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THEMA: Generationenkonflikt: was ist das?
3 Antwort(en).
Barbara
begann die Diskussion am 29.07.03 (10:15) mit folgendem Beitrag:
Walter Tolg (83) kann sich unter dem Begriff „Generationenkonflikt“ nichts vorstellen. Anstatt zum Spielenachmittag für Senioren geht er ins SOS-Kinderdorf, ins Mütterzentrum Salzgitter. Dort wurde ein offenes Haus für alle Generationen konzipiert. Jeder ist herzlich Willkommen: kein Eintritt, keine Erwartungen an Leistungen. Die Besucher sind Teil einer Großfamilie, mit der sie reden, essen und spielen können.
>> Im "Mütterzentrum Salzgitter" hallt Kinderlachen durch die Räume, tratschen Mütter im Garten, spielen Väter mit ihren Kindern im Matsch und betreuen Großeltern ihre Enkel. "Hier", sagt Herr Tolg mit einem Lachen, das richtig ansteckend ist, "merke ich, dass ich noch lebe. Es ist einfach schön, jüngere Menschen um sich zu haben."
Auch Robert Pfannschmidt, Herr Tolgs bester Kumpel, kommt täglich. Der 92-Jährige verlor vor drei Jahren seine Frau, lebt seitdem alleine in Salzgitter. Deshalb fährt auch er gerne den Weg in den Stadteil "Bad", wo das Mütterzentrum steht. Die beiden rüstigen Rentner sprühen geradezu vor Lebensfreude. Pfannschmidt ist sicher, dass er das allein der Einrichtung zu verdanken hat. "Die Atmosphäre hier belebt uns", sagt der Witwer über seine schwarzgeränderte Brille hinweg. "Allein sein wäre Gift für uns. Hier freue ich mich zu sehen, wie das Modell der Großfamilie wieder entsteht."<<
https://www.abendblatt.de/daten/2003/07/29/191007.html
>> Ursprünglich wurden Mütterzentren speziell von Müttern für Mütter geschaffen. Man wollte einen Ort haben, wo Mütterlichkeit die Atmosphäre bestimmt. Das erste Mütterzentrum Deutschlands war 1980 aber gerade jenes, das nun in Salzgitter vom Verein SOS-Kinderdorf zum Mehrgenerationenhaus umgestaltet wurde. Inzwischen gibt es in ganz Deutschland knapp 400 Mütterzentren. Es gibt einen eigenen Verein "Mütterzentren Bundesverband" mit Sitz in Hamburg (Müggenkampstraße 30a, 20257 Hamburg, Tel.: 040/40170606, www. muetterzentren.bv.de)<<
https://www.abendblatt.de/daten/2003/07/29/191009.html
Wäre das nicht ein Modell, was unsere Gesellschaft voranbringen könnte... zu einem anderen Denken, zu einem Miteinander anstatt Gegeneinander?
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2003/07/29/191007.html
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jako
antwortete am 30.07.03 (08:48):
Das klingt fantastisch. Ja, solche Initiativen braucht die Gesellschaft.
Freundliche Grüße
jako
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schorsch
antwortete am 30.07.03 (14:48):
Ja, so schliesst sich der Kreis zwischen Jung und Alt auf natürliche Weise, wie es vor Jahrhunderten war.
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Wolfgang
antwortete am 31.07.03 (13:33):
Nur mit der altbewaehrten Grossfamilie wird unsere Gesellschaft eine Chance haben, nachhaltig zu werden. Seit ich mich mit der Krise unserer Sozialversicherungssysteme beschaeftige, wird mir das von Tag zu Tag klarer.
So, wie es in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Die meisten Menschen (wenn sie auch erschrecken dabei) haben das erkannt. Es wird etwas dauern, bis wieder nachhaltige Strukturen geschaffen sind. Das, Barbara, was Du berichtest, sind in der Tat fantastische Beispiele, wie es gemacht werden kann. Beispiele, die Mut machen und die Menschen aus der Resignation und ihren privaten Ghettos holen koennen. :-)
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