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THEMA: Aufgaben unserer Schulen
32 Antwort(en).
Mart
begann die Diskussion am 14.08.03 (17:07) mit folgendem Beitrag:
Probleme am Beispiel der schon erwähnten Privaten Schulen in Schweden: --------------------------
Freischulen in Schweden
von Andreas Akerlund, 1977 in Stockholm geb., Student der Religionswissenschaft, Soziologie und Geschichte
„Die Anzahl der Schulen privater Träger in Schweden ist in den letzten 10 Jahren massiv gestiegen. 2001 besuchten ca. 4,5% der Grundschüler eine private Schule. Der Anwachs dieser Schulen geht auf ein im Jahr 1992 verabschiedetes Gesetz der konservativen Koalitionsregierung zurück und diese sogenannten „Friskolereform“(Freischulereform) sollte das als starr empfundene schwedische Schulsystem auflockern. Die Entstehung kleinerer Schulen mit einem bes. Profil und die Möglichkeit für Eltern in dünn besiedelten Landesteilen koopaerative Schulen zu gründen sollte die Wahlmöglichkeiten in der Schulbildung vergrößern. Das neue Gesetz sah auch ein „Schülergeld“ vor; eine Summe, die die Kummunen den privaten Schulen für jeden Schüler bezahlen müssen und viele religiöse Gruppen nutzten diese neue Möglichkeit Einfluß auf den Schulgang der K.inder zu nehmen und sich dabei vom Staat finanzieren zu lassen. Unter den etwa 500 privaten Schulen in Schweden befinden sich etwa 8o sog. „konfessionelle“ Schulen. .. etwa 20 werden von islamischen Vereinen getragen, ...2 jüdische und 2 hinduistische Schule. Allerdings erfolgt die Eintragung als „konfessionelle“ Schule auf Wunsch der Schulen. Es ist also nicht unmöglich, dass viele religiöse Gruppierungen ihre privaten Schulen betreiben, ohne sie als Konfessionell registriert zu haben. Als Grenzfall ist z.B. die Grundschule „Studemaskolan“ in Stockholm einzuordnen. Diese Schule wird von dem schwedischen Zweig der Scientologen über die Firma „Studema AB“ getragen. Die Schule ist offiziell keine konfessionelle Schule, wird aber nur von Kindern von Scientologen besucht.
Vor diesem Hintergrund ist in Schweden eine Diskussion über das Schulsystem und das Sein und Nichtsein privat getragener religiöser Schulen ausgebrochen. Auslöser war der Dokumentarfilm „I skolans vald“ (im Gewalt der Schule), der am 8.Mai ausgestrahlt wurde. Die Journalistin Evin Rubar untersucht in dem Film mehrere private Schulen mit islamischer Einrichtung und deckt dabei Probleme auf, die entstehen, wenn religiöse Gruppen die Möglichkeit geboten werden Einfluß auf die Schulbildung zu haben.
Der Film zeigt Interviews in denen sich Schulleiter und Lehrer zuerst gesetzestreu zeigen. Natürlich wird dem Lehrplan gefolgt und natürlich wird den Verdacht auf Gewalt gegen Kinder dem Sozialamt gemeldet. Täten sie dies nicht, so lief die Argumentation, hätten sie längst die staatl. Förderung verloren. Interviews mit ehemaligen Schülern und Lehrern zeigten aber, dass die Schulen dem Lehrplan in der Praxis nicht folgen. Beispielsweise wurden die Mädchen vom Schulsport ferngehalten und das Fach Sexualkunde, das in Schweden seit 1955 Pflichtfach ist, wurde einfach nicht angeboten. Im Fach Religionskunde, das in Schweden seit 69 auf dem Lehrplan steht und eine Neutrale Beschäftigung mit versch. Religionen beinhalten soll, unterrichtete man nur den Islam. An einer Schule besaßen außerdem 16 von 17 Lehrern nicht das Lehramt. Diese Tatsachen allein wären bereits Grund genug für einen Entzug der staatlichen Fördermittel.
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Mart
antwortete am 14.08.03 (17:08):
Fortsetzung:
"In dem Film sind auch Szenen, die, die mit versteckter Kamera gefilmt wurden zu sehen. Die Reporterin gibt sich hier als Große Schwester eines Mädchens im Schulalter aus. Der Vater dieser fiktiven Familie will seine Tochter aber nur dann auch die Schule schicken, wenn diese „patriarchalische Regeln“ im Umgang mit den Kindern anwendet.
Der Schulleiter erklärt daraufhin, dass die Schule diese Sichtweise auf die Erziehung teilt und dass der Unterricht natürlich auch davon beeinflusst wird. Ein Lehrer erklärt, wie dies aussieht:“Wir schlagen da wo man es nicht sieht. Wir ziehen ins Ohr oder wir schlagen auf den Rücken und auf den Po.“Die mit versteckter Kamera interviewten Lehrer und Schulangestellten erklären aber auch der „gr. Schwester“ sie würden nie einen Verdacht auf Gewalt gegen Kinder dem Sozialamt melden. Wenn Kinder sich dem Lehrer zuwenden und von häuslicher Gewalt sprechen würde man dies eher den Eltern mitteilen, damit diese die Kinder angemessen bestrafen können. Der Schulleiter einer Schule verspricht sogar der Reporterin ein Auge zuzudrücken, wenn Eltern ihre Töchter beschneiden wollen. In einer Situation wenn die Schule, die die besten Möglichkeiten besitzt häusliche Gewalt gegen Kinder aufzudecken besitzt, sich auf die Seite des Täters stellt gibt es für die Kinder sehr kleine Möglichkeiten geholfen zu werden.
Die betroffenen Kinder werden also von dieser Schulsituation doppelt benachteiligt. Einerseits ist die Unterrichtsqualität dieser Schulen niedriger als in den staatlichen schwedischen Schulen. Unqualifizierte Lehrer, häufiger Lehrerwechsel während der Schulzeit und die Vernachlässigung des Lehrplanes führen dazu dass die Schüler Probleme bekommen, wenn sie später in eine staatliche Schule wechseln. Andererseits werden die Kinder von der ihnen umgebenden Gesellschaft effektiv abgeschnitten. Ziel dieser Schulen, so Haideh Daragahi, Vorsitzende des Vereins „Kvinnors Rätt“ (Recht der Frauen), ist es nicht nur den Kindern die Religion und moralische Werte der Eltern beizubringen, sondern auch die Kindern dem Staat und seiner Kontrollfunktionen fernzuhalten. In einem Artikel in der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“ (8. Mai 03) meint sie, die Wahl dieser Schulen entspringt bei vielen Eltern dem Wunsch, ihre Kinder der „sündhaften“ Schwedischen Gesellschaft fern zu halten.
Ein Drang zur Abschottung von der als sündig empfundenen Majoritätsgesellschaft gibt es auch in den Schulen anderer religiöser Gruppen und sind schon bekannt. Als Beispiel können die Schulen von „Livets Ord“ („Wort des Lebens“), eine christl. Freikirche mit etwa 8o ooo Mitglieder dienen. Diese Kirche wettert in der Öffentlichkeit gegen Homosexualität und befürwortet physische Gewalt als Erziehungsmaßnahme. Ganz im Sinne einer fundamentalistischen Bibelauslegung wurde lange Zeit nur die Schöpfungslehre gelehrt und die Kirche ließ wissen, dass homosexuelle Lehrer und Schüler in ihrer Schule nicht willkommen seien. Ehemalige Schüler und Lehrer erzählen auch von Dämonenaustreibungen als Maßnahme wenn Schüler dem Lehrer widerspricht. Es gaben auch immer wieder Meldungen von körperlicher Bestrafung der Kinder. Diese konnten bisher aber nicht bestätigt werden."
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Mart
antwortete am 14.08.03 (17:10):
Es gibt aber einen strukturellen Unterschied zwischen Christen und Moslems in Schweden worauf Daragahi in ihrem Artikel zusätzlich hinweist. Die moslemische Minderheit hat keine etablierte Position in der Gesellschaft. Die Kinder werden daher durch den Besuch dieser privaten Schulen noch mehr ausgegrenzt und ihre Außenseiterposition in der schwedischen Gesellschaft noch verstärkt.
Die schwedische Regierung hob aber bisher immer wieder die „integrative Funktion“ privat getragener Schulen mit islamischer Einrichtung hervor. Mindestens förderten jede Schulen ja nicht die Segregation, meinte Anfang Mai die schwedische Integrationsministerin Mona Sahlin im Radioprogramm „Dagens eko“. Wenn man dem Film glauben schenken soll, müsste aber die Position der Ministerin umgewertet werden.
Der Staat fördert in den im Film gezeigten Fällen die Segregation in der Gesellschaft und Gewalt gegen Kinder. Gefördert wird aber darüber hinaus einen Unterricht, der die religiösen Interessen der Eltern in den Vordergrund rückt. Somit stellt sich diese Schulen die Aufgaben, eine rligiös fundierte Identität zu bewahren statt die Kinder auf das Leben in einer pluralistischen Gesellschaft vorzubereiten. Diese Aufgabe an sich ist, so die Vorwürfe der Gegner privaten Schulen, mit der Rolle der Schule in der modernen Gesellschaft nicht zu vereinbaren.
Laut der schwedischen Schulordnung soll nämlich die Schule immer in erster Linie die Interessen der Schüler vertreten, im Notfall auch gegen die Eltern. Nicht nur haben alle Schüler einer privaten Schule das Recht auf eine gleichwertige Ausbildung wie ´sie in der staatlichen Schule gegeben ist, sondern auch das Recht auf den Erwerb von Kenntnissen verschiedener Werte und Perspektive. Es mag im Interesse religiöser Gruppen liegen ihre Kinder von der ihnen umgebenden Gesellschaft abzugrenzen.
für die Schweden stellt sich im Moment die Frage ob es Aufgabe der Schule, und in der Verlängerung auch des Staates sein soll dieses Vorhaben zu Unterstützen?“
Noch einige Links zu verschiedenen Zeitungsartikeln:
Die Artikel von Haideh Daragahi, die publiziert wurde am selben Tag wie der Film in Schweden gezeigt wurde: https://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=572&a=138489
Meldung, dass Rektor einer der Schulen wegen Körperverletzung angezeigt wurde: https://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=147&a=139078
Politikwissenschaftler: "Religiöse Freischulen Grundgesetzwidrig": https://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=572&a=146439
Kritisierte Schulen werden erneut kontrolliert: https://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=147&a=138793
Einen ziemlich guten Überblick über die Beziehungen zwischen Staat und Schule in Schweden bietet folgende Artikel: https://www.humanisterna.org/humanisten/1y2002/desmastegenstyranni.html
PS: Grammatikfehler stammen nicht von mir!
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Medea.
antwortete am 14.08.03 (20:53):
Kritisierte Schulen werden erneut kontrolliert. Mal sehen, ob es mit dem Linksetzen klappt.
Internet-Tipp: https://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=147&a=138793
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Medea.
antwortete am 14.08.03 (20:55):
Geklappt ja - aber leider in schwedischer Sprache ....
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Mart
antwortete am 14.08.03 (21:22):
Ja, leider, da müßte man sich noch weiteres übersetzen lassen. Aber die Links beweisen, daß ich mir nichts aus den Fingern gesaugt habe.
Ich habe mich hier sehr bemüht, da:
-- der Wahrheitsgehalt mich selbst sehr interessiert hat.
-- zu zeigen, daß nicht alles was sich eventuell kritisch mit den Menschen- und Frauenrechten auseinandersetzt ein fake (das ist aber doch jetzt ein korrekter Ausdruck!) und bloßer Rassismus der Ewiggestrigen ist.
-- daß die Situation ein wenig komplizierter ist, als die Simplifizierer darstellen.
Danke, Medea, daß Du dir die Mühe des Durchlesens gemacht hast.
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Medea.
antwortete am 14.08.03 (22:31):
.... und ich weiß nicht, was ein fake ist; kann es jetzt nur annehmen .... ;-) hoffentlich richtig ... Aha - habe nachgesehen - ein Schwindel sagt die Übersetzung :-)
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sofia204
antwortete am 14.08.03 (23:38):
Wären wir nicht alle dafür, daß diese Mädchen in Schulen den Mut bekommen, die unüberwindliche Wand zu besiegen, weil sie nicht überall besteht ?
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Mart
antwortete am 15.08.03 (00:21):
Ja, das sollte überall auf der Welt das Ziel für ein selbstbestimmendes und selbstbestimmtes Leben sein - und eine echte Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
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Medea.
antwortete am 15.08.03 (07:33):
Das Thema "Sexualunterricht/Sexualkunde" ist unabdingbares Pflichtfach für alle Schulen - gerade die Mädchen sind häufig gar nicht oder nur sehr begrenzt durch die Elternhäuser "aufgeklärt".
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Mart
antwortete am 15.08.03 (08:40):
Die Mädchen haben auch eine unerhörte Sorge, daß durch eine gynäkologische Untersuchung ihre Jungfräulichkeit zerstört wird.
Sie können kaum davon überzeugt werden, daß das nicht der Fall ist.
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Medea.
antwortete am 15.08.03 (08:56):
Mädchen und Frauen sind rechtlich den Männern gleichgestellt und keine Wesen zweiter Klasse, die sich zu ducken haben und parrieren müssen. Aufgabe von Schulen ist es, dieses Wertgefühl den Mädchen zu vermitteln.
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mechtild
antwortete am 15.08.03 (13:32):
Mädchen sind in der Schule gleichberechtigt und den Jungen leistungsmäßig häufig überlegen. Eltern und Lehrer überlegen sogar, ob nicht eine Jungenförderung eingeführt werden muss, um der Benachteiligung der Jungen entgegenzuwirken. Im Beruf ist es noch anders, da sind mehr Männer in führenden Positionen. Ob sich das ändern wird, wird die Zukunft zeigen. Offene Fragen sind: Wird es mehr Männer geben, die aktiv in die Erziehung der Kinder einsteigen? Werden beruflich erfolgreiche Frauen weiter auf Kinder verzichten?
https://www.astrid-kaiser.de/lehre/veranstaltungen/2002/sozjungen.php
Internet-Tipp: https://www.astrid-kaiser.de/lehre/veranstaltungen/2002/sozjungen.php
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Mart
antwortete am 15.08.03 (14:33):
Weitere Information über die "Freischulen" in Schweden: Ich kopiere einen Brief des Verfassers des Artikels an mich hier ein:
..."kein Problem, es gab mir die Möglichkeit altes Material wieder durchzugehen. Daß mein Bericht als kirchliche Propaganda abgetan wurde ist mir auch klar geworden. Das liegt wohl am Medium (EZW-Materialdienst). Ich plane einen ausführlicheren Artikel zur Stellung der religiösen Freischulen in Schweden, aber werde versuchen dieser in einer nicht konfessionell gebundener Zeitschrift zu publizieren.
Die Artikel berichtet eigentlich nur davon, dass das Schulamt erneute Kontrollen bei den aktuellen Schulen durchführen werde, da "...man jetzt den Verdacht habe, die Direktoren erzählten dem Schulamt nicht die Wahrheit". Nichts aufregendes also, sondern nur die normale Reaktion des Staates.
Ich hoffe es ist klar, daß die rechtliche Stellung dieser "schulen privater Träger" nicht irgendwelche "Privatschulen" d.h. nur für bezahlenden oder Mitglieder einer gewissen Gemeinschaft sind. Diese vom Staat unterstützten Schulen verpflichten sich dazu, 1. den Unterricht ausschließlich auf Schwedisch durchzuführen,
2. die Aufnahme in die Schule für alle Interressenten offen zu halten,
3. alle Pflichtfächer, die in der schwedischen Schule existieren auch anzubieten. Dazu gehört u.a. die seit den 60. Jahren obligatorische, nicht-konfessionelle Religionskunde, Sexualunterricht und allgemeine Schulsport.
Genau dies hat das Thema so brisant gemacht und indirekt das ganze System der Freischulen in Frage gestellt.
Viele (darunter auch ich) sehen nähmlich die religiöse Propaganda aller religiösen Gruppen, also nicht nur von Fundamentalisten o.ä., in die Schule wiederkehren. Sogar die bis 2000 staatliche schwedische lutherische Kirche unterhält inzwischen einige Schulen. Jene Kirche wurde in den 60. Jahren endgültig von der Schule getrennt und die Bibelunterricht in eine konfessionslose Religionskunde umgewandelt, die von staatlich geprüften Lehrern durchgeführt wurde. Ähnlich wie Schüler während ihrer Schulzeit nicht die Wahrheiten politischer Parteien von Repräsentanten eben dieser im Rahmen des Unterrichts erzählt bekommen sollten, sollten auch jede religiöse Gruppe nichts mit dem Unterricht zu tun haben. Dieser Prozeß der Säkularisierung der Schule wird nun rückgängig gemacht.
Ich erzähle dies nur um zu erklären warum das Thema ausgerechnet in Schweden so ein Brisanz besitzt. Ich möchte dich nur darum bitten bei Diskussionen auch diesen Rahmen zu beachten.
Und noch eine Bitte: Ich werde nicht gerne als "Theologe" zitiert.
MfG
Andreas Åkerlund"
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Wolfgang
antwortete am 15.08.03 (15:13):
Ich kann die schwedische Situation nicht kommentieren, weil ich vom schwedischen Rechtssytem zu wenig Ahnung habe. Auf Deutschland uebertragen steht aber fest: Wuerden die deutsche Legislative, Exekutive oder Judikative massiv gegen Privatschulen (egal welcher Couleur) vorgehen, waere das verfassungswidrig.
Vor allem die Religionen (egal welcher Couleur) stehen unter dem Schutz unserer Verfassung. Sie in ihrem Tun zurueckzudraengen, waere ein Verstoss gegen die allen Menschen garantierten Menschenrechte. Zu den in Deutschland also per Verfassung garantierten Aktivitaeten gehoeren selbstverstaendlich auch Aktivitaeten innerhalb des Bildungswesens.
Ich moechte warnen... Einerseits vor dem christlich-juedisch-fundmentalistischen Versuch, Muslime zu diskriminieren... Andererseits auch vor dem fortschrittlich-fundmentalistischen Versuch, alle Religionen aus dem staatlich-anerkannten und gefoerderten Bildungsbereich zu draengen.
Unsere boese Erfahrung in Deutschland mit einem staatlichen zentral gelenkten und beaufsichtigten und eine einzige Religion bevorzugenden Schulsystem hat uns vorsichtig werden lassen. Der Foederalismus (was unser Thema betrifft, die Laenderhoheit ueber Kulturelles), das Gegenteil des Zentralismus, wurde geboren aus dem Misstrauen gegenueber einem uebermaechtigen (Zentral-)Staat. Das gleiche gilt fuer die Privatschulen... Deutschlands mittlerweile buntes Leben, was wirklich ein Grund ist, sich darueber zu freuen, waere nicht so bunt, wenn es die nicht gaebe. :-)
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Mart
antwortete am 15.08.03 (17:55):
Die im Grundrecht verankerte Religionsfreiheit bedeutet nicht, daß es ein Pflichtfach an den Schulen sein muß.
Damit komme ich auf den vor langer Zeit geäußerten Vorschlag zurück:
In der Schule eine nicht-konfessionelle Religionskunde (bei uns heißt es auch Ethik und selbst in kath. Religion wird bei uns heute mehr Zeit mit anderen Religionen verbracht als mit dem kath. Glauben)
und
Zusätzlich der vom Schüler bzw. von den Eltern gewünschte spezielle Religionsunterricht, wobei (wenigstens bei uns) sich die Eltern von Anfang an, der Schüler (ab 14.J.?) sich abmelden kann.
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Wolfgang
antwortete am 15.08.03 (18:20):
Das ist bei uns in Deutschland Praxis... Einen Pflicht-Religionsunterricht an staatlichen Schulen gibt es nicht (das waere verfassungswidrig). Dafuer gibt es die Wahl... SchuelerInnen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, muessen ins Fach 'Ethik'.
Im Land Brandenburg ist m. W. nach (wenn's falsch ist, bitte korrigieren) der Religionsunterricht an staatlichen Schulen voellig gestrichen worden... Dort soll es nur einen Ethik-Unterricht fuer alle geben.
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Wolfgang
antwortete am 15.08.03 (18:29):
Webtipp zum Unterrichtsfach 'Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde' (LER) im Land Brandenburg:
Ministerium fuer Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde https://www.brandenburg.de/land/mbjs/schule/32ler1.htm
Internet-Tipp: https://www.brandenburg.de/land/mbjs/schule/32ler1.htm
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Wolfgang
antwortete am 15.08.03 (18:38):
Religionsfreiheit (im Sinne unserer Verfassung - dem Grundgesetz (GG)) bedeutet, dass der Staat keine Religion und keine Religionsgemeinschaft bevorzugt oder benachteiligt... Es bedeutet darueber hinaus, dass der Staat alle die schuetzt, die sich zu einem religioesen Glauben bekennen... Es bedeutet, dass alle staatlichen Institutionen das Gebotene tun, damit diese religioesen Glaubensgemeinschaften (egal welcher Couleur) sich betaetigen koennen, zum Beispiel im Bildungsbereich, wo sie staatlich-anerkannte Privatschulen betreiben koennen (wenn sie das wollen).
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Mart
antwortete am 16.08.03 (00:38):
Fortsetzung:
und die Qualifikationen in allen Bereichen dazu haben und sich der Schulaufsicht unterwerfen und Anordungen und Erlässe befolgen und das gesamte Lehrplanspektrum absolvieren ................
<<...Staat keine Religion und keine Religionsgemeinschaft bevorzugt oder benachteiligt...<<<
Ich hoffe, Du nimmst die Atheisten und Agnostiker hier nicht aus, und die Anhänger der diversesten Naturreligionen und die Voodooisten ........
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Mart
antwortete am 16.08.03 (00:43):
Fortsetzung:
und die fundamentalistischen christl. Sekten (zB. Engelswerk) und die Moonsekte und die Scientologen und die .......
und bitte nicht die Replik, das wären keine Religionen - !
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Barbara
antwortete am 16.08.03 (00:53):
Mart,
schau einmal in unser Grundgesetz. Wir können nicht einigen Menschen in unserem Land die Grundrechte verwehren... wir müssen auf dem Boden des Rechts bleiben.
Artikel 3(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Artikel 7(4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist.
https://www.datenschutz-berlin.de/recht/de/gg/gg1_de.htm#ggI
Internet-Tipp: https://www.datenschutz-berlin.de/recht/de/gg/gg1_de.htm#ggI
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Mart
antwortete am 16.08.03 (01:36):
Begreife doch endlich, ich will n i c h t einfordern, daß es diese Schulen nicht geben sollte; und von mir aus sollte es Schulen der Moonsekte und der Scientologen usw. geben. Ich will nicht, daß die Grundrechte gebogen werden. Begreift das doch endlich!
Die Frage ist, inwieweit die vorgeschriebenen Lehrinhalte und Lehrziele (das sind zwei versch. Dinge!) erreicht werden; inwieweit die Befolgung a l l e r Intensionen der Schulgesetze gewährleistet ist.
Ich habe von Anfang an gesagt, daß, wenn das gewährleistet ist, diese Privatschulen zuzulassen sind.
Der Bericht aus Schweden zeigt nur gewisse Probleme auf ....nehmt das als Denkanregung, nur zum Überdenken.
Ob sich die Muslime damit etwas Gutes tun Parallelwelten zu errichten, steht auf einem anderen Blatt. Nachdem ich einige Zeit in den USA gelebt habe und dort die Highschool-"Matura" gemacht habe und drei meiner Brüder seit Jahrzehnten im "Ausland" leben, glaube ich schon, daß eine best. Anpassungsfähigkeit nützlich und zielführend ist.
Natürlich werde ich jetzt von bekannter Seite als Rassist bezeichnet werden, aber mir erscheint es logisch, daß starke Abgrenzung von der autochtonen Bevölkerung zu ähnl. Problemen führt, die auch die Juden aufgrund ihrer Exklusivreligion seit Jahrtausenden erleiden mußten.
Integration ist gefragt, und ich habe ehrliche Zweifel ob durch Privatschulen diese (ich meine hier aber nicht völlige Assimilation) an besten erreicht werden kann.
Aber wenn die Muslimen dies wünschen, dann sei es ihnen gegönnt -- die Konsequenzen der Ab- und Ausgrenzung werden - auch sie - zu tragen haben.
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Karl
antwortete am 16.08.03 (11:37):
Hallo Mart,
wie ist denn das zu verstehen: "Aber wenn die Muslimen dies wünschen, dann sei es ihnen gegönnt -- die Konsequenzen der Ab- und Ausgrenzung werden - auch sie - zu tragen haben".
Soll das eine Drohung sein? Ich gehe mal davon aus, so willst Du das nicht gemeint haben.
Ist es nicht so, dass auch die "autochtone Bevölkerung" (einheimische Bevölkerung) vielleicht versuchen sollte aus den Schrecknissen der Vergangenheit zu lernen?
Hätten wir ein Recht, die Moslems in gleicher Weise die Folgen ihrer "Ausgrenzung" spüren zu lassen wie den Juden????
Eine Frau Deines Intellekts sollte ihre Worte besser überdenken.
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hl
antwortete am 16.08.03 (11:41):
Ich denke, dass Mart ihre Worte sogar sehr gut überdacht hat und genau das meint was sie schreibt (nicht nur in diesem Thema)!
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Karl
antwortete am 16.08.03 (11:50):
Ich glaube das nicht hl, denn für ein Ungeheuer halte ich Mart nicht.
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Karl
antwortete am 16.08.03 (12:02):
Wir sollten Mart fragen, wie sie ihren letzten Satz gemeint hat. Ich bin mir sicher, nicht so, wie er schlimmstenfalls interpretiert werden könnte.
Der Gedanke, dass Ausgrenzung einer bestimmten eingewanderten Gruppe auch zu Gegenreaktionen der Einheimischen führen kann, ist grundsätzlich nicht von der Hand zu weisen. Allerdings bin ich entschieden der Meinung, dass auch die Einheimischen (und wenn nicht wir Deutschen und Österreicher, wer dann???) lernen müssen mit Fremdem umzugehen. Fremdenhass muss nicht sein. Es gibt auch ein selbstbewusstes Miteinander und ich persönlich erlebe das z.B. in meinem Umfeld als eine Bereicherung meines Lebens.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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mechtild
antwortete am 16.08.03 (12:16):
An den meisten privaten Schulen ist es in Ordnung. Diskriminierung läuft selten offen, sondern versteckt. Ich bin gegen Privatschulen, weil keine Integration stattfinden kann, wenn sich jeder nur in seinem sozialen Umfeld bewegt und keine Chancengleichheit mehr stattfindet, wenn zuviel Problemkinder in einer Klasse sind. Christliche Eltern, die intellektuell dazu in der Lage sind schicken ihr Kind bewusst auf eine katholische Schule, auch weil da nicht so viele Ausländerkinder sind. Eine Privatschule hat das Recht die Schüler auszusuchen. Eine staatliche Schule muss die Kinder in ihrem Einzuggebiet aufnehmen. In Schulen, in denen der Ausländeranteil zu hoch ist und viele Kinder schlecht deutsch sprechen, ist ein anderes Lernniveau, als in katholischen Schulen mit 90 % der Kinder aus dem Bildungsbürgertum. Chancengleichheit und Integration findet weder in der einen Schule, noch in der anderen statt. Ich bin gegen Privatschulen, weil keine Integration stattfinden kann, wenn sich jeder nur in seinem sozialen Umfeld bewegt und keine Chancengleichheit mehr stattfindet, wenn zuviel Problemkinder in einer Klasse sind. Es gibt mittlerweile in Köln viele Stadtgebiete in denen fast nur Problemfamilien wohnen. LehrerInnen allein sind da machtlos die Förderung zu leisten, die notwendig ist. Sie brauchen die Unterstützung der SchülerInnen aber auch die der Eltern. Eltern mit gutem Sozialem Hintergrund haben mehr Zeit und mehr finanzielle Möglichkeiten LehrerInnen zu Unterstützen und das Lernklima ihrer Kinder positiv zu beeinflussen. (Z.B Klassenfeste, Spielanlagen herstellen, Klassenfahrten finanziell und personell Unterstützen usw.) Wer in einer gerechten sozial ausgewogenen Gesellschaft leben will, darf sich nicht für sich und seine Kinder nur die Rosinen rauspicken, sondern muss mit dafür sorgen, dass alle teilhaben am gesellschaftlichen Leben. Das bedeutet im kleinen die Familie, die Straße, dass Dorf und im großen das Land, der Kontingent, die Welt. Jeder muss im Rahmen seiner Möglichkeiten am Aufbau einer gerechten Welt beitragen und die sind unterschiedlich. Gleiche Schulen für alle Kinder gehört auch dazu.
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alfred wolkenull
antwortete am 16.08.03 (13:02):
@ hallo Mechthild - Grüße zuvor -
es ist Dein ganz und gar berechtigt "deutsches" Ding - gilt aber nur innerhalb der ganz engen Grenzen dieses o.a, Themas "unserer ... Schulen." und das ist dann schon Auswahl, Elite etc pp Bitte sieh es einaml auch von dieser "betroffenen" Seite aus: für die Ländern Europa, m.E. sieht es so aus, das Eltern die Ver Pflichtung haben - KINDER(n) in/aus "anderen" (und nicht nur europ. Ländern), die besten Möglichkeiten für ihren Lebensweg (!) zu ermöglichen.. Daher - wenn´s denn möglich ist: International anerkanntes teueres dtsch, schweizer, österreich. französ. Internat bis mindestens zur Matura..!
Wenn´s denn dann - wie Du´s meinst - gleiche Chancen für alle gäbe, und hier ist Dein Irrtum offenkundig: - wären die dtsch. Schul-Entlassenen gem. Deiner Vorstellung Köln - eben schon durch diese Deine - alle dtsch. gleiche Schule-"Wahl" gegenüber den Jugendlichen von ihren Eltern mit z.B. Internats-(aus)Bildung versehenen - ganz dtsch. und deutlich benachteiligt...
Oder siehst Du´s anders...?
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Wolfgang
antwortete am 16.08.03 (13:56):
Es ist natuerlich voellig in Ordnung, Mechtild, wenn Du Dich gruendsaetzlich gegen Privatschulen und fuer Staatsschulen aussprichst. Aber, Du weisst selbst, dass es in unserem Staat praktisch keine Moeglichkeit gibt, Privatschulen zu untersagen (dagegen sprechen mehrere Artikel unseres Grundgesetzes).
Mit Privatschulen werden wir also weiter leben... Ich begruesse das als Ausdruck der Buntheit, die mittlerweile in Deutschland eingezogen ist. Anderen ist vielleicht gerade diese Buntheit ein Dorn im Auge.
Was aber nicht geht: Es duerfen keine Unterschiede gemacht werden in der Zulassungspraxis fuer Privatschulen, egal welcher Couleur sie sind. Ich denke, dass ich bei Dir mit meinen Hinweisen auf die Diskriminierung von Muslimen sowieso offene Tueren einrenne. :-)
Muslime haben es schwer in unserer Gesellschaft, zu ihrem Recht zu kommen. Ein Grund dafuer ist, dass sie als Fremde konstruiert werden und das so konstruierte Fremdsein von (wachsenden) Teilen der Mehrheitsgesellschaft politisch ausgenutzt wird zum Schaden von allen.
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Medea.
antwortete am 16.08.03 (14:03):
Die sogenannten Bessergestellten gibt es in jedem Land, die ihre Kinder in renomierte Internate schicken können. Hier geht es um ganz normale Einwanderungsfamilien, die auch den Willen zur Integration mitbringen, schließlich soll das von ihnen ausgewählte Land ja auch die Heimat ihrer Kinder werden. Dazu gehört, sich mit den Lebensgewohnheiten der neuen Heimat vertraut zu machen und dazu ist neben dem Kindergarten gerade die Regelschule unabdingbar. Hier wird die deutsche Sprache vermittelt, der Lehrplan ist durch die Kultusministerkonferenz oder die einzelnen Ministerien vorgegeben. Es findet, so die Kinder denn auch wollen, eine umfassende Wissensvermittlung statt. Ich bin mit Mechthild der Meinung, daß diese Schulform gefördert werden sollte und nicht von vornherein Privatschulen im Vordergrund stehen. Mart fordert, so habe ich sie verstanden, die Gewährleistung aller staatlich vorgeschriebenen Lehrinhalte und Lehrziele durch ausgebildete Pädagogen mit anerkanntem Abschluß, sollten denn Privatschulen in Frage stehen. Meine Befürchtung ist ebenfalls, daß, wenn ich mich bewußt von anderen ab- oder ausgrenze (bei Privatschulen jeder Coleur), ich dann auch evtl. Konsequenzen aus diesem Verhalten zu tragen haben werde. Das ist nicht auszuschließen. So habe ich den Beitrag von Mart verstanden.
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Barbara
antwortete am 16.08.03 (15:39):
Mechtild und Wolfgang sprechen mir aus der Seele:
Wie Mechtild würde ich es bevorzugen, alle Kinder hätten die gleichen Chancen, durch gemeinsames Lernen in eine Gesellschaft zu wachsen, in der jeder seinem Nächsten gegenüber offen ist und den anderen achtet, gleich welcher Herkunft und Religion er ist.
Wolfgang verweist auf unser Grundgesetz, nach dem Privatschulen erlaubt sind. Dieses Recht muss selbstverständlich für alle gelten.
Wenn ich mir die wichtigsten Punkte der PISA-Studie vor Augen führe, verstehe ich den Wunsch Eltern ausländischer Herkunft, ihren Kindern zu besseren Lernvoraussetzungen zu verhelfen. Solange Kinder ausländischer Herkunft in unseren Schulen kaum Chancen haben, die bei ihnen genauso wie bei unseren Kindern vorhandenen Begabungen zu fördern, muss ihnen der Weg privater Schulen offen stehen... ganz wie es unsere Gesetze vorschreiben.
Unsere Schulen sind riesige Sortiermaschinen, die letztendlich darüber entscheiden, welchen Platz ein Kind später in unserer Gesellschaft einnehmen wird. Welche Eltern möchten nicht, dass ihr Kind eine faire Chance erhält? Kinder ausländischer Herkunft finden diese Voraussetzungen an den heutigen staatlichen Schulen nicht vor. Das haben die PISA- und weitere Studien bestätigt.
für unsere Gesellschaft ist diese Tatsache beschämend.
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Mechtild
antwortete am 16.08.03 (19:23):
Natürlich gebe ich den Herren recht, die mich darauf hinweisen, dass es in unserem Staat keine Chancengleichheit gibt. Mein Glaube daran ist auch fast verloren. Trotzdem bin ich gegen jede Form der Privatschulen und habe auch erklärt warum. Natürlich müssen, wenn es nach dem Grundgesetz Privatschulen gibt auch moslemische Privatschulen zugelassen werden. Gleiches Recht für alle. Aber positiv finde ich die auch nicht. Religionen sollen sich um das Seelenheil ihrer Mitglieder kümmern und sich aus der Politik heraushalten. Hilfen für die gefährdete Umwelt oder bei Wirtschaftsfragen finden wir weder im Koran, noch in der Bibel. Wenn weiter so mit dem Öl geaast wird, geht dem Teufel das Heizmaterial für die Hölle aus und was dann? für mich ist die Religion ein Nebenkriegsschauplatz. Die Diskriminierung der Deutschen, die einen türkischen Großvater hatten und deshalb Moslem sind läuft in anderen Bereichen. Z.B. Wie viele Deutsche Moslems gibt es im öffentlichen Dienst, im Stadtrat, Landtag oder Bundestag.?
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