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THEMA:   Klöster am Berg Athos + EU

 3 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 05.09.03 (00:38) mit folgendem Beitrag:

Auch in der EU gibt es immer noch Verstöße gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau:

https://www.ebund.ch/ebund.asp?SOURCE=/news/eBund/Ausland/438342.HTML

„Griechisches Verbot verurteilt"

"Weiter forderte das Europaparlament Griechenland auf, die Sperre des heiligen Berges Athos für Frauen aufzuheben. Das Gesetz aus dem Jahre 1953 verletze internationale Abkommen zur Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung auf Grund des Geschlechts, stellte die EU-Volksvertretung heute Donnerstag fest.

Ausserdem sei das Gesetz, das Frauen den Zugang zu der orthodoxen Klostersiedlung auf dem Berg im Norden Griechenlandes verbietet, ein Verstoss gegen das Recht auf Freizügigkeit, das sowohl in Griechenland wie EU-weit gelte, heisst es in einer Entschliessung zur Lage der Menschenrechte in der EU.

Das fragliche Gesetz sieht Haftstrafen zwischen zwei und zwölf Monaten für Frauen vor, die sich über das Verbot hinwegsetzen und den Berg Athos besteigen, wo orthodoxe Geistliche eine Mönchsrepublik gegründet haben. Bisher waren alle Appelle in Griechenland jedoch auf taube Ohren gestossen.“

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Streit im Europaparlament um die Rechte des Heiligen Berges

https://www.kokid.de/nachrichten/2003/a0303-01.htm

„Athos - Das vor rund Tausend Jahren von oströmischen Kaisern erlassene Gesetz mit dem Verbot für Frauen, den Heiligen Berg Athos zu betreten, das so genannte "Avaton", hat für Streit im Europaparlament gesorgt. Obwohl der Sonderstatus der Mönchsrepublik in der griechischen Verfassung verankert ist und seit 1953 Verstöße gegen die Regelung auch unter Strafe gestellt worden sind, hat das Europaparlament am 14. Januar 2003 beschlossen, das Zutrittsverbot für Frauen zum Heiligen Berg aufzuheben. Auf Antrag einer niederländischen Abgeordneten der Europäischen Sozialistischen Partei votierten bei 15 Stimmenthaltungen 277 Angeordnete für die Aufhebung, 255 sprachen sich dagegen aus. In der Antragsbegründung hieß es, das "Avaton" verletze das international anerkannte Grundprinzip der Gleichberechtigung der Geschlechter und verstoße zugleich gegen EU-Recht, nämlich vor allem gegen das Diskriminierungsverbot sowie die Regelungen des freien Personenverkehrs. Allerdings hat der Beschluss des Europaparlamentes für Griechenland keinen bindenden Charakter, zumal der EU-Beitrittsvertrag Griechenlands von 1981 einen eigenen Paragraphen enthält, der den Schutz des Status des Athos festschreibt. Insofern kritisierten selbst mehrere Europa-Abgeordnete der sozialistischen Regierungspartei Griechenlands PASOK das Abstimmungsergebnis: Offensichtlich habe man die Vereinbarungen über den Sonderstatus des Heiligen Berges ignoriert. ......“
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Mich würde Eure Meinung ehrlich interessieren – ich persönlich finde es irgendwie lächerlich und schade, dass hier die traditionelle kulturelle Vielfalt unterbunden wird. (aber bitte keine Sexistenvorwürfe!)

Wie ist das mit den Tieren? Vielleicht werden auch die Kühe und Hennen ihr Recht, auch auf den Berg Athos leben zu dürfen, einfordern.

Internet-Tipp: https://www.ebund.ch/ebund.asp?SOURCE=/news/eBund/Ausland/438342.HTML


Medea. antwortete am 05.09.03 (08:51):

Da nur Kühe die begehrte Milch geben und nicht die Ochsen, die Hennen die unerläßlichen Eier legen und nicht die Gockel, werden die exzentrischen Mönche diese weiblichen Tiere wohl in ihrer (mittleren) Nähe dulden.
Kann mir schlecht vorstellen, daß so beliebte Speisen wie Kreatopitta Kefalonitiki oder Tiropitta Roumeliotiki aus dem Küchenzettel gestrichen werden. ;-))


simba antwortete am 05.09.03 (08:59):

Auf diesen grausigen Berg möcht ich sowieso nicht rauf - man soll doch die Mönche da oben lassen, wenigstens gehn sie niemand auf die Nerven - man könnt dazu auch noch einige unliebsame Zeitgenossen da raufsperren ;-)


schorsch antwortete am 05.09.03 (09:02):

Ich glaube eher, dass diese Mönche auf das Verdikt des Euro-Parlamentes pfeifen werden.....