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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"
THEMA: Die Abschaffung der Gesundheit
5 Antwort(en).
mechtild
begann die Diskussion am 11.08.03 (13:37) mit folgendem Beitrag:
Systematisch erfinden Pharma-Firmen und Ärzte neue Krankheiten. Darmrumoren, sexuelle Unlust oder Wechseljahre. Phänomene des normalen Lebens werden als krankhaft dargestellt. Die Behandlung von Gesunden sichert das Wachstum der Medizinindustrie. Wenn die Medizinindustrie genügend an den Gesunden verdient, kann sie für unheilbare Krankheiten ja Medikamente entwickeln, die helfen, ohne zu großen Einnahmeverlust.
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schorsch
antwortete am 11.08.03 (18:25):
Ich denke, es ist genau wie mit dem Tabak: Je mehr man davon konsumiert, desto abhängiger wird man davon......
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Mart
antwortete am 11.08.03 (18:40):
Wie ist das in der Marktwirtschaft?
Waren und Dienstleistungen sollen Bedürfnisse befriedigen.
Sind die Bedürfnisse zu gering, so gibt es ein Gewerbe mit viel Erfahrung, wie man Bedürnisse weckt.
Mit entsprechender Werbung und Indoktrination läßt sich --- fast alles --- machen.
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juttam
antwortete am 12.08.03 (03:53):
NIcht nur Beduerfnisse werden geweckt, sondern mitunter auch Entschuldigungen.
Lebhafte Kinder werden nur allzugerne als "Hyper-Active" eingestuft und mit Tabletten vollgepumpt damit sie den Eltern nicht so auf die Nerven gehen!
Maenner, die sich nicht beherrschen koennen sind nun "Sex-Abhaenging" und brauchen Psychologische Hilfe!
Menschen, die eine Liebe zum Suessen und Fettigen haben und daher ungefaehr 400 Pfund wiegen, die haben es mit den Druesen! Und das Geschaeft mit "den Dicken" blueht.. und blueht !
In Deutschland hat jeder einen "Kreislauf", hier haben wir alle "Nasen-Stirnhoehlen" - und das Geschaeft alle moeglichen Heilmittelchen dafuer steht auch gewaltig hoch im Kurs - und das nicht Billig! Zweimal Niessen und haste Du nicht gesehen, sofort ist man ernsthaft in Gefahr.
Maenner haben ja nun gottseidank auch offizielle Wechseljahre und da muss man es doch verstehen wenn sie sich "nicht wohl" fuehlen, irritiert sind, oder meinen sie muessten anderweitig "nochmal" Leben!
Wie man bisher ohne Gruenen Tee und regelmaessige Colon Saeuberungen (Sprich: Einlaeufen) ueberhaupt langgekommen ist, das moegen die Goetter wissen!
Mit allem was Pharmazie/Medizin/Psychiatry heute so (er)findet und behandeln "muss", ist es ein Wunder dass die Menscheit bis jetzt ueberlebt hat! :)))
...Gestern waren Eier das Schlimmste was man sich antun konnte, morgen wird man keine 50 ohne taegliches Ei. Vorgestern war Grillen prima, weil das Fett ablief, gestern war es toedlich wegen der Holzkohle, heute ist es wieder gesund....!!! - Alle Tages was Andres, was Neues, oder was Altes im neuen Maentelchen!
....bla bla bla...
Ich schere mich einfach nicht mehr drum!
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Wanda
antwortete am 12.08.03 (08:14):
Ich schere mich um gar nichts und gehe einmal im Jahr zum Arzt, um das Blut untersuchen zu lassen. Allerdings habe ich in diesem Jahr eine Haaranalyse machen lassen. Fiel gut aus.
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Ernst
antwortete am 12.08.03 (17:04):
Das ABZOCKERPRINZIP ist nicht auf den Gesundheitsbereich beschränkt. Sein Funktionieren ist der Beleg für die Blödheit unserer Gesellschaft. Es ist die grundlegende Geschäftsidee zahlreicher Versicherungen, Managementinstitute, Unternehmensberater, Zertifizierer, Berufsständischer Vereinigungen, Qualitätssicherungsexperten und so mancher anderer „Institutsgründer“.
Das Abzockerprinzip klappt wie folgt: Man redet jemandem – unter Umständen unter Zuhilfenahme von Horrorvisionen (z B. Computerviren, Jahr-2000-Problematik ö soll übrigens 200 Milliarden in die Kassen gespült haben) - ein, er habe einen Vorteil, wenn er eine bestimmte Leistung beanspruche und bereit ist, hier zu investieren. Das stimmt ja nach der allgemeinen Lebenserfahrung im Bereich materieller Güter auch oft. Noch günstiger ist es, wenn man Gesetzgeber veranlassen kann, eine solche Leistung zur Pflicht zu machen. Wirklichen Vorteil hat aber zunächst nur der Leistungsanbieter, der Abzocker. Dieser ist interessiert, soviel wie möglich Käufer zu gewinnen und zunächst von diesen möglichst viel Geld zu kassieren. Mit Ausnahme der Versicherungen und der Computerindustrie ist für die Mehrzahl der genannten keine fachspezifische Ausbildung und Qualifizierung erforderlich. Meist ist dabei für das ratgebende Institut nicht einmal ein Risiko verbunden. Geht der Beratene trotz der Beratung pleite, so kann der Berater juristisch nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Auch Politiker und der Staat selbst arbeiten nach dem Abzockerprinzip. Die aktuellen Horrorvisionen hierzu sind jedem inzwischen geläufig.
Gruß Ernst
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