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THEMA:   Jude ist kein Tabuwort mehr.

 24 Antwort(en).

juergenschmidb begann die Diskussion am 12.09.03 (08:59) mit folgendem Beitrag:

Jude ist kein Tabuwort mehr.
Gleich vorweg, ich bin kein Antisemit, ich bin überhaupt kein Feind irgendwelcher Volksstämme.
Aber: wie kann man einen von einem Volk gewählten Präsidenten rundherum um seine Gebäude kaputtbomardieren, und ihn zwingen, sein Volk zu verlassen?
Das ist extremer Nationalismus, dessen Vorbild aus der Nazizeit ist.

Deweiteren braucht man sich auch nicht wundern , wenn man Rechtsextreme auf den Plan ruft, wenn man in München ein völlig übertrieben grosses jüdiches Zentrum plant, in diesem Fall wwerden wir sogar zu Geisseln genommen, da wir ja kräftig mitwirken.

So, das gilt für beide Themen, wird es nie zu einer Normalisierung zwischen Juden und allen anderen Völkern kommen.

Übrigens braucht mich nun niemand an die dunkelsten Zeiten erinnern, die Deutschland je zu verantworten hatte, von 33 bis 45. Ich habe hunderte von Berichten darüber gelesen, Diskussionen gehört, mit den Juden immer wieder mitgelitten, nicht nur mit ihnen, mit allen Opfern.


schorsch antwortete am 12.09.03 (09:46):

Bitte nicht "Jude" in den gleichen Topf werfen mit "Israel" oder gar "Sharon"!

Sprich mal mit einem Juden, der in deinem Ort wohnt (möglichst nicht einen mit Käppi unter dem schwarzen Hut und Zapfenlocken). Du wirst wohl erstaunt feststellen, dass er über Sharons Ausrottungspolitik genau so denkt wie du....


Ebba antwortete am 12.09.03 (11:02):

@Jürgen
>>Deweiteren braucht man sich auch nicht wundern , wenn man Rechtsextreme auf den Plan ruft, wenn man in München ein völlig übertrieben grosses jüdiches Zentrum plant, in diesem Fall wwerden wir sogar zu Geisseln genommen, da wir ja kräftig mitwirken.>>

Was hat der Bau des jüdischen Zentrums in München mit der Politik Sharons zu tun?
Soll der Bau unterbleiben oder kleiner ausfallen als geplant, weil es Rechtsextreme gibt, denen eine Belebung der jüdischen Kultur in München nicht passt? Meinst Du nicht, dass sie sich dann andere Gründe suchen, um ihre kriminelle Energie auszuleben?
Die Zusammenhänge die Du setzt, kann ich nicht nachvollziehen.


tiramisusi antwortete am 12.09.03 (11:57):

Jude war nie ein Tabuwort - was soll der Blödsinn??
Und mach dich mal ein wenig schlau: In israel leben zwar viele juden aber nicht nur ... und nicht alle Juden leben in Israel oder haben mit Israel unmittelbar zu tun.
Und was ist gegen ein jüdisches Zentrum in München einzuwenden - hast Du mal nachgezählt, wie viele katholische Kirchen es dort gibt? Wie viele Synagogen und dazugehörige Gläubige es vor 33 gab und vie viele davon ünbrig blieben???? Seit die grosse Synagoge am Lenbachplatz von den Nazis dem Erdboden gleich gemacht wurde, findet jüdisches Gemeinde in Münchner Hinterhöfen statt und man ist mit 6000qm alles andere als grössenwahnsinnig - immerhin gehören auch Kindergärten, eine Altentagesstätte, ein Jugendzentrum usw dazu - was also ist dagegen einzuwenden? Es ist schlimm genug, dass jüdische Schulen und Kindergärten in anderen deutschen Orten wie Hochsicherheitstrackte geschützt werden müssen, also warum willst Du keine Normalisierung jüdischen lebens in Deutschland zulassen? Das hat da seit Jahrhunderten hingehört und hat nichts aber auch nichts mit Israel zu tun!


Karl antwortete am 12.09.03 (12:35):

Die Politik Sharons, die ich für fatal halte, kann niemals die Aktivitäten von Rechtsradikalen rechtfertigen. Wir dürfen nicht schon wieder beginnen zu verallgemeinern. Auch wenn ein Land eine skrupellose Regierung hat, dürfen noch lange nicht seine Bewohner über einen Kamm geschoren werden. Ich kann mich tiramisu nur anschließen, was soll der Blödsinn?


juergenschmidb antwortete am 12.09.03 (13:50):

genau gelesen ist es keine rechtfertigung für rechtsextreme.
desweiteren ist es nicht nur ausrottungspolitik von sharon, da sind auch noch ein paar andere der gleichen meinung.eine verallgemeinerung kann ich auch nicht erkennen, ich las keine neuen aspekte hier, danke auch für den konkreten vorwurf blödsinn.
Bin aber weiter ganz locker, auch wenn es nur meine meinung bleibt.


Karl antwortete am 12.09.03 (13:59):

Was aber soll eine Überschrift "Jude ist kein Tabuwort mehr."? Jude ist wie Christ die Bezeichnung für ein Mitglied einer Religionsgemeinschaft. Was ist/war an diesem Begriff "tabu"? Das erweckt m.E. doch den Eindruck, dass in Deinem Mund "Jude" negativ belegt war und Du den Begriff jetzt hervorzauberst, wo es etwas zu kritisieren gibt. Anders kann ich die Wahl dieser Überschrift nicht verstehen.


tiramisusi antwortete am 12.09.03 (15:34):

Vielleicht muss man es für bestimmte Leute ganz laaangsam schreiben, damit sie es verstehen?
Jude oder Jüdin zu sein beschreibt die Zugehörigkeit zu einer Relion, nicht zu einer politischen Gesinnung und nicht zu eine Rasse. Innerhalb des Judentum gibt es - wie im islam und im Christentum unterschiedliche Strömungen und Glaubensrichtungen - sehr liberale und sehr konservative, sehr orthodoxe und sehr - unorthodoxe. Und sie haben unterschiedliche Gemeinden und unterschiedliche Synagogen.Kommt Dir das bekannt vor? In Spanien und Nordaftika, speziell Marokko und Tunesien, haben schon Juden gelebt, als in Jerusalem lt altem Testament der Tempel zerstört wurde.
In Südrussland leben Juden ebenfalls mehr als 2000 Jahre und AUCH in Deutschland, AUCH in Bayern leben Juden mindestens seit der Tempelzerstöhrung in Jerusalem (ich denke doch, dass Du weisst, wo das im alten Testament steht). Die Geschichte der Juden ist also wesentlich älter als die der Länder, in denen sie schon so lange leben - und sie haben überall, wo sie leben, in vielerlei Hinsicht bedeutenden Einfluß auf die kulturelle, humanistische und wissenschaftliche Geschichte gerade von Deutschland beigetragen. Vielleicht beschäftigst Du Dich einfach mal mit Fakten, bevor Du so einen Schmonz hier schreibst? Was man da von Dir liest ist durchaus durchsichtig und was da durchschimmert, ist eine üble Farbe.


schorsch antwortete am 12.09.03 (19:14):

Jürgen weisst du eigentlich, dass Christus ein Jude war?

Und weisst du, dass es in Israel seit Jahrhunderten christliche Kirchen gibt?

Und was ist mit den Kreuzigungszeremonien, die jeweils um die Osterzeit in Jerusalem durch die Via Dolores ziehen?

Stell dir mal vor, dort würde jemand in ein ST-ähnliches Forum schreiben: "Christ ist kein Tabuwort mehr"!


juergenschmidb antwortete am 12.09.03 (19:46):

Vielleicht beschäftigst Du Dich einfach mal mit Fakten, bevor Du so einen Schmonz hier schreibst? Was man da von Dir liest ist durchaus durchsichtig und was da durchschimmert, ist eine üble Farbe...

danke, und mit solchen Ausdrücken wie Schmonzes, Schmarrn, Unsinn zu agieren oder belehrend hier zu agieren ist sicher die richtige Mehtode, um jemand zu neuer Einsicht zu bringen.
Wenn euch das Thema, wie von mir geschrieben als unqualifiziert erscheint, solltet Ihr Karl auffordern, das ganze zu löschen, dann seid ihr wieder unter euch, habt ein Thema weniger.
Dann braucht ihr euch auch nicht mehr fragen, wie von euch abweichende Meinungen überhaupt zustandekommen.
Denn eines könnt ihr annehmen, dass ein Mensch in unserem Alter nicht unüberlegt sich äussert, er hat genausoviel Lebenserfahrung wie ihr, ist auch Zeitungsleser, hat eine lange erfolgreiche Berufserfahrung hinter sich etc.

Und, dass sich hier nur wenige äussern heisst nicht, dass sie, wie ich, scheinbar unüberlegt sind, es kann auch bedeuten, dass sie nur lesen wollen.
Ich denke, ich werde nun nicht mehr kommentieren, denn Worte sind bekanntlich nur Schatten der Wirklichkeit, warte mal die weitere Entwicklung ab, welche Fakten nun entstehen.

Schorsch, ich hab noch nie davon gehört, dass Christus ein Jude war, ich lebe ja nur in Bayern, im tiefsten Wald.
Bin übrigens der Glaubenslehre gegenüber sehr kritisch, Christ ist ein Name, den nur solche glaub ich tragen, die Religion praktizieren.
Und nun Ring frei für die Goldwaage.


mart antwortete am 12.09.03 (20:06):

<<
danke, und mit solchen Ausdrücken wie Schmonzes, Schmarrn, Unsinn zu agieren oder belehrend hier zu agieren ist sicher die richtige Mehtode, um jemand zu neuer Einsicht zu bringen.<<

Damit bin ich eindeutig einverstanden!

Aber, juergenschmidb, gehst Du mit den Leuten, die folgendes planten, konform? Hast Du jetzt dafür die Begründung geliefert?



"Neonazis planten womöglich Anschlagsserie


München/Karlsruhe (dpa) -

Neben dem Bombenanschlag auf die geplante Synagoge in München haben die festgenommenen Neonazis nach Aussagen der Bundesanwaltschaft möglicherweise weitere Attentate geplant. Es sei noch unklar, ob sich der beabsichtigte Anschlag gegen das Gelände der neuen Synagoge oder direkt gegen die Teilnehmer des Festakts zur Grundsteinlegung mit Bundespräsident Johannes Rau richten sollte - mit einer dann möglicherweise hohen Zahl von Opfern.Die Anschlagspläne wurden mit Entsetzen aufgenommen. "Ich sehe mich in meiner Einschätzung bestätigt, dass wir die Gefahr aus dem rechtsextremistischen Bereich äußerst ernst nehmen müssen", sagte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) der dpa. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) forderte eine harte und abschreckende Bestrafung der Beschuldigten. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, rief zu Wachsamkeit gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus auf.Bundespräsident Rau reagierte erleichtert auf die Festnahme der Neonazis. "Ich bin froh, dass die Polizei offenbar noch Schlimmeres verhindern konnte", sagte er der "Bild"-Zeitung (Samstag) am Rande seiner China-Reise. Der Vorfall zeige, "dass wir im Kampf gegen den Rechtsextremismus nicht nachlassen dürfen." Insgesamt neun Neonazis stehen nach Angaben der Bundesanwaltschaft im Verdacht, "sich vor dem Hintergrund einer gemeinsamen rechtsradikalen Einstellung zu einer terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben". Ihr Ziel seien Sprengstoffanschläge und schwere Gewalttaten gewesen. ...."

Internet-Tipp: https://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/nachrichten_aktuell/?cnt=302368


bernhard antwortete am 12.09.03 (22:53):

ich lese von jürgen "wenn man Rechtsextreme auf den Plan ruft, wenn man in München ein völlig übertrieben grosses jüdiches Zentrum plant". wie ähnlich sich dies dem wehklagen anderer über moscheen in deutschland anhört. antisemitismus und moslemhass sind brüder.


mart antwortete am 13.09.03 (08:06):

"Wehklagen" und Planen von Anschlägen sind zwei paar Schuhe, meinst du nicht auch?

Ersteres ist legitim - oder willst du alle Leute, die über ökolog. Mißstände, die Wirtschaft, die erbärmlichen Zustände in Pflegeheimen etc. klagen, in einen Topf mit Kriminellen werfen?

Wenn du das tust, förderst du damit natürlich extreme Positionen!


bernhard antwortete am 13.09.03 (08:48):

ich habe nicht alles in einen topf geworfen. das tust du. ich sehe nur die ähnlichkeit in den einstellungen. angst vor überfremdung ist die wurzel von antisemitismus wie von mosslemhass. die synagogen oder moscheen sind "zu gross". wer würde kirchenbauern bei uns reinreden?


mart antwortete am 13.09.03 (10:32):

<angst vor überfremdung ist die wurzel von antisemitismus <<

Na ja, eine reichlich "unschuldige" Einstellung!


schorsch antwortete am 13.09.03 (16:50):

Kurze Belehrung für juergenschmidb:

Im Jahre Null wurde ein jüdisches Kind mit Namen Jesus Christus geboren. Nach ihm wurden jene Anhänger benannt, die man heute als Christen (Christus-Nachfolger) benamst.

Sollte ich mich irren, lasse ich mich gerne belehren. Dann solltest du aber auch in der Lage sein mir zu erklären, warum wir uns heute Christen nennen.....


heinzdieter antwortete am 13.09.03 (18:50):

Bestreut euer Haupt mit Asche und trauert weiter.

Wir leben Gottseidank im Jahre 2003 n.Chr.

Warum sollen Personen nicht einmal eine andere Meinung vertreten??


tiramisusi antwortete am 13.09.03 (19:35):

sicher kann jeder seine meinung vertreten - aber findest du es in ordung, wenn mit dieser meinung so viel feindlochkeit transportiert wird? wenn man historisch nicht einmal so viel hintergrundwissen hat um zu wissen, dass de facto die person jesus nunmal als jude geboren und als jude gestorben ist - dann sollte man seine meinung besser fundieren. denn er war nichts anderes als ein jüdischer reformator, die trennung vom judentum und benennung als neue eigenständige religion fand erst beim ersten konzil in konstantinopel statt und das war mehr als 300jahre nach seinem tod."christos" ist ein titel und kein name, ist auch nicht hebräisch sondern griechisch, heisst "der gesalbte" oder erlöser und jesus hat sich so selbst nie genannt. der KONNTE nämlich kein griechisch sondern war ein einfacher wanderrabbi der sein leben im jüdischen kontext verbrachte. ob es den antisemiten nun passt oder nicht .. guten abend und völlig unreligiös - angelika


juergenschmidb antwortete am 13.09.03 (21:06):

sorry, folgendes von mir:

Schorsch, ich hab noch nie davon gehört, dass Christus ein Jude war

war ironisch gemeint sowas sollte man kennzeichnen, mit der weiteren Reaktion wäre dann nicht zu rechnen gewesen.


Felix antwortete am 14.09.03 (01:07):

Nach sorgfältiger Analyse obiger Beiträge:

- für wen bitte war "Jude" jemals ein Tabuwort? ... eben!
- Jesus Christus von Nazareth ist nur für gläubige Christen eine geschichtliche Persönlichkeit. Kritische Historiker gehen eher davon aus, dass es zu dieser Zeit in dieser Umgebung verschiedene predigende Gestalten gab, die später zu einer Person subsumiert wurden.
- Der schulmeisterlich belehrende Ton obiger Autoren missfällt mir.
- Ausdrücke wie "Schmonzes, Schmarrn ... etc." sind keine guten Argumente!


mart antwortete am 14.09.03 (07:52):


Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 13.9.2003

"...........
Auf vielen, vor allem ostdeutschen Schulhöfen ist derzeit das Wort „Jude“ eines der schlimmsten Schimpfwörter.
Ist das akzeptabler Antisemitismus?

In vielen deutschen Diskussionen hat sich seit zwei, drei Jahren die Redewendung eingebürgert: „Es ist doch kein Antisemitismus, wenn man feststellt, dass . . . “ Und dann folgt die berechtigte Kritik an der Politik Israels, an ihrem Umgang mit den Palästinensern und daran, dass, was ja leider so ist, Scharon den Terror mit terroristischen Mitteln bekämpft. „Man wird ja doch noch die Wahrheit sagen dürfen“, heißt es dann gerne, „ohne gleich als Antisemit zu gelten . . .“

Es ist in der Tat die Wahrheit, dass im Nahen Osten der gewalttätige Terrorismus der einen Seite den auf der anderen Seite entzündet, und das geht hin und her, immer und immer wieder.

Es ist aber auch die Wahrheit, dass auf den Feuern des Nahen Ostens hier zu Lande die alten Ressentiments heiß werden und der alte Antisemitismus kocht: Die Juden sind schuld.

Die Juden in Deutschland haben wieder Angst, weil sie in Haft genommen werden für die israelische Politik und weil man mitten in Deutschland mit den Wörtern „Israel“ und „Jude“ jederzeit eine Palette aggressiver Reaktionen abrufen kann.

In den jüdischen Gemeinden herrscht höchste Nervosität, weil man spürt, dass die Stimmung gegen Israel auf die Juden in Deutschland zurückschlägt.
.....
Es ist, als habe der Nahostkonflikt einen Deckel über solche Straftaten (Ergänzung: z.B. Friedhofverwüstungen) gestülpt. In den Polizeiberichten heißt es seltsamerweise wieder, man besitze „keinen Anhaltspunkt für einen politischen Hintergrund der Tat“; von „Dumme-Jungen-Streichen“ ist die Rede.

Es sieht so aus, als wachse ein vermeintlich tolerabler Antisemitismus heran:

Wenn in Berlin junge Neonazis „Sieg-Heil“ skandieren, greift, wie es sich gehört, die Polizei ein.

Wenn jüngere Männer ersichtlich arabischer Herkunft unter Sieg-Heil-Rufen über die Brücke marschieren, schaut die Polizei zu.

Das Gefährliche am Antisemitismus sind also nicht nur 1,7 Kilo TNT. Gefährlich ist es auch, wenn Antisemitismus neu definiert und auf solche Verbrechen beschränkt wird.“

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/sz/meinungsseite/red-artikel1815/


Karl antwortete am 14.09.03 (08:51):

Die Zeitung "Der Sonntag in Freiburg" meldet heute:

Anschläge galten auch Muslimen. In der Wohnung des "Führers" der Münchener Kameradschaft Süd hätte sich eine Liste mit Adressen jüdischer und muslimischer Einrichtungen gefunden.

--

Der hier in dem Forum zum Ausdruck gebrachte Gedanke, dass Antisemitismus und Moslemhass Brüder sind, findet sich dadurch bestätigt. Nicht nur Antisemitismus in all seinen Schattierungen ist zu bekämpfen, sondern alle pauschale Ablehnung von Mitgliedern einer Religion oder eines Volkes.

Die dümmlichen Verallgemeinerer, die alle Individuen einer Religionsgemeinschaft oder eines Volkes über einen Kamm scheren, und z.B. die Schuld für historische Fehlentwicklungen einzig auf einer Seite suchen, bereiten den Boden für Gewalt und Progrome.


tiramisusi antwortete am 14.09.03 (09:07):

Felix: "Schmonz" bzw "Schmonze" (Anmerkung: das ist ein prägnanter Ausdruck aus dem Jiddischen und steht für "leeres bzw dummes Geschwätz") ist noch das harmloseste,was ich zu "Argumenten" wie

"Deweiteren braucht man sich auch nicht wundern , wenn man Rechtsextreme auf den Plan ruft, wenn man in München ein völlig übertrieben grosses jüdiches Zentrum plant, in diesem Fall wwerden wir sogar zu Geisseln genommen, da wir ja kräftig mitwirken."


schreiben konnte, eigentlich müsste man es als Hetzpropaganda bezeichnen, da hast du recht, das wäre ein besseres Argument. Ich halte den Beitrag von juergens.. aber eher für etwas unüberlegt verfasst, deshalb Schmonzes - und keine "anspitzenden" Entgegnungen.

für gläubige Christen ist Jesus eben keine hist. Figur - die "glauben" einfach und machen sich weniger Gedanken. Naja, lassen wir das - zum Glück hat Dein Ton so gar nichts Schulmeisterliches :-)


nopi antwortete am 14.09.03 (13:33):

Zum Thema Juden

Ob Religionsgemeinschaft oder Volk, auch eine Religionsgemeinschaft kann im engeren Sinne als Volk bezeichnet werden, trägt sie doch den allumfassenden Kern einer Gemeinschaft in sich. Die Juden nun, sind meines Erachtens nach beides, obwohl ich mich zu diesem Punkt nicht auf ein Streitgespräch einlasse. Von mir aus kann jeder glauben was er will, er kann sich jeder Art von Religion zugehörig fühlen, solange er mich nicht damit bedrängt oder beeinträchtigt.

Die Juden allerdings haben es verstanden, seit menschengedenken, über all dort wo sie auftraten, also in anderen Volksgemeinschaften, sich als unbeliebt oder gar bedrohlich darzustellen, jedenfalls aus der Sicht der Gastnationen. Sie wurden als dann verfolgt, vertrieben und sogar getötet. Sie, die Juden, wollen aber geliebt werden, denn überall in der Welt klagen sie den ständig vorhandenen Antisemitismus an, obwohl der semitische Anteil bei den Juden doch als eher gering bezeichnet werden muß.

Nach dem Gesetz der Logik:
Wenn jemand geliebt werden will, muß er sich liebenswert verhalten. Jemand zur Liebe zu zwingen oder zu verurteilen, heißt ihn zu etwas zu zwingen was ihm arg zu wieder ist. Daraus allerdings kann beim besten Willen keine Liebe entstehen. Noch nicht einmal Achtung. Ich denke, das sollte jedem einleuchten. Wir alle kennen das doch aus dem täglichen Leben, in der Schule, im Beruf oder im Verein. Immer wird nur der geliebt, der sich liebenswert verhält. Was nun allerdings nicht bedeuten muß, jemanden nach dem Mund zu reden. Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit, Zuverlässigkeit, Fairneß und Berechenbarkeit sind die Parameter die den Anderen liebens- und achtenswert erscheinen lassen. Wer also geliebt werden will, es aber nicht wird, sollte sich tunlichst selbst fragen, was er, oder seine Art, seit Generationen verkehrt macht. Wenn er dieser Frage aufrichtig nachgeht, erübrigt sich in der Diskussion auch das Schwingen der Auschwitzkeule, oder die Bezeichnung "Rassist" und ähnliches.

Ich wünsche viel Erfolg
Nopi


Karl antwortete am 14.09.03 (13:43):

@ Nopi,

wer schreibt "Die Juden allerdings haben es verstanden, seit menschengedenken, über all dort wo sie auftraten, also in anderen Volksgemeinschaften, sich als unbeliebt oder gar bedrohlich darzustellen" verrät seine antisemitische Gesinnung. Das Motto gilt "Der Jud ist selber schuld".

Das sind die Nachwirkungen der Propaganda aus dem Dritten Reich.