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THEMA:   11. September: There's no business like show business...

 26 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 11.09.03 (09:51) mit folgendem Beitrag:

In den USA (und in ihren Vasallenstaaten) zelebrieren sie heute wieder den Nationalismus (den sie Patriotismus nennen) und singen das Lied vom westlichen 'american way of life'. Heute machen sie also wieder in Betroffenheit und in Entsetzen und in 'westliche Werte' (um sie tags drauf wieder ein Stueck zu demontieren). Gnadenlos werden die rund 3000 Toten instrumentalisiert, um neue Tote produzieren zu koennen.

Wie ueblich, trauern sie nur um ihre eigenen Toten... Fuer afghanisches und irakisches Leben ruehrt sich heute keine Hand.

Die Welt ist zwei Jahre nach dem Attentat in einem noch schlechteren Zustand, als sie es schon war. Das Morden und Totschlagen und Rauben und Ausbeuten wurde auf eine noch hoehere Stufe gehoben. Die BUSHs und die BIN LADENs - die Monster-Twins (A. ROY) - haben die Welt fest im (fuer viele Menschen toedlichen) Wuergegriff.

Die Show rund um den '11. September' wird weitergehen. Eine Hoffnung vielleicht: Wir wissen, dem Sturm auf die Bastille folgte die Revolution.


Medea. antwortete am 11.09.03 (11:58):

Mit Legendenbildung sind die Menschen ja schnell zur Hand.
Noch immer halten sich Lügen und Halbwahrheiten hartnäckig den 11. September betreffend, auch wenn nach bisherigen Erkenntnissen nichts dagegen spricht, daß wirklich Terroristen am Werk waren.
Bücher über Verschwörungen sind in Deutschland zu Bestsellern geworden. "Nichts verkauft sich heute so gut wie miserable Bücher über die große Weltverschwörung", schreibt Hans Leyendecker, Autor der Süddeutschen Zeitung. Bestseller mit Folgen: Laut einer Umfrage der "Zeit" vermutet fast jeder fünfte Deutsche die US-Regierung als Urheber der Terroranschläge.
(Nach einer dpa-Meldung vom heurigen Tage)


Wolfgang antwortete am 11.09.03 (12:13):

In der politischen Arena, Medea, ist es eher zweitrangig, was wahr ist. Wichtig ist, was geglaubt wird. Allerdings koennen Luegen, wenn sie denn einmal als solche erkannt werden, wie ein Schuss nach hinten wirken. ;-)


tiramisusi antwortete am 11.09.03 (13:03):

diejeinigen, die verschwörungstheorien aufbauschen und sich an angeblich nur einem getöteten juden aufgeilen, das dürften die selben sein die noch heute an der existenz von auschwitz, brgenbelsen, dachau usw zweifeln.

sorry wolfgang, aber dein beitrag ist mal wieder sehr ameerikahasserröhrenblickmässig und obendrein ein schlag ins gesicht all derer, die opfer oder hinterbliebene sind.

wahrscheinlich sind in deinen augen die chilenischen opfer von 1973 auch nur show business und allende hat sich mit 17 kugeln tatsächlich selbst das leben genommen?

vor DEINEN werten grault es mir ...


Wolfgang antwortete am 11.09.03 (13:12):

Als am 11. September 2001 die beiden Tuerme des WTC angegriffen wurden, dann brannten und in sich zusammenstuerzten, ward ein Weltbild der meisten AmerikanerInnen für kurze Zeit in Frage gestellt. "Warum hassen 'sie' uns?", fragten sich einige Nachdenkliche. Zum Beispiel der Amerikaner FAREED ZAKARIA - indisch-staemmiger Muslim, Herausgeber von "Newsweek" - bemuehte sich um eine Analyse und schrieb seinen beruehmt gewordenen Essay "The Politics of Rage: Why Do They Hate Us? (im Internet verfuegbar unter der Adresse https://www.msnbc.com/news/639057.asp?cp1=1).

Aber es waren nur ein paar Intellektuelle, die sich ernsthaft diese Frage stellten. Schnell wechselten die Slogans: Aus "America under attack" wurde "America at war". Die Masse mutierte zum Mob und der Mob fand seine Administration und die Administration fand schnell ihr Programm: Krieg. Genauer: Der Krieg ums Oel.


BarbaraH antwortete am 11.09.03 (13:19):

Die Kriegspläne gegen Staaten auf der "Achse des Bösen" wurden lange vor dem 11. September erarbeitet. Das durch diesen schrecklichen Terrorakt unter Schock stehende amerikanische Volk wurde von Bush und seinen Leuten für ihre Kriegspolitik missbraucht.

An Jahrestagen wie diesem werden sich kritische Journalisten in den USA auch fragen, warum sie sich damals derart manipulieren ließen. Allmählich dämmert es immer mehr Menschen auf der ganzen Welt, dass die falschen Konsequenzen aus dieser Tat weitaus schlimmer sind als die Tat selbst.


Medea. antwortete am 11.09.03 (14:52):

Auch diese Tat ist genauso wenig zu rechtfertigen wie der daraus resultierende Krieg gegen den Irak .....


BarbaraH antwortete am 11.09.03 (15:07):

Medea.,

niemand hier wird diese Tat rechtfertigen wollen....

Der Punkt ist doch, dass es immer einige Irre auf dieser Welt geben wird... ob in den USA, in Deutschland, in Palästina oder in Schweden... Diese Täter gehören verfolgt und bestraft. Niemand wird sie hier freisprechen wollen.

Wenn jedoch Regierungen als Konsequenz auf Taten Vereinzelter ganze Völker mit Krieg überziehen, ist das in meinen Augen purer Wahnsinn.

Was kann ein Volk dafür, dass in seiner Mitte Verbrecher aufwuchsen? Gibt es ein Volk ohne Verbrecher? Wenn eine Regierung - wie damals in Afghanistan - die Ausbildung von Terroristen gut heißt, muss diese Regierung zur Rechenschaft gezogen und nicht ihr Volk mit Bomben beworfen werden.


Karl antwortete am 11.09.03 (15:40):

@ Medea,


der Irakkrieg resultierte nicht zwangsläufig aus dem Attentat am 11. September 2001, sondern dieses Attentat und die dadurch geschaffene Stimmung wurde von der Bush-Administration und der britischen Regierung schamlos dazu ausgenutzt, den Irakkrieg vom Zaun zu brechen. Dieser verbrecherische Krieg hat noch mehr Opfer auf dem Gewissen als das Attentat, so gebiert das eine Unrecht das andere. Ein Zusammenhang zwischen der irakischen Regierung und den Attentätern oder Al Qaida allgemein wurde nie nachgewiesen, sondern nur frech behauptet. Inzwischen glaubt die Mehrheit der manipulierten Bevölkerung in den USA an diesen Zusammenhang. Dabei war der säkulare Staat Irak der Al Qaida ein Dorn im Auge.

Der Irak war keine Brutstätte für die Al Qaida, der Irak ist es erst jetzt durch den Krieg und den nicht gewonnenen Frieden geworden. Jetzt im Chaos gedeihen die Terrorpflanzen.

Wolfgang und u.a. haben dies vorausgesagt und sie haben richtig gelegen. Dies möchte ich hier feststellen, gerade weil Wolfgang oft verleumdet und angefeindet wird. für vieles hat er einen klareren Blick als andere.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Medea. antwortete am 11.09.03 (15:57):

Danke Karl, daß Du auch "u.a." geschrieben hast ;-) -

zu denen ich (nur am Rande bemerkt) auch gehörte.... ;-))
Ich hoffe, es geht jetzt nicht um kleinliche Wortklauberei .... und - dem Himmel sei gedankt - haben sich sehr viele den klareren Blick bewahrt :-))


mart antwortete am 11.09.03 (18:00):

Wolfgang,

ich würde auch heute tausendmal lieber in den USA wohnen, als in einen der damaligen kommunistischen Ländern oder in einen der vielen islamischen Ländern.


Wolfgang antwortete am 11.09.03 (18:11):

Und, 'mart', was hat das mit dem Thema zu tun, wo Du gerne wohnen moechtest? Vor allem: Warum sprichst Du mich an, wenn Du Deinen Wohnungswunsch aeusserst?


Medea. antwortete am 11.09.03 (18:35):

Wolfgang - Du bist ein Schlitzohr ;-)

aber vielleicht ist das bereits wieder eine persönliche Beleidigung, für die a n d e r e erwarten, daß ich mich bei Dir entschuldige ;-))
Dich halte ich da für souveräner... .-)
Irre ich mich ??? :-))


Wolfgang antwortete am 11.09.03 (18:49):

Fuer das 'Schlitzohr' musst Du Dich doch nicht entschuldigen, Medea. Ein wenig Anerkennung lese ich da raus. Ausserdem bringt mich so leicht nichts aus der Fassung. :-))) - Aber ernsthaft: Ich frage mich, warum die Dame 'mart' mich jetzt auch schon im Zusammenhang mit ihren Wohnungswuenschen anmacht... Ich meine: Ausser ein wenig Zoff (den andere ja auch hatten) hier in den Foren hatte ich ja nichts mit ihr, was ihre Anmache rechtfertigen oder erklaeren wuerde. ;-)

Das Thema ist - ich moechte es ausdruecklich betonen - ein trauriges Thema, weil es viele tausend Tote auf allen Seiten gegeben hat. Es waere mir deshalb sehr recht, wenn ausschliesslich ueber das Thema diskutiert wuerde.

Leider gibt es immer noch (oder schon wieder?) MitdiskutantInnen, die gerne andere MitdiskutantInnen persoenlich angreifen.


Medea. antwortete am 11.09.03 (19:20):

Die Formen des Diskutierens sind mannigfaltig -
in der Rage des Gefechts passiert es mir genauso, daß ich, da mit Herzblut geschrieben ;-) - über die Stränge schlage ... (nicht nur hier) - und wer wirklich engagiert dabei ist, nicht nur die kalten Fakten, sondern die Menschen dahinter sieht, kann nicht stets auf dem Boden der Sachlichkeit bleiben ... ;-))


schorsch antwortete am 11.09.03 (21:02):

Ob das nun einige gerne hören oder nicht: für Bush und seine Mitläufer kam das Attentat auf die beiden "Hochhäuser" gerade zur richtigen Zeit. Aber inzwischen sind zwei Jahre vergangen und das amerikanische Volk (und andere) erwachen langsam aus ihrer Trance. Langsam merken auch die zweitletzten fanatischen Anhänger Bushs, dass die Saat des Bösen, der von Mr. President ausgesäht wurde, von seinen Gläubigen gemäht werden muss....

Die allerletzten fanatischen Anhänger aber werden noch zu ihm halten, wenn längst allen anderen klar geworden ist, dass sie einem Rattenfäger ins Netz gegangen sind.....


julchen antwortete am 12.09.03 (05:39):

Danke Tiramisusi.....

den Rest der Kommentare habe ich vorgezogen
gar nicht mehr zu lesen!!

Auch ohne Wolfgangs Gemeinheiten
ist dieser Tag kein Zuckerlecken!

Sag mal, Wolfgang, wenn Du heute in den Himmel kuckst,
weil Du ein Flugzeug hoerst, welches in einer
ungewohnten Einflugschneisse im Abstieg ist,
wetterbedingt etwa, und vielleicht sogar noch ein
bisschen in der Drehung liegend - an was denkst
du dann?
"Oh dem Himmel sei Dank dass die Amis mal bekommen haben was ihnen Zustand"????

Ich habe seit 2 Jahren nicht mehr in Himmel geschaut
und ein Flugzeug beobachtet
ohne mich zu wundern ob dieser Anflug "normal" ist!
..und ohne eine Blitzvorstellung in meinem Geistigen
Auge von dem Eindringen der zweiten Maschine in
den zweiten Turm!

Sag mir , Wolfgang, siehst Du in deinem Geistigen
Auge auch immer noch eine Szene von Deiner
Flucht aus dem Osten, oder der fallenden Bomben?

Ja, there's no business like showbusiness!

Es ist eingraviert hinter unserer Stirn.

Du tust mir leid, Wolfgang!

Wir koennen uns Retten zum Zusammensein welches
durch unsere Fahne representiert wird....
....Du hattest dieses glueck nicht!

Bist Du deshalb so verbittert, ekelhaft,
schadenfroh und gefuehlskalt?
Sowas wie Du ist mir gottlob noch nie untergekommen!

Ich schaeme mich fuer Dich!!!


DorisW antwortete am 12.09.03 (07:40):

Dieser verdammte Fetzen von einer Fahne macht auch keinen einzigen Toten wieder lebendig.

Wenn ich Angehörige eines Opfers der Anschläge des 11. September wäre, die Fahne und das ganze Brimborium könnte mir gestohlen bleiben... die Trauer und das Entsetzen wird instrumentalisiert und missbraucht im Sinne der amerikanischen Regierung :-(


Tobias antwortete am 12.09.03 (20:26):

DorisW schon im Jungvolk habe ich mitgesungen -- denn die Fahne ist mehr als der Tod --- den Sinn aber habe ich viel später begriffen. Soll ein bedrucktes Stück Tuch mehr wert sein als ein Leben ? Ich finde, es wäre besser Fahnen zu begraben, statt Menschen.


julchen antwortete am 13.09.03 (02:24):

Moechte vielleicht auch Jemand in den Strassen
tanzen und Zuckersteine und Ballons an die
Kinder verteilen?

Tut Euch bloss keinen Zwang an.

Ich sage mal ganz unfein Up Yours


missluka antwortete am 14.09.03 (23:44):

Man muss sich in diesem Forum wirklich schaemen......wie so einige denken...........undankbar bist dorthinaus.
Eure Muetter wuerden sich schaemen,wenn sie wuessten was sie da grossgezogen haben........ich schaeme mich fuer Euch, weil ihr selbst garnicht mal mehr wisst was das ist, oder heisst.
Das Wort ist aber noch im Webster Dictionare zu finden.
Missluka....immer noch gesund und froh in den Vereinigten Staaten zu leben.


Karl antwortete am 15.09.03 (00:30):

Schämen sollten sich die amerikanischen Kriegsbefürworter, die einen Krieg vom Zaun gebrochen haben, ohne zu wissen, wie sie den Frieden gewinnen können.

Schämen sollte sich ein amerikanischer Präsident, der sein Volk belogen hat, er werde den Terrorismus bekämpfen. Dabei hat er dem Terrorismus nur Futter geliefert.


Wolfgang antwortete am 15.09.03 (08:57):

Terroristische Bedrohungen (vor allem angebliche, aber auch tatsaechliche) sind das propagandistische Futter der BUSHisten zur Rechtfertigung ihrer Kriege. Diese Kriege sind durch und durch imperialistisch. Immer geht es ums Öl - das wichtigste Schmiermittel des westlichen 'american way of life'.

Mit dem publikumswirksamen Versprechen von Sicherheit vor den (angeblichen und tatsaechlichen) Terroristen konnte die BUSH-CHENEY-Oel-Gas-Junta fuer eine kurze Zeit punkten. Diese Zeit ist vorbei.

Immer mehr westliche Menschen (vor allem in den USA) merken, dass es den BUSHisten um etwas ganz anderes geht, als um Sicherheit und Wohlstand, und dass sie beides nicht garantieren koennen, selbst dann nicht, wenn sie es wollten... Dass deren Programm "enduring freedom" (immerwaehrende Freiheit) Neusprech ist fuer "enduring war" (immerwaehrender Krieg)...

Aber die Expansion der "Supermacht" nach dem 11. September 2001 wird nicht von Dauer sein. Zu beobachten sind Anzeichen fuer den weltpolitischen Niedergang der USA - zu vergleichen mit dem weltpolitischen Niedergang der UDSSR vor knapp ueber einer Dekade.

Die Zeit der BUSHisten laeuft ab in atemberaubendem Tempo. :-)


schorsch antwortete am 15.09.03 (10:38):

....und dem Untergang des Römischen Reiches und Napolens Weltherrschaft und dem Tausendjährigen Reich.....

Noch jede Weltherrschaft ist spätestens dann in sich zusammengesunken, wenn die Getreuen nicht mehr ausreichten, in allen eroberten Ländern präsent zu sein, um das unterjochte Volk zu kontrollieren.


Ursula_J antwortete am 15.09.03 (11:34):

@ Wolfgang und schorsch,

ich hoffe sehr, dass ihr Recht habt und hoffentlich bald.


Wolfgang antwortete am 18.09.03 (01:42):

Eine Petitesse... 7 von 10 AmerikanerInnen glauben immer noch, dass SADDAM HUSSSEIN in irgend einer Weise persoenlich als Auftrag- oder Geldgeber in die Geschehnisse rund um den '11. September' verwickelt sei (vgl. "Hussein Link to 9/11 Lingers in Many Minds" (by DANA MILBANK and CLAUDIA DEANE), Washington Post, September 6, 2003; Page A01).

Jetzt hat der oberste BUSH-Krieger GEORGE W. BUSH klargestellt: "We have no evidence that Saddam Hussein was involved with the Sept. 11 attacks." (vgl. "Bush Says No Evidence That Saddam Hussein Involved in Sept. 11 Attacks" (by ASSOCIATED PRESS), Washington Post, September 17, 2003).

Es gibt also keine Erkenntnisse ueber irgendeine Verbindung zum '11. September'. Das haben die BUSH-Krieger uebrigens auch nie behauptet, aber vor ihrem Angriffskrieg gegen die IrakerInnen 'durch die Blume' durchblicken lassen, dass eine Verbindung bestehen KOENNTE. Raffiniert sind sie schon... ;-)