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THEMA:   Der grüne Gorbi – Hoffnung für unsere gebeutelte Welt?

 9 Antwort(en).

Barbara begann die Diskussion am 20.08.03 (10:42) mit folgendem Beitrag:

"Mit 66 ist noch lange nicht Schluss!", sagt sich auch Michail Gorbatschow und startet im Alter von 72 Jahren einen Riesenkraftakt:

>> In einer Rede an der Universität Hohenheim forderte Gorbatschow die Einrichtung eines Internationalen Ökologischen Gerichtshofs und sagte unter dem Beifall auch vieler Politiker „Umweltverbrechen müssen künftig genauso bestraft werden wie Kriegsverbrechen“. Am Tag danach nahm Gorbatschow in Ludwigsburg den Umweltpreis Euronatur 2003 entgegen und geißelte die mangelnde Klimaschutzpolitik der USA. In einem Interview sagte er: „Es geht einfach nicht, dass vier Prozent der Menschen, die in den USA leben, 25 Prozent aller Ressourcen dieses Globus verbrauchen. Diese Politik wird von den Völkern der Welt bestraft werden. Wir lassen uns diesen Raubbau nicht mehr länger bieten. Wir müssen den Krieg gegen die Natur beenden.“

Anfang August erschien nun Gorbatschows neues Buch: Mein Manifest für die Erde - Jetzt handeln für Frieden, globale Gerechtigkeit und eine ökologische Zukunft. Pragmatisch, aber sehr bestimmt, schreibt der neue Grüne: „Die Umgestaltung ist kein Spaziergang auf einem planierten Weg. Es ist die Besteigung eines Berges, häufig auf Pfaden, die noch nie jemand beschritten hat.“

Der größte Weltveränderer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts will noch einmal die Welt verändern. Im privaten Gespräch wird er noch deutlicher als bei seinen öffentlichen Auftritten: „Mit 72 Jahren habe ich jetzt das Thema meines Lebens gefunden. Glasnost und Perestroika waren wichtig - die nun notwendige ökologische Umgestaltung der gesamten Weltpolitik und Weltwirtschaft ist noch wichtiger, aber auch noch schwieriger.“ Ob ihm die Realisierung seiner neuen Vision gelingen kann? <<

Internet-Tipp:
Artikel von Franz Alt
https://www.sueddeutsche.de/sz/politik/red-artikel567/

Sind wir... ist die Welt reif für Gorbatschow?
Wies seht Ihr seine Visionen?

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/sz/politik/red-artikel567/


Gudrun_D antwortete am 20.08.03 (11:24):

Barbara
ob wir oder die Welt "reif" sind für Gorbatschows Pläne,kann ich nicht beantworten.

Wohl aber sagen,dass es allerhöchste Zeit dafür ist!

In der Schule schon sollte Umdenken gelehrt werden.Damit die jungen Menschen erkennen und lernen können,vorsichtiger mit "Luxus" umzugehen.
Ich erinner mich noch an den Werbeslogan:

<Strom kommt sowieso ins Haus,nutz das aus>

Nun, wir haben es ausgenutzt und nutzen es noch viel zuviel und zu selbstverständlich aus!

Denk ich allein an die unsinnigen Leuchtreklamen in den Städten,die nicht nur Strom vergeuden,sondern auch eine nicht zu unterschätzende Wärme abgeben.
Oder,in den Geschäften,müssen da unbedingt alle zum Verkauf angebotenen Lampen leuchten?
Und im eigenen Umkreis:
könnte mit überlegtem handeln sehr viel Energie gespart werden.
Es ist wirklich höchste Zeit,alle zum umdenken anzuregen, zu schulen und auch weltweit dafür Sorge tragen,dass die Natur wieder gesunden kann,kein sinnloser profitgieriger Raubbau betrieben werden kann.
Es ist unser aller Lebensraum,den wir mit zerstören.


Barbara antwortete am 20.08.03 (13:21):

Gudrun,

mit der Frage ob wir bzw. die Menschen reif für Gorbi sind, denke ich an die Menschen, die damals in den Ostblockländern ihre politische Führung abgesetzt haben. Wenn wir allein daran denken, wie mutig die Polen mit Lech Walensa an der Spitze zuerst über die Gewerkschaften diesen Umschwung eingeleitet haben. Wie viel Kraft sie brauchten... wie mühselig es war... Und unsere Mitbürger in der ehemaligen DDR... SIE haben die Wende vollbracht... von Gorbatschow unterstützt.

Mit den weltweiten Demonstrationen am 15. Februar 2003 hat sich erstmals eine "Weltöffentlichkeit" gezeigt, die vorher von Politikern gar nicht beachtet wurde. Aus diesen Gedanken heraus frage ich mich, ob vielleicht eine Weltöffentlichkeit Michail Gorbatschow mit seinen Visionen für eine bessere Welt, für mehr Gerechtigkeit und einem Leben MIT der Natur anstatt gegen sie tatkräftig Unterstützen wird.

Gerade das Internet macht die Menschen wacher.... stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, lässt Grenzen, Hautfarbe und Religionen nachrangig erscheinen. WIR, dieses bunte Menschenvolk der ganzen Welt, kann als Weltöffentlichkeit den Großen Angst machen. Immerhin das konnten wir doch schon einmal erleben... und das kann uns stark machen... auch für Gorbis Visionen.


schorsch antwortete am 20.08.03 (13:40):

Gorbis Engagement in allen Ehren. Sollte aber nicht im eigenen Lande beginnen, was er den USA und anderen Verursacher-Staaten vorwirft zu versäumen?


Gudrun_D antwortete am 20.08.03 (14:23):

Ja,Barbara

kann mich Deinen Gedanken voll anschliessen,
und die Grundidee - so sie denn praktikabel würde-begeistert mich!

Leiser -oder grosser-Wermutstropfen ist das riesige Amerika,das sich doch ziemlich aus den Umweltschutzgedanken
ausklammmert.
Aber,schon manches hat ganz klein begonnen und wurde unübersehbar!

"Gorbi" hat gezeigt,dass Zivilcourage und mutiger Einsatz
Welten bewegen können-hoffen wir für uns alle,dass er auch diese Idee verwirklichen kann und er genügend Helfer finden wird!

Schorsch,
ob das nun von Russland aus geht,oder einem anderen Land ist doch letztendlich völlig gleichgültig!


Chris antwortete am 20.08.03 (14:48):

Es wäre zu wünschen, dass Gorbatschow seine Meinung
durchsetzt. Zum Wohl von uns allen und für unsere
Kinder und Enkelkinder.

Es ist diese unsere Natur und wir alle müssen sorgsam
damit umgehen. Es müssen alle Missstände bekämpft werden
egal, ob hier oder in den Staaten oder sonstwo auf unserem
Erdball.

Chris

Chris


Tessy antwortete am 20.08.03 (19:54):

Ich denke es wird noch lange eine Vision bleiben.
Warum? Die Zeit hat gezeigt daß wir Menschen nur unter extremem Druck bereit sind zu handeln, uns einzusetzen, Verzicht zu üben. Leider.....


schorsch antwortete am 20.08.03 (22:49):

Was mich stört, ist, dass Herr Gorbatschow erst seine grüne Ader entdeckt hat, als er nicht mehr Russlands Präsident war.....


Ursula_J antwortete am 21.08.03 (08:04):

Schorsch,
besser spät als gar nicht.


schorsch antwortete am 21.08.03 (08:57):

Späte Reue - oder gemerkt, dass man mit Bücher schreiben (falls man bereits einen Namen hat!) Geld machen kann?

PS. Ich bin Idealist - ich verdienen nix mit meinen Büchern (;--))))