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THEMA: Globale Marktwirtschaft - so verlogen funktioniert sie
2 Antwort(en).
Barbara
begann die Diskussion am 17.08.03 (09:44) mit folgendem Beitrag:
In einem Artikel der ZEIT ist in dieser Woche zu lesen, wie sich die amerikanische Subventionspolitik auf fleißige und fähige Menschen in Afrika auswirkt: >> Auf einem freien Weltmarkt hätten die amerikanischen Bauern keine Chance, vor allem nicht gegen die Afrikaner. Die sind zwar nicht besonders gut, wenn es darum geht, Autos oder Computer zu bauen, aber sie können kostengünstig Baumwolle produzieren. Die preiswerteste landwirtschaftliche Maschine ist immer noch der Mensch, jedenfalls, wenn er zum Arbeiten nichts braucht als ein, zwei Schälchen Mais am Tag. Nach Berechnung des International Cotton Advisory Committee (ICAC) in Washington produzieren die Bauern in Burkina Faso ihre Baumwolle dreimal billiger als die Bauern in Amerika, und weil die Afrikaner die weiße Watte mit den Händen von den Sträuchern zupfen, ist sie auch noch von besserer Qualität als cotton USA. .......
Angetrieben von den staatlichen Geschenken, exportieren die amerikanischen Cotton-Farmer heute mehr Baumwolle als je zuvor in der Geschichte, mehr als jedes andere Land. Mehr, als die Textil- und Bekleidungsunternehmen in aller Welt verarbeiten. Das Überangebot hat eine simple ökonomische Folge. Der Weltmarktpreis der Baumwolle fällt. Im Sommer 1995 lag er noch bei weit über einem Dollar pro Pfund, später bei 90 Cent, dann bei 80, 60, 50 Cent. Ende 2001 fiel der Preis auf unter 40 Cent und war, inflationsbereinigt, so niedrig wie seit der Weltwirtschaftskrise vor 70 Jahren nicht mehr. Heute liegt er noch immer weit unter dem langfristigen Durchschnitt von 70 Cent. Laut ICAC wird er in den kommenden Jahren kaum steigen. für Baumwollbauern rund um die Welt ist das so, als habe ihnen eine ominöse, höhere Macht ihr Einkommen halbiert. Nur die 25000 Baumwollfarmer in den USA müssen sich nicht sorgen. Zwar haben sie den Preisverfall maßgeblich verursacht. Aber obwohl sie weltweit zu den ineffizientesten Produzenten gehören, haben sie unter ihm nicht zu leiden, denn sie bekommen ihr Geld vom Staat. Im Jahr 2002 waren es 3,9 Milliarden Dollar, doppelt so viel wie 1992, dreimal so viel wie die gesamte amerikanische Entwicklungshilfe für 500 Millionen Afrikaner.<<
Dreimal so hoch wie die gesamte amerikanische Entwicklungshilfe an Afrika sind die Subventionen für die eigenen Baumwollfarmer in den USA.... darüber sollte man einmal nachdenken...
Globale Marktwirtschaft.... So verlogen funktioniert sie....
Internet-Tipp: Der Norden sät den Hunger https://www.zeit.de/2003/34/Baumwolle_2fBurkina
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/34/Baumwolle_2fBurkina
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schorsch
antwortete am 17.08.03 (16:54):
....und das ist nur eines von vielen Beispielen.......
Alternativen? Havelaar!
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Barbara
antwortete am 17.08.03 (17:37):
schorsch,
dann lieber keine "Entwicklungshilfe" und dafür einen fairen Handel!
Auch die EU produziert aufgrund der Subventionierung der Landwirtschaft Überschüsse, die dann aufgrund ihrer Spottpreise die Märkte der sogenannten "Dritten Welt" kaputt machen.
Mann kann nicht auf der einen Seite das Prinzip der Marktwirtschaft hochhalten und auf der anderen Seite Produkte staatlich subventionieren.
Recht hast Du, wenn Du darauf hinweist, dass dieses nicht nur in den USA geschieht.
Ich wollte auf die Verlogenheit hinweisen, wenn wir meinen, man müsse den armen Menschen in Afrika nur beibringen, wie man richtig produziert.
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