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THEMA:   Renten / Pensionen

 14 Antwort(en).

Tobias begann die Diskussion am 21.08.03 (09:36) mit folgendem Beitrag:

Immer nur Rentendiskussion aber keine Pensionsdiskussion.
Hier Beamte und da Rentner das kann doch wohl nicht angehen, oder bauen wir die Zweiklassengesellschaft weiter aus ?


js antwortete am 21.08.03 (10:13):

das ist auch schon eingrosses problem, wenn ich z.B. Beamter gewesen wäre, bin ich nicht sicher, ob ich meine Privilegien nicht verteidigen würde.
Nur ein neuer Gesamtentwurf, der auch ggf. sogar Kürzungen bei besser situierten Rentnern(gehör ich dazu) beinhalten würde, würde breiter akzepiert werden können.
Da sind wir doch alle ein wenig schizophren, wenn unsere eigenen Interessen tangiert werden, das müssen wir aber neu lernen.
Es wär direkt mal eine Umfrage wert, wer den Kürzungen, so begründbar, hinnehmen würde.


Medea. antwortete am 21.08.03 (12:28):

Ich vermute, daß es bei einer grundsätzlichen Kürzung von 1 Prozent analog der Pension oder Rente zu keinem Aufschrei käme, denn auch kleine Renten könnten das verkraften, und es wäre - unter dem Strich - doch eine erhebliche Summe, die zugunsten des Staates zusammenkäme, die dann wiederum zur zusätzlichen Renten/Pensionssicherung der jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer genommen werden könnte.


Gudrun_D antwortete am 21.08.03 (14:20):

Ja,Medea

"unter dem Strich"

sollten unsere Regierungsbeamten mal mit gutem Beispiel voran gehen und anstatt ihre Diäten laufend erhöht haben zu wollen,mit dem sparen bei sich selber beginnen!

Was beim "kleinen Mann" so ganz nebenbei ausserdem erhöht bezahlt werden muss,schlägt bei kleinen Renten ganz schön zu Buche!
Es kommt eins zum andern....naja,denkt man,das geht ja noch,beim nächsten Mal das gleiche,ABER: es kommt ja immer mehr dazu!
Heute sah ich einen alten Mann im Vorrübergehen,der lachte und machte sich - scheinbar - gar nichts draus,nur noch einen einzigen Zahn im Mund zu haben!
Was meinst Du wohl, wie vielen Kleinrentnern es bald so gehen wird,wenn :es ja nicht so schlimm ist,"etwas" Kürzung und ganz viel Verteuerungen hinnehmen zu müssen und auch noch Medikamente,Arzt-und OP-Kosten,erhöhtes Krankenhaustageld zahlen zu müssen.
Die wenigsten alten oder älteren Menschen sind so gesund,dass sie ohne ärztl.oder medikamntöse Hilfe auskommen können.
Dabei muss auch berücksichtigt werden,dass sie nicht durch ausschweifendes Leben krank wurden,sondern durch Kriegs-und Nachkriegszeiten gesundheitlich geschädigt wurden!


Barbara antwortete am 21.08.03 (14:32):

Ich stimme mit js überein, denn eine generelle Kürzung der Renten würde die KleinstrentnerInnen besonders treffen. Sie wissen schon heute oftmals nicht, wie sie ihre Miete bezahlen sollen, und die wenigsten trauen sich, eine Beihilfe vom Staat zu beantragen, auch wenn sie ihnen zustünde.

Auf jeden Fall würde mir vor der in der ZEIT von Jens Jessen vorgestellten "Lösung" grauen, die hoffentlich auch nicht ernst gemeint ist:

>>Staatsstreich der Senioren

Leichtfertig ist das Gerede der Politiker über Rentenkürzung. Es könnte zu einem Putsch der Alten führen. Sie kennen den Weg zur Macht

Den Alten gehört die Zukunft. Die Politiker, die derzeit darüber nachdenken, wie sie die Kosten des Seniorenüberhangs beschränken können, um der jüngeren Generation die Zukunftschancen zu erhalten, werden sich noch mit Erschrecken an die Leichtfertigkeit erinnern, mit denen sie die Kürzung von Renten, ganz allgemein der Sozialleistung im Alter erwogen haben. Ab 75, hat ein Experte vorgeschlagen, sollten keine Leistungen der Krankenkasse mehr erbracht werden; ab 85, meinte jüngst ein Nachwuchspolitiker, könnten künstliche Hüftlenke nicht mehr auf Kosten der Solidargemeinschaft gehen. Die Instandsetzung von Senioren, so muss man das wohl verstehen, lohnt sich bei steigender Reparaturanfälligkeit nicht mehr. Sollen die Alten doch selbst sehen, wo sie bleiben.

Die Inhumanität solcher Überlegungen liegt auf der Hand; aber sie trifft den Kern der kommenden Auseinandersetzungen nicht im Entferntesten. Denn die Alten werden durchaus sehen, wo sie bleiben. Ihre Mobilmachung wird nicht auf sich warten lassen. Alte, die in steter hypochondrischer Sorge um ihre Gesundheit leben, sind eine Plage; aber Alte, die sich um ihre Gesundheit nicht mehr sorgen, sind die Des-perados von morgen. Alte, die nichts zu verlieren haben, könnten den Enkel, den sie heute noch liebend hüten, schon morgen auf dem Balkon vergessen. Wovor sollten sie sich fürchten? Vor Gefängnis oder Vorwürfen der Familie? Im Knast gibt es wenigstens einen Arzt und warme Mahlzeiten.....<<

gesamter Artikel unter Internet-Tipp
https://www.zeit.de/2003/35/Rentner#top

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/35/Rentner#top


Medea. antwortete am 21.08.03 (15:47):

@ Gudrun

das ist richtig - vergaß ich einzuflechten: natürlich sollten die Kleinst- und Kleinrentner von dieser allgemeinen Kürzung ausgeschlossen werden. Es muß eine für alle vertretbare Lösung gefunden werden.


Ursula Tonn antwortete am 21.08.03 (16:39):

Ich bin der Meinung,dass die Renten nicht gekürtzt werden dürfen.Denn auf uns kommen so viel Belastungen zu,wenn man nur allein an die Medikamente denkt,dass es einen Angst und Bange wird und die anderen Erhöhungen.Wir haben allerdings, obwohl zu zweit, nur kleine Renten.Wie das im Osten meistens der Fall ist!Da ja zur Wendezeit die meisten arbeitslos wurden und nichts wieder bekamen an
Arbeit,obwohl wir damals gern noch gearbeitet hätten!
Freundlichst Uschi


dino9 antwortete am 21.08.03 (17:32):

ich glaube das da der blüm recht :"jeder der das wort rente schreiben kann gibt einen dummen kommentar ab". er meinte auch" jeder von denen jungen lebt bis jetzt auf kosten der alten, denn die haben erst geschaffen wovon die jungen jetzt profitieren.bin kei cduler aber wo er recht hat hat er recht
gruß dino9


henner antwortete am 21.08.03 (18:17):

Mit der Vorstellung einer um 1 oder 2% gekürzten, oder in den nächsten Jahren verminderten Steigerung der Rente könnte ich recht gut leben, wenn im Gegenzug eine Erhöhung der Preise und die Schaffung und Erfindung neuer Ausgaben, Gebühren und Steuern unterbunden würde. Doch dazu sind unsere Politiker beim Besten Willen nicht in der Lage und nicht Willens. Bringt es doch fürs geschundene Staatssäckel immernoch am Meisten, wenn Viele Zahler (wenns auch nur die Armen sind)reichlich abgeben ,als wenn einige wenige Reiche jeweils wenig von Ihrem Überfluß entbehren.


Tobias antwortete am 21.08.03 (18:43):

Henner, arme Menschen gab es einmal in Deutschland aber die Zeiten sind vorbei. Die Menschen hier im Forum die Armut erlebt haben, würden diesen Ausdruck, auf die heutige Zeit übertragen, nie und nimmer verstehen.

Meine Frage war, werden nur die Renten gekürzt? Aber wie sieht es mit den Beamtenpensionen aus ? Über Pensionskürzungen wird nirgendwo geschrieben und gesprochen. Wie es aussieht werden da keine Kürzungen vorgenommen und dies wäre dann, der weitere Ausbau einer Zweiklassengesellschaft. Die Einen auf den Podest und die Anderen davor. Alles schon da gewesen und ich dachte diese Zeiten wären vorbei.


e k o antwortete am 21.08.03 (19:27):

@ Tobias,

auch wenn man nicht viel darüber liest: Auch den Beamten geht es an den Kragen. Ich weiß es von meiner Frau, Sonderschullehrerin und kurz vor der Pensionierung. Urlaubsgeld gestrichen, Weihnachtsgeld zusammengestrichen, keine Frühpensionierungen mehr.

Nicht immer auf die Beamten schielen und Neid zeigen, auch an denen geht der Kelch nicht vorüber.

Und es sind nicht die Beamten, die sich ihre Pensionen selbst erhöhen, wie hier jemand geschrieben hat, wohl aber die Politiker!!!

Freundliche Grüße

e k o


Tobias antwortete am 21.08.03 (19:48):

Servus e k o, freut mich von dir etwas zu lesen.

Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld waren für mich immer schon Fremdworte und als Rentner habe ich solches Geld auch noch nicht erhalten.
Du schreibst, die Politker sind die, die sich ihre Erhöhungen selbst zuschustern. Richtig, aber 33 % dieser Herren im Bundestag, in den Landtagen sogar noch mehr, sind von berufswegen Beamte.

Grüsse und einen schönen Abend von Tobias


Medea. antwortete am 21.08.03 (20:34):

Habe gestern mit unserem Stadtteilpolizisten einen kleinen Klönschnack gehalten - auch er ziemlich frustiert. Wie eko schon berichtet, kein Urlaubsgeld mehr und ein zusammengestrichenes Weihnachtsgeld - aber die volle Motivation beim Einsatz verlangt. Diese Beamten als Ober- und Hauptwachtmeister gehören nicht gerade zu den Beamtenspitzengehältern. Dort in den Dienststellen geht auch der Groll um.


mechtild antwortete am 21.08.03 (20:58):

Es wird sehr gerne auf die Beamten geschimpft. Dabei wird vergessen. Dass auch kleine Beamte gibt, die kein großzügiges Gehalt bekommen, oft einen schweren Job haben und unter den Kürzungen leiden. Aber die wird es bald nicht mehr geben, denn die meisten Staatsaufgaben werden privatisiert und dann kann man auf die Beamten schimpfen, aber ändern wird das nichts.


Günter antwortete am 21.08.03 (22:41):

Das Problem von Kürzungen der Beamtengehälter möchte ich einmal aussen vor lassen.
Was ich mich frage, warum bekommen Pensionare 13 Pensionen im Jahr und kürzen dann alle Bundestagsabgeordneten ihre Diäten, denn die sind ja an das Beamtenbesoldungsrecht gekoppelt?