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THEMA:   Amerika, Amerika - über alles! Ist das unsere Zukunft?

 42 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 14.06.03 (10:57) mit folgendem Beitrag:

"Der Eklat blieb aus, eine zweite Kraftprobe mit den Amerikanern im UN-Sicherheitsrat wollten Deutsche und Franzosen unbedingt vermeiden. Und so enthielten sie sich denn bei der Abstimmung über die von Washington geforderte Immunität für US-Blauhelmsoldaten vor dem Internationalen Strafgerichtshof gemeinsam mit Syrien brav der Stimme. Amerikanische Teilnehmer an UN-Militäreinsätzen bleiben also weiterhin von einer möglichen Strafverfolgung ausgenommen."

[..]

"Amerika aber duldet keine Richter über sich.."

Quelle: DIE ZEIT 25/2003 "Washington gegen das Weltgericht" Von Matthias Naß für ZEIT.de

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/25/strafg_252003


Barbara antwortete am 14.06.03 (11:17):

Mich entsetzt es, dass alle nur noch nach "vorn" schauen wollen... welche Verlogenheit!

Kann überhaupt Recht auf Unrecht aufgebaut werden?

Die USA wollen weltweit für "Gerechtigkeit" sorgen und ihre Ziele notfalls mit Waffengewalt durchsetzen, sorgen jedoch durch erpresserische Maßnahmen dafür, dass die Taten ihrer Leute nicht nach internationalem Recht überprüft werden dürfen.

Die Maßstäbe des internationalen Rechts akzeptieren die Vereinigten Staaten von Amerika nicht, die Welt hat sich jedoch ihren Maßstäben zu beugen...

Was mich schockiert: und die Welt macht es....


Wolfgang antwortete am 14.06.03 (11:48):

Von den westlichen Regierungen ist wohl nur (wenn überhaupt) partiell und ab und zu etwas Widerstand gegen die BUSH-CHENEY-Öl-Gas-Junta zu erwarten. Denn die westlichen Mächtigen sind zuvörderst selbst Teil und Nutzniesser des weltweit organisierten imperialistischen Unterdrückungssystems. Der fundamentale und derzeit wirkungsvollste Widerstand ist der bewaffnete Kampf (vor allem der Araber) vieler Menschen in der sogenannten 3. Welt gegen ihre westlichen Unterdrücker.

Ich möchte an den Geburtstag von ERNESTO ("CHE") GUEVARA erinnern, der heute vor 75 Jahren in Rosario (Argentinien) geboren wurde. "CHE" war ein Kämpfer gegen den (US-)Imperialismus. Der bewaffnete Kampf, der Partisanenkrieg, so sein Credo, ist Mittel und Methode der noch weitgehend Ohnmächtigen, die derzeit Mächtigen in die Knie zu zwingen.

Viele sagen, "CHE" sei gescheitert, weil er von den CIA-Schergen gestellt und als Gefangener umgebracht wurde. Ich glaube nicht, dass er gescheitert ist. Die Guerilla lebt, ja, sie ist gegenüber seiner Zeit enorm stark geworden. Die USA (die Mutter aller imperialistischen Staaten) können ihr Imperium nur noch per Waffengewalt halten. Goliath wankt, weil es die Davids satt haben und kämpfen. :-)

Webtipp...

Partisanenkrieg - eine Methode (von ERNESTO GUEVARA)
https://www.glasnost.de/hist/apo/che4.html

Internet-Tipp: https://www.glasnost.de/hist/apo/che4.html


Medea. antwortete am 14.06.03 (15:24):

@ Barbara

Wer hat schon die Traute, den großen Bruder USA zu verärgern ....., wohin das führt, ist ja immer noch zu spüren :-(
Da ist es ja schon fast wieder mutig, sich der Stimme in der Abstimmungsfarce zu enthalten.


Mart antwortete am 14.06.03 (15:27):

"Macht korrumpiert, und totale (sprich: unkontrollierte) Macht korrumpiert total!" (Karl Popper)

Das demokratische Prinzip in einem Staat besteht doch vorwiegend im Wettbewerb versch. Gruppierungen um die Gunst des Wählers. Ich denke, das kann auch auf die Staatengemeinschaft übertragen werden – ein Wettbewerb versch. Staaten um Einfluß auf wirtschaftlichen und weltanschaulichen Gebiet. Das ist m.E. nichts Schlechtes. Aber so wie in einem demokratischen Staat durch fehlende oder nicht ausreichende Kontrolle und durch das Fehlen einer funktionsfähigen Opposition der Unterschied zu autoritären Regierungsformen verwischt wird, wird auch auf der Ebene der Staatengemeinschaft die Verlockung durch Macht übermächtig.
Nachdem der Kommunismus sich selbst erledigt hat, handeln nun die USA auch in weiten Teilen der Welt so, wie sie schon jahrzehntelang in den Staaten, die sie als ihren Einflussbereich definiert haben, agiert haben.



Und dann ist noch die uralte Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt.

Die Mechanismen, durch die die öffentliche Meinung in das Schwarz/Weißdenken der Bushregierung getrieben wird, wird in der wirklich sehr empfehlenswerten Analyse „Der Kriegsvorbereitungsdiskurs und die Moral“ von der Friedensforschung der Uni Kassel in Zusammenhang https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Medien/schiffer.html dargestellt.


Medea. antwortete am 14.06.03 (15:40):

@ Wolfgang

Ich empfinde Dich als unermüdlichen Befürworter des bewaffneten Kampfes gegen die Faschisten-Staaten, wie Du sie nennst. Da habe ich für Dich einmal das Ernst-Thälmann-Lied aufgeschrieben, bestimmt erinnerst Du Dich noch an den Text:
Spaniens Himmel breitet seine Sterne über unsre Schützengräben aus,
und der Morgen grüßt schon aus der Ferne
bald geht es zu neuem Kampf hinaus.
Die Heimat ist weit, doch wir sind bereit. Wir kämpfen und siegen für Dich: für Freiheit!

Dem Faschisten werden wir nicht weichen, schickt er auch die Kugeln hageldicht.
Mit uns stehn Kameraden ohnegleichen, und ein Rückwärts gibt es für uns nicht.
Die Heimat ist weit, doch wir sind bereit.
Wir kämpfen und wir siegen für Dich: für Freiheit!

Rührt die Trommel! Fällt die Bajonette!
Vorwärts marsch! Der Sieg ist unser Lohn!
Mit der Freiheitsfahne brecht die Kette!
Auf zum Kampf, das Thälmann-Bataillon!
Die Heimat ist weit, doch wir sind bereit.
Wir kämpfen und wir siegen für Dich: für Freiheit!

Könnte es sein, daß Du in den Sechzigern dieses Lied ebenfalls gesungen hast?


Wolfgang antwortete am 14.06.03 (15:48):

Nein, Medea, sowohl mit dem Singen als auch mit den Kommunisten habe ich es nicht so... ;-) Ausserdem war ich damals noch viel zu jung um zu wissen, wer Ernst Thälmann überhaupt ist (ehrlich gesagt, ausser dem Namen weiss ich heute noch nichts über ihn).


Medea. antwortete am 14.06.03 (16:18):

@ Wolfgang

Mein Onkel in Berlin-Birkenwerder wohnte in der Ernst-Thälmann-Straße - umbenannt nach 1945 durch die Kommunisten in E.-Th.-Str., nach dem Mauerfall durch die Initiative meines Vetters wieder rückbenannt in die Viktoria-Allee :-))

Ob Kommunist hin oder her - es lohnt sich schon, über den Arbeiterführer Ernst-Thälmann (umgekommen im KZ) zu lesen.


Wolfgang antwortete am 14.06.03 (16:21):

Heute als Vorabdruck des am Montag erscheinenden neuen SPIEGEL könnt ihr einen netten Essay eines Pro-Amerikaners lesen - von KARL OTTO HONDRICH, Soziologieprofessor in Frankfurt a. M. und eifriger Unterstützer des derzeit amtierenden Welthegemonen. Folgerichtig sieht er die Gefahr für den Weltfrieden nicht von den USA ausgehend, sondern von den Kräften, die weltweit gegen die US-Hegemonie aufstehen.

Wie gesagt: Ein netter Essay eines Untertans, der sich Mühe gibt, die Wirklichkeit umzudrehen. Die faschistische Junta rund um GEORGE W. BUSH hätte bestimmt ihre helle Freude an diesem willfährigen deutschen Professor... Aber ich fürchte, dort liest man nicht den SPIEGEL. *fg*

Webtipp...

Die ordnende Gewalt (von KARL OTTO HONDRICH)
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,252950,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,252950,00.html


Wolfgang antwortete am 14.06.03 (16:33):

Mach' ich, Medea. Versprochen. Ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Aber, Du musst wissen, ich reagiere immer etwas allergisch, wenn es um den Kommunismus oder um Kommunisten à la KPD/SED geht. Ich war damals (in den 70ern) während meiner Studienzeit in West-Berlin in einer kirchlichen Gruppe tätig. Wir versorgten illegale kirchliche Gruppen in Ost-Berlin und in der DDR mit dort verbotenen Zeitungen und Büchern und halfen, ein heute würde man sagen Netzwerk von Dissidenten aufzubauen. Die Sache war nicht ungefährlich, für die MitstreiterInnen in der DDR nicht, aber auch nicht für uns.

Meine politische Sozialisation wurde so entscheidend geprägt. Seit dieser Zeit mag ich keine Supermächte, keine Hegemone, keine Imperien, das der UDSSR nicht, aber auch nicht das der USA (gegen die sich unser Protest in anderer Hinsicht richtete).


Medea. antwortete am 15.06.03 (09:53):

@ Wolfgang

Ich gehe mit Dir d'accord, daß gerade von den Supermächten eine große Gefahr ausgehen kann - durch die Auflösung der Sowjetunion sind die USA alleinige Großmacht auf unserem Planeten mit einer besonderen Verantwortung für eben diese Welt. Mr. Bush und seine Vasallen müssen abgelöst werden, mir scheint aber die Zeit dazu noch nicht reif zu sein. -

Mal sehen, wie die amerikanischen Wähler reagieren .....
ich halte sie aber für nicht besonders politisch in ihrer Mehrheit.


missluka antwortete am 18.06.03 (23:02):

Amerika, Amerika ueber alles.........klingt ganz gut, wuerde ich sagen.

@ Wolfgang, schliesslich kann nicht jeder eine Suppermacht sein, damit musst Du Dich schon abfinden.


Tobias antwortete am 19.06.03 (09:02):

Hallo Missluka, du sitzt halt immer auf dem richtigen Gaul.
Einst DA und jetzt DORT.

Tobias


missluka antwortete am 19.06.03 (14:27):

@ Tobias.........als Kind (Jahrgang 1930) habe ich auf garkeinem Gaul gesessen............und der "Richtige", war der vor allen Dingen bestimmt nicht, ich dachte Du wuesstes das. Meine Familie war da bestimmt schon in einem grossen, scharzen Buch .............wie so viele Andere.


Wolfgang antwortete am 19.06.03 (21:18):

Die "Supermacht" schwächelt... Ihre Führer - GEORGE W. BUSH et al. - sind als Lügner entlarvt. Derweil formiert sich im Irak der militärische Widerstand. Die Besatzer werden praktisch täglich angegriffen; alleine heute wurden vier US-Söldner in Bagdad getötet. Die Zeiten für die BUSH-Krieger werden schlechter... :-)


Tobias antwortete am 19.06.03 (21:35):

Wolfgang, gut ich kann diesen Bush überhaupt nicht leiden aber die Soldaten die für diesen Herrn die Köpfe hinhalten tun mir ehrlich leid. Auch in Deutschland haben damals junge Menschen ihr Leben für eine grosse Lüge gelassen, wenn sie gewusst hätten wie sie belogen wurden wäre dies alles nicht geschehen. Wissen es die jungen Menschen aus den Staaten? Wie es aussieht, haben sie ihre Führer noch nicht durchschaut.


Wolfgang antwortete am 19.06.03 (23:14):

Der Unterschied, Tobias: Als ADOLF HITLER seine Angriffskriege führte, waren die meisten seiner Soldaten Zwangsrekrutierte. GEORGE W. BUSH et al. bedienen sich einer Armee, die aus Freiwilligen besteht. Diese Söldner kämpfen nicht für irgend eine Sache; es ist ihr Beruf, für Geld zu töten, egal für welche Sache.


missluka antwortete am 19.06.03 (23:43):

@ Wolfgang.....Du irrst Dich gewaltig.
Freiwillge gehen aus Ueberzeugung und Liebe zu Ihrem Land....und werden es mit ihrem Leben verteidigen.
Ich finde es schoen.....so fuer seine Heimat einzutreten.

Musst Du alles verdrehen ?? kannst Du nicht einmal sehen wie die Sache wirklich ist??


Wolfgang antwortete am 20.06.03 (00:10):

Im Irak werden nicht die USA verteidigt. Im Gegenteil: Der Raubzug der BUSH-CHENEY-Öl-Gas-Junta war ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Die offizielle Begründung für diesen Angriffskrieg war eine Lüge. Tausende von IrakerInnen starben für diese Lüge (Iraq Body Count schätzt zwischen 5.567 (min) und 7.240 (max) irakische zivile Menschen, Stand: 20.06.2003). Die Opfer klagen an... für dieses Kriegsverbrechen werden sich die mutmasslichen Kriegsverbrecher rund um GEORGE W. BUSH und in der US-Army verantworten müssen.

Internet-Tipp: https://www.iraqbodycount.net/


missluka antwortete am 20.06.03 (18:03):

Aus diesen Wuenschen und Traeumen wird wohl nichts werden.


henner antwortete am 20.06.03 (19:37):

@ missluka,,, Deine Einschätzung: "Freiwillge gehen aus Ueberzeugung und Liebe zu Ihrem Land....und werden es mit ihrem Leben verteidigen.
Ich finde es schoen.....so fuer seine Heimat einzutreten."
,,, dem ist grundsätzlich nichts zu entgegnen, das gabs in den letzten Jahrhunderten öfter. So könnte ich mir auch hunderttausende jugendliche Iraker vorstellen, die gerne ihr Land (nicht Ihren ehemaligen Diktator)gegen jedweden Agressor oder Besatzer oder ungeliebten Fremdling usw. verteidigen würden.
Ich kann mir weniger vorstellen, daß diese Iraker auf die Idee kämen Dich von einem Diktator oder von versteckten Massenvernichtungswaffen zu befreien um Irakische Lebensform zu bringen. (Es mag sein daß einige verblendete, oder haßerfüllte Ausnahmen davon träumen).
Daß die Araber z.B. auch nicht gerade feige sind und wenns (aus Ihrer Sicht) nötig ist ihr Leben einsetzen kann man fast täglich aus Israel im TV sehen. Dabei fliegen sie üblicherweise nicht in ca 10 Km Höhe um Ihre todbringende Last aus sicherer Entfernung abzuwerfen, sie gucken ihren Feinden (leider zumeist wehrlose Zivilisten)aus kürzester Entfernung in die Augen.
Falls Du diese "Freiwilligen" meintest, möchte ich mich bei Dir entschuldigen. Ich dachte für Dich gibts nur amerikanische Freiwillige die aus Überzeugung ,ihr Land liebend mit Ihrem Leben verteidigen.


missluka antwortete am 20.06.03 (21:09):

ich redete bestimmt nicht von "Freiwilligen Terroristen Selbstmoeder und Moerder"
ich sprach von vernuenftigen Menschen....ja, Freiwillige Amerikaner.
Es ist noch nicht aller Tage Abend........!
Es gibt die Waffen.....nur wo, steht noch nicht fest.
Es wird sich schon noch rausstellen......ABWARTEN.


Tobias antwortete am 20.06.03 (21:26):

Eine Aussage von Donald Ramsfeld.

Seiner Meinung nach gibt es im Irak keine nenneswerten Sicherheitsprobleme. Rumsfeld vergleicht die Opfer-Zahlen im Irak nach Beendigung des Krieges mit denen von Opfern täglicher Gewalt in amerikanischen Großstädten. Wenn Washington die Grösse Bagdads hätte, würden wir ungefähr 215 Morde im Monat haben. In einer grossen Stadt wird es immer Gewalt geben.

Eine Aussage, da stellen sich bei mir die Haare zu Berg.


Tobias antwortete am 20.06.03 (21:44):

Bei deinem festen Glauben an Chemiewaffen Missluka hätte ich schon längst Spaten und Schaufel geschultert und selbst im Irak mitgesucht.

Aber Vorsicht, dort gibt es auch Lebensmittel aus Frankreich und Deutschland.


missluka antwortete am 20.06.03 (23:15):

@ Tobias......
In den Irak wollte ich noch nie......ganz besonders jetzt nicht,im schiessen bin ich auch nicht geschult...nicht mal mit Pistolen, man wird vermuten, dass dies in Texas erforderlich ist.(ist nicht)
Das suchen und schaufeln ueberlasse ich den Juengeren.
Ich habe nach dem 2ten Weltkrieg in Koeln fleissig Schutt geschaufelt und weggerauemt.(freiwillig)
Da wurde unsere Pfarrkirche am gleichen Ort wieder gebaut, wo sie durch Bomben zerstoert wurde.
Das war in Koeln-Ehrenfeld die Mechternkirche.


henner antwortete am 21.06.03 (12:40):

@ missluka,,,,schon längere Zeit bewegt mich die Frage,ob es bei Euch, in Deiner Nachbarschaft, Deinem persönlichem Umfeld in der übergoßen Mehrheit Menschen gibt mit der Gleichen politischen Einstellung, wie Du sie hier öfter zum Ausdruck bringst. Damit meine ich diese- aus US amerikanischer Ansicht patriotische-, dem Präsidenten unwidersprochene, nichts infragestellenden, glorifizierenden Äußerungen, Antworten, Meinungen zu fast jedem politisch angehauchtem Thema in Bezug auf die USA.
Könnte es sein daß einige davon aus purer Angst vor Überwachung und zu erwartenden Repressalien, eine eigene andere Meinung- nichtmal unter euch- niemals äussern würden ? Oder findest Du meine Vermutung haarsträubend und meinen mangelhaften Informationsmöglichkeiten zuordenbar ?
,,woher nimmst Du Deine felsenfeste Überzeugung das Deine Regierung unumstößliche Wahrheiten verbreitet obwohl hier ein relativ großer Teilnehmerkreis Deine Regierung mit Ihren Worten und Taten sehr kritisch bewertet.
Falls obige Vermutung zutrifft, mußt Du nicht ehrlich antworten, ich habe dafür großes Verständnis.


missluka antwortete am 21.06.03 (15:46):

@ Henner.......leider war ein solcher Eintrag hier im Forum, (das Amerika das verdient haette) und wurde von vielen gelobt. Karl koennte Dir bestimmt sagen, wo der zu finden ist, oder wenn Du mich persoenlich anschreibst, ich Dir auch. Ich habe damals fast meinen Glauben an die Menschheit verloren.
Wie kann ich Dich ueberzeugen...dass hier jeder sagen darf was er denkt. Hast Du doch auch wohl an Demonstrationen gesehen??? ich moechte gerne wissen, was man damit erreichen will, auch da was anderes vorzumachen.
Du vergisst...ich war in Deutschland, wie man die Angst im Nacken hatte........ja nicht den Mund aufmachen, sonst biste weg vom Fenster.
Nein, Henne, das ist ganz bestimmt hier nicht der Fall. Wir leben hier wirklich in einem freien Land........wie viele Laender sich das wuenschen........!
Aber vielleicht wird es ja auch fuer andere mal so schoen.


Karl antwortete am 21.06.03 (17:49):

Hallo Missluka,

niemand hier hat die Anschläge vom 11. September 2001 gut geheißen. Hätte das jemand getan, hätte ich ihn gelöscht. Ich habe mir damals heftige Diskussionen geliefert, mit z.B. Wolfgang, der die Ursachen für den Anschlag auch im imperialen amerikanischen Verhalten suchte und nicht nur in der mörderischen Verderbtheit der Attentäter.

Ich muss gestehen, dass ich heute eher die Meinung von Wolfgang vertrete. Niemand bringt sich aus Jux und Dollerei selbst um, es muss handfeste Gründe dafür geben.

Zu versuchen zu verstehen, warum die Anschläge damals stattgefunden haben, bedeutet aber nicht, dass diese Anschläge gutgeheißen werden.

Im Gegenteil, ohne Ursachenforschung und den Versuch, die gefundenen Ursachen abzustellen, wird man weiterhin in Unsicherheit leben. Wer nur militärisch aufrüstet und allein polizeiliche Massnahmen erwägt, bekämpft die Symptome, aber nicht die Ursachen der Krankheit.

Die Terrorbekämpfung mit allein militärischen Mitteln wird m.E. keinen Erfolg haben. Es kommt auch darauf an, durch politisches Handeln das Übel wirklich an der Wurzel zu bekämpfen. Dies bedeutet, im Nahen Osten muss ein echter, d.h. gerechter Friede geschaffen werden - wahrlich eine hohe Herausforderung an die Klugheit der Politiker.

Vielleicht sind wir uns ja doch einmal einig: Terror will keiner, tun wir das Richtige dagegen!


Wolfgang antwortete am 21.06.03 (18:03):

Ich möchte Deinen Beitrag ergänzen, Karl... Damals wie heute habe ich die Angriffe auf WTC und Pentagon (so, wie alle mörderischen Angriffe auf Zivilisten, egal, ob in den USA, in Afghanistan, Irak oder Israel oder sonstwo und egal, wer sie durchführte) verurteilt und sie bezeichnet als das, was sie sind: Unrecht, ja Mord, begangen von Killern.

Nichts wäre mir lieber, als wenn die Verantwortlichen für diese Gräueltaten - die BIN LADENs und die BUSHs dieser Welt - vor ein ordentliches Gericht gebracht und wegen ihrer Verbrechen abgeurteilt würden.


henner antwortete am 21.06.03 (20:34):

@ missluka Deine Wahrnehmung: "Wir leben hier wirklich in einem freien Land",,,bezogen auf Meinungsfreiheit und Informationsvielfalt in den USA kann, wenn man hier in Europa lebt, entsprechende hiesige Diskussionen und Veröffentlichungen unterschiedlichster Medien verfolgt, nicht so ganz unwidersprochen bleiben. Leider kann ich nicht einschätzen welche Möglichkeiten Deine amerikanischen Nachbarn zu einem Zugriff an umfassenden politischen Informationen (auch kritischen und widersprüchlichen)haben. Hier (in Europa) gibt es durchaus viele-mehr oder weniger selbsternannte, aber meiner Meinung nach z.T. auch seriöse- Experten, welche sich mit den z.Z aus den USA zu uns gelangenden Nachrichten und Meldungen kritisch auseinandersetzen und diese hinterfragen. z.B. konnte man gestern mehrere Stunden ein Spezial vom WDR sehen "23:00 WDR-dok: "Aktenzeichen 11.9. ungelöst" - Lügen und Wahrheiten zum 11. September 2001" missluka , ich bin der Meinung, wenn Du Medienberichte dieser Art siehts, liest und hörst, wirst Du zwar Deine eigene Ansicht kaum wesentlich korigieren, vielleicht hättest Du jedoch danach etwas mehr Verständniss und Nachsicht für unsere, aus Deiner Sichtweise verkorksten Einstellungen zu Deiner Sicht dieser Dinge (schließlich gehts hier ja nicht nur um so profane Themen wie ein gutes Rezept für Speerips, oder die Behandlung eines von Zeckenbissen geplagten Lieblingshundes)


Tessy antwortete am 21.06.03 (20:58):

@ Henner:
auch ich habe letzte Nacht mehrere Stunden vor dem Fernsehgerät gesessen.
Fazit: Warum werden die vielen Ungereimtheiten nicht geklärt?
Warum sind die Bürger Amerikas nicht daran interessiert? (Oder eben nur ein geringer Teil)
Wäre es nicht im Sinne des Volkes Klarheit zu bekommen?
Und - ich kann mir nicht vorstellen so viele Widersprüche hin zu nehmen ohne nachzuhaken!!


missluka antwortete am 21.06.03 (23:27):

Hallo Karl.........und doch gab es sowas.
Der Jenige, der es schrieb, ist inzwischen verstorben.

Du hattes nicht geloescht....nein......auch noch sehr gepriesen, und die Addresse dessen "Homepage" hier jedem angeboten......hast Du das vergessen ??
Ich werde es nie vergessen koennen, wie man sowas auch noch loben kann.
Aber....es wurde in diesem Forum gemacht, das finde ich sehr traurig und unverstaendlich


juttam antwortete am 22.06.03 (06:09):

"Die amis haben bekommen was sie verdienten..."
hiess es, Karl.
Und geschrieben wurde es kurz nach dem 11.9. und
stand hier im Forum fuer jeden lesbar eine gute Zeitlang!
Mit dem Loeschen hatte es keiner eilig!

Aus Respekt dem Verstorbenen gegenueber
werde auch Ich seinen Namen nicht nennen.

Aber bitte nicht abstreiten dass es passiert ist und
dass es fuer jeden Lesbar hier wochenlang stand!

Karl, Ich setze hier mal voraus, dass Du diesen Eintrag
einfach vergessen hattest (oder vielleicht wolltest),
denn ich persoenlich - und viele andre Diskutanten
seinerzeit - fanden diese Aeusserung
ekelhaft, kaltbluetig, absolut menschenverachtend,
zutiefst respektlos und von einer solch gemeinen
Brutalitaet dass ich es bis heute nicht fassen kann!


juttam antwortete am 22.06.03 (06:15):

@ Henner

"Könnte es sein daß einige davon aus purer Angst vor Überwachung und zu erwartenden Repressalien, eine eigene andere Meinung- nichtmal unter euch- niemals äussern würden ?"

Wenn du wuesstest wie absolut laecherlich sowas
klingt fuer einen Amerikaner, haettest Du es sicherlich
nicht geschrieben!


Karl antwortete am 22.06.03 (07:37):

@ Jutta

Nun, Tatsache ist, dass Du diesen Ausspruch im Archiv nicht finden kannst. Falls er je so hier gestanden war, dann wurde er gelöscht, nicht archiviert.

Übrigens, es gibt Menschen, die halten das Bomben aus 10 000 Meter Höhe für ekelhaft, kaltbluetig, absolut menschenverachtend, zutiefst respektlos und von einer solch gemeinen Brutalitaet dass sie es bis heute nicht fassen können!


Karl antwortete am 22.06.03 (07:57):

Übrigens, der Ausspruch "... Amerika hat bekommen, was es verdient" ist doch auch keineswegs gleichzusetzen mit einem Gutheißen. Falls Wese das so geschrieben haben sollte, dann meinte er damit, dass es Gründe gibt, warum diese Anschläge verübt wurden.

Diese Art von Diskussion jedoch habt ihr nie haben wollen. Ihr fragt Euch auch heute nicht, ob eventuell etwas am Verhalten der US-Regierung verbesserungswürdig wäre. Nein, Ihr seid völlig kritiklose Akklamateure der Kriege und damit von Mord und Totschlag gewesen. In den Kriegen in Apfghanistan und im Irak sind inzwischen wesentlich mehr Zivilisten ums Leben gekommen als am 11. September 2001. Warum eigentlich sind diejenigen, die dies kaltblütig in Kauf nehmen, moralisch wertvoller als ein Wese, der nach den Gründen fragte?

Karl


schorsch antwortete am 22.06.03 (08:20):

weses damaligen Kommentar würde ich anders schreiben, nämlich so: Das amerikanische Volk hat den Blutzoll bezahlen müssen für die Überheblichkeiten seiner Regierung!


Ursula J. antwortete am 22.06.03 (09:11):

Die oben erwähnte Sendung "Aktenzeichen 11.9. ungelöst" lief leider erst um 23.00 Uhr im WDR.
Hier eine ganz kurze Zusammenfassung
https://www.wdr.de/tv/wdr-dok/archiv/2003/030620_01.phtml


hl antwortete am 22.06.03 (09:29):

gesagt

zwischendurch gesagt, angesagt, tot gesagt,
nicht gesagt, falsch gesagt
vorgesagt, nachgesagt, vorher gesagt

unglauben
erst danach..

gehört, verstanden
beschämt, empört
zugestimmt, abgelehnt
verachtet, abgewiesen

ich-doch-nicht-bewusstsein
heute

zu spät
dass alles
viel zu spät

hl


christa antwortete am 22.06.03 (15:32):

Falls Interesse:
Die oben erwähnte Sendung "Aktenzeichen 11.9. ungelöst"wird in Wiederholung am Montag 23.6. auf WDR um 10h15 erneut ausgestrahlt.


Tobias antwortete am 23.06.03 (12:39):

Danke für den Hinweis Christa.

Das diese jetztige amerikanische Regierung lügt ist mittlerweile weltbekannt. Das diese Regierung zusätzlich an Verbrechen beteiligt ist, wird immer glaubhafter.


Barbara antwortete am 24.06.03 (16:48):



Die US-Intellektuelle und Kulturtheoretikerin Susan Sontag, die gerade mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde und als Kritikerin der Regierung und der Politik von George W. Bush bekannt ist, sieht große Unterschiede in den Werten Europas und der USA. In einem Spiegel-Interview sagt sie:

>>Zwei Dinge sind sehr offensichtlich: Zum einen ist dies der Bereich der Religion. In Europa sind viele Menschen sehr weltlich eingestellt. Die Vereinigten Staaten dagegen sind ein Land voll von religiösem Irrsinn, und dass religiöse Worte verwendet werden, um staatliches Handeln zu rechtfertigen, wird weitgehend akzeptiert.<<

Als zweiten großen Unterschied nennt sie die Akzeptanz der US-Bürger zum allgemeinen Waffenbesitz. Außerdem bedauert sie das Fehlen einer starken Opposition in ihrem Lande:

>>Die Demokraten haben keinen Mut und stehen nicht wirklich für eine andere Politik. Deshalb wird es weiterhin große Unterschiede zwischen Europa und Amerika geben. Problematisch ist auch, dass die USA so mächtig sind. Inzwischen wollen die Amerikaner ja gar nicht mehr gemocht werden. Es ist ihnen egal, was man von ihnen hält - in Europa und anderswo.<<

Das gesamte Interview ist zu lesen unter:
https://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,254381,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,254381,00.html


Wolfgang antwortete am 24.06.03 (18:21):

Die VertreterInnen von BUSH's Mob werden eine kritische Stimme des besseren Amerikas nicht gerne hören, aber SUSAN SONTAG bringt es auf den Punkt: Die politische (und damit militärische) Macht der USA ist in der Hand einer religiös-fundamentalistischen und faschistischen Junta. für Argumente ist diese Junta nicht mehr zugänglich.

Derweil formiert sich der militärische Widerstand in Afghanistan und Irak. Die amerikanische und die britische Administration (als willigster Vasall des Hegemonen) bringen Unglück über ihr eigenes Volk. Amerikaner und Briten werden einen immer höheren hohen Blutzoll entrichten in einem Krieg gegen den Rest der Welt, den sie nicht gewinnen können.