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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Stabilitätskriterien - zur Disposition?

 8 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 15.07.03 (18:24) mit folgendem Beitrag:

"Finanzminister Francis Mer kündigte an, Frankreich werde 2004 zum dritten Mal in Folge gegen das Euro-Defizitlimit von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts verstoßen. Zuvor hatte bereits Staatspräsident Jacques Chirac eine Lockerung der Regeln gefordert. (www.sueddeutsche.de vom 15.7.2003)"

Was hat man uns alles vorgelogen, nur um den Euro durchzupeitschen - Eichel tönt gegen Chirac und lacht sich eins ins Fäustchen, daß ein anderer ihm die Dreckarbeit erledigt - hätte man uns gefragt - diese Peinlichkeit wäre der Politik erspart geblieben.


Medea. antwortete am 15.07.03 (18:49):

Lieber Jo, der EURO war mir zwar nicht willkommen - aber steht er zur Zeit nicht besser da als der Dollar?


henner antwortete am 15.07.03 (19:07):

@ Jo,,,ich denke, daß diese 3% Klausel oder Hürde nur eine- den Markt nicht allzusehr beeinflussende- politische Rechengröße darstellt.
Hätteste mal ,vor ca 3 Wochen als der Kurs zum $ 0,83ä betrug, zugeschlagen und für ca 830 000 ä über eine Millionen Dollar eingetauscht, dann könnteste Dir heute , bei einem $ ä Kurs von fast 1 zu 0,9 gute 70000ä Gewinn einstreichen (die minimalen Umtauschgebühren mal geschenkt),,,na vielleicht hat Herr Eichel das so gemacht, und zieht demnächst (wenn der ä natürlich kurz vorher absichtlich ins Bodenlose runtergepeitscht wurde) diese vielen Dollars aus dem Ärmel (nicht wie Du im Beispiel oben nur im Millionenbereich sondern entsprechend einige Nullen noch dran),da wären schnell einige Steuerlöcher gestopft, die exportorientierte Industrie würde Hurraa rufen und für die US Boys und Girls wär Europa wieder ein lohnendes Urlaubsziel.


schorsch antwortete am 16.07.03 (12:19):

Die Sache mit dem ä kann erst dann zu funktionieren beginnen, wenn alle angeschlossenen Länder in etwa die gleichen Preise für das gleiche Produkt haben - also etwa in 100 Jahren. Wetten?


dutchweepee antwortete am 16.07.03 (12:54):

schorsch ...prinzipiell geb ich dir ja recht, aber wieviel soll denn dann das holländische marihuana in deutschland kosten?

kann es sein, das schweizer käse in der schweiz billiger bleibt, als in nordfrankreich?

die autopreise sind allerdings blödsinn ...da geb ich dir recht.


schorsch antwortete am 17.07.03 (08:14):

Ich habe nichts dagegen, wenn ein Produkt im Herstellerland für die Einheimischen billiger zu stehen kommt, als im Ausland für die Ausländer. Dies lässt sich schon von daher rechtfertigen, dass im Inland die Speditionskosten logischerweise weniger kosten, als wenn man das Produkt einige 1000 km in die Welt hinaus schickt. Es ist übrigens nicht einzusehen, warum z.B. ein Stück Emmentaler nach Holland geschickt wird und dafür eines von Holland in die Schweiz.....


Johannes Michalowsky antwortete am 17.07.03 (16:44):

@Schorsch

Nein, es geht nicht um paar tausend Kilometer - oder warum fahren Salzburger nach Freilassing zum Einkaufen oder Aachener nach Heerlen - Beides je 10km? Von den Zürchern, die nach Waldshut oder den Luganesen (oder wie heißen die?), die nach Ponte Tresa fahren, mal ganz zu Schweigen, Ihr habt Euch ja den Segnungen des Euro verschlossen! :-)


Johanna antwortete am 17.07.03 (20:39):

Also erwarten wir doch mal in Ruhe den "blauen Brief" den Portugal ja schon einmal wegen der Überschreitung der 3 %erhalten hat. Wenn wir dann total überschuldet sind, dann könnten wir vielleicht eine Insolvenz beantragen, die ja seit einiger Zeit jedem Privatmann möglich ist. Nach 7 Jahren Wohlverhalten sind dann alle unsere Schulden gestrichen...... wie wäre das? (ironisch gemeint)


schorsch antwortete am 18.07.03 (10:07):

Der einzige "Segen", den ich im ä im Moment sehe, ist eigentlich nur der, dass ich im nahen Europaraum nur noch eine einzige Währung im Portemonnaie haben muss....