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THEMA: ungeheuerliche entgleisung...schwere bedrohung...vergewaltigung...unheilige worte eines Kardinals?
72 Antwort(en).
pilli
begann die Diskussion am 31.07.03 (22:32) mit folgendem Beitrag:
Vatikan-Stadt – Die katholische Kirche fährt schwere Geschütze gegen Schwule und Lesben auf: Der Vatikan verurteilte Donnerstag die Homo-Ehe als unmoralisch und schwere Bedrohung für die Gesellschaft. Katholische Politiker und Gläubige rief er zum Widerstand gegen entsprechende Gesetze auf.
diese worten hörte ich soeben vom nachrichtensprecher des ZDF. ungläubig und fassungslos rufe ich die verschiedenen nachrichten-ticker auf und sehe das gehörte bestätigt.
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"In dem Appell der vom deutschen Kardinal Ratzinger geleiteten Glaubenskongregation heißt es wörtlich: „Die Ehe ist heilig, während homosexuelle Handlungen gegen das natürliche Sittengesetz verstoßen.“ Eine rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften „entwerte“ die Institution Ehe, ein Adoptivrecht für Homo-Paare käme einer „Vergewaltigung“ der betroffenen Kinder gleich. Ratzingers Rat an Schwule und Lesben: In Keuschheit leben.
Die deutsche Bischofskonferenz begrüßte den Appell, mahnte aber, Homosexuelle dürften nicht diskriminiert werden. Ihnen sei „mit Achtung und Takt“ zu begegnen. Das Erzbistum Köln will das Vatikan-Papier nicht zum Anlass nehmen, zu diesem Thema Hirtenworte oder sonstige Appelle an die Gläubigen zu richten. Der Text enthalte keine neuen Lehraussagen. „Es ist aber gut, dass er noch einmal deutlich macht, was die Kirche von katholischen Politikern beim Thema Schutz von Ehe und Familie erwartet“, so Erzbistumssprecher Heckeley.
www.express.de
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und jetzt reicht es mir...!
"Katholische Politiker und Gläubige rief er zum Widerstand gegen entsprechende Gesetze auf."
jou...datt paßt... von "vergewaltigung der kinder sprechen und zulassen, daß eure Brüder im Herrn jungs und mädchen mißbrauen unterm firmament; womöglich noch beim klang der kirchenglocken. jetzt kennen die auf einmal auch das wort "Widerstand" wieder und agieren fleißig damit gegen die menschlichkeit.
da wird empfohlen "das Böse zu tolerieren"
ich empfehle mal nachzudenken.
so und jetzt habt ihr exakt 12 stunden zeit, mich davon zu überzeugen, warum ich diesen text nicht ausdrucken sollte und den meinem antrag auf austritt aus der gemeinschaft der missetäter beifüge.
ich schäme mich unsäglich für diesen Kardinal und meine gedanken sind bei den freunden und den menschen, die heute tiefe trauer empfinden und sich derartig demütigen lassen mußten.
pilli
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Karl
antwortete am 31.07.03 (23:17):
Liebe Pilli,
ich wollte soeben dieses Thema auch einstellen. Ich teile deine Empörung über die kirchlichen Heuchler und deren Menschenverachtung. Sie fürchten, die Macht über die Menschen zu verlieren und deshalb sind sie maßlos in ihren Worten.
Jesus hat die Pharisäer aus dem Tempel getrieben. Uns bleibt wohl nur übrig die Pharisäer alleine zu lassen.
Karl
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Karl
antwortete am 31.07.03 (23:46):
Auf das Naturgesetz haben sich übrigens auch die Nazis bezogen. Die katholische Kirche bereitet den Boden für die nächsten Pogrome.
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Alfred wolkenull
antwortete am 31.07.03 (23:50):
@pilli, Karl - ein Satz mit den Thema-Denk-Worten:
Es ist dem Pontifex-Maximus-Kabilde ein Ungeheuer aus dem öffentlichen Munde end glitten
und erweist sich als jüngste aber bisher schwerste Bedrohung - seit dem Maulkorb für Boff -
als die end- und gültige ver - gewalt - igung
der bis hier anhängigen katholischen welt komma
iat aber nach den sogenannten pro fé zeiungen - vor letztes ponti fí katum
das end wort punktum ca ardin aliter
Telegramm an alle gemeindlich gewählten Bischöfe: Bischof Neu Wahl erforderlich (?) stop da kardinaliter beendete Vatikanum-be Gründung Neubischofskonferenz und Reconciliacion der Änderungen von Nicäa zur Rabbi-Jeshua-Historie end und gültig erforderlich macht stop
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juttam
antwortete am 31.07.03 (23:57):
Von mir bekommst du nix in den Weg gestellt Pilli,
Waere ich katholisch, wuerde ich es Dir gleichtun!
Eine Schande - die Ferkel noch in Schutz zu nehmen die sich an Kindern vergehen und sich dann moralisch ueber andre entruesten wollen!
Die Worte dafuer sind sehr, sehr undamenhaft und ich bekaeme es hoechstgradig mit Karl zu tun!
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pilli
antwortete am 01.08.03 (00:11):
hi juttam
war die folgende nachricht bekannt?
ich las sie gerade bei Spiegel online und mich irritiert jetzt der zeitliche zusammenhang...zufall oder absicht ?
---------------- "In den USA ist eine Homo-Ehe außer im Bundesstaat Vermont grundsätzlich nicht möglich. Erst am Mittwoch hatte sich Präsident George W. Bush gegen eine solche Ehe ausgesprochen." ------------------ entnommen:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,259419,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,259419,00.html
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rolf
antwortete am 01.08.03 (00:36):
Alfred, kannst Du das eben geschriebene mal in normalem Deutsch wiederholen? Ich verstehe da nur "Bahnhof"
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Barbara
antwortete am 01.08.03 (01:41):
Matthias Drobinski vermutet in der Süddeutschen Zeitung die eigene Verunsicherung der vatikanischen Glaubenskongregation als Anlass hinter dieser Schrift, denn schließlich sind lt. Studien zwanzig Prozent der katholischen Priester schwul. Selbst in konservativen Kirchenblättern wird bereits darüber diskutiert, ob die Priesterschar in Zukunft weitgehend aus Schwulen bestehen wird. Insofern trieb die Oberen wohl die Angst vor den Schwulen... ihren eigenen Schwulen...
Im dritten Buch Mose heißt es: „Wenn ein Mann sich mit einem anderen Mann wie mit einer Frau vergeht, haben beide Schändliches begangen. Sie sollen mit dem Tode bestraft werden.“ Insofern hat sich die katholische Kirche ja schon enorm bewegt, denn anstatt die Schwulen und Lesben mit dem Tode zu bestrafen ruft der Vatikan immerhin inzwischen dazu auf, ihnen „mit Achtung, Mitleid und Takt“ zu begegnen. Wenn das kein Fortschritt ist...
Angst vor den Schwulen
Der Vatikan ruft zum Widerstand gegen die „Homo-Ehe“ auf – ein Dokument der Verunsicherung Von Matthias Drobinski
https://www.sueddeutsche.de/sz/meinungsseite/red-artikel2516/
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/sz/meinungsseite/red-artikel2516/
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pilli
antwortete am 01.08.03 (02:12):
aus der gleichen quelle (Spiegel online) ist zu erfahren, daß die gleichgeschlechtliche Eheschließung bisher in zwei fällen von betroffenen katholischen religionspädagogen zum entzug der "Missia canonica", die "Lehrerlaubnis für den katholischen Religionsunterricht" führte.
"Die katholischen Bischöfe sehen in der "Homo-Ehe" einen "schwerwiegenden Loyalitätsverstoß" und drohten kirchlichen Mitarbeitern bereits im vergangenen Jahr, als das Gesetz über die eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaft in Kraft trat, mit Kündigung - allerdings nicht automatisch."
und schon wird wieder geraten :
"die Neigung nicht zu offensichtlich auszuleben" es würde dann darüber hinweg gesehen....
die m.e. eindeutige zuweisung in die schmuddelecken verdient es, als
"menschenverachtende und unbarmherzige Diskriminierung"
bezeichnet zu werden.
wie groß müssen unsicherheit und angst denn sein,...
"...wenn zum Beispiel in Deutschland mit seinen mehr als 80 Millionen Einwohnern innerhalb von zwei Jahren ganze 7000 schwule und lesbische Paare zum Standesamt gehen.",
daß eine derar starke einmischung der kirche geboten erscheint?
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juttam
antwortete am 01.08.03 (05:51):
Pilli das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Ich bin auch nicht dafuer dass gleiche-Sex Ehen geschlossen werden sollten (Das und nicht mehr war die Aussage von G. Bush.) - kirchlich/gesetzlich.
Gesetzlich ist das aber eine ganz verzwickte Sache und da waere ich eigentlich dafuer dass gleichen-Sex- Partnern doch Rechte eingerauemt werden muessen. Und das ist ja wohl was, was Gesetzgeber, bzw. Richter etc, in allen Laendern zwischenzeitlich auch unterstuetzen.
Wie oft is es schon passiert dass an AIDS Sterbende ihre langjaehrigen lebenspartner noch nicht einmal mehr sehen durften im krankenhaus, weil die Familie der Sterbenden kaltbluetig, uneinsichtig, starrsinning, und rachedurstig dies verbaten? Oder einfach nur weil sie das konnten?? Denn Nicht-Angehoerige haben keine Rechte i n der Intensiv Station.
Und wie oft wurde dem hinterbliebnen Partner/Innen verboten seine/Ihre Sachen aus der gemeinsamen Wohnung zu holen?
Nein, ich bin nicht fuer anerkannte Kirchliche Ehen oder Rechtlche Homosexuellen/Lesbischen Ehen, aber ich bin sehr dafuer dass Privisionen ausgearbeitet werden die rechtlich, versicherungsmaessig, etc beiden partner Schutz bietet, im Todesfall.
Es ist mir sowas von Wurscht wer mit wem schlaeft. Jeder nach seiner Fasson...sage ich mir! Da erlaube ich mir keinerlei moralisches urteil.
Uebrigens gibt es seit jahren schon "Kirchen/Religionen" die gleiche Sex partner verheiratet haben, nur wurden diese Ehen nicht rechtlich anerkannt.
die Not rechtlich solche Paar zu accomodieren bestand meiner Meinung nach schon lange.
Irgendwo verstehe ich nicht warum dies ploetzlich so ein heisses Eisen ist. Wenn man mal von der Unblaublich Frechen, ueberheblichen, beschaemenswerten, ekelhaften, nicht zu uebertreffendem Moralischen Bloedsinn der Katholischen Kirche absieht!
DIE hat es sicherlich nicht noetig sich aufzublasen unter den Umstaenden!! Den Wolf zum Schafshueter machen is ja wohl gelinde ausgedrueckt.
Und darum ging es hier doch wohl, oder?
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Medea.
antwortete am 01.08.03 (07:16):
Mich würde zu diesem Komplex die Meinung von Wolfgang interessieren ....., auch von Hermann Penker - beide sind praktizierende Katholiken und haben unter Umständen eine andere Sichtweise? Kirchen sind moralische Instanzen und geben ihren Gläubigen Leitlinien vor. Wie weit darf eine solche in das ganz und gar persönliche Leben eingreifen?
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Angelika
antwortete am 01.08.03 (08:38):
Falls es überhaupt noch Homosexuelle in der kath. Kirche gibt ( die nicht in Klöstern sind) sollten sie spätestens jetzt auf Grund dieser ungeheurerlichen Diffarmierung austreten. Wie weit die Meinungen zum Thema Homosexualität und wie gross bei einigen auch unter den STlern die Verachtung ist (ich erinnere nur an den schlimmen Thread, der unten unter dem Link nachzulesen ist) hat mich seinerzeit hier im ST sehr geschockt. Und genau durch solche menschenentwürdigenden Verurteilungen aus dem Vatikan bekommen diese Leute wieder Rückenwind.
Man sollte glauben, das grade aus den obersten Reihen der kath. Kirche das Gebot der Nächstenliebe ein wichtiges Ziel für die gesellschaftliche und soziale Evolution im 21 Jh. wär, macht doch die Liebe uns reicher und freier und es langsam Zeit, dass alte verkrustete Normen aufgebrochen werden, schliesslich gibt es schon lange mehr als die verklärten Vorstellungen einer frommen, gottesfürchtigen Familie aus Mama, Papa und 2 Kinderlein. Neue Lebensformen? Nein - nur das Erinnern und wieder Annehmen von alten lebensformen oder denen anderer Kulturen wird dieses Jahrtausend bestimmen, Patchworkfamilien, homosexuelle Lebensgemeinschaften, Wohngemeinschaften - und schlussendlich die Singleexistenz, die viele nur ungerne aufgeben würden. Verfall der guten Sitten und der Moral? Ganz sicher nicht, nur ein Prozess, den uns die Natur in mannigfaser Weise vorlebt - und genau das ist der Punkt, an dem sowohl die verstaubten Kirchenoberen, die Nazis und andere "Organisationen" aber auch viele Einzelpersonen sich gewaltig irrten und irren: Homosexualität ist NICHT widernatürlich! Und Schwule und Lesben nicht auch nicht krank oder von Gott gestraft (dis schlimmste Ketzerei ist wohl immer noch, dass die Schwulen ja quasi durch Aids bestraft werden...unfassbar)
Alle diese Argumente von "widernatürlichkeit" usw sind nicht nur menschenverachtend sondern zeugen von gewaltiger Dummheit: Homosexualität ist fester Bestandteil der Evolution und kommt im Tierreich in vielfacher Weise vor. Das ist nicht nur wissenschaftlich belegt, das kann jeder beobachten, der die Augen aufmacht. Der Unterschied zwischen Tieren und Menschen ist nur, dass Tiere längst erkannt haben, wie völlig normal Homosexualität ist - im Gegensatz zu vielen Menschen. Die Natur sieht in allem einen Sinn, auch in der Homosexualität - nur könnte es ja sein, dass der Mensch als einzige Fehlprägung des Planeten auf diese Weise (durch Homosexualität) langsam ausgerottet wird - vielleicht ist das der Plan, den die Natur vorsieht???
"Natürliches Verhalten" ist nach Ansicht der Schwulenhasser eben "normaler" - eine ausgesprochen dumme und bornierte meinung. Denn wenn man sich die Natur dann genau ansieht, wie 5 Erpel gleichzeitig eine Ente vergewaltigen und ihre Kinder erschlagen, wie junge Affenmännchen die Babies ihrer Rivalen törten um danach deren Weibchen neu zu schwängern, wie Pfauenmännlich sich um eine Henne rivalisierend in die Federn kriegen und sich gegenseitig bis zum Tod bekämpfen, dann kann DAS doch kaum erstrebenswert sein. Aber achtung: Das Endziel der kath. Kirche und anderen Schwulenhassern ist viel schlimmer: Die verachtenden Tiraden und der Wunsch der Ausrottung von Schwulen ist nur der äussere Rand der Selbstbestimmung, die genommen werden soll. Würde dies wirklich gelingen, dann sind als nächstes alle die dran, die beim Sex das Licht anlassen und nicht die Missionarsstellung einnehmen. Beschneiden und Vernichten der Individualität heisst evolutionäre Entwicklungen zu hemmen und aus selbständigen Menschen eine farblose, willenlose Masse zu machen - Pabst Woitila - Führer - wem immer auch .- wir folgen Dir.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv8/a174.html
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Angelika
antwortete am 01.08.03 (08:52):
(ich entschuldige mich für die vielen tippfehler ...heute isses ganz schlimm .. habe von brille auf kontaktlinse gewechselt und bin ein bissi blind, schwarze tasten mit weissen markierungen (laptop) sind irgendwie doofer als das gute alte pc-keyboard.)
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schorsch
antwortete am 01.08.03 (09:07):
Ob wohl Jesus hätte heiraten können?
Ich bin in einer Sekte aufgewachsen. Der Priester war Alkoholiker. Er hat jeweis - betrunken! - mit der Faust auf den Altar gehauen und gegen den Teufel Alkohol gewettert.....
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Angelika
antwortete am 01.08.03 (09:16):
...Jesus müsste logischer weise verheiratet gewesen sein - zu mindest aus jüdischer Sicht und schliesslich war er ein Jude :-) Da er quasi als Wanderprediger unterwegs war bzw als Laienrabbi, hätte er dies als Junggeselle zur damaligen Zeit niemals dürfen. Das durften nur verheiratete Männer. Aber es gibt sicher noch viel, was man aus seinem Leben nicht weiss ....fest steht, Jesus war kein ordinierter Rabbiner sondern ein "vom Volk ernannter" - und das Volk damals hätte es kaum zugelasen, dass ein unverheirateter Rabbi sie segnet ..(jetzt gibts wieder Streit .-)
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Helga B.
antwortete am 01.08.03 (09:34):
Was, so frage ich mich, ist an einer (heterosexuellen) Ehe heilig und was bedeutet das überhaupt? Kann man vielleicht verheiratete Paare besser manipulieren oder warum ist es "heiliger" verheiratet als unverheiratet zu sein. Schließlich sind katholische Priester doch auch nicht verheiratet. Und Schwulenehen? Zurück ins Mittelalter; ich dachte eigentlich daß das Thema inzwischen erledigt sei. Schwule sind doch Menschen wie Du und ich. Manchmal frage ich mich allerdings, warum es ihnen so wichtig ist zu "heiraten", wo doch immer mehr Heteros nicht mehr heiraten. Die Erbmöglichkeiten, das Besuchen im Krankenhaus etc. etc. könnte man ja auch gesetzlich regeln. Wann werden Menschen mit roten Haaren diskriminiert?
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Medea.
antwortete am 01.08.03 (10:09):
Da komme ich ja Gottseidank nicht mehr infrage, weil inzwischen weißgeworden... ;-))
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Johanna
antwortete am 01.08.03 (15:34):
Na dann empfehle ich Euch mal das Buch "Casanovas in Schwarz" zu lesen. Da stehen einige schnuckelige Sachen drin - die zur Überlegung führen aus der Kirche auszutreten!
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mulde
antwortete am 01.08.03 (16:38):
Angelika! Ich kann Dir nur zustimmen! Noch dazu ich kein eingeschriebener "Christ" bin. Aber man lebt in den zwängen der "Zivilisation" Nur gehe ich von der Tatsache aus das auch ein Pabst den ganz natürlichen Altersgebrechen unterliegt! Kein Gott kann ihm das abnehmen! Somit hat er die ganze Sache nie persönlich durch dacht. Das tun die Paladine im Hintergrund- dort wo die Macht des Vatikans wirklich ist.
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schorsch
antwortete am 01.08.03 (17:33):
Fragt ein katholischer Pfarrer einen anderen: "Was glaubst du, werden wir das noch erleben, dass wir Pfarrer heiraten dürfen?"
"Wir vielleicht noch nicht - aber unsere Kinder!"
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Felix
antwortete am 02.08.03 (01:39):
Ich hatte auch die Absicht dieses Thema zu eröffnen .... nun bin ich doch einigermassen erstaunt, was bereits geschrieben wurde.
- Die Stellungsnahme des Vatikans der Ehe zwischen Homosexuellen gegenüber erstaunt mich nicht ... finde ich sogar typisch für die katholische Geisteshaltung. Mit dem Zölibat neurotisiert man seine Priester ... beschuldigt sie aber, wenn sie schwul werden. Eine perverse menschenfeindliche Haltung!
- Wer erst jetzt merkt, dass er in dieser verlogenen Glaubensgemeinschaft nicht hineinpasst ... hat eine lange Leitung. Ich bin ... bevor ich 20 war ... aus der Kirche ausgetreten. Mir lag nie was an diesem frömmlichen Getue.
- Wer das Wort widernatürlich in Bezug auf Paarungsverhalten zwischen Gleichgeschlechtlichen Individuen verwendet ... sollte etwas mehr vom Verhalten der Tiere wissen. Da gibt es alle Varianten!
- Ich kann nicht verstehen, dass es weltweit noch Millionen von Gläubigen gibt, die kritiklos das fressen, was die Pfaffen ihnen vorkauen.
So ... und nun warte ich auf die gewohnte Tirade von Hermann Penker und Konsorten!
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Medea.
antwortete am 02.08.03 (08:35):
Ich vermute, daß Wolfgang und Hermann Penker sich dazu nicht äußern können, denn sie werden auch nicht so unkritisch ihrer Kirche gegenüberstehen und diese Worte des Kardinals bedauern. Ich hätte Verständnis dafür, denn Gläubige werden ja nicht nur durch kirchlichen Zuspruch aufgerichtet, sondern andererseits auch in Gewissensqualen gebracht - keine leichte Situation.
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pilli
antwortete am 02.08.03 (08:44):
guten morgen Felix :-)
danke, daß du dem thema mit deinem beitrag die wichtigkeit zurückgegeben hast, die es m.e. verdient.
ich habe überlegt, wer ist der mensch "Kardinal Ratzinger" der soviel einfluss hat und was ist wenn er "nachfolger! werden könnte...
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@ Angelika
auf deine Unterstützende klärung und darstellung von hintergrundinformationen bin ich angewiesen, wenn wir seriös diskutieren möchten. danke daß du zeit schenkst :-)
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@ Hermann Penker
guten morgen, :-)
eine diskussion, die nur von personen geführt wird, die "gleiches" denken und sich gegenseitig lobendes "schulterklopfen" anbieten...
ist keine wirklich gute diskussion, oder?
Hermann, du hast in der vergangenheit die aus deiner sicht wichtigen argumente excellent dargestellt, darf ich dich bitten, miteinzusteigen in die überlegung und die suche nach guten gründen?
sich annähern...mögliche wunschvorstellung...vorstellbar?
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Karl
antwortete am 02.08.03 (08:44):
Nun, was die katholische Kirche sich selbst angetan hat, wird auch an der Reaktion der CDU deutlich. Die CDU wird nicht gegen das geltende Gesetz zur Homoehe vorgehen, sagte der Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (BZ 2. August 2003, Seite 2).
Durch diese Schrift, vor allem auch durch die verwendete Sprache hat sich die katholische Kirche zumindest hierzulande ins Abseits gestellt. Die Menschen werden weniger, die diesen Verein noch achten können.
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pilli
antwortete am 02.08.03 (08:59):
liebe Medea
"menschlichkeit" verbindet alle und das ist m.e. unabhängig davon welche richtung des weges der eine oder die andere wählt.
ich denke, wenn Wolfgang sicher ist, daß tatsächlich sachlich argumentiert wird, ist er mit viel engagement bereit, wichtige argumente einzubringen.
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hl
antwortete am 02.08.03 (09:21):
Zunächst: Dass die katholische Kirche gegen eine gleichgeschlechtliche Ehe ist, ist logisch und konsequent. Der Sinn einer Eheschließung vor Gott ist die Gründung einer Familie, der Geschlechtsverkehr innerhalb dieser Ehe dient der Zeugung von Kindern. Dies ist von der Warte der katholischen Kirche aus gesehen richtig und sinnvoll. Punkt.
Aber: Diese Entscheidung damit zu begründen, dass gleichgeschlechtliche Liebe "abweichendes Verhalten" sei oder "homosexuelle Handlungen gegen das Moralgesetz der Natur verstoßen" oder zu behaupten "Personen in solchen Partnerschaften zu erlauben, Kinder zu adoptieren, würde in der Tat bedeuten, diesen Kindern Gewalt anzutun" ist schon ein starkes Stück vor allem wenn damit gleichzeitig vom Staat gefordert wird, "gleichgeschlechtliche Ehen" oder "so genannte Lebenspartnerschaften,die eheähnliche Rechte gewähren" zu verbieten.
Was die katholische Kirche innerhalb und von ihrer Gemeinschaft der Gläubigen fordert ist eine Sache und deren Angelegenheit. Aber sie möge sich doch bitte aus den staatlichen Regelungen, die alle Bürger betreffen heraus halten.
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pilli
antwortete am 02.08.03 (09:44):
bezüglich der vorwürfe von Kardinal Ratzinger, der Ökumenische Kirchentag in Berlin sei u.a. "konturenlos" gewesen, dem hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz deutlich widersprochen :
hier zitiert:
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" Allein die Tatsache, dass der Vorsitzende des im Allgemeinen auf Konsens bedachten Episkopats mit dieser geharnischten Kritik an Ratzinger und Meisner in die Öffentlichkeit geht, ist ein Novum in der katholischen Kirche in Deutschland. Der Vorgang gewinnt aber durch weitere kritische Bemerkungen Lehmanns in dem Namensbeitrag zusätzlich an Brisanz. "Warum", fragt der Kardinal aus Mainz, "werfen beide Mitbrüder, die ich ja auf ihre Weise schätze, sechs Wochen nach dem Ökumenischen Kirchentag die brennende Fackel in das Gespräch über Berlin 2003? Kein Wort über das Papstwort zu Berlin, kein Wort über die klare Reaktion und Solidarität der deutschen Bischöfe im Blick auf die beiden missratenen Gottesdienste (der ,Kirchenvolksbewegung", die Red.) in Berlin. Wenn man immer nur Defizite sieht oder den Teufel an die Wand malt, kann man wohl auch kaum Freude und Stärke des Glaubens entdecken." Meinungsverschiedenheiten im eigenen Lager, so Lehmann, nehme er im Allgemeinen gelassen zur Kenntnis. Hier aber müsse er offen widersprechen, weil es um die Gerechtigkeit und die Wahrheit gehe. "War das nötig", fragt er in Richtung Ratzinger und Meisner. "Warum? Wem soll das nützen? Wir haben gemeinsam Wichtigeres zu tun."
Artikel erschienen am 30. Jul 2003
-------------- entnommen der seite :
https://www.welt.de/data/2003/07/30/142594.html
meine hoffnung ist nun, daß er weiterhin "fürsprecher" für logik und vernunft bleibt.
hl, ich sehe genau so wie du die gefahr der einmischung und das möchte ich auch fragen:
wenn denn dann ein so wichtiger mann wie Ratzinger, die grenzen austesten will, kehren wir, was die trennung von kirche und staat betrifft, zurück zu mittelalterlichen denkweisen?
nicht nur zum thema...anlass die wohl doch gewünschte vermischung anzustreben, sehe ich in vielen empfehlungen; nicht nur aus Rom.
Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2003/07/30/142594.html
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Wolfgang
antwortete am 02.08.03 (10:32):
So ist es, liebe hl... Oft wird vergessen (auch von den Kirchenoberen selbst), dass die katholische Kirche ein privater Verein ist, der nur seinen MitgliederInnen ein bestimmtes Verhalten abverlangen und bei Uebertretungen diese (kirchenrechtlich) sanktionieren kann. Wer KatholikIn ist und schwul und lesbisch dazu, muss wissen, dass er/sie im Zustand der Suende lebt, wenn er/sie nicht keusch lebt. Er/sie muss nicht KatholikIn sein. Niemand wird gezwungen, diesem Verein beizutreten oder drin zu bleiben. Uebrigens ist der Papst von Nicht-KatholikInnen sowieso nicht zu kritisieren, da sie ueberhaupt nicht von dessen Entscheidungen betroffen sind.
In der Sache gab es sowieso nichts Neues. Was ueberrascht, ist die menschenverachtende Sprache JOSEPH RATZINGER's. Das ist nicht die Sprache der Liebe, die Sprache Jesus'.
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Mart
antwortete am 02.08.03 (10:43):
Ratzinger ist der Chef des Gremiums, das früher Inquisition hieß.
Jede Gruppe kann nur Normen für Gruppenmitglieder aufstellen. Leider sagt die kath. Kirche, daß sie kein Verein ist, aus dem man nach Belieben austreten kann, sondern in dem man durch die Taufe unwiderruflich drinnen ist.
Das Problem ist, das die kath. Kirche so wie viele andere Glaubensgemeinschaften den Anspruch auf Absolutheit erhebt. Der Erfolg dieses Anspruchs hängt aber nur davon ab, ob die Weltöffentlichkeit oder die aufgeklärten Katholiken diesen Anspruch anerkennen oder nicht. Die Zeit ist dafür vorbei, deshalb besser, das ganze nicht hochzuspielen.
Etwas anderes ist die Diskussion, ob eine Ehe analog der Ehe zw. verschiedengeschlechtl. Partnern nach unserem Recht ermöglicht werden soll. Hier wäre ich dagegen.
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Ruth
antwortete am 02.08.03 (13:35):
Schwer vorstellbar, dass sich an dieser Diskussion Menschen beteiligen, die es sich gefallen lassen sollen, von Felix (ausgerechnet!) von vornherein als "Konsorten" bezeichnet zu werden.
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Karl
antwortete am 02.08.03 (14:57):
Lieber Wolfgang,
Du schreibst "Uebrigens ist der Papst von Nicht-KatholikInnen sowieso nicht zu kritisieren, da sie ueberhaupt nicht von dessen Entscheidungen betroffen sind."
Dem würde ich zustimmen, wenn sich der Papst (die katholische Kirche) nur um ihren Verein kümmern würde (obwohl ich Vereinszwangsmitgliedschaften - welcher Säugling wird schon gefragt - für problematisch halte). Leider will der Papst auf die Gesetzgebung in allen Ländern Einfluss nehmen und das betrifft alle Menschen ohne Ausnahme, auch diejenigen die nicht im Verein sind, denn Gesetze gelten für alle!
Deshalb nehme ich mir die Freiheit, diesen Papst zu kritisieren, speziell sein Hausmonster Ratzinger. Dieser sogenannte Kardinal hat mit einem Christen so wenig zu tun wie ein Kerkermeister mit der Freiheit.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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schorsch
antwortete am 02.08.03 (15:29):
Im Prinzip ist der vatikanische Katholizismus nichts anderes als eine fanatische Sekte, die durch der Geschichte Zufall zu Macht und Ansehen gekommen ist.....
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mechtild
antwortete am 02.08.03 (15:31):
Die Kirche ist kein privater Verein Wolfgang und ich habe als Mensch, der im christlichen Abendland geboren ist schon das Recht die weltlichen Kirchenfürsten zu kritisieren. Sie nehmen mir was weg, was mir wichtig war und mich geprägt hat. Ich fühle mich in meiner Kirche nicht mehr wohl, wenn ich mir solch dumme Sprüche anhören muss, wie sie die Herren dieser Kirche über Sexualität von sich geben. Das ist nicht mehr meine Kirche. Also habe ich keine Gemeinschaft mehr, sondern bin mit Gott im Gebet allein. Die vielen Kirchenaustritte haben die Kirchenfürsten nicht zum Nachdenken gebracht. Vielleicht hilft Kritik, dass der Geist in Rom sich langsam ändert. Auch Priester sollten lernfähig sein, wenn auch noch langsamer als normale Männer.
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Wolfgang
antwortete am 03.08.03 (20:12):
Es besteht kein Grund, Mechtild, meine ich, sich in unserer Kirche nicht mehr wohlzufühlen. Ich erinnere an die vielen Basisinitiativen (s. Link). Die katholische Kirche ist eine Riesenorganisation... Wegen JOSEPH RATZINGER die Kirche zu verlassen, ist etwa so klug, wie wegen GEORGE W. BUSH aus den USA auszuwandern. ;-)
Initiative Kirche von unten (IKvu) Ökumenisches Netzwerk von Basisgemeinden, kirchen- und gesellschaftskritischen Gruppen https://www.ikvu.de/
Internet-Tipp: https://www.ikvu.de/
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dutchweepee
antwortete am 04.08.03 (02:03):
Mein Neffe ist 35 und schwul. Vor zwei jahren hat er sich geoutet. In unsrer Familie haben sich eigentlich alle nur gewundert, warum er solange gewartet hat.
Am Samstag waren wir beide in Amsterdam auf der Gayparade (amsterdam pride). ein phantastisches fest. Über eine halbe Million Menschen haben den wunderbar ausstaffierten Booten, der einzelnen Schwulen und Lesben Clubs zugesehen. Die meisten Zuschauer waren natürlich heterosexuell, aber alle hatten ihren Spass und haben diese grosse Party mitgefeiert.
NUR AM ZENTRALBAHNHOF STAND EINE GRUPPE KATHOLIKEN MIT EINEM TRANSPARENT UND EINEM MEGAFON, UM DIE VORBEILAUFENDEN MENSCHEN MIT EINER UNGLAUBLICHEN LAUTSTÄRKE VOLLZUPLÄRREN, DASS ES EINE SÜNDE SEI, WENN EINE FRAU MIT EINER FRAU UND EIN MANN MIT EINEM MANN SEX HÄTTE.
Die vorbeilaufenden Passanten zeigten diesen Leuten bestenfalls ´nen Vogel.
1:0 für die Schwulen und Lesben!
P.S.: ich bin strictly hetero, hab mich aber bis spät in die Nacht prima amüsiert.
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juttam
antwortete am 04.08.03 (07:30):
Allerdings wuerde ich dem zustimmen, Karl!
Kirchen aller Art und Glaubens (und/oder Glaubwuerdigkeit) haengen sich staendig in anderer Leute Leben.
Keine Einzige davon ist selber Frei von Suende!
Wer kritisiert wird darf auch selber kritisieren, oder?
@ Schorsch: "Im Prinzip ist der vatikanische Katholizismus nichts anderes als eine fanatische Sekte, die durch der Geschichte Zufall zu Macht und Ansehen gekommen ist....." - genauso wie die Meisten Anderen "Kirchen", deshalb stimme ich Dir voll zu!
@ Wolfgang: Der Vergleich mit George Bush und Ratzinger (oder was immer) der hinkt aber gewaltig.
Priester, Bishof, Kardinal oder Papst zu sein ist eine Lebenslaengliche Angelegenheit und gibt mitunter Jahrzehnte Zeit seine eigenen Ideen zu verwirklichen und Mitgliedern des entsprechenden" Vereins" aufzuzwingen!
George Bush (oder ein President der US im allgemeinen, und/oder einer Anderen Demokratien/Republiken) hat im Hoechstfall 8 kurze Jahre...dann ist er unwiderruflich draussen und alles aendert sich wieder!
Aber wenn besager Ratzinger 100 Jahre alt wird, und sich kein Pabst findet der ihn zur Tuer raus schiebt...was dann?
Wieviel Jahre ist die Katholische Kirche diesem Mann noch ausgesetzt? - und - Schlimmer - koennte es sein, dass der mal Papst ist???? - Ebenfalls auf Lebenszeit???
Die "Lebensaemter" der Katholischen Kirche zu vergleichen mit Republiken und dem demokratischen Wahl Prozess ist doch total abartig!
@ Dutch Ich finde es erstmal sehr cool dass Deine Familie hinter dem Neffen steht. Und ich frage jeden Moral Apostel hiermit:
Warum, In gottes Namen, begibt sich irgend jemand in ein verachtetes leben, am Rande der Gesellschaft, laesst den Rest dieser Gesellschaft ekelhafte, kaltbluetige, und Dumme staendige Bemerkungen machen? - Wenn er nicht muss?
Mit Homosexuellen hat sich m.E. die Natur irgendwo vertan! Das Leben eines Homosexuellen ist nichts was man sich freiwillig aussucht!!!! - oder sollte ich sagen: ANTUT!!!
Genauswenig wie man Roten Haare kontrollieren kann oder ueberbreite Hueften, oder eine Glatze mit 23!.
Moralisches Auftun ist Quatsch!!! Moralisches Auftun ist noch viel mehr Quatsch wenn man weiss dass Kinderschaender am Werk sind - diese deckt - die ganze Sache vertuscht - und dann immer noch riechen moechte wie ein Roeschen!!!!
"Organisierte" Kirchen sind ein Witz fuer mich! Und wenn sie Respekt wollen, dann muessen sie diese Repekt erstmal zeigen!
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Mart
antwortete am 04.08.03 (09:14):
https://www.sueddeutsche-zeitung.de/deutschland/artikel/648/15633/ Quer zum Zeitgeist
Der Vatikan und die Homoehe
Der Vatikan will mit seiner Erklärung ein Gegengewicht zum weltweiten Trend der Anerkennung homosexueller Paare schaffen. Von Matthias Drobinski (SZ vom 2./3.08.2003) Das Thema muss sehr wichtig sein für Papst Johannes Paul II. und seinen obersten Glaubenshüter, Kardinal Joseph Ratzinger. Sonst hätte es kaum die zweite dezidierte Erklärung in diesem Jahr zu den homosexuelle Lebenspartnerschaften gegeben, sonst hätte gerade der jetzt veröffentlichte Text der Glaubenskongregation kaum diese apodiktische und verletzende Tonlage gehabt.
Und sonst hätte der Vatikan kaum zum Mittel der direkten Handlungsanweisung für katholische Politiker gegriffen, als säßen in den Parlamenten noch jene Zentrumsprälaten, die zu Zeiten der Weimarer Republik auf jeden Wink aus Rom warteten.
Ein ziemlich verzweifeltes Mittel übrigens – es werden sich wohl kaum Politiker in größerer Zahl vor den Standesämtern festketten, um gegen die staatlich geförderte Unmoral zu protestieren.
Bündel von Ursachen
Dass der Text jetzt kommt und dass er so scharf ist, hat ein ganzes Bündel von Ursachen. Zunächst ist wohl im Vatikan die Sorge gewachsen, dass sich ohne schärfstmöglichen Protest die „Homo-Ehe“, in welcher Abstufung auch immer, in Europa, Nordamerika und sogar darüber hinaus durchsetzt.
Dass man einmal verabschiedete Gesetze wieder rückgängig machen könnte, glaubt man in Rom kaum – deshalb ist es eher Zufall, dass die 14 Seiten aus der Glaubenskongregation pünktlich zum zweiten Jahrestag des deutschen Lebenspartnerschaftsgesetzes veröffentlicht wurden.
Aber es gibt eben nicht nur in Skandinavien und England, in Kanada, Belgien, Frankreich, Australien und Deutschland Lebenspartnerschaftsgesetze – Länder, in denen man „den Kampf schon abgehakt hat“, wie ein Insider sagt.
Klar und scharf
Es gibt, besonders hart für den Vatikan, in den katholischen Ländern Brasilien, Spanien und Italien starke Initiativen zur rechtlichen Gleichstellung homosexueller und heterosexueller Partnerschaften, in Argentinien ist die Homo-Ehe bereits eingeführt.
Darauf gibt es für Kardinal Ratzinger, den Autor der „Erwägungen“, nur eine Antwort: Die katholische Kirche darf sich nicht resignierend, vielleicht nach müdem Protest, dem Zeitgeist ergeben; sie muss klar und scharf ihre Position vertreten.
Das tradierte Glaubensgut muss zusammengehalten werden, gegen die Relativierungen der liberalen Theologie, gegen jede pastoral inspirierte Nachgiebigkeit. Notfalls muss die Kirche eben quer zum Zeitgeist, zur veröffentlichten Meinung, zu den Mehrheitsverhältnissen in den Parlamenten stehen.
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Mart
antwortete am 04.08.03 (09:18):
Fortsetzung:
Wojtyla als geradliniger Wahrer des kirchlichen Erbes
Diese Haltung vertrat Kardinal Ratzinger auch beim Konflikt mit der Deutschen Bischofskonferenz um den Verbleib in der katholischen Schwangeren-Konfliktberatung; das Thema Homosexualität eignet sich besonders gut, um sie weltweit in Erinnerung zu rufen: Die offizielle kirchliche Lehre ist klar, der Aufschrei der Gegner garantiert.
Und schließlich passt Ratzingers Text in das Bemühen von Papst Johannes Paul II., der Nachwelt ein geistig-geistliches Testament zu hinterlassen: ob es um die historische Schuld der Kirche geht, um Frieden und Gerechtigkeit, die Eucharistie – oder eben die kirchliche Moral- und Sexuallehre.
Karol Wojtyla will als Papst in die Geschichte eingehen, der geradlinig das kirchliche Erbe, die „Kultur des Lebens“ bewahrte, gegen die „Kultur des Todes“, in der das menschliche Leben samt gottgegebener Moral zunehmend entwertet wird.
Angst vor dem offenen Wort
Die Angst, politisch einflusslos zu werden; die Ansicht, Profil durch Schärfe zu gewinnen; das Gefühl, das Erbe sichern zu müssen – ein Motivbündel, das bei den deutschen Bischöfe intern nicht durchgängig Begeisterung weckt, auch wenn Kardinal Lehmann, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, den Text pflichtschuldig lobt und als Bestätigung der eigenen Kritik am Lebenspartnerschaftsgesetz wertet.
Dass es „faktisch eine Vergewaltigung“ sei, Kinder in homosexuellen Partnerschaften großzuziehen, wäre kaum die Formulierung der Bischofskonferenz geworden. Nur: Offen zu sagen traut sich das kein Hirte.
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Rechtslage in Deutschland „Kein Nachteil für die Ehe“ Kirche und Homosexualität „Was der Papst sagt, ist lebensfremd“ Männer in der Frauenrolle Kirchenschriften zur Homosexualität Dokumentation Die Vatikan-Erklärung zur Homosexuellen-Ehe Forum Ist die Homo-Ehe "zutiefst unmoralisch"?
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (09:40):
"Mit Homosexuellen hat sich m. E. die Natur irgendwo vertan!" (O-Ton juttam). - So ähnlich sagt das der RATZINGER JOSEPH auch.
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Mart
antwortete am 04.08.03 (10:29):
Der genaue Wortlaut der Erklärung:
"Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn. Die Ehe ist heilig, während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstoßen.
Denn bei den homosexuellen Handlungen bleibt „die Weitergabe des Lebens ... beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen“. ----------------------------- Es geht dem Vatikan aber jetzt darum, weitere Gesetze, die im Zuge der Anerkennung einer "Lebenspartnerschaft" in Deutschland zu beschließen sind und quasi zur Gleichstellung mit einer Ehe führen würden, zu verhindern. Beziehungsweise es soll in Ländern, wo ähnliche Überlegungen gestartet werden, ein Riegel vorgeschoben werden.
"(...) Wenn alle Gläubigen verpflichtet sind, gegen die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften Einspruch zu erheben, dann sind es die katholischen Politiker in besonderer Weise, und zwar auf der Ebene der Verantwortung, die ihnen eigen ist. Wenn sie mit Gesetzesvorlagen zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften konfrontiert werden, sind folgende ethische Anweisungen zu beachten.
Wird der gesetzgebenden Versammlung zum ersten Mal ein Gesetzentwurf zu Gunsten der rechtlichen Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften vorgelegt, hat der katholische Parlamentarier die sittliche Pflicht, klar und öffentlich seinen Widerspruch zu äußern und gegen den Gesetzentwurf zu votieren. Die eigene Stimme einem für das Gemeinwohl der Gesellschaft so schädlichen Gesetzestext zu geben, ist eine schwerwiegend unsittliche Handlung.“
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (10:41):
Interessant ist in der Tat, mart, dass der RATZINGER JOSEPH seine Attacken gegen Homosexuelle nicht anhand der Heiligen Schrift begründet, sondern auf die "natürlichen Sittengesetze" verweist. Wie immer, wenn Menschen anderen Menschen Schlimmes antun und ihre Machtspielchen spielen, wird die Natur vorgeschoben. Aber gerade die zeiht den RATZINGER (und auch den GEORGE W. BUSH, auch er einer der furchtbaren 'Christen' und in der langen Reihe der Schwulendiskriminierer stehend) der Lüge.
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Mart
antwortete am 04.08.03 (11:32):
Es werden aber a u c h die Stellen aus der Bibel zitiert, auf die die Kirche ihre Ablehnung der H. gegenüber immer schon begründet hat. Aber offensichtlich um "Ungläubige" auch zu überzeugen und den Anspruch der Kirche für a l l e zu sprechen, wird auf das "natürliche Sittengesetz" (das so nirgends definiert wird) zurückgegriffen: ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK
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Mart
antwortete am 04.08.03 (11:36):
NATUR UND UNVERZICHTBARE MERKMALE DER EHE
2. Die Lehre der Kirche über die Ehe und die Komplementarität der Geschlechter legt eine Wahrheit vor, die der rechten Vernunft einsichtig ist und als solche von allen grossen Kulturen der Welt anerkannt wird. Die Ehe ist nicht eine beliebige Gemeinschaft von menschlichen Personen. Sie wurde vom Schöpfer mit einer eigenen Natur sowie eigenen Wesenseigen-schaften und Zielen begründet. Keine Ideologie kann dem menschlichen Geist die Gewissheit nehmen, dass es eine Ehe nur zwischen zwei Personen verschiedenen Geschlechts gibt, die durch die gegenseitige personale Hingabe, die ihnen eigen und ausschliesslich ist, nach der Gemeinschaft ihrer Personen streben. Auf diese Weise vervollkommnen sie sich gegenseitig und wirken mit Gott an der Zeugung und an der Erziehung neuen Lebens mit.
3. Die natürliche Wahrheit über die Ehe wurde durch die Offenbarung bekräftigt, die in den biblischen Schöpfungsberichten enthalten ist und auch die ursprüngliche menschliche Weisheit zum Ausdruck bringt, in der sich die Stimme der Natur selbst Gehör verschafft. Das Buch Genesis spricht von drei grundlegenden Aspekten des Schöpferplanes über die Ehe. Zum einen wurde der Mensch, das Abbild Gottes, "als Mann und Frau" geschaffen (Gen 1,27). Als Personen sind Mann und Frau einander gleich, in ihrem Mann- und Frausein ergänzen sie einander. Die Sexualität gehört einerseits zur biologischen Sphäre, wird aber andererseits im menschlichen Geschöpf auf eine neue, und zwar auf die personale Ebene erhoben, wo Natur und Geist sich miteinander verbinden. Zum anderen wurde die Ehe vom Schöpfer als die Lebensform gegründet, in der sich jene Gemeinschaft unter Personen verwirklicht, die die Ausübung der Geschlechtlichkeit einbezieht. "Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch" (Gen 2,24). Schliesslich wollte Gott der Einheit von Mann und Frau eine besondere Teilhabe an seinem Schöpfungswerk geben. Deshalb segnete er den Mann und die Frau mit den Worten: "Seid fruchtbar, und vermehrt euch" (Gen 1,28). Nach dem Plan des Schöpfers gehören also die Komplementarität der Geschlechter und die Fruchtbarkeit zum Wesen der ehelichen Institution. Darüber hinaus ist die eheliche Gemeinschaft zwischen Mann und Frau von Christus zur Würde eines Sakramentes erhoben worden. Die Kirche lehrt, dass die christliche Ehe ein wirksames Zeichen des Bundes zwischen Christus und der Kirche ist (vgl. Eph 5,32). Diese christliche Bedeutung der Ehe schmälert keineswegs den tief menschlichen Wert der ehelichen Ver-bindung von Mann und Frau, sondern bestätigt und bekräftigt ihn (vgl. Mt 19,3-12; Mk 10,6-9).
4. Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn. Die Ehe ist heilig, während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstossen. Denn bei den homosexuellen Handlungen bleibt "die Weitergabe des Lebens [...] beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen". Homosexuelle Beziehungen werden "in der Heiligen Schrift als schwere Verirrungen verurteilt... (vgl. Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10). Dieses Urteil der Heiligen Schrift erlaubt zwar nicht den Schluss, dass alle, die an dieser Anomalie leiden, persönlich dafür verantwortlich sind, bezeugt aber, dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind". Dieses moralische Urteil, das man bei vielen kirchlichen Schriftstellern der ersten Jahrhunderte findet, wurde von der katholischen Tradition einmütig angenommen......“
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (12:21):
Koenntest Du noch die Quelle Deines Beitrages (den vom 04.08.03 (11:36)) angeben, Mart?
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dutchweepee
antwortete am 04.08.03 (13:30):
Ich finde es schlimm genug, das ein asexueller Greis (sei es Chefinquisitor Ratzinger, oder der Pope in Rom), über etwas lebensbejahendes wie die Liebe zwischen zwei Menschen, urteilen darf.
Die Liebe ist kein "Missgriff der Natur". Ob Sie nun zwischen Mann und Frau, oder Homosexuell P A S S I E R T. Homosexualität wird (AUCH HIER IM ST) auf den Sex reduziert. Ihr vergesst, dass Homosexualität auch mit starken Gefühlen, der Verantwortung, der Zuneigung und der Sehnsucht nach Rechtssicherheit einhergeht.
Ob diese Partnerschaft vor dem Gesetz EHE, oder Pillepalle heisst, ist mir egal. Wichtig ist, Das diese Lebenspartnerschaft den gleichgeschlechtlichen Beteiligten dieselbe Zukunftssicherheit bietet, wie die klassische Ehe.
Haltet die Fundamentalisten in Rom aus der Politik raus!
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (13:32):
Vielleicht will der aengstliche RATZINGER JOSEPH ja auch nur vorbauen, dass in seinem Beritt nicht so etwas passiert, wie gerade jetzt in den USA... Dort bekleidet CANON V. GENE ROBINSON - ein bekennender schwuler Priester - in einer der anglikanischen Kirchen das Amt des Bischofs. Letzten Sonntag haben die Episkopalen ihn mit grosser Mehrheit in das Amt gewaehlt.
Noch vor ein paar Jahren hatte die anglikanische Gemeinschaft mit ihren weltweit 77 Millionen Mitgliedern eine Entschließung angenommen, die Homosexualität als 'unvereinbar mit der Schrift' verurteilte.
Wie man sieht, bewegt sich was. Das passt manchem Uralt-Kardinal nicht. Aber: Schwul sein und sich dazu bekennen und Priester, sogar Bischof sein - es geht... Warum auch nicht... :-)
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Mart
antwortete am 04.08.03 (13:36):
Der genaue Wortlaut der Erklärung:
"Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn. Die Ehe ist heilig, während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstoßen.
Denn bei den homosexuellen Handlungen bleibt „die Weitergabe des Lebens ... beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen“. ----------------------------- Es geht dem Vatikan aber jetzt darum, weitere Gesetze, die im Zuge der Anerkennung einer "Lebenspartnerschaft" in Deutschland zu beschließen sind und quasi zur Gleichstellung mit einer Ehe führen würden, zu verhindern. Beziehungsweise es soll in Ländern, wo ähnliche Überlegungen gestartet werden, ein Riegel vorgeschoben werden.
"(...) Wenn alle Gläubigen verpflichtet sind, gegen die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften Einspruch zu erheben, dann sind es die katholischen Politiker in besonderer Weise, und zwar auf der Ebene der Verantwortung, die ihnen eigen ist. Wenn sie mit Gesetzesvorlagen zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften konfrontiert werden, sind folgende ethische Anweisungen zu beachten.
Wird der gesetzgebenden Versammlung zum ersten Mal ein Gesetzentwurf zu Gunsten der rechtlichen Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften vorgelegt, hat der katholische Parlamentarier die sittliche Pflicht, klar und öffentlich seinen Widerspruch zu äußern und gegen den Gesetzentwurf zu votieren. Die eigene Stimme einem für das Gemeinwohl der Gesellschaft so schädlichen Gesetzestext zu geben, ist eine schwerwiegend unsittliche Handlung.“
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Mart
antwortete am 04.08.03 (13:54):
Entschuldige, Wolfgang, daß ich vergessen habe, die Quelle vom meinem Posting 11.36 anzugeben; ich freue mich, daß Du hier nachfragst.
https://www.elsistreet.ch/elsistreet/was_bewegt/suende_2.htm
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DorisW
antwortete am 04.08.03 (14:34):
@Wolfgang antwortete am 04.08.03 (13:32): "Schwul sein und sich dazu bekennen und Priester, sogar Bischof sein - es geht... Warum auch nicht... :-)"
Warum auch nicht? Nun, weil es mit der Bibel nicht vereinbar ist - oder gibt es ernstzunehmende Auslegungen, die die entsprechenden Stellen der Bibel anders interpretieren?
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dutchweepee
antwortete am 04.08.03 (15:47):
was die bibel sagt ist mir egal. die kirche hat gefälligst auf gesetze des staates keinen einfluss zu nehmen. welche regeln die gläubigen akzeptieren und befolgen, ist deren sache. das hat aber nichts mit dem zu tun, was die "ungläubigen" denken und tun müssen.
500 jahre mittelalter sind genug!
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dutchweepee
antwortete am 04.08.03 (15:51):
zitat MART: "Denn bei den homosexuellen Handlungen bleibt „die Weitergabe des Lebens ... beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen"
so ein schwachsinn! hast du dir schonmal überlegt, dass sich gleichgeschlechtliche paare ehrlich und innig lieben? hier wird alles nur auf den zeugungsakt redutziert. ich bin hetero und habe EIN kind gezeugt. frag mich bitte nicht, wie oft ich sex habe, WEIL´S MIR SPASS MACHT!
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (16:17):
@Doris... Aber selbstverstaendlich gibt es diese Auslegungen, ergaaenzt um moderne wissenschaftliche Erkenntnisse, denen sich kein ernstzunehmender Christ verweigert (wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich darauf zurueckkommen). Nur soviel: Der RATZINGER JOSEPH hat schon viel Unheit angerichtet. Als bibelfester Christ ist er aber bisher nicht aufgefallen.
Es ist doch gerade dieser Schachzug RATZINGER's et al., der suggeriert: Nur sie kennen angeblich und interpretieren richtig die Bibel, nur sie kennen angeblich die Naturgesetze, nur sie sind angeblich befaehigt und autorisiert die kirchliche Wahrheit zu verkuenden.
Sie sind es aber nicht (finde mal eine Bibelstelle, Doris, die den RATZINGER erwaehnt *fg*). Das hier entspricht der Heiligen Schrift: "Aufgabe der Kirche, die sich auf Jesus Christus bezieht, wäre es, Menschen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, zu der auch die der sexuellen Identität gehört, zu helfen." (Quelle... Presseerklaerung der Initiative Kirche von unten (IKvu) v. 01.08.2003)
Internet-Tipp: https://www.ikvu.de/
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (16:28):
@dutchweepee... Mart ist die Botin, nicht die Verfasserin der Botschaft (als solche auch gekennzeichnet)... Der Verfasser der abstrusen Botschaft heisst JOSEPH RATZINGER. ;-)
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DorisW
antwortete am 04.08.03 (16:32):
@Wolfgang,
ich würde mich freuen, wenn du die Zeit findest und etwas mehr darüber schreibst.
Meine Meinung zu diesem Thema setzt sich aus mehreren schon genannten Aspekten zusammen: - Kirchenmitglied ist man - zumindest als Erwachsener - freiwillig. - Wer Mitglied ist, sollte sich auch an die entsprechenden Regeln halten, sofern sie - im Falle der Kirche - auch wirklich auf entsprechende Bibelstellen zurückzuführen sind. (Da wird's interessant und ich warte auf deine Erläuterungen bzw. Quellen) - Die Kirche sollte es unterlassen, Einfluss auf weltliche politische Entscheidungen außerhalb ihres Bereichs zu nehmen. - Sie sollte jedoch eine offene Tür für alle Menschen mit ihren Sorgen und Nöten, mit ihrer Freude und ihrer Art zu lieben, haben. Die zitierten Formulierungen (insbesondere was die "Gewalt" gegenüber Kindern homosexueller Paare betrifft) finde ich empörend.
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Tessy
antwortete am 04.08.03 (16:52):
DorisW, du schreibst - Die Kirche sollte es unterlassen, Einfluss auf weltliche politische Entscheidungen außerhalb ihres Bereichs zu nehmen.- Ein schwieriges Unterfangen wenn Kirche und Staat so verquickt sind wie es bei uns der Fall ist. Ich denke da gibt es Abhängigkeiten von beiden Seiten.
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Wolfgang
antwortete am 04.08.03 (17:35):
Ein sehr gut gemachtes Spezial der 'lesbische und schwule basiskirche basel' (lsbk) mit vielen weiterfuehrenden Links:
Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen Texte, Zeitungsartikel, Sellungnahmen zu Ratzingers Elaborat vom 31. Juli 2003 https://www.lsbk.ch/seiten/linkliste.asp?L=vatikan
Internet-Tipp: https://www.lsbk.ch/seiten/linkliste.asp?L=vatikan
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dutchweepee
antwortete am 04.08.03 (19:47):
WOLFGANG ...sorry, wenn ich MART falsch verstanden haben sollte. Ich kann mir auch garnicht vorstellen, dass ein intelligenter mensch, dieses menschenverachtende und mittelalterliche gedankengut befürwortet.
ich toleriere jeden glauben und achte an den grossen weltreligionen, dass sie andersgläubige ebenfalls tolerieren.
nur die alleinseeligmachende katholische kirche, versucht ihre unseeligen dogmen allen menschen aufzuzwingen. UNGLAUBLICH!
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schorsch
antwortete am 05.08.03 (09:24):
@ dutchweepee:
"...nur die alleinseeligmachende katholische kirche, versucht ihre unseeligen dogmen allen menschen aufzuzwingen. UNGLAUBLICH!..."
Da irrst du dich aber gewaltig. ALLE fundlistischen Religionen tun dies....
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dutchweepee
antwortete am 05.08.03 (10:54):
schorsch hier in meiner "buurt" (holl.: wohngegend) befinden sich eine moschee, eine synagoge, ein leseraum der christlichen wissenschaftler und verschiedene kirchen christlicher splittergruppen, aber nur die katholische kirche bimmelt mich sonntags um acht und um 10 aus dem bett.
scherz beiseite! wir haben in europa menschen unterschiedlichster religionen. wie kann es sich dieser pope erdreisten, über all diese menschen bestimmen zu wollen?
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dirgni
antwortete am 05.08.03 (11:22):
Hallo Dutchweepee,
mit 8 und 10 Uhr sei zufrieden! War mal in einem Urlaubsort, dort bimmelten die Glocken die Touristen um 6 Uhr morgens aus dem Schlaf. Die Hotelmanager sagten, sie hätten alles versucht, aber der Pfarrer ließe sich nicht abbringen.
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Mart
antwortete am 05.08.03 (13:14):
Natürlich habe ich weiter oben nur aus dem Originalpapier der Glaubenskongregation (früher Inquisition) zitiert, da ich glaube, dass es ein Fehler ist, sich gerade in dieser heiklen Frage auf reine Medienmeldungen zu verlassen. So wie Du, Dutchweepee, wurde ich von diesem Papier ob der Sprache, die in die Zeit vor dem 2. Konzil gehört, schockiert.
Ich habe mir folgende Punkte dazu überlegt:
· Die katholische Kirche beruft sich auf Stellen im alten und neuen Testament und legt sie seit über 1700 Jahre in diesem Sinn aus. Das sie das für ihre Anhänger tun kann, finde ich legitim.
· Die katholische Kirche beruft sich auf das „allgemeine Sittengesetz“. Damit wird der Anspruch erhoben auch für Nichtkatholiken zu sprechen. Gibt es so ein Sittengesetz und wie sieht es aus? Hierüber wird von der Katholischen Kirche nicht gesprochen. Es wird also ein Axiom aufgestellt, das die Lehrmeinung der Kirche auch „wissenschaftlich?“ „beweisen“ soll.
· Vertreter der kath. Kirche verstoßen überproportional oft gegen die von der kath. Kirche als fundamental angesehenen Gesetze im Bereich der Sexuallehre. Ihre Verstöße können aber nicht als Beweis gegen die aufgestellen Regeln verwendet werden. Ich finde diese Argumente die schwächsten, leider sind sie natürlich die, die am öftesten genannt werden.
· Mit dieser Erklärung möchte die katholische Kirche Einfluß auf die Gesetzgebung der Staaten (wieder)erlangen. Ich finde, dass das moderne Wort dafür „Lobbying“ heute zunehmend positiver besetzt ist und man heute gerade in der EU sehr viel Wert auf die effiziente Beeinflussung von Mandataren und der Öffentlichkeit legt. Man könnte sagen, was bei den Frächtern recht ist, müsste auch für andere Interessenvertretungen gelten.
· Da aber durch diese Erklärung der fundamentale Charakter der kath. Kirche wunderschön klar wird, liegt es an uns allen, diese Einflussnahme der kath. Kirche auf Gesetzgebung u n d das Privatleben und das G e w i s s e n des einzelnen zu verhindern. Ich habe noch keine einzige positive Stellungsnahme gehört, daher hoffe ich, dass sich die kath. Kirche hier selbst eine Falle gestellt hat.
· Meiner Meinung nach ist es s e h r gefährlich, wenn in neu zu erstellenden Verfassungen einzelner Länder (EU, Österreich) ein Gottesbezug in der Präambel von best. Gruppen hineinreklamiert wird. Das ist jetzt eigentlich ein neues Thema, könnte aber unerhörte Folgen haben.
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juttam
antwortete am 06.08.03 (07:13):
Wolfgang, sei nicht albern! Du weisst so gut wie ich, dass Was Ratzinger meint mit "in der natur vertan" hat nichts gemein mit meiner Auslegung dieses Irrtums! Also lass den Quatsch!
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schorsch
antwortete am 06.08.03 (08:44):
Würden die Kassen der Kirchen nicht von den Regierungen gestützt (Kirchensteuereinzug), dann müssten die Kleriker wieder wie früher mit dem Klingelbeutel durch die Reihen gehen - und sie müssten sich wieder darauf besinnen, dass sie im Dienste des Volkes handeln müssten und nicht umgekehrt das Volk für sie!
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Wolfgang
antwortete am 07.08.03 (01:27):
Nun ist es Gott sei Dank einmal Wirklichkeit geworden... Trotz vereinzelter Störmanöver hat eine anglikanische Kirche in den USA den ersten schwulen Priester zu ihrem Bischof gekürt. Das lässt hoffen. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ja auch mal einen schwulen katholischen Bischof, oder, in nicht allzu ferner Zukunft mal einen schwulen Papst. Wahrscheinlich ist das die Angst vom RATZINGER JOSEPH... Dass sich herausstellt, dass viele Priester schwul sind... Und, dass sich herausstellt, dass die Gläubigen in den Gemeinden ganz unbefangen mit dieser Tatsache umgehen.
Hetero oder Homo - das sollte m. E. nach kein Kriterium sein, nach dem Priester beurteilt werden. :-)
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pilli
antwortete am 07.08.03 (03:40):
anlässlich des Kathôlikentages 1998 in Mainz wurde ein flyer verteilt, der m.e. deutlich die präsens schwuler priester zeigt aber auch deren wege aufweist, das thema homsexualität zum gespräch werden zu lassen. jahrelanges bemühen wird nun vom altar der vorurteile einfach weggewischt. ---------------
Wer wir sind Wir sind schwule Priester und Ordenleute. In einzelnen Gruppen sind darüber hinaus auch andere pastorale Berufe vertreten.
Wir haben uns in Gruppen zusammengeschlossen in den Bistümern ...
Aachen Augsburg Bamberg Eichstätt Essen Freiburg Hamburg Köln Limburg Mainz München Münster Osnabrück Paderborn Passau Regensburg Rottenburg-Stutgart Trier Würzburg
Unsere Gruppen treffen sich regelmäßig zum persönlichen Austausch über unser Priester- und Schwulsein.
Wir sind untereinander vernetzt in den Katholischen Schwulen Priestergruppen Deutschlands (KSPD). Auf Bundesebene gibt es ein jährliches Treffen aller Gruppen.
Was wir wollen Wir wollen mit dazu beitragen, das Thema Homosexualität in der Kirche ins Gespräch zu bringen.
Wir wollen Akzeptanz für schwule und lesbische MitarbeiterInnen in der Kirche erreichen.
Wir wollen, daß die gleichgeschlechtliche Liebe in der Vielfalt der Lebensforen ihren Platz bekommt. Sie ist wie die Ehe und der Zölibat ein Charisma.
Wir wollen, daß Diakone, Priester und pastorale MitarbeiterInnen ihre Lebensform frei wählen können.
Wir wollen eine Spiritualität entfalten, in der die Spannung zwischen Schwulsein und Religiosität als gegenseitige Ergänzung gelebt und gestaltet wird.
Wie Sie uns erreichen können In die Öffentlichkeit zu gehen, bedeutet für uns immer noch, persönlich angreifbar zu werden. Deswegen gibt es für die einzelnen Gruppen noch keine Adressen und Ansprechpartner.
Sie können aber über unseren Bundessprecher Kontakt zu jeder unserer Gruppen bekommen. Dabei ist es hilfreich, wenn Sie Ihren Beruf und die Diözese angeben.
Die Adresse.
Dr. Titus Neufeld Hörstkamport 2 49196 Bad Laer
Tel. (05424) 9455 titusneu@aol.com
Aus einer Predigt Vor einiger Zeit habe ich ein Lied kennengelernt, das sich seitdem häufiger in meiner Erinnerung bemerkbar macht. Ich hörte diese Lied zum ersten Mal bei einer Kundgebung der 8.-Mai-Bewegung. Zehntausend Stimmen wünschten einander:
fürchte dich nicht, sei nicht bang: Du hast Gnade gefunden bei Gott!
Ich hatte damals das Gefühl: Dies wird hier, in dieser großen Halle, ein wenig auch in meine Richtung, für mich gesagt, gesungen. Ich hatte den Eindruck: Es ist die Liebe Christi, die in den Stimmen der Menge atmet, eigentlich ist es deshalb auch ein wenig der Leib Christi, der singend wünscht: fürchte dich nicht, sei nicht bang, du hast Gnade gefunden.
Mir ging auf: Es ist ein großes Vorrecht, in dieser Gesellschaft die Stimme erheben zu dürfen und so zu dem, was der der Leib Christi sagt und singt, etwas beizutragen. Ich bin sehr froh, daß wir das heute auch miteinander tun dürfen. Und es ist etwas ganz Besonderes, daß wir als homosexuelle Männer und lesbische Frauen dies Lied zum Klingen bringen. Das fügt diesem Glaubensbekenntnis einen Mehrwert zu, einen eigenen Klang, eine spezifische Farbe. Ist es nicht ein Vorrecht, diese Farbe einzubringen in das vielstimmige, vielfältige Konzert, das die Liebe gibt?
Heinz-Georg Surmund, Utrecht, in einer Predigt vor schwulen Männern und lesbischen Frauen im Juni 1993
Internet-Tipp: https://www.huk.org/allgem/prie-gr.htm
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Karl
antwortete am 07.08.03 (09:23):
@ Wolfgang
"Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ja auch mal einen schwulen katholischen Bischof"
Du meinst, vielleicht bekennt sich in ein paar Jahren auch einmal ein katholischer Bischof zu seiner Neigung.
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schorsch
antwortete am 07.08.03 (09:35):
@ Wolfgang: "...Das lässt hoffen. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ja auch mal einen schwulen katholischen Bischof, oder, in nicht allzu ferner Zukunft mal einen schwulen Papst..."
Leider würde dann, wenn der Papst sich als schwul outen würde, das Pendel auf die andere Seite ausschlagen: Die Hetero-Ehen würden zum Laster erklärt, das die Katholische Kirche (sprich Vatikan) gefährdet!
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Wolfgang
antwortete am 07.08.03 (10:08):
Ja, Karl, ich habe mich nicht praezise genug ausgedrueckt... Die katholische Kirche geht davon aus, dass etwa jeder dritte deutsche Priester schwul ist. Es waere deshalb verwunderlich, wenn es unter katholischen Bischoefen keine Schwulen gaebe.
Schwule zieht es haeufig in den Priesterberuf (so aehnlich, wie die Mode- oder Kuenstlerbranche relativ viele Schwule anzieht). Warum das so ist, muesste in einem eigenen Thema geklaert werden.
Ich meinte selbstverstaendlich, dass es in einigen Jahren vielleicht bekennende schwule Bischoefe gibt, die nicht wegen und auch nicht trotz ihrer sexuellen Ausrichtung gewaehlt werden, sondern einfach nur deswegen, weil sie die geeigneten Leute fuer die zu vergebenden Posten sind.
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DorisW
antwortete am 07.08.03 (11:09):
Ist dieses Thema nicht auch eng mit dem Zölibat verknüpft?
Ich meine, was bedeutet denn das, ein "bekennender schwuler Bischof"?
Entweder dieser Mann lebt seine (Homo-)Sexualität in einer Beziehung bzw. legitimierten gleichgeschlechtlichen Ehe aus - dann würde das ja das Dogma der Ehelosigkeit brechen. Oder er tut es nicht - dann spielt seine Ausrichtung auch keine Rolle, also was bedeutet dann "bekennend"?
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dutchweepee
antwortete am 07.08.03 (12:12):
zitat SCHORSCH: "Leider würde dann, wenn der Papst sich als schwul outen würde, das Pendel auf die andere Seite ausschlagen: Die Hetero-Ehen würden zum Laster erklärt, das die Katholische Kirche (sprich Vatikan) gefährdet!"
mit diesem einen satz hast du die politikunfähigkeit der katholischen kirche deutlich gemacht. Jede Glaubensfrage wird zum dogma erhoben. grauzonen existieren nicht. toleranz ist ausgeschlossen.
und die liebe bleibt auf der strecke. das papsttum ist für mich die menschenverachtenste religion der welt und ich danke gott, dass ich keiner religion traue.
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Mart
antwortete am 07.08.03 (12:18):
Der Zölibat, also die Verpflichtung zur Ehelosigkeit und zur geschlechtlichen Enthaltsamkeit, ist kein Dogma und auch nicht für alle Zeit festgelegt, sondern wurde im Mittelalter zur Verpflichtung gemacht (1139, 2. Laterankonzil). Die ersten kirchenrechtlichen Regelungen wurden um 309 auf der Synode von Elvira beschlossen, die den Bischöfen, Priestern und Diakonen die Enthaltsamkeit vorschrieb. In der Folgezeit wurde das Verbot einer Ehe zwar immer wieder betont, doch ließ es sich nur schwer durchsetzen. Dies gelang erst im 12.ÿJahrhundert mit der Einführung des Pflichtzölibats.
Man wollte damit Erbstreitigkeiten aus dem Weg gehen und erreichen, daß jeder Besitz wieder sicher in den Schoß der Kirche zurückkehrt. Priester hatten damals (bis in die jüngere Vergangenheit) am Land kirchl. Landwirtschaften zu bebauen.
Auch wenn es zur Zeit nicht danach ausschaut, könnte diese Regelung jederzeit zurückgenommen oder geändert werden. Tatsächlich ist die Frage nach dem Zölibat selber keine Glaubensfrage im eigentlichen Sinne: Das Zölibat hat seinen Platz nicht im Credo der Kirche, sondern im Gesetzbuch, es ist kein Glaubensartikel, sondern lediglich eine Vorschrift der Kirche. .
Zölibat bedeutet im Prinzip nur „Ehelosigkeit“ – sonstige sexuelle Beziehungen sind viel weniger stark diskriminiert und können durch Beichte und Reue wieder „behoben“ werden.
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DorisW
antwortete am 07.08.03 (13:10):
Vielen Dank für die informative Zusammenfassung :-)
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Karl
antwortete am 07.08.03 (14:29):
Hallo zusammen,
da wir hier ja auch viele Mitleser haben, die sich nicht selbst äußern, habe ich jetzt einmal eine Abstimmung eingerichtet. Diese Umfrage und ihre Nachfolger werden in Zukunft oben im Kopf als "Aktuelle Umfrage" verlinkt sein.
https://seniorenstadt.de/votes/homoehe.html
Internet-Tipp: https://seniorenstadt.de/votes/homoehe.html
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