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THEMA: Lügen haben kurze Beine, aber die Wähler auch ein kurzes Gedächtnis
5 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 19.09.03 (08:26) mit folgendem Beitrag:
Ungläubig haben Bush-Gläubige wahrscheinlich gestern und heute Zeitung gelesen (falls sie lesen). Nachdem der US-Bevölkerung mehrheitlich weisgemacht worden war, dass Saddam enge Verbindungen zu den Terroristen des 11. Septembers unterhalten hat (inzwischen glaubten 70% der amerikanischen Bevölkerung daran!), rudert Bush nun zurück. Saddam habe keine Verbindung zu den Terroristen unterhalten.
Die Motivation ist nur zu verständlich. Bush möchte die nächsten Wahlen gewinnen und weniger Angriffsfläche bieten. Behauptet er jetzt, er habe doch niemals behauptet, Saddam und die Terroristen steckten unter einer Decke, werden ihm dies mindestens 70% der Bevölkerung bis zu den Wahlen glauben. Die Hoffnung, dass sie ihm Lug und Trug vorwerfen werden, um einen Krieg vom Zaun zu brechen, ist wohl vergeblich. Ich habe diese Hoffnung in ein aufgeklärtes US-amerikanisches Bürgertum fast schon aufgegeben. Aber immerhin, es gibt noch einen Kennedy:
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,266247,00.html
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schorsch
antwortete am 19.09.03 (09:13):
Auch Kennedy hatte seine Schwächen..... z.B. M.M.!
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Wolfgang
antwortete am 19.09.03 (10:56):
" 'There was no imminent threat. This was made up in Texas, announced in January to the Republican leadership that war was going to take place and was going to be good politically. This whole thing was a fraud,' Kennedy said." - das ist der Kern des Interviews, das EDWARD KENNEDY gestern 'Associated Press' (AP) gab, und dessen Transkript heute in den Medien verbreitet wird.
Uebersetzt heisst das: "Es gab keine unmittelbare Bedrohung [der USA durch Irak]. Das wurde ausgeheckt in Texas [...]. Die ganze Sache war ein einziger Betrug."
EDWARD KENNEDY - einer der Repraesentanten des besseren Amerikas - war einer der 23 Senatoren, die im letzten Oktober im Senat gegen die Ermaechtigung der BUSHisten zum Fuehren ihres Krieges stimmten.
Ihre Luegen (an die sie schliesslich selbst glaubten) holen die BUSHisten ein. Fuer diese Luegen sind tausende Menschen gestorben... Vor allem irakische zivile Menschen (bis heute zwischen 6.131 und 7.849, vgl. https://www.iraqbodycount.net ) - aber auch amerikanische Menschen, genauer, amerikanische SoeldnerInnen, die derzeit von irakischen Widerstaendlern angegriffen und in grosser Zahl getoetet und verwundet werden.
Die BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta steht als das vor der Oeffentlichkeit, was sie immer war: Eine Bande von LuegnerInnen, die auch vor Mord und Totschlag nicht zurueckschreckt... Und das alles nur aufgrund eigener privater Profitinteressen und der Profitinteressen ihrer Hintermaenner (das sind vor allem die Eigentuemer der amerikanischen Oel- und Ruestungskonzerne).
Internet-Tipp: https://www.iraqbodycount.net
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tiramisusi
antwortete am 19.09.03 (10:59):
na schorsch..die war doch wohl seine harmloseste schwäche, kennedy hatte ganz anderen dreck am stecken - er hatte nur das zweifelhafte glück, als held zu sterben und in die erinnerung einzugehen.
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Mechtild
antwortete am 19.09.03 (12:37):
@ schorsch hättest Du M.M. von der Bettkante stoßen?:-)) @ Karl Das Wahlverhalten der Wähler hat wenig damit zu tun, ob Politiker lügen. Die meisten Wähler sagen, die lügen doch alle. Heute wird eine Wahl mit der Wahlbeteiligung gewonnen. Man braucht weniger Wähler bei einer geringen Wahlbeteiligung. Das Wahlverhalten des Einzelnen ist sehr von seiner subjektiven Wahrnehmung von Politik beeinflusst. Diese ist stark von der Sozialisation von den Politikern vor Ort usw. beeinflusst. Wahlverhalten wird nur in geringen Masse von rationalen Argumenten bestimmt. Das ist nicht nur in Amerika so, sondern auch bei uns. Die Toten IrakerInnen beeinflussen die Wahl von Bush sicher wenig. Die toten US-Soldaten werden dagegen auf das Wahlverhalten negativen Einfluss für Bush haben.
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schorsch
antwortete am 20.09.03 (14:24):
@ Mechtild
Schorsch entrüstet: Hab weder MM noch irgendeine andere je von der Bettkante gestossen ):--((((
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