KreuzzueglerInnen gilt, was der iranisch/deutsche Islamwissenschaftler NAVID KERMANI in einem offenen Brief dem SPIEGEL-Herausgeber AUST und der Berichterstattung in seinem Blatt vorwirft:

"Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob religioese Symbole wie das Kopftuch in der Schule einen Platz haben, aber wenn Sie jeder Frau, die es traegt, schon deshalb Umsturzplaene für Deutschland unterstellen und dass sie sich in die Unterdrueckung ergeben hätte, ist das mehr als nur eine Verleumdung: Sie heizen jenes Klima noch an, in dem Musliminnen in Deutschland auf der Straße angespuckt oder aufgefordert werden, zu den Mullahs zurueckzukehren. [...] Sie wollen diese Frauen nicht bloss aus den Schulen, sondern aus dem Land haben."

Quelle des Zitats... Feindliche Uebernahme (von NAVID KERMANI), taz v. 09.10.2003, https://www.taz.de/pt/2003/10/09/a0149.nf/text

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2003/10/09/a0149.nf/text


mart antwortete am 09.10.03 (11:48):

NAVID KERMANI ist ein wirklich lesenswerter Tip, sowohl sein Artikel auf https://www.taz.de/pt/2003/10/09/a0149.nf/text
als auch seine unerhört interessanten Bücher.

Er stellt die Lage in den verschiedenen islamischen Ländern in ausgewogener und kenntnisreicher Weise dar und erklärt in nachvollziehbarer Art seine Gefühle dabei, als aufgeklärter Muslim mit den Fundamentalisten in einen Topf geworfen zu werden - und seinen Drang sich - fast unfreiwillig - mich allen Moslems solidarisieren zu müssen


Medea. antwortete am 09.10.03 (12:51):

Laut Koran gibt es diese religiös motivierten Verkleidungsvorschriften nicht, wie immer wieder festgetellt wird. Ich vermute, daß Frau Ludin und mit ihr sämtliche Kopftuchträgerinnen ganz anderes bewegt: nämlich damit alle Männer und ihre vermutete Gier vorzuführen, und der einzige Weg, unbehelligt davonzukommen, sei, sich vor ihnen zu bedecken .... :-))


iustitia antwortete am 09.10.03 (16:05):

@ medea,


ich würde mich völlig dagegen verwahren, ein mir liebes Kleidungsstück nicht mehr zu tragen, weil meine Nachbarin etwas vermutet.


mart antwortete am 09.10.03 (19:27):

iustitia,

Würdest Du zu Gericht gehen, wenn Du dein liebstes Kleidungsstück (z.B. enge Hosen und darüber sichtbare Tangahöschen) nicht mehr tragen darfst (z.B. als Lehrer im Unterricht, in der Bank, im Kaufhaus) und würdest Du bis zum Höchstgericht gehen, um dein Recht auf persönl. Entfaltung bestätigt zu bekommen.

Würdest Du dich beklagen, wenn dein Nachbar aufgrund Deines Outfits vermuten würde, du seist eine Hure?

Würdest Du dich beklagen, wenn dieser Nachbar nicht nur Vermutungen äußert, sondern auch danach handelt?


BarbaraH antwortete am 13.10.03 (00:40):

Auch in Frankreich ist der Streit um das Tragen eines islamischen Kopftuches in der Schule, allerdings von Schülerinnen, neu entfacht:

>>Kopftuch bringt Schulverweis
....Zwei Mädchen, die sich weigerten ihre Kopftücher abzulegen, sind in Frankreich von der Schule verwiesen worden.
.......
In Frankreich gibt es jedes Jahr mehrere hundert Kopftuch-Fälle an Schulen, die zumeist gütlich beigelegt werden. Ihre Häufung hat in jüngster Zeit jedoch eine Debatte über ein gesetzliches Verbot ausgelöst. Der frühere Kulturminister Jack Lang erneuerte seine Forderung, jedes religiöse Symbol an staatlichen Schulen per Gesetz zu verbieten, während der konservative Innenminister Nicolas Sarkozy den geltenden Erlass als ausreichend bezeichnete. Ein Parlamentsausschuss und ein von Staatspräsident Jacques Chirac eingesetzes Komitee über die Laizität sollen im Dezember Berichte über für und Wider eines gesetzlichen Verbots vorlegen.<<

https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/
nachrichten_und_politik/international/?cnt=320431

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?G1D822036


mart antwortete am 18.10.03 (08:44):

Es ist eine bewährte Methode Menschen mit anderen oder differenzierteren Meinungen als charakterlich schlecht hinzustellen.

Und so frage ich mich schon, was Wolfgang in seiner Themenüberschrift mit dem Wort "HeuchlerInnen" und "Farbe bekennen" bezweckt?

Möchtest Du Menschen mit anderen Meinungen diffamieren oder möchtest Du sie von deiner Ansicht überzeugen?


Was würdest Du zu folgender Überschrift sagen:

"Noch etwas Gutes hat das Schächtungsurteil: HeuchlerInnen müssen Farbe bekennen"


Medea. antwortete am 18.10.03 (10:00):

Mir wäre leider schon längst die Kehle durchschnitten worden ... :-((
(Geopfert auf dem Alter des Rückschritts und der Vorgestrigen)


BarbaraH antwortete am 18.10.03 (11:17):

HeuchlerInnen sind z.B. KultusministerInnen, die das Kopftuchverbot in der Schule zum Schutz der Kinder im Sinne einer absoluten Neutralität durchsetzen wollen, christliche Symbole wie eine Nonnentracht jedoch ausschließen wollen... weil es sich dabei nach ihren Worten um ein "traditionelles" und nicht um ein religiöses Gewand handeln soll. Das ist pure Heuchelei, die Wolfgang zu Recht anprangert.
Kein Gericht könnte eine derartige Argumentation gutheißen.

Schaut Euch doch bitte noch einmal meinen Beitrag vom 09.10.03 (10:36) an.

Internet-Tipp:
https://www.zeit.de/2003/42/Ordenstracht

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/42/Ordenstracht


mart antwortete am 18.10.03 (11:38):

Und damit beißt sich die Schlange wieder in den Schwanz; den wer sagt und entscheidet, daß das Kopftuch ein religiöses Symbol sei oder nicht. Wer wechselt ständig die Argumentationslinie und vollbringt Kunststücke im Seiltanzen zwischen der Auslegung "Tradition und kulturelle Herkunft" und "religiösen Vorschriften"?

für wen und für was ist dieses jetzt neu "etablierte" und ausgrenzende Symbol für Herkunft und Glauben so wichtig um deshalb bis vor das Höchstgericht zu gehen?

Welche Interessen stecken dahiner?

Die verletzte Psyche einer kleinen Lehrerin? Oder viel intensivere Interessen von Gruppierungen, die so wie bei den Koranschulen die Toleranz unserer Gesellschaft unterwandern wollen?


rolf antwortete am 18.10.03 (12:01):

in meiner Nachbarschaft wohnt auch eine türkische Familie, die älteren Frauen tragen Kopftuch, die jüngeren nicht.
Von religiösen Aktivitäten habe ich noch nichts bemerkt, scheint eifach traditionelle Kleidung zu sein.


mart antwortete am 18.10.03 (12:21):

Eben, so ist es, so wie es bei uns ja auch üblich war. Das Kopftuch als pseudoreligiöses Symbol wird doch jetzt m.E. aus ganz anderen Gründen, z.B. auch als Zeichen der Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft, in der man lebt, etabliert.

War übrigens alles schon einmal in der Geschichte da, nur damals mit anderen Beteiligten.


Medea. antwortete am 18.10.03 (13:12):

"Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft, in der man lebt" sowie - als politische Aktion - Ermutigung anderer zur Integrationsverweigerung mit ökonomischen und sozialen Folgen - auch so kann der Gang zum höchsten deutschen Gericht wegen dieses scheinbar privaten Stückes Stoffs gesehen werden...